Guide to Subpersonalities

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Hallo zusammen!

Nachdem in der Vergangenheit von einigen Seiten großes Interesse zum Thema Subpersonalities bestanden hat und wohl immer noch besteht, möchte ich euch heute einmal zu einem kleinen Exkurs in dieses Thema einladen. Ich halte mich dabei soweit es geht zurück mit psychologischen Begrifflichkeiten und lege meinen Fokus auf das, was draußen funktioniert.

Dies erfüllt zugleich den Zweck einer Antwort auf den Post von PUproceeder. Leider war dein Text, obwohl inhaltlich stimmig, unvorteilhaft formatiert und enthielt ein paar Gedankensprünge, so dass ich nicht vollständig verstanden habe, worauf du genau hinaus wolltest und wie deine Fragen denn lauten. Vielleicht beantwortet folgendes ja ein paar davon.

Ich wünsche euch viel Spaß bei

Tsukunes Guide to Subpersonalities Teil I

Einleitung

Die drei Gesichter des Herrn Maier

Der geneigte Leser mag sich an dieser Stelle die Frage stellen: Subpersonen, was ist das eigentlich? Ist es nicht schizophren, so mir nicht, dir nichts, zu behaupten, dass frei nach Goethes Faust mehr als nur eine Seele in meiner Brust lebt?

Nun, stellt euch doch einmal einen typischen Politiker bei einer öffentlichen Veranstaltung vor. Nennen wir ihn Herrn Maier. Sein Erscheinungsbild akkurat, seine Wortwahl wohlüberlegt, seine Körpersprache und sein Auftreten dominant, Platz einnehmend, im Hochstatus.

Nun stellt ihn euch daheim bei Frau und Kind an einem Sonntagmorgen vor. Würdet ihr Mäuschen spielen, ihn beobachten und ihn mit seinem „Arbeits-Ich“ vergleichen, der Unterschied könnte frappierender nicht sein. Vielleicht hat seine Frau daheim die Hosen an. Oder er nimmt sein Kind liebevoll in den Arm, zeigt Gefühle, blödelt mit ihm herum. Ein völlig anderer Mensch.

Vielleicht hat Herr Maier ja auch einen S/M-Fetisch, lässt sich abends von einer Domina „verwöhnen“, bar jeglicher Statussymbole und –gesten. Sein Verhalten ist submissiv. Vom Machtmenschen in Nadelstreifen oder liebevollen Familienvater keine Spur.

Was sind Subpersonen?

„Ich bin Legion. Denn ich bin viele“ (Markus 5,9)

Wikipedia schreibt dazu folgendes:

„A subpersonality is, in transpersonal psychology, a personality mode that kicks in (appears on a temporary basis) to allow a person to cope with certain types of psychosocial situations. Similar to a complex, the mode may include thoughts, feelings, actions, physiology, and other elements of human behavior to self-present a particular mode that works to negate particular psychosocial situations. The average person has about a dozen subpersonalities.”

Und jenachdem, in welcher Situation wir Herrn Maier begegnen, jedes Mal haben wir einen anderen Menschen vor uns. Den Politiker, den Familienmenschen, den Masochisten. Natürlich gibt es viel, viel mehr von ihnen, hier zum Verständnis noch ein paar Beispiele:

Der Streber, der Verkäufer, die Partymaus, das brave Mädchen, der Player, der Vater, der Sohn, der Freund, die Verliebte, die Autorität, der Lehrer, der Schüler usw.

Wie aus dieser knappen Aufzählung klar wird, sind diese Subpersonen oft abhängig von Kontext. Und jede dieser „Personen in uns“ hat eigene Wünsche, Hoffnungen, Ziele und Ansichten der Welt. Was durchaus zu Konflikten führen kann.

Ein Beispiel, das uns nicht fremd sein wird:

Subperson A (Partymaus): „Boah der Kerl macht mich mal richtig an, ich will ihn!

Subperson B (Braves Mädchen): „Nein, dann bin ich doch eine Schlampe

Und jenachdem, welche Subperson die Oberhand behält, wirst du das Mädel entweder mit nach Hause nehmen oder dir eine neue suchen können, die dir die Nacht versüßt. Schon alleine deswegen kann es klug sein, über diese Dinge Bescheid zu wissen und zu wissen, wie man sie verändert. Auch tragen wir oft selbst solche Konflikte in uns, da streiten sich „Schüler“ und „Zocker“, „Liebhaber“ und „Ehemann“, „Draufgänger“ und „Angsthase“. RJ erzählte einst die Geschichte des Elitesoldaten, der beim Gedanken an das Ansprechen einer schönen Frau in Angstschweiß ausbrach. Seltsam, oder?

