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Hallo,

ja ich bin doch tatsächlich schon so lange angemeldet, hab aber seitdem nie regelmäßig oder besonders oft hier reingeschaut und muss jetzt einfach was loswerden, was mich innerlich schon gefühlte Ewigkeiten zerfrisst.

Erstmal zu mir: Bin 23, recht viel Zeit "vergammelt" mit anfangs falschem Studiengang etc... dann gejobbt, Work & Travel Australien 9 Monate, versucht mal irgendwie rauszufinden, was ich eigentlich werden will bzw. was mir liegt. 2009 schlussendlich was gefunden und das _muss_ ja auch mal langsam durchgezogen werden, sonst wirds kritisch. Aber das ist auch kein großes Problem, weil mit dem Studium an sich hab ich noch keine Probleme und zumindest der Teil im Leben scheint zu laufen. Bloß was ich daraus mal machen möchte oder selbst irgendwelche großen Vorstellungen, davon hab ich keine Ahnung und ganz ernsthaft, ich könnte mir es gerade nie erträumen lassen, als Abteilungschef in der Produktion (worauf das Studium hinbaut) zu arbeiten.

Ok das zu dem Teil. Genau dieses ziellose Verhalten und nie zu wissen, was man will, kann man ja schon ganz schön ablesen. Und genau das zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Leben. Freunde, (Ex)Freundin, Umfeld, eigenes Äußeres, die ganze Palette eben.

Ich fang mal bei den Beziehungen an: 2006 erste Freundin -> hatte mich gepusht ohne Ende, dann irgendwann fallen gelassen wurden und Ewigkeiten gebraucht, damit klar zu kommen. 2007 neue Freundin, ein Jahr zusammen gewesen, doch dann mit der 2006er Exfreundin betrogen. Kam groß raus, erstmal war alles im Arsch ... dennoch zu beiden Kontakt gehalten und das sogar recht gut, frag mich wie ich das geschafft habe. 2008 Zu dem Zeitpunkt war Studium Mist, die Ex Vorgeschichte war scheiße, aber funktionierenden Freundeskreis gehabt. Danach kam die Entscheidung nach Australien zu gehen, in der Hoffnung auf mehr Klarheit im Leben, Distanz zum alten Leben, neue Eindrücke etc... kennt ihr ja bestimmt. Es war ein rießiges Gefühl der Fernweh und das wurde auch erfüllt... das hatte mich kurz wirklich glücklich gemacht.

2009 kam ich wieder nach Deutschland, der Freundeskreis hatte sich aufgelöst. Aber das lächerlichste ist: Ich hatte sowohl mit der 2006er UND der 2007er Ex wieder etwas, wobei sich dann natürlich beide total verarscht vorkamen. Ich selber wusste nicht, was ich tat. Oder seien wir ehrlich: Ich wollte Sex und da war es einfach welchen zu bekommen. Und das Gefühl "sonst bekommst du keine ab" hatte sich dadurch verstärkt.

Wie auch immer, im Spätsommer 2009 ging es etwas bergauf.. das Studium sollte beginnen und ich hatte eine kennengelernt, die schon immer etwas auf mich stand, aber wir hatten bis dahin nichts miteinander zu tun. Sie wusste aber auch die komplette Vorgeschichte von mir, was sie mir wohl unterbewusst immer unter die Nase reiben musste und quasi noch anfälliger für Eifersucht war. Jedenfalls kamen wir im Dezember zusammen und es gab mir massig Halt, Sicherheit, Geborgeheit und das Gefühl geliebt zu werden. Es war genau das, was ich brauchte nach dieser Vorgeschichte. Ich habe mir quasi meine Bestätigung abgeholt, die ich brauchte. Ich hoffe das versteht überhaupt jemand, was ich damit ausdrücken will.

Und auch diese Geschichte fand dann in diesem Sommer sein Ende. Es hatte nur Ewigkeiten gedauert... wir waren getrennt, kamen wieder zusammen.. so ging das einige Male hin und her. Außenstehende konnten natürlich nur mit dem Kopf schütteln... und auch aus PU-technischen Gründen total für den Arsch.

