Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls

12 Beiträge in diesem Thema

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Hi zusammen!

Ich habe gerade das allseits bekannte Buch von Nathaniel Branden "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls" ausgelesen und möchte dazu ne These aufstellen bzw euch um eure Meinung fragen.

Also erstmal vorweg: Ich find das Buch richtig gut und ich stimme dem Autor eigentlich in so ziemlich allem, was er schreibt, zu. Aber selbst wenn man diese 6 Säulen in sein Leben integriert und danach lebt ist es meiner Meinung nach möglicherweise nicht genug, um wirklich auf Dauer mehr Selbstwertgefühl zu bekommen und um sich zu verändern.

Ich stimme soweit zu, daß natürlich unser Handeln Einfluß auf unser Selbstwertgefühl hat, und wenn ich versuche nach meinen eigenen Werten bewußt zu leben, daß das zu einem Wachsen des Selbstwertgefühls beitragen kann bzw wenn ich meine eigenen Werte verleugne, nur um anderen gefallen zu wollen, wird es Schaden nehmen. Aber damit man durch gewisse Taten wirklich dauerhaft an Selbstwertgefühl gewinnen kann, muß meiner Meinung nach erst eine gewisse innere Vorraussetzung vorhanden sein. Nicht umsonst heißt es, wahres Selbstvertrauen kommt von innen. Und zwar geht es um die Glaubenssätze. Wenn tief in mir irgendwelche alten negativen Glaubenssätze sind, zu denen das Handeln einfach nicht paßt, wird man dauerhaft zwangsläufig immer wieder in das alte Muster zurück fallen.

Ein Beispiel für die Säule "Sich selbstsicher behaupten": Was bringt es, wenn jemand es zwar schafft seinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und zB mal dem Chef so richtig die Meinung zu sagen und sich in einem Konflikt mit dem Chef vielleicht sogar tatsächlich durchzusetzen, wenn in ihm aber negative Glaubenssätze wie zB "Meine Meinung ist nichts wert, ich bin auf dieser Welt um die Erwartungen von anderen zu erfüllen" oder ähnliche verwurzelt sind, die bereits früh in der Kindheit entstanden sind, und die unterbewußt immer mitschwingen? Ok, der betreffende wird sich, nachdem er dem Chef die Meinung gesagt hat vielleicht einige Zeit lang richtig gut fühlen, aber auf lange Sicht werden ihn diese Glaubensmuster immer wieder einholen, da sie sich nicht durch blose Taten auflösen, und in ihm wird sich immer wieder das alte bekannte und große Gefühl der Unsicherheit breit machen. Die wichtigste Säule "Sich selbst annehmen" ist mit solchen Glaubensmustern wohl sogar fast unmöglich.

Deshalb müßte man meiner Meinung nach erst seine ganzen Glaubenssätze aufspüren und auflösen bzw umprogrammieren, um sich danach durch das Handeln nach den 6 Säulen wirklich dauerhaft verändern zu können. Die Frage ist nur, wie man das macht? Der Autor kratzt dieses Thema mit den behindernden Glaubensmustern sogar kurz an, aber er geht leider nicht tiefer rein. Möglicherweise sind diese Satzergänzungsübungen auch dazu da, um solche Glaubenssätze aufzuspüren? Aber es wird nirgends beschrieben, wie man dann mit diesen aufgedeckten Glaubenssätzen arbeitet. Nur alleine durchs ans Tageslicht kommen wird sich doch nicht wirklich viel Verändern schätze ich.

Vielleicht kann mir ja hier jemand erklären, wofür diese Satzergänzungsübungen wirklich gut sind?

Was mir an dem Buch vor allem gut gefallen hat ist das Kapitel über die Teilpersönlichkeiten, die in uns wohnen. Ich schätze daß das ein ziemlich wesentlicher Punkt ist, aber leider geht der Autor nicht so wirklich intensiv darauf ein. Gibt es vielleicht ein anderes Buch von Branden, in dem er genauer erklärt, wie man mit diesen Teilpersönlichkeiten arbeitet? Oder kennt jemand ein Buch von einem anderen Autor, das in diese Richtung geht?

Bin gespannt auf eure Meinungen und Kommentare!

