Wie befreie ich den LTR aus den Zwängen der Konventionalität?

32 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Gast Katharina II

Grunddaten:

Er, 55, Mann fürs Leben.

Ich, erst mit 40 eine Frau - erst durch ihn die Möglichkeit bekommen, die weibliche Seite auszuleben.

Dauer des Zusammenlebens - 1 Jahr, keine offene Beziehung.

Ziel: Beziehung "bis der Tod uns scheidet" - wie banal es auch klingt.

Seine Kritik:

- "das macht MAN nicht"

- "so gehört es nicht"

- "es ist nicht üblich"

- "was werden die anderen denken?"

Nicht so dass diese Kritik jeden Tag kommt, aber sein allgemeiner Wunsch ist, dass seine Frau ins übliche Muster passt. Dieses Verhaltensmuster finde ich aber - langfristig - für die Beziehung nicht förderlich. Konventionlität führt nicht nur zu Attractionsverlust, sondern macht insgesamt das bunte Leben schwarzweiss.

Wie biege ich einem selbstbewussten Alpha bei, dass

- es auch eine andere Welt gibt, die viel mehr verspricht

- man ab und zu ruhig etwas auffällig und nicht ganz politisch korrekt sein darf

- Regeln manchmal dazu da sind, um sie zu brechen

- man mit der Nachbarschaft nicht immer über das Wetter sprechen soll und bei Freunden auch Probleme und Unsicherheiten ansprechen darf,

und

- das Prinzip: "Lebe lieber ungewöhnlich" gerade bei denen angebracht ist, die mit 40 einen neuen Social Circle aufbauen wollen oder eher müssen? (Er will weg aus der Stadt).

Gefragt sind vor allem die Meinungen derer, die weit weg von Großstädten wohnen. Es sieht danach aus, dass ich den Rest des Lebens in einem Dorf verbringen werden muß, habe da aber null Erfahrung.

PS: Das Thema "Neuer SC" gab es hier schon, betraf aber eher Singles. Ich möchte gerne erfahren, wie ihr den SC zu euren LTR-Zeiten unterhalten hattet, wie oft ausgegangen, wohin und wie es verlief. (Da habe ich auch null Erfahrung, in meinen beiden Ehen war ich immer alleine unterwegs).

bearbeitet von Katharina II

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin kein PU-Experte, aber ein paar Gedanken hab ich trotzdem:

- ich wundere mich über "was werden die anderen denken". Das passt so garnicht zu einem Alpha-Selbstbewusstsein. Und auch die anderen Sätze leitet er von einer Norm ab, denen er sich bereitwillig unterordnet. Das sieht für mich eher wie ein traditionelles Rollenverständnis aus, denn ein Alpha-Selbstbewustsein.

- ich kann gut verstehen, dass du mit dieser Art, Entscheidungen zu begründen nicht zurecht kommst (würde ich auch nicht). Denn das tönt nach einem relativ engen Weltbild. Von daher sehe ich zunächst zwei Ansatzpunkte. Auf der einen Seite könnte man vielleicht versuchen, die geistige Enge durch neue, ungewohnte Reize aufzubrechen. Von rein körperlichen ;-) bis zum Besuch bisher unbekannter Städte und Museen. Ein wenig Interesse für Kunst und Kultur. Vielleicht auch ein wenig Kulturschock durch moderne Kunst. Z.B. auf der Bühne. Und dann darüber diskutieren.

Mein zweiter Ansatz (zeitlich vielleicht sogar der erste) wäre es, über alternative Lebensansätze zu reden. Normalerweise ist ein Mann doch rationalen Argumenten gegenüber eher aufgeschlossen. Du kannst es bestimmt so einrichten, dass er es nicht gleich als Frontalangriff auf seinen bisherigen Lebensentwurf ansieht. Und ich würde denken, dass so ein Lernprozess schon eine gewisse Zeit benötigen wird.

Ich würde mein Leben noch nicht einmal unter das Motto "lebe ungewöhnlich" stellen, denn auch dadurch wird dein Leben durch die anderen definiert. Nur eben auf eine negative Art und Weise. Für mich selbst gilt: Lebe wie es für dich selbst richtig ist. Sei es langweilig und konventionell oder rebellisch und widerborstig. Vielleicht ist das auch ein gangbarerer Ansatz für eine allmähliche Veränderung. Denn das ist ja wohl klar, dass eine derartige Umorientierung - noch dazu für ihn von aussen initiiert - nicht hoppla-hopp gehen kann.

Wenn ihr eure gegenseitige Zuneigung bewahren könnt, und auch die Kommunikation weiter gut funktioniert, sollte das doch wirklich möglich sein (auch wenn der Satz jetzt aus dem Mund eines AFC stammen könnte - wie gesagt, mir fehlt die PU-Theorie). Ich wäre also optimistisch.

Viele Grüsse

Peter

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Katharina II

Peter, danke für die Antwort.

Es heisst: "Was werden die anderen über Katharina denken". Was man über ihn denkt, tangiert ihn weniger, weil er seiner Stärke zu bewußt ist. Er hat den Ruf eines erfolgreichen Mannes, kommt mit jedem ins Gespräch, verbreitet Optimismus überall wo er nur kann, sei es nur im Rahmen eines Smalltalks. Er hat nur Bedenken, dass ich diesen Ruf "durch seltsames Verhalten" beeinträchtige, und zwar nicht im Allgemeinen, sondern in diesem konkreten Moment, wo wir uns in der Öffentlichkeit befinden. Wenn du zuhause sitzt, ist es natürlich leichter zu sagen "ist mir scheiss egal, wer was denkt".

