Tiefe emotionale Gesprächsführung - der Königsweg zum Herzen Ursprünglich war dieser Text als Teil eines größeren Beitrags gedacht. Die Lektüre ist sicherlich für Anfänger wie Fortgeschrittene sinnvoll, für die Umsetzung sollte man seinen eigenen Gamestil schon weitesgehend objektiv betrachten können und erkannt haben, warum er funktioniert/noch nicht so gut funktioniert. Ausprobieren schadet natürlich nicht, aber man sollte in kleinem Maß anfangen. Man rutscht leicht in eine Therapeuten-Rolle; ihr solltet euch schon trauen, eine Frau mal bei den traumatischen Erfahrungen mit ihrem Exfreund zu unterbrechen oder geschickt genug sein, sie gedanklich woanders hinzulenken. Zur Gesprächsform und den Vorraussetzungen Die Gesprächs"pattern", die ich beschreiben werde, haben zwei Aspekte, die ich sehr an ihnen schätze: Sowohl Attraction als auch Vertrauen können extrem geboostet werden. Vorraussetzung ist allerdings eine bereits vorhandene Anziehung und ein gewisses Grundvertrauen. Ohne Attraction wirst du ganz fix zur seelischen Müllhalde und ohne eine gewisse vertrauensvolle Bindung wird sie sich zurückziehen und nicht darauf einsteigen. Außerdem setze ich eine gewisse Menschen-/Frauenkenntnis vorraus. Man sollte das weibliche Geschlecht schon in Grundzügen verstanden (und erlebt) haben, sonst betreibt man nichts anderes als Glücksspiel. Deshalb ist das hier nicht grundsätzlich ein Text für Einsteiger. Zum Anwendungsgebiet Theoretisch überall, eine richtig eindrucksvolle Wirkung habe ich bisher aber nur in ruhiger Umgebung (z.B. beim gemütlichen Wein nach gemeinsamen Kochen) erzielt. Mach dir nicht allzuviele Hoffnungen, beim Clubgame damit groß zu punkten. Zu viele Menschen, zu viel Bumm-bumm von Musik, zu hohes Energielevel, als dass sie sich voll darauf einlassen könnte. Der Effekt oder auch "Will ich mir das antun?" Die Frau wird sich wahrscheinlich in dich verlieben. Ich rate sowohl aus moralischen als auch aus rein pragmatischen Gründen davon ab, das beschriebene als "Technik" anzuwenden, um ein Target einfach mal zu ficken. Das mit der Moral müsst du für dich wissen, die Pragmatik sieht so aus: Es gibt einfachere Wege zu Sex. Außerdem sind manche verliebte Menschen etwas... nun ja: "anhänglich". Das Dilemma sieht so aus: Eigentlich macht es Sinn, früh mit den Themen und Formulierungen auszupacken - andererseits weiß man da eigentlich noch nicht, ob man länger mit einer Frau zu tun haben will. Aber auch das muss jeder für sich entscheiden. Wenn ihr euch aber für diesen Weg entscheidet, könnt ihr der Beziehung (welcher Art diese auch immer sei) eine intime und sehr leidenschaftliche Note geben. "Einfach mal Sex" ist nett, aber kann meiner Meinung nach nicht mit einer solchen Beziehung mithalten. Qualität statt Quantität sozusagen. Das Gefühlserleben der Geschlechter und das Verstanden-Sein Erzählt dir ein Kumpel von seinem letzten Jogging-Ausflug, spricht er über die nette Strecke und dass der Sommer sich doch jetzt ankündigt. Er hat natürlich auch Emotionen dabei, aber die Wahrnehmung ist deutlich geringer. Außerdem interessieren seine Gefühle im Sinne der Verführung die meisten hier vermutlich recht wenig. ;) Wenn eine Frau davon erzählt, hat sie viel mehr Erinnerungen an ihre Gefühle dabei. Sie hat vielleicht durch den hügeligen Verlauf und die schönen Blätter an den Bäumen ein Gefühl der Ruhe und Entspannung bekommen während die Sonne ihren Körper aufgeheizt hat und sie