Guttenberg

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Hallo Gemeinde,

da es seit Tagen kein anderes Thema in den Medien gibt und man sich einer persönlichen Meinungsbildung nicht entziehen kann, wollte ich euch mal fragen wie Ihr zu diesem Thema steht.

Das politische Plänum lässt eine differenzierte Auseinandersetzung offensichtlich nicht zu, wie man heute in einer "aktuellen Stunde" erfahren musste. Das was sich da im Bundestag abgespielt hat, fand ich persönlich beschämend und ich bin nicht stolz von solchen Politikern "vertreten" zu werden, und diese Meinung verteten ich gegenüber dem gesamten politischen Spektrum von links bis rechts.

Ich glaube in manchem Kindergarten geht es bei Diskussionen gesitteter zu als im Bundestag und der Eindruck,dass es der Opposition hier nicht um die Sache sondern um reines politisches Kalkül ging, lag zumindest für mich in der Luft.

Nunja, ich beziehe vorläufig bewusst keinerlei Partei, auch wenn ich eine klare Meinung zu dieser Angelegenheit habe, um die Diskussion nicht von vornherein in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Also, jetzt seid ihr dran.

Sollte man den Freiherrn vom Hof jagen oder kann man politische Karriere und persönliches wissenschaftliches Versagen trennen?

viele Grüße,

Morituri

bearbeitet von Morituri

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Sollte man den Freiherrn vom Hof jagen oder kann man politische Karriere und persönliches wissenschaftliches Versagen trennen?

Kann man. Ich hatte schon zu viele Diskussionen zu dem Thema, deswegen nur kurz:

Meiner Meinung nach nur ein Winkelzug der Opposition, die Guttenberg schon als neuen Kanzler sieht.

Seine Leistung als Politiker hat mit dem Doktortitel nichts zu tun, schadet allerdings ganz klar seinem Ruf,

und hier in D ist er damit mMn auch ruiniert. In so fern kluger Winkelzug.

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Sollte man den Freiherrn vom Hof jagen oder kann man politische Karriere und persönliches wissenschaftliches Versagen trennen?

Versagen? Er hat betrogen und lamaentiert auch noch rum. Wenn er Eier hätte (was ihm, aus welchem Grund auch immer, die Bevölkerung zuspricht), dann geht er auf sein Anwesen zurück und wird nie wieder in der Politik gesehen.

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Sollte man den Freiherrn vom Hof jagen oder kann man politische Karriere und persönliches wissenschaftliches Versagen trennen?

Versagen? Er hat betrogen und lamaentiert auch noch rum. Wenn er Eier hätte (was ihm, aus welchem Grund auch immer, die Bevölkerung zuspricht), dann geht er auf sein Anwesen zurück und wird nie wieder in der Politik gesehen.

Eier, Eier, Eier. Ich kann dieses "Alpha"-Gequatsche nicht mehr hören!!!

Guttenberg hat wenigstens was bewegt. Siehe Wehrdienst.

Eier, Eier, Eier :rolleyes:

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Sollte man den Freiherrn vom Hof jagen oder kann man politische Karriere und persönliches wissenschaftliches Versagen trennen?

Hätte er nur ein bisschen Schneid hätte er seinen Hut genommen. Das kann man von so einem dreisten Betrüger (Adliger MdB mit Millionenvermögen im Hintergrund und Studienabschluss erschummelt sich Doktortitel) wie ihm aber wohl trotz Adelstitel nicht erwarten. So wird er wohl hoffentlich "nur" gegangen werden. Hoffentlich deshalb weil so Vögel, die nie genug kriegen, anderen Menschen das Leben schwer machen.

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Gast 11223344

Dieses scheinheilige Gerede ist ein Witz.

Uuupsi, 70% meiner Doktorarbeit hab ich wörtlich kopiert oder nur leicht verändert ohne es anzugeben. Ist mir grad so eben aufgefallen als ich es mir noch mal angesehen habe.

Also entweder er lügt schon sehr dreist (was ja keiner bestreitet) oder er ist dümmer als Brot. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Oh, eine Möglichkeit ist mir noch eingefallen... Er hat einen Ghostwriter engagiert.

