Mit 25 ein zweites Studium beginnen?

11 Beiträge in diesem Thema

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Hallo geschätzte Community,

Ich lese hier seit 9 Monaten mit und habe auch schon sehr viel durch dieses Forum mitnehmen können. Momentan stehe ich gerade kurz vor einer großen Veränderung in meinem Leben und wäre über Ratschläge, Tips und Meinungen zu meiner Situation sehr erfreut.

Ich studiere momentan Chemie im zeitlich schon etwas fortgeschrittenem Stadium. Bis zum Abschluss meines Studiums würde ich noch mindestens 2 Jahre brauchen.

Je länger mein Studium andauert, desto mehr bemerke ich, dass es mir einfach keine Freude mehr bereitet. Anteil daran hat auch meine persönliche Veränderung in den letzten 2 Jahre, wodurch sich viele Komponenten meines Lebens haben zum Positiven entwickelt haben.,

Die Freude am Lernen ist einfach nicht mehr da, stattdessen habe ich nur noch Misserfolge, welche mich studienmäßig zusätzlich runterziehen. Habe leider nicht auf die ersten Anzeichen meiner inneren Stimme gehört, sondern nur gedacht, dass ich das jetzt durchziehen muss. Im Nachhinein gesehen waren es einfach nur Ausreden, um mich dieser Situation nicht stellen zu müssen, und mir einzugestehen, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. " Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich sehr daran zweifle, eine Diplomarbeit (welche einen praktischen Teil beinhaltet) überhaupt zu bewältigen. V.a. durch die Labors habe ich mich immer durchgequält in der Hoffnung, es würde durch mehr Praxis besser werden. Nun muss ich leider feststellen, dass ich, was diesen Punkt angeht, einfach eine Grenze habe und darüber nicht hinauskomme, was jedoch später mal als Chemiker nunmal benötigt wird.

Nun bestünde dank der Umstellung auf das Bachelor/Master-System für mich die Möglichkeit, das Studium nach dem WS 11/12 als "Bachelor of Sience" abzuschließen. Halte das für eine gute Idee, da die ganze Plagerei so nicht umsonst war und ein Abschluss besser ist als kein Abschluss. Zu diesem Zeitpunkt wäre ich dann jedoch schon 25 Jahre alt.

Danach will ich mich neu orientieren und ein Studium in Angriff nehmen, welches mir wirklich Freude bereitet. Seit ein paar Tagen ist mir nun endgültig klar, dass ich für mich keine Zukunft als Chemiker sehe. Meine Eltern unterstützen mich in diesem Schritt voll und ganz, auch finanziell brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Sie meinen sogar, ich soll mir einfach die Zeit nehmen, die ich brauche, um herauszufinden, was ich wirklich will. D.h. vom Umfeld her sind es optimale Vorraussetzungen für einen Neustart. Habe danach begonnen, mich intensiv mit meinen Wünschen, Stärken und möglichen Studienrichtungen auseinanderzusetzen, erste Alternativen haben sich relativ schnell ergeben, nicht nur rational sondern rein gefühlsmäßig (Psychologie sowie Astronomie).

Ein Punkt, der mir etwas Sorgen bereitet, ist, dass ich dann mit 30/31 schon zu alt bin, und mich keine Sau mehr braucht am Arbeitsmarkt (v.a. bei Psychologie, Zuerst Bachelorabschluss in Technischer Chemie, danach Masterstudium Psychologie, nicht gerade kongruent...). Ist an dieser Ansicht was dran oder ist das ein LB?

Würde mich gerne mit Leuten austauschen, die selber später noch umgesattelt haben, aber auch über jede andere Meinung oder Ratschläge zu meiner Situation bin ich sehr erfreut. Ich spüre gerade, dass ein neuer Abschnitt in meinem Leben beginnt, möchte diesen möglichst positiv gestalten und meine zweite Chance nützen.

bearbeitet von Baghira

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Hallo geschätzte Community,

Ich lese hier seit 9 Monaten mit und habe auch schon sehr viel durch dieses Forum mitnehmen können. Deshalb wäre ich sehr dankbar, auch zu diesem Thema, was mich momentan sehr beschäftigt, ein paar Ratschläge oder Meinungen zu hören:

Ich studiere momentan Chemie im zeitlich schon etwas fortgeschrittenem Stadium. Bis zum Abschluss meines Studiums würde ich noch mindestens 2 Jahre brauchen.

