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Ein sehr motivierender Text von dir WhiteVelvet, auch ich kann daraus viel mitnehmen, am meisten aber, dass man sich von Niederlagen, Rückschlägen und Enttäuschungen nicht entmutigen lassen darf oder gar aufgeben darf, sondern dass man immer wieder aufstehen muss und weitermachen muss. Das zeichnet Gewinnertypen aus. Oder so werden Gewinnertypen gemacht.

Nur woraus hast du deine Kraft und Energie bezogen, dich nach jeder Niederlage wieder aufzurappeln und weiterzumachen?

Was deinen Beruf und deine Karriere angeht: Du willst selbstständig sein, weil du das Gefühl von Freiheit liebst. So denkst du jetzt, weil du jung, dynamisch, unabhängig bist und Herausforderungen liebst. Meinst du, du wirst wenn du älter bist auch noch so denken? Oder glaubst du, wirst du dich dann nach mehr Sicherheit sehnen je älter du wirst, sodass dir die Selbstständigkeit dann doch zu unsicher und riskant wird?

Ich schreibe das, weil ältere Leute generell dazu tendieren, nur mehr sichere Dinge zu machen, sie sind einfach nicht mehr so risikobereit wie früher, scheint wohl am Alter zu liegen. Wie siehst du das?

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Hey Velvet,

erstmal dieser Post ist zu meinem persönlichen Lieblingspost geworden ;D, da kann man sich mMn tonnenweise Material mitnehmen ^^

also schreib doch bitte weiter und geh auf die Fragen anderer User ein ,wenn du Zeit hast, du bringst damit echt Mehrwert und Erfahrung in dieses Forum wieder :-D

gruss und ich dank dir schonmal für deine Antwort :-)

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So weiter im Text. Ich seh schon, das wird noch ne ganze Weile dauern, bis ich das alles beantwortet habe. Selbst schuld, warum mache ich auch sowas auf? :-D

•Die Fähigkeit sich sehr schnell auf neue Situationen einzustellen

Wie kann man das trainieren?

Im Prinzip ist es doch nichts anderes, was ihr durch PU trainiert. Du gehst in ein Set, weißt nichts über die Frauen, fängst ein Gespräch an, merkst was ihnen gefällt, stellst dich auf die Situation ein und lenkst das Gespräch entsprechend. Und das machst du viele Male pro Abend. Du stellst dich immer wieder auf neue Situationen und Personen an. Du lernst ihre Körpersprache zu lesen und dich darauf ainzustellen, aber du lernst auch immer mehr zu improvisieren. Und du erwirbst mit der Zeit eine Sicherheit darin in teilweise völlig neuen Situationen selbstsicher und zielstrebig zu agieren. Diese Fähigkeiten kannst du irgendwann auf alle möglichen anderen Bereiche des Lebens übertragen.

@pisco:

Es stimmt schon der Weg zum Ziel ist mehr ein Vektor, der sich beständig verändert. Aber das Ziel bleibt das gleiche und trotz aller Umwege sollte man das nicht aus den Augen verlieren.

PSy.: Eine Frage noch: Kannst du mal beschreiben wie du das machst Interception like?

Wie setzt du jemand anderem deinen Gedanken ein? Wie reißt du ihn mit?

Interception like? Puh wird schwierig, hab den Film in China angefangen zu gucken aber die Qualität war dermaßen grottig, dass ich mitten drin aufgehört habe, aber das wird nachgeholt :-D

Gut, wie setzt man also jemandem seine Gedanken ein?

Zunächst einige Basics dazu. Meine Oma hat das mal schön auf den Punkt gebracht: "Jeder wird ein Gespräch dann für gut erachten, wenn er auch etwas dazu beigetragen hat." Sprich jeder hört sich selbst gerne reden und redet am liebsten über seine Lieblingsthemen. Das bedeutet für dich, dass du das Gespräch was den Gesprächsanteil angeht nicht dominierst, sondern eher die anderen mehr reden lässt. Du lenkst aber das Gespräch im Hintergrund durch gezielte Fragen etc. Du musst also herausfinden was für Themen deinen Gesprächspartner interessieren, ihn darüber reden lassen, durch gezielte Nachfragen Interesse bekunden und somit eine Verbindung schaffen. Oft langen Fragen wie: "Du meinst, also dass..." Deinem Gesprächspartner geht dadurch das Herz auf, er ist an dir interessiert und schenkt dir im Gegenzug auch die volle Aufmerksamkeit, wenn du redest und ist dir gegenüber positiv voreingenommen.

