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[Gast NoDoll]

Hätte da mal ne Frage, vllt. kennt sich da jemand damit aus.

Also mir kommen in vielen Situationen relativ schnell die Tränen. Vor Allem wenn eine Person, der ich emotional Nahe stehe, plötzlich i-etwas verletzendes sagt o.ä. selbst wenn es ein einfacher blöder Spruch oder sonst i-eine Kleinigkeit ist. Ich drehe mich dann meistens weg, damit die Person das nicht mitbekommt und fühle mich auch ziemlich dämlich wegen so nem Scheiß gleich heulen zu müssen. Aber ich bin dann i-wie so emotional überfordert, dass ich einfach gar nichts sagen kann, weil ich Angst habe kein Wort raus zu bringen ohne loszuheulen.

Als Beispiel hatte ich gestern in der Schule mit ner guten Freundin während des Unterrichts eine hitzige Diskussion und dann hat sie etwas gesagt, was mir ziemlich zugesetzt hat, aber nicht weil es gemein war, sondern einfach weil sie damit Recht hatte. Dann kamen schon wieder die Tränen, ich schau sie nicht mehr an, tu so als würde ich mich auf den Unterricht konzentrieren und sag nichts mehr. Sie hat sich dann auch gleich mehrmals entschuldigt. Als ich mich wieder gefasst habe, hab ich versucht ihr zu erklären, dass sie Recht mit ihrer Aussage hatte und ich deshalb so verletzt war, aber sie hat das nicht einsehen wollen und fühlte sich dann eine ganze Zeitlang mies.

Und genau hier ist das Problem. Oft ist der Grund dafür dass ich weinen muss in mir drinnen nicht die andere Person, aber das Weinen/ Schweigen bringt immer so eine düstere Stimmung mit sich und der andere fühlt sich schuldig. Doch das merke ich meistens nur im Nachhinein, wenn ich in der Situation drin bin, kann ich i-wie gar nicht anders reagieren. Hab das Gefühl, wenn ich mein Gefühl jetzt einfach rauslasse mach ich aus ner Mücke nen Elefanten und ich möchte die andere Person durch einen plötzlichen Gefühlsausbruch nicht schockieren/ abschrecken. Mir ist wenn es sich um eine Kleinigkeit handelt, die mich so verletzt hat, bewusst dass es nur eine Kleinigkeit ist. Trotzdem ändert das nichts an den starken negativen Gefühlen die habe.

Ich würde gerne besser damit umgehen lernen, und vor Allem möchte ich Anderen besser kommunizieren können dass es nicht an ihnen liegt und sie sich nicht schlecht zu fühlen brauchen. Kennt sich jemand damit aus und kann mir einen Tip geben?

[afc_squared 24]

1. Freu dich darüber. Ernsthaft. Du bist mit deinen Gefühlen sehr gut in Kontakt, dazu gehören eben auch die negativen Gefühle.

Glaube das jemandem der ca. 20 Jahre seines Lebens damit verschwendet hat fast nicht mehr weinen zu können, und der eine familiäre Voll-Katastrophe und eine teure Therapie benötigt hat um es wieder zu lernen.

Die Fähigkeit bei starken Gefühlen zu weinen werde ich nie wieder hergeben.

2. Zu den Tränen stehen. Fällt mir als Mann (der wahrscheinlich 2 1/2 mal so alt ist wie du) auch nicht leicht. Ich dreh mich dann weg und komme später auf den Menschen wieder zu um ihm klarzumachen dass alles in Ordnung ist. (Wenn du es schaffst den Leuten bevor du dich wegdrehst zu zeigen dass alles in Ordnung ist wäre das optimal... )

Das würde ich dir so auch raten: dir ist klar dass das dein Thema ist / zu dir gehört... wenn du den anderen das ganz klar kommunizierst (in Worten und in deinem Verhalten.. z.B. dass du hinterher wieder ganz normal und fröhlich bist) werden sie das akzeptieren.

Insgesamt ist diese Fähigkeit ein Geschenk.. nur in unserer Gesellschaft hat sich das noch nicht herumgesprochen. Ehrlich gesagt wächst mein Respekt vor Menschen bei denen ich beobachte dass ihre Emotionen sie manchmal zu Tränen rühren.

Aus deinem Text vermute ich dass du noch sehr jung bist: die Schwelle ab der du zu Tränen neigst wird im Laufe der Zeit steigen. Trotzdem wünsche ich dir dass sie nie so hoch geht dass du nicht weinen kannst wenn du etwas trauriges erfährst....

Denn dein Lachen ist dann genau so stark.... und starke Gefühle sind etwas Schönes.

November 27, 2010 bearbeitet von afc_squared

[NextMafiusu 31]

Guck mal, ich bin auch nah am Wasser gebaut...

