Zukunftsperspektive unserer Generation

100 Beiträge in diesem Thema

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Durch PU habe ich viele Leute kennengelernt und dadurch einen (gewissen) Überblick über meine Generation 20 - 30 erhalten. Was mir dabei auffällt ist, dass es uns beruflich größenteils eher schlecht geht. Das Problem ist, dass diese vermeintlichen negativ Beispiele immer öfter zur Regel werden und sie gut qualifizierte (auch Hochschulabsolventen) betreffen. Erstmal ein paar hardfacts.

- 50% der U30 jährigen verdienen weniger als 1500€ Brutto (Ausbildungsgehälter ausgeklammert)

- 50% haben laut DGB nur einen befristeten Abreitsvertag (also leicht kündbar wenn dieser ausläuft)

- Nur 1/3 der Azubis werden übernommen nach der Ausbilung

- Seit 2000 schrumpfte die Zahl der Jugendlichen mit einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeitstelle um 25% (deutlich überproportional gegenüber dem demographischen Rückgang)

- Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist derzeit um 50 Prozent höher als die der Erwachsenen (Stand 07/2010)

- Betrifft auch Akademiker (prekäre Arbeitsverhältnis nach Studium immer öfter / bald Regel?)

- 25 % der U30 arbeiten als Leih/Zeitarbeiter (Schlechtes Gehalt / keine planbare Zukunft)

Konsequenzen (Objektive und Subjektive)

Finanzielle Unabhängigkeit lässt sich nur sehr schwer realisieren (Stichwort --> personal development)

Genereller Unmut und das Gefühl des persönlichen Versagens macht sich breit

Das Gefühl der "offenen Zukunft" und der mangelnden Sicherheit macht die Leute mehr krank denn frei

Fragen?

Lässt sich unter den Umständen überhaupt eine angemessene Existenz aufbauen?

Was sind eure Erfahrungen?

Werden wir um eine "anständige" Zukunft betrogen?

bearbeitet von R.P.P.L

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die kritik ist durchaus berechtigt und ich frage mich auch, wie es weitergehen soll mit unserer gesellschaft. nicht umsonst steigen psychische erkrankungen enorm und begriffe wie quaterlife crisis finden einzug in unseren alltag, aber sieht man sich die vergangenheit an, gab es doch für so ziemlich jede generation probleme bzw. hürden, die man überwinden musste.

manche wachsen in kriegszeiten auf, andere in zeiten der lebensmittelknappheit oder großen krankheitsepidemien. die frage ist halt, ob sich die frühere zustand messen lassen kann in bezug auf zufriedenheit bzw. sicherheitsgefühl. oder glaubst du, dass heranwachsende bzw. junge erwachsene vor 300 jahren keine zukunftsangst hatten? medien leben nun mal von schlechten nachrichten...

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Lässt sich unter den Umständen überhaupt eine angemessene Existenz aufbauen?

Was sind eure Erfahrungen?

Werden wir um eine "anständige" Zukunft betrogen?

In meinen Augen ist das absolute Schwarzmalerei. Es geht uns so gut wie noch nie, wir müssen keine Angst haben in einem sinnlosen Krieg zu verecken, wir können soviel ausprobieren wie wir wollen, können unsere Bildung und den Beruf frei entscheiden, können die Welt bereisen und leben im absoluten Luxus.

Kurzum wir werden um nichts betrogen, müssen uns aber anders als unsere Eltern ein wenig mehr dafür anstrengen. Woran das liegt? Ganz klar, wir haben eben kein Land mehr aufzubauen, wie dies noch damals der Fall war.

Nutze die Möglichkeiten anstatt drauf zu warten das diese dich finden.

Lg

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Lässt sich unter den Umständen überhaupt eine angemessene Existenz aufbauen?

Was sind eure Erfahrungen?

Werden wir um eine "anständige" Zukunft betrogen?

In meinen Augen ist das absolute Schwarzmalerei. Es geht uns so gut wie noch nie, wir müssen keine Angst haben in einem sinnlosen Krieg zu verecken, wir können soviel ausprobieren wie wir wollen, können unsere Bildung und den Beruf frei entscheiden, können die Welt bereisen und leben im absoluten Luxus.

Kurzum wir werden um nichts betrogen, müssen uns aber anders als unsere Eltern ein wenig mehr dafür anstrengen. Woran das liegt? Ganz klar, wir haben eben kein Land mehr aufzubauen, wie dies noch damals der Fall war.

Nutze die Möglichkeiten anstatt drauf zu warten das diese dich finden.

Lg

bin da auch absolut auf johns seite, allerdings sollte man vielleicht noch bedenken, dass es ne gewisse orientierungslosigkeit in unserer gesellschaft gibt, weil es einfach viel zu viele möglichkeiten gibt. natürlich ein luxusproblem, aber es hat trotzdem seine daseinsberechtigung.

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bin da auch absolut auf johns seite, allerdings sollte man vielleicht noch bedenken, dass es ne gewisse orientierungslosigkeit in unserer gesellschaft gibt, weil es einfach viel zu viele möglichkeiten gibt. natürlich ein luxusproblem, aber es hat trotzdem seine daseinsberechtigung.

Stimme dem zu. Liegt meist aber am Elternhaus, welches einem kein Vorbild ist und einen fördert, sondern einem immer wieder vorbetet das man alles machen kann wozu man Lust hat. 68er Überbleibsel. Etwas mehr Straffheit würde uns gut tun. Just my 2 Cent.

Lg

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Stimme dem zu. Liegt meist aber am Elternhaus, welches einem kein Vorbild ist und einen fördert, sondern einem immer wieder vorbetet das man alles machen kann wozu man Lust hat. 68er Überbleibsel. Etwas mehr Straffheit würde uns gut tun. Just my 2 Cent.

Nein, ich denke damit hat das recht wenig zu tun. In meinem Elternhaus wurden mir eher ein paar Berufe "verboten".. Eines davon studiere ich jetzt und ich bin froh das ich MEIN Leben lebe und nicht das meiner Eltern. Kinder sollen dazu erzogen werden, selber Entscheidungen treffen zu können (zumindest mit zunehmendem Alter ab 16 Jahren), gerade was die beruflich Zukunft angeht. Gegen eine Beratung oder Erfahrungen der Eltern ist ja nichts einzuwenden um auch vor Gefahren in dem Beruf zu warnen, aber letztendlich ist nur der Beruf erfüllend, den man mit Spaß verbindet.

