PU ausversehen 2

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Der Post ist wieder viel zu lang und wie üblich besteht er aus mehreren "FRs"=Fail-Reports ;)

Falls er euch zu lang zum lesen ist, fischt euch einfach irgendeinen Teil raus. Etwas Hilfe könnte ich beim letzten Abschnitt gebrauchen. Der enthält auch meinen hartnäckigen Sticking-Point.

Der Vormittag:

Das Semester hat wieder angefangen, das Wetter wird besser. Perfekte Bedingungen, ein bisschen aus seinem Schneckenhaus rauszukommen, in das ich mich innerhalb des letzten Semesters (Existenzprüfung, viel Nachtarbeit, viele Klausuren) zurückgezogen habe.

Und ich muss tatsächlich sagen: Gestern war ein toller Tag!

Ich stehe früh auf und habe direkt gute Laune. Warum steh ich nicht immer so früh auf^^

Vor der Sprechstunde eines Profs ist erstmal ne Endlosschlange, aber was solls. Ich unterhalte mich ein bisschen mit den Leuten hinter mir und vor mir und merke, dass immer mehr Leute ins Gespräch einsteigen. Denen scheint es nicht anders zu gehen als den meisten Menschen: Sie reden gerne mit fremden, sie tun es nur nicht. Verrückte Welt. Nach einer Weile gesellt sich eine HB5 zum Typen hinter mir. Sie erzählt ihm von einem Praktikum in GENAU der Branche, in die ich auch möchte (es hapert aber an Kontakten und ganz besonders vermutlich auch an meiner Initiative). Ich stelle ihr ein paar Fragen dazu, achte aber darauf, dass sich auch der Typ nicht langweilt. Dann bin ich relativ plötzlich an der Reihe und unser Gespräch ist somit jä abgewürgt. Ich brauche ziemlich lange in dem Büro und als ich rausgehe ist sie längst gegangen. So ein Käse, ein paar Fragen hätte ich schon noch gehabt. Draußen vor der Fakultät treffe ich aber den Freund von HB5, mit dem ich auch schon geredet hatte und spreche ihn an. Ich stelle mich vor, erzähle ihm was los ist, er zückt sein Handy und gibt mir ihren Namen und ihre Nummer. Ich beschließe, sie am nächsten Tag auf nen Kaffee einzuladen und mich dabei mit ihr übers Praktikum zu unterhalten. Ich bin etwas spät dran zur nächsten Vorlesung, die auch noch in einem Gebäude ist, das ich nicht kenne. Nun gut, die Uni ist halt keine Campusuni, dementsprechend unübersichtlich und ich frage mich ein bisschen durch. Als ich in den Hörsaal komme, der sich als Seminarraum entpuppt, setze ich mich wie der letzte Streber in die 2. Reihe. (Kein Problem, ich studier Wirtschaft, da sind ALLE Streber). Als die Professorin überlang vom reichhaltigen Angebot ihres Leerstuhls erzählt, lasse ich den Blick etwas schweifen und erblicke HB5. Na sowas. Meine Uni ist extrem anonym und man sieht sich für gewöhnlich NICHT zwei mal. Das hier ist schon ein schöner Zufall.

Nach der Vorlesung gehe ich zu ihr und sag ihr, dass mich interessiert, was sie so zu erzählen hat. Sie sagt zwar, sie hätte nichts wirklich interessantes zu erzählen, ist aber sehr freundlich und kommt mit mir. Wir setzen uns um etwa 10 vor 2 an einen Bach, der zwischen den Gebäuden langplätschert. Von wegen, sie hat nichts zu erzählen. Ich hänge ihr förmlich an den Lippen. Nach etwa einer Stunde ist alles "fachliche" besprochen, aber wir reden längst über alles mögliche und ich erwische mich dabei, dass ich schon seit geraumer Zeit ein bisschen Kino fahre. Immer diese rAFC-Gewohnheiten ;)

Ich hatte nicht wirklich auf eine spiegelnde Körperhaltung geachtet, aber jetzt sitzen wir sehr gleich da. Anfangs hatten wir einen Meter entfernt voneinander enternt nebeneinander gesessen. Jetzt sitzen wir uns eher schräg gegenüber und unsere Knie berühren sich. Dabei hatte ich nichtmal drauf geachtet, mich zu nähern. Muss sich so ergeben haben. Jedenfalls muss ich meine Einschätzung (HB5) korrigieren: Diese Sommersprossen und diese blauen Augen, die mcih ziemlich freundlich anlächeln MÜSSEN einer HB7 gehören. Zwei Atemzüge später ist es viertel nach 4 und ich muss zur nächsten Vorlesung. Unsere Telefonnummer hatten wir irgendwann gegen 3 ausgetauscht und ich bin mir nicht mehr ganz sicher von wem es ausgegangen ist.

LEUTE! Pickup macht man nicht, Pickup passiert.

In der Vorlesung (gleiche Professorin, gleiche Einführung) sitze ich neben einem mehr oder weniger fremden Kommilitonen, mit dem ich mich bisher ungefähr 5 Minuten unterhalten habe, und das nach einer Klausur irgendwann im November. Naja, nach der Vorlesung (Ende kurz vor 6) quatschen wir uns irgendwie fest, verabschieden uns mehrmals, um doch wieder weiterzureden und 3 schlechte Frauenwitze später ist es kurz vor acht. Ich bin eine unverbesserliche Labertasche! Nungut, ist ja noch Anfang des Semesters, also extrem gechillt. Um 9 fahr ich zu nem Kollegen, wo ich mich mit ein paar Freunden treffe. Es ist gerade mal eine Frau dabei. Um 12 gehts in ne Rockdisko (von denen es in meiner Stadt nicht so ganz viele gibt).

