Mathe oder Musik

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Hallo,

ich bin 22 und stehe kurz vor dem Mathematik-Diplom, weiß aber nicht genau ob Mathematiker sein das ist, was ich wirklich will. Denn: Ich bin auch in verschiedenen Bands und habe schon einige gute Konzerte gespielt. Es gibt auch Tracks von mir, bei denen studierte Komponisten den Hut gezogen haben und gesagt haben, dass es sehr interessant ist.

Die reine Mathematik zieht mich schon an und ist sicher eine der krassesten Denkleistungen die man erbringen kann, aber irgendwie ist es fast nie so, dass ich mir sage: Boah, geiler Beweis, oder, wow, was für ein tiefsinniger Zusammenhang. Auf jeden Fall habe ich mich schon mein Leben lang damit beschäftigt und habe schon Talent (habe z.B in der Grundschule selbst die binomischen Formeln "entdeckt"). Bei entsprechendem Einsatz wäre auf Dauer ne Professur drin.

Andererseits bin ich am Ende meiner Schulzeit aufs musizieren gekommen und habe da einiges an Arbeit investiert. Ich träume davon mit einer echt guten, professonellen Band meine krasse, avantgardistische, aber trotzdem eingängige Musik den Leuten um die Ohren haut. Ich finde es feige, die eigenen Träume zu verraten. Ist natürlich ein sehr harter Weg, aber reizt mich auch als Herausforderung.

Wie ihr schon gemerkt habt ist Geld für mich nicht die wichtigste Kategorie, das heißt eigentlich egal, solange ein Mindestlebensstandard (ca. 1000€ Netto für ein Leben in Deutschland) am Start ist.

Ich freue mich auf eure Anregungen.

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Hey!

Also du hast quasi mit 22 den Master?Hut ab!

Ich selbst hab meinen B.Sc. in Mathe und Physik gemacht. Ich liebe Mathe, allerdings will ich das nicht hauptberuflich machen, ist mir zu einsam...du bist immer ein bisschen in deiner eigenen Welt, kannst vielen nicht davon erzählen was du machst etc. etc.

Ich hab mich daher im Master für ein anderes Fach entschieden.

Du kannst in vielen Berufsfeldern arbeiten mit Mathe, du schreibst aber nur von einer akademischen Laufbahn. Hast du zB. schon an eine Tätigkeit als Berater (Wirtschaft/Versicherung) o.Ä. gedacht?

Mein Vater ist Künstler und wenn du was mit Musik machst, bist du das ja auch. Da kann ich dir sagen, dass das nur für Jemanden ist, der es als seine Berufung sieht. Tust du das? Es werden sich dir nämlich einige Herausforderungen in den Weg stellen, mit denen du in einer "normalen" Karriere nicht oder weniger konfrontiert wirst.

LG

Miau

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Hallo,

ich bin 22 und stehe kurz vor dem Mathematik-Diplom, weiß aber nicht genau ob Mathematiker sein das ist, was ich wirklich will. Denn: Ich bin auch in verschiedenen Bands und habe schon einige gute Konzerte gespielt. Es gibt auch Tracks von mir, bei denen studierte Komponisten den Hut gezogen haben und gesagt haben, dass es sehr interessant ist.

Die reine Mathematik zieht mich schon an und ist sicher eine der krassesten Denkleistungen die man erbringen kann, aber irgendwie ist es fast nie so, dass ich mir sage: Boah, geiler Beweis, oder, wow, was für ein tiefsinniger Zusammenhang. Auf jeden Fall habe ich mich schon mein Leben lang damit beschäftigt und habe schon Talent (habe z.B in der Grundschule selbst die binomischen Formeln "entdeckt"). Bei entsprechendem Einsatz wäre auf Dauer ne Professur drin.

Andererseits bin ich am Ende meiner Schulzeit aufs musizieren gekommen und habe da einiges an Arbeit investiert. Ich träume davon mit einer echt guten, professonellen Band meine krasse, avantgardistische, aber trotzdem eingängige Musik den Leuten um die Ohren haut. Ich finde es feige, die eigenen Träume zu verraten. Ist natürlich ein sehr harter Weg, aber reizt mich auch als Herausforderung.

