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Hallo!

Ihr kennt doch sicher dass Gefühl nach einem richtig befreienden Orgasmus, nach langem, ausgiebeigen Sex. Diese Ruhe, diese angenehme Erschöpfung, die gesteigerte Wahrnehmung, dieses Gefühl, im Moment zu sein, als wäre die Zeit stehengeblieben, nein, als hätte sie schlicht und einfach keine Bedeutung, diese Absenz von Verlangen, die Ruhe und Zufriedenheit. Das vielleicht beste Gefühl, das ein Mensch haben kann.

Nur leider ist das Leben kein dauerhafter post-orgasmic chill. Die meiste Zeit ist es stressig, die meiste Zeut hat man irgendetwas im Hinterkopf, das noch zu erledigen ist, das einen bedrückt, das einem keine Ruhe lässt. Bei mir ist es zumindest so. Ich kann nicht abschalten, ich kann nicht genießen, ich schaffe es nicht, herunterzukommen. Dabei ist mein Leben gar nicht stressig, ich mache es mir nur stressig. Ich schiebe Dinge auf, die ich schon längst hätte erledigen können, ich mache mir Gedanken über Dinge, die im Moment keine Relevanz haben, oder die sich ohnehin nicht ändern kann. Ich will 5 Dinge auf einmal tun und kriege am Ende nicht mal eine Sache fertig, ich schreibe um 3 in der Früh in Internetforen, wo ich schon längst schlafen könnte.

Ich bin ein unruhiger Mensch. Außer den regelmäßigen Orgasmen und der halben Stunde danach, gibt es keine sinnlichen Momente mehr für mich. Ich Esse viel Fast Food und schlinge das Essen in mich hinein, esse im stehen und kaue es kaum - ich könnte ja etwas verpassen, wenn ich zu lange Zeit mit Essen verbringe! Nur was? Das einzige was ich verpasse ist ein sinnliches Geschmackserlebnis!

Ich nehme kein Bad, weil das wäre ja Zeitverschwendung, ich mache keine Spaziergänge, denn das bringt mir ja sportlich nichts, ich gehe nicht in der Nacht raus und betrachte die Sterne, wie ich es als Kind so gerne machte, denn im Zimmer steht ja mein Computer und mit dem kann man spannendere Dinge machen als mit den Sternen, die ohnehin nicht ereichbar sind... Es ist verrückt. Ich liebe Rotwein, doch ich schütte ihn hinunter, ich liebe gutes Essen, doch ich stopfe es in mich hinein, ich liebe gute Musik, aber sie läuft allerhöchstens im Hintergrund. Ich will genießen können! Doch es klappt nicht! Ich sitze im Park und die Sonne scheint mir ins Gesicht, auf der Couch und höre Musik oder in der Sauna und Schweiss tropft mir von der Stirn, und ich sollte es eigentlich genießen, doch es macht mich entweder müde oder unruhig. Ich habe es verlernt oder nie gelernt zu genießen!

Nur wie lerne ich es? Wie werde ich zum Genießer? Wie werde ich die Gedanken in meinem Kopf los, die mich vom Schlafen abhalten, die mich von allem abhalten? Wie werde ich dieses ständige Grübeln und dieses ständige Gefühl, noch irgendetws erledigen zu müssen,bevor ich mich zurücklehnen kann, los? Wie schaffe ich es, mehr auf meinen Körper zu hören, meine Sinne wahrzunehmen, den Moment zu schätzen? Wie schaffe ich es, abzuschalten?

Wie macht ihr das? Kennt jemand von Euch ähnliche Probleme? Hat jemand Lösungsansätze?

lg, muhnbuht

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Gast

Das Stichwort lautet Entschleunigung. Du musst Deine Lebensgeschwindigkeit drosseln. Genießen kann nur, wer in Achtsamkeit verweilt. Hektik bzw. hohe Geschwindigkeit und Achtsamkeit vertragen sich allerdings nicht wirklich.

Menschen mit rasenden Gedanken (der "Stimme" im Kopf) leben meist sehr hektisch und sprechen dementsprechend schnell. Wenn das zutrifft, nimm Dir Zeit für Deine Formulierungen. Sprache beeinflusst das Denken, auch die Geschwindigkeit der Denkprozesse. Slow down. Ebenfalls hilfreich dürften Achtsamkeitsübungen sein. Beobachte einmal ganz wertfrei Deine Umgebung. Geh' hinaus in die Natur und beobachte. Möchtest Du einen Schritt weitergehen, beschäftige Dich mit Meditation.

Zu den Gedanken eines vorweg: Du kannst sie nicht "abschalten". Wenn Du versuchst sie loszuwerden, Du kennst es sicher, werden sie nur stärker. Druck erzeugt Gegendruck, Nervosität und Hektik steigen.

Oftmals resultiert aus diesem "Denken-müssen" und der damit verbundenen hohen Lebensgeschwindigkeit, eine verstärkte Selbstkontrolle von Gedanken und Gefühlen, was die Symptome stärkt und weiterführend meist in einer Art Selbstentfremdung mündet. Das Wörtchen Akzeptanz bietet den Ausweg aus der Misere.