Gruß Steelflight

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Habe gerade erst angefangen Psychologie zu studieren, kann dir deshalb noch keine wirklich qualitative Antwort geben, doch versuchen wir es trotzdem:

Woher kommen denn diese ganzen anderen Glaubenssätze her? Meist durch irgendwelche Taten. Man tut etwas und erfährt dafür ein gewisses Feedback. Dieses (elaborierte, im Sinne von "mit einer bestimmten Brille gesehene" Feedback kann dann zu bestimmten Glaubenssätze führen. Wenn man jetzt, wie du schreibst seinen ganzen Mut zusammennimmt, ist man in der Regel stolz darauf -> es fühlt sich gut an. Nehmen wir dann noch an, dass auf seine Meinung gehört wird -> Referenzerlebnis für "meine Meinung ist wichtig". Wenn man das ganze dann immer häufiger macht versteht man auf einer tieferen Ebene, dass die eigene Meinung ja doch wichtig ist. Die Glaubenssätze verändern sich somit automatisch.

Denn auch hier gilt: Das Wort ist der Schatten der Tat.

  • TOP 1

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Gast salomons_katze

Ich werde mich in nächster Zeit selber mit Glaubenssätzen beschäftigen und kann dir dann hoffentlich eine bessere Antwort liefern. Momentan weiss ich bloss, dass sie schwer zu verändern sind, NLP da aber einige Techniken (Sleight of Mouth Pattern z.B.) bietet. Hier stehen noch Dinge: http://nlpportal.org/nlpedia/wiki/Glaubenssatz

Das wichtigste ist auf jeden Fall, sich seiner einschränkenden Glaubenssätze bewusst zu werden. Wie z.B.: "Man darf nicht einfach so Leute ansprechen. Mit fremden Leuten redet man nicht." etc, was ja beispielsweise vielen in der Kindheit eingebläut wurde.

Wenn man sich dem einschränkenden Glaubenssatz bewusst ist, hat man schonmal den ersten, allerwichtigsten Schritt getan. Dann hat man diese selbsterfüllende Prophezeiung aufgedeckt und sie kann nun nicht mehr völlig unbeobachtet vor sich hin arbeiten. Vermutlich reicht das allein schon, um eine gewisse Veränderung zu bewirken, da schon das die Wahrnehmung verändert. Bei oben erwähntem Beispiel könnte die Person z.B. immer mehr darauf achten, wann und in welchen Situationen es doch Sinn macht, mit fremden Personen zu sprechen und dann sogar feststellen, dass diese Fähigkeit eine unglaubliche Bereicherung sein kann. Und durch diese Veränderung der Wahrnehmung gerät mit der Zeit vielleicht auch der Glaubenssatz im Unterbewusstsein ins wanken.

Also hat man die Optionen, den Glaubenssatz entweder in einen anderen Kontext zu rücken, wo dieser nicht mehr stimmt oder, den Glaubenssatz zu präzisieren, so dass offensichtlich wird, dass dieser falsch ist, man findet Gegenbeispiele oder hinterfragt die Herkunft des Glaubenssatzes: "Woher weisst du das so genau?"

Wie es schneller und effektiver geht, muss ich erstmal nachsehen. Und vorallem, ob ein Veränderung durch Hypnose möglich wäre...

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@Steelflight

Ich habe das Buch auch schon mal bestellt, aber noch nicht begonnen zu lesen... Ich stimme dir absolut zu und finde deinen Beitrag klasse und antworte sehr gerne.

@rohbart

Da stimme ich dir absolut zu.

@salomons_katze

Momentan weiss ich bloss, dass sie schwer zu verändern sind

Glaubenssätze sind sehr leicht zu verändern, das geht innerhalb von wenigen Wochen, man muss dazu auch nicht so viel machen.

Fällt dir was auf?

Habe mich sehr ausführlich mit Glaubenssätzen und Affirmationen beschäftigt. Es gibt tatsächlich Glaubenssätze die sehr leicht zu verändern sind. Beispielsweise:

- Ich habe das Recht mich zu erholen und zu entspannen.

Innerhalb weniger Tage hatte ich kein schlechtes Gewissen mehr, obwohl ich vorher fast mein ganzes Leben lang immer ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich mich erholen wollte. Die Veränderung war nachhaltig und hält bis heute an.

Allerdings tue ich mir bei Pick Up Glaubenssätzen noch schwer. Denn wie schon Rohbart gesagt hat, erhält man immer Input. Wenn ich nun zu Hause meine Affirmationen wiederhole, ist das ein Input. Wenn mir aber im Club ein Approach nicht gelingt, ist das auch ein Input, nämlich ein negativer. Die Entwicklung muss auf vielen Ebenen gleichzeitig ablaufen. Wenn nun jemand seine Affirmationen täglich wiederholt und ihm im Club jeder Appraoch gelingt, dann SITZT dieser Glaubenssatz. Wenn jemand seine Affirmationen täglich wiederholt und seine Approaches nie gelingen, werden sich seine positiven Glaubenssätze in Luft auflösen. Deswegen ist es wichtig eine gezielte sowie auch breite Entwicklung der Persönlichkeit vorzunehmen.

