Karneval rules!

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Hallo zusammen,

ich war am letzten Wochenende zusammen mit meiner Frau im Rheinland zum Karneval und hier kommt nun mein erster FR (nach eine knappen Jahr der eher theoretischen Beschäftigung mit PU)!

Meine Frau ist zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder beim Karneval dabei, weil sie endlich mal zu Karneval Urlaub bekommen hat. Wir haben dieses Mal richtig coole Kostüme, nachdem die letzten Jahre immer etwas improvisiert waren und ich meistens als Bauarbeiter rumgelaufen bin. Die Sachen sind zwar etwas gruftig und sehen eher nach Haloween aus, aber dafür heben wir uns so wenigstens etwas aus der Masse ab. (Standardverkleidung dieses Jahr: Pirat und Clown)

Der Freitagabend bei meinem Vater ist leider ziemlich ätzend, weil dort vier Hunde rumtoben und seine Frau es wegen Kater vom Donnerstag nicht geschafft hat zu putzen... Meine Frau und ich niesen uns die Seele aus dem Leib und sind froh, als wir ins Bett können, weil da weniger Hundehaare rumfliegen.

Samstag mittag fangen wir an, uns fertig zu machen für die Karnevalssitzung im Ort in dem mein alter Herr wohnt.

Als alles fertig ist, sehen wir richtig edel aus! Wir sind beide heftig geschminkt, schön blass und extrem gruftig.

Ein Nachbar fährt uns zum Zelt und wir suchen unseren Tisch. Es ist noch nicht viel los, aber uns fällt auf, dass uns der eine oder die andere hinterher schaut.

Leider sitzt mir immer noch der Allergieschub von Freitagabend in den Knochen und ich brauche etwas Zeit, um in Stimmung zu kommen.

Notiz: Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, weniger zu trinken, da ich die letzten Jahre immer ziemlich abgestürzt bin. Bei den kleinen Kölschgläsern verliert man leider sehr schnell den Überblick über die schon konsumierte Menge und irgendwann ist dann auf einmal das Ende da. Also hieß das Motto dieses Jahr: ein Bier, ein Wasser!

Wir haben leider einen ziemlich mäßigen Tisch ganz am Rand, in der Nähe der Heizung. Also niemand drum rum mit dem man einfach hätte ins Gespräch kommen können.

Mit der Zeit füllt sich der Tisch mit anderen Bekannten und das erste Fässchen wird geordert - zusammen mit einer Flasche Wasser für mich!

Neben mich und meine Frau setzen sich zwei Mädels, die ich schon aus den letzten Jahren kenne. Die eine habe ich letztes Jahr mit besoffenem Kopf ziemlich AFC-mäßig angebaggert und bin natürlich abgeblitzt. Ich ziehe sie gleich damit auf, dass sie uns nicht ordentlich begrüßt hat und ignoriere ihre Freundin (groß, schlank, hübsch, als Punk verkleidet mit super kurzem Minirock). Sie scheint mich auch nicht zu erkennen in meiner Verkleidung (letztes Jahr hatte ich auch noch einen Vollbart).

Wir feiern vor uns hin, hören der Musik und den Auftritten zu.

Irgendwann gehe ich mit meiner Frau aufs Klo... Ich bin natürlich schneller fertig... Draußen steht eine kleine, süße Hexe (mitte 30) rum und wartet. Ich denke mir: dafür bist Du hier und verlieren kannst Du auch nichts! und quatsche sie an. Sie ist nett und hat gelbe Raubtierkontaktlinsen an. Wir unterhalten uns etwas über Kontaktlinsen und dann fällt mir ihre Uhr auf, die gar nicht zum Kostüm passt. Ich weise sie darauf hin und meine, dass sie die Uhr besser ablegen solle. Das macht sie nach kurzem Zögern auch. Ihre Freundin komme (nicht mein Fall, zu alt und nicht besonders hübsch). Meine Frau kommt auch endlich und wir gehen zusammen zu unseren Tischen zurück. Die kleine Hexe sitzt an einem Tisch in der Nähe unseres Tisches. Wie passend!