Beispiel: USA, Hotel in New Hampshire, ein deutsches Paar am Nachbartisch. Er öffnet den Set, das Gespräch beginnt. Wir kamen gerade aus New York, und sie waren erst auf dem Weg nach NY, erzählen was sie dort alles sehen wollen. Die Leute sahen interessant aus, und ich wollte etwas mehr über sie wissen. Wir mussten uns aber auf den Weg machen, und ich gab der Dame meine Karte mit TN.

Das gab dem LTR den Anlaß zu einer heftigen Kritik "so-was-macht-man-nicht": "Hast du etwa nicht gesehen, sie haben ganz pikiert geschaut?". Dabei hatte er aber selbst keinen Plan, wie man das Paar besser NClosen sollte. "Hätten sie es gewollt, würden sie es selber anbieten".

NB: Über 25 Jahre war er im Außendienst tätig, d.h. ansprechen, Attraction & Comfort bei Kunden aufbauen kann er schon. Privat nutzt er aber diese Techniken wenig.

Ich verstehe, dass Offenheit und Interesse an Menschen ungewöhnlich vorkommt. Das ist aber auch der Grund warum viele mit SC-Aufbau nicht weiter kommen. Jemand muss doch den Kreis brechen.

bearbeitet von Katharina II

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Es heisst: "Was werden die anderen über Katharina denken". Was man über ihn denkt, tangiert ihn weniger, weil er seiner Stärke zu bewußt ist. Er hat den Ruf eines erfolgreichen Mannes, kommt mit jedem ins Gespräch, verbreitet Optimismus überall wo er nur kann, sei es nur im Rahmen eines Smalltalks.
Er hat nur Bedenken, dass ich diesen Ruf "durch seltsames Verhalten" beeinträchtige, und zwar nicht im Allgemeinen, sondern in diesem konkreten Moment, wo wir uns in der Öffentlichkeit befinden. Wenn du zuhause sitzt, ist es natürlich (auch für ihn) leichter zu sagen "ist mir scheiss egal, wer was denkt".

Das würde mir an Deiner Stelle zu denken geben... Sagt nur er das oder auch andere mal? Vielleicht kommst Du wirklich etwas unsensibel oder mit wenig Taktgefühl rüber, ich will Dich jetzt nicht kritisieren, aber nur so als Denkanstoß...

Das gab dem LTR den Anlaß zu einer heftigen Kritik "so-was-macht-man-nicht": "Hast du etwa nicht gesehen, sie haben ganz pikiert geschaut", hatte aber selbst keinen Plan, wie man das Paar NClosen sollte. "Hätten sie es gewollt, würden sie es selber anbieten".

Er ist offenbar ganz sensibel in seiner Wahrnehmung. Vielleicht hat er in solchen Punkten auch recht? So was kann schon aufdringlich wirken und das muss man sich nicht unbedingt antun.

Ein Mann von 55 Jahren ist zu gesetzt, um ihn einfach so in eine andere Richtung lenken zu können. In dieser Generation wurde man eben konventionell erzogen, da ist es schwierig für ihn, diese Ansichten abzulegen.

Ansonsten kann ich Dir nur sagen: Erfahrungsgemäß hilft es oft, wenn man das Verhalten des anderen spiegelt. So merkt er, wie das auf ihn wirkt und kann das dann besser nachvollziehen, wenn Du ihn darauf ansprichst.

Oder nimm ihn mal mit auf den ICP Workshop. Da wird das Thema ganz gezielt angeschnitten...

Gruß ;-)

bearbeitet von sisterofcyborg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Katharina II
Vielleicht kommst Du wirklich etwas unsensibel oder mit wenig Taktgefühl rüber...

.... Vielleicht hat er in solchen Punkten auch recht? So was kann schon aufdringlich wirken und das muss man sich nicht unbedingt antun.

Es kann schon sein, das ist gerade das Thema. Ohne aufdringlich zu sein bzw. ohne das Risiko einzugehen, so zu wirken, kommst du schwer weiter. Da viele Angst davor haben, so zu wirken, verlaufen 80% Bekanntschaften im Sande oder finden gar nicht statt.

Es geht darum, Leute aus der Reserve zu locken. (PU-ler kommen dem Targets zwar aufdringlich vor, aber im Endeffekt ziehen sie es in ihren Frame).

PS: Eine genaue Definition von Taktgefühl lag mir bis jetzt nicht vor. Jeder verstand darunter etwas anderes.

Zur Unsensibilität: Kann auch sein. Für mich waren diese (wie viele anderen) wie Außerirdische, deswegen war ich auch neugierig. Hab nicht die geringste Ahnung davon, was in ihren Köpfen vorgeht. Das einzige, was als erstes auffällt, ist Angst, Angst, Angst vor allem, was unplanmäßig, unberechenbar, unvorhersehbar und nicht sofort in ein bestimmtes Muster einzuordnen ist. Bei manchen mehr, bei anderen weniger.

Was wird üblicherweise beim SC-Aufbau empfohlen? Geh raus, geh auf die Leute zu, sprich sie an, usw. (?)

Ansonsten kann ich Dir nur sagen: Erfahrungsgemäß hilft es oft, wenn man das Verhalten des anderen spiegelt.
Den Satz habe ich nicht ganz verstanden. bearbeitet von Katharina II

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Es heisst: "Was werden die anderen über Katharina denken". Was man über ihn denkt, tangiert ihn weniger, weil er seiner Stärke zu bewußt ist. Er hat den Ruf eines erfolgreichen Mannes, kommt mit jedem ins Gespräch, verbreitet Optimismus überall wo er nur kann, sei es nur im Rahmen eines Smalltalks. Er hat nur Bedenken, dass ich diesen Ruf "durch seltsames Verhalten" beeinträchtige,

Also hat er doch Bedenken, dass sein Ruf durch Dein "seltsames Verhalten" leiden könnte, dass man ihn mal beiseite nimmt und fragt, was für eine merkwürdige Frau er da an seiner Seite hat. Ich kenne die Situation auch so ähnlich, da hat meine Ex Klöpse gebracht, da hätte ich, daneben stehend, manchmal im Boden versinken können. Das hing aber teilweise auch mit meinem damaligen mangelnden Selbstbewusstsein zusammen.

und zwar nicht im Allgemeinen, sondern in diesem konkreten Moment, wo wir uns in der Öffentlichkeit befinden. Wenn du zuhause sitzt, ist es natürlich leichter zu sagen "ist mir scheiss egal, wer was denkt".