Dann lenkst du das Gespräch zunächst unmerklich, aber mit der Zeit immer bestimmter in die Richtung in du es haben willst, streifst den Gedanken, um den es dir geht, ohne ihn jedoch auszusprechen. Unterhältst dich mit deinem Gesprächspartner kurz über Dinge die damit im Zusammenhang stehen nur um das Gespräch dann wieder auf etwas gänzlich anderes zu lenken. Später kommst du auf das Thema zurück um das es dir geht, umreisst ein zwei Gedanken und lässt dein Gegenüber von selbst auf den entscheidenden Gedanken kommen. Dies bedeutet, er denkt, dies sei seine Idee, er findet sie also ganz besonders gut, und kannst ihn für die hervorragende Idee loben und dann gemeinsam mit ihm überlegen, wie ihr die Idee in die Tat umsetzen könnt.

Der entscheidende Punkt, ist dass jemand ganz anders hinter einer Idee steht, wenn er denkt, dass dies seine eigene ist. Du hast ihm deinen Gedanken eingepflanzt und er denkt es ist sein eigener.

So bewusst benutze ich das aber nur sehr selten. Meistens überzeuge ich die Leute einfach durch meine Motivation und Ausstrahlung von meinen Ideen. Ich stehe einfach zu 100% hinter meinen Ideen und setze da eine unglaubliche Energie rein und das merkt man. Durch die Dinge die sie sonst über mich erfahren haben, wissen sie, dass ich auch kompetent bin diese Ideen wirklich zu verwirklichen.

Die letzten Gedanken bezogen sich auf Gespräche mit Geschäftspartnern oder anderen Leuten. Auf Frauen und PU bezogen funktioniert das teilweise ähnlich, aber etwas anders. Das Grundprinzip bleibt gleich, gelegentlich den Kern zu streifen, den anderen aber nie direkt darauf zu stossen. Bei Frauen kombiniert man das dann meist noch gezielt mit nonverbaler Kommunikation wie Kino etc. aber dazu ein andern Mal mehr.

@SmoothOperator:

Schöne Ergänzung und Zusammenfassung. Genauso funktioniert das mit dem Ziele setzen.

Napoleon Hill: Ist wohl nen absoluter Klassiker, habe den hier auch noch stehen, aber bisher noch nie rein geschaut. Werde ich wohl mal nachholen.

@Timaios:

Natürlich findest du exakt diese Dinge in Stellenausschreibungen, weil sie wie das jemand zuvor geschrieben hat einen erfolgreichen Menschen auszeichnen. Was die fachlichen Kompetenzen und den Intellekt angeht, gerade bei den von dir genannten Stellenausschreibungen werden diese voraus gesetzt, wie auch sonst im Leben. Es kommt darauf an, was kannst du darüber hinaus?

Bei dem Ausdruck, dass nicht in „Extremen der Erfolg“ liegt, dachte ich primär an die PU Anfangszeit und die Peacocking Phase, wo ich zusammen mit Kaiserludi in weißen Blazern auf den Tischen von irgendwelchen Clubs getanzt habe, mit Gürteln, wo in leuchtenden LEDs draufstand: „Suck my dick!“ oder ähnliches. Der Erfolg damals war nämlich gleich Null. Wobei ein Kollege uns und unser Panne Aussehen als Opener benutzt hat und so zu seinem ersten Lay gekommen ist... Das meinte ich mit Extremen. In guten, aber eher normalen Klamotten mit einem angepassteren Verhalten kommt man deutlich weiter. Aber es war trotzdem lehrreich einmal auszuprobieren, was nicht funktioniert.