Ich bleibe einen Moment bei ihr stehen und lasse meine Frau weitergehen. Wir schunkeln etwas und sie will mir ein Bier anbieten, leider ist aber das Fass schon leer. Egal. Wir schunkeln weiter und reden.

Ich gehe dann zu unserem Tisch zurück und beginne mich besser zu fühlen.

Ich fange an, im Vorbeigehen Frauen zu grüßen (für mich immer noch nicht leicht).

Nach einer Weile schnappe ich mir ein Bier und gehe wieder zu der kleinen Hexe zurück. Sie freut sich und ich lege meinen Arm um sie. Wir reden und plötzlich fragt sie, ob ich Motorrad fahre. Ja, sage ich, warum? Sie (?) würden im Mai und im Sommer Motorradtreffen haben und ob ich nicht kommen wollte. Soso, denke ich mir... Warum nicht. Gib mir doch Deine Email-Adresse, dann schauen wir mal. Bierfilz und Kuli sind schnell organisiert und ich verbuch einen #Close auf meiner Habenseite! Geht doch. Klasse! Okay, Karneval ist das alles einfacher, aber jeder fängt mal klein an!

Sie fragt mich, was denn meine Frau denkt, wenn ich bei anderen Frauen rumstehe, und ich sage, dass sie das nicht stört. Wir würde das allgemein nicht so eng sehen. Aha, mutmaßt sie, eine offene Beziehung. Ja, sage ich. Sie: damit kann ich umgehen.

Der Abend wird immer besser.

Ich schenke der kleine Punkmaus etwas Aufmerksamkeit und necke sie damit, dass sie mich nicht wiedererkannt hat. Danach gebe ich mich c&f und ziehe sie immer wieder etwas auf. Sie wird zutraulicher und bitte mich, ihr T-Shirt etwas mehr zu zerreissen. Schade nur, dass sie darunter noch ein anderes an hat.

Nach einer Weile treffen meine Frau und ich draußen wieder die kleine Hexe. Sie springt uns beide förmlich an. Ihre Freundin ist weg und ihre anderen Bekannten scheinen auch nicht so die Stimmungskanonen zu sein. Sie schleppt und zu einem Ausschank und gibt uns ein Bier aus. Dann gehen wir zusammen zu einem Nachbarn von ihr und erfahren, dass sie verheiratet ist und ein Kind hat. Das hindert sie aber nicht, eng mit uns zu schunkeln.

Plötzlich traue ich meinen Augen nicht: meine Frau schaut der kleinen Hexe tief in die Augen, nähert sich ihr, geht wieder ein Stück mit dem Kopf zurück, dann wieder vor, berührt eskimomäßig mit ihrer Nase die der kleinen Hexe, geht wieder zurück, wieder vor und küsst lange sie auf den Mund.

Ich bin sprachlos! KissClose für meine Frau!

Wir gehen dann wieder ins Zelt rein und schauen der letzten Sambatruppe zu.

Dann wird es Zeit für den Aufbruch.

Wir verabschieden uns noch herzlich von der kleinen Hexe und der erste Karnevalstag ist beendet.

Für mich war klar: Das war erst der Anfang! Am Montag in Köln wird es richtig gut!

Der Sonntag ist wie immer ruhig und wird zur Erholung genutzt! Endlich auch keine Hundehaare mehr!

Montag morgen müssen wir sehr früh raus, damit wir uns fertig machen können und den Bus erwischen.

Wir sind zwischen 9:30 und 10:00 Uhr mit einem Schulfreund von mir in Köln im Früh verabredet (Früh-Kölsch-Brauerei-Gaststätte mit der besten Toilette in ganz Köln). Ein anderer Schulfreund will mit ein paar Bekannten auch irgendwann noch kommen.

Die Schminkerei ist lästig. Ich bin froh, dass ich keine Frau bin und das dauernd machen muss.

Bus und S-Bahn bringen uns nach Köln und nach einem Frühstück in einem der amerikanischen Schnellrestaurants gehen wir zum Früh.

Mein Schulfreund wartet schon und wir gehen nach hinten in einen der großen Sääle, in denen in den letzten Jahren immer sehr gute Stimmung war.