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Sollte man den Freiherrn vom Hof jagen oder kann man politische Karriere und persönliches wissenschaftliches Versagen trennen?

Hätte er nur ein bisschen Schneid hätte er seinen Hut genommen. Das kann man von so einem dreisten Betrüger (Adliger MdB mit Millionenvermögen im Hintergrund und Studienabschluss erschummelt sich Doktortitel) wie ihm aber wohl trotz Adelstitel nicht erwarten. So wird er wohl hoffentlich "nur" gegangen werden. Hoffentlich deshalb weil so Vögel, die nie genug kriegen, anderen Menschen das Leben schwer machen.

Hätte bei Deiner Intelligenz eine differentiertere Antwort erwartet, KK.

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ich versteh die ganze Aufregung nicht. Wer einmal eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben hat, weiss das 90% von Texten komplett übernommen werden. Nur darf man nicht vergessen im Literaturverzeichnis alle Autoren zu erwähnen.

das ist schon wieder mal typisch Deutsch irgendwas peinliches bei jemandem zu finden und daraus ne große Show zu machen.

zuerst war Sarrazin mit seiner Gen-Theorie jetzt zu Guttenberg mit copy+paste. Der Kleinbürger freut sich ohne Ende dass die großen Herren endlich fertig gemacht werden.

PS.

ich persönlich kann aber zu Guttenberg auch nicht ab. Der Typ ist einfach nur ekelerregend: seine Brille, seine schwule Frisur, seine Tante - unsympatischer geht wohl kaum.

bearbeitet von PIMP_Wuppertal

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Zum Thema Doktortitel : Weg damit, hat die Uni Bayreuth ja gerade bekannt gegeben.

Zur aktuellen Stunde heute : Ein Hammertag. Von der Schlaghaftigkeit eher ein Etappensieg für die Opposition aus meiner Sicht. Die Verteidigungsversuche von Herrn Dobrindt waren aus meiner Sicht absolut daneben. Die Stellungnahme zu Guttenbergs eher armselig.

Hätte er schnell reagiert und einfach seinen Betrug zugegeben, ich muss zugeben, ich hätte ihn vielleicht noch unterstützt. Das was jetzt dort passiert ist, war eine Selbstdemontage par excellence.

Her Trittin ist etwas wüterisch aufgetreten. Recht hatte er trotzdem.

Frau Sager hat es richtig beschrieben : Würde er einen materiellen Diebstahl begehen, würde keiner sagen, es sei eine Bagatelle.

Auch Herr Dr. Lauterbach hat dem ganzen ordentlich rechenschaft getragen und die Causa gut dargestellt.

Ich finde es schade. Auch wenn ich absolut kein Schwarzwähler bin, hat Guttenberg zumindest eine sehr nützliche Reform der Bundeswehr angestossen. Aber ein Betrüger ist kaum haltbar. Ich hoffe die BW Reform kann auch ohne ihn vorankommen.

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Sollte man den Freiherrn vom Hof jagen oder kann man politische Karriere und persönliches wissenschaftliches Versagen trennen?

Hätte er nur ein bisschen Schneid hätte er seinen Hut genommen. Das kann man von so einem dreisten Betrüger (Adliger MdB mit Millionenvermögen im Hintergrund und Studienabschluss erschummelt sich Doktortitel) wie ihm aber wohl trotz Adelstitel nicht erwarten. So wird er wohl hoffentlich "nur" gegangen werden. Hoffentlich deshalb weil so Vögel, die nie genug kriegen, anderen Menschen das Leben schwer machen.

Hätte bei Deiner Intelligenz eine differentiertere Antwort erwartet, KK.

Wenn du auf dem Niveau diskutieren willst... Anstand fehlt seit langem in der dt. Politik. An einen Adligen lege ich noch viel höhere Maßstäbe an, gerade an solche mit Profilneurose.