Was beruflich erfolgreiche Manager angeht, die ihren Job wie Hochleistungssportler betreiben, das sind oft in wenigen Jahren leider klassischen Kandidaten für das „Burn-Out-Syndrom“. Lies dir zu dem Thema mal das Buch „The lazy way to success“ von Fred Gretzon durch. Obwohl auch ich zugeben muss, dass ich im Moment extrem viel arbeite, allerdings ist das kein Dauerzustand. Das ist im Moment am Anfang so, wird aber nachher deutlich entspannter und auch jetzt achte ich darauf mich nicht zu überlasten. Allerdings ist es ein Phänomen, dass wenn dir etwas wirklich verdammt viel Spaß macht, du nichts anderes mehr tun möchtest und auch nahezu keinen Schlaf und keine Pause brauchst.

Sportlichem Erfolg liegt vor allem sehr gut geplantes Training zu Grunde.

Der Ausdruck „Völlige Selbstsicherheit bei totaler Unwissenheit“ ist überspitzt, aber er hat einen wahren Kern. Er beschreibt die Fähigkeit kleine Unsicherheiten durch Selbstsicherheit zu überspielen. Brauchst du gerade in Meetings und Projekten, wo du Argumente die auf Schwächen deiner Präsentation zielen einfach durch Rhetorik und Selbstsicherheit wegwischst. Beispielsweise in der Art: „Das ist ein sehr guter Punkt, Herr Meyer, auf den ich später noch detaillierter eingehen werde.“ Dann machst du einfach weiter im Text und natürlich „vergisst“ du es später auf diesen Punkt einzugehen :-D Aber Herr Meyer ist besänftigt und du hast ihn sogar noch gelobt.

Natürlich hast du grundlegend Ahnung von dem was du machst, sonst wärest du überhaupt nicht bei dem Projekt dabei, bzw. deine Inkompetenz würde ziemlich schnell auffallen. Aber du kannst kein Meister in allen Disziplinen sein und jeder hat irgendwo Schwächen und macht Fehler. Es gilt aber deine Stärken in den Vordergrund zu stellen und deine Schwächen zu verbergen.

In dem einen Assessmentcenter was ich damals absolviert habe, hat das übrigens wunderbar funktioniert. :-D

Jo guter Text. Motiviert einen richtig. Das ganze ist geschrieben wie ein großer Fazit. Man merkt also deine persönliche Note darin.

Danke. Das ist es auch. Es ist mein persönliches großes Fazit.

So das langt fürs erste. Muss mal raus frische Luft schnappen. Ich hoffe ich komme nachher noch dazu einige weitere Fragen zu beantworten.

So far,

Velvet

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Hey Velvet,

was machst du eigenltlich wenn du dein Ziel ned erreichst?

Also ich hab das die letzten Tage auch ausprobiert nur bin ich immer wieder auf die Nase gefallen mit meinen Zielen. Manche hab ich geschafft manche ned.

Wie gehst du damit um?

Und was machst du mit Zielen die du immer wieder nicht erreichst?

Wie überwindest du deinen Schweinehund?(der is doch meistens schuld ,dass man seine Ziele ned schafft!!!)

Bsp.: Ich werde heute um 8:00 aufstehen..... Gepennt hab ich bis 10 obwohl mich die Uni derzeit mit Aufgaben erschlägt und ich heute wahrscheindlich eine Nachtschicht einlegen werde. Wobei irgendwie hat das no nie bei mir gefunzt aufzustehen wenn ich mir vorgenommen hab aufzustehen ausser ich hab an diesem Tag was wichtiges(Prüfung, Test usw.)... :-)

gruss und dank dir schonmal für deine Antwort

bearbeitet von pisco

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*push*

wär echt eine Schande wenn dieser thread untergeht(bzw. wer gibt mir dann eine Antwort auf meine letzte Frage ;-D )

Hey Velvet,

was machst du eigenltlich wenn du dein Ziel ned erreichst?

Also ich hab das die letzten Tage auch ausprobiert nur bin ich immer wieder auf die Nase gefallen mit meinen Zielen. Manche hab ich geschafft manche ned.

Wie gehst du damit um?

Und was machst du mit Zielen die du immer wieder nicht erreichst?

Wie überwindest du deinen Schweinehund?(der is doch meistens schuld ,dass man seine Ziele ned schafft!!!)

