Prioritäten falsch gesetzt, zu wenig Interesse --> Beziehungsende? Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Anachronismus 2]

Hallo,

nach Ewigkeiten wieder ein Thread von mir, da ich momentan der Meinung bin, dass meine mittlerweile 9-monatige Beziehung vor dem Aus steht.

Zur Situation:

Sie ist 22, ich demnächst auch. Wir lernten uns auf einer Feier eines gemeinsamen Freundes kennen, trafen uns danach häufiger und alles nahm seinen Lauf.

Ich war von Anfang an fasziniert von der Frau, weil ich sie attraktiv fand (logisch), sie keine Allüren hatte und unheimlich viel Verständnis mitbrachte dafür, dass Sie meine erste lange Beziehung darstellte. Sie ist sehr verlässlich und treu und ich vertraue Ihr voll und ganz.

Problematisch war von Anfang an, dass wir beide sehr wenig Zeit hatten, aufgrund von Uni-Stress und Arbeit und selbst die Wochenenden knapp bemessen waren. Ich versuchte alles unter einen Hut zu bringen, wobei für sie meist nur einige Abende in der Woche abfielen, da es mir tagsüber fast unmöglich ist etwas zu unternehmen und ich abends auch oft was mit meinen Freundin machen wollte. So kam es nach ca. 3 Monaten zu unserer ersten Diskussion, in der Sie meinte, ich würde mir nicht genug Zeit nehmen. Über weite Strecken hatte Sie damit tatsächlich auch einfach Recht und ich nahm mit mehr Zeit, wodurch ich auch selbst glücklicher wurde. Ungefähr einen Monat später folgte eine Diskussion, in der sie mir vorwarf, dass ich mich zu selten melde, bzw. sie es gewohnt sei in einer Bezihung, dass man zumindest jeden Tag etwas voneinander hört, wenn man sich schon nicht sieht. Auf meine Anmerkung hin, dass ich nicht den Eindruck hatte, das sie von sich aus sich überhaupt jeden Tag meldete, antwortete sie sinngemäß, dass sie mich nicht nerven wollte, sie das über einige Monate versuchte zu übersehen aber schließlich feststellte, dass Sie in einer Beziehung nicht auf regelmäßiges Melden verzichten könne. Das war für mich ebenfalls kein echtes Problem und wir meldeten uns gegenseitig von nun an öfter.

Ein erster Tiefschlag erfolgte dann, als ich kurzfristig einen Urlaub im Sommer buchte und es Ihr drei Wochen vor Reiseantritt erst erzählte. Sie hätte gern mit mir darüber vorher gesprochen. An diesen Urlaub nun wollte ich kurz vor Ende noch eine dritte Woche anhängen, was ich dann doch nicht tat. Aber allein, dass ich das Vorhaben hatte, war für sie eine Verletzung, da sie sich auf mein Wiederkommen gefreut hat und ich offensichtlich nicht.

Nun ist der Ton mittlerweile rauher geworden und ich habe eine Prioritäten-Interesse-Diskussion "am Hals". Folgendes Beispiel vor wenigen Tagen: Wir hatten ausgemacht gemeinsam mit meinen Leuten in eine Bar zu gehen, wobei feststand, dass diese danach weiter in einen Club ziehen wollten. Ich hatte ihr versichert, dass wir dann zu ihr gehen würden. Gegen Ende des Bar-Abends wollte ich Sie jedoch fragen, ob wir nicht vlt. doch einen Abstecher in den Club machen könnten. Daraufhin war sie wütend, weil ich schon wieder lieber etwas mit meinen Jungs machen wollte, als mit ihr, obwohl es verinbart war, schon wieder ihr den Nachrang gebe und Sie sich mit ihren Plänen ständig nach mir richten muss und wir offensichtlich nur etwas zusammen machen, wenn ich nicht gerade mit meinen Freunden unterwegs sein möchte. Zu einem guten Teil hatte Sie Recht: Sie plant immer ca. eine Woche vorraus, doch spontane Kneipenabende mit meinen Fruenden sind immer erst sehr spontan, teils am selben Tag. Um meine Freunde nicht zu vernachlässigen, habe ich Dir dann das ein oder andere Mal abgesagt, da wir uns schließlich den Rest der Woche sehen konnten. Doch das spielte für Sie keine Rolle, wichtig war nur, dass ich Sie viel zu selten priorisiert hätte. Es gab also in letzter Zeit öfter solche Situationen, in der wir bei genau dieser Diskussion landeten: Dass Sie mich anscheinend nicht genug interessiert, dass sie nur Lückenfüller wäre und ich im Ernstfall lieber etwas mit meinen Jungs machen würde. Bisher konnten wir aber diese Streits immer lösen, ich meinte, dass ich mir mehr Zeit nehmen werden und sie gab zu, öfter auch mal überzureagieren. Nach unserem letzten Streit verblieben wir allerdings im Status quo und nun steht all das Zeug zwischen uns und ich weiß nicht, ob es noch Sinn macht, wobei Sie auch schon anmerkte, ob es nicht besser wäre einen Schlussstrich zu ziehen, weil wir zu verschieden sind, und sich das auch in Zukunft nicht ändert, ohne dass ich mich grundlegend ändere, was sie nicht möchte.

Ich gebe zu, dass ich Verlustängste habe, weil ich die positiven Charaktereigenschaften, die sie zweifellos hat, immer noch anziehend finde und sie nur ungern verlieren würde, zumal ich für mich das Gefühl habe, dass es immer noch keine so ernste Situation gab, die eine Trennung wert wäre. Ich weiß´auch nicht, ob wir, unterschiedlich wie wir nun mal sind, doch noch zueinander finden oder ob es einfach nicht geht ohne mich grundlegend zu ändern. Vielleicht sind meine Prioritäten aber auch einfach das Problem, ich weiß es nicht.

Ich würde gern eure Meinung dazu hören.

Dank im Voraus,

Anachronismus

Januar 19, 2011 bearbeitet von Anachronismus

[General Beta 11766]

Ein Mann hält das ein, was er zusagt.

Du schwimmst rum und hälst dich nicht an Vereinbarungen. Wenn du dich nicht festlegen kannst, dann mach das einfach nicht. Wenn man aber was vereinbartes nicht einhält, dann ist man ein Windei. Darauf hat deine Freundin keine Lust. Hätte ich auch nicht.

Also, verhalte dich entweder zuverlässig ihr gegenüber, oder bleib für dich spontan. Was ist dir wichtiger? Das ist deine Priorität. Setze die. Wenn jemand damit nicht klar kommt, musst du das akzeptieren. Und den/diejenige ziehen lassen. Man kann nicht alles haben.