Die Guten, die Besten - McKinsey

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Hallo Zusammen,

ich war gestern auf einem McKinsey Recruiting Veranstaltung, wo neue Leute angeworben werden.

Schon der Auftakt war Gigantisch, wir waren ca. 50 Personen, gedeckt wurde jedoch für gefühlt ca. 300 Personen , Wein, Bier (div. Ausführungen), O-Säfte und ein großes Buffet.

Anschließend haben sich 3 von McKinsey vorgestellt, sehr sympathische und vorallem charismatische Persönlichkeiten. Auf kleinen BonBon Tüten stand gedruckt "Sie sind gut ? Sind sind sehr gut ? Sie sind vielleicht sogar Genial ? - McKinsey will, dass Sie besser werden". Demfolgte eine Präsentation über das Unternehmen, den Arbeitsalltag - An sich nichts neues, kann man alles nachgoogeln.

Im weiteren Verlauf konnte man mit denen persönlich quatschen. Mir fiel vorallem diese Grund lockerheit auf, die man aus amerikanischen Unternehmen kennt. Man wurde sofort gedutzt und sollte auch dutzen und nach wenigen Minuten hatte man das Gefühl gehabt, als ob man die Person schon Jahre lang kennen würde. Alle drei haben einen Abi Schnitt von 1,0, ihren Bachelor & Master jeweils mit 1,1 beendet und einer promoviert derzeit. Privat waren diese Leute mit ihren Hobbies ebenfalls überdurchschnittlich erfolgreich.

Ich stell mir jedoch letztendlich die Frage - aus welchem Holz sind diese Leute geschnitzt ? Ist es purer Fleiß der dahinter steckt oder ist es ab irgendeinem Punkt einfach Talent, mit dem nur 0,01% gesegnet ist ? Ich kenne ja Leute die auch ein wirklich gutes Abi hatten, aber meistens wohnten diese zugleich im Keller. Die hingegen waren auch auf menschlicher Ebene absolut top.

Eure Meinung bitte. ;)

bearbeitet von TriiaZ

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http://dilbert.com/strips/comic/2008-10-05/

Sorry.. halte nicht viel von "Consultants"....

Das Hauptziel einer Beratungsfirma ist nicht die beratene Firma effizienter sondern sich selbst für das Management der beratenen Firma unentbehrlich zu machen.

Ein wenig so wie Schlingpflanzen an Bäumen: wenn sie zu groß / fett werden ersticken sie den Träger.

Locker drauf sein und mit eigenen Talenten prahlen ohne dass es wie prahlen aussieht ist übrigens Teil des Verkaufstalents. Das glaube ich gerne dass man so etwas bei Beratungsfirmen lernt.

Wenn man Mc Kinsey googled findet man fast nur positives, in Propaganda sind sie ziemlich gut. Da mein Arbeitgeber ebenfalls von ihnen beraten wird... sehe ich ihre Wirkung ein wenig anders.

Gegenpol zu all den Behauptungen:

http://www.ritholtz.com/blog/2011/03/is-mc...ot-of-all-evil/

Zitat:

Indeed, where ever there has been a financial disaster in the world, if you look around, somewhere in the background, McKinsey & Co. is nearby.

Das mag überspitzt dargestellt sein, hat aber einen sehr wahren Kern.

Stell dir mal vor jemand überlegt sich eine Theorie wie das ideale Unternehmen organisiert sein muss. Er schreibt dann ein Buch darüber und schickt haufenweise Universitätsabsolventen mit wenig oder ohne Arbeitserfahrung in die Unternehmen um diese nach den Vorstellungen in diesem Buch umzustrukturieren.

Wenn jemand ein Jahr lang Mitläufer war darf er eigenständig beraten.

Jetzt stell dir mal vor was bei solchen Aktivitäten rauskommt wenn man extrem verschiedene Branchen mit extrem verschiedenen Märkten und Umfeldern alle über den gleichen Kamm schert.

Daher meine Skepsis. Da viele beratene Unternehmen einiges an Mist gebaut haben (klar, die Unternehmensberatungen sind nie Schuld...) scheint meine Sicht nicht so falsch zu sein.

Viel Spaß beim Consulting <_<

  • TOP 1

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Wobei Consultants natürliche ihre Daseins Berechtigung haben - oder glaubst du, wieso soviele Unternehmen (28 von 30 DAX Unternehmen) sich beraten lassen ? Weil diese nichts auf dem Kasten haben ? Wenn es wirklich 08/15 wäre, dann könnten die Manager es doch ebenfalls selbst bewerkstelligen. Wo liegt dann der Mehrwert, den Unternehmensberatungen schaffen, was die eigenen gestandenen Geschäftsführer nicht schaffen, welche bereits seit Jahrzehnten dabei sind ?

EDIT:

Der Artikel ist wirklich Genial. ;D

bearbeitet von TriiaZ

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Das Hauptziel einer Beratungsfirma ist nicht die beratene Firma effizienter sondern sich selbst für das Management der beratenen Firma unentbehrlich zu machen.

Das kommt jetzt aber auch auf die Beratungsfirma an.

Manche Sachen sind extern besser. Ich halte jetzt auch nicht besonders viel von einer reinen Fach- und Strategieberatung. Aber Beratung an sich, genauso wie Trainings und Coaching sind und bleiben nützliche Tools. Die reine Kennzahlenfokussierung halte ich jedoch für absoluten Schwachsinn.

Dazu muss man sagen, dass ich selber Berater bin.

Stell dir mal vor jemand überlegt sich eine Theorie wie das ideale Unternehmen organisiert sein muss. Er schreibt dann ein Buch darüber und schickt haufenweise Universitätsabsolventen mit wenig oder ohne Arbeitserfahrung in die Unternehmen um diese nach den Vorstellungen in diesem Buch umzustrukturieren.

Du vergisst noch dabei, dass die Uniabsolventen es dann "Geschafft" haben und natürlich um das Assessment Center zu überleben einen gewissen Grad an Narzissmus aufweisen müssen ;)

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Gast 11223344
Wobei Consultants natürliche ihre Daseins Berechtigung haben - oder glaubst du, wieso soviele Unternehmen (28 von 30 DAX Unternehmen) sich beraten lassen ? Weil diese nichts auf dem Kasten haben ? Wenn es wirklich 08/15 wäre, dann könnten die Manager es doch ebenfalls selbst bewerkstelligen. Wo liegt dann der Mehrwert, den Unternehmensberatungen schaffen, was die eigenen gestandenen Geschäftsführer nicht schaffen, welche bereits seit Jahrzehnten dabei sind ?

