In jeglicher Situation seine Meinung sagen

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Gast pladinde

Guten Abend,

das höchste Gebot, im Grunde aller großen Ratgeber, Religionen, Motivations-Trainer, Definitionen für Selbstbewusstsein & Co etc. lautet, sich selbst zu lieben und alles in erster Linie für sich selbst zu tuen. Für mich zählt da auch zu, seine Meinung zu sagen, egal wie viele Leute auch eine andere Meinung haben oder wie "dumm, eingeschnappt, verklemmt, stur, etc." man auch gegenüber anderen dasteht.

Nur bin ich jetzt schon des öfteren in die Situation gekommen, dass ich eben, warum auch immer, wie ein ziemlicher Außenseiter und verklemmte Person am Ende dastand. In der Regel teilen meine Meinung die wenigsten Leute, woran das auch immer liegen mag; eine Vermutung ist, dass ich jetzt sehr wenig Zeit in der Gemeinschaft verbracht habe (vor Pick Up) und dadurch einfach anders denke, wie seltsam das auch klingen mag.

Ich mach mal ein Beispiel der letzten Tage: Mit ein paar anderen Leuten stehe ich auf der Bühne und warte auf unseren Einsatz. Gleichzeitig warten wir noch auf eine andere Person, die dabei mitmacht. In dem Moment fängt eine Person an, über eben diese Person zu lästern und alle, wirklich alle machen mit, außer mir. Ich finde das einfach nur abartig, abstoßend sowas hinter dem Rücken anderer zu machen. In diesem Moment manövriere ich mich automatisch in eine Außenseiter-Position "Hey, wieso lacht er nicht darüber, ist er verklemmt? Hat er etwa mit ihm zu tuen?" Weil das sozial bei mir so konditioniert ist und ich diese Position meiden möchte habe ich dann einfach geschmunzelt, wobei das wieder eine Zustimmung deren Meinung ist: Ich tue also etwas - sei es noch so klein - um anderen zu gefallen.

Das ist ein Konflikt für mich: übertreibe ich es hier mit meiner Starrheit, dass ich es vorziehe, das lachen sein zu lassen? Oder wird das einfach als gesellschaftlicher "Spaß" anerkannt? Auf der anderen Seite denke ich mir - wenn ich lache -, dass ich dadurch meine Meinung untergrabe, alleine um anderen zu gefallen.

Ihr könnt jetzt denken: "Man, stell dich net so an, ist doch nur Spaß" aber das ist ja eben der Konflikt wo ich mir denke: Dadurch tue ich ja eben etwas gegen meinen Willen, was mir gegen den Strich geht. Das ist öfters so und dadurch werde ich auch oft schief angeschaut wobei ich es dann vorgezogen habe, eben mal meinen Mund zu halten. Das ist ja noch ein harmloses Beispiel, aber ihr wisst sicher was ich meine.

Also: Bin ich einfach zu verkrampft? Das gehört jedoch für mich zu einer starken Persönlichkeit dazu: Seine Meinung zu sagen und wie ein Fels dazu stehen, egal wie hart man es oben drauf kriegt und auch wenn die Meinung totaler Mist ist weil sie auf Usel beruht aber man denkt, dass diese eben richtig ist (im Nachhinein, nach guter Recherche kann man diese ja ändern). Im obigen Beispiel hätte ich ja auch anführen können, dass ich so etwas abstoßend finde, aber damit steuere ich ja auf die gleiche Position zu.

Eure Meinung zu meinem aktuellen Sticking Point?

fg, platinde

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Seine eigene Meinung zu haben ist auf jeden Fall sehr wichtig. Man sollte allerdings immer offen für neue Aspekte und Ansichten sein und die Meinung von anderen respektieren.

Zu der konkreten Situation. An welcher Stelle hast du deine Meinung gesagt? Andere können deine Gedanken nicht lesen..

Du hättest ja sagen können: "Ich finde es nicht gut hinter dem Rücken von anderen zu lästern. Wenn ihr an seiner Stelle wärt, würdet ihr das sicher auch nicht wollen."