[Reaven 24]

Es gibt zu solch einem Verhalten im Allgemeinen viele Theorien die sich nicht nur aufs Weinen sondern auf außergewöhnliche Reaktionen im Allgemeinen beziehen. Dabei gibt es zwei Aspekte die beachtet werden müssen.

Zum ersten sollte man die Absicht seines Gegenübers immer im Hinterkopf behalten. Wenn jemand etwas sagt um fachliche kritik an dir zu üben dann will er dich damit in der Regel nicht verletzen sondern eben etwas zur Verbesserung beitragen. Sowas sollte man sich nicht zu Herzen nehmen. Wenn jemand offensichtlich auch negativdestruktive Absichten hat dann kann man es sich schon eher zu Herzen nehmen. KANN, es kommt hier darauf an in welcher Beziehung du zu dieser Person stehst, wenn es eine Jahrelange Freundin ist dann kann auch in einer erstmal verletzenden Aussage viel Wahrheit stecken, wenn das Statement aber von jemandem kam der dich einfach nicht mag und dir nur auf die Nerven fallen will obwohl er dich kaum kennt kannst dua uch getrost auf seine Meinung scheißen!

Das zu bedenken fällt manch einem im Eifer des Gefechtes schwer, deshalb würde ich dir empfehlen in Zukunft immer bewusst daran zu denken, was dein Gegenüber eigentlich erreichen will wenn er mit dir Disskutiert.

Zum Zweiten gibt es die Theorie das Menschen die in ihrer Kindheit unschöne Dinge erlebt haben später dazu neigen in Konfliktsituationen die sie an Kindheitserlebnisse erinnern auch wie Kinder reagieren. Das würde hier natürlich prima ins Schemata passen. Wenn ein Kind nicht das bekommt was es will heuelt es bis es bekommt was es will und lernt so das weinen zur Lösung von Problemen führt. Normalerweise entwickelt man seine Fähigkeiten weiter und versucht später Probleme durch Diskussionen zu lösen. Wenn man nun aber als Kind Eltern hat bei denen Diskussionen zu keinem Ergebnis führen kommt das Kind zum Schluss, dass Weinen wohl besser funktioniert als verbale Auseinandersetzungen.

Letztlich wirst man das Problem niemals auf eine einzige Ursache zurückführen können. Meiner Meinung nach kommt da mehreres zusammen. Vermutlich hast du auch kein besonders gutes Selbstwertgefühl. Wenn du das hättest würdest du die wenigsten Äußerungen so persönlich nehmen das sie dich zum Weinen bringen. Wie deine Kindheit aussah weiß ich nicht, das weißt du am besten. Ich empfehle fast in jedesm zweitem Thread im Personal Development Bereich das Buch "Die 6 Säulen eds Selbstwertgefühls" und wenn es um die Kindheit geht auch "Das Kind in uns", beide Bücher beinhalten nämlich sowohl einen theoretischen und einen praktischen Teil, letzteren würde ich wenn ich die Bücher lese auf jeden Fall auch durchführen.

mfg

Reaven

[Mutter_Aphrodite 4]

Ich bin auch fürchterlich nah am Wasser gebaut.

Ich weine z. B. auf dem Weg zur Arbeit, wenn mich ein Lied aus dem Radio berührt. Ich weine, weil der Abendhimmel so bezaubernd ist. Ich weine, weil ich mich für jemanden mitfreue oder weil ich so doll lachen muss. Ich weine, weil ich mich über Ungerechtigkeiten oder Äußerungen meiner Mitmenschen ärgere.

Die letztgenannten, rein-negativen Gefühlsausbrüche wollte ich natürlich am ehesten kontrollieren, dazu versuchte ich mich sehr beharrlich seit meiner Kindheit zu zwingen.

Die längste Zeit mit verhältnismäßig wenig Erfolg. Dann hab ichs einfach akzeptiert, und seitdem geht's im Allgemeinen natürlich besser (beruflich war das seltsamerweise und zum Glück nie ein Thema, warum, versteh ich allerdings selbst nicht ).

Was mich daran wirklich gestört hat, war, dass mir vom jeweiligen Gegenüber in den negativen Fällen (wenn also gepaart mit Wut) häufiger unterstellt wurde, mein Denkvermögen würde antiproportional zu meiner Augenfeuchte abnehmen.

Dass diese Idee ein großer Haufen Bullshit ist, wusste ich schon als kleines Mädchen, nur wie beweisen... einfach weiter-reden, reden, reden!

Trotz Tränen.