Kommt drauf an. Natürlich ist es leicht, das so zu sagen. Das umzusetzen fällt schwer und zeugt von wirklichem Selbstbewusstsein. Man muss dabei natürlich differenzieren. Die Geschäftspartner, von denen ein großer Deal abhängt würde ich natürlich auch lieber nicht verprellen, ebensowenig meinen Chef. Aber der Rest? Who cares?

Die Kritik deines LTR kann zwei verschiedene Motivationen haben:

1. Im Grunde genommen findet er dein Verhalten gut, aber er ist besorgt darüber, was die anderen über Dich (und damit auch über Ihn) denken

2. Dein Verhalten verstößt gegen seine Sozialisierung, gegen seine Benimmregeln.

Im ersteren Fall hilft es, sein Selbsbewusstsein zu steigern.

Im zweiten Fall ist ein klärendes Gespräch von nöten, bzw. mehrere Gespräche. Aber gegen 55 Jahre Erfahrung und Sozialisierung wird nur schwer zu argumentieren sein.

Das gab dem LTR den Anlaß zu einer heftigen Kritik "so-was-macht-man-nicht": "Hast du etwa nicht gesehen, sie haben ganz pikiert geschaut?".

Hier wäre interessant für die Analyse: haben sie wirklich pikiert geschaut, oder hat er das nur hinein interpretiert, weil ihm die Aktion selber peinlich war?

Gefragt sind vor allem die Meinungen derer, die weit weg von Großstädten wohnen. Es sieht danach aus, dass ich den Rest des Lebens in einem Dorf verbringen werden muß, habe da aber null Erfahrung.

Naja, ich wohne jetzt in einer Großstadt, komme ursprünglich aus einer Kleinstadt. Der Wechsel in die Großstadt war mit das beste was ich in meinem Leben gemacht habe. Ich habe mal 1 1/2 Jahre aus beruflichen Gründen in einem 800-Einwohner-Dorf gelebt. Kontakt konnte ich nicht aufbauen. Es war wirklich die klischeehafte verschlossene Dorfgemeinschaft die gegenüber Außenstehenden verschlossen war. Ich war froh, als ich da weg war. Das einzig positive war die viele Natur rund herum.

Deine Formulierung "den Rest des Lebens in einem Dorf verbringen werden muß" alarmiert mich - steckt da doch drin, dass Du das eigentlich nicht willst.

Ich möchte gerne erfahren, wie ihr den SC zu euren LTR-Zeiten unterhalten hattet, wie oft ausgegangen, wohin und wie es verlief. (Da habe ich auch null Erfahrung, in meinen beiden Ehen war ich immer alleine unterwegs).

Dito. Eigener SC zu Ehezeiten war nicht existent, ausgegangen, nachdem die Kinder da waren, gar nicht mehr.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gefragt sind vor allem die Meinungen derer, die weit weg von Großstädten wohnen. Es sieht danach aus, dass ich den Rest des Lebens in einem Dorf verbringen werden muß, habe da aber null Erfahrung.

Davon rate ich tunlichst ab wenn du keine Lust hast unter der Woche nur daheim rumzuhängen, weil Möglichkeiten gegen Null gehen oder du als kommunikative und offene Frau nicht gegen das Schweigen der (Dorf)lämmer ankämpfen willst.

Mal ein Beispiel: Es ist zwar nett wenn man Senioren im Rathaus eine Plattform für ihre Bleizeichnungen und Holzschnitzereien bietet aber macht dich das langfristig "glücklich"?

Je nach Ortslage mußt du in Kauf nehmen erstmal 2h im Auto zu sitzen um deine Interessen zu wahren. Hälst du das langfristig durch und vor allem: Wirst du all das möglicherweise auch noch allein bestreiten müssen, weil deine LTR kein Interesse daran hat?

Klar hat auch das Landleben soziale Standards wie irgendwelche Narrenvereine oder Sportangebote. Aber dann wirds ziemlich eng.

Wenn man meint man könne mal eben spontan unter der Woche nach einer angenehmen Abendgestaltung sich bei einem Glas Rotwein in einer Bar angeregt mit fremden Leuten unterhalten, der sei gewarnt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Es kann schon sein, das ist gerade das Thema. Ohne aufdringlich zu sein bzw. ohne das Risiko einzugehen, so zu wirken, kommst du schwer weiter. Da viele Angst davor haben, so zu wirken, verlaufen 80% Bekanntschaften im Sande oder finden gar nicht statt.

Es geht darum, Leute aus der Reserve zu locken. (PU-ler kommen dem Targets zwar aufdringlich vor, aber im Endeffekt ziehen sie es in ihren Frame).

Ich weiss was Du meinst, ich bin Dir da sehr ähnlich, völlig ohne Kontaktscheu und voll risikobereit. Allerdings musste ich mir in der Vergangenheit ab und an mal anhören, dass ich zu krass und zu direkt rüberkomme. Das lag daran, dass ich überaus offen und ehrlich mit gewissen Themen umgehe, die andere höchstens unter vorgehaltener Hand ansprechen würden. Für mich war es selbstverständlich, auch mal Sprüche zu bringen in der Meinung, das würde die Gruppe auflockern. Stattdessen katapultiert man sich aber mit solch einer Ausdrucksweise doch eher ins Abseits. Es gibt Menschen, die damit umgehen können und es gibt eben auch solche, die das nicht können. Mittlerweile versuche ich mich in der Mitte zu bewegen, denn sonst würde ich mich zu sehr verstellen und wäre nicht mehr ich.