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Gast pladinde
Seine eigene Meinung zu haben ist auf jeden Fall sehr wichtig. Man sollte allerdings immer offen für neue Aspekte und Ansichten sein und die Meinung von anderen respektieren.

Zu der konkreten Situation. An welcher Stelle hast du deine Meinung gesagt? Andere können deine Gedanken nicht lesen..

Du hättest ja sagen können: "Ich finde es nicht gut hinter dem Rücken von anderen zu lästern. Wenn ihr an seiner Stelle wärt, würdet ihr das sicher auch nicht wollen."

In dieser Situation habe ich eben "geschmunzelt" um eben die Außenseiter-Position zu meiden; mit diesen Leuten bin ich immerhin noch ein Jahr regelmäßig zusammen. Eine Meinung habe ich ja dazu, diese ist aber meistens (in sehr vielen Fällen) eben genau eine andere.

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Hört sich ein wenig nach Einzelgängertum an.

Lerne die Menschen kennen, mit denen du dich umgiebst. So wirst du deren Beweggründe erfahren, vielleicht herausfinden wie die sozialen konstellationen ausschauen. Menschen lästern selten ohne grund. Es müssen gewisse Parameter stimmen, damit gelästert werden kann. Welche sind das in deinem Fall? Wie stehst du zu der Person, über die gegpossipst wurde? Wenns ein idiot ist, dann nur zu. Lästern ist nicht so übel.

Lästern die Leute hinter dem rücken dieses Bandmitgliedes, oder sagen sie ihm die Dinge auch ins Gesicht? Wenn ja ist es doch in Ordnung.

Ich hatte schon WG-Mitbewohner, die so dermäßen lächerlich waren, da konnte ich stundenlang dumme Geschichten erzählen. So what? Aber denen hab ich natürlich auch direkt ins Gesicht gesagt, wie dumm sie sind. Ist doch klar. Bei Allah.

Ganz anders im Beruf. Natürlich sollte man über den Vorgesetzten lästern. Auch wenn du dich gut mit ihm verstehst. Eine ausnahme hab ich mal erlebt, als es eine aufrührerische Clique gegen meine Cheffin gab. Da konnten die Aufrührer in meiner Gegenwart nicht lästern, weil ich für meine Cheffin durchs verdammte Feuer gegangen wäre. Loyalität halt.

Man bezieht halt Position. Gehöre ich zur einen oder zur anderen Gruppe?

Muß nicht zutreffen:

Leider glaube ich, ich kenne so Leute, die immer ihre eigenen meinung vertreten. Einige machen das aus Gewohnheit. Es gibt auch Leute, die hören anderen gar nicht richtig zu, weil sie von vorn herein wissen, dass sie eine andere Meinung vertreten werden. Ganz großes Kino. Hauptsache dagegen. Spiegel-Thema: Die Dagegen-Republik.

Leider gibt es auf der Welt so wenige Menschen, die wirklich zuhören können. In der Twitterweld, in der jeder nur noch seine eigenen Geschichtchen senden wollen. Nur noch ich, ich ich. Ich bin ja so schlau, ich bin ja so integer. Dabei ist eben dieses Zuhören besonders beim PU sooo wichtig. Darüber wird hier im Forum viel zu wenig geschrieben.

Etwas Offtopic: Yeah, der Stakeholder-Value-Ansatz. Letztendlich bringt einen integres Verhalten natürlich immer weiter. Wenn man seinen Stakeholdern Value zu geben vermag, bekommt man Dinge zurück, die man für Geld nicht kaufen kann.

Take Care, Buddy.

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das höchste Gebot, im Grunde aller großen Ratgeber, Religionen, Motivations-Trainer, Definitionen für Selbstbewusstsein & Co etc. lautet, sich selbst zu lieben und alles in erster Linie für sich selbst zu tuen.

Darf ich da ein wenig widersprechen? Viele Ratgeber, Religionen usw. raten, etwas für die ANDEREN zu tun, weil die dich dann mehr mögen und weil es der Gruppe insgesamt besser geht. Siehe nur den oft erwähnten guten alten Dale Carnegie, "Wie man Freunde gewinnt".

