International Business Law

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Hallo,

was haltet Ihr von diesem Studiengang?

http://www.studereninleiden.nl/studies/inf...w/vakkenpakket/

Anschließend dann einen Master:

http://www.studereninleiden.nl/studies/inf...asteropleiding/

Optional: Dr.

und dann zwei Jahre ab in eine Kanzlei und man kann seine eigene aufmachen oder aber ins Unternehmen, den Staatsdienst oder wissenschaftliche Karriere. Theoretisch kann man nach dreijähriger Tätigkeit im deutschen Recht 'nen Antrag stellen bei der Kammer und dann auch in Deutschland 'ne Kanzlei aufmachen, so wird jedenfalls im Internet behauptet. Hat da evtl. jemand Erfahrung bzw. mal was gehört, wie schwer bzw. leicht das möglich ist? Ich kann mir kaum vorstellen, dass die bei der Kammer ein Interesse haben, jemandem mit 'nem niederländischen Studienabschluss in Deutschland zuzulassen.

Was haltet Ihr davon? Kein Staatsexamen, guter Ruf, super Betreuungsverhältnis, gute Kontakte in die Berufswelt, aktive Sauf- und Karrierevereinigungen, finanzierbare Studiengebühren und erschwingliche Lebenshaltungs- und Mietkosten, geile City mit geiler Lage (halbe Stunde mit der Fiets zum Strand in Noordwijk oder Katwijk, Randstad (Amsterdam, Rotterdam, Den Haag, Utrecht)

Ist das solide? Warum kann man in NL nach 4 Jahren schon ab in die Kanzlei und z. B. im Strafrecht tätig werden und vor Gericht Mandanten vertreten, nach zweijähriger Tätigkeit in einer Kanzlei seine eigene aufmachen und in Deutschland quält man die Leute durch Staatsexamen, Referendariate und ein Repetitorium in der Zeit?

Gruß

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Hallo,

was haltet Ihr von diesem Studiengang?

[...]

Wenn Du in Deutschland als Anwalt in die Großkanzleien hineinkommen möchtest, musst Du schlicht beides machen: Zwei deutsche Staatsexamen, und zwar bitte möglichst mit Prädikat, und dann einen LL.M. im Ausland draufsatteln. Ein Dr. ist ebenfalls nicht schlecht und gilt gehaltsmäßig mehr als ein LL.M. Allerdings weißt Du durch einen im Ausland erworbenen LL.M. Sprachkenntnisse nach, und die sind schlicht Einstellungsvoraussetzung bei den Kanzleien. Doppelprädikat, LL.M. und Doktortitel schaden natürlich auch nicht...

Entgegen aller Stellenanzeigenlyrik ist es zwar so, dass nur ganz wenige Kanzleien wirklich zwingend auf dem Doppelprädikat bestehen, und das sind dann meist Läden, die so verstockt sind, dass es nicht wirklich Spaß macht, dort zu arbeiten. Aber das betrifft eigentlich nur die Top 5 der altdeutschen Kanzleien. Gerade bei den deutschen Büros amerikanischer Kanzleien kommt es vielmehr darauf an, dass du Sprachkenntnisse und Praxiserfahrung hast bzw. neben Jura noch Kenntnisse in einem Gebiet wie zum Beispiel IT oder Medizin mitbringst. Das kompensiert ein fehlendes Prädikatsexamen, und u.U. auch zwei, wenn die Noten nur insgesamt OK sind. Bei einem Schnitt von 8,8 oder 8,9 wird dort keiner was sagen. Auch bei diesen Kanzleien kannst Du, mittlerweile mit EUR 100.000 pro Jahr einsteigen.

Wenn Du allerdings Strafverteidiger werden möchtest, bringt ein Auslandsstudium schlicht gar nichts. Vielmehr solltest Du im Referendariat schon den Schwerpunkt auf Staatsanwaltschaft bzw. Anwaltsstation beim Strafverteidiger wegen. Letztlich ist Strafverteidigung immer noch ein lokales Geschäft, von ganz wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel Prof. Hamm oder damals dem Bossi abgesehen.