Das ist zumindest mein Standpunkt.

Gruß NWT

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Kurzum wir werden um nichts betrogen, müssen uns aber anders als unsere Eltern ein wenig mehr dafür anstrengen. Woran das liegt? Ganz klar, wir haben eben kein Land mehr aufzubauen, wie dies noch damals der Fall war.

:-D

Jaja, diese anstrengungslosen Jahre/Jahrzehnte des Wiederaufbaus...

berlin_400h.jpg

20050323_01.jpg

... haben die Menschen sicherlich stärker zur Genügsamkeit erzogen als uns die hedonistische Spaß- und Konsumkultur unserer Zeit.

Wenn wir unsere Anstrengungen und Opferbereitschaft nun nur mit unserer Elterngeneration vergleichen wollen:

Wer von "uns" 80/90er-Jahre-Geborenen hat mit 14/15/16 begonnen zu arbeiten und plant durchgängig in Vollzeit den selben Beruf bis zum 65./66./67. Geburtstag auszuüben?

Frech geschätzt: niemand? Klingt ja auch nicht gerade nach Fun...

Ansonsten stimmte der Post (könnte also auch nur ein Versehen gewesen sein):

Es geht uns so gut wie noch nie, wir müssen keine Angst haben in einem sinnlosen Krieg zu verecken, wir können soviel ausprobieren wie wir wollen, können unsere Bildung und den Beruf frei entscheiden, können die Welt bereisen und leben im absoluten Luxus.

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Kurzum wir werden um nichts betrogen, müssen uns aber anders als unsere Eltern ein wenig mehr dafür anstrengen. Woran das liegt? Ganz klar, wir haben eben kein Land mehr aufzubauen, wie dies noch damals der Fall war.

:-)

Jaja, diese anstrengungslosen Jahre/Jahrzehnte des Wiederaufbaus...

... haben die Menschen sicherlich stärker zur Genügsamkeit erzogen als uns die hedonistische Spaß- und Konsumkultur unserer Zeit.

Ich rede von meinen Eltern und nicht meinen Großeltern :-D

Zudem postest du Bilder vom Aufräumen wenn es ums aber ums Aufbauen geht. Ein kleiner aber entscheidender Unterschied!

Lg

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Ich rede von meinen Eltern und nicht meinen Großeltern :-D

Zudem postest du Bilder vom Aufräumen wenn es ums aber ums Aufbauen geht. Ein kleiner aber entscheidender Unterschied!

Ich weiß, dass Du Deine Eltern meintest. Aber Du sagtest eben auch, dass wir uns jetzt mehr anstrengen müssen als diese, weil wir jetzt nicht mehr das Land aufbauen müssten.

Ein erquickendes Paradoxon, oder eben einfach ein Patzer.

Das anschließende Geschimpfe auf die fehlende "Straffheit" und die 1968er erinnerte mich dann übrigens noch an das gleichnamige

&
.

Liebe Grüße zurück

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Ein erquickendes Paradoxon, oder eben einfach ein Patzer.

Und ich bleibe dabei. Heute muss man für seinen Job mehr tun, sich mehr bilden und mehr anstrengen um ihn zu behalten. Damals musste man seinem Job nur nachgehen und Arbeit war an jeder Ecke vorhanden. Das Leben ansich war natürlich härter, wie auch von mir beschrieben.

Lg

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Heute muss man für seinen Job mehr tun, sich mehr bilden und mehr anstrengen um ihn zu behalten.

Wir haben sicher stärkeren Leistungs-, Vergleichs- und Konkurrenzdruck, und diese Komponenten wirken vorrangig psychisch auf uns... vieles was wir glauben zu wollen wurde uns ja suggeriert.

Dauer-Manipulation unseres WAHREN WILLENS

Damals musste man seinem Job nur nachgehen und Arbeit war an jeder Ecke vorhanden.

Arbeit ist immer an jeder Ecke vorhanden. Wir machen häufig aber nicht die in unseren Augen und für uns selbst sinnvollste Arbeit, wir schielen stattdessen nach den günstigsten Rahmenbedingungen, nach Verdienst- und Prestigeträchtigen (scheinbaren oder tatsächlichen) Macht-Positionen, die einem persönlich ein mehr an Planungssicherheit, einen Vorteil gegenüber unserem Nächsten geben.

Wir sehen zu selten die Fülle, die uns bereits umgibt.

Lots of love

bearbeitet von Mutter_Aphrodite

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In was für einer interessanten Zeit wir doch leben...

Es gab noch nie soviel Freiheit, nie soviel Wohlstand. Nie wussten wir soviel.

Nie hatten wir soviel Mitsprache. Nie waren wir intelligenter. Nie waren wir

vernetzter.

Wir waren nie besser vorbereitet auf Selbstständigkeit als heute.

Damit meine ich in der Meinung, in der Entscheidung, im Denken, im Handeln.

Doch leider ist diese Erkenntnis nicht weitverbreitet. Leider haben die meisten

Leute, die unsere Meinung prägen,

keinerlei Interesse an unserer Selbstständigkeit. Die Kirche nicht,

die Politiker nicht, die Medien nicht. Repräsentative Demokratie basiert

darauf, dass wir Macht abgeben, damit ein - hoffentlich - kompetenterer

Mensch als wir Entscheidungen trifft.

Leider ist es schwerer, die Menschen zu überzeugen, sie zu

den richtigen Schlüssen zu bringen, als ihren mit der Reitpeitsche der Angst

Beine zu machen.

Ich will niemandem unterstellen, dass er einst im Hinterzimmer saß, und

sich dachte... "Hey, wie kann ich mehr Geld machen/ Stimmen kriegen?

Ach, mach ich ihnen ein wenig Angst".

Ein probates Mittel, in der Tat. Jedoch zu hoch dosiert, recht kontraproduktiv.

Aber weil es jeder macht... Muss man es auch machen.

's macht aber krank, muss man wissen... Angst.

's macht nicht nur krank, es macht auch und vor allem unzufrieden.