PS: Eine genaue Definition von Taktgefühl lag mir bis jetzt nicht vor. Jeder verstand darunter etwas anderes.

Zur Unsensibilität: Kann auch sein. Für mich waren diese (wie viele anderen) wie Außerirdische, deswegen war ich auch neugierig. Hab nicht die geringste Ahnung davon, was in ihren Köpfen vorgeht. Das einzige, was als erstes auffällt, ist Angst, Angst, Angst vor allem, was unplanmäßig, unberechenbar, unvorhersehbar und nicht sofort in ein bestimmtes Muster einzuordnen ist. Bei manchen mehr, bei anderen weniger.

Taktgefühl heisst eigentlich nur, mit Menschen kommunizieren zu können, ohne ihnen auf den Schlips zu treten. Damit drückst Du quasi aus, wie Du zum anderen stehst, nämlich respektvoll und ohne die Absicht, verletzend oder beleidigend zu sein. Also die Art und Weise WIE man sich ausdrückt und nicht WAS man sagt.

Natürlich weiss man nicht, was in den Köpfen der anderen vorgeht, aber man kann es erahnen, indem man auf Mimik, Gestik und sonstige Körpersprache achtet. Dein Freund ist in dem Punkt wahrscheinlich sehr sensibel und nimmt schneller wahr, ob Verhalten X beim Gegenüber ankommt.

Mit der Angst hast Du recht. Viele haben Angst, aus der Masse hervorzustechen. Du hast sie wohl nicht, kannst Dich aber insoweit anpassen, dass es den anderen zumindest nicht negativ auffällt.

Empfehlen kann ich Dir übrigens die Buchreihe: "Miteinander reden" / Schulz von Thun. Es gibt 4 verschiedene Möglichkeiten, wie eine Frage oder Aussage beim anderen ankommen und wie er sie interpretieren kann. Sehr interessant zu lesen, hat mir in meiner persönlichen Entwicklung sehr geholfen.

Ansonsten kann ich Dir nur sagen: Erfahrungsgemäß hilft es oft, wenn man das Verhalten des anderen spiegelt.
Den Satz habe ich nicht ganz verstanden.

Ich meine damit, dass Du sein Verhalten imitierst (spiegeln = Spiegel). Ich kann Dir ein Beispiel aus meinem Freundeskreis nennen: Eine Freundin wurde von ihrem Freund öfters ignoriert, wenn irgendetwas schiefgelaufen ist, ohne dass er in der Lage war anzusprechen, was genau los war und sie deswegen auch nie wusste, worum es eigentlich ging. Sie hat immer wieder versucht ein Gespräch zu erzwingen, um die Sache zu klären, aber immer mit dem Ergebnis, dass er beim nächsten Mal wieder genauso reagiert hat. Bis sie mal auf die Idee gekommen ist, ihn ebenfalls zu ignorieren, um ihm mal vor Augen zu führen, wie das auf sie wirkt. Und siehe da, plötzlich war er in der Lage, von selbst die Sache anzusprechen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Katharina II
Natürlich weiss man nicht, was in den Köpfen der anderen vorgeht, aber man kann es erahnen, indem man auf Mimik, Gestik und sonstige Körpersprache achtet.

Da geht es schon los.

Erahnen kann ich überhaupt nichts. Ihre Mimik ist wie bei einer Maske und ihre Gestik wie bei einem Roboter. Ich kann nur meiner Phantasie den freien Lauf lassen, wie in Science-Fiction-Romanen über Außerirdische.

Von der von meinem LTR angesprochenen „Pikiertheit“ habe ich keinen Hauch gesehen. Das einzige, was ich registrieren konnte, ist ein winzig kleines Lebenszeichen hinter der Maske, das man „ein Menschengesicht“ nennen könnte.

Gemeint ist nicht nur dieses Paar konkret, sondern ca. 3 Personen von 4, auch in seinem Bekanntenkreis. Sie sind irgendwie wie schlafende Wachsfiguren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Natürlich weiss man nicht, was in den Köpfen der anderen vorgeht, aber man kann es erahnen, indem man auf Mimik, Gestik und sonstige Körpersprache achtet.

Da geht es schon los.

Erahnen kann ich überhaupt nichts. Ihre Mimik ist wie bei einer Maske und ihre Gestik wie bei einem Roboter. Ich kann nur meiner Phantasie den freien Lauf lassen, wie in Science-Fiction-Romanen über Außerirdische.

Von der von meinem LTR angesprochenen „Pikiertheit“ habe ich keinen Hauch gesehen. Das einzige, was ich registrieren konnte, ist ein winzig kleines Lebenszeichen hinter der Maske, das man „ein Menschengesicht“ nennen könnte.

Gemeint ist nicht nur dieses Paar konkret, sondern ca. 3 Personen von 4, auch in seinem Bekanntenkreis. Sie sind irgendwie wie schlafende Wachsfiguren.

Gut, es gibt schon Personen, die wenig Mimik zeigen, aber dennoch ist sie da. Ein kurzes Mundverziehen, Stirnrunzeln, Augen verdrehen o. Ä. kann auch in sehr minimaler Form erfolgen, die kaum wahrnehmbar ist, auch Mikro-Ausdruck genannt. Dazu gibt es eine tolle Fernsehserie: "Lie to me" bei Vox.

Man kann seine Wahrnehmung diesbezüglich schon schärfen, indem man genauer beobachtet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Katharina II
Man kann seine Wahrnehmung diesbezüglich schon schärfen, indem man genauer beobachtet.
Wie machst du das (genaues Beobachten) so, dass das Gegenüber es nicht merkt? (hab keine gute Sehkraft, deshalb muss schon genau hinschauen).