Bsp.: Ich werde heute um 8:00 aufstehen..... Gepennt hab ich bis 10 obwohl mich die Uni derzeit mit Aufgaben erschlägt und ich heute wahrscheindlich eine Nachtschicht einlegen werde. Wobei irgendwie hat das no nie bei mir gefunzt aufzustehen wenn ich mir vorgenommen hab aufzustehen ausser ich hab an diesem Tag was wichtiges(Prüfung, Test usw.)... sleep.gif

gruss und dank dir schonmal für deine Antwort

pisco

gruss

bearbeitet von pisco

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Moin Boys,

Sorry für die späte Antwort, habe euch nicht vergessen! Hab eure Fragen auch gelesen, aber mir fehlte die Zeit sie angemessen zu beantworten. Auch jetzt habe ich sie eigentlich nicht, aber ich nehme sie mir einfach. Darf gar nicht dran denken, dass ich in 4 h schon wieder aufstehen muss... Der Zustand ist im Moment leider normal, auch dass ich mich frage, warum ich gerade wieder mal keinen ans Telefon kriege und keine Antworten auf Mails bekomme ...ach ja, ist ja Sonntag, da arbeitet man in Deutschland nicht...

@ pisco und Ronnie:

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wär echt eine Schande wenn dieser thread untergeht(bzw. wer gibt mir dann eine Antwort auf meine letzte Frage ;-D )

Hey Velvet,

was machst du eigenltlich wenn du dein Ziel ned erreichst?

Also ich hab das die letzten Tage auch ausprobiert nur bin ich immer wieder auf die Nase gefallen mit meinen Zielen. Manche hab ich geschafft manche ned.

Wie gehst du damit um?

Und was machst du mit Zielen die du immer wieder nicht erreichst?

Wie überwindest du deinen Schweinehund?(der is doch meistens schuld ,dass man seine Ziele ned schafft!!!)

Bsp.: Ich werde heute um 8:00 aufstehen..... Gepennt hab ich bis 10 obwohl mich die Uni derzeit mit Aufgaben erschlägt und ich heute wahrscheindlich eine Nachtschicht einlegen werde. Wobei irgendwie hat das no nie bei mir gefunzt aufzustehen wenn ich mir vorgenommen hab aufzustehen ausser ich hab an diesem Tag was wichtiges(Prüfung, Test usw.)... sleep.gif

gruss und dank dir schonmal für deine Antwort

pisco

gruss

Velvet, wär cool wenn du auch auf meine fragen antwortest, würd mich brennend interessieren :)

Erstmal Danke für eure motivierenden Antworten. Liesst die ellenlangen Monologe also doch jemand.

Eure Fragen drehen sich beide im wesentlichen um Niederlagen, wie man damit umgeht, wenn man Ziele nicht erreicht und woher ich die Kraft nehme immer wieder aufzustehen, richtig? Das ist nen ziemlich komplexes, aber sehr interessantes Thema und ich kann jetzt leider nicht auf jeden Aspekt eingehen. Ich fasse mich kurz und versuche die Kernpunkte anhand eines aktuellen Beispiels zu erwischen. Einer persönlichen Niederlage, meiner persönlichen Niederlage und wie ich damit umgehe.

Der Grund warum ich selten online war, ist dass mir etwas ziemlich um die Ohren geflogen ist und ich reagieren musste, sofort! Das ganze war zeitkritisch und jede weitere Verzögerung hätte für mich finanzielle Konsequenzen gehabt. Trotzdem musste das Ganze so gut wie möglich gelöst werden. Mein Problem war, dass ich genau das noch nie gemacht habe und das eigentlich ein Dienstleister meines Geschäftspartners für mich erledigen sollte. Ich wusste, dass das nicht einfach und riskant ist und mir da einfach noch die Erfahrung fehlt.

Gut. Vor einer Woche erhielt ich eine Email, alles hätte bestens geklappt. Nur in einem Nebensatz stand allerdings eine Summe für die X-Kosten, die mehr als doppelt so hoch waren als ursprünglich vereinbart. Meine erste Reaktion: "WTF???" Meinem Geschäftspartner eine Email geschrieben, dass das nicht sein Ernst sein könne, da meine ganze Kalkulation auf den Daten basierte, die er mir vorher gegeben hatte. Da passte vorne und hinten nix mehr, mit den Mehrkosten, war aus einem lukrativen, einfachen Deal mit verhältnissmässig wenig Arbeit aufmal ein Verlust in noch unbekannter Höhe und verdammt viel Arbeit geworden. Konnte ich natürlich super gebrauchen, zumal eigentlich ein anderes Projekt meine volle Aufmerksamkeit verlangt und der Erfolg von diesem vor allem von Schnelligkeit abhängt und mir echt die Zeit davon rennt.