Siehe zum Beispiel den Rat, dass du umso erfolgreicher bist, je mehr du die Bedürfnisse anderer erkennen und erfüllen kannst (keine Ahnung, vom wem der genau ist, ich stoße jedenfalls öfters drauf). Facebook funktioniert sehr gut so.

Das gehört jedoch für mich zu einer starken Persönlichkeit dazu: Seine Meinung zu sagen und wie ein Fels dazu stehen, egal wie hart man es oben drauf kriegt und auch wenn die Meinung totaler Mist ist weil sie auf Usel beruht aber man denkt, dass diese eben richtig ist

Da bin ich auch nicht ganz deiner Meinung. Das ist für mich eine "schwache Persönlichkeit", da sie keine andere Meinung zulassen kann. Eine "starke Persönlichkeit" wird sich für die Meinung der anderen interessieren und sie in Betracht ziehen. Zudem wird eine starke Persönlichkeit dafür sorgen, dass eine für alle angenehme Situation entsteht.

Die Wirkung des Meinung-Sagens ist, dass du damit auffällst. Das kann ja hilfreich sein. Aus der Masse herausragen. Aber was ist dein Ziel? Wenn dein Ziel ist, beliebt zu sein, wirst du es mit diesem Verhalten wohl nicht erreichen.

In dem konkreten Beispiel finde ich es allerdings gut, dass du deine Meinung sagst, denn allgemeines Lästern über eine abwesende Person ist kein gutes Verhalten (ist aber schwer abzustellen, ich mache das selbst gerne :rolleyes:

Gruß

Robin

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Gast Commandante
Menschen lästern selten ohne grund.

Lästern ist nicht so übel.

Ganz anders im Beruf. Natürlich sollte man über den Vorgesetzten lästern. Auch wenn du dich gut mit ihm verstehst.

Das meinst du aber nicht ernst, oder?

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Gast pladinde
Hört sich ein wenig nach Einzelgängertum an.

War mal.

Lerne die Menschen kennen, mit denen du dich umgiebst. So wirst du deren Beweggründe erfahren, vielleicht herausfinden wie die sozialen konstellationen ausschauen. Menschen lästern selten ohne grund. Es müssen gewisse Parameter stimmen, damit gelästert werden kann. Welche sind das in deinem Fall? Wie stehst du zu der Person, über die gegpossipst wurde? Wenns ein idiot ist, dann nur zu. Lästern ist nicht so übel.

Lästern die Leute hinter dem rücken dieses Bandmitgliedes, oder sagen sie ihm die Dinge auch ins Gesicht? Wenn ja ist es doch in Ordnung.

In diesem Beispiel lästern sie ausschließlich hinter dem Rücken und behalten das für sich. Über den gespottet wurde ist etwas klein und schwächlich im Auftreten. Das ging konkret sogar so ab: der Typ fragte mich erst, ob ich ihn gut kennen würde, bevor er anfing über ihn zu lästern. Hätte ich jetzt erzählt "Ich kenne ihn gut" hätte er wahrscheinlich sogar seinen Mund gehalten. Wenn die schon über jemanden herziehen, dann doch bitte über jemanden der gleichen Kragenweite und wo diese sicher sind, dass es ihm am Hintern vorbei geht. Bei dieser Person ist das meiner Meinung nach der entgegnete Fall. Ist auch nur ein Beispiel gewesen.

Ich hatte schon WG-Mitbewohner, die so dermäßen lächerlich waren, da konnte ich stundenlang dumme Geschichten erzählen. So what? Aber denen hab ich natürlich auch direkt ins Gesicht gesagt, wie dumm sie sind. Ist doch klar. Bei Allah.

Ganz anders im Beruf. Natürlich sollte man über den Vorgesetzten lästern. Auch wenn du dich gut mit ihm verstehst. Eine ausnahme hab ich mal erlebt, als es eine aufrührerische Clique gegen meine Cheffin gab. Da konnten die Aufrührer in meiner Gegenwart nicht lästern, weil ich für meine Cheffin durchs verdammte Feuer gegangen wäre. Loyalität halt.

Man bezieht halt Position. Gehöre ich zur einen oder zur anderen Gruppe?

