Vermute Depression

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Gast Traumtänzer13

Vorneweg: Wenn es ein passenderes Forum gibt, bitte verschieben. Warum ich dies überhaupt in diesem PUA-Forum poste, wo es ja eigtl. um andere Themen geht: Weil ich gesehen habe, dass hier unheimlich viele reife Menschen sind, die sich mit Beziehungen und Problemen auseinandersetzen und daher evtl. auch hier persönliche Erfahrungen haben.

Beide in den jungen Zwanzigern

LDR seit 18Monaten

Sie hat sämtliche Anzeichen für eine Depression. Verlustängste, Schlafstörungen, oft Übelkeit, Leben wird in vielen Punkten als sinnlos angesehen, Dinge die ihr früher viel bedeutet haben verlieren ihren Wert, immer stärkere Selbstzweifel, Gefühlsabnahme usw.

Das hat sich immer weiter gesteigert. Am Anfang (vor ca. einem halben Jahr) nahm ich einfach an, dass es eine Phase war, die jeder mal hat, wo er den Sinn des Lebens in Frage stellt und habe dann versucht ihr einige große Wünsche zu erfüllen und sie einfach mitzureißen. Mittlerweile aber ist es in diesem Ausmaß ziemlich eindeutig.

Problem: Sie ist extrem verschlossen, sowohl von Natur aus und natürlich durch diese ganzen Dinge noch sehr verstärkt. Das heißt sie redet extrem ungern bzw. gar nicht über ihre eigenen Gedanken und macht ab einem bestimmten Punkt dann komplett dicht.

Ich bin für mich jetzt da angelangt, dass ich nicht mehr weiterkomme, immer wenn ich mit ihr spreche, scheint es dies nur noch schlimmer zu machen und sie zieht sich weiter zurück (und auch meine Gefühle geraten dadurch logischerweise immer mehr ins Wanken).

Leider gibt es aber auch keine andere Person, mit der sie offen über all diese Dinge spricht. Sie mag ihre Familie insbesondere ihre Mutter unglaublich gerne, aber auch mit der redet sie nicht über ihre tiefsten Gedanken.

Ich habe versucht ihr klar zu machen, dass sie mich mit ihren gedanken nicht belasten würde, sondern ich mich im Gegenteil sehr freuen würde, wenn sie mir alles erzählt, was sie beschäftigt und dass dieses Vertrauen Grundbestandteil einer Beziehung ist, alles ohne Erfolg.

Sämtliche Seiten und Leute raten, dass es nur möglich ist aus sowas herauszukommen, wenn der Betroffene selbst anerkennt, dass er ein Problem hat, dieses lösbar ist, dass er dafür aber Hilfe braucht, im Notfall halt durch einen zuständigen Experten. Das Problem ist, wenn ich dies habe anklingen lassen, blockt sie natürlich auch ab "reden bringt mich nicht weiter" "davon halte ich nix" usw.

Ich würde sie logischerweise jederzeit auch zu einem Arzt begleiten. Notfalls müsste ich sie mir packen und mit ihr zum Arzt gehen, aber das könnte auch ziemlich nach hinten losgehen oder?

Meine Frage: Hat jemand schon einmal Erfahrungen mit sowas gemacht? Dann wäre ich für Berichte und Tipps sehr dankbar.

bearbeitet von Traumtänzer13

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Ich habe etwas ähnliches erlebt.

Eine meiner LTRs hatte eine Esstöhrung ,die durch Probleme mit ihren Eltern in ihrer Kindheit herrührte. Es hat eine Weile gedauert bis sie mir das überhaupt anvertraut hat und größtenteils war es ihr auch unangenehm wenn ich sie oft gefragt habe wie es mit dem Essen im Moment so läuft. Es ist unglaublich wie Menschen es schaffen können so etwas selbst vor der person zu verbergen, die sie lieben.

Jedenfalls hat sie aber selbst etwas dagegen unternommen. Sie ging zu einer Therapiegruppe und zur Einzeltherapie. Das war auch enorm wichtig, da sie - wie deine LTR auch - mit kaum einem über das ganze wirklich offen geredet hat. Gerade aber in der Einzeltherapie wurden dann die zu Grunde liegenden Depressionen, Ängste und Unsicherheiten abgesprochen und das half meiner LTR nach eigener Aussage doch sehr.

Ich tat mich auch etwas schwer mit der Sache umzugehen und fragte darum einmal eine befreundete Psychologin um rat. Diese meinte das die Einzeltherapie unheimlich wichtig sei - die Gruppentherapie hingegen nicht wirklich etwas bringt. Anscheinend ziehen sich die Teilnehmer da teilweise sogar noch gegenseitig herunter. Versteh das bitte nicht falsch - ich habe keinerlei Kompetenz zu entscheiden ob eine gruppentherapie wirklich schlecht ist. Ich kann nur sagen das meine LTR damals oft recht niedergeschlagen aus der Gruppe kam weil sie dort viele sehr traurige Sachen gehört hatte und daher deckt sich die Aussage der Psychologin mit meinen Erlebnissen.