Mein Geschäftspartner meinte, dass es ihm leid tut und es nicht seine Schuld ist, sein Dienstleister ist Schuld, der hat einen Fehler gemacht und ihm zu Anfang einen total falschen Preis genannt. Es hat eine Zeitlang gedauert, bis mir klar wurde, was da genau schief gelaufen ist. Die Berechnungsgrundlage war eine einfache Formel, dem vorangestellt war aber eine entweder oder Bedingung. In über 90% der Fälle ist es die eine Bedingung, in meine Fall war es aber die Andere. Das hätte der Dienstleister WISSEN müssen. Dafür bezahlen wir ihn, ER ist der Spezialist. Gut. Schuldiger gefunden, aber was tun?

Na klar, ich kann jetzt meinen Geschäftspartner in Haftung nehmen, den ursprünglich vereinbarten Preis durchboxen, Vertrag ist Vertrag und er soll sich das Geld von dem Dienstleister wiederholen. Mir doch egal, sein Problem! Hört sich gut an? Leider die kurzsichtigste und schlechtest Lösung.

1) Versuch das mal durch zu setzen. Wenn der sagt, macht er nicht, zahlt er nicht. Was willst du dann machen, zu einem Gericht gehen und das durchboxen? Genau, in einem Land am anderen Ende der Welt, in dem du die Sprache nicht sprichst, er aber, wo jeder zweite korrupt ist und Kontakte alles sind. Wer hat die Kontakte er oder du? Und was hilft es dir? Das Problem ist nicht gelöst. Du bist keinen Schritt weiter und mit jedem weiteren Tag steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kunde überhaupt nicht zahlt, weil du den Termin und deinen Teil der Vereinbarung nicht eingehalten hast.

--> Geht also nicht und ruiniert im übrigen die Geschäftsbeziehung. Eine ansonsten sehr gute Geschäftsbeziehung wegwerfen, für einen Fehler für den er nichts wirklich kann? Der Rest ist super gelaufen! Im Grunde ist er in der gleichen Situation, wie ich. Er hat sich auch auf jemanden und dessen Fähigkeiten und Aussagen verlassen und der hat ihn bitter enttäuscht.

2) Auf den Kosten sitzen bleiben, klammheimlich bezahlen und dem Kunden gegenüber so tun, als wäre nix gewesen? Auch nicht gut. Der Termin war nicht mehr zu halten, so MUSSTE ich dem Kunden kommunizieren, dass es ein Problem gibt. Und vielleicht ist er ja kompromissbereit und wir kriegen die Kuh schnell und ohne allzu großen Verlust vom Eis...

--> Dem Kunden nix sagen und einfach bezahlen ging nicht.

3) Also bliebt nur dem Kunden zu sagen, was Sache ist. War kein leichter Schritt und mir war klar, dass der Kunde wohl nie wieder Geschäfte mit mir machen wird... Aber was hilfts? Dachte mir dann einfach, da musst du durch, hilft alles nix. Was habe ich dem Kunden also angeboten?

- Ich trete meinen Gewinn etc. vollständig ab und nutze das Geld um einen Teil der Mehrkosten zu decken. Sprich, ich mache das zum Nulltarif. Na super, zwei Wochen umsonst gearbeitet...

- Ich enthalte ihm keine Informationen vor, versuche aber trotzdem soviel wie möglich selbst geregelt zu bekommen.

- Wir bekommen das zusammen so schnell wie möglich gelösst.

Anfangs hatte ich überhaupt keine Ahnung, wie das zu lösen ist. Hab das ja noch nie gemacht und wollte das eigentlich bewusst erstmal nicht machen. Ich hab mir einfach gedacht, was solls, noch schlimmer als wenns der Dienstleister macht, kanns nicht werden. Wer weiß, wenn der da nen Fehler gemacht hat, wo der noch nen Fehler gemacht hat. Habe mich also bemüht, so schnell wie möglich eine eigene Lösung zu finden und deutsch Unternehmen anzufragen, die das für mich erledigen können. Interessanter Weise hatte ich meine eigene Lösung deutlich schneller fertig, als die mir ein konkretes Angebot schicken konnten. Hab dann dem einen meine Lösung zugeschickt, woraufhin er meinte, ich solle das auf jeden Fall machen, das klingt gut und er wäre deutlich teurer. Er hat sich gar nicht mehr getraut einen konkreten Preis abzugeben.

