Jura - Sprachausbildung

9 Beiträge in diesem Thema

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Gast Laux Nash

Moin,

werde zum Sommersemester mit dem Jura-Studium anfangen und eine zusätzliche, fachspezifische Sprachausbildung ist verpflichtend. Habe die Auswahl aus den oben genannten Sprachen.

Pflichtbelegung sind 4 SWS, also ein Semester. Ich spreche so gut Englisch, dass ich mit einem Semester intensiven, fachspezifischem Unterricht verhandlungssicher sein dürfte. Engilsch wäre also die schnellste, aber auch "faulste" Möglichkeit.

In den anderen genannten Sprachen habe ich 0 Vorkenntnis. Spanisch und Italienisch erscheinen mir als sehr leicht, allerdings verspüre ich keinen wirklichen Reiz, eine der Sprachen zu lernen, auch wenn einem Spanischkenntnisse wohl ein großes "Klientel" erschliesst. An Russisch habe ich gar kein Interesse.

Nun habe ich schon oft Anzeigen aus der freien Wirtschaft gesehen, in denen Iuristen mit verhandlungssicheren Englisch & Französisch-Kenntnissen gesucht werden. Die Ausbildung würde 22 SWS in Anspruch nehmen und bis ins 7. Semester dauern.

Ich spreche allerdings bereits fließend Chinesisch und hatte sowieso vor, in den Staatsdienst zu gehen.

Könnt ihr in etwa einschätzen, ob sich die Mühe, Französisch zu lernen, für mich lohnen würde?

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Soweit ich es mitbekommen habe, ist ein Jura Studium extrem Zeitaufwenig. Ob du quasi nebenbei noch eine Sprache komplett neu lernen kannst, ist die Frage. Französisch ist mit seinen 1000000 Regeln & Ausnahmen ebenfalls recht lernaufwendig. Damit du beruflich etwas von Französisch (bzw. jeder anderen Fremdsprache) hast, musst du diese quasi auf Verhandlungssicheres Niveau bringen, was ebenfalls weiteren Zeit,- Geld- & Lernaufwand erfordert.

Sofern du in den Staatsdienst (Diplomat?) gehst, ist es sicherlich von Vorteil mehr Sprachen zu können. Auch als normaler Anwalt ist es sicherlich Nützlich mit unseren Nachbarn zu kommunizieren zu können.

Privat ist es einfach schön mehrere Sprachen sicher zu können um sich so in anderen Ländern schneller assimilieren zu können. Fremde Kulturen lernt man erst richtig gut kennen, wenn man deren Sprachen spricht.

Fazit: Wenn du das nur für den Beruf machen und dich durchquälen würdest, dann lass es. Es gibt mmn was (berufliche) Qualifikationen anbegeht durchaus zeiteffizentere Maßnahmen. Sofern du aber gerne die französische Kultur kennenlernen möchtest und überlegst dich lebenstechnisch Richtung Frankreich zu orientieren, dann lern die Sprache!

bearbeitet von Oceanos

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Sprachausbildung ist verpflichtend, interessiert aber später kein Schwein, weil dies absoluter Prüfungsamt-Schwachsinn ist. Mach also was dich nicht belastet.

Sprachen werden von Kanzleien und Firmen, aber bei Kanzleien eigentlich im besonderen, nur durch einen LL.M oder sonstigen Auslandseinsatz anerkannt, was auch sinnvoll ist. Zudem bekommst du für ein Auslandssemester auch noch ein Freisemester für den Freischuss, weshalb sich ein Studium einer Sprache in Deutschland (jetzt in Jura) absolut nicht lohnt.

Lg

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Soweit ich es mitbekommen habe, ist ein Jura Studium extrem Zeitaufwenig. Ob du quasi nebenbei noch eine Sprache komplett neu lernen kannst, ist die Frage.

Geht, is kein Ding. Mache ich auch. Obs allerdings beruflich was bringt ist die andere Frage. Aber da hat JAs Post eigentlich schon alles zu gesagt.

Sofern du in den Staatsdienst (Diplomat?) gehst, ist es sicherlich von Vorteil mehr Sprachen zu können.