Es ist oft GENAU wie im Comic ganz oben. Consultant fragt Mitarbeiter was verändert werden kann, Consultant schreibt es auf und verkauft das. Woher sollen die das alles auch wissen, die kennen die Abläufe ja oft gar nicht über lange Zeit hinweg und können gar nicht wissen wo es brennt.

Auch werden sie häufig aus strategischen Gründen vom Management engagiert und weniger wegen der spezifischen Beratung. Dann hast du in den großen Konzernen wie z.B. Siemens teilweise so verkrustete Strukturen, da landen Consultants halt drin weil das irgendwo entschieden wurde und dort wo sie arbeiten kommt dann kein wahrer Wert an und die Mitarbeiter sind angepisst und die betroffenen Manager auch. Was in Großkonzernen so passiert ist schon sehr merkwürdig oft. Aber darin besteht auch das Talent der Leute. Zu durchschauen wie man sich strategisch am besten verkauft, selbst wenn es (mal) nichts zu verkaufen gibt, sich beim oberen Management beliebt zu machen........ mit der Ethik fang ich jetzt mal gar nicht an.

Aber natürlich können sie auch einen wichtigen Job machen, weil sie spezifisches Wissen bringen und Erfahrung in der Branche haben das die Firma nicht hat.

Ich mag Consultants nicht besonders. Gerade die der großen Firmen sind vor allem eines: Alle.... fucking... gleich. Und alles ist immer ein Wettbewerb. Selbst das Hobby muss natürlich gut aussehen und darin muss man dann auch schon wieder der Beste sein. Nach ein paar Jahren bei einer großen Beratung hat dein Realitätssinn auch mächtig einen sitzen. Fast niemand in den Firmen mag sie, wenn sie angestellt werden... weil sie einen an der Waffel haben durch die Gehirnwäsche der sie ausgesetzt waren (das fängt bei den Tütchen schon an).

Wenn du dort einsteigst, dann wirst du erst mal verheizt für relativ wenig Geld. Das ist wie ein Schneeballsystem. Die Leute oben machen das Geld, die unten machen die oberen reich und sind auch noch stolz darauf. Und dann bist du halt drin im System. Das ist wie bei Speed mit der Bombe unter dem Bus. Wirst du langsamer, dann gibt es nen Knall. Sei dir auch bewusst, dass dein Arsch denen gehört. Dein Arsch, deine Zeit und dein Leben. Du hast nichts mehr zu melden.

Jetzt hab ich die negativen Dinge aufgezählt (die Arbeitszeit und dass du unter Umständen deine Wohnung für Wochen nicht siehst, ist ja allgemein bekannt). Hat natürlich auch Vorteile aber die findest du auf der Website. Für manche ist das der Traum, weil sie ständig mit neuen komplexen Situationen konfrontiert werden. Für viele Hochbegabte ist das wie ein Spielplatz. Aber da muss Fleiß und Einsatz und Herkunft stimmen und dann kommt da Rohmaterial raus. Das wird dann durch die Presse geschickt und dann kommen da lauter kleine Macies raus. Leider wurde erst eine Schablone entwickelt.

Man wurde sofort gedutzt und sollte auch dutzen und nach wenigen Minuten hatte man das Gefühl gehabt, als ob man die Person schon Jahre lang kennen würde.

Die waren dort bei der Arbeit, vergiss das nicht. Diese Events sind psychologisch gut organisiert. Das ist der erste Schritt der Indoktrination.

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Wobei Consultants natürliche ihre Daseins Berechtigung haben - oder glaubst du, wieso soviele Unternehmen (28 von 30 DAX Unternehmen) sich beraten lassen ? Weil diese nichts auf dem Kasten haben ? Wenn es wirklich 08/15 wäre, dann könnten die Manager es doch ebenfalls selbst bewerkstelligen. Wo liegt dann der Mehrwert, den Unternehmensberatungen schaffen, was die eigenen gestandenen Geschäftsführer nicht schaffen, welche bereits seit Jahrzehnten dabei sind ?

Ich bin der Meinung das diese Beratung oft nicht mehr ist das Abgeben von Verantwortung ist! Was natürlich eine Milchmädchenrechnung ist weil die Consulting Unternehmen eben keine Verantwortung für die Konsequenzen ihres handelns tragen müssen, dass Risiko bleibt beim Kunden,...

Inhaltlich halte ich nicht viel von Consultants. Es ist doch alleine schon paradox das man direkt nach dem Studium als Unternehmensberater arbeiten kann, so ganz ohne Erfahrung stelle ich es mir schwer vor Geschäftsführer die "seit Jahrzehnten dabei sind" unter die Arme zu greifen. Die mangelnden Erfahrung wird dann mit einem vermeindlich Metaphysischem System abhilfe geschaffen das nur Zahlen und keine Menschen sieht. McKinsey nimmt es ja nicht umsonst sehr ernst mit der Geheimhaltung,...

Um deine Fragestellung mal umzustellen, wenn die Leute bei McKinsey wirklich so gut sind, warum sitzen sie dann nicht selber in der Chefetage eines Unternehmens?

mfg

Reaven

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Es ist oft GENAU wie im Comic ganz oben. Consultant fragt Mitarbeiter was verändert werden kann, Consultant schreibt es auf und verkauft das. Woher sollen die das alles auch wissen, die kennen die Abläufe ja oft gar nicht über lange Zeit hinweg und können gar nicht wissen wo es brennt.

Auch werden sie häufig aus strategischen Gründen vom Management engagiert und weniger wegen der spezifischen Beratung. Dann hast du in den großen Konzernen wie z.B. Siemens teilweise so verkrustete Strukturen, da landen Consultants halt drin weil das irgendwo entschieden wurde und dort wo sie arbeiten kommt dann kein wahrer Wert an und die Mitarbeiter sind angepisst und die betroffenen Manager auch.

Das gibts leider auch anders.

Beispiel aus der Praxis :

"Wir haben da ein paar Hypothesen über die Kultur und Prozesse gebildet, die würden wir auch gerne dem CEO präsentieren."

Antwort :"Äh, die sind aber nicht so positiv. Da wird er nicht so erfreut sein, das machen wir nicht."

