Wie befreie ich den LTR aus den Zwängen der Konventionalität?

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Gast Katharina II
Die Situation ist dann doch offenbar die, dass du offen die Gefühle zeigst, die in seinen Augen hinter dieser Maske verborgen bleiben sollten. Das würde sich doch ganz gut ins Bild passen.

So ist es auch.

Ich glaube nicht, dass du seine Wertvorstellungen ändern kannst, ohne dass er das bewusst mitträgt. Denn eigentlich läuft es darauf hinaus, dass er deinem Ansatz mit Toleranz begegnet, obwohl es seinen Wertvorstellungen widerspricht.

Wertvorstellungen sind bei uns weitgehend gleich. Unterschiedlich sind nur Verhaltensvorstellungen. Das hat mit dem eigentlichen Wert nichts zu tun, nur mit dem Präsentieren sich selbst nach außen.

Ich selbst hab mit dem Konflikt jahrelang gelebt. Gegen das Zurechtweisen hab ich bisweilen heftig gegenreagiert. Trotzdem war die ganze Sache für mich eigentlich immer nur latent verborgen vorhanden.

Welcher Konflikt war es?

@herry: Hatte sie welche deutsche Freundinnen? Als was gilt sie überhaupt in der Gesellschaft?

Meine jüngere Tochter hat es bereits mit 17 sehr gut formuliert: "Sobald der Mensch in eine bestimmte Schublade gesteckt werden kann, werden die Leute plötzlich tolerant. Ist er keiner Schublade zuzuordnen, sind sie irritiert oder aggressiv, weil sie nicht wissen, wie sie sich da verhalten müssen". Dasselbe scheint mit deiner Frau zu geschehen. Als du sagtest, sie komme aus einer anderen Kultur, waren plötzlich alle beruhigt (?) Die Frage ist nur wie lange. Wenn sie über 10 Jahre in Deutschland lebt, wird von ihr doch schon ein anderes Verhalten erwartet?

@Romantiker: Den Zusammenhang zwischen deinem Post 22 und dem Thread habe ich nicht verstanden.

bearbeitet von Katharina II

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Es ging mir darum: Als Paar zusammen was tun, das im ersten Moment unkonventionell erscheint. Nicht so viel theroretisieren sondern praktisch durchführen.

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@herry: Hatte sie welche deutsche Freundinnen? Als was gilt sie überhaupt in der Gesellschaft?

Meine jüngere Tochter hat es bereits mit 17 sehr gut formuliert: "Sobald der Mensch in eine bestimmte Schublade gesteckt werden kann, werden die Leute plötzlich tolerant. Ist er keiner Schublade zuzuordnen, sind sie irritiert oder aggressiv, weil sie nicht wissen, wie sie sich da verhalten müssen". Dasselbe scheint mit deiner Frau zu geschehen. Als du sagtest, sie komme aus einer anderen Kultur, waren plötzlich alle beruhigt (?) Die Frage ist nur wie lange. Wenn sie über 10 Jahre in Deutschland lebt, wird von ihr doch schon ein anderes Verhalten erwartet?

Ja, sie hatte auch deutsche Freundinnen. Ob die Erklärung "sie kommt aus einer anderen Kultur" zu einer größeren Toleranz führt? Schon möglich. Ich verstehe Deine dahinter implizierte Kritik. Scheinbar werden oft Menschen aus anderen Kulturen Verhaltensweisen zugebilligt die "Einheimische" sich gesellschaftlich nicht leisten könnten. "Bei denen ist das eben so". Kommt ein Einheimischer auf die Idee sich genau so zu verhalten wird er schief angesehen, im Extremfall wird er aus sozialen Gruppen ausgeschlossen.

Beispiel für das unterschiedliche Verhalten ist das angesprochene Streetgaming. Der in Hamburg lebende Franzose Alain-Xavier Wurst hat ein Buch darüber geschrieben "Zur Sache, Cherie". In Frankreich, insbesondere in Paris, scheint Streetgaming etwas normales und alltägliches zu sein. Männer sprechen Frauen auf der Straße an, machen Komplimente und die Frau geht in der Regel darauf ein und macht mit. Ich las hier im Forum den Satz "wenn der Pariser am Tag keine 20 Frauen angesprochen hat ist er unglücklich".

Das heißt nicht, dass die französischen Frauen leicht zu haben sind - nein, sie lieben einfach den spielerischen Flirt auf der Straße. Die deutsche Frau dagegen denkt sich "Hä, was will der von mir?" Das Ansprechen aus sexuellen Motiven ist hier einfach verpönt, das zeigt auch das o. g. Beispiel und irgendwo hier gibt es auch einen Thread darüber - Platzverweise, Beschwerden wegen sexueller Belästigung, usw. sind Dinge die Streetgamer in Deutschland befürchten müssen. Interessant wäre ein Experiment, ob man weniger Probleme bekommt, wenn man Streetgaming mit einem imitiertem französischem Akzent betreibt.

Die deutsche Gesellschaft braucht da m. E. mehr Toleranz. Man muss nicht alles gut finden und mitmachen, aber man sollte es tolerieren - solange es noch im Rahmen der Gesetze ist. Deswegen bin ich auch ein Anhänger des Multikulturalismus.

