(Emotionaler) Schmerz...

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(Emotionaler) Schmerz

Was man(n) sich davon mitnehmen kann.

Schmerz ist eines der sensibelsten Themen - vor allem für Männer - in der Community. Erinnert er uns doch nicht an das

starke Geschlecht, das wir so gerne wären. Oftmals sprechen wir ihn auch nicht offen an, denn wir sind ja Männer und im

Herzen wilde Indianer oder mutige Indiana Jones'. Dabei kann Schmerz einem Optionen und Möglichkeiten aufzeigen,

Punkte die man so nicht wahrnimmt und an denen man feilen und arbeiten kann. Doch dazu muss man ihn annehmen und

als das sehen, was er ist - eine Emotion die man fühlen kann, nicht mehr und nicht weniger. Er ist kein Wunder Punkt, oder

Zeichen dafür ein Schwächling zu sein. Nur wenn du das zulässt und ihn selbst als solches siehst.

Hier kurz die Vorgschichte:

Ich muss, glaube ich, nicht erklären was unter emotionalem Schmerz zu verstehen ist. Egal ob bei Unzufriedenheit mit sich

selbst, auf Grund von Streit mit Freunden, Familie oder der LTR. Wenn uns die Menschen die uns umgeben (uns selbst eingeschlossen),

wirklich etwas bedeuten, werden wir uns nicht gut fühlen, wenn sich das zwischenmenschliche Verhältnis weg von dem uns

angestrebten verschiebt und wir damit etwas zu tun haben.

Ich habe gestern mit meiner LTR telefoniert. Telefoniert kann man weniger sagen, da ich viel zu abgelenkt und erzürnt über

mich selbst gewesen bin. Wütend deswegen, weil ich in Dingen, was die Universität angeht meinem Wunschlevel mehr hinterherlaufe,

als ich mir wünsche. Diese Wut über mich selbst und weiteren Sticking Points in meiner persönlichen Entwicklung ließen das

Gespräch eher zu einem genervten Frage-Antwort-Spiel (wobei ich die Antworten gab und die Initiative von ihr ausging, das

Gespräch voranzubringen). Ungewollt jedoch durchaus bewusst, bekam sie nur Kälte von mir. Ich musste dann pinkeln und

habe einfach aufgelegt - sie würde schon abheben, wenn ich wieder anrufe. Tat sie jedoch nicht und so langsam (nach zwei

weiteren Anrufen) wurde mir bewusst, was ich mit meinem "mir ist im Moment alles Scheißegal-Denken" wohl bewirkt hatte.

Sie schrieb mir eine sms mit "blablabla...mit deiner Kälte momentan nicht umgehen können... tut ihr leid...blabla"

Themenkern:

Im Bett angekommen überkam er mich auf einmal - der emotionale Schmerz.

Schmerz, weil ich mich in dem Moment selbst nicht ausstehen konnte! Schmerz, weil ich bei der Uni meinen Arsch nicht

hochbekomme! Schmerz, weil meine persönliche Entwicklung nicht so vorangeht, wie ich es gerne hätte. Schmerz, weil andere

Leute (Familie, LTR,...) meine schlechte Laune ausbaden dürfen, die nichts mit ihnen zu tun hat. Schmerz, weil ich mich in dem

Moment absolut hilflos fühlte. Schmerz, weil mich meine Emotionen überrannten. Schmerz, weil ich erkannte, wie alleine man

im Leben wirklich ist.

Zunächst dachte ich "warum"? "Warum ich?"

Doch dann, überkam mich ein anderer Gedanke: "Lass den Schmerz zu, gib dich ihm hin und dann lass ihn los." Dann fühlte ich

ihn, meinen Schmerz, nahm diesen bewusst war. In meinem Kopf war ein Pumpen zu vernehmen, so als ob dieser gleich platzen

würde. Mein Herz raste, mein Körper war angespannt. Vier Tränen rollten über meine Wangen. Mein Schmerz füllte mich vollkommen

aus und ich war im JETZT. Keine Gedanken nichts - nur das JETZT und der Schmerz.