Elizitierung von Subpersonen

Hier bin ich Mensch. Hier darf ich‘s sein.“ (Goethes Faust)

Möchtest du eine Subperson herauslocken, musst du ihr einen Raum schaffen, in dem sie sich entfalten kann, in dem sie getriggert wird. Du selbst hast diesen Wechsel schon hunderte Male erlebt. Deshalb mag es, um beim vorigen Beispiel zu bleiben, für den geneigten PUler sinnvoll sein, das „Objekt seiner Begierde“ statt daheim im Mädchenzimmer samt Stofftierchen und Bildern von Verwandten, und während die Eltern unten im Wohnzimmer Tatort schauen, besser auf einer wilden Party zu gamen. Das brave Mädchen tritt in den Hintergrund, die Partymaus übernimmt die Kontrolle. Und wenn sie es nicht tut, dann sorgst du halt dafür.

Denn dieser Kontext kann selbstverständlich auch im Kopf erschaffen werden. Als NLPler weiß ich, dass ich in Trance (und die kann ohne formelle Einleitung geschehen) und mit den entsprechenden Suggestionen ganz einfach Subpersonen elizitieren kann, indem ich ihre Wechsel-Strategie herausfinde, benutze und das, was sich mir dann zeigt, ankere. Im besten Fall auf meine Gegenwart. Ja, so einfach ist es. Ein „as if“ (tu so als ob) Frame kann da sehr nützlich sein.

Eine typische Frage wäre zum Beispiel:

„Stell dir doch mal vor, du wärst (Subperson deiner Wahl)“

Dann lässt du sie beschreiben, was sie sieht, hört, riecht, schmeckt, fühlt, wie sie sich verhält, was sie tut etc. Wartest auf den Physiologiewechsel. Und das ankerst du dann z.B. indem du tiefer mit ihr redest als sonst, ihr auf eine ganz spezielle Weise in die Augen schaust etc. Oder du elizitierst die Subperson und verpasst ihr einen „Namen“. Ich hatte einer FB während gemeinsamen Pornoschauen (Rooting) und entsprechenden nicht jugendfreien Handlungen (Elizitierung) einmal gesagt, dass Pornodarstellerinnen oft ihren Zweitnamen und die Straße, in der sie leben zu einem Künsternamen verbinden. Wozu das Urban Dictionary alles gut sein kann, erstaunt mich immer wieder xD

Sagen wir mal, die Gute hieß „Lisa Annabelle Schmidt“ und wohnte in der Schillerstraße. Ihr „Pornoname“ wäre dann „Annabelle Schiller“. Und dreimal könnt ihr raten, wie ich sie genannt habe, wenn ich besonders hemmungslosen Sex mit ihr wollte.

Ihr seid herzlich eingeladen, das doch einmal auszuprobieren!

Coming Soon...

An dieser Stelle endet Teil I meines Guides über Subpersonalities. Ich werde an späterer Stelle und zu einem späteren Zeitpunkt Teil II, ein experimentelles Format posten, mit dem du Kontakt zu deinen SPs aufnehmen, sie miteinander verhandeln lassen und somit verändern kannst, wenn gewünscht. Auch geplant ist die Elizitierung eines "Meta-Du", der dir einen besseren Überblick verschaffen soll, deine SPs zu erkennen wenn sie herauskommen und besseres Verständnis für sie zu enwickeln. Ihr dürft also gespannt sein.

Bis bald!

Herzlichst,

Tsukune

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Gast PUproceeder

Hallo Tsukune,

zuerst einmal vielen Dank, dass Du gleich so umfangreich und gewohnt qualitativ hochwertig auf meinen Beitrag eingehst!

Mir gefällt, wie anschaulich Du nocheinmal dargestellt hast, was genau eine Subperson ist. Herr Maier macht die Sache wirklich verständlicher.

Zwischen den Zeilen lese ich sehr viel heraus. Das Beispiel tut sein übriges.

Im Umgang mit eigenen Persönlichkeitsanteilen (und deren Konflikten inklusive Lösung) habe ich schon etwas Erfahrung (siehe Exkurs: Integration von Persönlichkeitsanteilen in der Gestalttherapie).

Deshalb bitte ich dich, vorab auf zwei andere Fragen einzugehen:

Erstens: Wie bewertest Du das explizite Formulieren der Erwartungen an den Gegenüber?

Beispiel: „Ich mag es, wenn du lustig und entspannt bist! So, wie du dich auch im Urlaub am Strand geben würdest. Diese warme Mentalität vermisse ich im deutschen Winter oft.“

Kurz, prägnant und ähnlich effektiv?

Und zweitens: Gehen wir davon aus, durch die anerzogenen Wertvorstellungen der Eltern ist das "Brave Mädchen" stark dominant gegenüber der "Partymaus". Wie hast Du trotzdem Erfolg?

Nach Herstellen der Rahmenbedingungen würde ich ihre Werte aufgreifen und ihr zeigen, dass die "Partymaus" genau diese Werte erfüllen wird. Ähnlich wie im Judo kann ich den Widerstand so in eine treibende Kraft umwandeln.

Verbesserungsvorschläge?

Falls sich noch jemand durch die Wüste meines ursprünglichen Threads kämpfen möchte: Subpersonalities

Auch wenn das durch Schlafmangel und Klausurvorbereitung arg konfus wurde: Ich denke, ich habe mein Ziel damit erreicht: Einführung in die Thematik, Diskussion starten und Beispiele sammeln.