Witzig wäre es freilich, wenn Du neben der deutschen Anwaltszulassung auch eine ausländische hast. Wenn Du dann die Sprache noch beherrscht, hast du gerade in Großkanzleien ein sicheres Abo auf grenzüberschreitende Sachverhalte und immer gut zu tun, d.h. nie Probleme, dein Pensum an billable hours zu erreichen. Ob es mit den Niederlanden viel Geschäft gibt, weiß ich nicht, ich kenne aber Kollegen, die sehr gut damit leben, in ihrer Kanzlei der Experte für französisches oder italienisches Recht zu sein.

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Was haltet Ihr davon? Kein Staatsexamen, guter Ruf, super Betreuungsverhältnis, gute Kontakte in die Berufswelt, aktive Sauf- und Karrierevereinigungen, finanzierbare Studiengebühren und erschwingliche Lebenshaltungs- und Mietkosten, geile City mit geiler Lage (halbe Stunde mit der Fiets zum Strand in Noordwijk oder Katwijk, Randstad (Amsterdam, Rotterdam, Den Haag, Utrecht)

Wenn ich schon "kein Staatsexamen" als Argument lese ;-) Schau dir mal die deutsche Juristenausbildung im Wandel der Zeit an. Wird eine ziemlich kurze Lektüre. Daher mein Rat: Wenn du in D. (Achtung: "in" Deutschland, nicht "für" deutsche Firmen) juristisch tätig werden willst, dann studiere hier. Es gibt an vielen Unis genau die gleichen Bedingungen, wie du sie beschreibst.

Ist das solide? Warum kann man in NL nach 4 Jahren schon ab in die Kanzlei und z. B. im Strafrecht tätig werden und vor Gericht Mandanten vertreten, nach zweijähriger Tätigkeit in einer Kanzlei seine eigene aufmachen und in Deutschland quält man die Leute durch Staatsexamen, Referendariate und ein Repetitorium in der Zeit?

Wieso? Keine Ahnung wieso man das noch macht. Aber juckt ja auch nicht, weil es halt nunmal so ist. Da gabs zwar schon haufenweise schlaue Vorschläge, wie man das Studium reformieren könnte, aber bis auf den Uniprüfungsteil gibts nix neues im Westen. Und da wird sich auf absehbare Zeit auch erstmal nix ändern. Also hier irgendwie spekulieren zu wollen ist blöd. Wenn du dir nicht sicher bist, dann ruf bei einer Anwaltskammer an und frag direkt nach, ich hab da auch keine Ahnung von. Uns wurde das deutsche (Zivil-)Rechtssystem immer als so schön vielschichtig und einmalig verkauft... keine Ahnung ob das stimmt. Aber wenn es stimmt, dann hast du als Anwalt (sofern das überhaupt geht, kA) in D. bessere Karten, wenn du einen "deutschen Abschluss mit +" hast als einen "ausländischen Abschluss mit -"

Wenn Du allerdings Strafverteidiger werden möchtest, bringt ein Auslandsstudium schlicht gar nichts. Vielmehr solltest Du im Referendariat schon den Schwerpunkt auf Staatsanwaltschaft bzw. Anwaltsstation beim Strafverteidiger wegen. Letztlich ist Strafverteidigung immer noch ein lokales Geschäft, von ganz wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel Prof. Hamm oder damals dem Bossi abgesehen.

Gerade deswegen: Türkisch und Arabisch lernen. :yahoo: Zitat Prof.: "Werden Sie bloss nicht Strafrechtler, da haben Sie den ganzen Tag nur mit Kriminellen zu tun. Aber wenn Sie es doch werden, dann suchen Sie sich gleiche eine kriminelle (arabische oder türkische) Großfamilie, damit kann man gut auskommen."