Ich war einfach.

Auf einmal war dieses Gefühl nicht mehr unangenehm, sondern befreiend. Nach einigen Minuten setzte ich mich auf den Boden um

zu meditieren. Ich gab mich der Meditation hin - keine lästigen Gedanken, einfach sein. Wundervoll! Erst durch dieses Erlebnis ist

mir bewusst geworden, was es bedeutet im JETZT zu sein, weder an Vergangenheit noch Zukunft zu denken.

Was kann man sich daraus mitnehmen?

Schmerz ist einfach in uns. Manches Mal wissen wir gar nicht woher er kommt und warum er uns verfolgt. Doch hört auf vor

ihm wegzurennen oder ihn wegzuschieben, ihn zu ignorieren: "Ich bin ein Mann, ein Alpha und da hat man keine Schmerzen!"

Hört auf euch einzureden, dass man nichts empfinden darf! Ihr seid keine Roboter, ihr !dürft! Emotionen empfinden. Beraubt

euch nicht selbst eurer Menschlichkeit, sondern baut auf dieser auf!

Wenn ihr euch nächstes Mal nicht gut fühlt, lasst das Gefühl zu. Denn es betrifft euch Jetzt und nicht Morgen. Lasst es euch

ausfüllen und akzeptiert es, genauso wie ihr einen Erfolg oder Flake akzeptiert. Gebt euch dem Schmerz hin, seid einfach im

Jetzt - MIT IHM - er soll sich austoben und dann lasst ihn ziehen.

Schmerz ist manchmal ein Teil des Augenblicks - lebt diesen Augenblick mit und nicht gegen ihn. Lebt den Moment so wie

ihr den Moment mit Freunden oder einer HB auslebt und genießt. Denn Schmerz gehört dazu und begleitet uns, so wie wir

selbst unser ständiger Begleiter sind.

Oben habe ich kurz das Gefühl des Alleinseins angesprochen. Dieses Gefühl wird uns meist erst so richtig bewusst, wenn wir

Schmerzen haben und erkennen, wie alleine wir wirklich sind. Doch wir sind es genau genommen die ganze Zeit. Nur wir selbst

leben ständig mit uns. Genauso erkannte ich, dass nur ich allein mich auch wieder herausmanövrieren kann - was mir gelang,

da ich akzeptierte und anschließend loslassen konnte. Genauso liegt es Jetzt an mir meine restlichen Sticking Points in

Angriff zu nehmen und mich gut zu fühlen, so wie Gestern Nacht.

Genauso liegt es an EUCH den Schmerz als das anzunehmen, was er ist. Eine Momentaufnahme, in der ihr oft mehr von euch

selbst lernen könnt als in so mancher 'Selbstanalyse'. Schmerz kann ein Wegweiser sein, wenn man bereit ist, ihn als solchen

anzuerkennen.

Ich hoffe, mein Gedankengang hilft euch weiter.

Bsp.: Was ich aus der anfangs beschriebenen Situation mitnehme:

Negativ:

- meine Faulheit an der Uni zermürbt mich und wirkt sich auf andere Lebensbereiche aus;

- meine Launen verletzen meine Mitmenschen;

- meine Emotionen haben manches Mal mich im Griff und nicht umgekehrt;

Positiv:

+ den IST-Zustand zugelassen, akzeptiert, nicht dagegen gearbeitet;

+ ich war im Jetzt und kann diesen Zustand nun aktiv leben;

+ gestärkt und mit Vertrauen in mich selbst aus der Situation hervorgekommen;

+ positive Einstellung zum Erlebnis selbst;

+ anhand meiner Positivität erkannt, dass ich mich mehr entickelt habe, als angenommen;

+ erkannt was mich im 'Jetzt' stört und kann dadurch daran arbeiten;

usw.

