Lehramt oder BWL?

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Hey!

Bis vor einem halben Jahr war bei mir alles klar. Ich hab im März mein Abi gemacht (2,9), war danach in der Grundschule jobben (Unterstützung im Unterricht, AG anbieten) und habe im Sommer mein Soziales Jahr in der Grundschule angefangen. Seit der 9ten Klasse war mein Ziel immer Lehrer zu werden.

Ich habe Flötenunterrich für Kindergarten und Grundschulkinder gegeben, war Betreuer in der Kirche, auf Freizeiten, habe Instrumentenunterricht gegeben und immer Spaß gehabt mit den Kindern. Dass ich Lehrer werde war für mich klar, und die alle um mich herum sahen das auch als einzigen Weg für mich.

Daneben interessiere ich mich sehr für Politik und Wirtschaft.

Jetzt in meinem sozialen Jahr habe ich angefangen BWL interessant zu finden und könnte mir vorstellen auch das zu studieren.

Ich habe jetzt für jede Seite Vor und Nachteile aufgeschrieben:

Lehramt:

+Verbeamtung (immer mehr Lehrer werden "angestellt", ist Verbeamtung in 6 Jahren noch realistisch?)

+Spaß

+evtl leichteres Studium

+gute Referenzen in der Bewerbung

+Arbeitszeiten

+Sicherheit

-Gehalt

-Selbstverwirklichung

BWL:

+Spaß

+große spaweie an einsatzmöglichkeiten

+abwechslung

+gehalt

-schweres studium?

-arbeitszeiten

-arbeitsmarkt?

-nichs "sinnvolles" in meinem Lebenslauf

Dazu hätte ich allerdings gerne noch ein paar Infos aus, ob meine Annahmen stimmen.

Verdient man wirklich als Lehrer bzw in der wirtschaft am Anfang und nach 10 jahren?

Ist der 12-14 Std Tag weit verbreitet in der Wirtschaft, bzw hat man noch genug Zeit für Familie und Hobbys?

Wie ist der Arbeitsmarkt zur Zeit (man liest ja, dass in 10 Jahren alle Akademiker einen Job haben sollen)

Was verdient man mit dem BWL Abschluss wirklich? Bei mir im ZEIT Studienführer steht 80.000 netto durchschnittlich, kann das stimmen?

Bin von den viele verschiedenen Zahlen im Internet sehr verwirrt, vielleicht kann mcih ja jemand aufklärn :)

Danke schonmal,

LG

ghostshit

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Lehramt:

+Verbeamtung (immer mehr Lehrer werden "angestellt", ist Verbeamtung in 6 Jahren noch realistisch?)

+Spaß

+evtl leichteres Studium

+gute Referenzen in der Bewerbung

+Arbeitszeiten

+Sicherheit

-Gehalt

-Selbstverwirklichung

- Bildung ist Ländersache. Von welchem BL reden wir denn? Und schaffst du überhaupt den NC?

- Arbeitszeiten? Meinst du so im Sinne von "die Ferien hab ich ja eh frei"? Denkste... Hängt im Übrigen auch von deiner Schulform ab.

- Leichteres Studium? Ja, erzähl das mal den Lehramtlern Mathe und Physik :-D Von welchen Fächern reden wir denn?

BWL:

+Spaß

+große spaweie an einsatzmöglichkeiten

+abwechslung

+gehalt

-schweres studium?

-arbeitszeiten

-arbeitsmarkt?

-nichs "sinnvolles" in meinem Lebenslauf

- Was meinst du mit "sinnvolles"?

- Arbeitszeiten hast du überall. Ob das jetzt 40h oder 120h pro Woche sind kannst du ja selbst beeinflussen.

- Je nachdem wo du studierst ist es mal schwerer, mal leichter. Mannheim ist z.B. sehr anspruchsvoll.

Verdient man wirklich als Lehrer bzw in der wirtschaft am Anfang und nach 10 jahren?

Du sprechen meiner Sprach?

Ist der 12-14 Std Tag weit verbreitet in der Wirtschaft, bzw hat man noch genug Zeit für Familie und Hobbys?

Jein. Je nachdem wo du arbeitest. Also mit min. 40h Woche musst du kalkulieren.

Wie ist der Arbeitsmarkt zur Zeit (man liest ja, dass in 10 Jahren alle Akademiker einen Job haben sollen)

Ach, wo liest man das denn?

Was verdient man mit dem BWL Abschluss wirklich? Bei mir im ZEIT Studienführer steht 80.000 netto durchschnittlich, kann das stimmen?

^_^ Also 1.) ist die Frage nach dem Nettogehalt sinnlos, weil ich ja nicht weiß welche Steuerklasse du hast 2.) hängt das von der Spezialisierung, deiner Note und der Branche ab und 3.) ist es bedeutend weniger als 80k netto, das verspreche ich dir.

Mein Tipp: Unis und Studiengänge anschauen, mit Tutoren reden, Fachschaften mal kontaktieren und mit Studis reden. Da kriegste einen besseren Überblick über die Fächer.

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Gast So muss das sein

80k Netto (!) im DURCHSCHNITT? ^_^ Das sind als Single knackige 150k Brutto. Wer wurde denn da bitte befragt?