CEOs holen Consultants, weil das Feedback im Unternehmen nicht stimmt. Die Mitarbeiter beten ja und Amen und bauen den grössten Mist, aber keiner reflektiert sie. Deswegen sind Coaches und externe Berater manchmal wichtig. Sie sind aber auf keinen Fall da, den Job des CEO zu ersetzen. Ein echter Change, einer verkrusteten Organisation, dauert 3-4 Jahre im Schnitt, braucht Unmengen an Trainings, Unmengen an Analyse.

Und dann ist da noch die Sache, dass überhaupt mal das Feedback angenommen werden muss. Dann geht man davon aus, dass die Kultur des Unternehmens die richtigen Probleme erkannt hat und die Consultants genauso. Das ist auch nicht immer gegeben.

Aber natürlich können sie auch einen wichtigen Job machen, weil sie spezifisches Wissen bringen und Erfahrung in der Branche haben das die Firma nicht hat.

Branchenwissen ist weniger wichtig. Wichtig ist, die impliziten Strukturen im Unternehmen zu identifizieren, die Krusten ein wenig aufzubrechen und hinter die Fassade zu schauen. Das dauert aber auch, kostet Zeit und braucht vor allem Unterstützung von oben.

Ich mag Consultants nicht besonders. Gerade die der großen Firmen sind vor allem eines: Alle.... fucking... gleich. Und alles ist immer ein Wettbewerb. Selbst das Hobby muss natürlich gut aussehen und darin muss man dann auch schon wieder der Beste sein. Nach ein paar Jahren bei einer großen Beratung hat dein Realitätssinn auch mächtig einen sitzen. Fast niemand in den Firmen mag sie, wenn sie angestellt werden... weil sie einen an der Waffel haben durch die Gehirnwäsche der sie ausgesetzt waren (das fängt bei den Tütchen schon an).

Da sprichst du leider Wahres... es kommt oft vor, dass Firmen, die einen ehemaligen Strategieberater in C Position haben, durch eine Prozessberatung beraten wird und man bemerkt, eigentlich braucht der Chef die Beratung und das Coaching, weil er die hakende Position ist. Ganz schwieriges Thema.

Die waren dort bei der Arbeit, vergiss das nicht. Diese Events sind psychologisch gut organisiert. Das ist der erste Schritt der Indoktrination

Muss zugeben dass ich im Vergleich die Arbeit in einer kleineren Consulting Company auch weitaus angenehmer finde als in einem Durchlauferhitzer... meine Chefin hat das ganze Ding allerdings mal mitgemacht.

Ich bin der Meinung das diese Beratung oft nicht mehr ist das Abgeben von Verantwortung ist! Was natürlich eine Milchmädchenrechnung ist weil die Consulting Unternehmen eben keine Verantwortung für die Konsequenzen ihres handelns tragen müssen, dass Risiko bleibt beim Kunden,...

Kein Consultant kann in kurzer Zeit wirklich ein Unternehmen verändern. Auch eine Restrukturierung und Change betreffen immer Menschen. Verändert man nicht den Umgang und die Arbeit mit den Menschen und entwickelt diese, kommt am Ende nichts dabei raus. 60% aller Change Prozesse und Merger gehen daneben, weil die Kultur und Menschen kaum berücksichtigt werden. Die Zahlen stimmen fast immer.

nhaltlich halte ich nicht viel von Consultants. Es ist doch alleine schon paradox das man direkt nach dem Studium als Unternehmensberater arbeiten kann, so ganz ohne Erfahrung stelle ich es mir schwer vor Geschäftsführer die "seit Jahrzehnten dabei sind" unter die Arme zu greifen.

Ja und Nein.

Es gibt Dinge, die kann man. Man greift natürlich einem Senior oder Partner unter die Arme. Aber ich kann ganz offen sagen, es gibt Dinge im HR Bereich, da steckt ein junger Absolvent in meinem Bereich rein wissenstechnisch und methodentechnisch viele CEOs in die Tasche. Das liegt vor allem daran, dass ein CEO eben Leadership Development Trainer ist, sondern strategisch ein Unternehmen leitet.

Die mangelnden Erfahrung wird dann mit einem vermeindlich Metaphysischem System abhilfe geschaffen das nur Zahlen und keine Menschen sieht. McKinsey nimmt es ja nicht umsonst sehr ernst mit der Geheimhaltung,...

Ach.Das find ich ganz toll. Weil sobalds dann mit den Menschen brennt, ruft man halt uns :D

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Ich war im Praktikum bei der Boston Consulting Group (größter Wettbewerber von McKinsey). Auch wenn ich die Branche mag, folgende Warnworte.

Erstmal erfüllen Berater im wesentlichen drei Aufgaben:

1. Lösungen für ein Projekt ausarbeiten, da das Wissen nicht in der Firma verfügbar ist (Berater sind in verschiedenen Firmen unterwegs und sammeln daher eine gute Übersicht an Wissen und Lösungen über die Branche) - passiert aber eher selten.

2. Bestätigung einer Ahnung des Management (McKinsey erstellt quasi ein Gutachten).

3. Teuer und kurzfristig Kapazitäten schaffen, da man nicht auf einen Schlag 5 gute Leute innerhalb von einer Woche einstellen kann. Mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass das Management selber bestimmen kann, wann man die Berater wieder los wird.

Jetzt zum Event:

McKinsey wirbt gerne mit diesem elitären Flair - von wegen 30% aller 1,0er-Abiturienten bewerben sich bei denen; sie formen die Elite usw.

Jetzt überleg Dir einmal, welche Berater McKinsey zu solchen Events schickt. Manchmal ist das für die Berater freiwillig und überleg dann einmal wer tendenziell lieber zu solchen Events geht: Das introvertierte Genie oder der extrovertierte Charismat? Das Ganze dient als Show, um Dir McKinsey schmackhaft zu machen. Man will erreichen, dass Du Dich bewirbst und intern werden solche Veranstaltungen auch daran bemessen, wie viele Teilnehmer sich später bewerben. Solltest Du den Interviewprozess nicht überstehen sieht es mit der Freundlichkeit und Charisma ganz schnell ganz anders aus: Man ist solange zu Dir freundlich, wie man an Dir Interesse hat.

Und das gilt für die ganze Branche. Auch wenn dann gerne erzählt wird, dass man zig Teamevents überall macht und sich im Team dauernd besäuft und krass Party macht - das habe ich so gut wie gar nicht erlebt und Hand aufs Herz - welcher 35-jährige Teamleiter hat Interesse daran mit zwei 23-jährigen Consultants den ganzen Abend Party zu machen? Man will Dich eben so stark wie möglich beeindrucken, damit Du Dich schnell bewirbst.