Das Beispiel mit dem WG-Mitbewohner find ich schon wieder ziemlich abartig. Eventuell ist meine Interpretation von Lästern einfach komplett unterschiedlich die eurer. Ich finde es schon ok, wenn sich über die Frisur von jemanden lustig macht oder beispielsweise sagt: "Hey, guck mal, die sieht aus wie Yoda!", solange es auf einer gesunden Ebene bleibt. Wenn jetzt aber anfängt - und so war es auch bei der Sache oben - und anfängt zu erzählen, wie behindert dieser redet und sich abfällig über diesen äußert, dann finde ich es daneben. Das ist aber so wie ich es sehe, gang und gebe.

Muß nicht zutreffen:

Leider glaube ich, ich kenne so Leute, die immer ihre eigenen meinung vertreten. Einige machen das aus Gewohnheit. Es gibt auch Leute, die hören anderen gar nicht richtig zu, weil sie von vorn herein wissen, dass sie eine andere Meinung vertreten werden. Ganz großes Kino. Hauptsache dagegen. Spiegel-Thema: Die Dagegen-Republik.

Leider gibt es auf der Welt so wenige Menschen, die wirklich zuhören können. In der Twitterweld, in der jeder nur noch seine eigenen Geschichtchen senden wollen. Nur noch ich, ich ich. Ich bin ja so schlau, ich bin ja so integer. Dabei ist eben dieses Zuhören besonders beim PU sooo wichtig. Darüber wird hier im Forum viel zu wenig geschrieben.

Ich sage meine Meinung und gleichzeitig höre ich zu. So ist es meiner für mich richtig.

Darf ich da ein wenig widersprechen? Viele Ratgeber, Religionen usw. raten, etwas für die ANDEREN zu tun, weil die dich dann mehr mögen und weil es der Gruppe insgesamt besser geht. Siehe nur den oft erwähnten guten alten Dale Carnegie, "Wie man Freunde gewinnt".

Das kommt dazu: Nächstenliebe. Die fängt aber bei der Selbstliebe an. Sowas ist doch Grundwissen.

Da bin ich auch nicht ganz deiner Meinung. Das ist für mich eine "schwache Persönlichkeit", da sie keine andere Meinung zulassen kann. Eine "starke Persönlichkeit" wird sich für die Meinung der anderen interessieren und sie in Betracht ziehen. Zudem wird eine starke Persönlichkeit dafür sorgen, dass eine für alle angenehme Situation entsteht.

Les dir auch bitte alles durch, was ich geschrieben habe. ... man denkt, dass diese eben richtig ist (im Nachhinein, nach guter Recherche kann man diese ja ändern).

Die Wirkung des Meinung-Sagens ist, dass du damit auffällst. Das kann ja hilfreich sein. Aus der Masse herausragen. Aber was ist dein Ziel? Wenn dein Ziel ist, beliebt zu sein, wirst du es mit diesem Verhalten wohl nicht erreichen.

Mein Ziel ist es, harmonisch zu leben, dass ich mich mich wohl fühle. Und das ohne diese Konflikte wie diesen oben.

Ich warte andere Antworten ab und muss mir eure nochmals durchlesen, hat noch der *klick* gefehlt :-D

fg

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Leider glaube ich, ich kenne so Leute, die immer ihre eigenen meinung vertreten. Einige machen das aus Gewohnheit. Es gibt auch Leute, die hören anderen gar nicht richtig zu, weil sie von vorn herein wissen, dass sie eine andere Meinung vertreten werden. Ganz großes Kino. Hauptsache dagegen. Spiegel-Thema: Die Dagegen-Republik.

Leider gibt es auf der Welt so wenige Menschen, die wirklich zuhören können. In der Twitterweld, in der jeder nur noch seine eigenen Geschichtchen senden wollen. Nur noch ich, ich ich. Ich bin ja so schlau, ich bin ja so integer. Dabei ist eben dieses Zuhören besonders beim PU sooo wichtig. Darüber wird hier im Forum viel zu wenig geschrieben.

Und wie unterscheidest du zwischen Leuten, die aus Prinzip und denjenigen, die aus fundamentierter Überzeugung dagegen sind?