Gruß

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@Steelflight

Ich habe das Buch auch schon mal bestellt, aber noch nicht begonnen zu lesen... Ich stimme dir absolut zu und finde deinen Beitrag klasse und antworte sehr gerne.

@rohbart

Da stimme ich dir absolut zu.

@salomons_katze

Momentan weiss ich bloss, dass sie schwer zu verändern sind

Glaubenssätze sind sehr leicht zu verändern, das geht innerhalb von wenigen Wochen, man muss dazu auch nicht so viel machen.

Fällt dir was auf?

Habe mich sehr ausführlich mit Glaubenssätzen und Affirmationen beschäftigt. Es gibt tatsächlich Glaubenssätze die sehr leicht zu verändern sind. Beispielsweise:

- Ich habe das Recht mich zu erholen und zu entspannen.

Innerhalb weniger Tage hatte ich kein schlechtes Gewissen mehr, obwohl ich vorher fast mein ganzes Leben lang immer ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich mich erholen wollte. Die Veränderung war nachhaltig und hält bis heute an.

Allerdings tue ich mir bei Pick Up Glaubenssätzen noch schwer. Denn wie schon Rohbart gesagt hat, erhält man immer Input. Wenn ich nun zu Hause meine Affirmationen wiederhole, ist das ein Input. Wenn mir aber im Club ein Approach nicht gelingt, ist das auch ein Input, nämlich ein negativer. Die Entwicklung muss auf vielen Ebenen gleichzeitig ablaufen. Wenn nun jemand seine Affirmationen täglich wiederholt und ihm im Club jeder Appraoch gelingt, dann SITZT dieser Glaubenssatz. Wenn jemand seine Affirmationen täglich wiederholt und seine Approaches nie gelingen, werden sich seine positiven Glaubenssätze in Luft auflösen. Deswegen ist es wichtig eine gezielte sowie auch breite Entwicklung der Persönlichkeit vorzunehmen.

Gruß

kann man sich bei diesen Ebenen einfach an die logischen ebenen von Dilts orientieren oder gibt es da noch andere?

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kann man sich bei diesen Ebenen einfach an die logischen ebenen von Dilts orientieren oder gibt es da noch andere?

Na ja, man kann sich immer an den logischen Ebenen von Dilts orientieren... diese beschreiben ja von der Umwelt und Verhaltensebene im Prinzip alles bis hin zum...

Ich meinte das aber eher praktischer. Ich beispielsweise beschäftige mich mit Persönlichkeits-Entwicklung (u. a. Glaubenssätzen), mit NLP, mit Pick Up (für mich ist Pick Up fast ausschließlich = Outer Game)... aber auch dein Job ist für mich relevant, meine schöne Wohnung die ich mir exakt so eingerichtet habe wie ich sie immer wollte, mein schönes Auto das ich mag. Jedes Mal wenn ich einsteige gibt mir das das ein gutes Gefühl...

Das Ziel ist ja hier, seine Glaubenssätze zu manifestieren. Wenn man sein Leben nicht auf die Reihe bekommen, bringen alle guten Glaubenssätze nichts. Man muss einen gewissen Erfolg im Leben haben, nämlich den Erfolg den man selbst haben möchte. Genau das meine ich. Man muss sein Leben in den Griff bekommen und es so gestalten wie man es sich selbst vorstellt. Dem Erfolg liegen natürlich die darunterliegenden Glaubenssätze zu Grunde. Aber die Glaubenssätze wachsen auch mit dem Erfolg.

Beispiel:

- Glaubenssatz AFC: ich bin glücklich auch wenn ich auch alleine nach hause gehe

- PUA: ich bin eine männliche 10

Edit: Erfolg ist immer subjektiv, ich meine nicht damit jede freie Minute mit Arbeiten zu verschwenden und seinen Zielen hinterher zu rennen.

bearbeitet von Thomas Oponro

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Gast salomons_katze
@salomons_katze
Momentan weiss ich bloss, dass sie schwer zu verändern sind

Glaubenssätze sind sehr leicht zu verändern, das geht innerhalb von wenigen Wochen, man muss dazu auch nicht so viel machen.