Das will heißen: Höre auf zu kontrollieren! Lasse Dich fallen. Lerne hin und wieder alle Kontrolle über Dich und Deine Umwelt loszulassen. Sie ist sowieso eine Illusion. Vieles das wir kontrollieren wollen, unterliegt überhaupt nicht unserem Machtbereich, obgleich wir dieser Illusion nachhängen. Loslassen ist möglich, indem Du den inneren Kampf aufgibst. Akzeptiere alle Gefühle und Gedanken. Versuche weder sie zu verdrängen, noch sie weiterzudenken. Beobachte einfach.

Wenn Dir das gelingt, kommst Du wieder ins "Fließen", in den Flow, und es wird Dir möglich sein, Schritt für Schritt Deine Sinne zu schärfen und zu einem Genießer des Lebens zu werden. :rolleyes:

bearbeitet von Gast

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Ich empfehle dir Meditaton und Literatur wie solche von E.Tolle oder Osho.

Dies zum Ausbruch aus der "Gedankenfalle".

Zum Genießen: Mache dir gute Gefühle. Übe dich in Achtsamkeit besonders für die Dinge, die dir gute Gefühle machen

- schenke ihnen besondere Aufmerksamkeit. Lerne z.B. auch, dich grundlos gut zu fühlen. Wie? Keine Ahnung, du ^_^

Versuchs einfach,

fange an den kleinen Dingen des Lebens zuzulächeln als wären sie groß.

Oder, wenn es dir schwer fällt "keinen Grund zu haben", dann suche dir eine Geste aus die du damit verbindest.

Nehme z.B. jetzt für 20 sec die Arme hoich. Egal wie doof es dir vorkommt, nehme die Arme in die Luft,

strecke sie nach oben. Wie fühlst du dich danach?

Es ist eine Geste, die Menschen machen wenn sie jubeln. In NLP Sprache: Du nutzt hier einen Anker, den du bereits hast, um dich gut zu fühlen.

Suche dir weitere Gesten und verwende sie. Its easy, nach ein paar Mal wird es dir nicht mehr unnatürlich vorkommen,

du wirst dich vielmehr fragen, warum du eiegntlich bisher lauter Gesten verwendetest, die dir schlechte Gefühle machten

(z.B. verkrampftes Gesicht, unaufrechte Haltung).

Du hast schon richtig erkannt, dass Gedanken und gefühle Hand in Hand gehen. Sobald du dein Gedankengefängnis verlassen hast,

wirst du anfangen es bewusst zu gestalten: Du wirst dir solche Gedanken machen, die zu dem Ziel "sich gut fühlen zu wollen" passen.

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und ich sollte es eigentlich genießen, doch es macht mich entweder müde oder unruhig.

Müde zu werden ist ein gutes Zeichen. Dein Körper ist andauernd auf "Leistung erbringen" gepolt, was sehr anstrengend ist. Wenn Du dann für einige Minuten zur Ruhe kommst, dann wird Dir bewusst, wie anstrengend das ist und Du empfindest völlig normal Müdigkeit.

Wenn Du wieder auf ein normales Level an Anspannung gelangst und Dich dann entspannst, dann wirst Du auch nicht mehr nur Müdigkeit empfinden sondern wirst den entspannten Zustand mehr genießen können.

Clevermind und Dreamcatcher haben schon die relevanten Dinge angesprochen.

Mir ist diesbezüglich noch eines aufgefallen:

Wenn Du Dich auf eine Sache (Sex) voll und ganz einlässt, bei dieser dranbleibst und dann bis zum Höhepunkt bringst, dann kannst Du auch genießen.

Achte also auch darauf, wie Du Deine Energie in etwas hineinbringst und was Du mit dieser Kraft dann machst.

Beobachte Dich einmal, ob Du Dich in anderen Dingen auch voll und ganz einlässt und danach ruhst,

oder ob Du hier immer nur das notwendigste machst, so als ob Du darauf wartest, Deine Kraft für etwas anders aufzusparen.

Um wieder mehr Deinen Körper zu spüren, kann ich Dir einerseits Yoga, Massagen, Körperarbeit und andererseits alles, was Deine Sinne anregt empfehlen (z.B. in spielerischer Form mit verbundenen Augen etwas essen)

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Setz dir Schwerpunkte, mach nicht viele Sachen auf einmal und plan eine gewisse Zeit am Tag ein, in der du nichts machst oder etwas, was dir Freude bereitet.

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Danke für Eure Tipps! Ich glaube es ist Zeit, wieder mit dem Zeichnen zu beginnen. Eigentlich DAS Mittel gegen Stress, weil es, richtig gemacht, die linke Hirnhälfte einfach abschaltet... eines der vielen Dinge für die ich nie Zeit finde, weil ja kein unmittelbarer Nutzen damit verbunden ist, und sicherlich eine tolle "Achtsamkeitsübung"... Ob Zeichnen den selben Effekt hat wie Meditation? Oder ist das wieder ein anderes Paar Schuhe?

Zusätzlich werde ich mir einen anderen tagesrhythmus angewöhnen müssen: Früher aufstehen, früher schlafen gehen, In Arbeitspausen ins Freie gehen (anstatt in die Küche zum Kaffeemachen) und weniger Freizeit vorm Computer (verbringe eh schon meine gesamte Arbeitszeit dort), Echte Mittagspausen anstatt Fastfood bei der Arbeit. Das wird wohl der schwierigste Part an der Sache... Nichts ist schwerer, als alte gewohnheiten aufzubrechen....

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