Außerdem hatte ich mal eine Freundim im Freundeskreis die eine Zeit lang auch unter Depressionen litt - trug immer Schwarz, Stress mit dem Stiefvater ect. Vor nicht all zu Langer Zeit als wir zusammen saßen und es schon sehr spät war und eine Flasche Wein geleert war sprach sie mit mir über diese Zeit. Sie sagte sie war auch sehr knapp vor dem Selbstmord und hielt sich nur noch an einigen Stohhalmen. Dann lernte sie allerdings ihren jetzigen Freund kennen und von da an ging es Bergauf. Nach eigener Aussage brauchte sie damals einfach nur jemanden der auf sie zu ging und ihr sagte "du bist schön und ich hab dich ganz doll lieb" und so weiter. UND der ihr vor allen Dingen auch zeigte was es im Leben alles für Perspektiven und Möglichkeiten gibt.

Aus meiner Erfahrung also die gut gemeinten Ratschläge:

- versuch ihr zu zeigen, was das Leben so für Möglichkeiten bietet

- sprich mit ihr einmal ernsthaft über einen Besuch beim Arzt. Du bist ja mit PU vertraut und hast dann sicher auch gewisse Führungs und Überzeugungsskills - hier kannst du sie mal für was wirklich wichtiges einsetzen. Zeige ihr zur Not einfach mal wie sie sich verändert hat durch ihre Depression

- Versichere ihr glaubhaft das das eure LTR nicht belastet - bzw. das du das als Partner aushältst

- Originalzitat von meiner vorher erwähnten ehemals depressiven Freundin "ich glaube ich musste einfach nur mal druchgevögelt werden". Klingt blöd aber hat ja geholfen.

Und ein letzter gut gemeinter Rat für dich in so einer LTR:

Wenn deine Freundin so verschlossen sit wird sie es wohl auch nicht zeigen oder drüber reden, falls sie Beziehungstechnisch etwas stört und/oder ihr etwas fehlt. Du musst also gut aufpassen und versuchen an anderweitig unbedeutenden Kleinigkeiten zu merken das etwas nicht stimmt und dann Alphamäßig aber ruhig das Thema selbst ansprechen, denn sie wird von selbst wahrscheinlich nicht über ihre Gefühle sprechen. Daran ist meine LTR dann letztendlich gescheitert.

Also alles Gute euch Beiden!

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Ja, habe ich. Im allerengsten Familienkreis, ich habe diese Person dann unter Androhung von Gewalt in die Rettungsstelle und mit Hilfe des Arztes dort in die "geschützte" Abteilung gezwungen. Danach bin ich zurückgefahren, um noch ein paar Sachen zu holen, habe die Abschiedsbriefe gefunden, sie durchgelesen, war wütend, dass mich Jemand so nahes im Stick lassen wollte. Danach hat es mein Leben für vier Monate mild beeinflusst(Zeitlich und auch emotional) und schließlich hat es ziemlich zur persönlichen Reifung beigetragen.

Ich gehe von einem finalen Stadium aus, du musst einige Sachen halt abschwächen.

Also, es gibt ein paar Grundregeln, die ich mit anderen Spezialisten(Therapeuten) und Freunden für mich erarbeitet habe, nachdem man mittlerweile immer wieder von sowas hört. Alles nur von meiner Position aus, da gibt es kein richtig oder falsch.

1. Sei dir bewusst, dass es eine hohe Belatung ist!!! Volles emotionales Engagement verdienen aufgrund dieses Risikos nur enge Familienmitglieder und Menschen die man über 5 Jahre kennt.

2. Lies dich etwas ein, aber nicht zu doll. Die Krankheit ist graduell, degenerativ(alles, sie wird auch dümmer und langsamer werden, wirklich) und sie wiederholt sich.

3. Es stimmt, volle Therapie gibt es nur, wenn der Patient es einsieht.

4. Zwing sie zu Aktivität. Der Vorteil ist, dass Erkrankte weniger eigenen Willen haben, und man sie leichter überreden kann.

5. Wenn du mit denen redest, macht immer alles Sinn, bringt aber nichts. Das ist aber eine affektive Störung, soll heißen, es geht nicht darum, jemanden rational zu überzeugen. Die Krankheit sitzt deutlich tiefer als Logik oder Einsicht. Hirnchemie ist das Stichwort.

6. Du brauchst immer ein Netzwerk an Leuten, die sich kümmern können. Ein bisschen wie die Scrubs-Folge, in der sich immer alle Abwechseln, um Dr. Cox Gesellschaft zu leisten. Allein kannst du gar nichts, außer dir selbst schaden.