Mir kommt es gerade so vor, als seien eben manchmal diejenigen, die Leute vorschnell in die Dagegen-Republik stecken, nicht in der Lage zuzuhören. Oder sie möchten dem anderen gar nicht zugestehen, dass er womöglich besser als sie weiß, wovon er spricht. Vielleicht verwechseln sie auch Selbstbewusstsein mit Arroganz. Was weiß ich...weißt du, warum die das machen?

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Du musst deine Meinung ja nicht so vertreten, dass du den anderen damit auf die Füße trittst - Diplomatie ist das zauberwort.

In diesem Beispiel lästern sie ausschließlich hinter dem Rücken und behalten das für sich. Über den gespottet wurde ist etwas klein und schwächlich im Auftreten. Das ging konkret sogar so ab: der Typ fragte mich erst, ob ich ihn gut kennen würde, bevor er anfing über ihn zu lästern. Hätte ich jetzt erzählt "Ich kenne ihn gut" hätte er wahrscheinlich sogar seinen Mund gehalten. Wenn die schon über jemanden herziehen, dann doch bitte über jemanden der gleichen Kragenweite und wo diese sicher sind, dass es ihm am Hintern vorbei geht. Bei dieser Person ist das meiner Meinung nach der entgegnete Fall. Ist auch nur ein Beispiel gewesen.

Wenn du ihre Meinung nicht teilst dann sag das halt ... "ich fand den bisher eigentlich ganz cool/ nett" oder "ich kenn ihn noch nicht genug um mir ne Meinung über ihn zu bilden".

Wenn er echt so n Freak ist spricht aber auch nichts dagegen mit Kumpels darüber zu reden find ich ... das ganze muss ja nicht so hinterfotzig geschehen, kannst ihm gegenüber ja auch offen sein.

Also nach außen auf best friend tun und hintenrum dann lästern ist natürlich scheiße.

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Zu dem Beispiel:

Lass die Anderen doch Reden.

Jeder hat seine Schwächen und "Lästern" ist doch ein der eher geringeren negativen Arten.

Niemand ist perfekt, also erwarte es auch von niemanden.

Außerdem ist das Negativbild, das man diesem Lästern gibt überzogen.

Ich geh damit sogar noch weiter, ganz im Sinne der First Amendment der amerikanischen Verfassung.

Danach ist die Meinungsäußerung das höchste Gut eines Menschen.

------

"Zu seiner Meinung felsenfest zu stehen" als Maxime zu haben, das ist allerdings für jeden persönlich leicht naiv.

Das gesamte Leben besteht aus einer Konsensfindung und dadurch auch aus Kompromissen.

Würdest Du überall wie ein Fels sein, dann würdest Du nie gewisse Aspekte, die dir wichtig sind

durchbringen.

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Ein Aspekt ist vielleicht auch noch folgender:

Du bist warscheinlich nicht der einzige gewesen, der das lästern nicht gut fand.

Aber denen erging es genauso wie dir.

Ich sag einfach mal der Alpha der Gruppe hat angefangen zu lästern, die anderen haben mitgezogen, weil sie auch alle dachten, der Rest der Gruppe denkt genauso.

Wenn du jetzt die Eier hast und dich dagegen stellst, kann es sein, dass andere dir beistehen, die derselben Meinung sind, sich nur nicht getraut haben, diese zu äußern.

Oder du bist einfach still und machst was anderes. Unterhälst dich mit jemand anderen oder whatelse.

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Ich mach mal ein Beispiel der letzten Tage: Mit ein paar anderen Leuten stehe ich auf der Bühne und warte auf unseren Einsatz. Gleichzeitig warten wir noch auf eine andere Person, die dabei mitmacht. In dem Moment fängt eine Person an, über eben diese Person zu lästern und alle, wirklich alle machen mit, außer mir. Ich finde das einfach nur abartig, abstoßend sowas hinter dem Rücken anderer zu machen. In diesem Moment manövriere ich mich automatisch in eine Außenseiter-Position "Hey, wieso lacht er nicht darüber, ist er verklemmt? Hat er etwa mit ihm zu tuen?" Weil das sozial bei mir so konditioniert ist und ich diese Position meiden möchte habe ich dann einfach geschmunzelt, wobei das wieder eine Zustimmung deren Meinung ist: Ich tue also etwas - sei es noch so klein - um anderen zu gefallen.