Die Wahrnehmung kann man mE eher dadurch schärfen, dass man täglich Kontakte pflegt und neue knüpft. Der LTR hat seine sehr sensible Wahrnehmung durch viele Jahre im Außendienst erworben. Es ist das gleiche wie im PU: Erst ab xxx Sets und xx Lays kann man von "Erfahrung" sprechen.

Dein Freund ist in dem Punkt wahrscheinlich sehr sensibel und nimmt schneller wahr, ob Verhalten X beim Gegenüber ankommt.
Das tut er. Das hilft ihm zwar gute Umsätze zu machen, bringt aber privat nicht zum selben Erfolg (in meinen Augen). D.h. weiter als Smalltalk geht es nicht. Kommunikation mit Freunden bleibt im Grunde auf einem oberflächlichen Niveau. Keine richtige Chemie. Insgesamt wünsche ich uns mehr richtige Freunde, auf die man sich verlassen und denen was anvertrauen kann. Da bin ich bereit in Vorleistung zu gehen und den ersten Schritt zu machen, aber er ist da nicht so risikobereit, weil es wieder "nicht üblich ist". Daraus will ich ihn befreien.

PS: Danke für die Buchempfehlung, muss bei Amazon schauen.

bearbeitet von Katharina II

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Wie machst du das (genaues Beobachten) so, dass das Gegenüber es nicht merkt? (hab keine gute Sehkraft, deshalb muss schon genau hinschauen).

Also wenn man sich unterhält, schaut man sich normalerweise in die Augen / ins Gesicht. Da kann man schon genauer hinschauen. Vielleicht mal bei guten Freunden unauffällig üben? Frag hinterher, ob irgendetwas an Dir aufgefallen ist. Wenn sie es nicht merken, dass Du genauer hingeschaut hast, hast Du Dein Ziel erreicht.

Die Wahrnehmung kann man mE eher dadurch schärfen, dass man täglich Kontakte pflegt und neue knüpft. Der LTR hat seine sehr sensible Wahrnehmung durch viele Jahre im Außendienst erworben. Es ist das gleiche wie im PU: Erst ab xxx Sets und xx Lays kann man von "Erfahrung" sprechen.

Sicher, aber Du bist ja schon 40, da wirst Du das ja wohl schon gemacht haben...

Dein Freund ist in dem Punkt wahrscheinlich sehr sensibel und nimmt schneller wahr, ob Verhalten X beim Gegenüber ankommt.
Das tut er. Das hilft ihm zwar gute Umsätze zu machen, bringt aber privat nicht zum selben Erfolg (in meinen Augen). D.h. weiter als Smalltalk geht es nicht. Kommunikation mit Freunden bleibt im Grunde auf einem oberflächlichen Niveau. Keine richtige Chemie. Insgesamt wünsche ich uns mehr richtige Freunde, auf die man sich verlassen und denen was anvertrauen kann. Da bin ich bereit in Vorleistung zu gehen und den ersten Schritt zu machen, aber er ist da nicht so risikobereit, weil es wieder "nicht üblich ist". Daraus will ich ihn befreien.

Aha, er kann nicht so recht in die Tiefe gehen. Jetzt kommen wir mal zum eigentlichen Punkt... Schwierig, da stehe ich auch auf dem Schlauch. Ich würde die Sache direkt ansprechen und hinterfragen, warum das so ist. Ob das zum Ziel führt sei mal dahingestellt, kommt auf ihn drauf an. Ich persönlich kann mit keinem Partner zusammen sein, mit dem ich keine tiefergründigen Gespräche führen kann, dafür bin ich einfach zu sensibel, zu emotional und der Austausch untereinander ist mir zu wichtig. Das merkt man ja schon beim Kennenlernen.

Aber mal was anderes: Was heisst hier eigentlich: "Insgesamt wünsche ich uns mehr richtige Freunde"?

Wichtig ist doch, dass Du Dir richtige Freunde zulegst. Habe ich das richtig verstanden und Du bist ihm zuliebe aufs Dorf gezogen und willst das eigentlich nicht so recht? Mir kommt es so vor, als ob Du Dich selbst ein wenig für ihn aufopferst? Da klingeln schon leicht die Alarmglocken. Sollte es so sein, dann mach Dich etwas unabhängiger von ihm, sonst läufst Du Gefahr, ihm zu langweilig zu werden...

Der Kern der Sache scheint wohl, dass er Dich in vielen Dingen nicht ernst zu nehmen scheint und Dir deswegen "den Mund verbietet", nach dem Motto: "Das macht man nicht" (ich weiss nicht, wie ich es anders formulieren soll...) Damit stellt er Dich sozusagen unter sich. Kann das sein?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Katharina II
Ich persönlich kann mit keinem Partner zusammen sein, mit dem ich keine tiefergründigen Gespräche führen kann

Ich auch nicht. Zuhause kann er alles: Tiefgründige Gespräche führen, singen, Gitarre spielen, dichten, uwm. Und mit meinem Verhalten zuhause ist er stets und immer zufrieden, sogar sehr. Es geht hier nur um die Öffentlichkeit. Ich bin sicher, das würde er auch ausser Haus können, aber „das macht man nicht, das ist nicht üblich“.

(1) Aber mal was anderes: Was heisst hier eigentlich: "Insgesamt wünsche ich uns mehr richtige Freunde"? ...(2) Wichtig ist doch, dass Du Dir richtige Freunde zulegst.

1. Das heißt Freunde, mit denen man tiefgründige Gespräche führen kann, auch wenn sie nüchtern sind :-o, mit denen es nicht nur um Vergleich von Grundstücksgrößen, Häusern, Autos und Hochschulabschlüsse der Kinder geht, und natürlich die, die es nicht immer wieder versuchen, die Frau des Freundes anzumachen, um eigene Überlegenheit zu zeigen. (Das haben ein paar schon versucht, und das war die Kehrseite der "Beobachtungs"-Medaille. Wenn du ins Gesicht schaust und aufmerksam zuhörst, wird es oft missverstanden)

2. Ich habe nur eine einzige Freundin. Alle anderen waren Männer. Seitdem ich vergeben bin, haben sie kein großes Interesse, wenn es auch nur LJBF war. (Das zeigt schon wieder, dass es eigentlich kein LJBF gibt).