Ich denke, diese Unzufriedenheit ist einer der Hauptgründe für diese

Hoffnungslosigkeit, gepaart mit Resignation, die - ich spekuliere wild -

aus den maßlosen Erwartungshaltungen unserer Zeit, die natürlich nicht

erfüllt werden können, resultiert. Es erwartet jeder, dass er reich und

mächtig wird. Sei es, weil er/sie schon immer gewusst hat, dass er/sie

ein Popstar ist. Sei es, weil wir immer wussten, dass man nur hart arbeiten

/nur gerissen sein muss, um reich zu werden. Sei es, weil wir uns diese

neue Bodyspray gekauft haben, weil man alleine dadurch zum Womanizer wird.

Oder diese idiotischen Sachen, die uns die Medien versprechen, die nicht

bedient werden können. Sei es, weil uns die Bild versprochen hat, dass

diese schrecklichen jugendlichen Gewalttäter am nächsten Baum gehängt

werden. Sei es, weil uns die FAZ versprochen hat, dass die Steuern gesenkt

werden.

Soweit meine Analyse, warum es soweit kam, dass wir im Grunde

verunsicherter sind, als je zuvor.

Sic transit gloria mundi?

Doch das ist nur Gelabere! Dahinter ist ein glänzende Zukunft. Denk nur, was wir

machen könnten, mit der Freiheit, dem Wohlstand und dem Wissen. Darin ist unsere

Stärke. Wissen. Verbunden mit Freiheit ist das eigentlich unschlagbar. Wohlstand ist

ne nette Sache, aber nicht soooo aussagekräftig für Prognosen. Wissen ist tatsächlich

Macht, heute mehr denn je. Aber nur hochspezialisiertes Wissen.

Ich frage mich tatsächlich, warum alle Angst vor China haben.

"In China spielen x 6-Jährige Klavier. Was meinen Sie, wie hoch die Chance ist,

dass der nächste Mozart aus China kommt?"

Darf ich antworten? Sie ist sehr gering. Mozart hat etwas mit Kreativität zu tun, nicht mit

stumpfen Auswendiglernen. Unfreiheit ist der ärgste Feind von Kreativität.

Wäre die Frage jedoch, Wie hoch ist die Chance, dass aus China ein 6 - Jähriger kommt,

der Mozart perfekt nachmachen kann? Die ist sehr hoch.

Warum denkt ihr, dass fast alle wichtigen Wissenschaftspreise an den Westen vergeben

werden? Ok, Lobbyarbeit spielt auch eine Rolle.

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Bin ich falsch informiert, oder haben wir nicht vielerorts sogar einen Arbeitskräftemangel?

Also ich kenne die beschriebenen Gedanken (Zukunftsangst etc.) in der Form nicht. Und ich komme nicht aus einem reichen Elternhaus. Ich bin einfach überzeugt, dass es genug Jobs gibt, solange man weiß, welche Suchbegriffe man verwenden muss... Oder sehe ich das zu optimistisch?!

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Wir haben Jahrzehnte lang die Vorteile der Globalisierung genossen. Wir waren die gut gebildeten und haben die anderen billig die Drecksarbeit machen lassen.

Leider wurde versäumt, dass das ganze auch nach hinten losgehen kann, wenn man sich auf seinem Thron ausruht und meint alles bleibt so für immer. Mittlerweile ist die Drecksarbeit weiter gewandert und die, die sie vorher gemacht haben widmen sich nun anspruchsvolleren Aufgaben und treten in Konkurrenz zu den lokalen Arbeitskräften, zusätzlich zu der weiterentwickelten Automatisierung.

Seit über 20 Jahren wird hier gepredigt wir brauchen lebenslanges Lernen und dass die Zeiten vorbei sind in denen man ne Lehre macht, ne unbefristete Stele bekommt und dort sein ganzes Leben bleibt. Interessiert hat es fast niemanden. Weder die Politik, die das Bildungssystem hätten anpassen müssen, noch das Volk selbst, was durch Eigeninitiative was hätte machen müssen. Nein, wir sind ja das reiche Industrieland, uns kann ja nicht passieren, dass die Koreaner oder Taiwaner, die eben noch billige Jeans genäht haben plötzlich Autos und Fernseher bauen, die billiger und besser sind als unsere. Jetzt kommt das natürlich für alle so unerwartet wie jedes Jahr Weihnachten auch völlig überraschend vor der Tür steht und man ja noch keine Geschenke hat und das Geschrei ist gross. Jetzt ist die Globalisierung auf einmal totaler Mist und nimmt uns die Arbeitsplätze weg. Natürlich erst nachdem man sich die ganze Bude mit Artikeln aus Fernost vollgestellt hat, ist ja so schön billig.

Es war alles abzusehen. Heutzutage hilft nur Bildung, Bildung, Bildung. Wer sich mit dem zufrieden gibt was er hat verliert auf Dauer. Die Konkurrenz schläft nicht. Weltweit. Deswegen gibts auch eine immer größere Zahl an unvermittelbaren Arbeitslosen. Viele dieser Leute haben einfache Tätigkeiten gelernt, die heute eine Maschine macht oder eine billige Arbeitskraft auf den Philippinen. Aber statt sich zusammenzureissen und versuchen an der Situation was zu ändern wird auf die anderen geschimpft, auf die Unternehmer, auf die Politiker und überhaupt ist die Welt ja so ungerecht und gemein. Dann wählt man die Linkspartei für mehr soziale Gerechtigkeit. Der Staat solls richten und denen die nicht geschlafen haben halt was wegnehmen. Auf die Idee mal seinen eigenen Arsch zu bewegen kommen wie immer die wenigsten.

Mich überrascht das alles überhaupt nicht. Es war alles abzusehen, es wollte nur keiner wahrhaben. Selbst schuld. Naja. Irgendwann wird die Einsicht schon kommen. Die Gerber, Schmiede und Weber haben es auch geschafft einzusehen, dass ihre Berufe keine Zukunft haben. Ich bin mal gespannt wie lange es dauert, aber langfristig rechne ich mit wenig Chancen für Deutschland. Eher stellt die Linkspartei die Regierung und es verlassen noch mehr Hochqualifizierte das sinkende Schiff. Gerade weil nur gejammert aber nicht gemacht wird.