Sehr schönes und auch für mich interessantes Thema.

Was denkst Du über Leute, die über andere Leute lästern? Richtig: lästern die auch über mich hinter meinem Rücken. Allein schon dieser Umstand verbietet zu lästern.

Aber das wäre ja zu einfach. Vor allem für uns PUs. Wir wollen ja an unserem Charakter feilen und eigene Persönlichkeiten werden.

Grundsätzlich habe ich die oben beschriebene Situation alle 2 bis 3 Tage im Büro. Jedes Mal wird über Kollegen hergezogen. Und jedes Mal mache ich mir einen Spaß daraus, dass ich sage: "Den Kollegen XY finde ich total cool." oder als alle über Kollegen ABC abgelästert haben: "Mit ABC gehe ich regelmäßig abends weg. Der ist total gut drauf". Und weißt Du was: es ist mir völlig egal, was die dann denken. Meist bekommen die große Augen und sagen nichts mehr. Ziel sozusagen erreicht. Du könntest noch einen Shittest an die Kollegen hintendran hängen: "Der Kollege ist übrigens total ehrlich. Der hat noch nie ein schlechtes Wort über andere gesagt ... im Gegensatz zu seinen netten Kollegen" und dabei fett grinsen. Ist natürlich situativ, ich habe da mich und meine Kollegen im Hinterkopf.

Ich will auch noch einen anderen Aspekt einbringen. Willst Du derjenige sein, über den sein Boss sagt: "Den muss ich noch etwas formen, dann bekomme ich ihn so, wie ich ihn haben will" oder lieber: "Der ist so, das muss ich akzeptieren".

Also ich stehe immer zu meiner Meinung. Und wenn ich der Einzige bin! Allerdings muss ich auch mit dem Resultat leben. Aber das ist mir egal.

Viele Grüße

bearbeitet von inthemix

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Gast pladinde

Das Thema habe ich auch aus diesem Grund intuitiv geöffnet, da mir das früher sehr oft vorgehalten wurde, wie mir gerade auffällt.

Nochmal zu der Situation oben, die ja nur als Beispiel gedacht war: Da sind - es waren 3 Typen; sie lachten sich schlapp über einen sozial extrem schwachen Typen, das ist einfach nur niveaulos; sowas begegnet mir aber immer und überall und dann bin ich der einzige; nochmal, ich bin der einzige der dann einen auf hypersensibel macht und dem das gegen den Strich geht. Nun denn, beim nächsten mal gebe ich meine Meinung zum besten mit einem Kommentar der mir dazu einfällt, um die Situation locker auf meine Seite zu ziehen, sozusagen die Situation reframen und das niveaulose Gespräch (meiner Meinung nach) auf eine witzige (Unterschied!), sozial verträgliche Stufe zu heben, ähnlich wie auch inthemix beschrieben hat.

Früher - Jahre her - war es oft so, dass ich, wenn in eine Kneipe marschiert wurde abgewinkt habe und dann kamen, auch von mir fremden Personen so Sprüche wie: "Bist du immer so ein langweiler?". Oder wenn ich erzählte, dass ich um diese Disco einen Bogen machen werde (ja, früher war ich Super AFC im Quadrat), oder oder oder..., naja, im Grunde war meine Meinung immer solche, die gelyncht wurde.

Was mir da einfällt: Wir haben da - wo hier gerade auch von Büro die Sprache ist - jemanden bei der Arbeit, der extrem laut telefoniert und den Leuten am anderen Ende der Leitung mit allen Resonanzen erzählen muss, wieso er so scheiße ist und woanders anrufen soll. Als er dann das Büro verlassen hatte fingen einige direkt an: "Boah nervt der, der soll sich mal das und das reinstopfen oder das Büro wechseln [...]", wobei ich direkt mit angesprochen wurde "oder was denkst du davon?"

Klar, das nervt richtig heftigst, aber direkt abfällig werden? Dadurch, dass ich eine schmalere Meinung vertrat wurde ich direkt schräg angeschaut.