Was du jetzt machst:

Bewertung

- Ist es wirklich so schlimm? Mach nen Online-Test, lies dich ein.

- Wieviel kannst und willst du geben(Nochmal, Eigenschutz geht vor, glaub nicht, dass du der Oberheld bist, sowas beeinflusst dich stärker, als du dir selbst eingestehst)

Handeln(entsprechend deiner Einschätzung mehrere Optionen. NICHT alles)

- Gehe auf mit ihr zu einem Fachmann

- Organisiere ihr ein Netzwerk(Familie ist gut, sehr gute Freunde). Wie gesagt, nur Teamarbeit führt zum Erfolg

- gib ihr Kraft, unterstütze sie, machs ihr nicht zu leicht. Die Grenze zwischen Krankheit und Faulheit ist fließend.

- Vermittle sie in gute Hände und mach Schluss

Es gibt noch viel mehr, was mir zu dem Thema einfällt, aber das reicht fürs Erste.

WICHTIG: Es ist eine Krankheit, die den Charakter verändert. Es ist demzufolge unmöglich, die Person ganz ODER gar nicht für ihr Handeln verantwortlich zu machen. Es ist immer ein Balanceakt für dich, ob das jetzt deine LDR ist, oder ihre veränderte Hirnchemie, die ich so enttäuscht hat, weil sie es heute nicht mal aus dem Bett geschafft hat. Folglich darfst du sie weder voll NOCH gar nicht für ihr Handeln verantwortlich machen.

Klingt doch ganz einfach, oder?

Noch was Anderes: FACHMANN, FACHMANN, FACHMANN!(such dir einen)

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Gast mitternachtslady
Ich würde sie logischerweise jederzeit auch zu einem Arzt begleiten. Notfalls müsste ich sie mir packen und mit ihr zum Arzt gehen, aber das könnte auch ziemlich nach hinten losgehen oder?

Auf jeden Fall. Es gibt Menschen die müssen erstmal ganz tief fallen dfamit sie Kräfte entwickeln können um an sich selbst zu arbeiten und sich zu reflektieren. Ich behaupte, dass dies der einzig sinnvoll Weg ist. Die eigenen Erfahrungen müssen einen dazu bringen etwas zu ändern.

Es muss von ihr selbst kommen. Sie muss es selbst wollen. Sie muss selbst merken, dass sie an einem Tiefpunkt ist. Es bringt nichts wenn du bestimmst wann der Tiefpunkt ist.

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Sämtliche Seiten und Leute raten, dass es nur möglich ist aus sowas herauszukommen, wenn der Betroffene selbst anerkennt, dass er ein Problem hat, dieses lösbar ist, dass er dafür aber Hilfe braucht, im Notfall halt durch einen zuständigen Experten.

Sagt dir der Begriff "systemisch" was? Bedeutet, dass Menschen in Systemen leben: z.B. Familie, LTR, Social Circle, Unternehmen, usw.

In Systemen beeinflusst jeder jeden.

Früher hat man psychische Erkrankungen isoliert betrachtet. Es wurde zwischen Gesunden und Kranken unterschieden: Deine LTR hat Depressionen - also muss sie zum Arzt.

Heute weiß man, dass psychische Erkrankungen nicht isoliert auftreten. Die Ursache für eine Depression liegt nicht allein beim Depressiven, sondern ist ein Symptom für ein Problem, das im System vorhanden ist. Beispielsweise könnte die Depression deiner LTR -wenn sie wirklich eine Depression haben sollte- damit zusammen hängen, dass ihr Umfeld die Haltung hat, sie solle doch endlich einsehen, dass sie ein Problem hat. Ihr Umfeld würde dann ungewollt das Problem verstärken, dass eigentlich gelöst werden soll. Wäre eine Konstellation, die häufig vorkommt.

Es könnte darum dir -und als Nebeneffekt auch deiner LTR- mehr helfen, wenn du weniger sie pathologisierst und mehr deine Rolle bei der Sache reflektierst.

Wenn du aktiv werden willst, dann schlag vor, dass ihr zusammen zu einem Therapeuten geht. Und wenn sie das nicht will, dann lass dich erstmal alleine beraten.

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Gast -DK-

Depression ist die Wut und die Trauer über das verlorene Ich. Hat irgendwer mal gesagt.

Das bedeutet, dass Zureden von dir in ihr nur das Gefühl bewirkt sich noch mehr verändern und den Wünschen ihrer Umgebung anpassen zu müssen. Deswegen kommen Außenstehende nicht an Depressive heran. Es wird als Angriff bzw. Eingriff in die eigene Persönlichkeit gewertet und da sind Depressive verdammt empfindlich. IdR trifft man auf passive Aggressionen, sich Entziehen, oder sogar auf noch größeres sich Zurückziehen.