Als wir ankommen ist noch nichts los. Auf den Bänken an den Wänden sitzen schon einige Jecken (unter anderem ein paar gröhlende Kids - ätzend). Wir stehen einen Moment dumm rum, drehen dann eine kleine Runde durch den Saal und kehren wieder an den Ausganspunkt zurück. Mein Blick fällt auf zwei Mädels, die direkt am Eingang sitzen und mir wegen der Garderobe beim Reinkommen nicht gleich aufgefallen waren: ein Playboy-Häschen in rosa und ein Cowgirl mit schwarzer Bluse (beide Ende 20). Das Cowgirl ist ein echter Hingucker: gute Figur, blond, hübsches Gesicht. Die beiden sitzen langweilig rum und ich denke mir: Samstag war nur der Anfang, heute gibst Du alles, den beiden kann geholfen werden.

Ich gehe zu den beiden und frage: was sitzt ihr denn hier so langweilig rum? Verdutzt schauen die beiden auf und ich kann mich nicht bremsen: Jetzt sind wir ja da und wir können anfangen Spaß zu haben.

Ich greife mir gleich das Cowgirl und schunkele etwas mir ihr. Das Häschen ist fast so groß wie meine Frau und freut sich, als ich ihr sage, dass ich auf große Frauen stehe. Cowgirl ist kleiner als ich...:rolleyes:

Die beiden sind aus Dortmund und zum Karneval in Köln.

Ich lästere etwas über Dortmund, Westfalen, Luftschlangen und Spaß.

Der Saal füllt sich langsam und es kommt Stimmung auf.

Ich erinnere mich daran, dass Samstag nur zum Aufwärmen war und ich am Montag richtig loslegen wollte. Daher beginne ich die Leute um uns herum anzusprechen. Ein Männerballett aus Hessen! Witzig. Klappt gut! Weiter!

Ich drehe ein kleine Runde und versuche Leute kennen zu lernen. Klar, bevorzugt Frauen. Klappt nicht immer, aber meistens.

Ich gehe zurück zu den anderen und beschäftige mich etwas mit dem Häschen.

Jedes Detail bekomme ich nicht mehr zusammen, obwohl ich mich, wie geplant beim Bier sehr zurückgehalten habe (ein Bier, ein Wasser).

In jedem Fall habe ich einen Haufen Leute kennengelernt, weil ich immer wieder rumgegangen bin und irgendwelche Gruppen angesprochen habe. Leider reagieren selbst zu Karneval (oder gerade dann) nicht alle freundlich und offen auf ein nettes "Hallo". Besonders Männer, die mit ihren Freundinnen unterwegs sind, scheinen etwas empfindlich zu sein, wenn ein Mann vorbeikommt... Mangelndes Selbstbewußtsein und gallopierende AFCitis würde ich schätzen.

Zwischendurch gab es aber auch immer wieder Ausnahmen, wie dieses nette Pärchen (Clown und Teufelchen), bei dem er überhaupt kein Problem damit hatte, dass ich mir ihr getanzt und geflirtet habe.

Irgendwann kam vom Cowgirl oder dem Häschen der Kommentar, dass ich hier wohl jeden kennen würde, weil immer wieder jemand vorbeiging und mich grüßte...:blink:

Ja, was gibt es noch (ist alles etwas unsortiert, aber 10 Stunden Karneval im Früh lassen sich schlecht geordnet niederschreiben)... Ach ja, genau, der nette AMOG von gegenüber...

Irgendwann saß das Cowgirl mit so einem Clown auf der Bank und wurde von ihm zugelabert. Ich bin hin, habe es aber nicht geschafft, ihn zu loszuwerden. Einerseits, weil ich nicht genau wusste wie, andererseits, weil es ja Karneval ist und sie nicht meine Freundin und überhaupt war das ziemlich dämlich, inkonsequent und kein bischen Alpha.

Ende vom Lied war, dass die beiden irgenwann angefangen haben rumzuknutschen... Mist!

Trotzdem kam das Cowgirl immer wieder zu mir, um mit mir zu tanzen und zu schunkeln.

Zwischendurch stellen wir fest, dass wir uns nach Karneval wiedersehen wollen, um in Köln etwas zu unternehmen. Ich sage: gib mir Deine Email, dann melden wir uns. Sie schreibt neben der Email gleich noch alle Telefonnummern auf...