Je länger mein Studium andauert, desto mehr bemerke ich, dass es mir einfach keine Freude mehr bereitet. Anteil daran hat auch meine persönliche Veränderung in den letzten 2 Jahre, wodurch sich viele Komponenten meines Lebens haben zum Positiven entwickelt haben.,

Die Freude am Lernen ist einfach nicht mehr da, stattdessen habe ich nur noch Misserfolge, welche mich studienmäßig zusätzlich runterziehen. Habe leider nicht auf die ersten Anzeichen meiner inneren Stimme gehört, sondern nur gedacht, dass ich das jetzt durchziehen muss. Im Nachhinein gesehen waren es einfach nur Ausreden, um mich dieser Situation nicht stellen zu müssen, und mir einzugestehen, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. " Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich sehr daran zweifle, eine Diplomarbeit (welche einen praktischen Teil beinhaltet) überhaupt zu bewältigen. V.a. durch die Labors habe ich mich immer durchgequält in der Hoffnung, es würde durch mehr Praxis besser werden. Nun muss ich leider feststellen, dass ich, was diesen Punkt angeht, einfach eine Grenze habe und darüber nicht hinauskomme, was jedoch später mal als Chemiker nunmal benötigt wird.

Nun bestünde dank der Umstellung auf das Bachelor/Master-System für mich die Möglichkeit, das Studium nach dem WS 11/12 als "Bachelor of Sience" abzuschließen. Halte das für eine gute Idee, da die ganze Plagerei so nicht umsonst war und ein Abschluss besser ist als kein Abschluss. Zu diesem Zeitpunkt wäre ich dann jedoch schon 25 Jahre alt.

Danach will ich mich neu orientieren und ein Studium in Angriff nehmen, welches mir wirklich Freude bereitet. Seit ein paar Tagen ist mir nun endgültig klar, dass ich für mich keine Zukunft als Chemiker sehe. Meine Eltern unterstützen mich in diesem Schritt voll und ganz, auch finanziell brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Sie meinen sogar, ich soll mir einfach die Zeit nehmen, die ich brauche, um herauszufinden, was ich wirklich will. D.h. vom Umfeld her sind es optimale Vorraussetzungen für einen Neustart. Habe danach begonnen, mich intensiv mit meinen Wünschen, Stärken und möglichen Studienrichtungen auseinanderzusetzen, erste Alternativen haben sich relativ schnell ergeben, nicht nur rational sondern rein gefühlsmäßig (Psychologie sowie Astronomie).

Ein Punkt, der mir etwas Sorgen bereitet, ist, dass ich dann mit 30/31 schon zu alt bin, und mich keine Sau mehr braucht am Arbeitsmarkt (v.a. bei Psychologie, Zuerst Bachelorabschluss in Technischer Chemie, danach Masterstudium Psychologie, nicht gerade kongruent...). Ist an dieser Ansicht was dran oder ist das ein LB?

Würde mich gerne mit Leuten austauschen, die selber später noch umgesattelt haben, aber auch über jede andere Meinung oder Ratschläge zu meiner Situation bin ich sehr erfreut. Ich spüre gerade, dass ein neuer Abschnitt in meinem Leben beginnt, möchte diesen möglichst positiv gestalten und meine zweite Chance nützen.

Machs. Such dir aber gleichzeitig Projekte, an denen du dich in der CHemie weiterentwickeln kannst. Jemand mit Chemie, Psychologie und Wirtschaftsabschluss passt aus meiner Sicht beispielsweise klasse in ein chemisches Unternehmen, er versteht einfach mehr, wie das System dort funktioniert.

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Machs. Such dir aber gleichzeitig Projekte, an denen du dich in der CHemie weiterentwickeln kannst. Jemand mit Chemie, Psychologie und Wirtschaftsabschluss passt aus meiner Sicht beispielsweise klasse in ein chemisches Unternehmen, er versteht einfach mehr, wie das System dort funktioniert.

Danke fürs Feedback. Chemie werd ich wahrscheinlich eher ruhen lassen, weil es mir nicht mehr so zusagt (v.a. die Laborarbeit), habe vor, mich eher auf Psychologie zu konzentrieren. Wirtschaft habe ich bis jetzt nur ein paar Scheine, wär defacto ein zweites Studium neben Psychologie. Bin mir da nicht so sicher, ob sich das nebenher ausgeht (wenn man das Psychologie-Studium in Mindestzeit mit super Noten abschließen will).