Depressive haben oft das Gefühl, dass sie von ihrer Umgebung in etwas gepresst werden, dass sie eigentlich nicht sein wollen. Es geht dabei nicht um Dinge, die sie nur mal eben tun sollen sondern darum etwas sein zu müssen...also tatsächlich um Teile ihrer Persönlichkeit. Das offene Ansprechen dieser(s) Konflikte(s) stellt sie auf der anderen Seite vor riesige Probleme, weil es evtl. einen Berg an Konsequenzen nach sich zieht, die sie nicht verantworten wollen/ können. Meißtens weil sie sich jemandem oder etwas verpflichtet fühlen, dem sie nicht entkommen können, jemanden nicht verletzen oder ins Unglück stürzen wollen. Diese Allmachtsphantasie ist auch oft Anzutreffen; also die Vorstellung, dass das eigene Handeln einen anderen Menschen ins ewige Tal der Tränen stürzt. Daran erkennt man relativ deutlich, dass es irgendwo darum geht sich selbst für einen anderen Menschen aufzugeben und um den eigenen, nicht artikulierten Widerwillen gegen diesen freiwillig auferlegten Zwang. Manchmal meint man als Erkrankter, es müßte so sein, wie es ist. Nach dem Motto: Es ist nur fair, dass es mir scheisse geht. Herauszufinden welche emotionalen Verschränkungen da dann dahinter stehen, kann eigentlich nur ein Therapeut leisten, weil er (hoffentlich) versteht welche Blockaden es zu umschiffen gilt. Sounds weird...und diese Dinge sind für den Betroffenen in der Regel auch emotional nicht zugänglich.

Es könnte durchaus sein, dass du eine Rolle spielst da sich die Symptomatik im Laufe eurer Beziehung verstärkt hat. Das heißt nicht, dass du Auslöser bist, sondern das ihre ganz eigenen Beziehungsmuster ihre Depression triggern und sie sich selbst (wieder?) darin verstrickt. Die Muster oder die Veranlagung waren vielleicht vorher schon da; das Auftauchen von einem Partner bringt sie nur ins Laufen.

Vielleicht fühlt sie sich zwischen den Stühlen da die Liebe zu ihrer Mutter so stark ist und du sie irgendwo von ihr wegziehst, was ihr Schuldgefühle bereitet. Stichwort Abnabelungsprozess.

Das ist nur ins Blaue geraten und soll dir helfen grundsätzlich zu verstehen, worauf ich hinaus will. Nimm das nicht als Diagnose und versuch auf keinen Fall an ihr herum zu doktorn. Man kann Depressionen tatsächlich verstärken, da sie immer mit dem Umfeld zu tun haben, wie hier schon erwähnt wurde.

Sei einfach für sie da, wenn sie will und lass sie sonst sein, wie sie ist. Auch wenns schwer fällt. Wenn die Situation für dich unerträglich wird, kommuniziere ihr das in Ich - Botschaften, so dass sie es nachvollziehen kann. Verzichte auf Vorwürfe oder Aussagen nach dem Motto: Mach doch mal diese...du könntest wenigstens...etc.

Good Luck

bearbeitet von -DK-

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Gast Traumtänzer13

Erst einmal vielen Dank für die Antworten.

Ich habe auch mit einer sehr guten Freundin von mir, die selbst Psychologin ist, gesprochen und sie hat mir im Prinzip genau dieselben Dinge geraten.

Werde versuchen das umzusetzen und mich nochmal melden, wenn es relevante Updates gibt.

*edit*

Gerade rief sie mich an, sie sagte nochmal, dass sie nicht will, dass sich jemand um sie Gedanken macht usw. Habe ihr dann versucht klarzumachen, dass es völlig normal ist, dass man für den anderen da sein möchte, wenn es jemandem mal nicht so gut geht und dass sie das für mich genauso sein wolle.

Jedenfalls hat sie zugestimmt, dass die Situation im Moment ziemlich schlecht ist.

Hatte sie dann soweit, dass das Thema "Depression" und "Arzt" im Raum stand, dann kam leider ein absolutes Abblocken. "Diesen Monat mit Sicherheit nicht mehr" Tausend Erklärungen warum so etwas diesen Monat nicht gehen würde und "vielleicht geht es mir bis dahin ja auch so besser, bevor ich irgendwen an mir rumdoktorn lasse". "Und wenn, dann würde ich da alleine hingehen."

Ob wir uns dieses Wochenende sehen weiß sie noch nicht. Im Prinzip war es genau das, was ich erwartet habe.

Ich habe gemerkt, dass sie kein bischen mehr in der Lage ist, sich in mich hineinzuversetzen.

bearbeitet von Traumtänzer13

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Gast Commandante
Sämtliche Seiten und Leute raten, dass es nur möglich ist aus sowas herauszukommen, wenn der Betroffene selbst anerkennt, dass er ein Problem hat, dieses lösbar ist, dass er dafür aber Hilfe braucht, im Notfall halt durch einen zuständigen Experten.

