Starke Verlustangst - Was dagegen tun?

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Wie kann man Geborgenheit, Wärme, Nähe und Liebe auch in sich selbst finden? Wenn das möglich wäre, dann hätte man doch überhaupt nicht mehr das Bedürfnis, mit einem Partner zusammenzugehen, also eine Beziehung zu führen. Aber gerade weil man sich nach diesen Dingen sehnt, sucht man sich einen Partner, mit dem man das erleben kann. Also ich bin schon der Meinung, dass man Nähe, Geborgenheit, Liebe etc nur richtig mit einem Partner ausleben kann oder sehe ich da etwas falsch?

Hörst Du z.B. zum Musizieren auf, weil Du es es bereits kannst oder teilst Du Deine Liebe zur Musik einfach mit anderen, weil Du es gerne tust und die anderen auch?

Jemand, der sich selbst nicht liebt, kann auch niemand anderen lieben.

Denn dann misst man seinen LiebespartnerIn lediglich an der Erbringung seiner eigenen Bedürfnisse und man nimmt ihn/sie nicht in der Gänze seines/ihres Wesens wahr.

Man ist dann quasi verliebt in die Gefühle bzw. Vorstellung der Sehnsucht.

Und das ist bereits eine Form der Abhängigkeit. Denn dann tust Du alles, damit sich Deine SehnSUCHT erfüllt.

Es ist nicht die Aufgabe Deiner Partnerin, dass sie Dein Bedürfnis erfüllt. Das ist und bleibt einzig und alleine Deine Aufgabe.

Es ist eben ein Unterschied, ob man Nähe, Geborgenheit und Liebe GEMEINSAM TEILT, oder ob man ein Tauschgeschäft der Bedürfnisse lebt.

Ich kann Dir dazu auch das Buch "Ohne Wenn und Aber" von Ph.D. Harville Hendrix nur wärmstens empfehlen.

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Deine Argumente sind natürlich nachvollziehbar, aber ist es nicht dennoch so, dass sie meisten Menschen gerade deshalb einen Partner haben wollen, weil sie sich nach Liebe, Nähe, Geborgenheit etc sehnen?

Auch wenn man sich selber Geborgenheit, Nähe und Liebe geben kann (wobei ich mir das immer noch nicht so recht vorstellen kann wie das genau funktioniert), so ist es dennoch etwas anderes, diese Dinge gemeinsam mit einem Partner zu teilen und zu erleben. Es ist intensiver und inniger. Wäre das Ausleben dieser Dinge mit dem Partner genau dasselbe wie wenn man es alleine machen würde, dann würde man ja auch nicht todtraurig sein, wenn die Beziehung zum geliebten Menschen auf einmal vorbei ist oder? Da muss dann eben doch etwas besonderes an diesem Partner gewesen sein...

Mittlerweile ist mir auch klar, dass meine Verlustangst wohl daher rührt, dass ich emotional abhängig bin von der Person, deren Verlust ich befürchte. Verlustangst, emotionale Abhängigkeit und das Nicht-Loslassen-Können beschreiben sehr gut meine Lage. Wahrscheinlich hängen diese Dinge eh alle miteinander zusammen. Nur die Frage ist, wie wird man diese Dinge am besten los?

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Hey Gazelle und natürlich auch an alle anderen:

Du hast geschrieben, man muss sich Liebe, Nähe, Geborgenheit usw. alles selbst geben können. Aber wie kann ich mir das alles selber geben? Wenn ich mir all das selber geben könnte, dann ist DAS sicher der schlüssel dazu wie ich meine Verlustangst besiegen kann.

Das heißt, ich möchte da ansetzen. Aber nur weiß ich nicht, WIE man sich all diese Dinge selbst geben kann?

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Das heißt, ich möchte da ansetzen. Aber nur weiß ich nicht, WIE man sich all diese Dinge selbst geben kann?

Versuche zu erforschen, wie Du Dir selbst Geborgenheit geben kannst.

Was kannst Du alles tun, um Dir selbst etwas Gutes zu tun?

Wie findest Du für Dich Entspannung und Wohlbefinden?

Entdecke Deine Nähe mit Dir selbst.

Unternehme einmal etwas alleine und lerne Dich selbst dabei kennen.

Wenn Du Dir selbst Geborgenheit und Nähe gibst, dann ist es auch leichter Dich mit "schwierigen" Dingen zu konfrontieren.

Das Konfrontieren ist ähnlich einem "Verhandeln", Du stehst zum einen zu Dir selbst und zum anderen ist es Dir auch möglich, die Sichtweise des anderen wahrzunehmen und angemessen darauf einzugehen.

Und Loslassen ist immer gut!

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Ja, das ist es Pudels Kern: Wie kann man sich selbst Geborgenheit, Nähe und Liebe geben?