Und altersmäßig ist es Anfang 30 noch nicht zu spät für den Berufseinstieg?

bearbeitet von Baghira

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Hast du dich schon mit dem Studium der Psychologie auseinandergesetzt?

Es ist ziemlich beliebt, dadurch hast du erstmal nen hübschen NC mit ner 1 vorm Komma.

Dazu solltest du dich mal mit Bekannten austauschen, was dieso über ihr Studium und vor allem dem danach sagen!

Soweit ich weiß hast du nach dem erfolgreichen Studium immer noch kein brauchbares Zertifikat, stattdessen musst du noch eine teurere Ausbildung machen, um z.B. in einem Krankenhaus oder einer Psychatrie arbeiten zu dürfen. Mit Psychologie würdest du vermutlich länger als 5 Jahre brauchen.

Obwohl ich mir recht sicher bin sind meine Aussagen ohne Gewähr und gehen eher in die Richtung "gefährliches Halbwissen"+veraltet. Deswegen erstmal informieren.

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Hast du dich schon mit dem Studium der Psychologie auseinandergesetzt?

Es ist ziemlich beliebt, dadurch hast du erstmal nen hübschen NC mit ner 1 vorm Komma.

Dazu solltest du dich mal mit Bekannten austauschen, was dieso über ihr Studium und vor allem dem danach sagen!

Soweit ich weiß hast du nach dem erfolgreichen Studium immer noch kein brauchbares Zertifikat, stattdessen musst du noch eine teurere Ausbildung machen, um z.B. in einem Krankenhaus oder einer Psychatrie arbeiten zu dürfen. Mit Psychologie würdest du vermutlich länger als 5 Jahre brauchen.

Obwohl ich mir recht sicher bin sind meine Aussagen ohne Gewähr und gehen eher in die Richtung "gefährliches Halbwissen"+veraltet. Deswegen erstmal informieren.

Hab mir schon so ein paar Gedanken gemacht, wollte die aber nicht in den Anfangspost dazupacken, da das ganze viel zu unübersichtlich geworden wäre.

Was den Numerus Clausus anbelangt: Komme aus Österreich, da haben wir soetwas nicht.

Ad Psychologie:

Interessenssiert mich sehr, allerdings bis dato nur auf Laienniveau (Forum, Zeitschriften zu diesen Themen, usw.) Um herauszufinden, ob es auch wirklich zu mir passt, habe ich vor, an einem Einstufungstest in Psychologie, welcher am Anfang September stattfindet, teilzunehmen. Lernstoff ist ein Buch, welches Bereiche beinhaltet, welche im 1./2. Semester abgehandelt werden. Da hab ich dann gleich mal einen guten Vorgeschmack, was auf mich zukommt.

Auf der Gegenseite stünde wieder die lange Studienzeit von 5 Jahren bis zum Masterabschluss. Dann noch zusätzlich 5 weitere Jahre Ausbildung zum Psychotherapheuten bis man selbstständig eine eigene Praxis eröffnen kann, wobei man auch eine schöne Stange Geld braucht. (In Foren heißt es, bis zu 80.000 €). Der harte Notenkonkurrenzkampf macht mir eher weniger aus, das ist für mich eher noch zusätzliche Motivation. Wenn ich mal ein Thema habe, wofür ich brenne, dann spornt mich Konkurrenz nur noch an. Abischnitt war 1,3 und auch die 8 Jahre davor war der Zeugnisschnitt immer unter 1,5. D.h. ich traue es mir zu, in einem Massenstudium dann durch gute Noten und außeruniversitäre Leistungen zu glänzen.

Zu Astronomie:

Dieses Thema hat mich als kleiner Junge in der Volksschule unheimlich fasziniert, ich konnte mich stundenlang in Bücher vertiefen und war einfach total im Flow. Das war jedoch nicht nur bei Astronomie so, auch das Thema Wale konnte mich derart fesseln. Habe mir in den letzten Tagen ein paar Bilder angeschaut und irgendwie geht mir da wieder total das Herz auf, wenn ich Bilder von Planeten, Sternenhimmel, usw. sehe. Fühle mich da wieder wie der kleine Junge von damals, der mit 9 seine Mutter gefragt hat, was "Wasser hat eine Dichte von 1" (Tabelle im Kinderbrockhaus über die häufigsten Substanzen der einzelnen Planeten) bedeutet (und nach der Erklärung genauso schlau war wie vorher btw ;-) ). Sprich, das Thema weckt einfach unheimlich positive Emotionen von früher.