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Hm, viele Berufsanfänger der groben Richtung Wirtschaft könne von einem Anfangsgehalt wie es Lehrer bekommen, nur träumen (hier ist ausnahmsweise ein ungefährer Nettovergleich interessant). Und es steigt eben nicht automatisch, sondern nur mit Karriere. Das heißt dann häufig viel Arbeit, Zeit, durchbeißen usw.

Wenn Du Marketing oder Personal (die eher weicheren Sachen) z.B. als Bereich hast/suchst, dann ist da eine Bandbreite an Gehältern die wirklich niedrig beginnt, 22.000 und solche scherze. (Natürlich nicht für die wirklich guten Leute von guten Unis oder die Alphachecker in Internetforen;-)

Die Sachen in Deinem Lebenslauf sind aber gar nicht schlecht; alles andere (Praktika, Studijob etc.) was Du lieber in Richtung Wirtschaft würdest machen wollen, kannst während des Studiums (oder davor/danach/dazwischen). Würde ich als Argument streichen.

BWL Studium: wenn Du mit Algebra gut klarkommst und ganz passabel auswendig lernen kannst, geht das mit der Schwierigkeit. Wenn Du Mathe hasst, wirst Du auch so einige Teiel des Studiums hassen. Geht aber und ist kein Vergleich zu Ing. oder Naturwissenschaften.

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Es gibt doch bestimmt irgendwelche Studiengänge, in denen Du das kombinieren kannst. Wirtschaftslehre auf Lehramt für berufsbildende Schulen? Bildungsmanagement?

Ich halte es auch nicht für dumm, einfach mal zwei Sachen gleichzeitig zu studieren und in Kauf zu nehmen, halt auch wesentlich länger zu brauchen. Wenn Du keine Studiengebühren zahlen musst und viel Kraft, Zeit & Nerven übrig hast, kann so etwas durchaus interessante Perspektiven eröffnen.

Ansonsten ist diese Einschätzung aller Leute einschl. Dir selbst eigentlich ein recht gutes Zeichen dafür, dass Dir der Lehrerberuf durchaus liegen könnte. Und darum geht es ja letztendlich. Es hat ja niemand etwas davon, wenn Du evtl. ohne Motivation und Talent als BWLer auf gut bezahlten Posten sitzt, aber eigentlich nicht der richtige Mann dafür bist. So etwas rächt sich irgendwann.

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Allein wegen dem Satz "kann mir auch vorstellen BWL zu studieren" würde ich den Gedanken schon wieder verwerfen.

BWL macht meiner Meinung nach nur Sinn wenn du entweder starke unternehmerische Ambitionen hast oder einen

Bereich der dich in der BWL brennend interessiert (Marketing z.B.).

Bei BWL muss einem klar sein dass 80% der Absolventen wenig Ambitionen haben und dann in irgend nem

Sachbearbeiterjob landen wo das Gehalt auch begrenzt ist.

Das Studium zu schaffen ist jetzt nicht so wahnsinnig schwer.

Du könntest ja auch deine Interessen so verbinden indem du entweder als ein Fach fürs Lehramt Wirtschaft studierst

oder gleich Wirtschaftspädagogik. Bei zweiterem ist sogar der Großteil Wirtschaft und man hat mehr

Möglichkeiten als Lehramt.

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Gast 11223344

Hört sich so an als würdest du mit Lehramt glücklicher werden. Aber es ist auch flexibel vs. "vorbestimmt". Bei Lehramt weißt du was du machst, wo du es (ungefähr) machst, was du verdienen wirst, wie die Aufstiegsmöglichkeiten sind etc. Mal schnell umziehen, wenn die neue Freundin Schweizerin ist, geht halt nicht so einfach. Dagegen ist BWL dadurch definiert was du daraus machst und du kannst es überall auf der Welt oder in Deutschland tun. Vom kleinen Sachbearbeiter bis zum Vorstand oder Selbstständigen ist alles drin.

Ich find Lehramt cool und ich hab ja den heimlichen Traum als gemachter Mann mit 60 noch mal einen anderen Weg einzuschlagen und zu unterrichten (dann ist auch die Generation Stoiber weg vom Fenster und das Studium wird hoffentlich endlich sinnvoll und offener). Du hast so viel Einfluss als Lehrer, das ist schon toll. Neue Methoden halten Einzug und wenn man richtig Ahnung von Persönlichkeitsentwicklung, NLP etc. hat, dann stell ich mir das wie einen Spielplatz vor.

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Dagegen ist BWL dadurch definiert was du daraus machst und du kannst es überall auf der Welt oder in Deutschland tun. Vom kleinen Sachbearbeiter bis zum Vorstand oder Selbstständigen ist alles drin.

Ja, BWL bietet dir nahezu grenzenlose Möglichkeiten, aber du musst sie dir erkämpfen...

Hat auch nicht unbegingt immer was mit Spass zu tun. Kenne Leute, die nen Schnitt unter 1,5 in BWL haben, aber keine konkreten Ziele und auch keinen wirklichen Spass am Thema. Die können halt nur sehr diszipliniert lernen und sind recht Intelligent. Andere sind total interessiert, gurken aber im Mittelfeld rum, weil sie sich nicht zum auswendiglernen aufraffen können.

