Umgang mit Geschäftspartnern ?

14 Beiträge in diesem Thema

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Ich beende gerade mein Wirtschaftsstudium und werde ab Oktober dann erstmals ins Geschäftsleben eintauchen (erstmal in Form eines halbjährigen Praktikums).

Da hier ja einige User unterwegs sind, die schon sehr erfahren in dem Bereich sind hoff ich, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

Gibt es irgendwelche ungeschriebenen Regeln die im Geschäftsleben zu beachten sind?

Ich mein abgesehn von den normalen Regeln des zwischenmenschl. Umgangs ...

Ursache für diese Frage is folgende Situation:

Ich habe mich bei diversen Unternehmen meiner Branche für Praktika beworben und wurde bei mehreren Unternehmen zu Bewerbungsgesprächen eingeladen.

Von einigen kamen danach Absagen, von einigen Zusagen - normale Situation halt.

Nun hab ich von einem kleinen mittelständischen Unternehmen, dass mir sehr sympathisch vorkam, sehr schnell eine Zusage bekommen.

Da ich es mir sehr gut vorstellen konnte dort mein Praktikum zu machen habe ich dann telefonisch mein Interesse bekundet - obwohl es nur eine sehr miese Bezahlung gegeben hätte. Das war ohne jeden Hintergedanken, hab mich echt gefreut dort ne Zusage bekommen zu haben.

Nunja, die Vertragsunterzeichnung hat sich ein wenig hinausgezögert, weil die Verantwortliche Person gerade im Urlaub war.

In der Zwischenzeit hab ich dann aber noch eine Zusage bekommen - von einem Unternehmen, das in einer komplett anderen Liga spielt, global aufgestellt ist, interne Fortbildungsmaßnahmen auch für Praktikanten anbietet, und das doppelte zahlt...

Objektiv gesehen war jetzt klar für was ich mich entscheiden musste - aber irgendwie hatte ich dem kleineren Unternehmen gegenüber ein schlechtes Gewissen, da ich inzwischen auch die Verträge zugeschickt bekommen habe und denen ja schon inoffiziell zugesagt habe...

Hab mit mehreren Kommilitonen darüber geredet udn alle meinten in solch einer Situation muss man egoistisch sein und bevor die Tinte auf nem Vertrag nicht getrocknet ist sei es mein Gutes Recht mich umzuentscheiden ... BWLer BlaBla halt.

Naja hab dann dem kleineren Unternehmen ne Mail geschickt in der ich versucht habe den Sachverhalt zu erklären und dem anderen Unternehmen zugesagt.

Jetzt kam von dem kleinen Unternehmen ne böse Mail von wegen so kann man nicht mit Geschäftspartnern umgehen, usw.

Also war hier die objektive Entscheidung richtig oder was hättet ihr in der Situation gemacht?

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In der Anfangs/Probezeit kann man jeder Zeir das Geschäftsverhältnis, auch ohne bekanntgabe von Gründen kündigen. Du bist dem Arbeitgeber zu nichts verpflichtet.

Ich würde auch den AG sofort wechseln wenn ich ein doppeltes Gehaltsangebot für mein Praktikum bekäme, wo ist das Problem? Na klar sagt der Arbeitgeber evtl etwas negatives.

Er hätte dich doch aber unter ökonomischen Gründen auch gekündigt, für jemanden, der das selbe leistet wie du, jedoch nur die Hälfte kostet!

Ich hätte genauso gehandelt wie du, allerdings hätte ich nicht die Email als Kommunikationsmittel verwandt!

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Ich war auch in einer vergleichbaren Situation.

Hatte eine Zusage von einem Unternehmen, ich hab auch zugesagt, dann haben sich jedoch meine Pläne geändert und ich hab abgesagt.

Bei mir ist das ganze zweimal so passiert...

Natürlich ist das nicht gut, und ich habe mich dabei auch nicht gut gefühlt. Aber so ist das Leben.

Ich mach mir auch keine Hoffnungen, jemals wieder in einem der beiden Unternehmen eine Stelle finden zu können.

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naja, ich sehe schon einen Schaden für das Unternehmen: Es muss Arbeitszeit aufgewendet werden, einen neuen Praktikanten zu finden.