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ich versteh die ganze Aufregung nicht. Wer einmal eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben hat, weiss das 90% von Texten komplett übernommen werden. Nur darf man nicht vergessen im Literaturverzeichnis alle Autoren zu erwähnen.

das ist schon wieder mal typisch Deutsch irgendwas peinliches bei jemandem zu finden und daraus ne große Show zu machen.

zuerst war Sarrazin mit seiner Gen-Theorie jetzt zu Guttenberg mit copy+paste. Der Kleinbürger freut sich ohne Ende dass die großen Herren endlich fertig gemacht werden.

PS.

ich persönlich kann aber zu Guttenberg auch nicht ab. Der Typ ist einfach nur ekelerregend: seine Brille, seine schwule Frisur, seine Tante - unsympatischer geht wohl kaum.

Wir haben wohl beide schon einiges an Textchen zusammengeschrieben. Bei mir ist es jedoch noch NIE vorgekommen, dass ich 50 Zeilen Einleitung, 2 Komplette Seiten am Stück etc. 1 zu 1 von einer Quelle übernommen zu haben, dies NICHT zu kennzeichnen und dann darauf hinzuweisen, dass man doch ruhig mal beim Autor gucken könnte, der vertrete eine ähnliche Meinung.

Es gibt halt nen Unterschied zwischen Diskussion der Ergebnisse und Meinungen anderer, die bei mir als Langzitat auch immer eingerückt werden mussten, und der Übernahme der eigenen Meinung.

Das ist und bleibt Betrug.

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Gast 11223344

Das ist es ja. Seine Fehler mit "Unachtsamkeit" zu begründen funktioniert vielleicht bei einem Realschüler. Jeder der mal eine Hochschule von innen gesehen hat weiß, dass das nicht zufällig passiert.

Bei mir ist es jedoch noch NIE vorgekommen, dass ich 50 Zeilen Einleitung, 2 Komplette Seiten am Stück etc. 1 zu 1 von einer Quelle übernommen zu haben

Selbst wenn du das kennzeichnest bezweifle ich, dass eine Doktorarbeit bei der so viel abgeschrieben wurde dann auch erfolgreich sein wird. Wo bekommst du schon eine (gute) Note für das aneinander reihen von Textpassagen.

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Die Verteidigungsversuche von Herrn Dobrindt waren aus meiner Sicht absolut daneben. Die Stellungnahme zu Guttenbergs eher armselig.

Interessante Beiträge bis jetzt. Nur ein paar Worte, weil gerade Halbzeitpause ist :rolleyes:

Ich fand den Auftritt von Herrn Dobrindt jetzt gar nicht mal so schlecht. Vor allem die Aussage,dass 71% der SPD Anhänger und 61% der Grünen Anhänger der Meinung sind,dass Guttenberg einen guten Job macht. Vor diesem Hintergrund muss man sich doch tatsächlich fragen wessen Meinung diese Parteien heute im Bundestag vertreten haben wenn sie seinen Rücktritt fordern?!

Anscheinend trennen selbst die eigenen Anhänger die Dr. Arbeit von seiner politischen Arbeit. Noch jedenfalls.

Vor dem Hintergrund,dass ca. 73% der deutschen Bevölkerung seine Arbeit (Verteidigungsminister) als gut verifizieren frage ich mich sowieso mit welcher Begründung man ihn fallen lassen sollte?

Der Punkt erscheint mir persönlich tatsächlich sehr wichtig, denn wenn 73% des Volkes trotz der Vorwürfe zu Guttenberg stehen und mit seiner Arbeit zufrieden sind, wieso sollte man dann seinen Rücktritt fordern?

Die Glaubwürdigkeit von Politikern wird ja nunmal durch das Volk bestimmt, da sie eben dieses vertreten müssen. Desweiteren steht ja sogar die Bundeswehr offensichtlich hinter dem Verteidigungsminister.

Deshalb frage ich mich, woher man die politische/völkische Legitimation für eine Rücktrittsforderung ableiten sollte/kann?

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Guttenberg ist für mich nach langer Zeit der Bewunderung zu einer Lachnummer verkommen. Der Mann kann gelinde gesagt nichts und das bezieht sich sowohl auf seine akademischen Leistungen als auch auf seine beruflichen.

