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Ich (17 J.) finde seit geraumer Zeit, scheinbar ohne Grund, mein Umfeld völlig unerträglich.

Ich habe viele Freunde in der Schule / außerhalb, bin relativ beliebt und unter Menschen immer die Person, die ich "sonst" auch darstelle. Zu meiner Familie habe ich eine völlig normale Beziehung obwohl sie in letzter Zeit klagen, dass ich kälter werde.

An Freundinnen mangelt es auch nicht, obwohl solche Beziehungen, wenn, dann nur platonischer Natur sind. Ernste Beziehungen kommen nicht in Frage, da ich sie schon nach kurzer Zeit, wie schön sie auch sein mag und wie gut wir uns auch verstehen, nurnoch verabscheuen kann. Doch beende ich es dann trotzdem meist auf nette Art.

Es fühlt sich so an, als ob ich mich zu jeder Zeit verstelle. Zu fast jeder freien Minute, in der meine Gedanken ihren Lauf nehmen, kommt das Ich hervor, dass diese riesige Unzufriedenheit, fast schon Wut, in sich trägt.

Demnächst absolviere ich mein Abitur und beginne mein Studium. In der neuen Stadt, in die ich ziehe, werde ich mit 2 anderen Freunden eine WG aufmachen. Auf der einen Seite freue ich mich auf die nächste Etappe in meinem Leben, die ich mit zwei meiner Freunde teilen werde. Doch auf der anderen Seite verabscheue und hasse ich zutiefst die Vorstellung, dass ich schon wieder mit irgendwelchen tollen befreundeten IDIOTEN leben muss, die glücklich jedem Tag entgegensehen.

Auch wenn ich neue Menschen kennenlerne und Freundschaften schließe, weiß ich, dass ich mich nur verstelle und finde schon ab dem ersten Augenblick irgendwelche Dinge und Charaktereigenschaften, die ich an meinem Gegenüber nicht ausstehen kann und die ihn mich hassen lassen.

Bisher konnte ich diese Gedanken immer gut verbergen, da ich weiß, dass sie einfach nicht richtig sind, doch hin und wieder (meist wenn sich mir Jemand öffnet oder von mir Selbiges verlangt), wird es schwer für mich, der zu sein, der ich sein soll.

Ich nehme keine Medikamente o.ä. und ich spiele keinerlei PC-Spiele (Ich finde keinen Spaß daran).

Ich gehe dafür fast jedes Wochenende zu irgendeiner Party / Disco, betrinke mich (Hatte auch ein paar Abstürze) und versuche Spaß zu haben. Mit Alkohol kommen keine bösen Gedanken auf und ich bin ganz ich selbst.

Hobbymäßig betreibe ich Kraftsport, womit ich mich gut abreagieren kann. Ich achte sehr auf mein Aussehen und bin in dieser Hinsicht wohl auch ein wenig selbstverliebt (wmgl. eine Spur narzisstisch veranlagt).

Außerdem programmiere ich seit mehreren Jahren und betreibe ein Internetgeschäft, mit dem ich gut Geld verdiene. Manchmal sehe ich in diesem Geschäft auch einen möglichen Grund (bzw. Verstärker) für meine negativen Gefühle, da ich das, was ich Online betreibe und das sonstige Leben sehr voneinander distanziere und online eher der bin, von dem die Unzufriedenheit mit meinem echten Leben kommt.

Es fehlt Irgendetwas, Irgendetwas, das diese Leere füllen kann und was dieses Bedürfnis, meiner "Wut" freien Lauf zu lassen, sie ausleben zu können, endlich befriedigt.

Ich weiß nicht, wann ich so geworden bin, es war vielmehr ein schleichender Prozess. Vielleicht nehme ich das ganze auch viel zu ernst und es sind lediglich die Auswirkungen von einer späten Pubertät und damit eine Persönlichkeitsschwankung.

Womöglich unterschätze ich allerdings auch die Situation.

Ich hoffe, ihr könnt mir seriösen Rat geben, womöglich einen Grund finden und mir helfen, mich zu ändern.

Ich habe, schätze ich, ein ziemlich gutes Leben, und ich will es mich nicht verlieren lassen.

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