Die Geschichte mit den Hobbies fand ich auch lächerlich. Auch bei BCG (und ich weiß von einem Freund der im Sommer bei McKinsey war, dass es dort nicht anders ist) ist ein stetiges Wettrennen im Gange, wer die coolsten Hobbies hat. Da gehen dann die Leute am Wochenende Fallschirm springen oder retten die Welt. Mir ist auch aufgefallen, dass alle Berater ihren Urlaub ausschließlich auf anderen Kontinenten verbracht haben und das dann meistens 3 Wochen Urlaub am Sandstrand im Pazifik, 3 Wochen Wanderung in den Rocky Mountains oder 3 Wochen Tour durch den Regenwald von Afrika waren. Den Leuten geht es oft gar nicht mehr um den Urlaub oder die Hobbies, sondern darum möglichst etwas möglichst krasses zu machen.

Jetzt aber mal zu den schönen Seiten: @afc_squared, es ist natürlich einfach sich die Unternehmen rauszupicken, wo die Beratung fehlgeschlagen hat. Bei der Anzahl an Beratungsmandaten und Kunden pro Jahr und der verbundenen Verschwiegenheit ist das nicht verwunderlich. Die positive Arbeit wird natürlich auch nirgends erwähnt in der Presse, wen interessiert denn auch sowas. Aber am Volumen der größten 10 Beratungen kann man in etwa ablesen, dass die geleistete Arbeit nicht so mies sein wird.

@Reaven: Ein Hochschulabsolvent berät aber niemanden sondern ist der "Wasserträger" im Team. Die wirklichen Berater, die sich die Lösungsvorschläge ausdenken sind die Projektleiter, die mindestens 4-5 Jahre schon dabei sind. Die Hochschulabsolventen sind dazu da, die Ideen mit Analysen (z.B. von Statistiken oder Branchenwerten) auszufüllen und eigene Ideen beizutragen um den Projektleiter zu entlasten.

Mir hat es trotz allem gefallen, weil man mit smarten und coolen Leuten zusammenarbeitet und in kürzester Zeit unglaublich viel lernt. Man darf nur nicht den Fehler machen sich von der Werbung blenden zu lassen.

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Das gibts leider auch anders.

Beispiel aus der Praxis :

"Wir haben da ein paar Hypothesen über die Kultur und Prozesse gebildet, die würden wir auch gerne dem CEO präsentieren."

Antwort :"Äh, die sind aber nicht so positiv. Da wird er nicht so erfreut sein, das machen wir nicht."

Das hat mit Empathie gegenüber dem jeweiligen Auftraggeber zu tun. Wenn Du einen CEO hast, der die Beratung geholt hat gerade weil er etwas ändern will und nach negativem sucht, wird man begeistert sein, wenn Du solche "negativen Punkte" beisteuern kannst. Der Projektleiter kann menschlich meist ganz gut seinen Auftraggeber abschätzen und einschätzen, was gut ankommt und was nicht so gut ankommt.

Und noch etwas:

Nur wenige von "den Besten" gehen zu Unternehmensberatungen. Die Besten gehen meistens in die Forschung (werden Professor).

bearbeitet von フィリプ

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Gast Joyful Emotion
Um deine Fragestellung mal umzustellen, wenn die Leute bei McKinsey wirklich so gut sind, warum sitzen sie dann nicht selber in der Chefetage eines Unternehmens?

Leider passiert es nur allzu oft, dass Macies ganz oben in der Chefetage landen. Spontan fallen mir da Frank Appel, Klaus Zumwinkel und Alexander Dibelius ein. Und es gibt mit Sicherheit noch viele mehr. Dieser Transfer von Führungskräften gehörte jahrelang auch zum Erfolgsgeheimnis von McKinsey. Auch Mitarbeiter, die schon nach wenigen Jahren in andere Unternehmen wechseln, bleiben noch eng verbunden. Dadurch konnte McKinsey sich über viele Jahre hinweg in Unternehmen einnisten, die in Extremfällen sogar jedes Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag für McKinsey einkalkuliert haben. Mittlerweile bröckelt diese Vormachtstellung allerdings und andere Beratungsunternehmen schnappen ihnen reihenweise die Aufträge weg. Als härtester Konkurrent kann die Boston Consulting Group genannt werden. Auch die zahlreichen Gründungen von Abteilungen für Inhouse Consulting in den Unternehmen macht die Situation für die Macies nicht einfacher.

Ein Freund von mir hat vor zwei Jahren bei Roland Berger angefangen und seine Persönlichkeit hat sich in dieser Zeit dramatisch verändert. Aufgrund seines Umzuges und eines langen Auslandsaufenthaltes von mir, haben wir uns erst vor einem halben Jahr wiedergesehen. Am schlimmsten fand ich nicht einmal seine konsequente Karrierefixierung (die ich mit ihm teile), sondern einen ekelhaften Sozialdarwinismus, das zwanghafte Bedürfnis sich von anderen Menschen deutlich abzuheben und von ihnen bewundert zu werden. Das gesamte Leben wird als Konkurrenzkampf auf dem Weg nach oben wahrgenommen und kompromisslos danach ausgerichtet.

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Gast 11223344

Muss zugeben dass ich im Vergleich die Arbeit in einer kleineren Consulting Company auch weitaus angenehmer finde als in einem Durchlauferhitzer... meine Chefin hat das ganze Ding allerdings mal mitgemacht.

Das glaub ich dir.

Ich finde die Branche auch nicht generell schlecht. Wo kann man schon in kurzer Zeit so viel lernen. Man muss halt auf jeden Fall immer kritisch bleiben bei den großen Firmen. Und ich glaube Leute und eine Umgebung die einen erdet ist auch nicht verkehrt.

Man sieht es ja an diesem Event. Erst mal beeindruckt man die Leute. Dann kommen noch die Berater die sich mental einen runterholen, wenn sie den Teenies erzählen wie beeindruckend sie selbst sind ^^ Und dann kommen die kleinen Tütchen die dir sagen: Wenn du bei uns aufgenommen wirst, dann bist du besser als der Rest. Und da hört das ja auch nicht auf...