Der Abend:

Wie ich weiß, ist es natürlich extrem unattraktiv, wenn man ausschließlich mit Jungs in die Disko geht und the Dancefloor is natürlich auch a trap!

Also müssen wir leider an der Theke rumhängen und uns ein Bierchen gönnen. Peut a Peut geht einer nach dem anderen auf die Tanzfläche, ungelenk zur Musik tanzen, die sich nicht ganz zwischen System of a Down und Alanis Morisette entscheiden kann. Ich spacke etwas mit meinen Leuten ab, denke der Kreis könnte aber auch Frauen vertragen. Also hole ich ein paar dazu, schließe mich dann zwischendurch andern Grüppchen an, begrüße die Jungs der Gruppen mit Küsschen links, küsschen rechts und die Frauen mit Gangxtafaustgegeneinanderdrückshake (Wie heißt das richtig?). Egal, irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich nur nette Menschen auf der Tanzfläche befinden.

Erstes HB oder die Lilalaunelesbe:

Irgendwann beginne ich mehr mit Frauen zu tanzen und eine (HB8) gefällt mir besonders. Sie trägt eine überaus hässliche Wollmütze, die aber ihre "Tanzmütze" ist. Wie man das so macht, zieh ich mir die auf und betrachte mich im Spiegel. Ich sage ihr, sie sah damit schöner aus. Das Mädchen ist irgendwie sehr....ungewohnt vom verhalten her. Sie ist sehr offen, macht nicht mädchenhaft auf schüchtern, hält sich grade und erwidert meine Umarmungen vollkommen ohne jede Scheu. Ich mache ihr ein Kompliment, dass nur wenige Menschen so schlecht tanzend noch gut aussehen. Sie lacht sich kaputt. Sie fragt, ob ich auch gerne schlecht tanze. Ich sage ja, aber dass ich lieber schlecht küsse. Sie lacht wieder, setzt aber genau wie ich zum Küssen an. So schlecht ist der Kuss dann wirklich nicht. Die Situation ist echt angenehm und lustig, aber in keiner Weise romantisch. Wir lassen uns aber nach ein paar Minuten los, die Tanzfläche ist nicht besonders voll und man verliert sich nicht schnell aus den Augen. Sie geht rüber zu ihrer Freundin und tuschelt mit ihr. Ich gehe zu den beiden und lege ihrer Freundin die Hand auf die Schulter. Sie guckt mich an und ich gebe ihr lächelnd die Hand und begrüße sie plump: "Hallo, ich bin brightsun und du?" Sie sagt mir ihren Namen. Ich frage sie auch, wie HB8 heißt, die direkt daneben steht und das auch lachend mitkriegt. Ich erfahre beides und sage zur Freundin: "C, du hast da eine echt tolle Freundin, ich muss mir die nochmal ausleihen." Also nehme ich HB8 wieder mit und küsse sie erneut. Diesmal scheint sie leidenschaftlicher. Nunja, geliehene Sachen gibt man zurück und ich bringe sie wieder zu ihrer Freundin und bedanke mich. Auch die Freundin lacht. Ich gehe jetzt erstmal zu meinen Leuten zurück. Ein Freund (so eine Art Wingman) will mir ein Mädchen vermitteln. Die gefällt mir aber nicht. Ich unterhalte mich mit den Jungs aus meiner Gruppe, die etwas verstreut ist. Leute, die direkt daneben stehen, beziehe ich meistens mit ins Gespräch ein. Eine halbe Stunde später gehe ich zurück zu HB8, die gerade leidenschaftlich ihre Freundin küsst. Daher die etwas fehlende Leidenschaft bei mir. So ein Mist. Ich kann nicht anders als lachen. Ich stelle mich direkt daneben und glotze die beiden unverhohlen an und lache weiter. Sie gucken mich an und ich sage "Ich wusste ja, dass ich chancenlos bin, aber nicht SO chancenlos" Die beiden lachen. HB8 umarmt mich ("Ooooooooooooh, du armer"), sie läuft irgendwie hinter mich, umarmt mich von hinten und ihre Freundin von vorne. Ich stehe also im Lesbensandwich da, öfter mal was neues :)

Ich umarme also die Freundin (HB7) und wir tanzen so ein bisschen. Irgendwie kann ich den beiden nicht verübeln auf Frauen zu stehen. Tu ich ja auch. Ich gebe HB7 ein Küsschen auf die Wange. Sie ist klein und küsst mich halb auf die Wange, halb unters Kinn. Naja, wenn die beiden schon nicht auf Männer stehen, so doch aufs küssen. Beide sind entsprechend gut darin und scheinbar auch ganz angetan mich zu küssen und sehen auch durchaus schick aus, wenn sie sich küssen. Und mir fällt erst beim Schreiben dieser Zeilen auf, wie dämlich das klingt. Nun gut, nachts hat das irgendwie Spaß gemacht.

Jedenfalls muss ich irgendwann mal zum Klo und als ich wiederkomme ist es aus mit der Knutscherei. Wir scherzen noch ein bisschen rum, machen ein paar Fotos (KEINE Küssfotos) und dann wollen sie gehen. Wir drücken uns zum Abschied und ich geh alleine tanzen. Meine Freunde, mittlerweile wieder mit versammelter Mannschaft, kommen dazu. Nur einer, den hats mit einer Dame nach Hause verschlagen. Ein bisschen Schwund ist immer.