Ohne dieses Erlebnis hätte ich nie wahrgenommen, welch Fortschritte ich gemacht habe und wie positiv mein

inner Game doch ist. :rolleyes:

© 2010 by Snail.

bearbeitet von EnigmaticSnail

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Gast

Find ich gut, dümpelst mit dem Thema ein wenig an der Oberfläche rum, aber ich mag's!

Glückwunsch und viel Erfolg bei den Dingen, die jetzt so bei Dir anstehen ;)

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Im Bett angekommen überkam er mich auf einmal - der emotionale Schmerz.

Schmerz, weil ich mich in dem Moment selbst nicht ausstehen konnte! Schmerz, weil ich bei der Uni meinen Arsch nicht

hochbekomme! Schmerz, weil meine persönliche Entwicklung nicht so vorangeht, wie ich es gerne hätte. Schmerz, weil andere

Leute (Familie, LTR,...) meine schlechte Laune ausbaden dürfen, die nichts mit ihnen zu tun hat. Schmerz, weil ich mich in dem

Moment absolut hilflos fühlte. Schmerz, weil mich meine Emotionen überrannten. Schmerz, weil ich erkannte, wie alleine man

im Leben wirklich ist.

Zunächst dachte ich "warum"? "Warum ich?"

Doch dann, überkam mich ein anderer Gedanke: "Lass den Schmerz zu, gib dich ihm hin und dann lass ihn los." Dann fühlte ich

ihn, meinen Schmerz, nahm diesen bewusst war. In meinem Kopf war ein Pumpen zu vernehmen, so als ob dieser gleich platzen

würde. Mein Herz raste, mein Körper war angespannt. Vier Tränen rollten über meine Wangen. Mein Schmerz füllte mich vollkommen

aus und ich war im JETZT. Keine Gedanken nichts - nur das JETZT und der Schmerz.

bei mir klappt es nicht!!!!

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Im Bett angekommen überkam er mich auf einmal - der emotionale Schmerz.

Schmerz, weil ich mich in dem Moment selbst nicht ausstehen konnte! Schmerz, weil ich bei der Uni meinen Arsch nicht

hochbekomme! Schmerz, weil meine persönliche Entwicklung nicht so vorangeht, wie ich es gerne hätte. Schmerz, weil andere

Leute (Familie, LTR,...) meine schlechte Laune ausbaden dürfen, die nichts mit ihnen zu tun hat. Schmerz, weil ich mich in dem

Moment absolut hilflos fühlte. Schmerz, weil mich meine Emotionen überrannten. Schmerz, weil ich erkannte, wie alleine man

im Leben wirklich ist.

Zunächst dachte ich "warum"? "Warum ich?"

Doch dann, überkam mich ein anderer Gedanke: "Lass den Schmerz zu, gib dich ihm hin und dann lass ihn los." Dann fühlte ich

ihn, meinen Schmerz, nahm diesen bewusst war. In meinem Kopf war ein Pumpen zu vernehmen, so als ob dieser gleich platzen

würde. Mein Herz raste, mein Körper war angespannt. Vier Tränen rollten über meine Wangen. Mein Schmerz füllte mich vollkommen

aus und ich war im JETZT. Keine Gedanken nichts - nur das JETZT und der Schmerz.

bei mir klappt es nicht!!!!

Das, was Du da als "Schmerz" benennst, ist die Reaktion Deines Körpers auf Deine negativen Gedanken.

"weil ich mich in dem Moment selbst nicht ausstehen konnte ... weil ich bei der Uni meinen Arsch nicht

hochbekomme ... weil meine persönliche Entwicklung nicht so vorangeht, wie ich es gerne hätte ... weil andere

Leute meine schlechte Laune ausbaden dürfen ..."

Das alles sind "nur" Gedanken. Erkenne Sie als solche und beobachte sie. Fühle dabei Deinen Atem, Deinen Körper.

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