Die Geschichte mit den Hobbies fand ich auch lächerlich. Auch bei BCG (und ich weiß von einem Freund der im Sommer bei McKinsey war, dass es dort nicht anders ist) ist ein stetiges Wettrennen im Gange, wer die coolsten Hobbies hat. Da gehen dann die Leute am Wochenende Fallschirm springen oder retten die Welt. Mir ist auch aufgefallen, dass alle Berater ihren Urlaub ausschließlich auf anderen Kontinenten verbracht haben und das dann meistens 3 Wochen Urlaub am Sandstrand im Pazifik, 3 Wochen Wanderung in den Rocky Mountains oder 3 Wochen Tour durch den Regenwald von Afrika waren. Den Leuten geht es oft gar nicht mehr um den Urlaub oder die Hobbies, sondern darum möglichst etwas möglichst krasses zu machen.

Hehe, ganz genau. Es ist ja auch logisch. Die Leute haben sich über Jahre damit beschäftigt ihren CV zu polieren. Ständig überlegen sie sich was sie noch machen können, wie sie sich darstellen, wie sie von den Firmen angenommen werden. Das ist ein Denkmuster und das hinterlässt seine Spuren. Dazu kommt dann noch, dass Bestätigung fast generell ein sehr hoher Wert dieser Leute ist. Consulting bedeutet Glamour und macht etwas her. Diese Branche zieht bestimmte Leute an. Und dann schaukeln sie sich gegenseitig noch hoch.

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Consulting kann Sinn machen. Bei den "ganz Großen" der Branche bin ich eher misstrauisch, ich habe einfach zu viele Unternehmensumorganisationen erlebt die -außer als Sprungbrett für "Führungskräfte" zu dienen- keinen echten Effekt hatten.

Ich habe auch erlebt wie Konzepte die in bestimmten Unternehmen Sinn machen anderen bei denen der Markt schlicht weg ganz andere Prozesse verlangte übergestülpt wurden.. selbstverständlich mit komplett unrealistischen Vorstellungen über die "Verbesserung" der Gewinnlage.

Immer noch nicht begriffen habe ich warum dieser offensichtliche Unsinn nie "wirklich auffällt"- weder bei den Shareholdern, noch beim Aufsichtsrat.. vor allem wenn er nur Geld kostet ohne etwas zu verbessern. Auch die letzte "Wirtschafts"-Krise zeigt mir dass in unserer Marktwirtschaft die Kontrollmechanismen zugunsten der Machtinteressen Einzelner längst ausgehebelt wurden.

Mich erschreckt dabei wie genau diese Muster der alten Aristotelischen Theorie folgen.... wie hier z.B. eine "Aristokratie" (als "Eliteherrschaft" zum Vorteil des Ganzen) in eine "Oligarchie" (Herrschaft einer kleinen Gruppe zum eigenen Vorteil und zum Nachteil des Ganzen umgeschlagen ist... Beispiel Banker, Boni, "Finanzkrise".

Zu der Hobby und CV Diskussion weiter oben : da fallen mir doch ganz spontan gewisse Parallelen zur hier häufig anzutreffenden "Aphaness" Diskussion auf :-)

Den Ansatz von Shao dass jemand von außen sich die Prozesse ansieht und Trainingsbedarf identifiziert dürfte sehr oft sinnvoll sein- aber nur wenn das Beratungsunternehmen nicht versucht das zu beratende Unternehmen von sich abhängig zu machen. Unter Gewinnmaximierungsaspekten wird das aber leider fast immer eine Rolle spielen.

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consulting ist outsourcen von verantwortung und führungsentscheidungen. wenn wegen einer umstrukturierung mitarbeiter entlassen oder andere kürzungen vorgenommen werden, kann man schön auf die zeigen.

wenn wissen in einem spezialgebiet fehlt, ist es durchaus sinnvoll einen externen berater einzuholen der sich auskennt. ich behaupte in unternehmen mit richtiger firmenkultur kann und sollte man weitgehend auf sowas verzichten. das honorar für die berater kann man auch in fortbildungen für die führungskräfte/mitarbeiter investieren, denn die berater kochen auch nur mit wasser. eine großes unternehmen kann sich eine eigene consulting abteilung halten.

auf propagandaveranstaltungen von unternehmen sollte man generell nicht zuviel geben. eine elitäre geisteshaltung ist in einigen unternehmen aber durchaus erwünscht.

bearbeitet von fiair

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Ist es purer Fleiß der dahinter steckt oder ist es ab irgendeinem Punkt einfach Talent, mit dem nur 0,01% gesegnet ist ? Ich kenne ja Leute die auch ein wirklich gutes Abi hatten, aber meistens wohnten diese zugleich im Keller. Die hingegen waren auch auf menschlicher Ebene absolut top.

Die Bewertungen einer Leistung ist nicht gleichbedeutend mit der tatsächlichen Leistung. Die beste Abinote bekommt darum nicht die Klausur mit der besten Leistung - sondern der Schüler, der beim Lehrer den besten Eindruck hinterlässt.

Du schreibst ja auch, die Macies wären auf menschlicher Ebene top - faktisch konntest du die Jungs während der Veranstaltung allerdings kaum kennen lernen.

Meiner Meinung nach haben Kellerkids und Macies viel gemeinsam - mit dem deutlichen Unterschied, dass die einen im Keller und die anderen im Loft wohnen.

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Das hat mit Empathie gegenüber dem jeweiligen Auftraggeber zu tun. Wenn Du einen CEO hast, der die Beratung geholt hat gerade weil er etwas ändern will und nach negativem sucht, wird man begeistert sein, wenn Du solche "negativen Punkte" beisteuern kannst. Der Projektleiter kann menschlich meist ganz gut seinen Auftraggeber abschätzen und einschätzen, was gut ankommt und was nicht so gut ankommt.

Unser Projekt ist Leadership Development, wir sind also weniger dafür da, weil es brennt, sondern zur Entwicklung des Führungsnachwuchses. Wir reporten an regional HR in dem Projekt, würden aber gerne die Deckung von oben mit haben. HR ist das zu "heiss."

ich behaupte in unternehmen mit richtiger firmenkultur kann und sollte man weitgehend auf sowas verzichten. das honorar für die berater kann man auch in fortbildungen für die führungskräfte/mitarbeiter investieren, denn die berater kochen auch nur mit wasser. eine großes unternehmen kann sich eine eigene consulting abteilung halten.

Kann man definitiv und ist auch sinnvoll. Ich garantiere dir aber auch, dass Externe ein anderes Standing haben, andere Sachen dürfen und teilweise mit mehr Detachment an die Sache rangehen.

