Kritik zum radikalen Konstruktivismus

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Bei der Kritik an der Konzeption des radikalen Konstruktivismus heißt es:

Die KOnzeption besitzt ein Selbstanwendungsproblem: Wenn kein Zugang zur Wirklichkeit möglich ist,dann kann auch nicht erkannt werden, dass es diesen Zugang nicht gibt.

Kann mir das mal einer erklären oder zumindest mit anderen Worte umschreiben.

Danke im vorraus

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Der radikalen Konstruktivismus (RK) basiert auf Erkenntnissen bzw. Annahmen, die getroffen wurden, jedoch haben sie laut Aussage des RK keine Gültigkeit, da sie subjektiv sind, also nicht der absoluten Wahrheit entsprechen, sondern nur der subjektiven des Einzelnen bzw. einer Gruppe.

Somit nimmt sich der RK seine Grundlage zur Existenz selbst, da die Erkenntnisse nicht wahr sein können.

bearbeitet von Nyuu

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Bei der Kritik an der Konzeption des radikalen Konstruktivismus heißt es:

Die KOnzeption besitzt ein Selbstanwendungsproblem: Wenn kein Zugang zur Wirklichkeit möglich ist,dann kann auch nicht erkannt werden, dass es diesen Zugang nicht gibt.

Kann mir das mal einer erklären oder zumindest mit anderen Worte umschreiben.

Danke im vorraus

Weiß du denn was radikaler Konstruktivismus ist?

Bzw. wer hat diese Kritik denn geschrieben?

Ich glaube da hat jemand das Konzept einfach missverstanden, soweit ich es verstanden habe sagt es in erster Linie das Realität nicht etwas ist das per se exestiert sondern wir durch unsere Wahrnehmung erzeugen und diese erzeuge Wahrnehmung IST dann eben ganz einfach die Realität.

Die Kritik weißt jetzt auf einen internen logischen Fehler hin, und besagt, wenn es keine echte "Wircklichkeit" also Realität gibt weil sie ja von uns selbst konstruiert ist, dann muss, in dieser Logik bleibend auch die Erkentniss, das es keine echte "Wircklichkeit" gibt nur konstruiert sein, eben von uns und damit ebenso hinfällig wie andere Theorien.

In meinen Augen ist das aber Murks weil zumindest den Vertreter des Konstruktivismus den ich gelesen habe (Watzlawick) sagt das die Realität sowieso immer nur Nährungsweise erfasst werden kann und zwar nach dem Falsifikationsprinzip, man kann also beweisen wenn etwas NICHT stimmt und damit zumindest falsche Hypothesen immer wieder ausschließen, auch innerhalb des radikalen Konstruktivismus.

Aber wie kommst du überhaupt drauf in diesem Forum ne Frage zu diesem Thema zu stellen ?_?

Gruß,

Antidote

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Bei der Kritik an der Konzeption des radikalen Konstruktivismus heißt es:

Die KOnzeption besitzt ein Selbstanwendungsproblem: Wenn kein Zugang zur Wirklichkeit möglich ist,dann kann auch nicht erkannt werden, dass es diesen Zugang nicht gibt.

Kann mir das mal einer erklären oder zumindest mit anderen Worte umschreiben.

Danke im vorraus

Das Selbstanwendungsproblem der KR liegt darin das wenn du sagst es gibt kein Zugang zur Wirklichkeit, also zur Außenwelt, oder was wir dafür halten, wie kann man dann, also wenn wir überhaupt keinen Zugang zur Außenwelt haben, überhaupt wissen das es diese und damit den Zugang überhaupt gibt?

So ziemlich alle Episemologischen Theorien sind in sich selbst fallibel.

bearbeitet von Solutas

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Quelle:

Schnell/Hill/Esser (2008): Methoden der empirischen Sozialforschung, 8.Auflage, Oldenbourg Verlag MünchenWien

Danke für eure Antworten. Sie konnten mir weiterhelfen, was ich aber iwie sehr verwirrend finde. Vlt sollte ich eine Pause einlegen und nach einer Stunde das ganze nochmal nachlesen ^^

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Das Problem ist, dass der RK so formuliert einfach eine Wahrheitsbehauptung macht die empirisch nicht überprüfbar ist, nämlich, dass die Wahrnehmung die Realität niemals abbildet (Wäre das eine empirische Behauptung, wäre es zumindest ein Induktiver Fehlschluss, allerdings ist es wohl eher eine metaphysische Behauptung, was es nicht weniger problematisch macht). All jene Theorien die einen Wahrheitsanspruch auf die Verbindung von Objektiver Außenwelt und Subjektiver Innenwelt beanspruchen (auch wenn es nur die Nichtverbindung ist), scheitern (u.a.) daran, dass man dazu ja die Objektive Außenwelt erkennen müsste um den Vergleich machen zu können (ebenso klassische Theorien zu Sinnesdaten wie z.B. der frühe Russell). Sind also immer zirkulär.

[T1] Andererseits kann man dadurch den RK nicht unbedingt aushebeln, da man ihn ja aus Hypothese formulieren kann, ähnlich wie den radikalen Skeptizismus, um so Probleme in anderen Theorien zu erkennen.

[T2] Oder in Kritisch Rationalistischer Tradtion als den "Vernünftigen Glauben an" und nicht an die "Wahrheit von" formulieren. (Mit allen Problemen die ein Vernunftsschluss mit sich bringt)

[T3] Andere Positionen der Verbindung von Objektiver Außenwelt und Subjektiver Innenwelt kann man eventuell als IBE (inference to the best explanation) konstruieren. (so oft im Wissenschaftlichen Realismus). Und daraus heraus kann man auch gut wieder den Konstruktivismus kritisieren. (z.b. Putnam, Sankey, Musgrave)

Den Konstruktivismus (genauer: konstruktiven Empirismus, also eine Wissenschaftstheorie) dagegen wieder Verteidigen kann man auch einschlägige Literatur lesen (z.B. Stanford, Laudan)

T1 ist unproblematisch, hat aber auch kein ontisches Gewicht. T2, kann man so die Kritik aushebeln, allerdings wird die Position auch etwas abgeschwächt. Was egal ist weil man viel mehr er als auf den vernünftigen glauben bei epistemischen Theorien sowieso kaum schließen kann (ob man überhaupt das kann ist fraglich).

Und ob T1+T2 dann wirklich auf den RK anwendbar ist, ist eine äußerst komplizierte Diskussion (siehe T3). Und, dass man aus T3 davonkommt wird noch viel schwieriger, doch da du ja wahrscheinlich Soziologie Student bist, brauchst du das ja eh nicht so genau kennen.

Was teilweise in "Methoden der empirischen Sozialforschung" drinnensteht, ist sowieso vom philosophischen Standpunkt aus gerade mal eine starke verfälschende Simplifizierung. Andererseits ist es als Soziologe ja auch nicht notwendig jeden theoretischen Hintergrund reflektieren zu können, dafür gibt es ja dann andere Fachleute.

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