Habe ich das richtig verstanden und Du bist ihm zuliebe aufs Dorf gezogen und willst das eigentlich nicht so recht?
Ich kann es nicht sagen, ohne es probiert zu haben. Vllt wird mir so ein Leben sogar zusagen, bis heute hatte ich wie gesagt null Erfahrung.
Also hat er doch Bedenken, dass sein Ruf durch Dein "seltsames Verhalten" leiden könnte, dass man ihn mal beiseite nimmt und fragt, was für eine merkwürdige Frau er da an seiner Seite hat. Ich kenne die Situation auch so ähnlich, da hat meine Ex Klöpse gebracht, da hätte ich, daneben stehend, manchmal im Boden versinken können. Das hing aber teilweise auch mit meinem damaligen mangelnden Selbstbewusstsein zusammen.

Bitte beschreibe genau, was sie getan/gesagt hat und warum es dich oder die Umgebung verunsicherte.

Beschreibe auch, wie du auf die Anmerkungen über "deine merkwürdige LTR" geantwortet hast.

bearbeitet von Katharina II

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ich persönlich kann mit keinem Partner zusammen sein, mit dem ich keine tiefergründigen Gespräche führen kann

Ich auch nicht. Zuhause kann er alles: Tiefgründige Gespräche führen, singen, Gitarre spielen, dichten, uwm. Und mit meinem Verhalten zuhause ist er stets und immer zufrieden, sogar sehr. Es geht hier nur um die Öffentlichkeit. Ich bin sicher, das würde er auch ausser Haus können, aber „das macht man nicht, das ist nicht üblich“.

Aha, also doch eine leichte Betaisierungstendenz seinerseits, um sein Ego ein wenig aufzupolieren, indem er Dich in der Öffentlichkeit zurechtweist... Würde ich direkt so ansprechen, ohne Umschweife.

"Das macht man nicht..." In dem Fall würde ich sagen, das ist ein vorgeschobener Grund. Der eigentliche ist, dass er leichte Defizite in seinem Selbstwert hat, schmeisse ich jetzt mal so in den Raum.... Würde ich auch direkt ansprechen.

Beobachte da mal seine Mimik und Gestik und achte darauf, wie Dir das vorkommt... :-o Wenn er Unsicherheiten zeigt, hast Du womöglich den Nagel auf den Kopf getroffen...

bearbeitet von sisterofcyborg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Katharina II
Aha, also doch eine leichte Betaisierungstendenz seinerseits, um sein Ego ein wenig aufzupolieren, indem er Dich in der Öffentlichkeit zurechtweist... Würde ich direkt so ansprechen, ohne Umschweife.

"Das macht man nicht..." In dem Fall würde ich sagen, das ist ein vorgeschobener Grund. Der eigentliche ist, dass er leichte Defizite in seinem Selbstwert hat, schmeisse ich jetzt mal so in den Raum.... Würde ich auch direkt ansprechen.

hm... das ist eigentlich ganz normal, dass man auf seine Freundin stolz sein und nich so was erleben will, wie @Herry mit seiner Frau. Wenn einem die öffentliche Meinung wichtig ist, z.B. einem Politiker oder Geistlichen, heisst es noch lange nicht, dass er AFC ist. Das habe ich im letzten Jahr dazugelernt.

Wenn er mich zurechtweist, dann natürlich nicht unter den Leuten oder gibt "Vorsicht"-Hinweise so, dass es keiner mitkriegt. Dieser Mensch ist gläubig und spirituell, kann sehr wohl in die Tiefe schauen, ist aber der Überzeugung, dass man in der Öffentlichkeit eine Maske tragen soll.

Betaisierung... Es gab hier eine lange Diskussion darüber, ob es zwei Alphas in einer LTR geben kann. Betaisierung ist der Preis, den du für das Ausleben deiner Weiblichkeit zahlst. ....Stop! (Ich wurde neulich verwarnt wegen sexistischen Äußerungen, möchte daher nicht über das Thema diskutieren.)

bearbeitet von Katharina II

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
das ist eigentlich ganz normal, dass man auf seine Freundin stolz sein und nich so was erleben will, wie @Herry mit seiner Frau. Wenn einem die öffentliche Meinung wichtig ist, z.B. einem Politiker oder Geistlichen, heisst es noch lange nicht, dass er AFC ist. Das habe ich im letzten Jahr dazugelernt.

Ok, aber damit verfehlst Du im Prinzip Deinen eigenen Thread und nimmst die Schuld voll auf Dich... Dann besteht eigentlich auch gar kein Anlass mehr, ihn in eine andere Richtung zu lenken, oder?

Wenn er mich zurechtweist, dann natürlich nicht unter den Leuten oder gibt "Vorsicht"-Hinweise

so, dass es keiner mitkriegt.

Das ist natürlich was anderes. Habe ich aus dem Text heraus wohl fehlinterpretiert...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Katharina II
Ok, aber damit verfehlst Du im Prinzip Deinen eigenen Thread und nimmst die Schuld voll auf Dich... Dann besteht eigentlich auch gar kein Anlass mehr, ihn in eine andere Richtung zu lenken, oder?

Wieso? Ich möchte nicht die andere Richtung, sondern eine Vergrößerung seiner Möglichkeiten. Die konventionellen Techniken und Muster, deren er sich bis jetzt so erfolgreich bedient hat, kann er ruhig behalten, es geht darum, dass noch etwas hinzu kommt bzw. dass man sich etwas zusätzlich wagt.