Ich versuche die Jungs mit in den Raucherbereich zu nehmen, aber der größte Teil ist militanter Nichtraucher. Leider wohnen wir alle in verschiedenen Ecken der Stadt und es lohnt nicht, zusammen den Club zu verlassen, also verabschieden sich nach und nach einige. Nach 1,2 Zigaretten gehe ich mit dem Rest wieder auf die Tanzfläche. Mittlerweile ist das Niveau bei den Toten Hosen angekommen und wir spacken ein bisschen rum. Ich gehe in die Mitte einer fremden Vierergruppe, begrüße alle einmal und drehe die Damen jeweils einmal im Kreis und gucke die Jungs an, wie man guckt wenn man Shoppen geht (Mund verziehen und Kopf wiegen, im Sinne von "Jooah, hübsch, doch.") Ich will die Damen ja auch nicht bloßstellen und stelle deswegen sicher, dass die Jungs und das jeweils nicht gedrehte Mädchen anerkennend gucken. Ich verlasse die Gruppe wieder. Leider entfernen sich die beiden Damen von ihren Jungs und hängen bei mir rum, was mir leid tut. Außerdem sehen die beiden nicht so toll aus und ich wirke zwischen den beiden Vollweibern dünn wie Sachsenpaule (bin ich eigentlich auch). Naja. Ich unterhalte mich gut mit dem Rest meiner Gruppe. Es sind nur noch meine stillsten Freunde da. Ich verwickel sie in Ich bin mir zwar bewusst, es etwas zu übertreiben aber heute macht mir das Spaß.

2.HB/Eskalationsunfähigkeit

Ich gehe alleine tanzen und wieder Gefällt mit eine Dame, die traurigerweise alleine tanzt. ich tanze kurz mit ihr und nehme sie an der Hand und führe sie in den Raucherbereich, weil man sich da ruhiger unterhalten kann. Erzähle dies, Frage das, spiele an ihren Ohren rum, sie boxt mich leicht und tut entsetzt. Ich nehm bei jeder Gelegenheit ihre Hand, lasse sie aber wieder fallen, wenn sie etwas sagt , was mir (demonstrativ) nicht gefällt. Irgendwann gehen wir wieder tanzen und ich könnte mich ohrfeigen. Denn meine letzten Kumpels sind weg. Entweder ich bin einfach so der letzte diesen Abend oder ich hab die beiden vergrault. Naja, jetzt isses passiert.