sich dadurch immer energetischer gefühlt hat. Das muss ihr nicht zwingend bewusst sein. Deine Aufgabe ist es, diese Gefühle zu erahnen, vorrauszusetzen und ihr dann zu präsentieren. Wenn du einer Frau von ihren Gefühlen erzählst (die sie dir nicht verbal mitgeteilt hat), erreichst du bei ihr ein Gefühl des Verstanden-Seins. Denk mal nach, wie viele Menschen deine Gefühle bei alltäglichen oder nicht alltäglichen Dingen nachvollziehen. Ich wette, es ist - wenn überhaupt - eine Hand voll und jeder davon gehört zu deinen engsten Vertrauten. Siehst du die Konsequenz? Du bist plötzlich auf einer Ebene mit den wichtigsten Menschen in IHREM Leben. Da ist also dieser eigentlich doch ganz coole Typ... der gerademal in ihre Gefühlswelt hineingeschaut und sie gelesen hat. Ihr könnt mir folgen, warum sich Frauen dadurch verlieben? Du stichst dermaßen krass aus der Masse heraus, wenn du erstens über Emotionen sprichst und zweitens dann auch noch die zutreffenden "nachfühlst". Eine Seite davon, dass ein Mensch den anderen nachvollziehen kann, habe ich am eigenen Leib erlebt: Ich traf eine Frau, sie war ein bisschen älter als ich. Beim ruhigen Gespräch zu zweit stand plötzlich das Thema im Raum, wie sie mich einschätzt. Und sie hat aus mir gelesen, dass ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Ich war in kürzester Zeit so heftig verliebt, dass ich's dann vermasselt habe - war aber um eine echte Grenzerfahrung reicher. Vorraussetzung Empathie Mit den Formulierungen, die ich nutze, vermittle ich auf sanfte Art, dass ich das Mädchen "lesen" kann. Die Vorraussetzung ist natürlich, dass ich das auch wirklich kann. Manchmal labert man halt doch nur rum, weil man auf der falschen Fährte ist. Empathie ist hier extrem wichtig. Mikrosignale aus der Körpersprache während sie erzählt sind die eine Sache, eine andere hilfreiche ist auch die Erfahrung. Vielleicht kennst du ja schon Frauen, die ähnlich ticken. Eine bekannte Sache, bei der es eigentlich um dasselbe geht sind Cold Reads, ein klassisches Werkzeug. Manche Emotionen sind ja auch bei den meisten Menschen gleich... Die tief-emotionalen Gesprächsmuster Hier also der Hard-Stuff. Ich nutze drei verschiedene Formen, hier nach steigendem Effekt geordnet. Oben genannte Lobeshymne ist vor allem gültig für die dritte Form, aber auch die zweite kann gut platziert derart wirken. 1. "Wie fühlst du dich dabei?" An sich nichtmal ein Muster, sondern die Nachfrage. Ist ganz nett, zeigt aber, dass man nur Interesse, aber keine Ahnung hat. Das ist nicht schlechtes, wird aber nicht wirklich ein Gefühl des Verstanden-Seins erzeugen. Ich verwende es als Notlösung, wenn ich auf eine emotionale Ebene kommen will - funktioniert aber nur mit guter Compliance. Manche Frauen reden verdammt viel und schnell, da kann so eine Rückfrage auf einer anderen Ebene einen guten Stopper darstellen und wird sie ein bisschen aus dem Konzept bringen sowie unter Umständen zum Nachdenken über Gefühle bringen, derer sie sich noch gar nicht so recht bewusst war. Beispiel: Sie: "*plapper* *plapper* bei uns zuhause ist schon Konkurrenz unter Geschwistern *plap..." Ich: "Hm, was für ein Gefühl hast du in diesen Konkurrenzsituationen?" Sie: *druckst herum* "Na ja, manchmal war es schon schwierig und ich hab mich ein bisschen allein gefühlt..." Nach einem Erlebnis von mir; ich wusste nicht, wie sich Konkurrenz mit Geschwistern anfühlt und fragte nach. Das Gespräch entwickelte sich danach richtig gut und ihr Rededrang ging deutlich zurück und man konnte sich über interessantere Themen als die bis dahin aufgekommenen unterhalten. 