[K-FOR 42]

Ich würde auch sagen, dass es sehr gut ist, zu seinen Gefühlen zu stehen und sie zuzulassen. Ich habe ADHS und bin daher sehr impulsiv, was mir in der Vergangenheit sehr oft zum Nachteil wurde. Mir wurde antrainiert immer meine Gefühle zu bändigen, u.A. das hat mich schlussendlich in schwere Depressionen, null Selbstbewusstsein, totale Betaness usw. geführt

Ich habe dadurch gelernt, dass es mir viel besser geht und die Sozialhygiene auch besser ist, wenn ich meinen Gefühlen freien Lauf lasse. Ich habe mich bei einem ex-Kumpel immer zusammengerissen und versucht das mit Feingefühl zu tarieren, wenn er mir subtil oder offen irgendwas aufdrücken wollte, was ich nicht wollte. BULLSHIT, am Ende bin ich wegen der aufgestauten Agressionen voll explodiert und hab eine Menge sozialen Schaden hinterlassen. Er hat das Verhalten (Sachen aufdrücken wollen etc.) komischerweise nicht bei nem gemeinsamen Kumpel gemacht, der zu seinen Gefühlen steht und gleich die ersten Shit-Tests agressiv abgewiesen hat..

Ebenso habe ich mich früher der gesellschaftlichen Ansicht gebeugt, dass Heulen Schwäche sei und Jungs/Männer stark sein müssen und daher nicht heulen dürfen. Diese Selbstausgrenzung ist aber Selbstausbeutung und die "Leute", die Einem diese Erwartung aufdrücken sind totale Charakterschweine.

Ich habe gelernt, zu heulen und zu brüllen, wenn mir danach ist.. dadurch haben zwar Viele Angst vor mir, aber ich komm super damit zurecht und hab weiterhin die Leute die mich trotzdem schätzen und mit mir zu tun haben wollen

Ich bin der Elefant im Porzellanladen und das muss so sein!

[Firering 3]

Ich bin auch Nah am Wasser gebaut und kann z.B. auch bei traurigen Filmen als Mann weinen .

Na und ? Wo ist denn das Problem.

Ich finde Menschen die ihre Emotionen zeigen können genial und auch Menschen die vor anderen weinen, dass ist kein Zeichen von Schwäche , sondern ein Zeichen von Stärke.

Eiskalte Menschen gibt es genug auf der Welt, sei froh das Du Sensibel bist.

[Gast KommodoreB]

Mir doch egal.

[Reaven 24]

Ich bin auch Nah am Wasser gebaut und kann z.B. auch bei traurigen Filmen als Mann weinen .

Na und ? Wo ist denn das Problem.

Ich finde Menschen die ihre Emotionen zeigen können genial und auch Menschen die vor anderen weinen, dass ist kein Zeichen von Schwäche , sondern ein Zeichen von Stärke.

Eiskalte Menschen gibt es genug auf der Welt, sei froh das Du Sensibel bist.

Naja das Problem ist trotz Allem irgendwo gegeben. Es ist gut seine Gefühle zu zeigen, es ist aber nicht gut wenn Andere sich schon total anormal verhalten nur um dich nicht zum Weinen zu bringen, insbesondere dann wenn sie die Reaktion nicht nachvollziehen können. Ein Zeichen von Stärke ist es teils auch, trifft aber nicht immer zu!

Ich würde mich an deiner Stelle in dieser Sache ienfach mal an einen Therapeuten wenden und ihm deine Situation schildern. Sehe es einfach als Vorsorge, es ist nämlich nciht möglich dir so wirklich zu helfen, es gibt grade bei sowas verdammt viele Faktoren die berücksichtigt werden müssen!

mfg

Reaven

Mir doch egal.

Vollidiot!

mfg

Reaven

[Hearts_and_Minds 1643]

NoDoll, Du bist noch jung, da hat man noch nicht unbedingt die Stressverarbeitungsmechanismen entwickelt, die man später hat. Wenn Du mehr Erfolge im Leben hast, positives Feedback gesammelt hast, etwas hast, worauf Du stolz sein kannst, etc., dann wird sich das legen. Die Schule ist ohnehin für viele ein echt stressiger Ort (Prüfungen, Sozialstress, andauernder Themenwechsel, erste Erfahrungen aller Art, etc.), vielleicht bist Du gerade insgesamt auch einfach von verschiedenen Faktoren (Schule, Umfeld, Liebe, etc.) etwas gestresst. Gib Dir selbst die Zeit, Dich an alles zu gewöhnen. Du bist als Schülerin eben noch auf dem Weg vom Kind zur Erwachsenen und Kinder weinen eben öfter & schneller als Erwachsene.

Google auch mal zum Thema "Achtsamkeit" oder "mindfulness", bspw. hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Mindfulness_%28psychology%29. Vielleicht findest Du da etwas.

Leidest Du ansonsten unter Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, oder bist Du freudlos, überfordert oder denkst, dass Deine Handlungen keinen Wert haben und Dir nix gelingt? Wenn nein, dann musst Du Dir über Dein Weinen keine Sorgen machen. Dann ist das Deine Form des körpersprachlichen Selbstausdrucks.