Der andere Deutsche war abartig teuer. Damit hätten sich die ursprünglich kalkulierten Kosten mehr als vervierfacht. Absolut undiskutabel. Also habe ich den anderen gefragt, mir doch eine konkretes Angebot zu geben, auch wenn meines günstiger sei. Ich wäre interessiert, weil er einfach mehr Erfahrung hat und das klappen muss. Ich habe keine Zeit für Experimente. Daraufhin hat er ein Angebot abgegeben, was über 30% günstiger war als das seines Konkurrenten und beinahe an meines herankam. Das war wohl nahezu sein Selbstkostenpreis, da er meine eigenes Angebot kannte und mich als neuen Kunden gewinnen wollte...

Perfekt! Hab ihm also den Auftrag geben, obwohl meine eigene Lösung günstiger war. Der Grund war, dass er mehr Erfahrung hat, einige Sachen ungetestet waren und ich mir Experimente oder einen total Ausfall nicht leisten kann.

Gut ziehen wir eine Bilanz:

Was kostet es mich:

Vermutlich Geld, nicht allzu wenig Geld.

Zeit, zwei Wochen umsonst gearbeitet und verdammt viel zu tun gehabt.

Einen Kunden, warum sollte der jemals wieder mit mir Geschäfte machen.

Einen Geschäftspartner, warum sollte ich mit dem jemals wieder Geschäfte machen? Der hat doch jämmerlich versagt, er hätte seinen Dienstleister unter Kontrolle haben müssen und wenn er das nicht hin kriegt, was kriegt er dann überhaupt hin?

Nerven...

Die Zweifel werden größer: „Mensch, wenn du diesen, verhältnismässig einfachen Deal nicht hinbekommst, was bekommst du dann hin? Ist das überhaupt das Richtige für dich? Kannst du das überhaupt? Solltest du dir nicht doch eine Festanstellung suchen? Kommilitone XY verdient jetzt 50.000 Euronen im Jahr, die suchen nur in dem einen Werk noch über 60 Leute und du hast mindestens die gleichen Qualifikationen, wenn nicht bessere...“

Was sollte ich also tun? Mich hinsetzen und heulen? Meinen Schwanz einziehen, die Schulden bezahlen, die 50.000 nehmen und mir eine Festanstellung nehmen? AUFGEBEN??? Und das OHNE es je richtig versucht zu haben? NO WAY!!!

Gut. Auf den ersten Blick, eine Niederlage, ein ziemlich herber Verlust, einer der mich mehr als nur Nerven kostet. Einer, der mir eventuell auch das Genick hätte brechen können. Hat er aber nicht :-D :-D

Also: Alles gut! Abhaken und blind weiter machen? Das wäre dumm. Das würde mich um den enormen Gewinn aus dieser Geschichte bringen.

GEWINN? Genau GEWINN! Dass dieser Deal geplatzt ist, ist das Beste, was mir passieren konnte! Jetzt denkt ihr vermutlich der hat vollkommen einen an der Waffel. Hat er auch, aber das ist nen anderes Thema... B-)

Betrachten wir das Ganze doch mal aus einer anderen Perspektive:

Ich habe Geld verloren! Na und? Geld, Geld, alles dreht sich nur um Geld! Geld ist eigentlich das überflüssigste auf der Welt, man kann es nicht essen, nicht trinken, nicht vögeln... Es ist nicht wichtig, trotzdem brauchen wir es. Wieviel habe ich verloren? Gute Frage, ist noch nicht ganz raus, aber so wie es aussieht, hat mein Kunde eingelenkt. Ich verzichte auf meinen Gewinn, dafür trägt er die anderen anfallenden Mehrkosten. Jeder trägt in etwa die Hälfte. Damit habe ich streng genommen betrachtet GAR NICHTS verloren. Ich habe nur zwei Wochen umsonst gearbeitet. Ja und? Was ist schlimm daran. Hast du früher in diversen Praktika auch gemacht und umgebracht hat es dich nicht. Dafür hast du einen Menge GELERNT.