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Ich rede von meinen Eltern und nicht meinen Großeltern :huh:

Zudem postest du Bilder vom Aufräumen wenn es ums aber ums Aufbauen geht. Ein kleiner aber entscheidender Unterschied!

Ich weiß, dass Du Deine Eltern meintest. Aber Du sagtest eben auch, dass wir uns jetzt mehr anstrengen müssen als diese, weil wir jetzt nicht mehr das Land aufbauen müssten.

Ein erquickendes Paradoxon, oder eben einfach ein Patzer.

Das anschließende Geschimpfe auf die fehlende "Straffheit" und die 1968er erinnerte mich dann übrigens noch an das gleichnamige

&
.

Liebe Grüße zurück

Es ist kein Paradoxon. Damals stand einem 20 jährigen mit irgendeiner Ausbildung der Weg nach oben offen. Wer damals körperlich und geistig gesund(was nach dem Krieg sicherlich nicht auf den größten Teil zugetroffen haben dürfte), war in einer ausgezeichneten Ausgangslage. Arbeit gab es überall, Führungskräfte wurden benötigt und jede Investition brachte große Renditen ein. Wenn man 1955 zum Beispiel die Mittel auftreiben konnte um ein Haus zu bauen(und sei es nur anteilig), so war es sicher, dass man Mieter finden würde. Und so ziemlich alles was produziert wurde konnte man absetzen. Wenn man sich damals mit einer Handwerkslehre als Maurer selbstständig gemacht hätte, wäre es kein Problem gewesen damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und das ohne Existenzängste(wenn wir mal vom potentiellen Atomkrieg absehen), da es absehbar war, dass der Wiederaufbau noch 10-20 jahre dauern würde. Achja: das mit den Frauen versteht sich von selbst. schließlich waren es in erster Linie wir Männer die im Krieg gestorben sind, was sich auch entsprechned auf den Heiratsmarkt ausgewirk haben dürfte.

Es ist nunmal so, dass man damals mit solider bodenständiger Arbeit etwas erreichen konnte, da halt nicht mehr allzu viele Männer dazu fähig waren. Heute hingegen haben wir das Männerdefizit nicht mehr, gleichzeitig wurden viele Arbeitstellen durch Maschinen wegrationalisiert. Deswegen sind die heutigen Gewinner die Ingenieure, Ärzte, etc. Wie aber allgmeien bekannt sein dürfte ist so ein Medizinstudium etwas schwieriger als eine Handwerkslehre.

Noch eine Sache: das Argument mit dem Luxus stimmt natürlich theoretisch. wenn ich mir überlege, an was wie einem extrem hochentwickeltem Gerät ich diese Zeilen schreibe, ist das schon erstaunlich. Aber ob man im Luxus lebt ist eine subjektive Frage und vor allem abhängig von dem Kries der Leute die man kennt. Ein römischer Patrizier dürfte streckenweise weniger Luxus gehabt haben als so mancher Hartz4 Empfänger oder Student, alleine wenn ich bedenke das man damals weder Kondome noch Toiletten kannte...

Dennoch fühlt man sich als Hartzer alles andere als im Luxus. Das liegt daran, dass einem in den Medien ständig ideale von schönen reichen Menschen gezeigt werden, seien es reale oder fiktive Personen. Alleien schon die Sitcoms.. die Leute sehen gut aus, haben kaum Sorgen und das einzige was sie machen ist in lustige Situationen zu geraten. Natürlich weiß der Zuschauer das es nicht echt ist, aber dennoch entflieht er damit seiner realität und kehrt in selbige immer wieder ernüchtert zurück. Natürlich kann man sein Leben anders gestalten, indem man seine Zeit eben nicht vorm Fernseher verschwendet und stattdessen den Tag nutzt. Aber wir wissen doch alle, dass dies nur ein geringer Anteil der Menschen schafft, und das trotz NLP, Motivationsseminaren etc. Die Masse ist frustriert, weil ihr einziger Existenzzweck in dieser Gesellschaft der Konsum ist, der sie im Endeffekt verbittert und einen Hunger nach Gütern erzeugt, den sie aufgrund ihres kleinen Geldbeutels eh nicht stillen können.

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* Die Anforderungen an einen Menschen in Deutschland, um zu überleben sind nahezu null. In unserem Sozialsystem kann quasi jeder mit minimalen AUfwand überleben.

* In unserer Gesellschaft ein interesanntes Leben zu führen (interesanntes Leben, da hatten wir doch schon ein paar Threads, auch ein Blick ins Klamotten Forum kann einem auf die Sprünge helfen) kostet mehr als man durch Harz IV bekommt. Wer jedes Jahr mindestens einmal in den Urlaub will, der muss definitiv etwas leisten.

* Einfache Tätigkeiten werden durch Maschinen ersetzt. Menschen die nicht mit einem hohen IQ gesegnet sind werden in dieser Gesellschaft zu den Verlierern gehören. Dass dabei auch die Eltern Mitschuld sein können wenn diese selber nur einfache Leute sind ist geradezu wahrscheinlich. Sollte der Staat bildungsfernen Familien die Kinder wenehmen und staatlich erziehen, oder soll man die Kinder einfach dumm aufwachsen lassen? (Diese Frage ist eher theoretischer Natur, aber es lohnt sich mal drüber nachzudenken und ein was wäre wenn Szenario durchzudenken)

* Wenn aber andererseits jeder gebildet ist und jeder einen Uni-Abschluss hat, wird dann jeder einen Arbeitsplatz bekommen? Nein, das Rennen verschiebt sich nur, denn die Gesamtzahl der Arbeitsplätze ändert sich wenig. Der Unterschied wird sein, dass bei höherwertigen Arbeitsplätzen der Lohn sinkt, weil es mehr potentielle Arbeitnehmer gibt.

* Wer nicht studiert, der steht heute fast immer vor einer undurchdringlichen Wand bei den beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten. -> Frust.

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Eins Vorweg ich spreche nicht über meine individuelle Situation sondern über einen gesellschaftlichen Trend.

Der Staat solls richten und denen die nicht geschlafen haben halt was wegnehmen. Auf die Idee mal seinen eigenen Arsch zu bewegen kommen wie immer die wenigsten.