Au revoir,

me, myself and I :hi:

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Guide to Subpersonalities Part II

Pattern: Doors to your others – doors to yourself

by Tsukune (2010)

Anwendung: Zum Kennenlernen, Elizitieren und Ankern von Subpersonen. Grundlage für fortgeschrittenere Formate (Aufstellungsarbeit, Verhandlungsmodell, neue SPs bauen etc). Achtung: Die Anwendung bei dir selbst und anderen erfolgt auf eigene Verantwortung!

Erklärungen und Metakommentare sind in Schrägschrift gehalten

0 Vorbereitung

Suche dir einen neutralen, ruhigen Ort, an dem du die nächste Stunde ungestört sein wirst.

I Das Haus

Stelle dir mit deinen inneren Sinnen ein Haus vor. Ein großes, mehrstöckiges Haus, so wie es für dich optimal erscheint. Es gibt Menschen, die haben ein strukturiertes Gebäude mit einem Flur und vielen Türen an der Seite auf jeder Ebene, andere haben ein schönes altes Schloss. Und wieder andere haben ein Haus, das sie aus ihrer Kindheit kennen. Und es ist vollkommen egal, wie dein Haus für dich aussieht, wichtig ist nur, dass du dich wohl fühlst, während du durch die Türe hinein trittst. Denn dieses Haus repräsentiert für die Dauer dieses Formats deine innere Welt.

(Ziel: Klient als „Meta-Person“ und Aufbau einer visuellen Metapher der Innenwelt als Grundlage des Formates)

II Der Raum und sein Bewohner

Und in diesem Haus gibt es viele Türen zu unterschiedlichen Räumen. Und auch wenn du jetzt noch nicht wissen kannst, was genau sich hinter diesen Türen verbirgt, kannst du doch neugierig darauf werden, was dich dort erwarten kann. Denn du weißt, diese Räume haben eine Bedeutung. Schau dir doch einmal eine dieser Türen genauer an. Nimm auf, wie genau sie aussieht, aus welchem Material sie ist, wie sie sich anfühlt. Und wundere dich nicht, wenn sie auf den ersten Blick nicht in das Gesamtkonzept des Hauses passen mag, denn sie gehört bereits zu dem Raum und seinem Bewohner, einer deiner vielen Subpersonen, die du in dir trägst, die immer dann die Kontrolle übernehmen, wenn du dich in einer bestimmten Situation, in einem bestimmten Kontext deines Lebens wiederfindest. Und vielleicht hast du ja auch bereits jetzt das Schild an der Türe bemerkt, vielleicht kannst du ja bereits jetzt schon lesen, um wen es sich dabei handelt.(z.B. den Partylöwen, den Schüler, den Chef, den Liebhaber, den Verliebten…) Vielleicht hat diese Subperson ja auch einen Namen (z.B. den Spitznamen, den Partykumpels /Freundin etc geben. Hier bitte sehr behutsam umgehen! Im Zweifel Namen weglassen)

(Ziel: Aufbau der Subpersonen und ihres Kontext als Bestandteile des individuellen Erlebens und Schaffung der Möglichkeit zur Kontaktaufnahme)

III Der Beobachter

Tritt doch einfach einmal leise ein. Und wundersamerweise repräsentiert der Raum genau seinen Bewohner (z.B. ein realer Ort wie ein Club, ein Klassenzimmer, ein Büro, es kann aber auch ein Raum sein, der die Person anders repräsentiert, z.B. ein „PUA-Raum“, in dem einfach viele tolle Mädels sind und warten, verführt zu werden. Da ist es dann auch interessant, wie groß der Raum ist) Was gibt es dort zu sehen? Beschreibe was du wahrnimmst. Und deine Subperson ist auch hier, im Haus deiner Selbst, und im Raum wo sie hingehört. Noch hat sie dich nicht nicht bemerkt und ist nun mit dem beschäftigt, was sie da eben tut. Beobachte sie. Was tut sie? Was hat sie an? Wie bewegt sie sich, wie redet sie, wie ist ihre Körperhaltung? Nimm alles wahr, was es wahrzunehmen gibt. Lass es auf dich wirken, denn je besser du deine Subperson verstehst, umso intensiver wird später das Erleben sein. Und dein Unbewußtes wird dir dabei helfen, alles wahrzunehmen, was es wahrzunehmen gibt.

(Ziel: Visuelle Metaphorik „Raum für die SP“ + Personifizierung der dissoziierten SP. Weiter werden an dieser Stelle Informationen für das bevorstehende „Selbst-Modelling“ , die Assoziation mit und somit die erfolgende Elizitierung der SP gesammelt)

IV Der erste Kontakt?