Ich tanze mit meiner Dame (HB7 würd ich sagen) Sie ist schön groß, toll sowas. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergeht, aber irgendwann ist es an der Zeit, sich wieder hinzusetzen. Ich nehm sie also mit in den Sitzbereich, setze mich auf einen Hocker, zeige ihr ihren Hocker und ziehe den an mich ran. Wir sitzen also so nah gegenüber , dass wir unsere Beine neben/zwischeneinander stellen. Ich halte beim Gespräch ihre beiden Hände. Ich finde raus, dass sie gerne Salsa tanzt und bin betont erstaunt und erfreut. Ich tanze nämlich auch Salsa, also sag ich ihr, dass wir das mal machen müssen und gebe ihr meine Handy. Sie tippt ihre Nummer ein. Dann kommt ein Freund von ihr und sagt ihr was, was ich nicht verstehe. Ich schüttel ihm die Hand. Sie sagt, die beiden haben ihre Jacke auf einem Bügel, also muss sie mit, ihm seine Jacke rausgeben. Sie bittet mich, nicht zu gehen. Alleine merke ich wie müde ich bin, hoffe HB draußen anzutreffen und gehe raus. An der Garderobe ist sie nicht. Sehr schade. Dann kommt sie wieder aus der Disko, waren wohl vorher aneinander vorbei gelaufen. Sie fragt mich, etwas zickig, warum ich ohne sie gehe. Ich sage einfach "da bist du ja" und lege den Arm um sie. Wir kriegen unsere Jacken, zahlen (et voila, zwei Bier in 5 Stunden). Draußen rufe ich sie auf ihrem Handy an. Sie merkt es erst nach einer Weile, sieht dann das Handy in meiner Hand "Boah, glaubst mir nicht, dass das die echte Nummer ist!!" ich widerspreche ihr nicht und sage ihr nur, dass ich bei unbekannten Nummern meistens nicht abnehme. Sie stimmt zu und wir holen unsere Fahrräder. Sie fragt wo ich hinmuss und ich stelle ihr die Gegenfrage. Sie antwortet. Ich sage, dass das meine Richtung ist und grinse sie süffisant an. Ich nehme ihre Hand und wir laufen in Richtung ihrer Wohnung. Sie fragt mich aus "Wie alt bist du eigentlich?" Ich: "Und du" Sie "Boah, sag" ich:"ja" sie:"hä?" ich: "nein" Sie verdreht die Augen und haut mich spielerisch. Wir gehen weiter ich halte zwischendurch an und streich ihr ne Strähne hinters Ohr. Sie kichert und meint nur zwischendurch "du bist schon ein bisschen dreist, oder?" ich antworte darauf nicht. Sie meint "Du hast mir immer noch nicht gesagt, wie alt du bist" ich:"ach ja" Sie:"und?" ich:"Siebzehn" Sie fällt aus allen Wolken: "WAS?" Ich:"Und du?" Sie lässt mich raten. Ich rate:"vierzig" Sie reißt den Mund auf und ringt nach Luft. Ich tu verdattert:"Siebzehn??" Sie sagt mir, dass sie 27 ist (ich: 23) Die ganze Zeit über ist sie zwischendurch zum Angriff übergegangen um mir meinen Perso zu klauen(aus meiner Arschtasche). Ich kneife ihr zwischendurch in den Hintern ("Boah, du bist SO dreist") Irgendwann stelle ich mein Fahrrad ab und frage sie, ob ihres einen Ständer hat. Sie sagt ja und fragt ob ich auch einen hab. Ich ziehe die Augenbrauen hoch (Sascha-Hehn-Blick) und seufze. Ich nehme ihr das Fahrrad aus der Hand, stelle es ab und umarme sie. Sie erwidert die Umarmung und streichelt mit über den Rücken. Ich ziehe ihr Kinn hoch und küsse sie einige Sekunden lang. Dann nehme ich mein Fahrrad wieder und schiebe weiter. Sie folgt. Sie hatte bisher nicht viel Glück, mich auszufragen. Bisher hat sie von mir erfahren, dass ich ein 17-jähriger Bäckereifachverkäufer aus Burkina Faso bin. Allmählich erzähle ich ihr was sie wissen will und sie mir. Sie hat tatsächlich einen ungewöhnlichen (Handwerks-)Beruf und im Anschluss Kunstgeschichte studiert. Wir sind mittlerweile ernster geworden und ich glaube ihr beides. Wir halten uns an den Händen und bleiben zwischendurch stehen um uns zu küssen. Sie vergräbt ihr Gesicht an meiner Brust und riecht wie ein Staubsauger an meinem Hals. Wir necken und kneifen uns nicht mehr, sondern sind zu kraulen und streicheln übergegangen. Einmal bleiben wir fast eine Stunde stehen, reden ein wenig über das Leben. Leider hat sie eine negative Sichtweise auf viele Aspekte ihres Lebens, fischt nach Komplimenten und ist unzufrieden, dass sie studiert hat , was sie studiert hat. Körperlich geht es weiter wie vorher. Ihre Hände sind unter meinem T-Shirt(kein wildes gegrabsche) und streicheln meinen Rücken. Ich kraule sie die Wirbelsäule entlang von Nacken bis zum Hintern. Sie stört es nicht wenn meine Hand dafür auch in ihrem Rock ist. Schon vorher beim "kämpfen" hatte ich ihr an die Brüste gefasst, beantwortet von einem "wie dreist!" und einem in-den-hintern-Kneifen ihrerseits. Wir nähern uns ihrem trauten Heim. Ich hatte schon vorher ohne direkten Bezug darüber geredet, dass man tun sollte was man mag und sich einfach trauen muss. Sie schwärmt mir vor, wie schön es ist zu kuscheln, schnurrt beim Kraulen und lässt mich partout nicht los. Sie sagt aber auch, dass sie eine Mitbewohnerin hat und mich nicht mit hochnimmt. Ich Volldepp antworte dadrauf, stimme ihr aber zu. "Du hast recht, wir sollten nicht miteinander schlafen. Ich liebe es, nebeneinander einzuschlafen, nebeneinander aufzuwachen, sich morgens zu freuen, dass man zusammen ist und sich nur loslässt, um kaffee zu machen und brötchen zu holen. sie murmelt dazwischen "jaaa", hat ihr gesicht längst wieder an meiner brust. Danach schweigen wir und vertreiben uns die Zeit mit Küssen. Ihr unterleib drückt sich an meinen. Ich frage sie, wie viele Kissen sie hat. Sie sagt zwei. Und zwei Decken. Statt sie einfach an der Hand zu ihrer Wohnung zu nehmen, rede ich weiter, mit dem Ergebnis, dass ich nicht mit in ihre Wohnung komme. Ich schwärme ihr wieder vor und stimme ihr dann doch zu , dass es besser ist wenn wir uns verabschieden. Wir stehen mittlerweile 20 Minuten vor ihrem Haus. Man merkt, wie ihr Kopf arbeitet, immer wieder. Als es klar ist, dass ich nun gehe, guckt sie mich an, presst die lippen zusammen und hat tränen in den augen. Man merkt, dass sie etwas sagen will. Ich warte aber nicht ab, sie wird sich nicht überwinden. Ich steig aufs Rad und fahre weg. Ich denke darüber nach, was mich davon abhält, ein Mädchen einfach so an der Hand in ihre Wohnung zu führen wie ich sie sonst immer führe. Ich komme zu dem Ergebnis, dass ich mir ohnehin positivere Mädchen wünsche. Schade ist der Ausgang trotzdem. Schön ist aber, dass ich gut die Hälfte des Tages damit verbracht habe, mit netten Menschen zu reden. Zwei davon (dazu zählt nicht die letzte HB) habe ich dabei schätzen gelernt und werde sie wiedersehen. Auch das ist Pickup.

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Wow, das war echt lang, aber ich habs gelesen, einfach weil es so interessant und mit Humor geschrieben war :) Soweit ich das sehen kann bist du auf nem super Weg, den frechen Kommentaren sei Dank ;).

Auch wichtig finde ich hier den Aspekt des "mit Menschen reden", der ja als wichtiger Bestandteil von Kommunikation quasi die Essenz des PU ist. Aus dem Text kann man schon eine ganze Reihe Lehren ziehen, aber besser ists natürlich immernoch wenn man die selber macht. Deine Umschreibungen sind außerdem lebahaft, so dass man es richtig vor Augen hat was passiert. Wirklich gut. Deine Fehler hast du ja schon selber analysiert, da fällt mir jetzt nichts weiter zu ein. Ich bin mal gespannt was sich mit den anderen beiden noch entwickelt.

Nur weiter so & viel Glück ;)

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Update:

Mal wieder ein langer Post. Die 2. Situation ist die wichtere. Lest euch also bei Zeitmangel nur die durch ;)

Seit dem zuletzt beschriebenen Abend ist nun etwas über eine Woche vergangen und ich muss sagen: Ich werde aus den Frauen nicht schlau und scheine vieles falsch zu machen. Aber gut, auch falsches tun kann Spaß machen.

Situation 1:

Ich als spießiger Wirtschaftsstudent kam die Woche nicht umher, spießige Bewerbungsfotos zu machen, begebe mich also das erste mal in meinem Leben zu einem richtigen Fotografen (Kindergartenfotos nicht mitgezählt, damals war mein Game eh unschlagbar, alle Frauen jenseits der 25 haben mich GELIEBT).