Ziemlich off topic. Wir sprechen über junge Leute in prekären Arbeitsverhältnissen, nicht über arbeitsscheue Hartz IVler. Wir sprechen als primär über Leute, die qualifiziert sind, arbeitswillig und die idr Arbeiten aber wenig verdienen und in Ungewissheit leben.

Die Masse ist frustriert, weil ihr einziger Existenzzweck in dieser Gesellschaft der Konsum ist, der sie im Endeffekt verbittert und einen Hunger nach Gütern erzeugt, den sie aufgrund ihres kleinen Geldbeutels eh nicht stillen können.

Wer arbeitet und gerade für sich sorgen kann, ohne jeder Rücklagen, dem kann nicht zwanghaft konsumgeilheit unterstellt werden, wenn man unzufrieden mit der entwicklung ist

Und ich bleibe dabei. Heute muss man für seinen Job mehr tun, sich mehr bilden und mehr anstrengen um ihn zu behalten. Damals musste man seinem Job nur nachgehen und Arbeit war an jeder Ecke vorhanden. Das Leben ansich war natürlich härter, wie auch von mir beschrieben.

Auch das ist ziemlich off topic. Ich sprach über Zeitverträge und Leiharbeit und die damit verbundenen prekären Arbeitsverhältnisse. Anscheinend gibt es ja für einen großteil der Leute Arbeit aber eben nur in diesem prekären Verhältnissen. Dies ist mehr eine Frage der marktpolitischen Rahmenbedingungen. Im moment werden immer die jungen entlassen, weil sie die wenigen sind die einen befristeten Vertrag haben. Glaubt ihr wirklich, dass schlußendlich alle eine Festanstellung erhalten? Ich denke die Wirtschaft wird das nutzen um die Leute am besten Lebenslang in solchen Verhältnissen zu halten. Für Arbeitgeber hat dies nur Vorteile. Aber das soziale Gefüge ist mMn durchaus in Gefahr. Ich bin der Meinung wir machen die taditionelle soziale Marktwirtschaft damit kaputt. Und vor allem UNÖTIGERWEISE.

bearbeitet von R.P.P.L

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Ich sprach über Zeitverträge und Leiharbeit und die damit verbundenen prekären Arbeitsverhältnisse. Anscheinend gibt es ja für einen großteil der Leute Arbeit aber eben nur in diesem prekären Verhältnissen. Dies ist mehr eine Frage der marktpolitischen Rahmenbedingungen. Glaubt ihr wirklich, dass schlußendlich alle eine Festanstellung erhalten? Ich denke die Wirtschaft wird das nutzen um die Leute am besten Lebenslang in solchen Verhältnissen zu halten. Für Arbeitgeber hat dies nur Vorteile. Aber das soziale Gefüge ist mMn durchaus in Gefahr. Ich bin der Meinung wir machen die taditionelle soziale Marktwirtschaft damit kaputt. Und vor allem UNÖTIGERWEISE.

Ja und? Du kannst auch gut ohne ewige Festanstellungen leben, solange es eben genug Arbeit gibt. Die Fluktuation interessiert nicht, solange ich schnell irgendwo unterkomme. Wir machen uns die traditionelle Marktwirtschaft wie du sie beschreibst, kaputt weil die Faktoren eben andere sind. Und deshalb war mein Text nicht mehr offtopic, weil man schauen muss was dies für Gründe hat. Man kann eben nicht immer auf einem Niveau leben. Es wurde oben schon beschrieben, die Globalisierung frisst ihre eigenen Kinder und zwingt uns eben wegen der globalen Konkurrenz zu flexibleren Lösungen. Arbeitgeber sind keine abgeschlossene Kaste. Was für Arbeitgeber Vorteile hat, hat auch für uns Vorteile (auch wenn evtl. das Individuum darunter leiden könnte, da stimme ich zu). Beispiel: Heute kostet Nahrung sogut wie nichts, weil wir es extrem billig herstellen können.

Lg

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Eins Vorweg ich spreche nicht über meine individuelle Situation sondern über einen gesellschaftlichen Trend.

Jup, darum gings meines Verständnisses nach im ganzen Thread. Nur du scheinst Ansichten die du nicht teilst als off-topic zu kategorisieren.

Ziemlich off topic. Wir sprechen über junge Leute in prekären Arbeitsverhältnissen, nicht über arbeitsscheue Hartz IVler. Wir sprechen als primär über Leute, die qualifiziert sind, arbeitswillig und die idr Arbeiten aber wenig verdienen und in Ungewissheit leben.

Ich spreche nicht über arbeitsscheue Hartz 4ler. Ich spreche über Leute, die qualifiziert und arbeitswillig sind, aber ihre Qualifikation praktisch wertlos geworden ist. Entweder durch technologischen Fortschritt oder globale Konkurrenz. Diese Leute, die meiner Meinung nach die deutliche Mehrheit der Geringverdiener und Arbeitslosen darstellen, glauben immer noch daran dass alles wieder so wird wie früher. Dass sie mit ihrer simplen Ausbildung doch noch was bekommen und dann auch noch genauso viel verdienen wie früher. Und am besten noch vor Ort. Bis dahin lebt man halt auf Kosten anderer. Das wird aber nie passieren. Und anstatt das einzusehen und sich weiter zu qualifizieren oder umzuziehen, wird gejammert und gemeckert. Sonst wird nichts gemacht.

In Ungewissheit leben macht jeder zu jeder Zeit. Keiner weiss was morgen ist. Nur die Deutschen haben die Angewohnheit, dass alles doppelt und und dreifach geregelt, abgesichert und versichert sein muss, bevor man sich da dran wagt.

Wer arbeitet und gerade für sich sorgen kann, ohne jeder Rücklagen, dem kann nicht zwanghaft konsumgeilheit unterstellt werden, wenn man unzufrieden mit der entwicklung ist

Wer unzufrieden mit der Entwicklung ist muss was ändern und sich anpassen oder sich halt mit der negativen Situation arrangieren. Das sollten die Leute in diesem Forum doch wohl am besten wissen. Keine Sau interessiert es wenn ich einen scheiss Job habe und keiner ausser mir kann daran was ändern.