Ich weiß derzeit einfach noch nicht wie ich das anstellen soll. Diese Dinge mit einem Partner gemeinsam zu erleben, zu teilen wie du schon erwähntest und gemeinsam die schönen Momente zu genießen und zu spüren - das ist es, wonach ich mich sehne und was mir auch fehlen würde. Einfach dieses WIR-Gefühl zu haben wenn man zusammen ist und gemeinsam etwas unternimmt. Einfach dieses Gefühl der Gemeinsamkeit und der Zusammengehörigkeit, der Verbundenheit und Vertrautheit zu spüren. Nennt es kitschig oder sonst wie, aber mir gibt sowas sehr viel und ich finde das auch sehr schön.

Das sind doch Dinge, die man sich selbst einfach nicht geben kann, selbst dann wenn man sich selbst liebt.

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Ich habe noch eine Frage dazu: Woran merkt man eigentlich ob man jemanden wirklich liebt oder ob man nur die Gefühle liebt (Nähe, Zärtlichkeitsaustausch, Geborgenheit etc.), die man mit dem Partner austauscht?

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Du hast doch sicherlich Filme welche dich total begeistern. Lieblingsfilme. Es gibt welche in denen ist alles perfekt, von Story über Regie, Schnitt und so weiter. Und dann hast du noch Lieblingsfilme wo du nur einen bestimmten Charakter cool findest. Vielleicht ist die Story scheiße (oder sogar gut) aber diese Sorte von Filmen schaust du dir nur wegen einem speziellen Charakter (oder Gruppe von Charakteren) an.

Mit der Liebe ist es ähnlich. Wenn du dir eure Beziehung als einen Film vorstellst, liebst du dann die Geschichte? Das drum herum? Und bist du der Hauptdarsteller?

Oder

Ist sie die Hauptdarstellerin? Liebst du einfach ihre Rolle, mit all ihren Eigenschaften? Auch ihre Fehler? Schaust du dir den Film wegen ihr an? Auch dann wenn du nicht mitspielst, sie aber glücklich ist?

Finde heraus welchen Film du siehst und liebst.

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Irgendwie hilft mir dieser "Film-Ansatz" nicht weiter oder ich stehe einfach nur auf der Leitung. Wenn ich mir die Beziehung mit meiner Freundin als einen Film vorstelle, dann mag ich sowohl ihre Rolle in dem Film als auch unser gemeinsames Auftreten in dem Film (also die gemeinsamen Unternehmungen und die Story an sich). So, und was bedeutet das jetzt? :rolleyes:

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Ok, war offensichtlich ein schlechtes Beispiel. Mein Fehler. Nagut, anders gesagt. Bist du gerne für sie da (z.B. wenn sie krank ist oder es ihr einfach schlecht geht)? Macht es dich glücklich wenn sie glücklich ist (z.B. wenn sie lacht oder eine Prüfung besteht)? Und liebst du sogar ihre Fehler und Macken so paradox es auch klingen mag (z.B. wenn sie ständig verbessert oder nen Putzfimmel hat)?

Wenn du alle Fragen mit Ja beantworten kannst würde ich sagen dass du sie liebst und nicht nur das was die Beziehung Dir gibt.

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Ich weiß, dies hier ist nicht mein eigener Thread, aber ich habe ein sehr ähnliches Problem wie der TE, dragonflyer (Verlustangst).

Wäre es okay, wenn ich meine Fragen (falls welche aufkommen) hier stelle oder ist das unerwünscht?

Das Beispiel mit dem Film fand ich persönlich recht gut. Ich finde die Geschichte meiner Beziehung mit meiner Freundin gut, aber sie als Hauptdarstellerin ist das Kernstück in dem Streifen.

Die drei obigen Fragen könnte ich alle mit Ja beantworten. Oft lache ich vor Freude laut, wenn sie sich über etwas freut oder wenn sie ihre mädchenhafte, kindliche, verspielte Seite herauslässt ohne dass sie dann genau weiß, warum ich mich so amüsiere.

Ich finde den Thread hier echt gut. Hochwertige Antworten, toFar und Gazelle. Man liest im Forum zwar ca. 18784623 mal so etwas wie "Behandle deine Verlustangst", aber WIE man das nun konkret anstellen soll, erfährt man nicht wirklich.

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Mit deiner neuen Antwort, toFar, kann ich schon mehr anfangen, danke dafür. Also: Ja, ich bin gerne für sie da. Sie hat sich schon öfters hilfesuchend an mich gewandt wenn sie Probleme hatte und ich habe mich gefreut ihr dann helfen zu können. Es ist auch ein schönes Gefühl für mich, gebraucht zu werden. Und mich macht es auch glücklich wenn sie glücklich ist. Vor allem weil sich ihre gute Laune dann eben auch auf mich überträgt. Aber alle Fehler und Macken liebe ich zwar nicht an ihr, gibt schon einige, die mich stören. Aber nicht so sehr störend sind, dass es für mich ein großes Problem wäre.

Ich vermute, es ist bei mir beides der Fall: Ich liebe meine Freundin, aber ich liebe auch das was die Beziehung mir gibt. Ich glaube, diese Feststellung macht es jetzt nicht einfacher was meine Verlustangst angeht :bad:

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