Als Politiker hat er für mich total versagt. Er ist nichts anderes als ein Abgeordneter der SpringerPresse in Deutschland. Er hat keine Meinung, keinen Sachverstand und keine Kompetenz. Allein wenn ich seinen Lebenslauf lese muss ich lachen. "Geschäftsführer" "Berufliche Stationen in New York und Frankfurt" "Aufsichtsrat" etc. Ich frage mich wirklich ob man für das Amt des Ministers überhaupt eine Qualifikation und einen Bildungshintergrund braucht in diesen Zeiten.

Als Akademiker hat er ebenso versagt. Eine Doktorarbeit im juristischen Bereich besteht, wie mir alle Juristen auch bestätigen werden und wie ich es selber bei meinen Arbeiten gelernt habe, zu gut 90% aus fremden Thesen und Argumenten und eben zu 10% aus eigenen. Das an sich ist kein Problem und auch normal. Aber diese 10% müssen sitzen und eben eine eigne Leistung darstellen. Alles was ich nicht kennzeichne ist meins. Fehler hin oder her. Mache ich dies nicht, so täusche ich. Jetzt noch darüber zu lamentieren ob man vorsätzlich getäuscht hat ist absolut lächerlich. Jedem Studenten würde man aus dem Studium werfen, zum Glück nun auch Guttenberg (aus dem Dr.). Ich frage mich aber, wie bescheuert und ungebildet die deutsche Öffentlichkeit ist um dies mehrheitlich nicht einzusehen. Im Endeffekt brauchen wir keine Politik mehr sondern nur die Bild.

Die Ausrede mit Arbeitsüberlastung ist Hohn und Spott auf die Arbeit und Leistung jedes Normaldoktoranden. Diese müssen nämlich neben Familie und Dissertation noch für ihren Lebensunterhalt sorgen und schaffen es dennoch.

Die Politik wie sie heute besteht hat für mich versagt. Ich plädiere dafür, dass es keine Berufspolitiker mehr gibt sondern solche mit Erfahrung und Hintergrund. Zudem brauchen wir Politiker mit Charakter (was ich früher wenigstens Guttenberg zugestanden habe und ihn deshalb befürwortete).

Lg

bearbeitet von JohnAntony

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Gast So muss das sein

Kompetenz? Charakterstärke? Wer braucht die denn noch heute in der DSDS-Lena-Republik?

Die Titanic hat sich dem Thema natürlich auch schon angenommen:

Die neuen Doktortitel sind da

* Dr. strgC strgV: normaler Doktor

* Dr. prom.: richtig promovierter Doktor (Prüfungsamt hat nichts gemerkt)

* Dr. prom. prom.: richtig promovierter prominenter Doktor

* Dr. römm pömm pömm pömm: dänischer Doktor

* Dr. show biz.: Eckart von Hirschhausen (muß man sich nicht merken)

* Dr. h.c. mult. summa cum laude: Haha, toller Witz

* Dr. iur. gutt.: Arschgeige

Guttenberg beliebter denn je

Das Ansehen von Verteidigungsminister Guttenberg hat Umfragen zufolge unter der Plagiatsaffäre nicht gelitten. Einige politische Beobachter erklären dies mit der tiefen Sehnsucht der Deutschen nach italienischen Verhältnissen, andere damit, daß Guttenberg die Umfragen in nächtelanger Detailarbeit eigenhändig fälschte oder hat fälschen lassen.

bearbeitet von So muss das sein

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Wieso ist Michel Friedman abgetreten? War ja nur bei ein paar Nutten. Und auch gar nicht in der Politik. Wieso Willy Brandt? etc. pp.

Oi, oi, oi, da hat aber jemand schlechte Erfahrungen mit dem Adel/ Überpriviligierten/ Wohlhabenden/ etwasinderrichtung gemacht :)

Lustigerweise, ganz im Gegenteil. Also: Nö, im Privatleben nicht. Wir reden hier aber im Übrigen von einem öffentlichen Amt. Das macht für mich einen entscheidenden Unterschied...