Wie ihr schon gemerkt habt ist Geld für mich nicht die wichtigste Kategorie, das heißt eigentlich egal, solange ein Mindestlebensstandard (ca. 1000€ Netto für ein Leben in Deutschland) am Start ist.

Ich freue mich auf eure Anregungen.

Würde dir auf jeden Fall empfehlen mit Mathe weiterzumachen. Für die Musik hast du nebenbei immer noch sehr viel Zeit.

Wenn du wirklich davon Leben willst, also in Richtung eigene Band etc. musst du schon verdammt gut sein und dazu noch eine ordentliche Portion Glück haben und selbst dann ist noch nicht gesagt, dass der Erfolg ewig lange anhällt. Wenn du wirklich von Woche zu Woche leben willst ohne einen festen Plan zu haben, dann kannst du es gerne machen. Ich habe gesehen wie es nicht funktioniert hat. Von der Welttourne als Live Gitarrist zum billigen Aushilfsjob mit einem Dr. in Muskiwissenschaften bei einem Freund. Was für mich dann auch einer der Gründe war mich gegen dieses Studium zu entscheiden.

Du wirst mit Sicherheit einmal mehr haben wollen als die 1000 Netto. Das kann ich dir zu 110% Versprechen.

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Naja, Diplom ist eher mit 23 fertig, ist aber auch ok.

Wenn du wirklich davon Leben willst, also in Richtung eigene Band etc. musst du schon verdammt gut sein und dazu noch eine ordentliche Portion Glück haben und selbst dann ist noch nicht gesagt, dass der Erfolg ewig lange anhällt. Wenn du wirklich von Woche zu Woche leben willst ohne einen festen Plan zu haben, dann kannst du es gerne machen. Ich habe gesehen wie es nicht funktioniert hat. Von der Welttourne als Live Gitarrist zum billigen Aushilfsjob mit einem Dr. in Muskiwissenschaften bei einem Freund. Was für mich dann auch einer der Gründe war mich gegen dieses Studium zu entscheiden.

Du wirst mit Sicherheit einmal mehr haben wollen als die 1000 Netto. Das kann ich dir zu 110% Versprechen.

Gegen welches Studium?

Dazu kann ich nur sagen, dass Musikwissenschaft nicht das musizieren lehrt, insofern ist ja klar, dass dein Kumpel davon als Gitarrist nicht so sehr profitiert hat. "Von Woche zu Woche"? Konzerte müssen ca. 6 monate im voraus gebookt werden. Aufnahmen etc. erfordern auch langfristiges Arbeiten. Techniken, Skalen, Konzepte müssen jahrelang geübt werden.

Ich habe gesehen wie es funktioniert: Ich kenne zum Beispiel Geiger, die einen 5er BMW fahren

Ok, das mit den 1000€ ist wohl wahr. Ich stelle nur fest dass ich mit meinen alten Mitschülern eher musikalisch vergleiche als unter Kohle-Aspekten.

Das mit dem "bleibt ja sonst noch viel Zeit" finde ich wenig hilfreich. Habe vor kurzem Interview mit Hubert Burda gelesen:

Burda ist nach Franz und Frieder der jüngste von drei Söhnen des Verleger-Ehepaares Franz und Aenne Burda. Er nahm als Primaner bis zum Abitur jeden Nachmittag Malunterricht und entwickelte dabei den Wunsch, Maler zu werden. Der Vater intervenierte, als Kompromiss durfte er stattdessen Kunstgeschichte studieren, doch nur unter der Bedingung, mit 25 Jahren Studium und Promotion abgeschlossen zu haben. Burda studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und genoss die neue Freiheit in der Kunst. Es gelang ihm, innerhalb der gesetzten Frist in Kunstgeschichte promoviert zu werden.

Der Typ ärgert sich immer noch nicht Künstler geworden zu sein, weil er dazu nicht die Eier hatte. Ich will so nicht enden.

bearbeitet von Hey

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"Der Typ" ärgert sich später aber nicht mehr, weil er kein Künstler ist und somit von seinem Geld leben kann.