Und das ist, wie Peter auch schrieb, der Ansatz wie dein LTR die Sachen sehen müsste. Ich glaube nicht, dass Du ihn verändern kannst, so dass er sich so verhält wie Du. Aber Du kannst ihm beibringen, dass er deine Verhaltensweise toleriert. Umgekehrt gilt das natürlich auch.

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Gast Katharina II
Es ging mir darum: Als Paar zusammen was tun, das im ersten Moment unkonventionell erscheint. Nicht so viel theroretisieren sondern praktisch durchführen.

wie bitte?

Um als Paar etwas zu tun, müssen beide das wollen.

(Was allerdings ein Sado-Maso-Club mit Unkonventionalität zu tun hat, habe ich nicht verstanden. Wenn du wirklich glaubst, diese Holländer kämen nach Berlin, weil es bei ihnen keine solchen Clubs gebe, dann bist du wahrlich ein Romantiker ;-) Hört sich genauso romantisch an, wie die Behauptung von Frauen, sie gehen in normale Clubs "just to dance").

Wir sprachen hier über seine Kritik wegen einer angeblich zu früh überreichten Visitenkarte. Und so einer soll in irgendwelche Clubs gehen... haha... Es reicht schon, dass er seinen Urlaub nicht in einem üblichen Urlaubsland verbringt.

bearbeitet von Katharina II

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Also mir kommt sein Verhalten bzw Skepsis sehr sehr sehr Deutsch vor.

Old School Deutsch - zuviele soziale Hemmungen und Ängste.

Sprech da aus eigener Erfahrung und hab da immer wieder bewußt an mir selbst gearbeitet. Allerdings empfand ich halt eigenes verkorkstest Verhalten auch als Problem, ohne dieses Bewußtsein wirst auch nicht unbedingt selbst was ändern wollen.

Was vielleicht gehen kann ist jemand durch positive Erfahrungen aufzeigen daß größere Offenheit toll sein kann. dass es positiv sein kann mal jemand vor dem Kopf zu stoßen.

Noch etwas fällt mir ein: die hier viel gelobten und erfolgreichen Alphamänner, die fest und selbst sicher im Leben stehen, sind manchmal auch unflexibel im Real Life. V.a. wenn sie schon viele Jahre damit Erfolg hatten. Manchmal ist ein bißchen sensibles Beta-sein vielleicht nicht so schlecht.

Die ein oder andere Unternehmung könnte vielleicht was bewirken. So unsinnig ist der Vorschlag mit dem SadoMasoclub vom Prinzip her nicht. Das kann aber auch was ganz anderes sein. Ein Ausflug aufs Land. Nachts im See schwimmen...

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Ich selbst hab mit dem Konflikt jahrelang gelebt. Gegen das Zurechtweisen hab ich bisweilen heftig gegenreagiert. Trotzdem war die ganze Sache für mich eigentlich immer nur latent verborgen vorhanden.

Welcher Konflikt war es?

Es hat an etlichen Stellen gerieben. Emotional für mich am schwierigsten war, dass meine Verflossene nach aussen hin (d.h. eigentlich allen gegenüber, ausser dem wirklich engsten Familienkreis) eine Fassade aufgebaut hat. Wenn sie irgent etwas gestört hat (das kann auch gerne mal etwas an mir gewesen sein), z.B. wärend wir in unserer Stammkneipe bei Essen waren, dann wurde sie auf einmal verschlossen. Auf der einen Seite war das dann so subtil, dass es die ganzen lockeren Bekannten entweder nicht bemerkt haben - oder es nicht bemerken wollten. Ich dagegen reagiere in so einer Situation direkt und ganz offen. Wenn z.B. ein Bekannter etwas beleidigendes sagt, dann reagiere ich darauf unmittelbar. Ich habe zwar sicher nicht das Temperament, dass da die Gefahr einer Wirtshausschlägerei entsteht - und der Ärger verraucht auch ziemlich schnell - aber nach aussen gebe ich mich eigentlich immer so, wie es in meinem Inneren aussieht.

Wenn wir wieder zuhause waren, hat das dannn jedes mal einen riesigen Krach gegeben, der in aller Regel schon nach einer Minute alle "Dauerbrenner" mit umfasst hat. Z.B. dass ich beim Thema Heiraten mehrmals (und immer nach solchen, für mich vollkommen unverhältnismässigen, Krächen) einen Rückzieher gemacht habe.

Neben dem ganzen Ärger habe ich halt gesehen, dass ich mich mit ihr niemals so verhalten habe können, wie es eigentlich meinem Wesen entsprochen hätte. Seit längerem hab ich die Überzeugung, dass es zwischen der Generation, die in den Fünfzigern gross geworden, und den Baby-Boomern einen tiefen Graben gibt.

LG

P

PS:

Das ganze ist vorbei. Ich hab nach reiflicher Überlegung die Reisleine gezogen. Vielleicht zu spät? Was soll's... Mir geht es jetzt wirklich gut. Aber ich schweife ab.

bearbeitet von Peter S

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