Eine politische Karriere wird er kein zweites mal zu starten versuchen – würde er das jetzt tun, gäbe es diesen Thread nicht. Trotzdem kann eine solche Erfahrung den Menschen prägen, auch wenn sie einige Jahre zurückliegt, und ich bin nicht sicher, ob man daraus gleich auf Selbstwertdefizite schließen kann.

Aber warten wir lieber auf @herry. Hab das Gefühl, dass seine Beispiele vieles erklären werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Dieser Mensch ... ist aber der Überzeugung, dass man in der Öffentlichkeit eine Maske tragen soll.

Das kenne ich nur zu gut. Ich vermute inzwischen, dass das all den Menschen, die noch vor den Sechzigern aufgewachsen sind, so antrainiert worden ist. Du merkst das nur, wenn du mit ihnen zusammen lebst, weil sie das vor allen anderen sorgfältig verstecken. Ich hab es in vielen Jahren nicht geschafft, an dieser Grundeinstellung etwas zu verändern, obwohl ich von tiefstem Herzen überzeugt war, dass das falsch ist.

Die Situation ist dann doch offenbar die, dass du offen die Gefühle zeigst, die in seinen Augen hinter dieser Maske verborgen bleiben sollten. Das würde sich doch ganz gut ins Bild passen.

Ich glaube nicht, dass du seine Wertvorstellungen ändern kannst, ohne dass er das bewusst mitträgt. Denn eigentlich läuft es darauf hinaus, dass er deinem Ansatz mit Toleranz begegnet, obwohl es seinen Wertvorstellungen widerspricht.

Ich selbst hab mit dem Konflikt jahrelang gelebt. Gegen das Zurechtweisen hab ich bisweilen heftig gegenreagiert. Trotzdem war die ganze Sache für mich eigentlich immer nur latent verborgen vorhanden. Aber ich habe überhaupt keine Ahnung, ob die Unzufriedenheit auf der anderen Seite nicht vielleicht deutlich ausgeprägter war, als bei mir.

Mir scheint es immer mehr, dass du das nur langsam und mit vielem Reden wirst ändern können. Wenn du dich überhaupt dazu entschliesst.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Also hat er doch Bedenken, dass sein Ruf durch Dein "seltsames Verhalten" leiden könnte, dass man ihn mal beiseite nimmt und fragt, was für eine merkwürdige Frau er da an seiner Seite hat. Ich kenne die Situation auch so ähnlich, da hat meine Ex Klöpse gebracht, da hätte ich, daneben stehend, manchmal im Boden versinken können. Das hing aber teilweise auch mit meinem damaligen mangelnden Selbstbewusstsein zusammen.

Bitte beschreibe genau, was sie getan/gesagt hat und warum es dich oder die Umgebung verunsicherte.

Beschreibe auch, wie du auf die Anmerkungen über "deine merkwürdige LTR" geantwortet hast.

Das war am Beginn unserer Ehe, ist also etwa 14 Jahre her. Es hing viel damit zusammen, dass sie aus einem anderen Kulturkreis kommt. Sie hat sich zu Beginn halt oft so benommen, wie es im allgemeinen in Deutschland nicht üblich ist. Du möchtest ein konkretes Beispiel ... z. B. fing sie an in der Textilabteilung des Kaufhauses die Verpackung von Textilwaren (es war, glaube ich, Bettwäsche) aufzureißen um zu sehen, wie das Stück voll entfaltet aussieht. Meinen Hinweis, dass man das nicht so machen könne, ignorierte sie, sie hielt es für das normalste der Welt - bis eine Verkäuferin uns fragte ob sie uns helfen könne und mich mit einem vielsagenden Blick ansah.

Anderes Beispiel: Als Südländerin war (und ist) sie sehr temperamentvoll. Ihr machte es nichts aus, in der Öffentlichkeit aus Nichtigkeiten heraus plötzlich rumzubrüllen und Drama zu veranstalten, so dass sich die Leute schon zu uns umdrehten.

Konkrete Anmerkungen über die "merkwürdige Frau" habe ich nicht gehört, habe es aber oft aus den Blicken heraus gelesen. Höchstens unter guten Bekannten und Verwandten kam mal die ein oder andere Bemerkung, worauf hin ich gesagt hab, dass sie halt aus einer anderen Kultur kommt und man das so akzeptieren muss.

Ich weiß nicht, ob sich meine Beispiele mit Dir vergleichen lassen - aber ich denke, es geht in die selbe Richtung. In Deutschland wird halt ein eher zurückhaltendes Benehmen erwartet (natürlich abhängig vom Umfeld). Mir fällt das auch zunehmend auf der Straße auf. Jeder ist in seiner Bubble, will niemanden stören und auch nicht gestört werden. Auf der Straße ansprechen dürfen sozial akzeptiert nur Bettler, die Zeugen Jehovas oder andere mit kommerziellem Interesse. Wer sich anders benimmt fällt aus dem Rahmen, und der Begleiter, der in dem ungeschriebenen Konsens des gegenseitig-nicht-störens lebt denkt sich dann natürlich "OMG, er/sie hat gegen die ungeschriebene Regel gebrochen. Was sollen die anderen von uns nun denken?"

Erahnen kann ich überhaupt nichts. Ihre Mimik ist wie bei einer Maske und ihre Gestik wie bei einem Roboter.

Genau das selbe Problem habe ich auch. In den letzten Monaten gehe ich auf die Leute bewusst mit einem Lächeln zu, versuche offen zu sein. Die wenigsten lächeln zurück, ich starre in ausdruckslose Masken. Ein Extrembeispiel war gestern eine Verkäuferin hinter der Fleischtheke. Mit der Person vor mir hat sie sich noch relativ locker unterhalten. Ich bin an der Reihe, ich lächele sie an - und sie erstarrt zur Salzsäule. Da denke ich mir immer: WTF?

bearbeitet von herry

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Wie hiess es so schön bei Marshal Goldsmith?