Habe mir dann Studienpläne angeschaut, welche auf mind. 5 Jahre Studienzeit (Master-Abschluss) schließen lassen (wahrscheinlich länger), gerade das erste Jahr ist ziemlich hart. Stoffmäßig ist ein großer Teil Physik/Mathematik dabei, was mir jedoch eher liegt als Chemie. Forschungsmäßig sieht es nachher eher mau aus, einfach zu großer Konkurrenzkampf mit ärgster "Wadlbeißerei". Aus Foren entnehme ich den Tenor, dass die meisten nach dem Studium was machen, was gar nichts mit eigentlicher Astronomie zu tun hat.

Habe noch ein bisschen Zeit, mich zu entscheiden und möchte diese dann reiflich durchüberlegt und mit einem guten Gefühl getroffen haben.

Was es dann auch sein wird, wenn man hochkonzentriert an einer interessanten Aufgabe sitzt, die man auch beherrscht, dann spornt einem eine Klausur, die jetzt unbedingt ein "Sehr Gut" sein muss, nur nochmehr an.

Ich will einfach, dass mich wieder etwas wieder voll zum Leuchten und Brennen bringt, ich vermisse dieses Gefühl aus der Schulzeit schon so sehr.

bearbeitet von Baghira

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Wenn du wirklich Astronomie nehmen würdest, hätte ich noch einen Vorschlag vor dich, mit dem du dich exzellent platzieren könntest.

In Bremen gibt es die sog. Jacobs University. Diese hat ein Studium, dass dir vielleicht liegen könnte. Da ich Absolventen von dort kenne, muss ich aber sagen dass auch die 1,3ler im Abi aus Bayern da teilweise an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gestossen sind. Von der wissenschaftlichen Ausbildung her kenne ich aber kaum ein Institut in Deutschland (Von Aachen abgesehen) dass wirklich so verdammt gut ausgestattet ist.

Studierst du Marine Biology, kriegst du beispielsweise einen Exkurs in Technik und baust mit den Ingenieuren on Coprojekten deine eigenen ROVs. Astronomie und Geophysik Studenten sitzen teilweise an den abgedrehtesten Dingen dort.

Wäre, wenn ich ein rein naturwissenschaftliches Studium machen wollte, meine erste Wahl.

Auch der Psychologie Campus ist dort der Hammer.

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Danke fürs Feedback. Chemie werd ich wahrscheinlich eher ruhen lassen, weil es mir nicht mehr so zusagt (v.a. die Laborarbeit), habe vor, mich eher auf Psychologie zu konzentrieren. Wirtschaft habe ich bis jetzt nur ein paar Scheine, wär defacto ein zweites Studium neben Psychologie. Bin mir da nicht so sicher, ob sich das nebenher ausgeht (wenn man das Psychologie-Studium in Mindestzeit mit super Noten abschließen will).

Und altersmäßig ist es Anfang 30 noch nicht zu spät für den Berufseinstieg?

Du kannst ja den Bachelor fertig machen und dann Psychologie draufsetzen. Aber geht das rein praktisch?: Auf einen Chemie Bachelor den Master in Psych.?

Wegen des Alters würde ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken machen: Willst du dich jetzt durch Chemie quälen und dann 40 Jahre einen Job machen, der dich ankotzt?

Grundsätzlich sollte uns aber allen bewusst sein, dass unsere Generation ohnehin viel brüchigere Berufsbiographien vorweisen wird.

Ich würde mich an deiner Stelle mal intensiv mit dem Berufsbild Psychologe / Psychotherapeut auseinandersetzen und fragen ob du das wirklich willst. Und die Kosten für die Zusatzausbildung checken + Studieninhalte checken + mit Studis reden. Durststrecken wirst du immer haben, sicher auch in einem neuen Studiengang.