Ich hatte mich also hüftaufwärts schick gemacht (Betonfrisur, Jackett, Hemd, Krawatte, Augenringe), den Rest eher weniger (Jeans, ranzige Sambas, ist ja auf dem Foto nicht drauf), betrete das Studio, erwarte einen geschäftigen Mitvierziger und ... stehe vor einer HB8.

Nunja, sie ist natürlich freundlich, wie man das zu Kunden so ist, ist erst eher förmlich höflich, wie man das bei Kunden so ist und wird dann lockerer, lustiger, frecher, wie man das bei Kunden so ist. Ich darf mich also auf einen Flokatiteppichbezogenen Plüschhocker setzen und mich von da Richtung Kamera lehnen.

Sie sagt mir, dass ich die Krawatte etwas richten muss, das Jacket auch und das Hemd sowieso. Meine Motorik lässt, wenn es darum geht, Klamotten zu richten, etwas zu wünschen übrig, die Position auf dem Hocker macht meinem Gleichgewichtssinn zu schaffen und vom Scheinwerfer angestrahlt fange ich an zu schwitzen wie Christoph Daum an der Seitenlinie. Schwankend, Schwitzend und motorisch überfordert auf einem Barhocker fühlt man sich ja zwangsweise ein bisschen wie David Hasselhoff und wird mutiger. Ich beobachte all ihre Vorbereitungen intensiv, wobei ich mir angewöhnt habe, wenn nicht mit dem Mund, doch mindestens mit den Augenbrauen zu reden. Sie scheint unter meiner Beobachtung etwas hektisch zu werden. Ich kommentiere meine Situation hin und wieder etwas lakonisch. Sie kichert. Tut man das bei jedem Kunden? Die Fotosession kommentiere ich ohnehin, um etwas lockerer zu werden. Ich hoffe, ein bisschen wie Bill Murray zu wirken, bin mir aber bewusst, eine schlechte Kopie zu sein. Die Fotoserie geht zu ende. Jetzt gehts ans Aussuchen. Ein Greuel für entscheidungsschwache Menschen. So auch für mich. Ich suche mir nach langer Zeit per Münzwurf ein Foto aus. Ihr Job ist damit erledigt.

Aus irgendeinem Grund kommen wir aber auf Aktfotografie zu sprechen. Dann auf alte grabschende Männer, dann auf ihren kürzesten Minirock. Dann auf Familienfeiern, dann wieder aufs Nacktsein allgemein. Dann aufs feiern gehn. Dann auf gute Musik. Dann aufs Nacktsein. Aus irgendeinem Grund dauert das zwei Stunden. Ab Stunde Anderthalb hole ich mein Handy raus und halte es zehn Minuten in der Hand. Dann reiche ich es ihr ganz langsam, während wir weiterreden, ohne das Handy auch nur zu erwähnen. Ich lege ihr das Handy aufgeklappt in die Hand und zeige beim reden langsam drauf. Wir reden weiter und sie tippt ihre Nummer dabei ein. Sie gibt mir das Handy wieder, ich drücke speichern und gebe ihr das Handy wieder zurück. Alles sehr langsam. Sie tippt ihren Namen ein und gibt mir das Handy zurück. Ab Stunde zwei will ich mich verabschieden, wir verquatschen uns aber immer wieder (meine größte Schwäche und meine liebste Eigenschaft) Ich reiche ihr die Hand zum Abschied, aber schon dabei reder wir wieder weiter, also halte ich ihre Hand erstmal ne Minute locker in meiner. Nach einer Weile verabschieden wir uns doch endgültig. Tage später rufe ich sie an. Diese Woche gehen wir zusammen weg. Ich freu mich drauf. DAS nenn ich mal Kundenbindung :)

Situation 2)

Das HB der letzten Woche (, die mich NICHT in ihre Wohnung ließ) addet mich bei Facebook und schreibt mich an. Das über mehrere Tage. Vor einigen Tagen wollte ich ein bisschen raus gehen, mich in der Abendsonne entspannen und beendete das Chatgespräch, indem ich ihr sagte, wo ich sein würde und meinte, sie könne ja auch kommen. Ich fahre also los, lege mich auf eine Wiese und das HB taucht 20 Minuten später auf. Geschminkt mit gemachten Haaren. Um auf der Wiese zu liegen? Naja. Wir gehn zum nächsten Supermarkt, sie kauft sich ein Caipiwodkasüßlemonmixgetränk und ich kaufe mir Buttermilch. Danach suchen wir uns ein schattiges Plätzchen zwischen Bäumen, ein Rondell im Grünen, von außen kaum einsehbar und romantisch. Also der perfekte Ort für jeglichen Close oder was Menschen sonst noch unbeobachtet tun wollen. Ich unterhalte mich ernster mit ihr als am Diskoabend, lege aber meinen etwas frechen Grundton nicht ab. Wir sitzen nebeneinander und ich verhalte mich ruhig. Sie nutzt jede Gelegenheit für Körperkontakt. Wann immer ich Körperkontakt andeute, erwidert sie diesen so schnell es geht.