"So how many of you are STILL trying to change other people while knowing it is completely impossible and the greatest source of misery in a human life?"

"Stop it."

Du wirst im Endeffekt gar nichts tun können. Du kannst dich nur so verhalten, wie du es möchtest und immer wieder andeuten, dass er dies auch tun kann. Vielleicht gewinnt er Interesse, vielleicht nicht. Einen anderen Menschen gezielt ändern wird ncihtfunktionieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Erahnen kann ich überhaupt nichts. Ihre Mimik ist wie bei einer Maske und ihre Gestik wie bei einem Roboter.

Genau das selbe Problem habe ich auch. In den letzten Monaten gehe ich auf die Leute bewusst mit einem Lächeln zu, versuche offen zu sein. Die wenigsten lächeln zurück, ich starre in ausdruckslose Masken. Ein Extrembeispiel war gestern eine Verkäuferin hinter der Fleischtheke. Mit der Person vor mir hat sie sich noch relativ locker unterhalten. Ich bin an der Reihe, ich lächele sie an - und sie erstarrt zur Salzsäule. Da denke ich mir immer: WTF?

Das ist nur Unsicherheit und Erstaunen seitens der anderen und die Unfähigkeit, sich zu öffnen. Es ist eine ungewöhnliche Situation für sie, da es eben nicht der Norm entspricht, andere einfach so anzulächeln. Für eine Verkäuferin aber ein No-Go, das sollte sie schon von selbst tun. Sie war bestimmt nicht so hübsch und konnte es nicht glauben, dass sie ein Mann anlächelt, ohne weiter was zu sagen, oder? Befragt jemand anders die Personen hinterher, wie Du auf sie gewirkt hast, kommt als Antwort "sympathisch". Und wenn man sie fragt, weswegen sie nicht zurückgelächelt haben, dann kommt meist ein "ich weiss nicht/ich bin das nicht gewohnt".

Dadurch sollte man sich nicht verunsichern lassen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich kenne Paare die besuchen gemeinsam beispielsweise einen Sadomaso Club um ihr Beziehungsleben in Schwung zu bringen. Ein mal ist ein Ehepaar von Holland nach Berlin gereist weil es dort interessante Clubs gibt. :girl_devil:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Katharina II
Als Südländerin war (und ist) sie sehr temperamentvoll. Ihr machte es nichts aus, in der Öffentlichkeit aus Nichtigkeiten heraus plötzlich rumzubrüllen und Drama zu veranstalten, so dass sich die Leute schon zu uns umdrehten.

Beispiel?

Auf der Straße ansprechen dürfen sozial akzeptiert nur Bettler, die Zeugen Jehovas oder andere mit kommerziellem Interesse."

Streetgamer wohl nicht? :girl_devil:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ohh da fällt mir ein böses Beispiel ein. Im Spandauer Bahnof hab ich mal die kommerziellen Tierschutzfuzzies weggejagd. Ja ich weiss man sollte eigentlich nett zu denen sein, da sie ja meist arme Schweiner einer Drückerkolonne sind. Ändert aber nix daran dass ich manchmal gerne den "zornigen Jesus im Tempel" spielen würde. Und sie vertreiben.

:-D

Da sind mir Streetgamer noch lieber als Drückerkolonnen-Wegelagerer.

:girl_devil:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Das ist nur Unsicherheit und Erstaunen seitens der anderen und die Unfähigkeit, sich zu öffnen. Es ist eine ungewöhnliche Situation für sie, da es eben nicht der Norm entspricht, andere einfach so anzulächeln. Für eine Verkäuferin aber ein No-Go, das sollte sie schon von selbst tun. Sie war bestimmt nicht so hübsch und konnte es nicht glauben, dass sie ein Mann anlächelt, ohne weiter was zu sagen, oder?

Eigentlich war sie sogar ziemlich hübsch, weswegen ich möglicherweise etwas mehr gegrinst habe als sonst. Ich habe die Situation eher empfunden als Zurückweisung eines non-verbalen Approaches, da ging ein sprachloser Bitchshield hoch. Aber Verunsichern lasse ich mich durch solche und ähnliche Situationen natürlich nicht. Ich finde es inzwischen eher interessant bis amüsant wenn ich sehe, dass die Leute verwirrt, unsicher und irritiert sind.

Beispiel?

Noch nicht detailliert genug? Nimm einen x-beliebigen nichtigen Auslöser eines Dramas (Kaffeetasse nicht gespült, Toilettendecken nicht runtergeklappt, etc.) und stell Dir vor wie sie aufgrund dessen deinen gesamten Charakter lautstark in Frage stellt.

Auf der Straße ansprechen dürfen sozial akzeptiert nur Bettler, die Zeugen Jehovas oder andere mit kommerziellem Interesse.

Streetgamer wohl nicht?

Nein, die soziale Akzeptanz ist bei so was kaum vorhanden. Die Tage war hier irgendwo ein Post, wo beschrieben wird, wie die Polizei sargenden PUAs untersagte Frauen auf der Straße anzusprechen, und zwar generell, unabhängig vom Inhalt.

@Romantiker80:

Mir gehen die kommerziellen Anquatscher auch auf den Senkel, insbesondere wenn sie's indirekt versuchen - also erst mit einer "Umfrage" kommen und am Ende doch nur Geld wollen. Naja, und dann natürlich die Schnorrer, man kann sich in der Gegend um den Hbf kaum eine Zigarette anzünden, ohne dass man von irgendjemanden angequatscht wird, ob man mal 'ne Kippe hätte. Von daher kann ich es irgendwo nachvollziehen, dass die Leute, wenn man sie anspricht, auf Durchzug schalten.

bearbeitet von herry

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.