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Gast Coldworld
Kompetenz? Charakterstärke? Wer braucht die denn noch heute in der DSDS-Lena-Republik?

Sag doch sowas nicht...

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Ich rege mich ja gerne über dieses oder jenes Thema auf, wie ihr wißt. :-D Aber das erste Mal in meinem Leben bin ich Sprachlos. Das ist eine Dimension, die ich in Deutschland nicht vermutet hätte.

Klar, starke Verfehlungen und Skandale gab es bei Politikern schon früher. Und ja, die viele Anhänger der jeweiligen politischen Richtung verharmlosten das Geschehen (sei es z.B. bei Spendenskandalen der CSU oder Stasiaffären bei den Linken usw) Doch das erste Mal wird ein dreiste Täuschung, wo der Politiker noch vor wenigen Tagen, noch behauptete er hätte sie in mühevoller KLeinarbeit geschrieben. Dabei hat er nicht nur ein "paar Fehler" gemacht oder " schlampig gearbeitet,. Er hat die Arbeit einfach zu großen Teilen abgeschrieben. Wer bereits ab der ersten Seite, die Einleitung abschreibt handelt mit größtem, Vorsatz.

Aber durch die komplette Bevölkerung bekommt er weiterhin Sympathiebekundungen und ist sogar noch beliebter als zuvor. Jemand der sich den höchsten akademischen Grad erlogen hat, ist der beliebteste Politiker Deutschlands. Er wird als Anderen Politikern und Wissenschaftlern unterstellt man gleich, daß das doch eh so verbreitet sei, man habe das nicht nachgeprüft.

Ich bin wirklich fassungslos, ich dachte wir haben bei allen Problemen, eine stabile demokratische Kultur und dachte sowas, wie in Italien oder einigen osteuropäischen Staaten, wo korrupte Politiker trotzallem Es war wohl einfach naive Arrioganz zu denken, bei uns wäre alles anderes. Dabei werden schwere Verfehlungen als "Bagatelle" verharmlost.

Auch das Argument,m es sei nur ein "Versuch der Opposition Guttenberg" zu schaden ist ein Witz., Jeder bekannte Politiker steht unter besonderer Beobachtung des politischen Gegners. Das ist auch gut so, denn so werden auch schwere Verfehlungen aufgedeckt. Denn egal, von wem es kommt, er hat sich seinen Doktortitel erlogen. Das ist ein moralisch schweres Vergehen. Aber ich frage mich auch, seit wann die FAZ ein Instrument der linken Opposition ist?

Und bevor wieder, "das sind doch wieder nur die 68er Meinungsdiktat" kommt,möchte ich darau hinweisen, daß gerade die konservativen Medien, die schärfste Kritik übten, wie z-.B.die FAZ. Nur dioe Bild, sieht darin keine schweren Verfehlungen, tja, aber die hat wohl schon öfter die eigentliche Meinung wiedergespiegelt.

Hier übrigens zitiere ich ;-) einen ganz hervorragenden Artikel der FAZ zu den hanebüchenen Verteidigungen der Guttenbefans:

21. Februar 2011

Vgl. auch Guttenberg 2009

Auf siebzig Prozent aller Seiten der Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg finden sich Plagiate. Wer hier am Werk war, wusste, was er tat. Seine Verteidiger ficht das nicht an. Was von ihren Argumenten zu halten ist.

Von Jürgen Kaube

In der Diskussion um die Machart der Dissertation von Karl-Theodor zu Guttenberg werden zu seinen Gunsten vier Argumente vorgetragen. Da gibt es das „Die-paar-Fehler“-Argument, das „Alles-Vorverurteilung“-Argument, das „Gibt-es-denn-nichts-Wichtigeres?“-Argument und das „Wir-brauchen-den-Mann“-Argument.