Nach dem was ich bei dir lese, würde ich dir den Lehrerberuf wohl eher empfehlen, am besten Geographie als 2.Fach ist ziemlich interessant.

BTW: was hatte denn dein soziales Jahr mit BWL zu tun?

bearbeitet von Flashmob

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Meine Familie besteht zu einem Großteil aus Lehrern, mein Vater hat lange Zeit in der Psychatrie gearbeitet und sagt über Lehrer immer "Lehrer ist kein Beruf sondern eine Diagnose", früher oder später werden fast alle Lehrer etwas komisch, die wenigsten sind in ihrem Beruf wirklich glücklich, grade in Deutschland nicht, hier wird in Sachen Bildung ziemlich gegeizt, dass wird mit dieser Regierung auch nicht grade besser werden.

Was das Gehalt angeht, die 80.000 halte ich für unrealistisch, ich habe im Staufenbiel Karrieremagazin vor einiger Zeit mal was von 50.000 gelesen und selbst da wäre ich vorsichtig. Außerdem hat BWL ein wenig denn Ruf weg ein Fach zu sein welches gewählt wird wenn man nicht wirklich weiß was man will.

mfg

Reaven

bearbeitet von Reaven

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Meine Familie besteht zu einem Großteil aus Lehrern, mein Vater hat lange Zeit in der Psychatrie gearbeitet und sagt über Lehrer immer "Lehrer ist kein Beruf sondern eine Diagnose", früher oder später werden fast alle Lehrer etwas komisch, die wenigsten sind in ihrem Beruf wirklich glücklich, grade in Deutschland nicht, hier wird in Sachen Bildung ziemlich gegeizt, dass wird mit dieser Regierung auch nicht grade besser werden.

Das ist zwar kein völliger, aus der Luft gegriffener Stuss, aber so ist das sicher nicht.

Du musst dir absolut sicher sein, dass du Lehrer werden willst. Das ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Stress im Berufsalltag, Konflikte mit Schülern und deren Eltern und noch dazu ein mieses Gehalt, vergleichsweise schlechte Reputation etc. Klar, du hast viel Freizeit, aber die brauchst du bei der Belastung auch. Nicht jeder ist dazu geeignet Tag für Tag Wissen an Klienten zu vermitteln, von denen viele gar nicht daran interessiert sind und bewusst sabotieren und Konflikte schüren. Wenn du dem nicht gewachsen bist, dann hilfst du weder dir noch den Schülern, also sei dir da wirklich sicher.

Das mag sich jetzt alles sehr negativ anhören, aber oft ist der Lehreralltag so. Wenn du damit klarkommst, dann kannst du die positiven Seiten so richtig genießen: Junge Menschen zu begleiten und Wissen weitergeben, Persönlichkeiten formen und mit ihnen diskutieren, neue Einblicke gewinnen und auch weitergeben. Das Wichtigste aber ist, wie schon gesagt, die Eignung für diesen Beruf, ansonsten wirst du daran zerbrechen. Garantiert.

Nicht außer Acht lassen würde ich auch die Veränderungen, die höchstwahrscheinlich im Bildungssektor kommen werden. Pensionierungswelle (hat gute (Jobsuche) und schlechte Seiten (mehr Stress, mehr Aufgaben)), Einführung von Ganztagsschulen, Problemfälle bzw. -klassen und -schulen, verpflichtendes Nachhilfegeben in den Sommerferien, uvm....

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Ich studiere BWL. Bei mir an der Uni gibt es in jedem Semester Tag der offenen Tür für Studieninteressierte. Sie können sich dann ein paar Vorlesungen anschauen. Das kann allerdings auch abschrecken. Wenn du z.B. mitten im Semester dir eine Vorlesung Statistik anschaust, wirst du nichts raffen und wohl eher entmutigt sein.

Das liegt aber daran, dass du die vorigen Vorlesungen nicht besucht hast, vertraue mir. Viel interessanter ist es auch, während dieser Tage der offenen Tür mal mit BWL-Studenten vor Ort zu schnacken. Wie finden sie das Studium, wie ist die Uni, was hat sie motiviert, BWL zu studieren etc.

Ich denke mal, dass es das Gleiche auch bei den Lehrämtllern gibt.

Zum Thema Geld: Lehrer verdienen nicht schlecht. Betriebswirte verdienen bei weitem nicht so viel wie die meisten denken. Ausnahmen gibt es natürlich, die haben dann aber auch eine krasse Spezialisierung oder einen nicht so beliebten Schwerpunkt. Eine der wichtigsten Regeln in der Wirtschaft: Je größer die Nachfrage und je kleiner das Angebot, desto höher der Preis ;-)

Geld sollte aber nicht das Hauptmotiv zur Studienwahl sein, sondern das Interesse. Da hast du jetzt die Qual der Wahl. Sei froh, ich kenne genug Leute, die zu gar nicht Lust haben und sich irgendwo einschreiben :-D

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