Auch das ist ziemlich off topic. Ich sprach über Zeitverträge und Leiharbeit und die damit verbundenen prekären Arbeitsverhältnisse.

Polemik. Zeitarbeit ist klasse, wenn man hochqualifiziert ist. Man kommt rum und verdient extra viel wegen der nötigen Flexibilität. Die Zeitarbeiter wo die Medien drauf rumreiten sind die die nix können. Die werden so oder so nicht gebraucht und haben durch die Zeitarbeit wenigstens etwas. Fest einstellen würde die nie einer, es lohnt sich einfach nicht.

Anscheinend gibt es ja für einen großteil der Leute Arbeit aber eben nur in diesem prekären Verhältnissen.

Subjektive Wahrnehmung. Es arbeitet immer noch der größte Teil in regulären Angestelltenverhältnissen. Die werden nur nicht so oft in den Medien erwähnt.

Dies ist mehr eine Frage der marktpolitischen Rahmenbedingungen. Glaubt ihr wirklich, dass schlußendlich alle eine Festanstellung erhalten? Ich denke die Wirtschaft wird das nutzen um die Leute am besten Lebenslang in solchen Verhältnissen zu halten. Für Arbeitgeber hat dies nur Vorteile. Aber das soziale Gefüge ist mMn durchaus in Gefahr. Ich bin der Meinung wir machen die taditionelle soziale Marktwirtschaft damit kaputt. Und vor allem UNÖTIGERWEISE.

Die soziale Marktwirtschaft ist ein deutsches Wunschdenken. Völlig unrealistisch. Besonders wenn man im globalen Wettbewerb steht. Es gilt das Leistungsprinzip, das wurde hier nur vergessen, weil es allen zu lange zu gut ging und ein völlig aus dem Ruder gelaufener Sozialstaat gebastelt wurde, der wirklich für jeden Scheiss aufkommt. Früher galt das Leistungsprinzip auch. Wer nichts verdient hat, ist verhungert. Natürlich ist eine solidarische Grundabsicherung erstrebenswert, aber es wird ja erwartet, dass ein Arbeitsloser einem Berufstätigem in fast nichts nachsteht. Da werden Tabak, Alkohol und soziale Aktivitäten von der Gemeinschaft bezahlt. Kein Wunder, dass hier niemand mehr Arbeit als was lebenswichtiges und notwendiges ansieht, sondern nur noch als etwas, was man machen kann wenn sich ne gute Gelegenheit ergibt, ansonsten zahlen halt die anderen. Die meisten sind sich doch schon viel zu schade mal n paar Wochen im Supermarkt zu jobben bis man wieder was besseres gefunden hat. Wer mach das denn noch? Arbeitslos melden und dann mal in Ruhe was "zumutbares" suchen ist doch viel einfacher...

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Endlich ändert sich das graue Arbeitsbild der vergangenen Jahre.

Endlich, so jauchzt man auf, wird Kreativität und Eigenverantwortung gefragt

und nicht das verrichten entfremdeter Arbeit in einer starren Arbeitswelt.

Unsere Generation dürfte sich eher bedanken als in die Jammerchöre der Gewerkschaften einzustimmen.

Unsere Generation ist seit langem wieder die Erste, die selbst etwas erschaffen kann.

Das Joch der Abhängigen Beschäftigung fällt von uns - Eine Gesellschaft verlässt den Schoß ihrer Mutter.

Die Arbeiter in starren Systemen, dessen Mörtel solch Wörter wie "Hocharbeiten", "Anbiedern", "Chef", "Tariflohn"

und "Betriebsrat" sind, befinden sich in ihrem Abendrot.

Sie wirken wie anachronistische Dinosaurier, der in eine fortschrittliche Welt der Ideen hereinragt.

Wir brauchen die Ideen. - Ideen, die kein 9to5 Malocher mit festen Tariflohn entwickeln kann.

Wie brauchen die Ideen. - Ideen, die nur selbständige junge Leute er- und effizient ausdenken können.

Freuen wir uns alle, dass die Gesellschaft beginnt die Freiberuflern, Selbstständigen und Kreativen zu huldigen

und nicht den Hamster im Hamsterrad als Gottes höchste Schöpfung zu sehen.

bearbeitet von Saint Tropez

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Ja und? Du kannst auch gut ohne ewige Festanstellungen leben, solange es eben genug Arbeit gibt. Die Fluktuation interessiert nicht, solange ich schnell irgendwo unterkomme. Wir machen uns die traditionelle Marktwirtschaft wie du sie beschreibst, kaputt weil die Faktoren eben andere sind. Und deshalb war mein Text nicht mehr offtopic, weil man schauen muss was dies für Gründe hat. Man kann eben nicht immer auf einem Niveau leben. Es wurde oben schon beschrieben, die Globalisierung frisst ihre eigenen Kinder und zwingt uns eben wegen der globalen Konkurrenz zu flexibleren Lösungen. Arbeitgeber sind keine abgeschlossene Kaste. Was für Arbeitgeber Vorteile hat, hat auch für uns Vorteile (auch wenn evtl. das Individuum darunter leiden könnte, da stimme ich zu). Beispiel: Heute kostet Nahrung sogut wie nichts, weil wir es extrem billig herstellen können.

Ok also du bist dafür sich dem zu beugen. Es geschehen zu lassen. Ist keine wertung drin. Einfach fakt.

@mdtrinker

Ich spreche nicht über arbeitsscheue Hartz 4ler. Ich spreche über Leute, die qualifiziert und arbeitswillig sind, aber ihre Qualifikation praktisch wertlos geworden ist. Entweder durch technologischen Fortschritt oder globale Konkurrenz. Diese Leute, die meiner Meinung nach die deutliche Mehrheit der Geringverdiener und Arbeitslosen darstellen, glauben immer noch daran dass alles wieder so wird wie früher. Dass sie mit ihrer simplen Ausbildung doch noch was bekommen und dann auch noch genauso viel verdienen wie früher. Und am besten noch vor Ort. Bis dahin lebt man halt auf Kosten anderer. Das wird aber nie passieren. Und anstatt das einzusehen und sich weiter zu qualifizieren oder umzuziehen, wird gejammert und gemeckert. Sonst wird nichts gemacht.