Aber wer hält denn die Trainings und Coachings für die Mitarbeiter? Wie erreichst du, dass deine internen Mitarbeiter einen externen Fokus und Erfahrung mit hunderten anderen Unternehmen sammeln? :D

consulting ist outsourcen von verantwortung und führungsentscheidungen. wenn wegen einer umstrukturierung mitarbeiter entlassen oder andere kürzungen vorgenommen werden, kann man schön auf die zeigen.

Du wirst jetzt aber auch die gesamte Branche durcheinander. Prozessberatung beispielsweise, mit dem Ziel und Aufbau der eigenen Verantwortung und Skills IM Unternehmen ist etwas VÖLLIG anderes und hat mit dem, wovon du gerade redest, wenig zu tun.

Schau dir als Beispiele mal die Beratergruppe Neuwaldegg, Königswieser & Network, Oezpa, Kwup und co. an. Das sind natürlich alles kleine Boutiquen, was im nicht strategischen Bereich halt auch sinnvoll ist. (Ich arbeite für keine der vier.)

Das hat mit dem gar nix zu tun.

Consulting kann Sinn machen. Bei den "ganz Großen" der Branche bin ich eher misstrauisch, ich habe einfach zu viele Unternehmensumorganisationen erlebt die -außer als Sprungbrett für "Führungskräfte" zu dienen- keinen echten Effekt hatten.

60% aller Changes und Merger gehen schief. Meist, weil die Menschen nicht genug eingebunden und bedacht werden.

Man sieht es ja an diesem Event. Erst mal beeindruckt man die Leute. Dann kommen noch die Berater die sich mental einen runterholen, wenn sie den Teenies erzählen wie beeindruckend sie selbst sind ^^ Und dann kommen die kleinen Tütchen die dir sagen: Wenn du bei uns aufgenommen wirst, dann bist du besser als der Rest. Und da hört das ja auch nicht auf...

Ich glaub angucken muss ich mir sowas auch mal :D

Das gesamte Leben wird als Konkurrenzkampf auf dem Weg nach oben wahrgenommen und kompromisslos danach ausgerichtet.

Das wird bald nicht mehr so funktionieren. Die Mensch-Mensch Interaktion wird wahrscheinlich der nächste, sechste Kondratieff-Zyklus sein und damit die Wichtigkeit menschlicher Beziehungen deutlich darstellen.

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Zu der Hobby und CV Diskussion weiter oben : da fallen mir doch ganz spontan gewisse Parallelen zur hier häufig anzutreffenden "Aphaness" Diskussion auf ;-)

Richtig. Im Consulting wird auch ein gewisses "Alpha"-Verhalten erwartet: Hohes Selbstbewusstsein, starke Kommunikationsfähigkeiten, Empathie, etc.

Der Threadersteller sollte auch noch beachten, dass von den großen Kritikern hier keiner bei McKinsey jemals war. Oder liege ich damit falsch? :-)

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Viel Kritik ist hier natürlich auch überzogen. "Die Jungen arbeiten bist zum Umfallen und werden ausgebeutet" ist ungf auch bei jedem großen Wirtschaftsprüfer, Anwalt so. Auch hier sind jene, die die fachliche Hauptarbeitslast tragen, die, welche schon 3-4 Jahre dabei sind und die darunter, während die Partner großteils Aufträge heranschaffen, aber dementsprechend natürlich nicht weniger arbeiten.

Ich habe viele Freunde in der UB und es sind die unterschiedlichsten Charaktere dabei. Von wirklich perfekten Lebensläufen ausgehend, sind viele wirklich extrovertiert, sehr sozial-empathisch und äußerst zielstrebig. Vielleicht ändern die sich noch, sind großteils erst 1-2 Jahre dabei. Das Problem sich immer gegenseitig zu übertreffen, ist mir aber auch schon negativ aufgefallen.

Bin aber selbst kein Freund dieses Elitegehabes vor allem von McK; gibt ja auch den Artikel von Julia Friedrichs, den jeder kennt, die das ganze eher sektenähnlich beschreibt.

PP

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Zu der Hobby und CV Diskussion weiter oben : da fallen mir doch ganz spontan gewisse Parallelen zur hier häufig anzutreffenden "Aphaness" Diskussion auf :-D

Richtig. Im Consulting wird auch ein gewisses "Alpha"-Verhalten erwartet: Hohes Selbstbewusstsein, starke Kommunikationsfähigkeiten, Empathie, etc.

Der Threadersteller sollte auch noch beachten, dass von den großen Kritikern hier keiner bei McKinsey jemals war. Oder liege ich damit falsch? :rolleyes:

Ich habe noch bei keiner UB gearbeitet. Habe nur die Auswirkungen beobachtet. Und zwar als Mitarbeiter, aber auch als Shareholder.

Daher meine Skepsis.

Mal Ehrlich: der Großteil der "Merger" bringt den Unternehmen gar nichts.. nur den Vorständen mehr Macht und Gehalt. Dazu gibt es einige Artikel von Leuten die von Betriebswirtschaft erheblich mehr verstehen als ich, ich beobachte nur wie extrem umständlich es ist in einem mittleren oder großen Unternehmen ganz triviale Alltagsdinge zu organisieren. "Mal schnell" ist da gar nichts.... unsere Unterauftragnehmer aus dem "KMU" Umfeld sind da viel schneller und effizienter.

Selbst wenn man anfängt aufgrund dieser Tatsachen und der hohen Stundensätze Aufträge an kleinere Unternehmen zu verlieren wird nicht umgedacht- im Gegenteil, dann wird noch mehr "Consulting" und noch mehr Bürokratie eingeführt um "effizienter" zu werden. Von "konzernweiten Standard Tools" will ich gar nicht erst anfangen...

Consultants lassen sich herrlich dafür verwenden um eigene "hidden agendas" durchzuziehen.

http://www.humorvolles.info/berufsleben/berufswitze.htm => die Geschichte der sieben Zwerge lesen.

bearbeitet von afc_squared

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Ich stell mir jedoch letztendlich die Frage - aus welchem Holz sind diese Leute geschnitzt ? Ist es purer Fleiß der dahinter steckt oder ist es ab irgendeinem Punkt einfach Talent, mit dem nur 0,01% gesegnet ist ? Ich kenne ja Leute die auch ein wirklich gutes Abi hatten, aber meistens wohnten diese zugleich im Keller. Die hingegen waren auch auf menschlicher Ebene absolut top.