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Naja, Diplom ist eher mit 23 fertig, ist aber auch ok.
Wenn du wirklich davon Leben willst, also in Richtung eigene Band etc. musst du schon verdammt gut sein und dazu noch eine ordentliche Portion Glück haben und selbst dann ist noch nicht gesagt, dass der Erfolg ewig lange anhällt. Wenn du wirklich von Woche zu Woche leben willst ohne einen festen Plan zu haben, dann kannst du es gerne machen. Ich habe gesehen wie es nicht funktioniert hat. Von der Welttourne als Live Gitarrist zum billigen Aushilfsjob mit einem Dr. in Muskiwissenschaften bei einem Freund. Was für mich dann auch einer der Gründe war mich gegen dieses Studium zu entscheiden.

Du wirst mit Sicherheit einmal mehr haben wollen als die 1000 Netto. Das kann ich dir zu 110% Versprechen.

Gegen welches Studium?

Dazu kann ich nur sagen, dass Musikwissenschaft nicht das musizieren lehrt, insofern ist ja klar, dass dein Kumpel davon als Gitarrist nicht so sehr profitiert hat. "Von Woche zu Woche"? Konzerte müssen ca. 6 monate im voraus gebookt werden. Aufnahmen etc. erfordern auch langfristiges Arbeiten. Techniken, Skalen, Konzepte müssen jahrelang geübt werden.

Ich habe gesehen wie es funktioniert: Ich kenne zum Beispiel Geiger, die einen 5er BMW fahren

Ok, das mit den 1000€ ist wohl wahr. Ich stelle nur fest dass ich mit meinen alten Mitschülern eher musikalisch vergleiche als unter Kohle-Aspekten.

Das mit dem "bleibt ja sonst noch viel Zeit" finde ich wenig hilfreich. Habe vor kurzem Interview mit Hubert Burda gelesen:

Burda ist nach Franz und Frieder der jüngste von drei Söhnen des Verleger-Ehepaares Franz und Aenne Burda. Er nahm als Primaner bis zum Abitur jeden Nachmittag Malunterricht und entwickelte dabei den Wunsch, Maler zu werden. Der Vater intervenierte, als Kompromiss durfte er stattdessen Kunstgeschichte studieren, doch nur unter der Bedingung, mit 25 Jahren Studium und Promotion abgeschlossen zu haben. Burda studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und genoss die neue Freiheit in der Kunst. Es gelang ihm, innerhalb der gesetzten Frist in Kunstgeschichte promoviert zu werden.

Der Typ ärgert sich immer noch nicht Künstler geworden zu sein, weil er dazu nicht die Eier hatte. Ich will so nicht enden.

Es kommt natürlich auch darauf an welches Instrument du spielen willst. Wenn du in die eher alternative Richtung gehtst wirst du es sowas von verdammt schwer haben. Am meisten Geld kannst du dabei noch mit Metal verdienen. Alles andere ist vollkommen austauschbar und hat keinen Wiedererkennungswert.

Wenn es eher in den klassischen Bereich geht hast du schon eine um einges bessere Zukunft. Einen tollen Job zu bekommen ist jedoch auch wiederum mit Glück verbunden. Hier reicht Talent alleine einfach nicht. Wenn du in einem bekannten Orchester spielst, ja dann kann du dir damit auch deinen BMW leisten. Um dort reinzukommen kannst du schon als 5 Jähriger mit der Musik anfangen, ist zumindest hier bei den Philharmonikern in Wien so.

Die Frage dabei ist, bei wie vielen von 100 funktioniert es?

Wenn du schon Erfolgreich und bekannt bist, ja dann hast du deine Konzerte 6 Monate vorher gebucht. Was aber auch nicht beutet, dass dieser Erfolg nach x Jahren kommt und dann auch ein Leben lang anhällt. Hier kommt es auch wieder darauf an welche Musik du spielst. In Wien treten die meisten alternativen Bands schon für 3 Runden Bier auf damit sie überhaupt mal wo spielen können weil es so verdammt viele gibt.

Im klassischen Bereich ist das Leben wieder um einiges schöner dort kommst du aber nicht an einem Studium vorbei. Mit dem Diplomstudium bist du realistisch gesehen in 6 Jahren fertig. Hier in Wien gibt es jährlich 160 Studienanfänger und nur 25 Absolventen.

Ich will dich nicht Entmutigen, es gibt nur leider sehr viele Hürden zu überwinden bist du mit Musik zum Erfolg kommst.

Edit: Wenn du nur noch in Jahr hast im Mathe Studium würde ich es auf jeden Fall fertig machen.

bearbeitet von -Satisfaction-

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