Wir reden über junge Leute. Deren qualifikation ist kaum outdated :-D

Deswegen schreie ich immer off topic^^

Polemik. Zeitarbeit ist klasse, wenn man hochqualifiziert ist. Man kommt rum und verdient extra viel wegen der nötigen Flexibilität. Die Zeitarbeiter wo die Medien drauf rumreiten sind die die nix können. Die werden so oder so nicht gebraucht und haben durch die Zeitarbeit wenigstens etwas. Fest einstellen würde die nie einer, es lohnt sich einfach nicht.

Nur ein sehr geringer Teil der Arbeitnehmerschaft in der Zeitarbeit genießt die Zeitarbeit.

Subjektive Wahrnehmung. Es arbeitet immer noch der größte Teil in regulären Angestelltenverhältnissen. Die werden nur nicht so oft in den Medien erwähnt.

Nur noch 50% der U30 sind in einem solchen Arbeitsverhältnis.

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Ok also du bist dafür sich dem zu beugen.

Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen. Ganz einfach.

Btw: Kannst du bitte die Quellen posten, würde sie mir gerne mal durchlesen.

Lg

bearbeitet von JohnAntony

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Wir reden über junge Leute. Deren qualifikation ist kaum outdated :-D

Outdated vielleicht nicht. Aber nicht ausreichend. Was nützt es mir eine Ausbildung in einem sterbenden Bereich zu machen? Oder was nützt es mir eine Ausbildung zu machen und dann zu glauben dass man nach der Übernahme den Rest des Lebens dabei bleiben kann?

Du redest von U30 und wenn wir von Ausbildungsberufen ausgehen sind diese in der Regel schon bis zu 10 Jahre berufstätig. Natürlich muss man sich sorgen um seinen Job machen wenn man bis dahin nix anderes hat als die 3 Jahre Ausbildung. Ich finde auch, dass die Ausbildung völlig überbewertet ist und immer von qualifizierten Facharbeitern gesprochen wird. Mehr als die Grundlagen hat man in der Zeit doch nicht gelernt. Gut wird man erst viel später.

Und wer braucht schon einen Gesellen, der bis auf Erfahrung in seinem Bereich nichts vorweisen kann? Da kann ich auch den Azubi übernehmen, das ist billiger. Wenn der Geselle natürlich Fortbildungen gemacht hat und beispielsweise Zertifizierungen für bestimmte Tätigkeiten/Techniken hat, einen Meister oder Techniker gemacht hat und ausbilden darf oder was weiss ich auch immer machen kann, dann sieht das gleich schon wieder ganz anders aus.

Davon rede ich. Nur eine dreijährige Ausbildung wird sehr schnell sehr wertlos heutzutage. Das gilt übrigens genauso für ein Studium. Und das wurde vor über 20 Jahren in der Grundschule schon erzählt, dass es nicht mehr reichen wird ne Ausbildung zu machen und dann den Rest seines Lebens das gleiche machen. Und auch dass es nicht mehr reichen wird eben Hauptschule zu machen und dann eben einfacher Malocher zu werden. Das ist alles nichts neues. Nur umgesetzt haben es die wenigsten. Die meisten bilden sich immer noch ein sie wären mit einer 08/15 Qualifikation die Superfachkraft auf die alle warten. Nur so ist es nicht, aber daran sind natürlich alle anderen Schuld.

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Lässt sich unter den Umständen überhaupt eine angemessene Existenz aufbauen?

Was sind eure Erfahrungen?

Werden wir um eine "anständige" Zukunft betrogen?

Auch ich sehe das Ganze sehr entspannt !

1. Gibt es nicht nur Leute die u 1500€ Brutto haben.... Hier in der Region gibt es die SZ AG; MAN; VW sowie SMAG. Viele laufen hier, als Facharbeiter, mit 1500-2500€ Netto nach Hause. Wenn man da in andere Segmente geht wie z.b. Altenpflege, Einzelhandel etc. pp. hat man eben einen Lohnsektor angesprochen, mit dem man höchsten überleben, aber nicht leben kann ! :)

So kommt es hier auch immer auf die Sichtweise an.

Weiter habe ich Kontakt zu vielen in führenden Positionen, sowie ich durch mein Dozententum viele Leute kennen lerne. Hier fällt auch einiges auf, worüber sich durchaus der ein oder andere Chef/Personalleite in meiner Gegenwart auch beschwert.

Die Generation "perspektivenlos und ziellos" ist so wie ich sie da schrieb. Ein Beispiel:

Personalleiter hat 3 Personen in der engeren Auswahl und führt sie durch das Unternehmen. Mr. Big Baggy Pants schlendert, gedankenversunken, 5m hinter dem Personalleiter her.

Friseurmeister und Inhaber 5 Frisörläden sucht verzweifelt Mitarbeiter. "Micha, es müsste doch genug Bewerbungen geben! Weshalb hast du die Suche noch immer ausgehangen?" Antwort war, dass da viele Bewerbungen sind aber die so mit Rechtschreibfehlern und Standardtexten voll ist, dass du die Lustlosigkeit förmlich herausliest. Selbst die, die da eingeladen werden sind oft ohne Motivation.

Dann gibt es da wieder viele andere, die eben fleißig sind und eine gewisse Arbeitsmoral an den Tag legen. Nicht nur Dienst nach Vorschrift leisten sondern ein wenig Leidenschaft und Persönlichkeit in die Arbeit bringen. Das ist dem Arbeitgeber dann häufig auch sein Geld wert, wie ich am eigenen Laib erfahren durfte.

So sind wir dan neigentlich auch schon bei deinen Statistiken. Ich bin froh, dass mein Arbeitgeber meine Stärken entdeckt hat bzw. fördern möchte. Durch Leistung der Vergangenheit bekomme ich sogar ein Studium finanziert und habe das Einstiegsgehalt eines Studienabsolventen. Das wird kein Einzelfall sein denn viele Unternehmen sind sich bereits bewusst, dass wir in 2020/2025 ein Fachkräftemangel haben. Da bietet es sich für jeden an, der jetzt die Chance hat, sich zu spezialisieren. Das Unternehmen weiß doch, dass ich dann anfang/mitte 30 bin, seit über 15 Jahren im Unternehmen arbeite und mich soweit spezialisiert habe, dass ich mir die Tür bis ganz oben öffnen kann. Meine Arbeitskraft ist natürlich auch ein erheblicher Mehrwert für das Unternehmen und darauf setzen die und möchten mich binden !