Ich kenne auch Leute mit derart perfektenn Noten in Studium, Abi usw. Aber die waren nicht alle Genies, sondern wuirden von klein auf auf Leistung gedrillt. Natürlich sind die nicht talentfrei, aber man muß einfach sehen, daß diese Leute eben extrem diszipliniert und effektiv arbeiten können, und deswegen diese Leistungen zeigen. Zur menschlichen EBene: Die sind natürlich trainiert, sympathisch und charismatisch aufzutreten, hey, wir trainieren das bei PU Ja auch, :-D, nur hier gehört es eben zu einem wirtschaftlichen Verkaufskonzept dazu, diese Leute müssen ja ständig andere von ihren Ideen überzeugen. Ebenso sind die Topnoten natürlich auch ein Marketinginstrument, sie verkaufen ja keine Autos, sondern eben menschliche Kompetenz, und da ist eben "Wir haben die besten" das beste Verkaufsargument. Sie verkaufen damit ein Image der Exzellenz.

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Selbst wenn man anfängt aufgrund dieser Tatsachen und der hohen Stundensätze Aufträge an kleinere Unternehmen zu verlieren wird nicht umgedacht- im Gegenteil, dann wird noch mehr "Consulting" und noch mehr Bürokratie eingeführt um "effizienter" zu werden. Von "konzernweiten Standard Tools" will ich gar nicht erst anfangen...

Super toll ist, wenn man dann die "Absolute success factors and company vision" als COnsultant erhält.

Und dann soll man dass ins Programm mit einbeziehen im Design. Geht man dann mal ins Unternehmen und fragt die LEute nach ihren Erfolgsfaktoren und ihrer Vision, gucken 90% wie nen Auto. Wieviel Geld dafür ausgegeben wurde, das zu erstellen, ist dann noch amüsanter.

Papiertiger bauen, nennen wir das. :D

und da ist eben "Wir haben die besten" das beste Verkaufsargument. Sie verkaufen damit ein Image der Exzellenz.

Ist aber eben auch nur unter Zahlenmenschen so. Bei Coaches und co. fragt keiner danach, weil dann Track Record und persönliche Empfehlungen 10x wichtiger sind. Oft lehnen Executives Coaches sogar ab, wenn sie zu sehr von sich überzeugt sind :D

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Ich bin der Meinung das diese Beratung oft nicht mehr ist das Abgeben von Verantwortung ist! Was natürlich eine Milchmädchenrechnung ist weil die Consulting Unternehmen eben keine Verantwortung für die Konsequenzen ihres handelns tragen müssen, dass Risiko bleibt beim Kunden,...

Kein Consultant kann in kurzer Zeit wirklich ein Unternehmen verändern. Auch eine Restrukturierung und Change betreffen immer Menschen. Verändert man nicht den Umgang und die Arbeit mit den Menschen und entwickelt diese, kommt am Ende nichts dabei raus. 60% aller Change Prozesse und Merger gehen daneben, weil die Kultur und Menschen kaum berücksichtigt werden. Die Zahlen stimmen fast immer.

Ja natürlich sind Zahlen immer der Faktor der berechenbarer ist als die Mitarbeiter, darüber braucht man sich nicht zu streiten. Das ist aber noch kein Grund so lax mit denn Arbeitsplätzen anderer Menschen umzugehen wie viele Unternehmensberater das tun.

nhaltlich halte ich nicht viel von Consultants. Es ist doch alleine schon paradox das man direkt nach dem Studium als Unternehmensberater arbeiten kann, so ganz ohne Erfahrung stelle ich es mir schwer vor Geschäftsführer die "seit Jahrzehnten dabei sind" unter die Arme zu greifen.

Ja und Nein.

Es gibt Dinge, die kann man. Man greift natürlich einem Senior oder Partner unter die Arme. Aber ich kann ganz offen sagen, es gibt Dinge im HR Bereich, da steckt ein junger Absolvent in meinem Bereich rein wissenstechnisch und methodentechnisch viele CEOs in die Tasche. Das liegt vor allem daran, dass ein CEO eben Leadership Development Trainer ist, sondern strategisch ein Unternehmen leitet.

Das kann gut sein, allerdings sehe ich bei der Umsetzung der Theorie immer wieder große Probleme. Vieles was der Lehrmeinung entspricht (so geht es zumindest mir) bewahrheitet sich in der Realität leider nicht.

Der Höhepunkt des Realitätsverlustes ist dabei meiner Meinung nach das "Qualitätsmanagement". Vor einigen Monaten hatte ich die große Freude einen ganzen Haufen Formeln in eine Webapplikation zu integrieren die einem QM Helfen sollte seine Prozesse besser zu verwalten, dass hat meine Meinung von dieser pseudo Meaphysischen Disziplin nicht grade verbessert.

Und noch etwas:

Nur wenige von "den Besten" gehen zu Unternehmensberatungen. Die Besten gehen meistens in die Forschung (werden Professor).

Zumidnest bleiben viele die wirklich gut sind erstmal an ihrem Lehrstuhl, schreiben ihre Diss. und wollen danach auch eher in einen forschungslastigen Bereich, der paradoxerweise oft nicht so gut bezahlt wird wie die Unternehmensberatung.

Am schlimmsten fand ich nicht einmal seine konsequente Karrierefixierung (die ich mit ihm teile), sondern einen ekelhaften Sozialdarwinismus, das zwanghafte Bedürfnis sich von anderen Menschen deutlich abzuheben und von ihnen bewundert zu werden. Das gesamte Leben wird als Konkurrenzkampf auf dem Weg nach oben wahrgenommen und kompromisslos danach ausgerichtet.

+1

Bin aber selbst kein Freund dieses Elitegehabes vor allem von McK; gibt ja auch den Artikel von Julia Friedrichs, den jeder kennt, die das ganze eher sektenähnlich beschreibt.

Es gibt dazu sogar ein ganzes Buch von ihr, zu dem Thema aber auch wenn nur die hälfle vond dem was sie da beschreibt wahr ist ist das schlimm genug. Ganz generell stört mich die Annahme das ein Mensch so viel Leisten kann das er mehr als 100 oder 1000 mal so viel Geld verdient wie der durchschnittliche Angestellte. Klar gibt es nicht so viele Menschen die eine Firma beraten können wie Menschen die als Bauarbeiter arbeiten können aber irgendwo muss doch mal ein angemessenes Verhältnis gewahrt bleiben!