Gelernt, betrachten wir es doch einmal unter dem Gesichtspunkt. Ich habe:

festgestellt, dass ich das auch selbst kann und anscheinend besser und günstiger kann als der deutsche Dienstleister. Und das OHNE Erfahrung, bin mal gespannt, was ich mit Erfahrung kann.

festgestellt, dass es gut ist sich nicht ewig einen Kopf zu machen, sondern kurz zu überlegen und dann schnell zu handeln.

-festgestellt, dass ich auf dem Gebiet noch zu wenig Ahnung habe, es aber zu wichtig ist um das langfristig auszulagern. Ich muss das zumindest überprüfen können. Mir fehlt also Wissen. Gut Wissen kann man sich besorgen. Wo? Uni! Nun gut, also nen Crashkurs, aber wer weiß, wenns mir Spaß macht, komme ich ja doch noch in die Verlegenheit nebenbei nen MBA zu machen. Mal schauen, ob und wie ich das zeitlich unterkriege...

-festgestellt, dass dieser Aspekt extrem wichtig ist und ich das GLÜCK hatte, dass das gleich beim ersten Mal schief gegangen ist. Dadurch habe ich das Lehrgeld jetzt bezahlt und nicht in nen paar Jahren, wenn das hundertmal gut gegangen ist, nur das eine Mal nicht, die deutlich größer sind und damit auch der Verlust. Dieser „kleine“ Fehler hätte mir sonst über kurz oder lang mit ziemlicher Sicherheit das Genick gebrochen. Gut, dass ich das jetzt entdecke. Als mir das bewusst wurde, ist mir klar geworden, was für ein unglaublicher Glückspilz ich doch bin, dass gleich mein erster Deal schief geht...

Ich wär da nie drauf gekommen. Im Studium hatten wir das ganze Thema nicht. Und selbst wenn: Ein Blick, einfache Formel, jaja blabla, Randbedingung, wichtig, jaja... Was gibt´s eigentlich in der Mensa?

So und was lernen wir, oder besser IHR daraus?

Häufig ist eine Niederlage gar keine Niederlage. Es kommt auf den Blickwinkel drauf an.

Oft versteckt sich der Erfolg hinter dem Misserfolg. Wer mit dem Misserfolg nicht umgehen kann und sich davon aus der Bahn werfen lässt, wird den Erfolg nie ernten.

( frei nach Napoleon Hill: Denke nach und werde reich. Übrigens, geniales Buch, dass ich hier gerade im Bücherregal gefunden habe und jetzt gerade verschlinge. Hat mein Vater vor 20 Jahren gelesen... Unbedingt lesen! Ein absolutes Must read!)

Ich hoffe, das hat euch weiter gebracht und eure Frage vorerst halbwegs beantwortet. Auf weitere Aspekte und Fragen gehe ich ein andere Mal ein. Denn jetzt muss ich erstmal Schlafen. Ich habe es schon wieder getan. Viel zu lange wach geblieben und in diesem Forum rumgehangen, anstelle zu Schlafen, klar was morgen mit auf die Liste kommt... Jaja, soviel zum Thema Ziele setzen und innerer Schweinehund. Ihr seht mir passiert es auch, aber ich arbeite dran ;-)

Viele Grüße,

Velvet

P.S.: Sagt mal, was haltet ihr davon, wenn wir diesen Thread in die AMA Sektion verschieben und dem ganzen einen Titel geben wie:

„Velvets Karriereschmiede - Eure Fragen zum Thema Erfolg, Unternehmertum und Karriere“

Irgendwie sowas, klingt aber wieder so... ähem, bescheiden...typisch... Man merkt auch überhaupt gar nicht, dass ich vollkommen größenwahnsinnig bin...

P.P.S.: Ich muss unbedingt weiter kommen mit dem Zehnfingertippen, das ist immer noch viel zu langsam. Bin viel zu ineffektiv... Das dauert alles zu lang!

