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Hi Leute,

ich finde es krass schwer, irgendwie in die Branche reinzukommen, bzw. überhaupt den richtigen Weg zu finden dort beruflich Fuß zu fassen in einem wenigstens halbwegs gut bezahlten Job.

Ich bin 24 Jahre alt und habe gerade mein Studium abgeschlossen (Medienwissenschaft), und möchte am liebsten als Cutter arbeiten. Das ist meine Leidenschaft, die sich erst während des Studiums entwickelt hat. (Sonst hätte ich das Studium gar nicht erst angefangen, der Abschluss bringt mich nicht wirklich weiter..) Praktika hab ich neben dem Studium genug gemacht, insgesamt umfasst das jetzt schon einen Zeitraum von einem ganzen Jahr (davon ein halbes Jahr bei einer Kinotrailer-Produktionsfirma), alle schlecht bezahlt oder sogar komplett unbezahlt.

Überall werden heutzutage allerdings Kenntnisse verlangt, die man eigentlich nur in einer Ausbildung vermittelt bekommt, oder es steht bei der Stellenausschreibung sogar gleich dabei, dass eine Ausbildung Voraussetzung für eine Bewerbung ist. Da ich keine Ahnung habe wie ich sonst reinkommen soll, besonders an die besser bezahlten Jobs, habe ich deswegen beschlossen, noch eine Ausbildung (Mediengestalter oder noch lieber Film- und Videoeditor) dranzuhängen - allerdings möglichst bei einem der großen staatlichen Sender. Das ist einfach von der Ausbildungsqualität her das non plus ultra und nicht vergleichbar mit einer Ausbildung bei einem privaten Betrieb. WDR, RBB, NDR etc. haben mich wegen meinen mittelmäßigen Abi-Noten allerdings alle abgelehnt, nur der BR hat mich dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge zum Einstellungstest eingeladen, den ich zwar beide Male wohl mit guten Ergebnissen bestanden habe, dann aber jeweils am Vorstellungsgespräch gescheitert bin. Dieses Mal war ich mir echt SICHER, genommen zu werden - umso größer die Enttäuschung, als dann die Absage kam.

Inzwischen habe ich auch realisiert, dass man in diesem Beruf nicht gerade das große Geld macht.. im Gegenteil. Jetzt hab ich also ein abgeschlossenes Studium, etliche unbezahlte/mieserabel bezahlte Praktika und komm trotzdem nicht an einen unterbezahlten Job, das ist schon irgendwie frustrierend...

Ich könnte jetzt natürlich schauen, dass ich eine Ausbildung bei einem kleinen Betrieb beginne, da gibt es ja zahlreiche, die allerdings von der Qualität her natürlich etwa mit dem BR nicht mithalten können, und mit der ich dann halt auch nie an eine etwas besser bezahlte Anstellung rankäme... oder ich könnte es beim BR nächstes Jahr nochmal probieren, das zeigt vielleicht, dass ich da wirklich hin will, und durch den Einstellungstest komme ich ohne Mühe durch, beim Vorstellungsgespräch rechne ich mir wieder ganz gute Chancen aus, sicher kann ich mir da aber auch nicht sein. Der Vorteil vom BR, warum ich da eigentlich unbedingt hin will, wäre halt der, dass man dort dann nach der qualitativ hohen Ausbildung sehr gute Chancen hat übernommen zu werden und anschließend (glaube ich) besser bezahlt wird als irgendwo anders. Und falls man dort nach der Ausbildung nicht bleibt, kann man quasi überall hin.

Ich könnte mich dieses Mal richtig krass auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten, jeden Tag nur noch BR schauen und Vorstellungsgespräche bis zum Umfallen trainieren, und dann bessere Chancen haben denn je. (Um dann im Falle eines Falles vielleicht grandioser denn je zu scheitern.)

Oder aber ich vergesse das ganze Cutter-Zeug, orientiere mich komplett neu, fange eine ganz andere Ausbildung an und mach was "Gescheites", in einer Branche die nicht dermaßen überlaufen ist und wo man mehr Geld verdient....... das steht jetzt im Moment auch zur Debatte.

Ich bin gerade einfach verdammt unschlüssig, wie ich jetzt weiter vorgehen soll.