Das hängt vielleicht mit der Art des Glaubenssatzes zusammen. "Ich habe das Recht, mich zu entspannen", ist natürlich einfach. Wenn der Glaubenssatz aber mit "Ich bin..." anfängt, ist es denke ich nicht so einfach, innerhalb von kürzester Zeit eine wahnsinnige Veränderung zu erreichen, da das schon mehr an den Kernbereich der Identität geht.

"Ich bin attraktiv" oder "Ich bin liebenswert" zu etablieren braucht eben, wie du ja schreibst, das richtige Feedback von aussen. Und da wirds schon schwieriger. Auch "Es ist völlig normal und nichts besonderes, fremde Leute auf der Strasse anzusprechen" ist schwer zu aktzeptieren, wenn die Leute mehrheitlich einfach nicht so reagieren - wenn auch vielleicht aus anderen Gründen. Diese Glaubenssätze sind eben selbsterfüllende Prophezeiungen. Wenn man sich selber nicht für attraktiv hält, werden andere das mehrheitlich auch nicht tun. Hält man sich dagegen für attraktiv, nehmen einen die Leute einen auch wieder anders wahr.

Wenn jemand seine Affirmationen täglich wiederholt und seine Approaches nie gelingen, werden sich seine positiven Glaubenssätze in Luft auflösen. Deswegen ist es wichtig eine gezielte sowie auch breite Entwicklung der Persönlichkeit vorzunehmen.
Bei positiven Affirmationen oder auch Hypnose ist es wohl das beste, wenn man nicht sagt "Ich bin attraktiv", solange man selber noch nicht daran glaubt (wird sonst vom Unterbewusstsein nicht aktzeptiert), sondern "Ich merke, wie ich von Tag zu Tag immer attraktiver werde". So gibt man dem Unterbewusstsein genug Zeit und die Wahrnehmung verändert sich schrittweise, auch wenn die Approaches vielleicht noch nicht gelingen.

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"Ich bin attraktiv" oder "Ich bin liebenswert" zu etablieren braucht eben, wie du ja schreibst, das richtige Feedback von aussen.

dazu hat Dilts geschrieben, dass man über andere Ebenen (http://nlpportal.org/nlpedia/wiki/Logische_Ebenen#.C3.9Cbung) gehen kann und das ganze dann lustig rauf und runter verschieben. Statt zu sagen"ich bin unattraktiv" (5. Ebene) ziehst du das ganze in die Handlungsebene (2. Ebene) und plötzlich heißt es "ich benehme mich auf eine unattraktive Weise". Dieses Benehmen kannst du dann ganz leicht ändern und das ganze kannst du dann wieder hochziehen (ich bin einer der C&F beherrscht, ich bin einer der P&P beherrscht... -> ich bin attraktiv). Ich erinnere mich jetzt nicht daran, ob man das ganze durch alle Ebenen jagen muss (von 5 über 4, 3 und erst dann 2) oder ob man das ganze direkt so machen kann, wie ich hier beschrieben habe.

Nach der Klausurphase werde ich mich auf jeden Fall intensiver damit beschäftigen und vor allem ANWENDEN.

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Gast salomons_katze
"Ich bin attraktiv" oder "Ich bin liebenswert" zu etablieren braucht eben, wie du ja schreibst, das richtige Feedback von aussen.

dazu hat Dilts geschrieben, dass man über andere Ebenen (http://nlpportal.org/nlpedia/wiki/Logische_Ebenen#.C3.9Cbung) gehen kann und das ganze dann lustig rauf und runter verschieben. Statt zu sagen"ich bin unattraktiv" (5. Ebene) ziehst du das ganze in die Handlungsebene (2. Ebene) und plötzlich heißt es "ich benehme mich auf eine unattraktive Weise". Dieses Benehmen kannst du dann ganz leicht ändern und das ganze kannst du dann wieder hochziehen (ich bin einer der C&F beherrscht, ich bin einer der P&P beherrscht... -> ich bin attraktiv). Ich erinnere mich jetzt nicht daran, ob man das ganze durch alle Ebenen jagen muss (von 5 über 4, 3 und erst dann 2) oder ob man das ganze direkt so machen kann, wie ich hier beschrieben habe.

Das ist interessant... Danke!!

Wenn man vielleicht vorsichtig anfängt mit "Ich benehme mich jeden Tag mehr und mehr auf eine attraktivere Art und Weise" kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das funktioniert.

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Vielen Dank für die Antworten und die tolle Diskussion erst mal!