Quatsch. Erwartet wird bei Bewerbung eine UN-Sprache + Englisch. Französisch wird zum Einstellungszeitpunkt erwartet. Da reichen aber auch Grundkenntnisse. Und Diplomat wird nur die Minderheit. Da musst du schon richtig gute Noten haben.

Auch als normaler Anwalt ist es sicherlich Nützlich mit unseren Nachbarn zu kommunizieren zu können.

Wenn du damit Türkisch meinst? Naja... Will ja nicht jeder Strafrechtler werden (Scherz am Rande). Pluspunkt ist es sicherlich, aber du kannst damit keine miesen Noten ausgleichen, also wie immer: Prioritäten setzen.

Ich hab pflichtmäßig Englisch in zwei Semestern abgerissen, war das einfachste. Da konnt ich immer schön schlafen, hab nix für die Klausur gelernt und trotzdem 1,x gehabt. Also: Mach das, was du am besten kannst, Sprachkurse kannst du in den 6-12 Semestern, die du studierst und in den zwei Jahren Referendariat genug machen.

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Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber eine Sprache verhandlungssicher zu sprechen, ist ein hoher Anspruch. Wenn Du Dich in der Beziehung absolut kritisch geprüft hast, ok. Dann kannst Du von den anderen Sprachen jede nehmen, macht in beruflicher Hinsicht keinen Unterschied.

Ansonsten ist es sicher kein schlechter Tipp, aus gutem Englisch hervorragendes zu machen. Englisch dürfte mit Abstand die wichtigste Fremdsprache im juristischen Berufsleben sein. Ich habe in den letzten Jahren jedenfalls noch nie Grundkenntnisse der spanischen Sprache vermisst.

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Ich spreche so gut Englisch, dass ich mit einem Semester intensiven, fachspezifischem Unterricht verhandlungssicher sein dürfte. Engilsch wäre also die schnellste, aber auch "faulste" Möglichkeit.

Wenn das stimmt, sehr gut. Nimm nicht Englisch, raus aus der Comfortzone. Stichwort self-improvement etc. :)

Spanisch und Italienisch erscheinen mir als sehr leicht

Lateiner?

allerdings verspüre ich keinen wirklichen Reiz, eine der Sprachen zu lernen

Warum nicht?

An Russisch habe ich gar kein Interesse.

Warum nicht?

Könnt ihr in etwa einschätzen, ob sich die Mühe, Französisch zu lernen, für mich lohnen würde?

Lohnen für was? Finanziell? Eine neue Sprache zu lernen ist immer eine Bereicherung. Betrachte es mal so.

Soweit ich es mitbekommen habe, ist ein Jura Studium extrem Zeitaufwenig.

Ob du quasi nebenbei noch eine Sprache komplett neu lernen kannst, ist die Frage.

Unmöglich ist es nicht.

Sprachen werden von Kanzleien und Firmen, aber bei Kanzleien eigentlich im besonderen, nur durch einen LL.M oder sonstigen Auslandseinsatz anerkannt, was auch sinnvoll ist. Zudem bekommst du für ein Auslandssemester auch noch ein Freisemester für den Freischuss,

Bis dahin stimmt alles.

weshalb sich ein Studium einer Sprache in Deutschland (jetzt in Jura) absolut nicht lohnt.

Und da wäre wieder die Frage, was sich da "lohnen" soll. Lerne selbst neben dem Jurastudium Französisch und empfinde es als Bereicherung.

Sofern du in den Staatsdienst (Diplomat?) gehst, ist es sicherlich von Vorteil mehr Sprachen zu können.

Quatsch. Erwartet wird bei Bewerbung eine UN-Sprache + Englisch. Französisch wird zum Einstellungszeitpunkt erwartet. Da reichen aber auch Grundkenntnisse. Und Diplomat wird nur die Minderheit. Da musst du schon richtig gute Noten haben.

Rechtlich hast du Recht. Grundsätzlich sind aber gebildetere Kandidaten die interessanteren, das gilt unabhängig von den Mindestanforderungen natürlich gerade auch beim AA. Und gute Noten braucht man eh, hat also nicht direkt mit der Frage zu tun.