Es gibt übrigens unzählige Beispiele von Leuten die mitten im Berufsleben komplett umgesattelt haben, weil es ihnen kein Spaß mehr gemacht hat. (zB vom Unternehmensberater zu Winzer, Arzt zu Kochschule etc.) Mach dich unabhänging von den Erwartungen der Personaler.

Aber Psychologe / Psychotherapeut halte ich für einen sehr zukunftsträchtigen Beruf. Stresskrankheiten haben in den letzten 10 Jahren massiv zugenommen und werden weiter zunehmen.

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@ Shao: Wow, Danke für den Tipp, liest sich auf den ersten Blick mal sehr geil! :rolleyes:

Hab mir mal die Vorlesungen von Astroparticle Physics durchgelesen und da klingen viele Vorlesungen vom Inhalt her wahnsinnig verlockend (Galaxies and Cosmology, Solar Physics, Physics of the Early Universe), aber "Lie Group and Lie Algebra" sagt mir jetzt z.B. mal gar nix.

Aufgrund des Umstandes, dass "Astroparticle Physics" ein Master-Studiengang ist und dem hohen Kostenfaktor (18.000 € Fee/Jahr + 500 € Unterhaltskosten/Monat) wäre dann Bremen eher als Masterstudiengang interessant. Bachelorstudium Astronomie in Wien und darauf aufbauend "Astroparticle Physics" wäre da schon realistischer. Sofern ich mich für Astronomie entscheide, die Noten nach dem Bachelor entsprechend passen und die Kohle auch noch da ist (ca. 60.000 €), wäre das ganz sicher eine reizvolle Aufgabe, wo es sich echt lohnen würde, sich im Bachelorstudium notenmäßig richtig reinzuknien. Was mich noch etwas zweifeln lässt ist der Umstand, dass ich naturwissenschaftlich nur durchschnittlich begabt bin. Hatte zwar in Mathe im Abi einen 1er, jedoch war ich davor 4 Jahre konstant auf 2 und der Abi 1er resultierte aus sehr harter Arbeit. Hab mich da in den Sprachen immer einen Tick leichter getan. Andererseits habe ich auch für die Sprachen nie so viel Begeisterung aufbringen können wie damals für Astronomie...

Kann man die Jacobs University eigentlich auch mal besuchen, um so die Atmosphäre abzuchecken oder ist das eine geschlossene Gesellschaft? Is zwar etwas weit weg, aber ,wärs mir wert. War außerdem eh noch nie in Bremen (und könnt mir so nebenbei ein Spiel von Werder angucken :-D )

@ Pyanit Sa:

Bachelor Chemie und Master Psychologie geht nicht. Was gehen würde, wäre Bachelor Sozialwirtschaft und dann Master Psychologie. Wär dann sehr breit aufgestellt nachher.

Hmm...ok da hast du wahrscheinlich Recht, nicht so sehr drauf schaun was die anderen denken. Ich will nacher nur nicht als "unvermittelbar" gelten aufgrund des Alters in Kombination mit dem gewählten Studium obwohl ich dann fachlich sehr wohl was drauf hätte. Werd mir das Buch für den Einstufungstest besorgen und mich da mal reinstürzen und in eine Vorlesung reinsetzen wenn ich mal in Wien bin. Kenne momentan niemanden, der Psychologie studiert, aber das kann ja noch werden (kann man ja außerdem mit der Frauenquote perfekt mit PU verbinden :-D:-D ) Bis dahin werd ich weiterhin die Foren durchstöbern.

Danke euch vielmals für die Ratschläge, werd dann morgen wieder reinschaun! Gute Nacht!

bearbeitet von Baghira

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Ich würde mich an deiner Stelle mal intensiv mit dem Berufsbild Psychologe / Psychotherapeut auseinandersetzen und fragen ob du das wirklich willst. Und die Kosten für die Zusatzausbildung checken + Studieninhalte checken + mit Studis reden. Durststrecken wirst du immer haben, sicher auch in einem neuen Studiengang.

Die Ausbildung braucht vor allem kein Psych. Studium...