Von daher ist es verständlich, dass die Unternehmen nicht überglücklich sind, professionell sollten sie dennoch bleiben.

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Dein Verhalten war völlig in Ordnung. Für das kleinere Unternehmen ist das natürlich doof, aber deren Reaktion war überzogen. Wenn ein Unternehmen schon rumheult, wenn ein Praktikant absagt, wie wird es erst reagieren, wenn ein wichtiger Kunde/Mandant etc. abspringt.

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Bezüglich Spielregeln im Berufsleben kann ich die Kolumne von Herrn Dr. Heiko Mell sehr stark empfehlen:

http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachric...komellindex.asp

Zur konkreten Situation:

Ich finde das Verhalten des Unternehmens (vermutlich des Inhabers) unprofessionell.

Ohne Vertrag hat das Unternehmen keinen Anspruch auf Dich. In meiner berufslaufbahn habe ich auch oft genug erlebt, dass Unternehmen mündliche Zusagen ebenso nicht einhalten (können).

Einen kleinen Hinweis habe ich trotzdem an Dich: Optimal wäre es gewesen, wenn Du nach der Zusage an eine andere Firma, Deine Bewerbung bei allen anderen Firmen zurückgezogen hättest. Ein kurzes Statement ala "Besten Dank für Ihr Interesse an meiner Person. Ich muß Ihnen leider mitteilen, dass ich mich bereites für eine Postion bei einer anderen Firma entschieden habe. Deshalb ziehe ich meine Bewerbung hiermit zurück. mfg, xxx"

Damit vermeidest Du unnötigen Aufwand zur Vertragerstellung bei der Firma. Und die Fa. kann sich früher um einen anderen Praktikanten umsehen.

Wichtig ist es, wenn möglich, böses Blut zu vermeiden. Man trifft jedem Menschen zweimal. Auch im Berufsleben.

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Dein Verhalten war völlig in Ordnung. Für das kleinere Unternehmen ist das natürlich doof, aber deren Reaktion war überzogen. Wenn ein Unternehmen schon rumheult, wenn ein Praktikant absagt, wie wird es erst reagieren, wenn ein wichtiger Kunde/Mandant etc. abspringt.

Dem stimme ich zu. Vielleicht solltest Du auch dankbar sein, nicht in einem Unternehmen untergekommen zu sein, dass seinen Stakeholdern gegenüber ein solches Verhalten an den Tag legt. So behandelt man Menschen einfach nicht.

Grüße und viel Erfolg.

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Dem stimme ich zu. Vielleicht solltest Du auch dankbar sein, nicht in einem Unternehmen untergekommen zu sein, dass seinen Stakeholdern gegenüber ein solches Verhalten an den Tag legt. So behandelt man Menschen einfach nicht.

Naja die Reaktion vom Unternehmen war jetzt nicht so schlimm - ich hatte halt vorher schon n schlechtes Gewissen und nach der Mail noch mehr ...

Aber ok, ich weiß jetzt, dass das die Entscheidung richtig war.

Danke für eure Bestätigung.

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Die Aktion an sich ist in Ordnung, aber nichtmals anzurufen, sondern eine Mail zu schicken ist zum einen feige und zum anderen solltest du dir mit diesem Persönlichkeitsattribut (auch wg.schlechtem Gewissen etc.) überlegen, ob die freie Wirtschaft der richtige Bereich für dich ist.

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Jetzt kam von dem kleinen Unternehmen ne böse Mail von wegen so kann man nicht mit Geschäftspartnern umgehen, usw.
Deine Entscheidung ist nachvollziehbar und hat dem Unternehmen keinen Schaden verursacht. Darum sollte das kein Problem sein.

Professionell wäre gewesen, wenn sie dir viel Erfolg gewünscht hätten.

Sehe ich genauso. Ich kenne da eine Geschichte von einem Automobilzuliferer, jahrelang Excellence Awards etc gewonnen, da hat über 10 Jahre niemand gekündigt, die meisten Praktikanten sind entweder ausgelaufen oder übernommen worden.

Auf einmal hat der Chef eine Kündigung auf dem Tisch. Er rennt sofort los, kommt mit seinem ganzen Aufsichtsrat und fragt :"Was haben wir falsch gemacht?!"+

Mitarbeiter :"Nichts, ich habe ein Angebot von Porsche bekommen, dort in der Entwicklung zu arbeiten."