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Velvet, mich würde interessieren was genau du beruflich machst, scheint ja sehr spannend (und nervenaufreibend :-D ) zu sein. Oder ist das ein Geheimnis? <_< Kannst es gerne auch per PN sagen, falls du es überhaupt sagen willst.

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Das ist die Kerneigenschaft, aber ihre wirkliche Wirkung entfacht sie nur in Verbindung mit all den anderen Eigenschaften die ihr durch PU erworben habt. Als da wäre:

  • Ein unerschütterliches Selbstbewusstsein
  • Die Eigenschaft nach einer Niederlage sofort wieder aufzustehen
  • Die Fähigkeit sich sehr schnell auf neue Situationen einzustellen
  • Sich ständig selbst zu motivieren und nicht von anderen abhängig zu sein
  • Offen auf neue Leute zu zugehen und schnell Freundschaften zu knüpfen
  • Völlige Selbstsicherheit bei totaler Unwissenheit
  • Die Fähigkeit ständig an sich selbst zu arbeiten und ein Leben lang zu lernen
  • Genau zu wissen was du willst und es dir einfach zu holen
  • Die Fähigkeit sich langfristige Ziele zu setzen und an diesen konsequent zu arbeiten, auch wenn es auf dem Weg dahin viele Niederlagen gibt und diese trotzdem letztendlich zu erreichen.
  • Leute zum Lachen zu bringen
  • Ihr Vertrauen innerhalb kürzester Zeit zu gewinnen
  • Überzeugen zu können
  • und natürlich mit allen Waffengattungen der Kommuniktaion wie im Schlaf umgehen zu können

ein paar habe ich auch noch:

  • Blitzschnell Entscheidungen treffen zu können und bei diesen zu bleiben
  • sich von der eigenen Unzufriedenheit motivieren zu lassen, anstatt in Selbstmitleid zu versinken
  • die Fähigkeit zu haben, soziale Konditionierungen zu erkennen und letztendlich zu brechen
  • den Mut zu haben, sich seinen Ängsten zu stellen
  • an seine Träume zu glauben, obwohl ein Großteil sagt, man würde es nie schaffen
  • die Fähigkeit zu haben, täglich seine Komfortzone zu verlassen und über seinen eigenen Schatten zu springen
  • Verantwortung zu übernehmen, im Großen, wie auch im Kleinen
  • sich auf die Lösungen statt auf die Probleme zu konzentrieren

Vielen Dank für deinen Artikel, er hat mir noch einmal versichert, dass ich mich exakt auf dem richtigen Weg befinde!

Gehe ich richtig in der Annahme, dass du Unternehmer bist? PN, bitte ;)

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@Robin Masters: Timothy Ferris, ich musste den Namen erst googeln, bevor mir wieder einfiel, dass das der Typ war der ein Buch namens "Die 4 Stunden Woche" geschrieben hat. Habe ich vor anderthalb Jahren gelesen, hat mich sehr inspiriert. Besonders der Lebensstil. Ein Unternehmen zu gründen und so zu optimieren, dass es fast ohne Arbeit des Gründers Geld generiert und der das Leben in Abenteuern rund um den Globus geniessen kann. Geil! Vielleicht habe ich meinen eigenen Weg dafür gefunden...

Gehe ich richtig in der Annahme, dass du Unternehmer bist? PN, bitte ;)

Ja ich bin Unternehmer. Unternehmer aus Leidenschaft. Und ich bin durch und durch für den Arbeitsmarkt verdorben. Jeden Tag zur Arbeit Robotern und sich versklaven? Vom Chef rumkommandieren lassen? Normale Arbeitszeiten? --> NO WAY!!!

Kehrseite der Medallie, ich arbeite quasi fast immer. Wochenende? Fehlanzeige. Feierabend gibt es in dem Sinne eigentlich fast nicht. Es ist schwer komplett abzuschalten. Und das Ganze ist ziemlich riskant. Du weißt nie sicher, was morgen ist. Aber du bestimmst alles selbst und der Job wird nie langweilig. Hohes Risiko aber evtl. auch hoher Gewinn. Villa oder Hartz IV? Projekt Rente mit 35... :-D

Ist nicht für jedermann etwas, zu mir passt es anscheind. Findet heraus wo eure Stelle ist im Leben.

Velvet

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