#Close!!!

Am späten Nachmittag haben meine Frau und ich beschlossen, dass wir genug haben, müde sind und nach Hause wollen.

Beim Verabschieden nehme ich das Cowgirl in den Arm und gebe ihr einfach einen Kuss. Als sie mit geschlossenen Lippen küsst, sage ich: das kannst Du besser! und versuche sie wieder zu küssen. Sie ist aber irgendwie schüchtern und sagt: Deine Frau sieht uns doch zu. Daraufhin meine Frau: dann drehe ich mich eben um und schaue nicht hin.

Ich küsse sie wieder und nach einem kurzen Zögern spüre ich ihre kleine, flinke Zunge in meinem Mund!

Jawoll! Geht doch! KissClose zu Karneval!

Ein kleiner Schritt für die Menscheit, aber ein großer für mich!

Ich habe mich jahrelang gefragt, wieso andere Kerle beim Karneval dauernd Frauen abkriegen und ich nicht. Jetzt weiss ich es!

Wir gehen, stellen draußen fest, dass der Zug noch geht und wir daher nicht zum Bahnhof kommen. Also wieder zurück ins Früh. Eine kurze Runde durchs Lokal und dann gehen wir doch wieder in den Saal, mit Häschen und Cowgirl. Die beiden sind immer noch da und als uns das Cowgirl sieht, lässt sie den AFC-Clown stehen (er ist übrigens geschieden und hat zwei Kinder, erfahre ich später) und kommt zu uns.

Irgendwann erzählt das Cowgirl meiner Frau, dass sie die ganzen Typen, die sie anmachen so erbärmlich findet (es viel der Begriff "Schaufel Mist") und dass ihr Mann (also ich) so eine tolle Ausstrahlung habe... Jungs, so was geht einem runter wie Öl! Der AFC-Clown ist wohl auch mehr so ein Art Notlösung gewesen: sie will keinen geschiedenen Mann mit Kindern. Verheiratete aber offensichtlich auch nicht so einfach, besonders, wenn die Frau dabei ist... Sie sucht halt einen Single und überhaupt hat sie immer Pech mit Männern.. berichtet die süße Maus irgendwann zwischendurch... Tragisch...

Nach einer weiteren Stunde im Früh verabschieden wir uns wieder und schaffen es endlich nach Hause zu kommen.

Manöverkritik:

+ Weniger Bier ist mehr - auch beim Karneval!

+ Leute (Frauen) kennen lernen ist einfach, man muss es nur machen und darf sich nicht abschrecken lassen.

+ Mein Frau ist als Wing ziemlich gut!

- Ich darf nicht so schüchtern sein, wenn es um das AMOGen anderer Interessenten geht! (Und ich muss mir da noch ein paar Strategien aneignen!)

- Ich hätte das Cowgirl und auch die kleine Hexe rechtzeitig isolieren müssen, um mit der einen oder anderen Routine noch mehr Rapport aufzubauen. Beides ist mir leider nicht eingefallen!

So, wer es geschafft hat, so weit zu lesen, darf mir auch ein Feedback geben!

Mich würde interessieren, ob ihr einem Target sagen würdet, dass ihr verheiratet/liiert seid, auch auf die Gefahr hin, dass ihr damit raus seid.

Meine Frau hat schon vorgeschlagen, dass wir beim nächsten Mal behaupten sollen, dass wir Bruder und Schwester sind (was uns sowieso keiner glaubt...).

Solche Lügen sind irgendwie nicht mein Ding. Schließlich suche ich eigentlich eine Frau, die damit leben kann, dass ich verheiratet bin.

In jedem Fall war mein State am Dienstag noch ganz weit oben! Wenn ich das Gefühl beibehalten und so weitermachen kann, dann wird es bald richtig geil!!!

Gruß,

Scotch.

P.S.: In Köln waren am Montag 1,2 Millionen Menschen, um Karneval zu feiern! Die Polizei hat sich fast ausschließlich mit Ruhestörungen beschäftigt! Warum geht das nicht beim Oktoberfest?

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