Habe gerade erst angefangen Psychologie zu studieren, kann dir deshalb noch keine wirklich qualitative Antwort geben, doch versuchen wir es trotzdem:

Woher kommen denn diese ganzen anderen Glaubenssätze her? Meist durch irgendwelche Taten. Man tut etwas und erfährt dafür ein gewisses Feedback. Dieses (elaborierte, im Sinne von "mit einer bestimmten Brille gesehene" Feedback kann dann zu bestimmten Glaubenssätze führen. Wenn man jetzt, wie du schreibst seinen ganzen Mut zusammennimmt, ist man in der Regel stolz darauf -> es fühlt sich gut an. Nehmen wir dann noch an, dass auf seine Meinung gehört wird -> Referenzerlebnis für "meine Meinung ist wichtig". Wenn man das ganze dann immer häufiger macht versteht man auf einer tieferen Ebene, dass die eigene Meinung ja doch wichtig ist. Die Glaubenssätze verändern sich somit automatisch.

Denn auch hier gilt: Das Wort ist der Schatten der Tat.

Dem stimme ich nur bedingt zu! Die meisten Glaubenssätze entstehen in der frühen Kindheit durch Ersterfahrungen. Viele später entstandene Glaubenssätze bauen auf diesen alten Glaubenssätzen auf.

Nehmen wir mal ein neugeborenes Kind. Dieses ist in weitestem Sinne noch wie ein unbeschriebenes Blatt, besitzt also noch keine Glaubenssätze. Nun bilden sich durch Ersterfahrungen die ersten Glaubenssätze. Bekanntestes Beispiel dafür ist wohl die heiße Herdplatte. Wenn das Kind sich einmal daran verbrannt hat, wird das Unterbewußtsein die Herdplatte als gefährlich abspeichern und das Kind wird nicht mehr dran langen. Hier ist das also durchaus eine nützliche Erfahrung.

Aber es können auch Ersterfahrungen gemacht werden, die das Leben des Menschen später sehr einengen. Wenn ein Kind jedesmal, wenn es spielen will und dabei etwas lauter herumtollt, von seinen Eltern angebrüllt oder sogar geschlagen wird, wird das Unterbewußtsein das möglicherweise so registrieren, das man keine Emotionen zeigen darf, was dazu führen kann, daß aus diesem Kind später mal ein sehr ängstlicher, verschlossener und gehemmter Mensch werden kann.

Ein weiteres Beispiel: Ein kleiner Junge nimmt im Kindergarten erstmals Kontakt mit dem anderen Geschlecht auf und fragt ein Mädchen, ob sie jetzt mit ihm spielen möchte, aber das Mädchen hat gerade keine Lust und sagt nein. Hier werden sich nun möglicherweise Glaubenssätze bilden wie "Mädchen wollen nichts mit mir zu tun haben" oder ähnliches und das Unterbewußtsein wird sich diese Schmach merken und alles daransetzen, dem Jungen weitere Schmach zu ersparen. Wenn der Junge also in Zukunft ein Mädchen sieht, das ihm gefällt, wird das Unterbewußtsein also negative Emotionen wie Angst oder ähnliches ausschütten, um zu verhindern, daß der Junge das Mädchen anspricht. Schließlich ist das Mädchen gefährlich und bringt nur weitere Schmach. Das Unterbewußtsein meint es dabei nicht böse. Es möchte den Jungen einfach nur beschützen und meint es nur gut mit ihm, auch wenn es dadurch sein Leben sehr einengt und vielleicht dafür sorgt, daß er eigentlich unglücklich damit ist. Und dieses eine Schlüsselerlebnis kann dazu führen, daß der Junge sein ganzes Leben lang Probleme mit Frauen haben wird. Das zeigt also, daß eigentlich auch eine ganze Menge Glück eine Rolle spielt, ob man später selbstbewußt oder ängstlich sein wird oder zumindest ob man es leichter oder schwerer haben wird, Selbstwertgefühl aufzubauen.

Und selbst wenn dieser Junge als späterer Mann sich nun einfach über diese Angst hinwegsetzt indem er einfach ins kalte Wasser springt und Frauen anspricht, wie es bei PU ja meistens empfohlen wird, werden sich die negativen Glaubenssätze dadurch allein nicht verändern. Das Unterbewußtsein wird keinen Sinn in dem neuen Verhalten sehen und wird immer bemüht sein, des Ausgangszustand wieder herzustellen, in dem die Ersterfahrung befriedigt wird. Der Mann kann hunderte von Frauen ansprechen, das ungute Gefühl und die innere Angst dabei wird er jedoch durch blose Taten nicht loswerden.