Deshalb in kurz: In 10-15 Jahren haben wir ein Fachkräftemangel. Jeder der sich jetzt spezialisiert hat die Chance Anforderungen an seinen Arbeitgeber zu stellen und die erfüllt zu bekommen.

Wir haben 15.000 Lehrstellen frei. Auch für viele Azubis kann das eine Chance sein, denn auch hier lockt der Arbeitgeber mit anderen Werten. Das Azubigehalt wird dadurch nicht erhöht aber so ein Notebook, welches für den Azubi doch schon ein größerer finanzieller Aufwand ist, ist für das Unternehmen steuerlich absetzbar und somit eine Kleinigkeit. Weshalb dann zum Azubigehalt nicht noch eine ordentliche "Erstausrüstung" zum steigern der Effektivität geben ?!?

Wenn du nun sagst "WOOOO sind die stellen frei" dann sprichst du einen wichtigen Punkt an. Generation "Perspektivenlos" macht sich darüber nämlich keine Gedanken. Im heutigen Zeitalter heißt es eben flexibel sein. Dazu gehört eine Umzugsbereitschaft, eventuell auch eine 50 Stundenwoche und das man sich mit seinen Stärken beschäftigt um Alternativen zu finden !

Nun kommt eben der Gedanke "Ich möchte auch Freizeit". Weisst du... dann arbeite gefälligst. Viele Arbeitgeber erlauben gewisse Aufgaben von zu Hause zu machen. Gerade im oberen Segment gibt es Modelle wo 35 Stunden effektiv !!! gearbeitet wird und der Rest für die Familie ist. Trotz Managementposten.

Nun wird auch hier gesagt "Ausnahme... Zukunft... Nicht die Regel..." Okay... selbst dann geht meine Erfahrung dahin, dass Personen mit überdurchschnittlichem Einkommen und einer 60 Stundenwoche sowas von glücklich sind. Keine finanziellen Sorgen und die Freizeit, die sie haben, nutzen sie so, dass sie ein erfülltes Leben haben. Sie sind aktiv und fleißig. Privat sowie beruflich.

Das Eine kommt zum Anderen.....

Zu deiner letzten Frage:

Begründet durch den Fachkräftemangel sehe ich gerade jetzt die Chance auf eine sehr sehr perspektivenreiche Zukunft !!!

ah edit:

Ein weiterer Mehrwert, den ich im Vorstellungsgespräch erfahren habe:

Jung und keine familiären Verpflichtungen. Das heißt nämlich, dass du durchaus Zeit in das Unternehmen investieren könntest, welches dir mit einer Familie nicht wert ist. Auf der anderen Seite bedeutet eine intakte Partnerschaft auch stütze und menthaler Ruhepool. Kraft und Energie für den Job tanken. 50+50 macht 100 :) Und so siehst du, dass beides Gold wert sein kann. Du musst es nur zu verkaufen wissen. Und das ist der Punkt, den viele eben nicht können. Sich verkaufen... (mich eingeschlossen). Deshalb sind wir auch in der Bitstellersituation. Der Fachkräftemangel wird das drehen aber auch da gewinnen die, die sich am Besten verkaufen können :)

Ah ich habe gleich in die Tasten getippt und im Nachgang gelesen, dass auch Zeitarbeit ein Thema ist.

Aus Arbeitnehmersicht ist das natürlich die Qual: Du kannst keine Zukunft aufbauen. Finanzieren und Familienplanung geht schwer, da du nie weißt was nächstes Jahr ist. Die Arbeitgeberseite ist, dass die sich günstig "Söldner" ins Haus holen, so wie die Auftragslage eben ist. Das bedeutet für das Unternehmen weniger Risiko und mehr flexibilität der Marktsituation und Auftragslage gegenüber zu reagieren. Da geht es um viel Kohle und auch darum, sich keine "Parasiten" ins Haus zu holen. Jemand zu kündigen ist für den Arbeitgeber nicht das einfachste Verfahren (Kündigungsschutz etc. pp) Deshalb werden viele Verträge auch erstmal befristet ausgestellt. Da es eben die Generation "Motivationslos, perspektiven- und ziellos" gibt... Biete der Firma durch deine Arbeitskraft einen Mehrwert und du brauchst dir keine Sorgen machen...

Dazwischen empfiehlt sich aber immer jemand für einen festen Posten. Ich sehe diese Zeitarbeit wie eine Art Casting. Die richtig guten werden auf kurz oder lang eingestellt. Das sind Chancen denn du kannst Kontakte zu den Firmen knüpfen. Die kennen dich als Arbeitskraft und du kannst in das Unternehmen schnuppern. Ich selber kenne einige Leute aus Zeitarbeitsfirmen und kann dir sagen, dass die fleißigen und guten nicht lange diesen Job hatten, sondern sehr schnell einen festen Platz in einem Unternehmen gefunden haben.

Das Ganze deckt sich mit den Aussagen und Beispielen des Personalleiter und Friseurmeisters. Die, die in der Zeitarbeitsfirma fest sitzen, haben da aus gutem Grund ihren Platz. Alle anderen finden auf kurz oder lang einen besseren Platz. Es ist Sprungbrett der "Karriere" und Leiter der Persönlichkeit zugleich. Ein großes Casting. Der eine hats da einfacher weil er eine super Stimme hat, der andere muss arbeiten aber ist eben jemand, der mit Herausforderungen sehr schnell wächst und sich entwickelt.

So etwas sehen Firmen denn denen geht es auch darum, mehr Kohle zu machen. Also sei du der, dessen Arbeitskraft ordentlich Kohle ins Unternehmen spült. Dabei geht es eben auch darum seinen Platz zu finden. Ein Teil des Unternehmens zu sein. Ich behaupte mal wenn man etwas bewirken kann, kann Geld auch schnell nebensächlich werden.

Ich bin raus - nun ist gut :D

bearbeitet von tentacle

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