Irgendwann nehme ich sie leicht in den Arm, sie geht sofort bis zum Anschlag in die Kuschelposition über und erdrückt mich halb. Ich warte mit dem KC ein wenig. Komme ihrem Mund immer wieder näher. Um ihr zu zeigen, dass ich keine "Ich tu so als würde ich dich küssen, tus aber nicht"-Spielchen spiele, streiche ich immer wieder mit meiner Nase über ihre. Ich setze sie auf meinen Schoß , wir küssen uns und ich streichle ihren Rücken. Nunja, sie kann keine Komplimente annehmen und erwähnt immer wieder ihre körperlichen Mängel. "Ja, ich weiß, ich hab nen Buckel." sagt sie als ich also ihren Nacken massiere. Irgendwann erzählt sie auch, dass ihre Brüste zu groß sind. Ich schaue sie mir also im Profil an, bin aber mit dem Anblick im sitzen nicht zufrieden. Ich schiebe sie von meinem Schoß und bedeute ihr aufzustehen. Sie wirft sich also in Pose und ich schau mir ihr Profil an. Ja, durchaus, prächtige Brüste, ich gucke anerkennend und halte meine Hände unter ihre Brüste. Sie sagt "Ja, du kannst die auch anpacken" und drückt meine Hände tief in ihre entzückende Alpenlandschaft. Irgendwann sitzt sie aber wieder auf meinen Schoß, wir küssen uns wieder und sie fragt ob wir zu ihr wollen. Sie lässt es aber wie einen Scherz klingen, da sie zu unsicher ist. Irgendwann brechen wir aber auf. Ich gehe mit zu ihr, bis wir an der letzten Kreuzung stehen. Dann fängt sie wieder an zu stressreden. Irgendwann erzählt sie wieder von ihrem Bett und gibt ein bisschen damit an. Ich sage nur "ok", als hätte sie eine Frage gestellt, nehme sie an der Hand und zieh sie zu ihrer Haustür. Sie schließt auf und wir gehen nach oben zu ihr. Soweit so gut. Immer führen. Der Schritt über die Schwelle ist getan.

Wir gehen in ihr Zimmer und ich bin begeistert. Kein pinkes Gummibärchenposterzimmer mit Duftlämpchen. Stattdessen antike Möbel und zwei prall gefüllte Bücherregale. Ein uralter Fernseher, keine 5 angebrochenen Fantaflaschen, keine nackten Davidoff-Männer an der Wand. Mein Sympathieschub für die Dame ist gewaltig. Wir legen uns zu Bett. Irgendwie ist wenig Romantik in der Luft, keine Leidenschaft in der Luft und auch keine in meiner Hose. Wir kuscheln viel, küssen uns wenig, ich massiere sie, sie zieht dabei ihr Oberteil aus, wir sind nett zueinander, ich muss seit mindestens einer Stunde aufs Klo. Ich versuche den passenden Moment abzuwarten, um mich kurz zu entschuldigen, erwische aber den schlechtesten. Sie fängt gerade etwas mehr an, in meinen Klamotten zu wühlen, als ich sie bitte, sich zu merken "wo wir sind" und verschwinde. Zwei Kilo leichter betrete ich ihr Zimmer wieder. Sie liegt zusammengerollt im Bett und hat sich ihrer Hose und ihres Pullis entledigt. Ich lege mich zu ihr, lasse die Jeans auf dem Boden liegen. Es wird eher eine kuschelige als eine leidenscaftliche Nacht. Morgens fühle ich mich nicht unbedingt schlecht wegen akuten Layversagens, sondern eher wie in einer alten leidenschaftslosen Beziehung. Sie kuschelt sich den halben Vormittag im Bett an mich. Irgendwann macht sie Frühstück. Danach wirds merkwürdig. Sie fängt immer wieder an mich zu disqualifizeren. Und zwar nicht wenn wir C&F reden, sondern viel eher wenn wir gerade "normal" reden. Sobald ich wieder die Frechheit des Vorabends auspacke, wird sie zahm. Es geht soweit, dass sie Küsse abblockt und behauptet, ich könne nicht küssen. Achherrje. Ist diese Dame echt 27? Sobald ich unfreundlich oder abweisend werde, kommt sie wieder näher. Irgendwann legt sie sich auf mich und meint "ich zeig dir mal wie das geht" Sie küsst mich wie man sich halt so küsst, nicht spektakulär, aber schön. Sie kichert irgendwann, also hätte ich einen "Küssfehler" gemacht. Ich ignoriers. Irgendwann verdreht sie die Augen und steigt von mir ab. Ich muss irgendwann zur Uni und verabschiede mich. Als ich gehen will, umklammert sie mich wieder wie am Anfang, als hät sie 20 Jahre nichts zum kuscheln gehabt.

Ich gehe. Seither habe ich mich 3 Tage nicht gemeldet und es auch nicht vor.

Ok. Ich weiß, an den meisten Stellen, was ich falsch gemacht habe, an einigen Stellen hoffe ich, dass nur diese Frau so ist und an anderen Stellen frage ich mich ob mehrere Frauen so sind.

Also das erste: Sobald wir in ihrer Wohnung waren, habe ich aufgehört zu führen. Ich hatte bisher nur in Beziehungen Sex oder Sex, der zu einer Beziehung geführt hat, also sehr vertraut. Natürlich könnte mich dafür jede Frau für einen Waschlappen halten, zurecht, aber bei einer LSE-Dame wie dieser wird mein ausgebliebener Layversuch wohl noch härter abgestraft, als bei einer HSE-Dame, die sich vermutlich "wird schon" denkt.

Bis dahin kapier ichs: Kein Lay = kein Respekt von LSE-Damen. Kann ich mir merken. Das Verhalten am nächsten Morgen kapier ich nicht so sehr. Küssdisqualifikation/Küssblock = Nur Shittest? Nunja, ihre Sprüche habe ich ignoriert, beim Küssblock habe ich sie einfach weiter an mich rangezogen, ihr in die Nase gebissen oder ähnliches. Oder ist das mehr als ein Shittest? Naja. Dass sie unfreundlich auf Freundlichkeit reagiert und freundlich auf unfreundlichkeit, deutet für mich eher auf depressive Züge hin, also liegts spezifisch an dieser Dame, was sie entsprechend unsympathisch macht.