Auch als normaler Anwalt ist es sicherlich Nützlich mit unseren Nachbarn zu kommunizieren zu können.

Wenn du damit Türkisch meinst? Naja... Will ja nicht jeder Strafrechtler werden (Scherz am Rande). Pluspunkt ist es sicherlich, aber du kannst damit keine miesen Noten ausgleichen, also wie immer: Prioritäten setzen.

Zu den Noten siehe oben. "Ausgleichen" ist in der Tat nicht möglich, wenn z.B. ein VB zwingendes Einstellungskriterium ist. Von Vorteil sind Sprachkenntnisse (ceteris paribus) trotzdem.

Ansonsten ist es sicher kein schlechter Tipp, aus gutem Englisch hervorragendes zu machen. Englisch dürfte mit Abstand die wichtigste Fremdsprache im juristischen Berufsleben sein. Ich habe in den letzten Jahren jedenfalls noch nie Grundkenntnisse der spanischen Sprache vermisst.

Aus der rein beruflichen Perspektive stimmt das absolut. Bisher haben alle meine (Praktikum-) Arbeitgeber es wie folgt dargestellt:

Sagen wir dein Englisch ist bei 60%. Es wäre jetzt besser, du könntest Englisch bei 90%, als wenn du 3 andere Sprachen bei 100% könntest. Warum? Englisch ist vor allem wichtig als Zweitsprache. Auch wenn du perfekt chinesisch kannst, wirst du als Anwalt selten Verfahren / Transaktionen / whatever haben, in denen jeder des Chinesischen mächtig ist. Folglich läuft alles auf Englisch. Oft sogar, wenn die Mehrzahl der Beteiligten Deutsche, Franzosen, etc. oder kein einziger Englisch-Muttersprachler dabei ist.

Mein Rat: Studiere schön Jura, sieh zu dass du ein gutes Examen machst. Wenn du kannst, gehe ins Ausland und mache wenn finanziell irgendwie möglich einen LL.M. Soviel zur Karriere. Ansonsten: Lern soviele Sprachen wie du kannst. Es sei denn es macht dir wirklich absolut gar keinen Spaß. Das kann ich mir aber kaum vorstellen.

Gruß, Billy

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Wenn du wirklich in den Staatsdienst gehen möchtest, brauchst du gar keine Fremdsprachenkenntnisse. Primär zählen deine Examensnoten. Erst in der "B-Note" werden Zusatzqualifikationen berücksichtigt.

Auf dem privaten Arbeitsmarkt sind Sprachkenntnisse deutlich wichtiger. Hier wird aber sehr viel Wert auf formale Nachweise, beispielsweise einen LLM, oder einen längeren Auslandsaufenthalt, gelegt. Und auch wenn Englisch langweilig sein mag, internationale Verträge werden immer noch vorwiegend in englischer Sprache formuliert.

Ich hatte Einblick in die Rechtsabteilungen von zwei Dax-Konzernen. Hier werden mindestens sehr gute Englischkenntnisse verlangt, sonstige Sprachkenntnisse sind optional, wobei zunehmend Spanischkenntnisse gewünscht werden, v.a. mit Blick auf mittel- und lateinamerikanische Wachstumsmärkte. Chinesisch spricht fast niemand verhandlungssicher. Wenn du dir hier ein Alleinstellungsmerkmal schaffen kannst, würde ich deshalb -neben Englisch- bevorzugt hierin investieren.

Einen guten Einblick, was große internationale Kanzleien erwarten, gibt das "Azur"Magazin (azur-online.de). Liegt auch an manchen Unis kostenlos vor den Bibliotheken aus.

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Wenn du wirklich in den Staatsdienst gehen möchtest, brauchst du gar keine Fremdsprachenkenntnisse.

Definiere Staatsdienst. Als einfachster Staatsdiener (geht ab A6 los) sicherlich nicht.

Lern soviele Sprachen wie du kannst.

Wenn's danach ginge, dann sollte er was gängiges Romanisches lernen. Sprich: Spanisch.

@TE: Was heißt eigentlich "fließend Chinesisch"? Du sprichst und liest Mandarin ohne Probleme? Nur wenn du drauf antworten magst: Wie kommts?

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