Was ist passiert? Die haben eine PARTY für den abgehenden Mitarbeiter gefeiert.

Das Unternehmen schreibt übrigens sehr gute schwarze Zahlen und gewinnt öfters mal Excellence Awards. Mein EFQM Prof meinte, das muss man als Student mal gesehen haben, sonst glaubt man sone geile Atmosphäre nicht. Vor allem, wenn man dann täglich in anderen Unternehmen unterwegs sei :D

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Die Aktion an sich ist in Ordnung, aber nichtmals anzurufen, sondern eine Mail zu schicken ist zum einen feige und zum anderen solltest du dir mit diesem Persönlichkeitsattribut (auch wg.schlechtem Gewissen etc.) überlegen, ob die freie Wirtschaft der richtige Bereich für dich ist.

Was ist daran feige ...? Die gesamte kommunikation mit dem Unternehmen fand per E-Mail statt, desshalb hab ich da gar nicht großartig überlegt (Absagen von Unternehmensseite kamen auch generell per Mail ).

Aus dieser einen Aktion darauf zu schließen, dass Feigheit ein "Persönlichkeitsattribut" von mir ist halte ich schon für sehr überzogen.

Und was das schlechte Gewissen angeht... ich hab mich ja nicht davon beeinflussen lassen, sondern die objektiv richtige Entscheidung getroffen.

Darf man in der freien Wirtschaft also kein Gewissen haben oder wie soll ich das verstehen?

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Gast Kuddel

Daran ist gar nicht feige, deine Reaktion war den Umständen entsprechend völlig normal und angemessen.

Das "Persönlichkeitsattribut" bezieht sich wohl vor allem darauf, dass du ein schlechtes Gewissen hast.

Das legt sich aber im Laufe der Zeit.

Mach dir keine Gedanken, die Reaktion der Firma ist einfach etwas überzogen.

Passiert! ;-)

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Das Unternehmen hat unprofessionell reagiert, Die Reaktion zeigt dir auch etwas über das Unternehmen. Ich denke, gut dass du abgesagt hast.

Es passiert sehr oft, dass Unternehmen auch kündigen oder es sich anders überlegen. Nachdem dich das Unternehmen warten lies (Urlaub der Kontaktperson und kein Ersatz der deinen Eintritt weiter bearbeitet) kann das Unternehmen auch nicht verlangen, dass Du auf bessere Angebote verzichtest. Das würde das unternehmen auch nicht, oder?

Also - kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Behalte dir immer im Hinterkopf, dass Unternehmen immer nur so gut sind wie die Menschen, die in ihm arbeiten. Hier kann es zwischen dem Ruf eines Unternehmens und den internen Verfahren durchaus große Unterschiede geben.

Die Unternehmen wünschen sich natürlich die besten Praktikanten. Doch nur den attraktivsten Unternehmen folgen auch die interessantesten Praktikanten. Klar, jedes Unternehmen hält sich für interessant, die wenigsten sind es aber in herausragendem Maß. Doch auch das Selbstbild eines Unternehmens verleugnet schon mal Tatsachen und das führt zu großem Erstaunen, wenn es erfährt, dass "da draußen" ganz anders über die Firma gesprochen wird als sich das Unternehmen gerne selbst sieht bzw. definiert.

Dir Alles Gute weiterhin!

Winddancer

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Letztlich sind Bewerbungsgespräche nicht viel anders als Dates.

Stell' Dir das mittelständische Unternehmen wie ein Mädel vor, dass sich in dich verknallt hat und dem du erst sagst, ihr seid zusammen, aber dann verschwindest du doch zu einer anderen. Dass sie dann sauer ist, ist verständlich - was eine unprofessionelle Antwort zwar nicht entschuldigt, aber erklärt.

Genau wie bei einer Beziehung wäre es besser gewesen, telefonisch abzusagen.

Allerdings war es besser, per E-Mail abzusagen als gar nicht abzusagen und das Praktikum zu machen, was du nicht mehr machen wolltest. Genauso, wie du auch nicht nur für das Mädel, das du gar nicht liebst, eine Beziehung anfangen solltest.

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