Zunächst zum Wichtigsten, zu den paar Fehlern. Als der Bremer Juraprofessor Fischer-Lescano die Dissertation Guttenbergs auf mögliche Plagiate hin prüfte, hörte er nach acht positiven Funden auf. Das war der Stand am vergangenen Dienstagmorgen. Man hätte da noch davon sprechen können, die Arbeit enthalte „fraglos Fehler“, und glauben, „dass zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder die Urheberschaft anderer nicht kenntlich gemacht wurde“ (Guttenberg am Freitag). Doch schon am Dienstag mochten sich Statistiker fragen, wie viele Zufallsstichproben der Bremer Professor hatte ziehen müssen, um auf seine acht Belege zu kommen.

So etwas ist kein „Fehler“

Inzwischen ist bekannt, dass Proben auf jeder zweiten Seite eine hohe Erfolgschance hatten. Die Internetplattform „Guttenplag“ dokumentiert, dass auf 270 von 393 Textseiten unausgewiesene Quellen benutzt wurden. Wer sich Belege dafür anschauen will, kann es auch auf http://gut.greasingwheels.org/ tun. Die längste Lesestrecke, auf der sich bislang kein Plagiat fand, sind die Seiten 39 bis 44, wohingegen beispielsweise zwischen Seite 303 und 359 überhaupt nur drei Seiten ohne Plagiat sind. Das Vorgehen desjenigen, der diese Arbeit geschrieben hat, ist beispiellos in seiner Dreistigkeit. Sie setzt mit einem Plagiat aus einem Zeitungsessay ein, verwendet schon in der zweiten Fußnote Formulierungen aus der „Fischer Länderkunde Nordamerika“, schreibt aus Informationsbroschüren für politische Bildung ab und aus Lesebüchern der Politischen Philosophie, übersetzt amerikanische Aufsätze ohne Quellenangabe, grast durch „graue Literatur“ – also Manuskripte vor ihrer Drucklegung – und Vorträge im Internet und bedient sich aus Hausarbeiten von Studenten. Selbst in Abschnitten mit reiner Sachinformation fand der Autor dafür keine eigenen Worte, sondern lieh sich die Formulierungen aus Seminarreferaten unter hausarbeiten.de aus, um sie als die seinen auszugeben. So etwas ist kein „Fehler“.

Denn wie strategisch dabei zu Werk gegangen wurde, zeigen Passagen, in denen aus einem Text erst ausgiebig abgeschrieben wird, um ihn anschließend für etwas anderes als die plagiierten Sätze zu zitieren. Oder, besonders frech: Man schreibt, ohne es zu sagen, einen ganzen Absatz aus einem Aufsatz ab, etwa dem von Michael Stolleis über „Europa nach Nizza“ und setzt ans Ende die Fußnote: „Ebenso Michael Stolleis, ,Europa nach Nizza‘“. Ja, genau: Stolleis sagt dasselbe wie Stolleis. Der Ausdruck „mühevollste Kleinarbeit“, den der Minister in seiner Erklärung zu dem Umständen seiner Promotion bemühte, passt. Eine so aufwendige und liebevoll hergestellte Täuschung findet man in der jüngeren deutschen Universitätsgeschichte nicht so leicht. Wer hier am Werk war, wusste, was er tat, und dass es nicht gestattet ist.

Dem Rechtsstaat in die Kniekehlen treten

Ist das nun Vorverurteilung? Die Prüfung von Guttenbergs Arbeit durch die Bayreuther Fakultät machen diese Zahlen und Indizien nicht überflüssig. Schon deshalb nicht, weil Rechtsfolgen an den Nachweis eines Plagiats geknüpft sind. Aber die politischen Redensarten, die seitdem im Umlauf sind, und Guttenbergs Behauptung, es gebe kein bewusstes Plagiat, sind von den Recherchen des Internet-Schwarms schon betroffen. Jeder, der es anders sieht, kann sich ja mit Gegenargumenten melden. Doch einfach nur daherreden, Quellenangaben seien nicht zwingend erforderlich, überall werde gemogelt, das „Summa cum laude“ durch eine deutsche Universität spreche für sich, oder das herzpochende „KT, wir glauben an Dich“, das als Facebook-Welle durchs Internet läuft, hilft in der Sache nicht. Wer darauf besteht, es sei abzuwarten, bis eine Kommission oder ein Gericht gesprochen hat, sollte diese Ermahnung nicht durch „vorfreisprechende“ Mitteilungen dementieren, die in einem solchen Verfahren ihrer Qualität wegen selber unbeachtlich wären.