Trotzdem: Ich vermisse sie. Jeden Tag kämpfe ich mit mir, ihr nicht zu schreiben. Ihr wisst vielleicht, was ich meine... so einen Roman bei Studi, in dem ich alles niederschreibe, was ich denke. Ich habe das Gefühl, dass es raus muss. Und auch das Gefühl, dass es mich keinen Zentimeter weiter bringt. Denn eines könnte auffallen: Es ist quasi dieselbe Scheiße wie vor paar Jahren mit den anderen Exfreundinnen, was ich oben geschrieben hatte: Ich kann Exfreundinnen nicht vergessen und will sie wieder zurück obwohl es aus ist. Das ist doch total verrückt und bescheuert. Ich weiß es selber und dennoch träume ich davon, und komme mir vor wie ein Haufen Elend voller Schuld und keine Eier dazu.

Ich drehe mich im Kreis und weiß nicht wie ich ihn durchbrechen soll. Ständig die Vergangenheit im Kopf... übrigens zu jeder Situation. Beispiel: Auf meine Probleme könnte man ein "get a life" schreiben, denn dadurch würden so einige Probleme wegfallen... hätte ich mehr Frauen im Leben, müsste ich nicht ständig an die alten denken. Hätte ich mehr Ablenunkung insgesamt, würde ich überhaupt weniger grübeln und mich nicht mehr im Kreis drehen.

Doch es klappt nicht! Ich komme mir minderwertig vor durch das, was ich jetzt bin, ausstrahle und wo ich stehe. Ich weiß nicht wohin es gehen soll.. Ich merke, wie mir die Leute aus den Händen fließen, weil sie merken der ist nicht mit sich im Reinen und überhaupt fällt es mir schwer, Unterhaltungen zu führen. Ich habe eine Hand voller Freunde, denen ich sowas anvertrauen kann, bloß will ich sie nicht ständig damit nerven. Denn es nervt vor allem mich, ständig diese "Schwächen" zu zeigen und nie nie nie mal weiter zu kommen. Vielleicht ist es mal wieder für ein paar Tage in Ordnung, doch dann geht es wieder in dieses Tal. Und dieses Loch wird immer größer. Und dabei denke ich tatsächlich, dass mir meine Exfreundin dabei helfen könnte. Ist es eine Depression?

Was soll ich jetzt machen? Warum weiß ich nie, was ich will?

Warum bin ich mit allem und jeden unzufrieden? Habe ich Leute um mich, nerven sie mich ziemlich schnell, bin ich alleine, könnte ich vor innerer Wut und Einsamkeit ausrasten. Es ist doch total verrückt. Übrigens ist das alles noch total verstärkt durch die Tatsache, dass ich quasi den ganzen Tag nichts zu tun habe außer über mich nachzudenken. Es sind Semesterferien. Vielleicht ist es ja auch ganz gut, einfach nichts zu tun zu haben und sich damit auseinander zu setzen... aber ich merke, dass es nichts bringt!

[Biff 3552]

Hm also ich versuche mal die Kernaussage wiederzugeben. Du bist unzufrieden mit dir selbst weil du nicht weißt was du willst und weil du keine Entwicklung siehst? Klingt für mich nach einem typischen Anfänger-Problem. Du bist hier zwar schon länger registriert aber ich frage mich was du hier gelernt und was du bis jetzt unternommen hast? Stichwort IG & PD.

Auch das Problem mit deiner Ex scheint mir relativ einfach zu sein -> oneitis... Du kannst dir nur selber helfen. Die meisten brauchen die Hilfe anderer um sich selbst zu helfen (Beistand und jemanden mit dem man Reden kann). Aber letztendlich kannst nur du selbst dir helfen. Unterstützung ist nichts wofür man sich schämen muss. Rede mit deinen Freunden über deine Probleme. Wenn sie deine Freunde sind werden sie dir zuhören. Und wer weiß, vielleicht können sie dir dabei weiterhelfen. Sich darüber auszuhuelen (klingt jetzt vielleicht bisl hart) wird dich, wie du schon selber erkannt hast, keinen Zentimeter weiterbringen.

Ganz wichtig dabei ist dass du offen für Kritik bist. Auch diese wirst du von deinen Freunden erhalten. Wie gesagt, wenn es echte Freunde sind.

[Netzgiraffe 0]

Ich danke dir sehr für deine Antwort!

Und du hast recht, leider sind das alles Dinge, die ich nur selber ändern kann.

Da hilft auch kein rumheulen oder ewiges grübeln, sondern nur Arbeit und vielleicht auch mal etwas mehr Gelassenheit... vielleicht sollte man sich selbst nicht immer so ernst nehmen und auf alles so sensibel reagieren. Ich sollte auch anfangen, mehr Chancen zu nutzen. Ich glaube ich mach mir das Leben größtenteils selbst zu schwer.

Ich werd es besser machen!