Außerdem hatte ich eigentlich fest vor jetzt erstmal ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen (work&travel), falls das mit dem BR klappt. Es hat nicht geklappt und jetzt weiß ich nicht, ob ein halbes Jahr Ausland überhaupt noch sinnvoll ist, weil ich dadurch ja wieder Zeit verliere, und man wird ja auch nicht jünger (24)....... Ich habe das Gefühl, dass mir die Zeit irgendwie langsam knapp wird, und ehe ich mich versehe gelte ich als "alt", und das wars dann... das macht mir echt Sorgen.

Was meint ihr dazu?

bearbeitet von Chefpraktikant

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Gast Wehrbär

Daß die Medienbranche völlig überlaufen ist, hast Du ja schon gemerkt. Du kannst froh sein, wenn Du da überhaupt einen Job findest. Sich auf Cutter zu versteifen macht die Sache fast unmöglich.

Daß die Medienbranche, neben der Politik, die Branche der größten Speichellecker, Arschkriecher und arroganter Arschlöcher ist, ist Dir aber wohl irgendwie entgangen.

Selbst Kabelträger beim Frühstücksfernsehen eines Regionalsenders halten sich schon für George Clooney oder Angelina Jolie.

Vergiß dumme Bewerbungen, "das Zeugnis war Schuld"-Ausreden oder "ich war beim Bewerbungsgespräch eigentlich eh voll super"-Gedanken. Das interessiert dort alles NULL.

Dort geht GAR NICHTS ohne Beziehungen, Partys und große Titten. Letztere hast Du nicht, also mußt Du Dir Erstere aufbauen.

1. Geh auf Promi-Schicki-Micki-Partys und Co (egal wie Du da reinkommst), quatsch die Leute voll und verteil Visitenkarten zu hunderten. Und Du darfst Dir absolut gar nichts scheißen.

2. Such Dir Unmengen schwuler Freunde. Der Einfluß der "Schwulenlobby" ist dort derart extrem, mir hats die Augen rausgehaut.

3. Und/oder werd Freimaurer

Ausland kann durchaus hilfreich sein. Aber Work&Travel im Sinn von ein bißchen Tellerwaschen wird Dich eher weniger weiterbringen.

Ansonsten schreibst Du nicht viel.

Wo lebst Du?

Was ist mit Deinen bisherigen Praktia? Keine Kontakte knüpfen können? Was anderes sollte man dort quasi gar nicht machen.

Was hast Du im Studium falsch gemacht, daß Du dort offenbar niemanden kennengelernt hast? Was ist mit Alumnivereinen etc. an der Uni?

Nicht bös sein aber Du klingst in dem Beitrag so ein bißchen nach dem Nerd, der halt jetzt statt vor dem PC im Schneidekämmerlein sitzen will.

bearbeitet von Wehrbär

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Nicht bös sein aber Du klingst in dem Beitrag so ein bißchen nach dem Nerd, der halt jetzt statt vor dem PC im Schneidekämmerlein sitzen will.

Kein Problem ;-) Das siehst du allerdings falsch, als Nerd würde ich mich nicht bezeichnen.

Jedenfalls erstmal tausend Dank für die Antwort, Wehrbär! Du scheinst dich da auszukennen, und was du schreibst ist einleuchtend... und auch motivierend!

Klar hab ich im Studium massig Leute kennengelernt, mit denen ich auch jetzt noch hin und wieder den ein oder anderen Kurzfilm drehe. Das sind allerdings halt alles Mitstudenten, die jetzt auf Basis eines per se wissenschaftlichen Medien-Studiums (der mit der Praxis nichts zu tun hat) auch in die Film- und Fernsehbranche wollen, dann eben als Regisseur o.ä. Die haben genau dasselbe Problem, diese Kontakte bringen mich im Moment nicht weiter. Die Uni selbst hatte zur Branche keinerlei Kontakt, und konnte diesen auch nicht vermitteln.

Ansonsten schreibst Du nicht viel.

Wo lebst Du?

Was ist mit Deinen bisherigen Praktia? Keine Kontakte knüpfen können? Was anderes sollte man dort quasi gar nicht machen.