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Gast Juwelade

Hey, bin/war in einer ähnlichen Situation. Hab naturwissenschaftlich studiert und einen Masterabschluss aber mich eigentlich nur durchgeprügelt. Meine Interessenlage hat sich in den letzten Jahren stark in Richtung Psychologie, Kulturwissenschaft, Sprachen verschoben und ich würde schon gern nochmal studieren. Hab mich nach langem hängen und würgen jetzt aber dazu entschlossen einen Einstieg zu finden, der mir die Möglichkeit gibt mich in diese Bereiche zu entwickeln. Nach intensiverer Suche muß ich sogar sagen, dass es coole Sachen in meinem Bereich gibt, die mich reizen würden. Wenn ich nochmal 21 wäre (bin jetzt 28) würde ich anders studieren, aber ich hätte das Gefühl zuviel Zeit in einem Lebensabschnitt (Student) zu vergeuden in dem ich viele andere Dinge tun könnte. Selbst ein schnelles Studium würde bedeuten, dass ich 33 bin und frisch von der Uni komme. Da bleibt im Prinzip nur eine 'Karriere' als Doktor oder im weiteren als Professor, wenn ich es noch zu etwas bringen will. Das Problem ist nicht einen Job zu finden, dass Problem ist einfach, dass Leute die früher studiert haben einen Wissens- und Fähigkeitenvorsprung haben und man selbst hinterherhinkt. Danach noch ein einigermaßen sattelfestes Profil aus Zusatzqualifikationen und Fähigkeiten aufzubauen, dass einen guten Stand in deinem Job bedeutet...persönliche Weiterentwicklung...Hobbies, Frauen, Freunde, Freizeit. Mir wäre das alles zu eng. Ich habe den Anspruch etwas zu machen, das mir das Gefühl gibt etwas mit Bedeutung zu tun. Dazu gehört halt auch mich weiterzuentwickeln, besser zu werden und ein paar Dinge zu können, die andere nicht vorweisen können. Mit 33 fehlen mir ~6-7 Jahre die andere Leute Know-How technisch gesehen haben.

Da ich in der gleichen Situation war, rate ich dir dich mal intensiv mit deinem Berufsfeld auseinander zu setzen und zu schauen, was wirklich geht. Das Studium ist immer die eine Sache und ja, Naturwissenschaften bieten zu 75% Nerdjobs. Aber es gibt immer wieder Randbereiche zu anderen Berufsfeldern, die hammer interessant sind. Schau auch in welche Masterstudiengänge du reinkommen könntest. Es ist nicht gesagt, dass du bei Chemie bleiben mußt. Deine Interessen scheinen ja nicht vollkommen von den Naturwissenschaften wegzugehen (siehe Astrophysik), also lote deine Möglichkeiten aus. Was interessiert dich denn so brutal an Astro und findet man das vielleicht auch im Bereich Chemie?

Unterhalte dich mit Kommilitonen über deine Situation. Schon klar, darauf hat man keinen Bock, weil es bedeuten könnte, dass sie einem sagen, dass es eine scheiss Idee ist. Die meißten haben außerdem die gleichen Gedanken während des Studiums,wie du. Keiner weiß wohin, jeder hat die Schnauze voll von dem Fachgelaber und Berufsaussichten sehen immer scheisse aus. BWLer wollen nicht im Büro hocken, Naturwissenschaftler nicht im Labor, Künstler nicht auf der Strasse etc etc. Wenn der Abschluss näher rückt kriegen Viele das Flattern. Ich hab Leute kennengelernt, die ihre Diplomarbeit 5 Jahren liegen lassen haben; das Studium einfach nicht beendet haben oder einen billigen Nebenjob zur Vollzeitbeschäftigung ausgebaut haben nur, um den nächsten Schritt nicht gehen zu müssen. Ewige Studenten gibt es natürlich auch noch. Es werden immer Punkte im Leben kommen an denen man sich eingestehen muss, dass nicht mehr alles geht. Das ist sau hart, aber es nützt halt nichts immer wieder von vorn anzufangen. Bei Psych wirst du dich übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit durch etliche Statistik-Vorlesungen quälen und auch Anatomie und Soziologie werden nicht fehlen.

Neuanfänge gehen immer, aber Alter, du bist 25 und willst noch 6 Jahre von deinen Eltern abhängig bleiben und dich bezuschussen lassen? Ich finds geil, dass deine Eltern dir die Freiheit lassen, aber das wäre für mich nichts, worauf ich stolz sein könnte.