Und nun sprich die SP an, mit dem freundschaftlichen Respekt, wie du einen langjährigen Bekannten ansprechen würdest. Und während du mit ihr ins Gespräch kommst, kann es passieren, dass Fragen aufkommen. Frage deine SP, was ihre Wünsche, ihre Ziele und ihre Hoffnungen sind. Und höre genau zu. Vielleicht interessiert dich ja auch ihr Alter, seit wann sie denn schon hier in diesem Haus lebt. Wenn die Antworten unklar sind, frage höflich nach, denn du weißt, der Bewohner (wenn Namen, dann mit ihm ansprechen) wird dir antworten, so gut er kann, denn es liegt auch in seinem Interesse und es tut ihm gut, sich mit dir auszutauschen.

(erfahrene NLPler können ggf. Antworten metamodellieren oder Formate wie PeneTrance anwenden)

(Ziel: Intentionen und Wünsche /Ziele / Hoffnungen / etc. der SP herausfinden)

V Ich bin du!

Und wenn alles gesagt ist, deine SP (besser Name wenn vorhanden) und du zufrieden sind, kann es leicht fallen, eine neue Art der Kommunikation zu etablieren. Dazu möchte ich dich einladen, dich hinter SP zu stellen. Und gleich wenn ich jetzt sage, aber erst dann, wirst du einen Schritt nach vorne machen und in SP schlüpfen, die Welt, dein Zimmer aus seinen Augen sehen, mit seinen Ohren hören, mit seinen Sinnen wahrnehmen. Nimm einen tiefen Atemzug. Mach den Schritt nach vorn. Jetzt! Du bist nun sie. Sieh dich um. Nimm jedes Detail wahr. Es ist dein Raum, du kannst alles tun. Und tu das, was du tun möchtest. Wonach dir ist. Was ist dir wichtig im Leben? (Physiologie! Kinästhetisch Ankern wenn voll drin! Machst du das Format alleine, dann) stell dir ein Symbol vor, was dich in diesem Moment repräsentiert, dich ausmacht, die Essenz deiner Person ist. Es wird ganz von selbst erschienen. Und wann immer du dieses Symbol in deinem weiteren Leben visualisierst, weißt du, dass du sofort wieder der sein wirst, der du gerade bist, solange es der Situation angemessen ist (wichtig für Ökologie!).

(Ziel: Assoziation mit und ankern der SP. An dieser Stelle kann der Coach die SP direkt befragen.)

VI Ich bin ich!

Und gleich, wenn ich jetzt sage, wirst du wieder den Schritt nach hinten tun, heraus aus ihm gehen, in die Gestalt, die du verlassen hast als du in die SP geschlüpft bist. Du wirst SP wieder von außen sehen. Jetzt. (Dissoziation von SP, zurück ins Meta-Du)

Bedanke dich bei SP für die gewonnenen Erkenntnisse und behalte sie als wichtigen Teil von dir in deinem Inneren, an seinem Platz, dort wo er hingehört (Reintegration um vorherige Dissoziation wieder aufzulösen) Und verlasse den Raum, mit dem Gedanken, dass deine SP nur die besten Absichten für sich und dich hat.

VII Und wie geht es weiter?

Von hier gibt es erst einmal zwei verschiedene Wege:

• Wenn es darum ging, die SP zu ergründen und zu ankern: EXIT (Haus verlassen, Trance auflösen: Beim Durchschreiten der Haustür öffnen sich die Augen, du bist hellwach und fühlst dich gut)

• Wenn du noch weitere SPs kennenlernen und ergründen möchtest, dann einfach weiter zur nächsten Türe.

Den erfahrenen Anwendern stehen ab hier udn auch schon innerhalb des Formates natürlich dutzende Möglichkeiten offen. Ich habe es dafür weitgehend offen gehalten. Ihr seid also herzlich eingeladen, zu experimentieren, kreativ zu werden!

Für jene, die noch nicht so versiert sind, folgt bald Teil III mit konkreten Anwendungen, gerade fürs Innergame.

Coming soon!

Geplant ist

• Konfliktbearbeitung mit Mentorentechnik / Verhandlungsmodell mit Bodenankern

• Besseres Verständnis der Subpersonen füreinander

• Veränderung von Kontext und Bedeutung über visuelle Metaphorik

• Aufbau neuer Subpersonen

Ich wünsche euch viel Spaß auf Entdeckungsreise!

Beste Grüße,

Tsukune

P.S.: PUproceeder, ich habe deinen Post nicht vergessen. Die Antwort darauf kommt bald!

bearbeitet von Tsukune

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Hey PUproceeder,

zu deiner ersten Frage, den expliziten Erwartungen:

Solche Sätze wie du als Beispiel gebracht hast, verwende ich im Comfort, allerdings sind sie in dieser Form zu schwach, um tatsächlich eine SP zu elizitieren. Mit der Verwendung des Konjunktiv “würdest“ implizierst du ja bereits durch die Semantik, dass dem gerade nicht so ist, sie eben nicht an diesem Strand, nicht in diesem Zustand ist.