2. "Wenn du das tust, fühlst du dich dann XY?" Sie hat mir etwas erzählt und ich vermute einen emotionalen Hintergrund. Das Thema muss kein klassisches emotional besetztes sein. Bei jeder alltäglichen Verrichtung hat ein Mensch - und insbesondere eine Frau - Emotionen. Dieses Muster benutze ich am häufigsten. Wenn die Vermutung zutrifft, hat sie das Gefühl nicht ausgesprochen, sondern DU! Scheinbar liegt ihr auf einer Wellenlänge. Je nach Schwere des Themas kannst du so ein Gefühl der Sympathie bis hin zu starker Anziehung und einem tiefen Empfinden von Zusammengehörigkeit erzeugen. Beispiel: Sie: "Also ich gehe ja wirklich gerne laufen, aber heute morgen war ich ein bisschen zu faul und bin nicht rechtzeitig aufgestanden..." Er: "Haha, das kenne ich! Morgens ist man halt manchmal ein bisschen groggy - aber wenn du es dann doch schaffst, ist da dieses tolle Erfolgsgefühl, vor allen anderen durch den sommerlichen Wald zu laufen, oder? Mir geht das zumindest so!" Sie: "Oh ja, ich bin dann immer ganz stolz auf mich! *kicher* Und diese tolle Ruhe morgens, das entspannt vor einem stressigen Tag!" Der erste Satz ist aus dem Leben gegriffen, ganz alltäglich und ziemlich unverbindlich. Also lässt man die Empathiemaschine losrattern und hofft auf die Eingebung: 'Hey! Bin doch neulich auch erst faul liegen geblieben, aber hab es dann doch noch geschafft. Das hat sich so und so angefühlt!' Den zweiten Satz möchte ich nochmal genauer analysiert darstellen: Haha, das kenne ich! [Lässt sie ein bisschen aufmerken, du kommunizierst, dass ihr eine Gemeinsamkeit habt] Morgens ist man halt manchmal ein bisschen groggy [Vorausgesetztes 'Gefühl', wird zutreffen - mit dieser relativen Formulierung bei jedem Menschen] - aber wenn du es dann doch schaffst, ist da dieses tolle Erfolgsgefühl, vor allen anderen durch den sommerlichen Wald zu laufen, oder? [beschreibung des Gefühls und eine kleine Rich Description] Mir geht das zumindest so! [Rückbezug auf die Tatsache, dass du genauso fühlst] Ihre Antwort scheint nicht allzu weit hergeholt, oder? Ich hoffe ich habe die deutliche emotionale Steigerung im Vergleich zu ihrer ersten Aussage plakativ genug dargestellt. ;) 3. In dieser Situation hast du dich sehr XY gefühlt (weil du [ein solcher] Mensch bist) Mein Lieblingsstück, quasi der Big Bang der verbalen Formulierung von Emotionen. Damit sagst du ihr einfach ins Gesicht, wie sie sich gefühlt hat und vermittelst null Zweifel an der Richtigkeit deiner Annahme. Ich muss hoffentlich nicht erwähnen, dass sich eine solche Formulierung nicht als Gesprächseinstieg eignet. Es macht meist Sinn, dass man schon bei emotionalen Themen ist. Ansonsten kann man damit manchmal auch verschlossene Frauen knacken, dabei ist aber meist ein Schuss ins Blaue notwendig; eine Ultima Ratio sozusagen. In Klammern habe ich den "Nachbrenner" dieses Musters hinzugefügt: Eine Aussage über sie als Mensch, wie du sie siehst. Man schlägt quasi die Brücke von situationsbezogenen Emotionsannahmen hin zu ganzen Charakterzügen, die in jeder Situation ihres Lebens zur Geltung kommen. Diese Formulierung verwende ich nur sehr selten. Erstens ist das Sprengpotenzial für bisher erreichtes sehr hoch (wenn ich voll danebengreife, ist das Gefühl des Verstanden-Seins erstmal futsch) und zweitens