Checke mal gründlich, was du aus deiner jetzigen Situation machen kannst und lass dir Zeit damit. Falls du wirklich neu anfängst, kommt es auf 2-3 Monate nicht an. Kannst dich ja schon für neue Studiengänge bewerben und dein aktuelles Studium trotzdem weiterführen. Check realistisch wie deine Karrierechancen aussehen, und ob das im Einklang mit deinen Vorstellungen von deiner Zukunft steht. Du bist als 31 Jähriger Absolvent kein High Perfomer mehr und du wirst aufgrund deines Alters auch nicht mehr mit Samthandschuhen angefasst; sprich du wirst am Leistungsniveau Gleichaltriger gemessen und wenn du da nicht mithalten kannst, bist du off.

Wie gesagt, wenn dir das eh Latte ist, dann zieh dein Ding durch. Ich konnt mich zu dem Schritt nochmal anzufangen nicht mehr durchringen, auch wenn ich das Psych-Studium allein wegen seiner Inhalte lieben würde. Über die Möglichkeiten Frauen zu vögeln und sonstige Freiheiten denke ich da noch gar nicht nach. Wobei auch das nur Hingewichse ist...jedes Wochenende hängen Millionen Frauen in Clubs rum und ich hab in 6 Jahren Studium nicht eine Komilitonin aus meinem Semester gevögelt oder gedatet. Die kamen alle irgendwo anders her.

Was ich sagen will: Bleib realistisch! Röste dir nicht mit Wunschvorstellungen das Gehirn, nur um dann festzustellen, dass da Dinge sind, an die du nicht gedacht hast.

Alles Gute

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@ Juwelade:

Danke für deine Sichtweise, hat mich wieder etwas nachdenklicher gestimmt.

Diese Gedanken hatte ich die letzten Jahre immer, und war bis zuletzt auch voll davon überzeugt, das Diplomstudium fertig zu machen und mir danach eine Nische zu suchen, welche mit Labor nichts zu tun hat (Wissenschaftsjournalismus, Consulting, Marketing). Mein Onkel, welcher selber Chemiker ist, meinte, man könne als studierter Chemiker auch was anderes als Chemie machen und müsse nicht zwangsläufig im Labor stehen. Nur hatte ich in der letzten Zeit meist nur frustrierende Erlebnisse was Prüfungen anbelangt.

Was die Laborarbeit anbelangt hatte ich letztes Semester ein sehr prägendes Erlebnis: Letztes Semester mussten wir in einem Praktikum eine Mini-Diplomarbeit machen (über ein Thema, wo nur die Betreuerin so richtig Bescheid wusste) und hatte da das Pech eine Betreuerin zu erwischen, mit der die Zusammenarbeit überhaupt nicht passte. Zum ersten Mal musste ich labormäßig etwas ganz alleine ohne jegliche Möglichkeit, mir extern Unterstützung zu holen machen und versagte auf ganzer Linie. Die Betreuerin hatte allgemein den Ruf, immer nur zu jammern und alles schlecht zu reden und es ihr nie Recht machen zu können. Sprich sie hatte selber eine sehr geringe Frustrationsschwelle und ließ das dann immer an ihren Studenten aus. (auch ein Kollege, welcher excellent im praktischen arbeiten ist, hatte seine liebe Not mit ihr). Dazu wurde sie persönlich untergriffig ("Willst du mich verarschen?", usw.) Jedoch: Sie zeigte mir schonungslos auf, was alles NICHT passte. Da ich immer schon wusste, dass das Laborarbeiten mir sehr schwer fällt, traf mich das mit voller Wucht. Am Tag bevor ich die Arbeit dann präsentieren sollte, bekam ich einen Zusammenbruch und konnte die Präsentation nicht halten. Nahm mir daraufhin einen Psychotherapeuthen, um das aufzuarbeiten. Da war mir dann endgültig klar: Sollte sich da nicht sehr rasch etwas ändern, ist eine Diplomarbeit für mich nicht zu bewältigen.