Ich nehme mal eben deine Grundlage und baue sie um:

Sabine, du wirkst gerade so lustig und entspannt. Das gefällt mir richtig gut. Weißt du, es gibt Menschen, die leben einfach griesgrämig in den Tag hinein (zeig von euch weg). Das finde ich so schade. Ich glaube du, wir sind da ganz anders (zeige zwischen euch hin und her). Wir genießen das Leben. Kannst du dich noch an deinen letzten geilen Sommerurlaub erinnern? Ich kann es noch als wäre es gestern gewesen. Du fühlst dich da einfach nur wohl, frei und entspannt. Und alles was du tust, macht dir Spaß. Mit mir ist es so, dass ich mich in solchen Momenten einfach treiben lasse, den Moment voll auskoste… usw.

Ich nehme an, du bekommst eine Idee von der Struktur?

Zuerst habe ich sie durch Nennung ihres Namens voll assoziiert. Wenn ich ihren Spitznamen kenne, den sie mit tollen Erlebnissen in Verbindung bringt (zB wie ihre Freundin sie nennt), nutze ich den. Den Zustand bzw. das Verhalten, das ich in ihr auslösen will (das Tolle ist, sie muss des zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht einmal zeigen), habe ich benannt und positiv durch ein SOI belegt. Eine Bubble erzeugt, indem ich unser Umfeld als „griesgrämig“ belegt und negativ geframed, uns hingegen metaphorisch gekoppelt habe. Mit einer Weaselphrase und magic words („geil“) sie in ein positives Erleben gezogen. Dabei bin ich aber so vage geblieben, dass sie sich den Kontext selbst aussuchen kann. Ich weiß ja nicht, ob sie den Strand überhaupt mag. Dann habe ich von mir erzählt, bin in die Du-Form und habe Suggestionen gestreut, was unter ihrem Radar hindurch geht, weil ich ja offiziell nur von mir erzähle. Habe mittels Interpunktionsambiguität „Spaß“ „mit mir“ verknüpft und wieder weiter suggeriert. Ab einem gewissen Punkt würde ich sie einfach von ihrem Urlaub erzählen lassen, förderliche Statements bestärken, mit SOIs belohnen, bis sie voll im Erleben ist. Und wenn ich meine Sache gut gemacht, den Raum in ihrem Kopf geschaffen habe, wird sich die SP zeigen. Im Prinzip ist das aber auch nichts wirklich Neues, das sind so die Grundlagen dessen, was sich Speed Seduction nennt.

Und um auf deine zweite Frage zu kommen: Was da möglich ist, wenn die Mädel ihre „Schattenseite“ nicht hinauslassen kann, geht schon ziemlich tief. Nimm es mir nicht krumm, wenn ich mich, was Anleitungen zu derlei "verdeckten" Interventionen betrifft, bedeckt halte. Zumal sie, falsch gemacht einigen Schaden anrichten können und du nie weisst, was dich in den Tiefen ihrer Psyche erwartet. Vielleicht hatte sie ja ein traumatisches Ereignis mit dieser SP verknüpft oder ähnliches. Da musst du genau wissen was du tust und im Zweifelsfall die Finger davon lassen. Es ist immer eine Kosten-Nutzensache, und da sind die Kosten meist zu hoch.

Beste Grüße,

Tsukune

bearbeitet von Tsukune

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Guide to Subpersonalities Teil III: Konstruktive Veränderungsarbeit

Praktische Anwendung: Verhandlungsmodell und Mentorentechnik

1) Verständnis und Kooperation zwischen divergenten SPs erzeugen

Oftmals kollidieren die Ansichten von Subpersonen untereinander. So wird die SP „Elitesoldat“ im genannten Beispiel von RJ sicherlich kein gutes Bild von der SP „Frauenfeigling“ haben. Jedoch, wie in jeder Beziehung zwischen Menschen, können auch SPs voneinander viel lernen. Und auch wie im richtigen Leben ist Respekt für seinen Nachbarn eine Voraussetzung für ein entspanntes Miteinander. Diese Formate sollen helfen, zum einen Frieden zu schaffen, zum anderen eure SPs voneinander und aus anderen Quellen lernen zu lassen. Ich wünsche euch viel Spaß damit!

a) Zusammenbringen der SPs

Dies kann über Bodenanker oder ganz im Inneren (Verhandlungsraum innerhalb des Hauses) geschehen. SP1 und SP2 werden nacheinander „gerufen“ und legen ihre jeweiligen Ziele, Wünsche und Bedürfnisse dar, die sie ja bereits dem „Meta-Du“ berichtet hatten, in dessen Gestalt du selbst dich in diesem Raum befindest.

Bsp.:

SP „Ehemann“: Ich möchte eine glückliche Familie, geliebt werden und Liebe geben

SP „Liebhaber“: Ich möchte leidenschaftlich sein, Abwechslung im Bett und begehrt werden

b) Verhandlungs der SPs

Das was ich hier beschreibe ist quasi ein Potpourri aus verschiedenen Techniken der Gestalttherapie und des NLP, einfach, und dennoch sehr effektiv.