Ich wohne ganz im Süden Bayerns (Allgäu), bin dort allerdings nicht festgewachsen und war die letzten Jahre über mal in Nürnberg, mal in München zwecks Studium/Praktika.

Hmm "Kontakte" sind irgendwie so ein ominöses Wort - Kontakte im Sinne von Handynummern/E-Mail Adressen austauschen hab ich dort schon gesammelt, aber ein "Kontakt halten" fand nicht statt, ich wüsste auch nicht welchen Grund man "vorschieben" könnte, damit der Kontakt nicht abbricht und man sich nach dem Arbeitsverhältnis nicht aus den Augen verliert! Ist damit gemeint, dass man einfach immer mal wieder anrufen/vorbeischauen soll? Und dann was weiter - immer betonen, dass man frei verfügbar und für alles zu haben ist, und dann hoffen, dass diejenigen sich melden?

Mir fällt gerade ein, dass ich da ja auch noch einen entfernten Verwandten namens Gerd Rubenbauer hätte, mit dem ich bisher noch nie ein Wort gesprochen habe, und den ich auch noch nicht persönlich kenne.

Das Problem dabei ist wieder, dass - wenn ich ihn kontaktieren würde - ich nicht genau weiß, wie man so einen Kontakt dann eben im eigenen Sinne ausspielt! Soll ich einfach gerade heraus nach einem Job fragen bzw. ob er mich irgendwo "einschleusen" kann?

Ich schätze, mein Problem liegt vielleicht tatsächlich bei den fehlenden Skills hinsichtlich eines gewinnbringenden "Kontakt-Managements".

1. Geh auf Promi-Schicki-Micki-Partys und Co (egal wie Du da reinkommst), quatsch die Leute voll und verteil Visitenkarten zu hunderten. Und Du darfst Dir absolut gar nichts scheißen.

Klingt nach einem Mindset, das ich mir unbedingt aneignen sollte.

Ausland kann durchaus hilfreich sein. Aber Work&Travel im Sinn von ein bißchen Tellerwaschen wird Dich eher weniger weiterbringen.

Ich würde dort auf jeden Fall auch versuchen, einen oder zwei Monate in der Branche zu arbeiten.

Ich bin inzwischen auf das "aim-Koordinationszentrum" in Köln aufmerksam geworden, eine Beratungsstelle für Leute aus der Medienbranche, da fahre ich in Kürze mal hin, die können mir vielleicht auch noch zusätzlichen Input geben..

bearbeitet von Chefpraktikant

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Gast 11223344
2. Such Dir Unmengen schwuler Freunde. Der Einfluß der "Schwulenlobby" ist dort derart extrem, mir hats die Augen rausgehaut.

^^das stimmt echt. Ich war mal im Soho House in London (so ein exklusiver Privatclub für Medienleute) und als ich mir einen Cocktail bestellt habe den ich nicht kannte und der im Martiniglas serviert wurde, wurd ich angegraben als gäb es kein Morgen. Versuch doch dort reinzukommen. In Berlin ist das scheinbar einfacher, weil der noch recht neu ist.

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Ich empfehle dir dringend "Wie man Freunde gewinnt" von Carnegie zu lesen. Das Buch wird dir richtig helfen, das Hörbuch dazu kann ich auch wärmstens empfehlen.

bearbeitet von SchnatterNatter

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Hi Leute,

ich finde es krass schwer, irgendwie in die Branche reinzukommen, bzw. überhaupt den richtigen Weg zu finden dort beruflich Fuß zu fassen in einem wenigstens halbwegs gut bezahlten Job.

Ich bin 24 Jahre alt und habe gerade mein Studium abgeschlossen (Medienwissenschaft), und möchte am liebsten als Cutter arbeiten. Das ist meine Leidenschaft, die sich erst während des Studiums entwickelt hat. (Sonst hätte ich das Studium gar nicht erst angefangen, der Abschluss bringt mich nicht wirklich weiter..) Praktika hab ich neben dem Studium genug gemacht, insgesamt umfasst das jetzt schon einen Zeitraum von einem ganzen Jahr (davon ein halbes Jahr bei einer Kinotrailer-Produktionsfirma), alle schlecht bezahlt oder sogar komplett unbezahlt.