Ist leider so. Sie kann sich selbst helfen, Du bist aber machtlos.

Die einzige Frage, was übrig bleibt: liebst Du Dich selbst mehr, als sie? Wenn ja, dann solltest Du Deine Jugend nicht mit ihr verschwenden.

Ich selbst habe 4 Jahren meines Lebens auf einen hoffnungslosen Fall verschwendet. Ich würde es nie wieder tun.

Gib ihr 6 Monaten! Entweder sie sucht sich selbst Hilfe, oder wird ohne Gnade und Zögern genextet.

bearbeitet von Commandante

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Gast Traumtänzer13
Sämtliche Seiten und Leute raten, dass es nur möglich ist aus sowas herauszukommen, wenn der Betroffene selbst anerkennt, dass er ein Problem hat, dieses lösbar ist, dass er dafür aber Hilfe braucht, im Notfall halt durch einen zuständigen Experten.

Ist leider so. Sie kann sich selbst helfen, Du bist aber machtlos.

Die einzige Frage, was übrig bleibt: liebst Du Dich selbst mehr, als sie? Wenn ja, dann solltest Du Deine Jugend nicht mit ihr verschwenden.

Ich selbst habe 4 Jahren meines Lebens auf einen hoffnungslosen Fall verschwendet. Ich würde es nie wieder tun.

Gib ihr 6 Monaten! Entweder sie sucht sich selbst Hilfe, oder wird ohne Gnade und Zögern genextet.

Interessante Frage. Aber ja, ich weiß, das mein Leben weitergeht, auch ohne sie.

Und ich spüre meine verdammte Machtlosigkeit auch jeden Tag mehr, was es mir auch immer schwerer macht, soviel in sie zu investieren. Zeitgleich nimmt auch mein Wille dazu stetig ab, weil das Gefühl wächst, dass man nichts tun kann.

Sie weiß jetzt, dass ich für sie da bin und dass ich sie bei allem unterstützen würde. Mehr kann ich scheinbar gerade nicht machen, weil alles, was von mir kommt, nur größeren Druck aufbauen würde, wie ich bei dem Telefonat gemerkt habe.

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Gast -DK-
Interessante Frage. Aber ja, ich weiß, das mein Leben weitergeht, auch ohne sie.

Und ich spüre meine verdammte Machtlosigkeit auch jeden Tag mehr, was es mir auch immer schwerer macht, soviel in sie zu investieren. Zeitgleich nimmt auch mein Wille dazu stetig ab, weil das Gefühl wächst, dass man nichts tun kann.

Sie weiß jetzt, dass ich für sie da bin und dass ich sie bei allem unterstützen würde. Mehr kann ich scheinbar gerade nicht machen, weil alles, was von mir kommt, nur größeren Druck aufbauen würde, wie ich bei dem Telefonat gemerkt habe.

Hast du irgendwas von meinem Beitrag gelesen?

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Gast Traumtänzer13
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Ja, sogar sehr ausführlich.

Ich denke auch, dass du mit den von dir genannten Punkten (leider) Recht hast.

Ich kann sie scheinbar nicht dazu bringen, zum Arzt zu gehen, so schwer es fällt.

Ich werde es nicht mehr so direkt ansprechen und stattdessen genau beobachten, gut zuhören und schauen, an welcher Stelle sie Hilfe will und zulässt.

Danke.

bearbeitet von Traumtänzer13

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Ich kann sie scheinbar nicht dazu bringen, zum Arzt zu gehen, so schwer es fällt.

Ich werde es nicht mehr so direkt ansprechen und stattdessen genau beobachten, gut zuhören und schauen, an welcher Stelle sie Hilfe will und zulässt.

Danke.

Das ist nur die halbe Wahrheit:

Es gibt bei der Krankheit zwei Punkte, die nur in einer Reihenfolge akzeptabel sind. Einsicht in die Notwendigkeit der Hilfe und Selbstmord. Doof ist nämlich, wenn die Person den zweiten vor dem ersten Punkt erreicht. Deshalb musst du wissen, dass du im Ernstfall auch einschreiten kannst, d.h. du kannst sie sehr wohl dazu bringen, zum Arzt zu gehen.

Solange es aber noch halbwegs zivil abläuft, gehts ja noch. Nimm sie noch am geregelten Leben teil? Arbeit/Studium? Wenn sie sich krankschreiben lässt, dann wirds kritisch, den Depressive haben die Tendenz, sich immer mehr dem Leben zu entziehen, während das Leben das einzige ist, was sie noch etwas wach hält.

Und es ist auch(je nach eurem Verhältnis) durchaus legitim, Ansprüche an sie zu haben. Denn "von wem sie Hilfe will und wo sie welche zulässt" interpretieren Viele als Freibrief für den Erkrankten. Den gibts aber nicht.