Nun schlüpst du, wie in „Doors to your others“ beschrieben in SP1 (Anker zünden!), fühlst dich in sie hinein und betrachtest als diese SP2. Sagst, was du zu sagen hast, was deine Wünsche, Ziele und Bedürfnisse sind. Fragst die andere SP, was sie davon hält und ob es Möglichkeiten gibt, wie beide zufrieden sein können. Denke daran, euer Ziel ist Verständnis untereinander. Und nimm wahr, was du dabei wahrnimmst und wie sich das für dich anfühlt. Und lass deinen Gesprächspartner antworten.

Dann trittst du aus SP1 heraus und daraufhin in SP2 (Anker). Und sagst nun das, was du der anderen Person zu sagen hast, vermittelst Absichten, stellst Fragen. Genau wie zuvor. Nimm jegliches Gefühl, alle Regungen wahr. Und höre was dein Gesprächspartner dir darauf antwortet. Und freu dich auf neue Erkenntnisse. Denn einfach einmal ein paar Meilen in den Mokassins eines anderen zu gehen, sich selbst aus anderen Augen zu sehen, kann durchaus etwas ändern.

(Anm.: Das klappt im Übrigen auch ganz wunderbar mit Personen aus deinem Umfeld, z.B. sich gedanklich in die Ex hineinzuversetzen, wie sie dich gesehen hat als sie Schluss machte. Oft kommen da Erkenntnisse ins Bewusstsein, die vollkommen anders sind als die Hirnwichserei, die man sich sonst so macht)

Und dann wechselst du in dein Meta-Du und betrachtest die beiden. Wie verhalten sie sich, wie hat sich ihr Verhältnis zueinander verändert? In dieser Position kannst du auch als Schlichter auftreten, Emotionen herausnehmen, loben oder deine SPs zur Ordnung rufen. Wichtig ist hier der respektvolle Umgang der SPs, Ziel ihre gegenseitige Akzeptanz untereinander. Denn jede SP erfüllt einen bestimmten, wichtigen Zweck, hat positive Absichten für dich und ist ein Teil des Ganzen.

Den Wechsel zwischen diesen drei Positionen, die konstruktiven Dialog wiederholst du nun, bis die SPs ein Verständnis füreinander entwickelt haben, mit dem auch das Meta-Du zufrieden ist. Du wirst es spüren, wenn es soweit ist. Denn es ist wie im richtigen Leben auch: Aus allem und von jedem kannst du etwas lernen. Idealerweise kommen dabei Kompromisse oder gar Kooperationen heraus.

Letztere, obiges Beispiel aufgegriffen, kann (muss aber nicht) sich dann so anhören:

„Ich kann zugleich leidenschaftlicher Liebhaber und guter Ehemann für meine Partnerin sein, wenn ich meine Wünsche ihr gegenüber offener kommuniziere.“

Oder der „Elitesoldat“ könnte dem „Frauenfeigling“ symbolisch mehr von seinem Mut überreichen, so dass er damit seine Angst, seine Zweifel überwinden und sich weiterentwickeln kann. Du veränderst damit (Sub)Identität. Und der Möglichkeiten gibt es viele.

Du kannst dir vorstellen, dass die Veränderungen auf der Werte- und der Verhaltensebene kaum drastischer sein könnten. Im Beispiel mit dem „Ehemann“ kann solch ein Kompromiss durchaus dazu führen, dass ein Mann seine Geliebte aufgibt und sich ganz seiner mit neuen Augen betrachteten Frau und seiner Familie widmet. Und beide SPs sind zufrieden. Aber auch wenn keine so schöne Kooperation dabei herauskommt, wissen die SPs nun voneinander, ihren Wünschen und Zielen und können sich mit Respekt begegnen und helfen, so wie es sich für gute Nachbarn gehört.

Variante 2 - Bodenanker

Nicht jeder möchte dieses Format auf diese Art und Weise machen, da es eine gewisse Trancetiefe und Konzentration voraussetzt. Deswegen hier noch eine weitere Option, die für mich sehr gut funktioniert: Beschrifte drei Blatt Papier mit „SP1“, „SP2“ und „Meta-Ich“. Du kannst auch gerne noch deinen Kreativen Teil einladen, daran teilzuhaben und dir Ideen zu liefern. Tritt vom Meta-Du in SP1 (Anker aus „Doors to your others“ zünden), wende dich nach SP2 und visualisiere diese dort. Dann sag, was es zu sagen gibt. Danach kurz separieren, dann rein in SP2, anker zünden, nach SP1 ausrichten und mit ihr reden. Dann nach Meta und beobachten, loben, schlichten etc. Das Ganze geht so lange, bis jeder alles über jeden weiß und, da wir zielorientiert arbeiten, eine Kooperation bzw. tiefes Verständnis entstanden ist. Die NLPler unter euch könnte das Vorgehen bekannt vorkommen, es ist im Prinzip eine Variante der „Walt Disney Strategie“. Das Rad erfinde ich hier auch nicht wirklich neu, dem ein oder anderen werden diese Techniken in anderem Zusammenhang schon bekannt sein.