Wisst ihr den Rest irgendwie zu deuten? Würde mich über Antworten freuen.

bearbeitet von brightsun

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danke für diese coolen fieldreports. hoffe der von der fotografin wird folgen.

zu der letzten dame: das ist halt typisches lse verhalten. sie ist mit ihrem körper nicht zufrieden und will schlecht behandandelt werden. alles was über eine fb hinausgeht bringt nur ärger...

bearbeitet von MrLiving

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Update:

Das hier ist kein Fieldreport. Es kommt keine Frau darin vor. Ich war nicht feiern und nicht sargen. Für mich ist PU durchaus etwas mehr als das. Dazu ein Beispiel:

Wie ich bereits erwähnte, bin ich ein Wirtschaftsstudent an einer Uni, die ihre Studenten gerne hart rannimmt in einer Stadt, die teuer ist und mehr Fahrräder als Autos hat. Meine Eltern haben keinen akademischen Hintergrund, keine Kontakte und ihre Unterstützung ist moralisch statt finanziell. Ich will später in der Finanzbranche arbeiten, daher bin ich Mitglied in einem Verein, der sich mit eben dieser befasst. Es kommt häufig vor, dass Praktiker, Firmenchefs, Abteilungsleiter zu uns kommen, Vorträge halten und Kontakt zu Studenten suchen. Studenten lernen hier zu smalltalken, sich anzubiedern, studieren Ratgeber für Vorstellungsgespräche, haben häufig Auslandsaufenthalte und Praktika vorzuweisen. Und sind sozial tot. Finanzautisten. McKinseylemminge. iPhonisten. Und das in Regelstudienzeit.

Diese Woche war der Vorstandsvorsitzende einer Kapitalanlagegesellschaft mittlerer Größe zu Besuch. Der Größe nach Mittelstand, dem Alter nach Start-Up. Er hat von seiner Firma erzählt, von seinem Studium, sein Alter verraten, konsequent geduzt. Alles im Frontalvortrag. Ich war als einer von 5en aus 50 im T-Shirt erschienen, bei der Temperatur im Raum von Vorteil. Nach dem Vortrag löste sich die Veranstaltung auf, wenig lachen, kein Anzeichen, dass hier 50 Leute unter 30 zusammen waren. Der Firmenchef, nennen wir ihn F. ,hatte am Ende seines Vortrages gefragt, ob noch jemand Essen ginge, er hätte Hunger und würde gerne mitkommen. Nicht anders als ein Student, der am Ende des Tages ein Loch im Bauch hat.

Er machte alles in allem einen sehr umgänglichen Eindruck.

Nach 15 Minuten rumeiern beschließen also 8 Studenten, essen zu gehen, natürlich darfs nichts unter dem besten Italiener der Stadt sein. Die meisten haben davon gehört, waren aber noch nie da. Sechs Studenten gehen also mit F richtung Restaurant, 2 Studenten und ich erledigen kurz was und Folgen dann. Unter den beiden wird Panik breit. Man hat F verpasst und könnte ihn warten lassen. Hilfe, man fällt auf. Im Laufschritt folgen sie F und den anderen 6. Ich gehe zügig, sehe aber nicht ein zu rennen. Die beiden Studenten giften sich an, weil einer ein Bier trinkt "kannst du nicht machen".