Das führt zur Frage, ob es denn nichts Wichtigeres gibt als Fußnotenschwindel und akademische Unehrlichkeit. Selbstverständlich gibt es Wichtigeres. Es gibt auch Wichtigeres als Steuerhinterziehung, Fahren im angetrunkenen Zustand, das Heraustelefonieren von Lustmädchen aus Untersuchungsgefängnissen durch Ministerpräsidenten, Vulgarität und was nicht noch alles. Soll man darum nicht mehr sagen dürfen, worum es sich handelt? Hier um Täuschung großen Stils, um Unehrlichkeit also. Wer die toten Soldaten in Afghanistan oder die Bundeswehrreform aufbietet, um den Verdacht einer Täuschung mit anschließender Lüge als Petitesse darzustellen, sollte sich mit Vorwürfen, das Plagiat werde politisch instrumentalisiert, zurückhalten. Der Bundestagsabgeordnete Lauterbach (SPD) hat es richtig gesagt: Man kann das Prüfen an den Universitäten einstellen, wenn das Argument, es gebe Wichtigeres, Schule macht. Ein solches Argument ist sogar geeignet, dem Rechtsstaat in die Kniekehlen zu treten.

Wenn der Ehrgeiz gegen Einsicht siegt

Bleibt die Behauptung, dass wir den Mann brauchen. „Right or wrong, my Guttenberg“, wie es Kurt Kister in der „Süddeutschen Zeitung“ unübertroffen zusammenfasste. Ob ein Verteidigungsminister promoviert ist, tut in der Tat nichts zur Sache. Kanzlerin Merkels Spruch aber, sie habe keinen wissenschaftlichen Assistenten ins Kabinett berufen, ist wohlfeil und herablassend gegen Leute, die es mit der Wahrheit und der Leistung ernster nehmen. Denn nicht die juristische Qualität der Arbeit, sondern die Ehrlichkeit ihres Verfassers steht in Frage.

Jemanden, der sich einen Karriereabschnitt zusammenfingiert hat und wissenschaftlich posieren wollte, ohne etwas Eigenes anbieten zu können, hat Frau Merkel jedenfalls zum Verteidigungsminister dazubekommen. Man könnte fragen, wie gescheit man sich jemanden vorstellen soll, dessen Ehrgeiz ihn für so wenig so viel hat riskieren lassen. Aber wenn der Ehrgeiz gegen Einsicht siegt, ist man an Regierungstischen natürlich nachsichtig miteinander.

Text: F.A.Z.

Bildmaterial: dpa

EDIT:

Oi, oi, oi, da hat aber jemand schlechte Erfahrungen mit dem Adel/ Überpriviligierten/ Wohlhabenden/ etwasinderrichtung gemacht :)

Das ist wieder ein typisches Beispiel für das Verhalten der Verteidiger: Den Kritikern wird Neid unterstellt. Dabei ist KK eher dem konservativ liberalen Lager zuzuordnen und Mitglied einer Studentenverbindung, und wirtschaftsliberal. Aber klar er ist neidisch. :-D

-----------

Es ist eine Binsenweisheit, aber bei Politikern kommt es nicht auf Handlungen und Inhalte an, um bleibebter zu sein, sondern um Erscheinung, Charisma und Redegewandheit. Eine Projektionsfläche. Dabei ist der Minister erst kurz im Amt, hat zwar eine Reform angestoßen, die war aber überfällig und wäre auch unter anderen Ministern geführt worden. Zudem gab es bereits Pannen. Vorher stand ich Guttenberg neutral gegenüber, weil man über seine politische Bilanz noch nicht machen kann, aber so etwas ist eine unglaubliche Verfehlung, aus der Perspektive jeder politischen Coleur.

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Guttenberg war bei mir schon lange unten durch, weil er ein verlogener Aal ist.

Der hat doch alle paar Monate irgendwen abgesägt, der ihm und seinem hochglanzpomadigen Ruf auch nur im Ansatz schaden konnte. z.T. reaktiv und völlig unnötig.