muss man die Frau schon wirklich weitgehend gelesen haben (vielseitigere Frauen wirklich gut zu analysieren ist anspruchsvoll und braucht eine gewisse Zeit). Ein witziger Effekt, der aus der Psychotherapie bekannt ist (die sehr ähnliche Muster kennt, aber angesprochenen Effekt vermeiden will und deshalb eher Emotion "anbietende" Formulierungen wie in 2. nutzt): Manchmal schiebt man einem Menschen so auch Emotionen unter, die eigentlich garnicht so recht zugetroffen haben - oder gar Charakterzüge. Bei gefestigten Menschen ist dies seltener und bei den allermeisten wird zumindest ein falsch genannter Charakterzug nach gewisser Zeit als nicht zutreffend erkannt sein, aber die Situationen können schon witzig sein (und der Sex gut - ich habe mal aus Versehen Leidenschaft untergeschoben... war super!). Wenn du sie aber verstanden hast und ihr das bei einem Thema mit einem gewissen Gewicht vermittelst, wird sie dich so schnell nicht mehr verlassen... Beispiel: Sie erzählt von einem Streit mit ihrer besten Freundin: "Dann habe ich einfach aufgelegt. Es ging eigentlich wieder um dasselbe Problem wie den Streit zuvor und sie hat dann auch nicht verstanden, warum ich aufgelegt habe." Er: "Du hast dich verraten gefühlt und warst wütend, weil ihr ja eigentlich eine Lösung gefunden hattet. Du bist ein sehr emotionaler Mensch und manchmal auch sehr impulsiv. Das muss sie verstehen." Sie: "Ja! Genauso hat sich das angefühlt! Sie begreift das nur einfach nicht!" Nach ein bisschen anstacheln lenkt er das Drama über die Freundin in Sex. Das Beispiel ist zwar so gestrickt, aber hast du gemerkt, dass hier das Gefühl von Verstanden-Sein, was er erzeugt viel größer ist, als das der besten Freundin (das "Das muss sie verstehen" ist nochmal besonders fies in dieser Hinsicht ;))? Hier vielleicht noch die Anmerkung. Was ich sehr an diesem Muster schätze ist, dass die Reaktionen je nach relevanter Emotion so verschieden sind und so viel vom echten Charakter ohne Schutzbarrieren durchkommt. Bemerkung zum "Verstanden-Sein" Wird dieses Gefühl geweckt, werden urzeitliche Mechanismen in Gang gesetzt. Letztendlich zeigt dieses Gefühl auch (längst nicht nur!) auf, dass man dem "Verstehenden" unterlegen ist. Er durchblickt die eigene Person, während man selbst noch im Trüben fischt. Wer an Dominanzgesten denkt - Schelm! Abschließende Bemerkungen Alles beschriebene ist mit Vorsicht zu genießen. Es gibt gewisse Vorraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit diese Art zu kommunizieren Sinn macht. Ich stelle mir dazu gerne ein Feuer vor, auf das Öl gekippt wird: Ein grandioses Feuer steht bevor - sofern das Öl es nicht erstickt. Wie so oft macht die Dosis das Gift. Du musst selbst entscheiden, ob diese emotionale Art zu dir passt oder nicht. Und wenn ja, wie viel davon. Irgendwann versprüst du damit zu viel Östrogene... wenn das passiert, hat sie eine neue beste Freundin oder dir wachsen Brüste oder so. Eine weitere Warnung: Man lernt, vieles nachzuvollziehen. Das gilt gerade für Situationen, in denen sie Drama schiebt. Es gibt für alles Grenzen und dein Verständnis sollte da aufhören, wo sie unnötig viel Drama wegen nichts macht. Ansonsten hoffe ich, dass dir das Lesen dieses Artikels in irgendeiner Weise geholfen hat - und sei's Zeit totschlagen! Umso mehr freue ich mich, wenn du ein paar Denkanstöße mitgenommen hast oder die Techniken sogar mit Erfolg umsetzen konntest. Viele Grüße, Richter