Nach ein paar hundert Metern hole ich die gesamte Gruppe ein. Da F nicht weiß wo das Restaurant ist und nicht vorgeht, tut es keiner, keiner will einen Schritt vor F sein. Nun gut, ich lächel in die Runde, bedeute F freundlich mitzukommen und der Rest kommt mit. Auf einmal rennen 3 Studenten vor, wollen scheinbar Plätze im Restaurant sichern, damit F nicht warten muss. Die drei finden den Eingang nicht, giften sich leise an, was umso ekliger wirkt, da sie F gegenüber eine Sekunde später wieder höflich entgegentreten. Maske an, Maske aus. Ich kenne das Restaurant (war mal eingeladen) und gehe durch die Tür, 2 Studenten streiten sich förmlich darum, die Tür aufzuhalten. Ich werde vom Kellner begrüßt, grüße ihn auch nett, wohlwissend, dass ich underdressed bin, frage nach einem Tisch für 10 Personen, bekomme 3 zur Wahl, sage zu F, welcher mir gefällt (Kino am Arm). Frage ihn nach seiner Meinung, duze ihn dabei. Er wirkt erleichtert und stimmt mir zu. Keiner der Studenten will vor Kopf sitzen. Ich suche mir einen Platz in der Mitte aus, F setzt sich mir gegenüber. Danach setzt sich der Rest, drängelt sich nun aber um F. Ich winke dem Kellner rüber, es wird bestellt. F versucht ein normales Gespräch aufzubauen, macht das auch gut. Dabei duzt er alle. Keiner will als erster antworten. Es wird nervös gescherzt. Vereinzelt spricht jemand F nach langem Überlegen an und siezt ihn dabei. F antwortet höflich, kann aber nicht viel dagegen tun, dass das Gespräch nach der Antwort vorbei ist. Dem Umgang mit HBs ähnelt dem Umgang mit CEOs insofern, da man ihn nicht interviewen sollte. Sich außerdem sehr entspannen sollte. Sich nicht anbiedert und seine Meinung nicht aufgiebt. Wer das tut verschwindet de facto, wird die erweiterte Meinung seines Gesprächspartners, wird überflüssig. Und die beste Verbindung stellt man über sinnlose Gespräche her. Dem Rest der Runde ist es wohl unangenehm, mit F zu reden. Die eine Hälfte der Tafel redet über Asset Management. Die andere Hälfte über BRIC-Staaten(Brasilien, Russland, China, Indien, also Länder mit bestem Wirtschaftswachstum, der letzte Schrei in Finanzkreisen, das DSDS der BWLer). Ich rede mit F. Ich finde raus, dass er sein Vordiplom ebenfalls in Münster gemacht hat, wo er weiterstudiert hat, fachsimple mit ihm darüber, welche Kneipe die beste zum Versacken ist. Er wird gesprächig. Erzählt, warum er den Weg geht, den er geht. Man merkt, dass er ein guter Gesprächspartner ist, scheint interessiert. Erzählt persönliches, erfragt Dinge über meinen Werdegang. Hier interviewt keiner keinen. Die anderen Versuchen wieder einzusteigen ("Was denken Sie denn über die anderen BRIC-Staaten außer Brasilien, also China, Indien und Russland") F. antwortet so nett und konkret er kann. Danach ist dieser Gesprächsstrang tot. F tut mir ein bisschen leid. Er erzählt , dass er zur Zeit sehr nahe meiner Heimatstadt wohnt. Ich finde sein Geschäftsmodell originell, sage ihm aber, dass es mich trotzdem beruflich in eine andere Richtung zieht. Er kennt einige gute Adressen, wo ich mal nach einem Praktikum schauen könnte. Wir tauschen die Handynummern. Nicht so wie bei HBs, aber was man bei denen kann, kann man auch bei F. Er meint ich solle ihm schreiben, wenn ich ein Praktikum brauche, er werde sehen, ob er ein gutes Wort einlegen kann. Es ist mittlerweile spät, wir haben aufgegessen. Einer der Studenten, offiziell Vereinsvorstand beschließt den Abend mit einer Ansprache, wie schön es gewesen sein, mal jemanden wie F. zu Gast zu haben und zu hören, was er denn zu sagen habe. F. lächelt, halb höflich, halb mitleidig, ich sag dem Kellner, dass wir zahlen wollen. Der VereinsVorstand besteht darauf, aus der Vereinskasse zu zahlen. F unterbricht sein aktuelles Gespräch: "Wart mal, hab ich das gerade richtig verstanden, also eigentlich hatte ich fest geplant euch alle noch auf ein Getränk einzuladen" Der Vereinsvorstand versteht die Frage nicht, besteht darauf zu zahlen und merkt nicht, dass er gerade unhöflich eine Einladung ausgeschlagen hat, länger zu bleiben. Nun gut, wir gehen, die Gruppe trottet F hinterher. F versucht wieder mit der ganzen Gruppe zu reden. Die nimmt das nicht an. Er spricht Themen an, die JEDEM was sagen (Fußball, Disko, bestimmte Profs), auch ich versuche die Gruppe einzubeziehen. Die Gruppe kommt am Fahrradstellplatz an. Die meisten verabschieden sich.

Ich muss in eine Richtung mit F., 2 Studenten gehen so mit, obwohl sie ihre Sachen noch in der Uni liegen haben. Sie wagen es nicht, F warten zu lassen. Ich halte F. für einen netten Kerl, der nicht hofiert werden braucht, also lasse ich mir Zeit mein Fahrrad zu holen. Wir vier(Ich, F, die beiden Studenten) gehen Richtung Fs Auto, was auch mein Heimweg ist.

F bietet an, Leute ein Stück mitzunehmen (WIE DEUTLICH KANN MAN MACHEN, DASS MAN NICHT DISTANZIERT WIE EIN KÖNIG BEHANDELT WERDEN WILL) Die beiden lehnen ab. Am Auto verabschieden wir uns. Die beiden Studenten laufen zurück zur Uni, ihre Sachen holen. Ich wünsche F eine gute Fahrt (es ist Mitternacht) und verabschiede ihn mit Handschlag und Hand auf der Schulter. Am nächsten Tag adde ich ihn bei Facebook. Er antwortet zügig und hat sich Details gemerkt.

Ich weiß, dass dieses Beispiel extrem ist. F hat immer die persönliche Ebene bei den Studis gesucht, diese haben sich in ihrem Dauersiezen und ihrer distanzierten Höflichkeit verrannt. Ich denke aber, dass die Grundprinzipien die gleichen wie beim Pickup sind: Nicht versuchen, mit Wissen zu glänzen, den anderen Reden lassen, nicht jede Frage sofort beantworten, sondern Zeit für ein Schmunzeln lassen, nicht zum Verrecken einer Meinung sein. Nicht versuchen, ja jede unannehmlichkeit zu vermeiden. Vom anderen etwas zu erwarten (sei es nur, kurz zu warten oder eine längere Antwort zu geben). Entspannte Körperhaltung, eigene Gefühlsregungen nicht in Höflichkeitsmine zu ersticken.

Sicher ist der Umgang mit anderen Firmenvorständen ein ganz anderer. Aber die Grundprinzipien bleiben.

Leute, vergesst auch im Geschäftsleben nicht eure persönliche Seite! Schaltet nicht zwischen Arbeitsmodus und Pickupmodus. Ihr seid ein Gesamtpaket. Verschwindet nicht hinter einer professionellen Fassade. Ich kann mir vorstellen, ihr fahrt IMMER besser mit einer gewissen Persönlichkeit. Seid euch bewusst, dass das allermeiste im PU gelebte Menschenkenntnis ist, kein Tool für den nächsten Aufriss. Was ihr hier lernt, wenn ihr es zulasst ist mehr wert als jede Note, jede Qualifikation, jedes Semester. Gönnt euch die persönliche Entwicklung. Egal in welchem Umfeld, egal wie lange sie dauert.

Weiter viel Spaß und Geduld dabei,

brightsun

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