Das ist jetzt nur das i-Tüpfelchen.

Find ich auch lang nicht so schlimm wie seine fehlende Loyalität "seinen" Soldaten gegenüber. Kaum gab´s irgendwo Unstimmigkeiten, war ein Offizier im Ruhestand.

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Eins vorneweg, ich konnte Herrn zu Guttenberg noch nie leiden und kann auch nicht mal ansatzweise nachvollziehen woher seine Popularität kommt.

Nun zum Punkt: Er hat den Befehlshaber der Gorch Fock angesetzt obwohl ihm zu diesem Zeitpunkt keinerlei Fehlverhalten nachzuweisen war. Nimmt man das als Maßstab muß er abtreten! Es gibt auch gegen ihn Vorwürfe die ihn für sein Amt disqualifizieren.

Wie das rechtlich ausgehen wird, weiß ich nicht, aber der Befehlhaber a.D. wird keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen, auch wenn er nichts falsch gemacht haben sollte --> ein Rücktritt wäre folgerichtig.

Und so wenig ich mir das auch bei ihm vorstellen kann, dafür würde ich ihn respektieren.

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Ich hielt immer sehr viel von Guttenberg, zum einen wegen seiner politischen Überzeugungen, zum anderen wegen seines Auftretens.

Und auch wenn er es nicht offensichtlich macht, so nutzt er doch die Medien so gewandt wie wenig andere Politiker. Nicht ganz ohne sein Zutun ist da das Bild vom "edlen Ritter" entstanden - unfehlbar und ehrlich. Einer seiner großen Pluspunkte war eben immer seine Integrität.

Betrachtet man nun jedoch den Verlauf der Ereignisse, dann gibt es da für mich ein paar Faktoren, die ihn in ein schlechteres Licht rücken.

1. Für eine Dissertation in den Rechtswissenschaften (obwohl sie eher in die Politikwissenschaften passen würde) 7 Jahre zu brauchen, ohne als Jurist zu arbeiten, macht es eigentlich offensichtlich, dass er eben um (fast) jeden Preis einen Doktortitel haben wollte.

2. Egal wie viel nun falsch oder gar nicht zitiert ist, seine Aussagen reichten innerhalb der letzten Tage von "Alles Quatsch" bis "Ich habe große handwerkliche Fehler begangen". Da können noch so viele Jahre vergangen sein, bevor man die ein oder andere Aussage trifft, wirft man vielleicht doch lieber nochmal einen Blick af die Arbeit.

3. Wenn er wirklich so integer wäre, wie er dargestellt wird, bzw sich darstellt, dann hätte er zurücktreten müssen. Vielleicht hätte man ihn in letzter Sekunde von seinem Rücktritt abbringen können, aber von sich aus hätte er seinen Rücktritt anbieten sollen.

Ich hoffe nun für Deutschland, dass er irgendwie einen Weg aus dem Dilemma findet, ohne groß Ansehen zu verlieren, denn erstens fehlt es an Alternativen, und zweitens kann ich mir durchaus vorstellen, dass es zu einer neuen Dimension von "Politikverdrossenheit" kommen kann, wenn sich herausstellen sollte, dass sogar Volkes Liebling keinen Deut "besser" ist, als die anderen "Politikerschweine".

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Ganz ehrlich: ich möchte den Mann nicht mehr als Chef haben. Er war mir in Mazar unsympathisch und sein rumgeiere hat ihn nicht sypatischer gemacht. Politiker sollten Soldaten nicht befehligen aber das ist ein anderes Thema.

bearbeitet von cornerbackX24

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Ganz ehrlich: ich möchte den Mann nicht mehr als Chef haben. Er war mir in Mazar unsympathisch und sein rumgeiere hat ihn nicht sypatischer gemacht. Politiker sollten Soldaten nicht befehligen aber das ist ein anderes Thema.

Joa, dann würd ich mal fix nach Ägypten, in die Türkei oder nach Libyen auswandern.... Pakistan soll auch ganz nett sein. ;-)

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