Insgesamt bleibt dir bloß, eine Engelgeduld zu haben. Leg dir einen leicht ironischen Schutzpanzer zu, denn eines ist sicher:

Es geht vorbei. Der Faktor Zeit ist in der Therapie der wichtigste. Mit dem Wissen im Kopf bist du schon mal ne ganze Runde stärker.

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Gast Traumtänzer13

@ View: Ja, ihre Ausbildung ist ihr wichtig. Es ist nicht so, dass sie sich komplett isoliert.

Leider gibt es bei dieser Krankheit unglaublich viele Facetten, unterschiedliche Formen und Auslöser und es ist nie genau absehbar, wie schlimm so etwas wirklich gerade ist, da jemand Betroffenes sich nicht mitteilen will/kann. Wenn ich mit ihr unterwegs bin oder auch mit anderen Leuten zusammen, würde man nicht merken, wie es innerlich in ihr aussieht.

Es ist jedoch offensichtlich, dass sie es momentan nicht erträgt, wenn sich jemand um sie Sorgen macht. Dann gibt sie sich die "Schuld" daran, dass es dem anderen vermeintlich durch sie schlechter geht. Eine weitere verbale Konfrontation mit der Situation würde den Rückzug nur verstärken.

Sie muss es wirklich für sich selbst erkennen und das tut sie nicht, wenn ich die Position der heilbaren Krankheit einnehme, weil sie dann automatisch auf totales contra geht und sich ihr Widerstand noch mehr verstärkt.

Ich werde versuchen sie weiter zu motivieren, wo es geht und sie nicht mit Sorgen um sie verschrecken.

Sie hatte jetzt eine sehr positive Rückmeldung bei ihrer Ausbildung und die ersten 2 Nächte seit langem, wo sie durchgeschlafen hat. Natürlich kann das nur eine Momentaufnahme sein, aber evtl. ist es möglich, dass es dann auch einen Moment gibt, wo sie den Schritt wagt, Hilfe anzunehmen und anzuerkennen.

Ich versuche sie jetzt erstmal für zwei Tage zu mir zu holen und komplett auf andere Gedanken zu bringen. Vielleicht verlässt sie dann der ganze Druck so weit, dass sie sich etwas öffnen kann.

bearbeitet von Traumtänzer13

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Gast Commandante
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Hoffentlich nicht. Du kannst Dir Deine angelesenen Weisheiten sparen. Probier es IRL als Partner aus, danach werden wir mal schauen, ob Du so gelassen mit Fachchinesisch um dich herumwerfen kannst.

[sie weiß jetzt, dass ich für sie da bin und dass ich sie bei allem unterstützen würde. Mehr kann ich scheinbar gerade nicht machen, weil alles, was von mir kommt, nur größeren Druck aufbauen würde, wie ich bei dem Telefonat gemerkt habe.

Nein, bist Du nicht. Nur 6 Monaten lang. Ach sorry, 6 Monaten minus 1 Tag. ;-)

Und na klar willst Du Druck aufbauen, damit sie sich eine Heilmethode sucht. Falls sie es so nicht schafft, wird sie es NIE IN IHREM LEBEN schaffen.

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Hoffentlich nicht. Du kannst Dir Deine angelesenen Weisheiten sparen. Probier es IRL als Partner aus, danach werden wir mal schauen, ob Du so gelassen mit Fachchinesisch um dich herumwerfen kannst.

[sie weiß jetzt, dass ich für sie da bin und dass ich sie bei allem unterstützen würde. Mehr kann ich scheinbar gerade nicht machen, weil alles, was von mir kommt, nur größeren Druck aufbauen würde, wie ich bei dem Telefonat gemerkt habe.

Nein, bist Du nicht. Nur 6 Monaten lang. Ach sorry, 6 Monaten minus 1 Tag. ;-)

Und na klar willst Du Druck aufbauen, damit sie sich eine Heilmethode sucht. Falls sie es so nicht schafft, wird sie es NIE IN IHREM LEBEN schaffen.

Hi

@ kollege Commandante

Du hast Recht ! Würde nach all meinen Erfahrungen jetzt auch so handeln ! aber da kollege Traumtänzer in der Sache drinsteckt wird er so handeln wie wir damals gehandelt haben.

@kollege Traumtänzer

steck da mal nicht soviel Hoffnung rein. Habe ich leider auch gemacht und am Ende hat es mich fast selber zerstört und BITTE BITTE erwarte am Schluss, so wie es Carver mal geschrieben hat,keine Fairness. Am Ende kann/wirst DU DU der Buhmann sein.