Du hörst Dich an wie eine Emanze die sich beschwert, dass sie nach ihrem Studium der Germanistik, Soziologie, Genderwissenschaften etc. keine gleichen beruflichen Chacen wie z.B. ein Ingenieur hat.

Überall werden heutzutage allerdings Kenntnisse verlangt, die man eigentlich nur in einer Ausbildung vermittelt bekommt, oder es steht bei der Stellenausschreibung sogar gleich dabei, dass eine Ausbildung Voraussetzung für eine Bewerbung ist.

Ein Studium ist nun mal bis auf einige Ausnahmen keine Berufsausbildung.

Ein Nurstudium ist für viele Bereich quasi wertlos, begreifen aber auch viele Gleichstellerinnen nicht.

In der Medienbranche benötigst Du Referenzen, Deine Ausbildung ist eher nebensächlich.

Hast Du Referenzen, hast Du eigene Projekte vorzuweisen, hast Du bekannte Projekte vorzuweisen an denen Du mitgearbeitet hast - vermutlich nicht.

Da ich keine Ahnung habe wie ich sonst reinkommen soll, besonders an die besser bezahlten Jobs, habe ich deswegen beschlossen, noch eine Ausbildung (Mediengestalter oder noch lieber Film- und Videoeditor) dranzuhängen

Vertane Zeit...

- allerdings möglichst bei einem der großen staatlichen Sender.

Du willst im Medienbereich Fuß fassen und bis in Deiner Seele ein Beamter, denke mal darüber nach...

Das ist einfach von der Ausbildungsqualität her das non plus ultra und nicht vergleichbar mit einer Ausbildung bei einem privaten Betrieb. WDR, RBB, NDR etc. haben mich wegen meinen mittelmäßigen Abi-Noten allerdings alle abgelehnt, nur der BR hat mich dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge zum Einstellungstest eingeladen, den ich zwar beide Male wohl mit guten Ergebnissen bestanden habe, dann aber jeweils am Vorstellungsgespräch gescheitert bin. Dieses Mal war ich mir echt SICHER, genommen zu werden - umso größer die Enttäuschung, als dann die Absage kam.

Huch, Realitätsschock selbst in der GEZ-Welt, ist schon bitter, dann bringst Du es evtl. einfach nicht...

Inzwischen habe ich auch realisiert, dass man in diesem Beruf nicht gerade das große Geld macht.. im Gegenteil. Jetzt hab ich also ein abgeschlossenes Studium, etliche unbezahlte/mieserabel bezahlte Praktika und komm trotzdem nicht an einen unterbezahlten Job, das ist schon irgendwie frustrierend...

Das hättest Du auch vorher wissen können, nur wenige verdienen da viel, zum Geldverdienen hättest Du andere Fächer wählen sollen.

Ich bin gerade einfach verdammt unschlüssig, wie ich jetzt weiter vorgehen soll.

Außerdem hatte ich eigentlich fest vor jetzt erstmal ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen (work&travel), falls das mit dem BR klappt. Es hat nicht geklappt und jetzt weiß ich nicht, ob ein halbes Jahr Ausland überhaupt noch sinnvoll ist, weil ich dadurch ja wieder Zeit verliere, und man wird ja auch nicht jünger (24)....... Ich habe das Gefühl, dass mir die Zeit irgendwie langsam knapp wird, und ehe ich mich versehe gelte ich als "alt", und das wars dann... das macht mir echt Sorgen.

Was meint ihr dazu?

Du bist feminisiert, Du bist genau so entscheidungsfreudig wie eine Frau beim Schuhkauf mit begrenzten Geldressourcen.

Wenn Du ein Mann wärest, würde ich Dir zur Selbständigkeit raten, so aber eher zu einer Ausbildung, die Dich zu einer Anstellung im Öffentlichen Dienst qualifiziert, so jemand mit Deiner Geiteshaltung wird es in einem Kreativberuf nicht weit bringen.

bearbeitet von Ken69

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Ich empfehle dir dringend "Wie man Freunde gewinnt" von Carnegie zu lesen. Das Buch wird dir richtig helfen, das Hörbuch dazu kann ich auch wärmstens empfehlen.

Danke, ist bestellt!! :huh:

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