In Zukunft werd' ich einfach drauf pfeifen und meine Meinung auch durchziehen außer, ich sehe Gründe weshalb diese "falsch" ist. Aus unempfindlichen Gründen ist mir der Sinn dieses Threads entgleitet. Wahrscheinlich hatte ich ein noch heftiges Beispiel, welches mir jedoch partout entglitten ist.

Ich komme mir vor wie der Beschützer der Schwachen, mir wohnt anscheinend ein "Beschützer-Instinkt" inne (meinen Spaß hinten anhängen und dafür Verantwortung für andere übernehmen, ihren Anwalt spielen)

Merci, pladinde

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Was mir da einfällt: Wir haben da - wo hier gerade auch von Büro die Sprache ist - jemanden bei der Arbeit, der extrem laut telefoniert und den Leuten am anderen Ende der Leitung mit allen Resonanzen erzählen muss, wieso er so scheiße ist und woanders anrufen soll. Als er dann das Büro verlassen hatte fingen einige direkt an: "Boah nervt der, der soll sich mal das und das reinstopfen oder das Büro wechseln [...]", wobei ich direkt mit angesprochen wurde "oder was denkst du davon?"

Klassischer Shittest, oder? Ich glaube dem würde ich sagen: "Ja, das stimmt schon. Ich finde, Du solltest das mal in die Hand nehmen". Eigentlich ist doch da nichts schlimmes dabei. Immerhin war diese andere Person ja laut und es hat auch Dich gestört. Odder habe ich das falsch interpretiert?

Auf der anderen Seite musst Du aber auch aufpassen, dass Du nicht als Moralapostel wahrgenommen wirst. Ich glaube, hier ist ein gesundes Maß notwendig.

Grundsätzlich gilt: Mach Dir nicht so viele Gedanken, was andere über Dich denken. Steh zu Deinen Prinzipien. Also z.B. nicht in die Disco zu gehen. Die ganze Zeit wollen die Leute Dir ja vorschreiben, wie sie Dein Leben leben würden.

Viele Grüße

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Gast pladinde

Ich hab's mir nochmal durchgelesen: Ich mache aus einer kleinen, lockeren und einfachen Situation einen Elefanten. Im Moment lache ich mir echt einen ab, wie ich nur immer wieder dazu komme sowas hier zu schreiben. Mit anderen Worten: Danke für eure Beiträge; es liegt im Grunde ausschließlich an meinem Mindset, wie es PUAs ausdrücken würden (und wieder ein Beweis für die enorme Wichtigkeit der Gedanken!)

Klassischer Shittest, oder? Ich glaube dem würde ich sagen: "Ja, das stimmt schon. Ich finde, Du solltest das mal in die Hand nehmen". Eigentlich ist doch da nichts schlimmes dabei. Immerhin war diese andere Person ja laut und es hat auch Dich gestört. Odder habe ich das falsch interpretiert?

Shittest? Es hat mir zwar eine Arbeitskollegin zugeworfen, aber das betrachte ich als normale Kommunikation (zudem muss ja Attraction vorhanden sein, wobei... :-D )

Auf der anderen Seite musst Du aber auch aufpassen, dass Du nicht als Moralapostel wahrgenommen wirst. Ich glaube, hier ist ein gesundes Maß notwendig.

Das war auch meine Befürchtung, weshalb ich auch statt meiner Meinung/keiner Meinung die Meinung der anderen angenommen habe, um eben eine Zugehörigkeit zu entwickeln; die wenigsten Leute sind "Moralapostel", da wäre ich oft ziemlich alleine mit meiner Meinung. Aber ich sehe es schon wieder etwas lockerer.

Grundsätzlich gilt: Mach Dir nicht so viele Gedanken, was andere über Dich denken. Steh zu Deinen Prinzipien. Also z.B. nicht in die Disco zu gehen. Die ganze Zeit wollen die Leute Dir ja vorschreiben, wie sie Dein Leben leben würden.

So ist es!

Manchmal legen wir uns selber Steinen in den Weg, ohne es zu bemerken.

Merci!

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