Meine "Tante" ist von sich aus in eine therapeutische Kur gegangen allerdings hat sie dort nicht die Wurzel bearbeitet sondern die Symptome !!und in der ganzen Zeit wußte sie ebenfalls das ich für sie da bin und dass ich sie bei allem unterstützen würde. Meine Therapeutin die mir in der Zeit mit Rat und Tat zu Seite stand hat mit bildlich gesprochen mal gesagt das ich dadurch "derjenige bin der für einen Alkholiker zum Kiosk geht"

gruß

JAcques

und falls es sich wirklich um ein "Problem" mit dem Abnabelungsprozess handelt wirst du nie mehr als ein Begleiter der Krankheit sein. Sei dir dessen bewußt

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Gast -DK-
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Hoffentlich nicht. Du kannst Dir Deine angelesenen Weisheiten sparen. Probier es IRL als Partner aus, danach werden wir mal schauen, ob Du so gelassen mit Fachchinesisch um dich herumwerfen kannst.

Fachchinesisch lol...nicht ein Fremdwort in dem Text. :-D

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Du musst sie unbedingt irgendwie dazu bringen zum Psychotherapeuten (nicht Psychiater) zu gehen.

Frag doch mal deine Psychologenfreundin ob sie dir nicht ein gutes Buch über Depression empfehlen kann.

Das soll sie lesen, vielleicht sieht sie dann klarer.

Das ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Ungefähr genauso wie wenn man mit nem gebrochenen Bein

nicht zum Arzt geht sondern einfach weiter läuft.

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Gast Traumtänzer13

@ blade_runner: Ja, du sprichst einen wichtigen Punkt an. Nämlich, dass dies mittlerweile als Krankheit wahrgenommen und behandelbar ist. Das zu kommunizieren wird nicht leicht und ich werde es auf keinen Fall direkt ansprechen, sondern mit nem bischen storytelling verbinden in nem passenden Augenblick.

Habe auch die Woche 2 Bücher zu dem Thema gelesen, die mir einiges nochmal deutlich gemacht haben.

@ Jacques: Was die Konsequenzen für mich sein können/werden, ist mir klar. Wie gesagt, ich kriegs mittlerweile emotional hin, mich nicht runterziehen zu lassen.

Ein entscheidender Punkt ist, dass sie sich nicht isoliert und ihren Alltag / ihre Ausbildung im Griff hat.

Morgen kommt sie tatsächlich zu mir. Da werde ich dann nicht wieder den Fehler machen, Druck auszuüben, sondern erstmal paar schöne Sachen mit ihr machen, Theater, Picknick usw.

Ich gehe stark davon aus, dass sie das erstmal ziemlich verwirrt, dass ich das Thema nicht einmal anschneide.

Ich vermute auch, dass dann von ihr irgendetwas in die Richtung kommen wird und dann kann ich auch mit ihr reden, ohne dass wir diese contra-Positionen haben und sie das Gefühl hat sich gegen mich verteidigen zu müssen.

Let's see :)

bearbeitet von Traumtänzer13

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Gast Commandante
Fachchinesisch lol...nicht ein Fremdwort in dem Text. :-D

Soll ich jetzt wirklich zitieren, oder verkriechst Du dich von Dich selbst unter Deinen Fachbüchern?

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Nur weil du eine andere Ansicht zu dem Thema hast, bin ich also ein Nerd?

@ DK

Was Fidel meint, ist folgendens: Du klingst nicht wie jemand, der das schon mal erlebt hat. Aus dem Buch/aus dem Studium ist es immer leicht, die Sache so zu beschreiben, wie du es machst. Ist auch nicht schlimm, und ebensowenig objektiv falsch.

Was aber auffällt, ist dass jeder, der solch eine Situation hier schon mal am eigenen Leib erfahren hat(Commandante, Jaques, ich), den Selbstschutz über alles stellt und eine weniger tolerante Einstellung gegenüber dem/der Erkrankten einnimmt. Gebranntes Kind halt.

Deine Tipps sind wichtig, einige aber anwendungsfremd. So jedenfalls meine Meinung.

Wir sollten uns jetzt aber nicht um den Goldstandard streiten, denn wir wollen den TS nicht verunsichern, die Situation ist schon schwer genug.

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Nur weil du eine andere Ansicht zu dem Thema hast, bin ich also ein Nerd?

@ DK

Was Fidel meint, ist folgendens: Du klingst nicht wie jemand, der das schon mal erlebt hat. Aus dem Buch/aus dem Studium ist es immer leicht, die Sache so zu beschreiben, wie du es machst. Ist auch nicht schlimm, und ebensowenig objektiv falsch.

Was aber auffällt, ist dass jeder, der solch eine Situation hier schon mal am eigenen Leib erfahren hat(Commandante, Jaques, ich), den Selbstschutz über alles stellt und eine weniger tolerante Einstellung gegenüber dem/der Erkrankten einnimmt. Gebranntes Kind halt.

Deine Tipps sind wichtig, einige aber anwendungsfremd. So jedenfalls meine Meinung.