2) Mentorentechnik

Dies ist eine Form des Modelling, und die Technik dazu gedacht, dir neue Optionen, neues Verhalten zu ermöglichen. Du kannst einer SP in ihrem Raum auch einen externen Mentor zur Verfügung stellen, eine Person, lebend oder tot, real oder fiktiv (z.B. Don Juan, Mystery, James Bond etc), mit der sie sich austauschen kann. Je besser du über den Mentor Bescheid weißt, desto wirksamer wird das Format sein. Im Prinzip macht es nichts anderes, als die unbewusst schon längst dir bekannten Informationen deiner SP vorzukauen, so wie sie diese braucht. So kannst du dir z.B. als SP „rAFC“ von „Mentor: Mystery“ erklären lassen, wie man am besten Attraction aufbaut. Dadurch, dass du im besten Fall schon das M3-Modell gelesen und die Theorie verstanden hast, wird er es dir so erklären können, dass du es ausführen kannst. Vielleicht lässt er dich ja auch einmal in seinen Körper schlüpfen und als er selbst durch deinen inneren „Frauenraum“ ,deinen „Club“ oder deine „Einkaufsstraße“ streifen und gamen, so dass du feststellen kannst, wie einfach es doch funktionieren kann. Denn hey, du bist schließlich Mystery. Und danach, wenn du wieder aus ihm heraustrittst, kannst du alle Ressourcen mitnehmen, die du dazu brauchst, es auch als du selbst zu tun. Und die platzierst du als Symbole (zB Gegenstände) in deinem SP-Raum, der dadurch noch reicher für dich wird.

3) Anmerkungen

Noch ein paar Worte zu diesen Formaten: Je mehr ihr euch darauf einlasst, je mehr ihr eurer Phantasie freien Lauf und eurem Unbewussten die Kontrolle lasst, desto besser werden sie funktionieren.

Es gibt so viele Möglichkeiten, in diesen Räumen zu interagieren. Prinzipiell ist eurer Kreativität kaum eine Grenze gesetzt, besonders falls ihr im Modell von NLP versierter seid. Doch sei es wie es sei, ich wünsche euch eine Menge Spaß und viele interessante Einsichten damit!

Herzlichst,

Tsukune

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In der Transaktionsanalyse gibt es eine Aufteilung in drei Persönlichkeitsbereiche: Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich und Kind-Ich, die in unterschiedlichen Situationen die Führung übernehmen. In jeder Persönlichkeit sind diese Bereiche unterschiedlich stark ausgeprägt, sind jedoch alle Teil einer Persönlichkeit. Durch geschickte Kommunikation kann man diese Persönlichkeitsbereiche auch gezielt ansprechen.

Diese Persönlichkeitsereiche werden nochmal unterteilt:

Eltern-Ich: fürsorglich und kritisch-autoritär

Erwachsenen-Ich: der Situation angemessen bzw. logisch

Kindheits-Ich: natürlich-verspielt, angepasst-ängstlich und rebellisch-trotzig

Angewandt auf die Beispiele sähe das dann so aus:

Bei Herr Maier liegen sind diese Persönlichkeitsbereiche unterschiedlich stark ausgeprägt: Als Führungsperson wird das Erwachsenen-Ich und das kritisch-autoritäre Eltern-Ich verwendet, als Familienvater auch das fürsorgliche Eltern-Ich. Den Persönlichkeitsbereich angepasste Kind-Ich kann er bei der Domina ausleben. So kann er alle Facetten seiner Persönlichkeit ausleben.

Der Mann im Urlaub kann sein freies Kind-Ich hervorkramen, während er im Winter als kritisch-autoritäres Eltern-Ich seine Frau zum Heizkostensparen erziehen möchte.

Das Partygirl denkt im freien Kind-Ich: „Boah der Kerl macht mich mal richtig an, ich will ihn!“, während das angepasst-ängstliche Kind-Ich denkt: „Nein, dann bin ich doch eine Schlampe“.

Ich kann jetzt keinen Vorteil daran erkennen, beliebig viele unterschiedliche Persönlichkeiten zu unterscheiden und diese miteinander diskutieren zu lassen. Das wird mir zu unübersichtlich ;)

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Hey Henry,

ich danke Dir für Deine Antwort. Lass mich meinen Standpunkt erläutern: Diskutiert ein Kind mit einem Erwachsenen, kommt dabei selten etwas herum, was beide Parteien zufriedenstellt. Als ich ein Kind war, dachte ich wie ein Kind. Als ich jedoch erwachsen wurde, legte ich die Art des Kindes ab, heißt es so schön im 1. Korintherbrief. Und genau da liegt für meine praktische Arbeit die Crux mit der Persönlichkeitsbetrachtung der TA. In Trance ein Kind-Ich mit einem Erwachsenen-Ich diskutieren zu lassen, stelle ich mir sehr spaßig vor ^_^ Aber auch lösungsorientiert?