@salomons_katze
Momentan weiss ich bloss, dass sie schwer zu verändern sind

Glaubenssätze sind sehr leicht zu verändern, das geht innerhalb von wenigen Wochen, man muss dazu auch nicht so viel machen.

Das hängt vielleicht mit der Art des Glaubenssatzes zusammen. "Ich habe das Recht, mich zu entspannen", ist natürlich einfach. Wenn der Glaubenssatz aber mit "Ich bin..." anfängt, ist es denke ich nicht so einfach, innerhalb von kürzester Zeit eine wahnsinnige Veränderung zu erreichen, da das schon mehr an den Kernbereich der Identität geht.

"Ich bin attraktiv" oder "Ich bin liebenswert" zu etablieren braucht eben, wie du ja schreibst, das richtige Feedback von aussen. Und da wirds schon schwieriger. Auch "Es ist völlig normal und nichts besonderes, fremde Leute auf der Strasse anzusprechen" ist schwer zu aktzeptieren, wenn die Leute mehrheitlich einfach nicht so reagieren - wenn auch vielleicht aus anderen Gründen. Diese Glaubenssätze sind eben selbsterfüllende Prophezeiungen. Wenn man sich selber nicht für attraktiv hält, werden andere das mehrheitlich auch nicht tun. Hält man sich dagegen für attraktiv, nehmen einen die Leute einen auch wieder anders wahr.

Wenn jemand seine Affirmationen täglich wiederholt und seine Approaches nie gelingen, werden sich seine positiven Glaubenssätze in Luft auflösen. Deswegen ist es wichtig eine gezielte sowie auch breite Entwicklung der Persönlichkeit vorzunehmen.
Bei positiven Affirmationen oder auch Hypnose ist es wohl das beste, wenn man nicht sagt "Ich bin attraktiv", solange man selber noch nicht daran glaubt (wird sonst vom Unterbewusstsein nicht aktzeptiert), sondern "Ich merke, wie ich von Tag zu Tag immer attraktiver werde". So gibt man dem Unterbewusstsein genug Zeit und die Wahrnehmung verändert sich schrittweise, auch wenn die Approaches vielleicht noch nicht gelingen.

Dem stimme ich zu! Das Bewußtmachen der negativen Glaubenssätze ist der erste Schritt, da gebe ich dir Recht, aber alleine wird es wohl auch nicht reichen.

Ich bin zwar nicht der Meinung, daß das pure tägliche Eintrichtern von Affirmationen viel bringen wird, aber wenn schon dann sanftere Affirnationen. Wenn sich ein total ängstlicher Typ täglich Sätze wie "Ich strotze nur so vor Selbstbewußtsein" oder "Ich bin der größe Verführer aller Zeiten" einhämmert wird das vom Unterbewußtsein einfach abgelehnt. Affirmationen wie "Mein Umgang mit Menschen wird von Tag zu Tag besser" sind da wesentlich geschickter und lenken das Unterbewußtsein sanft in die richtige Richtung. Schnelle Veränderungen des Unterbewußtsein werden nicht von Dauer sein. Trotzdem denke ich nicht, daß die Affirmationen alleine was bewirken werden. Möglicherweise in Verbindung mit Taten, denn für die neuen Glaubenssätze braucht es eben auch Beweise.

Ich werde demnächst das Buch "Die Arbeit mit Glaubenssätzen" von Klaus Grochowiak durcharbeiten. Ist ja ein ziemlicher NLP-Guru und er zeigt darin verschiedene Möglichkeiten, Glaubenssätze aufzudecken und eben auch umzuwandeln. Bin mal gespannt was dabei raus kommt.

Viele Grüße Steelflight

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Gast

Bei welcher Säule muss man ansetzen, wenn man (schon im Unterbewusstsein verankert) von anderen Personen, bzw. dem entgegenliegenden Geschlecht Liebe sucht und die Bestätigung sucht, dass man liebenswert ist? Sprich sich selbst von einer anderen Person abhängig macht? Bei Selbstannahme? Aber gibt es da nicht ganz bestimmte Satzergänzungsübungen aus dem Buch, die genau DAS Problem behandeln? Habe die Selbstannahme schon 3 mal gemacht, vieles hat sich gebessert, aber das Problem ist immer noch da. Auch, wenn ich jetzt besser damit umgehen kann...

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