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Ich möchte hier in NL mein Loft und meinen Saab verdienen, ich frage mich jedoch, was ich denn mit so einer niederländischen Ausbildung im Ausland anfangen könnte. Hier in NL 'nen LL.M. also Master of Laws beispielsweise im Zivilrecht machen und dann in Deutschland tätig werden, ist mir schon klar, dass das nicht viel Sinn macht.

Wie schaut's allerdings mit Public International Law oder Unternehmensrecht aus, dass sich da angeblich an international Orientierte richtet? Gibt's da deutsche Kanzleien, die Interesse an so einem Kandidaten hätten, also LL.M. im Public International Law evtl. Promotion, Auslandsstudium NL, E, D fließend, 2x Praktikum gemacht während des Studiums?

In Stellenausschreibungen hab' ich noch nie gelesen, dass so ein Spezie gesucht wird.

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Ist schon immer wieder belustigend, wie bei Fragen zur Wahl des Erststudiums ausnahmslos immer ueber die Geeignetheit fuer die tatsaechlichen oder vermeintlichen Topjobs diskutiert wird, obwohl der Fragensteller noch nicht mal im Ansatz weiss, ob die vermutete Neigung ueberhaupt ausreicht dem 80h in der Woche zu opfern. Vielleicht will der Umfragensteller ja lieber mit seinem Saab durch Holland kreuzen oder sein Loft dekorieren, als bis um 11 im Buero zu sitzen und sich beim Blick in die Azur-Bestenliste einen runter zuholen.

Ich habe bisher noch nicht gehoert, dass die ganzen tollen Diplom-Wirtschaftsjuristen alle arbeitslos waeren, die scheinen durchaus irgendwo unterzukommen. Teilweise bei durchaus renommierten Adressen. Nichts desto trotz ist das Fehlen des 2. Staatsexamens auf dem deutschen Arbeitsmarkt ein erheblicher Makel. Ich schaetze, dass mindestens 90% aller Stellenanzeigen im juristischen Bereich ausdrucklich an Volljuristen gerichtet sind. Das gilt insbesondere fuer Kanzleien, aber auch wenn Unternehmen einen Justiziar suchen. Als Diplom-Wirtschaftsjurist waerst Du fuer Kanzleien allenfalls als wissenschaftlicher Mitarbeiter interessant. Bei Steuerberatern mag das anders sein.

Auch ist es keineswegs so einfach mit einem auslaendischen Anwaltstitel eine Stelle zu finden. Auch wenn Du prinzipiell als Anwalt arbeiten kannst, sofern keine Pflichtvertretung besteht, koennen Kanzleien nur bedingt etwas mit Dir anfangen. Ich schau zur Zeit in Spanien nach einer Stelle und trotz deutschen Examina, ll.m. und Sprachkenntnissen (Spanier koennen in der Regel nicht mal Englisch) ist es sehr schwierig, waehrend in Deutschland auch bei ner Grosskanzlei unterkaeme. Ueber das fehlende 2. Staatsexamen wuerde Dir in Deutschland auch nicht der Erwerb des deutschen Anwaltstitels voellig hinweg helfen.

Soweit Du International Public Law, also Voelkerrecht studierst, duerfte das Land in dem Du studierst egal sein. Allerdings sind die Jobaussichten hier wohl nicht viel besser als in Politikwissenschaft. Hier duerfte es schon deshalb ratsam sein, lieber Volljurist mit der Spezialisierung auf Voelkerrecht zu werden, um entsprechende Jobalternativen zu haben.

Im Endeffekt sollten aber Deine Interessen ausschlaggebend sein. Wenn Du unbedingt in den Niederlanden Internationales Wirtschaftsrecht studieren willst, warum nicht? Wirst damit sicher irgendwo unterkommen. Die Karriere in der Grosskanzlei xy kannst Du heute ohnehin nicht vorraus planen.

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