Das Persönlichkeitsmodell aus der TA ist mir halbwegs bekannt, ein dreigliedriges Persönlichkeitsprinzip hat ja bereits Freud in seinem Strukturmodell der Psyche postuliert: das Lustprinzip („Es“), das Realitätsprinzip („Ich“) und die Moral („Über-Ich“). Soviel ich weiß ist die TA ja auch aus diesem Modell entstanden. So könnte ich auch mein Partymäuschen als vom „Es“ getrieben, das brave Mädchen verstärkt beherrscht durch moralische Instanzen betrachten. Jedoch kann ich daran schnell etwas verändern? Das bezweifle ich. Zumindest habe ich nicht die Werkzeuge dafür.

Wenn ich schnelle Veränderungsarbeit auf Identitätsebene erreichen möchte, erscheinen mir in meiner Welt die doch recht statischen Modelle der TA als weniger geeignet. Für dich ist es übersichtlich, für mich ist es zu wenig. Mir ist aufgefallen, je präziser ich den Hebel ansetzen kann, desto besser klappt das, was ich - für mich oder mein Gegenüber - erreichen möchte. Ob ich nun mit Teilen oder Subpersonalities (was ja in sich auch wieder nur Teileverbünde sind, weshalb die NLP-Teilearbeit da auch ganz hervorragend funktioniert) arbeite. Ich habe in der Regel weniger Widerstand des Klienten, weniger Widerstand der Teile untereinander und kann wenn nötig immer noch generalisieren oder zusammenfassen, prozessorientiert arbeiten. Ich gebe zu, ich habe noch nicht, zumindest nicht wissentlich, mit TA-Methodik gearbeitet. Daher sieh mir eventuelle Missverständnisse nach. Vielleicht werde ich die Tage mir einen Freiwilligen schnappen, die in der TA beschriebenen Persönlichkeiten aufstellen und schauen, was dabei raus- und rumkommt. Und ich bin durchaus offen für neue Ideen und Konzepte. Danke für den Hinweis, ich werde auf jeden Fall aus dieser Erfahrung etwas mitnehmen.

Nun, das ist eben so eine Sache mit den Modellen. Sie sind nur die Landkarte, nicht das Gebiet, nicht die tatsächliche Wirklichkeit. Die sieht wohl oft ganz anders aus. Nichts desto trotz lässt sich mit ihnen arbeiten, in den Naturwissenschaften, an den Weltmärkten oder auch im Pickup. Und auch mit ungenauen Modellen lässt sich durchaus etwas anfangen. Und auch ich als NLPler weiß, dass NLP wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein wird. Ich bin da pragmatisch. Für mich zählt nicht die Denkschule, sondern der Erfolg. Und da nehm ich alles mit, was ich bekommen kann, solange es für mich funktioniert :-o

Beste Grüße,

Tsukune

bearbeitet von Tsukune

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Auch wenn die Persönlichkeitsbereiche in der TA nach Kind-Ich, Erwachsenen-Ich und Eltern-Ich benannt sind, heißt das nicht, dass einer dieser Persönlichkeitsbereiche einem anderen überlegen wäre. Diese sind so benannt, weil sie gewisse Verhaltensweisen in der Interaktion mit Mitmenschen gut beschreiben. Hier ist eine kurze Übersicht: [1]. Ich würde die Ich-Zustände nicht diskutieren lassen, sondern mir eher die Frage stellen, ob der entsprechende Ich-Zustand in einer gewissen Situation zu zufriedenstellenden Ergebnissen führt oder ob ich nicht besser einen anderen Ich-Zustand nutzen sollte.

Die Lösungsorientierung kommt ins Spiel, wenn man darüber nachdenkt, ob die Interaktionen mit anderen Menschen zufriedenstellend verläufen. Mit dem Modell kann man dann überlegen, warum das so ist. Beispiel: Chef brüllt Mitarbeiter an (Kritisches Eltern-Ich an angepasstes Kind-Ich). Mitarbeiter motzt zurück (aus dem Kritisches Eltern-Ich an angepasstes Kind-Ich). Das ist eine gekreuzte Transaktion, die zu einem Konflikt führt, wenn nicht jemand den Ich-Zustand wechselt. Die TA bietet hier als Alternative an: Chef brüllt Mitarbeiter an (Kritisches Eltern-Ich an angepasstes Kind-Ich). Der Mitarbeiter anwortet zunächst aus dem angepassten Kind-ich an das Kritisches Eltern-Ich (Das ist eine paralelle Transaktion) und wechselt anschließend direkt zum Erwachsenen-Ich an Erwachsenen-Ich, um das Gespräch von der eher emotionalen Ebene auf die Sachebene zu ziehen.

Die Verbindung zum Subpersonality-Modell sehe ich so, dass man in verschiedenen Situationen (=Subpersonalities) verschiedene Ich-Zustände bevorzugt einsetzt, weil das so antrainiert ist. Zum einen denkt man hier über die Kommunikationssituation nach und man versucht ein Verhalten aus einer anderen Situation mit erfolgreicher Kommunikation auf eine andere Situation, mit der man weniger zufrieden ist, anzuwenden.

[1] http://www.psychologie-jaegers.de/TA-5-Diagnose.htm

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