Wir sollten uns jetzt aber nicht um den Goldstandard streiten, denn wir wollen den TS nicht verunsichern, die Situation ist schon schwer genug.

ich denke auch, fachwissen hin oder her: praktische erfahrungen sind da noch ne ganz andere sache... hatte/hab selber mit manischen depressionen zu kämpfen und weiß daher, WIE HART das teilweise sein kann... habe auch als PARTNER schon frauen erlebt die mit depressionserkrankungen gehadert haben und sich NICHT helfen (lassen) wollen... und DAS macht dann teilweise echt das ganze umfeld kaputt... wenn sie hilfe annimmt, gib ihr so viel es geht, wenn NICHT, dann sorg dafür, das du SELBER nicht kaputt gehst... klingt vielleicht hart, is aber so...

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Gast Traumtänzer13

So, hier das Update.

Sie war von Samstag Abend bis Sonntag Nachmittag bei mir. Sind Samstag dann weggegangen, was gegessen, danach ins Kino. Habe das Thema nicht angesprochen, habe viel von positiven Dingen gesprochen. Sie hat viel erzählt, wie selten. Am nächsten Tag viel zusammen gelacht. Erstaunlicherweise ist mir C&F scheinbar sehr gut gelungen, auch wenn ich logischerweise 1000 Gedanken im Hinterkopf hatte. Zusammen dann ewig im Bett gelegen, paar Knobelspiele zusammen probiert. Als ich dann vorschlug ne Runde spazierenzugehen, hat sie darauf keine Lust gehabt und ne 2. Runde Sex vorgeschlagen.

Als ich Dann um halb 2 nachts ins Bett will finde ich ne Postkarte unter der Decke.

Vorne drauf dick "Danke" und als Text:

"Danke, dass du mich magst, so wie ich bin.

Vielleicht ist es gut, wenn du das tust, da ich es zur Zeit definitiv nicht kann.

Für die nächsten Wochen / die Klausuren wünsche ich dir einen klaren Kopf und viel Erfolg."

Denke mal, sie hat den Text draufgeschrieben, bevor wir das Wochenende verbracht haben.

Ich würde ich gerne erstmal Meinungen von euch zu dem Inhalt haben, ohne dass ichs durch ein Statement evtl. verfälsche.

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Gast -DK-
Nur weil du eine andere Ansicht zu dem Thema hast, bin ich also ein Nerd?

@ DK

Was Fidel meint, ist folgendens: Du klingst nicht wie jemand, der das schon mal erlebt hat. Aus dem Buch/aus dem Studium ist es immer leicht, die Sache so zu beschreiben, wie du es machst. Ist auch nicht schlimm, und ebensowenig objektiv falsch.

Was aber auffällt, ist dass jeder, der solch eine Situation hier schon mal am eigenen Leib erfahren hat(Commandante, Jaques, ich), den Selbstschutz über alles stellt und eine weniger tolerante Einstellung gegenüber dem/der Erkrankten einnimmt. Gebranntes Kind halt.

Deine Tipps sind wichtig, einige aber anwendungsfremd. So jedenfalls meine Meinung.

Wir sollten uns jetzt aber nicht um den Goldstandard streiten, denn wir wollen den TS nicht verunsichern, die Situation ist schon schwer genug.

Muss ich jetzt wirklich mit meinen depressiven und Borderline- Ex Freundinnen prahlen?

Ich seh die Sache so: Einen Menschen, den ich gern hab versuche ich in erster Linie mal zu verstehen und dann treffe ich die Entscheidung darüber, wie ich mit ihm verfahre. Der TE hat ausdrücklich um Leute mit Erfahrung gebeten und die hab ich sowohl theoretisch, als auch praktisch. Der Tip sie links liegen zu lassen bringt einem Menschen, der das erste mal mitten in dieser Situation steckt einfach nichts, weil er es in der Regel nicht einsehen kann. Der Wille zu helfen und der Glaube, dass es doch irgendwie gehen muss, wenn man sich anstrengt ist jedesmal der Grund, warum sich Leute in so dysfunktionale Scheisse verstricken. Ich weiß nicht, ob ihr schonmal in der Situation ward einen Menschen, den ihr liebt dabei zusehen zu müssen, wie er Stück für Stück untergeht. Das akzeptiert man in der Regel nicht.

Commandante hat nach seinen Aussagen 4 Jahre in so einer Situation verbracht. Warum hat er das wohl getan, wenn es so einfach wäre einfach zu gehen?

Sein Tip ist gut gemeint, aber einfach nicht hilfreich. Das hätte ihm selbst damals nämlich auch nicht geholfen. Erzähl mal nem Alki, dass er aufhören sollte zu trinken.

Die erste Sache, die man als Angehöriger verstehen muss ist, dass man fast nichts anderes machen kann außer das Spiel mitzuspielen und für den Anderen da zu sein. Wenn man das einmal verstanden hat, fällt die Entscheidung idR leicht, ob man das weiterhin haben will.

bearbeitet von -DK-

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