Der zuständige Professor reagierte auf den Vorfall sehr verständnisvoll, und gibt mir die Zeit, die ich brauche, um das Praktikum abzuschließen. Ein weiterer Betreuer im Labor eröffnete mir sogar die Möglichkeit, bei ihm im Labor einfach mitzuarbeiten und ohne jeglichen Druck Routineaufgaben auszuführen, um Sicherheit im praktischen arbeiten zu bekommen. Dieser Betreuer gab mir schon mal während des Praktikums ein paar Stunden Nachhilfe im praktischen Arbeiten, wo mir das ganze auf einmal viel leichter von der Hand ging, als bei meiner eigentlichen Betreuerin. D.h. auch von dieser Seite könnte das Umfeld nicht idealer sein und es könnte sich noch was in die positive Richtung entwickeln. Nicht jetzt darin, dass ich nachher mein Leben lang im Labor stehen will, sondern einfach darin, dass ich danach in der Lage bin, den praktischen Teil einer Diplomarbeit zu bewältigen. Zudem habe ich in den Ferien wieder die Möglichkeit, einen Monat lang in einem labor zu arbeiten und dort weitere Praxis zu sammeln. Das will ich auf alle Fälle ohne Druck noch probieren um zu sehen, ob sich da noch was verbessert.

Schreibe das nur, um zu verdeutlichen, warum ich nun ernsthaft überlege, zu wechseln.

Die Randbereiche nach dem Studium wären da, nur reichen momentan (könnte sich vielleicht noch ändern, sicher ist es jedoch keineswegs) meine praktischen Fähigkeiten nicht aus, um eine Diplomarbeit erfolgreich zu bewältigen. Und vom theoretischen Aspekt ist es auch so, dass ich mir erst Schritt für Schritt wieder kleine Erfolgserlebnisse geben muss, um wieder die Freude am lernen zu finden. Klar ziehe ich auch diesen Weg in Betracht, nur will ich mir Alternativen schaffen, falls dann Ende des Jahres für mich endgültig feststehen sollte, eine Diplomarbeit von der praktischen Seite her einfach nicht zu schaffen.

Was den Begriff "Stolz" anbelangt, ist das genau der Punkt, der mich nun in diese Situation geführt hat. Dachte mir nach dem Abitur in einem Anflug von Arroganz und Größenwahn auch "mach was, womit du tolle Zukunftschancen hast, etwas was nicht jeder macht, etwas schwieriges usw."

Stolz wäre ich momentan nur darauf, etwas zu finden, was mich wieder voll ausfüllt und mir einfach Freude bereitet. Als Kind hatte ich so vielfältige Interessen und konnte mich einfach für so viel begeistern. Ob das jetzt Schach, Wale, Astronomie oder Bücher über die Erde waren, es war einfach immer dieses wundervolle Flow-Gefühl da, wo man dann einfach nur die Zeit vergisst, und nacher die Eltern mit "Warum?"-Fragen an den Rand der verzweiflung bringt. ;-) . Ob ich da später mal ein High-Performer bin, viel verdiene, meine Eltern stolz auf mich sind, usw. ist mir momentan zweitrangig.

Sollten sich andere für mich schämen, weil ich mit 30 noch studiere, ok, sollte ich mich für mich selbst schämen, weil ich mit 30 als gut verdienender DI in einem Labor stehe, wo ich nichts zusammenbringe und einfach nur mehr Stress habe, DAS wäre tragisch.

Sieh das jetzt bitte nicht als Angriff, gerade dein Beitrag war für mich unheimlich wichtig, um auch diesen Punkt nicht aus den Augen zu verlieren.

Werds so machen, dass ich das Studium auf alle Fälle weiterführe, nur halt nicht mit dem Druck "Ich MUSS das jetzt um jeden Preis als DI abschließen, koste es was es wolle", sondern auch nach anderen Möglichkeiten Ausschau halten. Deshalb habe ich auch diesen Thread eröffnet, um möglichst viele, auch konträre, Ansichten und Meinungen zu erhalten, und gerade in diesem Forum ist der Anteil an durchdachten und qualitativ hochwertige Rückmeldungen äußerst groß .

EDIT: Natürlich wäre es zeitlich am optimalsten, das Diplomstudium fertigzumachen und danach sich Bereiche zu suchen, die auf einen zugeschnitten sind. Nur zweifle ich da wie gesagt sehr daran, ob ich eine Diplomarbeit überhaupt schaffe (praktischer Teil). Ich will nicht dann in 2 Jahren bei der Diplomarbeit fix und fertig sein und nicht mehr können. Alleine den Biss, mich weiterhin durchzukämpfen, hätte ich (sonst hätt ich sonst viel früher schon hingeschmissen wegen den Praktika), nur ob es praktisch reicht, da hab ich meine Zweifel daran.

bearbeitet von Baghira

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