Der Threadersteller sollte auch noch beachten, dass von den großen Kritikern hier keiner bei McKinsey jemals war. Oder liege ich damit falsch? ^_^

In der Tat bin ich kein Unternehmensberater und habe auch nicht vor es zu werden allerdings kenne ich genug Unternehmensberater um mir ein ungefähres Bild davon zu machen was für ein Schlag Mensch das ist oder im Laufe der Arbeit wird!

mfg

Reaven

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Der Höhepunkt des Realitätsverlustes ist dabei meiner Meinung nach das "Qualitätsmanagement". Vor einigen Monaten hatte ich die große Freude einen ganzen Haufen Formeln in eine Webapplikation zu integrieren die einem QM Helfen sollte seine Prozesse besser zu verwalten, dass hat meine Meinung von dieser pseudo Meaphysischen Disziplin nicht grade verbessert.

Warum hälst du Qualitätsmanagement für "Quatsch"?

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Der Höhepunkt des Realitätsverlustes ist dabei meiner Meinung nach das "Qualitätsmanagement". Vor einigen Monaten hatte ich die große Freude einen ganzen Haufen Formeln in eine Webapplikation zu integrieren die einem QM Helfen sollte seine Prozesse besser zu verwalten, dass hat meine Meinung von dieser pseudo Meaphysischen Disziplin nicht grade verbessert.

Warum hälst du Qualitätsmanagement für "Quatsch"?

Weil es schlichtweg unmöglich ist jede eventualität mit einzuberechnen und wenn man es versucht wird es immer komplexer und ungenauer. Das ist so als würdest du jemandem sagen "Schreib auf wer du bist!", egal was der Typ schreibt, es würde nie ausreichen weil man etwas ab einem gewissen komplexitätsgrad einfach nicht mehr beschreiben kann.

Mal ein konkretes Beispiel: Der QM erstellt einen Prozess zur Ermittlung von Standard-Abweichungen und dieser Prozess enthält verschiedene Faktoren die aber jeweils schon unterscheidliche Maßeinheiten haben. Da wird es friemelig und um das zu kompensieren wird eine variable eingebaut die zur neutralisierung der Maßeinhet gebraucht wird. Da ist meiner Meinung nach schon Haus und Hof verloren, weild er QM da walten und richten kann wie er will! Der einzige Grund warum man sowas tut ist die Richtlinie die man erfüllen muß um ein Zertifikat zu erhalten das der Projektpartner XY verlangt damit man nach deren QM richtlinie mit ihm zusammenarbeiten darf! Danke QM!

mfg

Reaven

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Ja natürlich sind Zahlen immer der Faktor der berechenbarer ist als die Mitarbeiter, darüber braucht man sich nicht zu streiten. Das ist aber noch kein Grund so lax mit denn Arbeitsplätzen anderer Menschen umzugehen wie viele Unternehmensberater das tun.

Ich kann mit der Aussage auch wenig anfangen, weil wir ja gerade eben das Gegenteil tun, wir machen vor allem Personalentwicklung, Führungskräfteentwicklung und Empowering durch leadership trainings sowie Coachings. Wir bauen eben nicht ab, sondern im Grunde nur auf. Daher tun wir eben das Gegenteil denke ich von dem, was man von einer Beratung so erwartet.

Das kann gut sein, allerdings sehe ich bei der Umsetzung der Theorie immer wieder große Probleme. Vieles was der Lehrmeinung entspricht (so geht es zumindest mir) bewahrheitet sich in der Realität leider nicht.

Der Höhepunkt des Realitätsverlustes ist dabei meiner Meinung nach das "Qualitätsmanagement". Vor einigen Monaten hatte ich die große Freude einen ganzen Haufen Formeln in eine Webapplikation zu integrieren die einem QM Helfen sollte seine Prozesse besser zu verwalten, dass hat meine Meinung von dieser pseudo Meaphysischen Disziplin nicht grade verbessert.

Ich sehe gerade ein Unternehmen, dass so hammerharte QM Vorschriften von Außen durch Regulierungsbehörden bekommt, dass die Q Abteilung das gesamte Unternehmen durchziehen muss. Ein Brief der Regulierungsbehörden der Mängel aufzeigt kann Standortschliessung bedeuten.

Bei manchen ist QM eben weniger "Pseudo Metaphysisch" sondern überlebenswichtig. Die Frage ist, wie es betrieben wird.

Es gibt dazu sogar ein ganzes Buch von ihr, zu dem Thema aber auch wenn nur die hälfle vond dem was sie da beschreibt wahr ist ist das schlimm genug. Ganz generell stört mich die Annahme das ein Mensch so viel Leisten kann das er mehr als 100 oder 1000 mal so viel Geld verdient wie der durchschnittliche Angestellte. Klar gibt es nicht so viele Menschen die eine Firma beraten können wie Menschen die als Bauarbeiter arbeiten können aber irgendwo muss doch mal ein angemessenes Verhältnis gewahrt bleiben!

Das ist einfach schwierig. Wenn du siehst, wie krass ein CEO alleine ein Unternehmen beeinflusst und wie einzelne Personen die Qualität und Ethik eines Unternehmens Top Down beeinflussen, wirst du auch schnell feststellen, dass manche Gehälter auch völlig in Ordnung sind. Auf der anderen Seite sind die Top Verdiener meist Partner der Unternehmen und damit eben angestellte Unternehmer mit Anteil am Gesamtgewinn. Und damit ist natürlich mal kein angemessenes Verhältnis gewahrt, weil du wohl kaum einem Unternehmer vorschreiben kannst, wieviel Gewinn er machen darf.

In der Tat bin ich kein Unternehmensberater und habe auch nicht vor es zu werden allerdings kenne ich genug Unternehmensberater um mir ein ungefähres Bild davon zu machen was für ein Schlag Mensch das ist oder im Laufe der Arbeit wird!

Es ist aber eben nicht nur ein Schlag Mensch, sondern verdammt viele verschiedene Schläge. Zwischen meinen Vorgesetzten alleine liegen im Führungsstil Welten, beide sind jedoch Empowering. Dazu gibt es auch die Bestrebung unter anderem bei McKinsey, dass seit einiger Zeit Sustainability und Coaching der neuen Partner zu Pflichtwerten geworden sind, die langsam aber sicher etabliert werden. Damit ist eben auch die Frage gegeben, inwieweit sich ein Gigant wie McK vielleicht nocht verändern wird. Immerhin ist McK dank seines unglaublichen Mitarbeiter Turnovers wunderbar in der Lage schnell internen Change zu realisieren. Man tauscht einfach die Elemente aus und schult sie ein bischen anders ;)

Den Luxus wünschen sich einige Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels ohne Ende ;)

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