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Hallo zusammen,

ich hab kein wirkliches Problem, aber dennoch möchte ich mal ein paar Meinungen zu folgendem Thema hören bzw. lesen.

Objektiv (und auch subjektiv) hab ich ein richtig gutes Leben.

In den letzten zwei Jahren hab ich mich Außenseiter/Sonderling zu nem ordentlichen Mann entwickelt. Ich hab meine Ausbildung zum Guten herumgerissen und hab jetzt nen vernünftigen Job. Und da fängts auch schon an, aber dazu gleich.

Zum anderen lerne ich viele Frauen kennen (auch viele Hübsche und Nette und Liebe^^), manche wollen mehr von mir, aber sobald ich sie näher kennen lerne, fallen mir so viele kleine Fehler auf, dass die Frau für mich komplett uninteressant wird (also für mehr als nur Sex). Freunde und Freundinnen hab ich auch viele. Wenn ich will, bin ich keinen Abend in der Woche alleine.

Zum Job: der ist gut. Ich bekomme Anerkennung und habe Aussicht auf Aufstieg und mehr Gehalt.

Wie gesagt, der Job ist ok, aber eben nicht mein Traumjob. Deswegen kann/will ich nicht 100% geben.

Genau so bei den Frauen. Ich bekomme Avancen, habe aber kein Interesse obwohl, objektiv betrachtet, die Frau echt ne gute Partie wäre.

Nun, um dem Problem mal einen Namen zu geben: ich denke, es ist übertriebener Perfektionismus.

Ich will in meinem Leben keine Kompromisse machen, ich will immer das Optimum, immer 100%.

Mir ist klar, dass ich das nicht immer erreichen kann, aber trotzdem kann ich es nicht lassen, immer danach zu streben und manchmal (wirklich nur manchmal) in extreme Unzufriedenheit zu verfallen.

Ich bin mir sicher, dass unter Euch auch viele Leute sind, die in Sachen Perfektionismus genau so denken wie ich.

Da diese 100% aber nie zu erreichen sind, würde ich gern von Euch wissen, wie Ihr damit umgeht.

Ein Lösungsansatz, der bei mir manchmal funktioniert, ist der, dass ich mich mit armen Menschen in Afrika oder sonst wo vergleiche. Dabei wird mir ins Bewusstsein gerufen wie viel Glück ich mit meinem Leben, meinem Land, meinem Aussehen etc habe und dass ich verdammt noch mal keinen Grund habe mich zu beschweren. Dummerweise funktioniert das nicht immer.

Ich bin gespannt auf Eure Antworten.

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Ich bin genau so und sehe es positiv.

Was bringt es mir, wenn ich mich mit allem zufrieden gebe?

Was soll dich dann noch antreiben?

Es geht immer noch ne Nummer drauf, arbeite daran, dass du am Lebensende die möglichst höchste Stufe erreicht hast. Dann liegst du auch nicht im Sterbebett und erzählst irgendeinen Mist von wegen "hätte, hätte....Fahrradkette"

...meine Sicht der Dinge, ob ich dir damit geholfen habe, sei mal dahingestellt^^

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Mit dem bisher Erreichten niemals zufrieden zu sein bzw. (was auf das gleiche hinausläuft) die eigenen Ziele immer ein wenig außerhalb der momentanen Reichweite zu stecken, ist wohl ein Charakterzug, den die meisten materiell erfolgreichen Menschen besitzen. Insofern ist bei dir alles gut ;)

Was das Innere angeht. Das hört sich jetzt ein bisschen esoterisch an. Nein, eigentlich geht es dabei um Glück. Um Glück und innere Ruhe - das zu Besitzen scheint mit dem Erstgenannten nicht vereinbar zu sein, oder?

Was ich wohl sagen will: Ich glaube, du kannst dich glücklich schätzen, diesen Charakterzug zu besitzen. Nur musst du irgendwann auch ankommen und glücklich sein können, und auf das Erreichte zufrieden zurückblicken. Du bist ja (wahrscheinlich) noch jung und hast genug Zeit herauszufinden, wie du das anstellen könntest. Bis dahin: Bleib so, wie du bist ;)

Gruß

Dys

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Da diese 100% aber nie zu erreichen sind, würde ich gern von Euch wissen, wie Ihr damit umgeht.

Wenn etwas nicht funktioniert, mache ich etwas anderes.

Ich versuche nichts Neues, sondern mache etwas Neues.

Das ist für mich ein Unterschied.

Ich erschaffe mir ein Ziel, und forme dieses Ziel so konkret wie möglich.

Ich gehe mit diesem Ziel ins Bett und stehe mit diesem Ziel auf.

Das mache ich deshalb, weil ich mein Selbstvertrauen bombensicher mache, indem ich nicht mehr jeden Gedanken an eine höhere Bestimmung mangels

Zielplanung wieder verwerfe. Habe ich lediglich Ideen, Wünsche und es mangelt an der Umsetzung, dann gewöhne ich mich möglicherweise daran und hänge in einer Endlosschleife

des "Nichterreichens" und des "Bedauerns", wahrscheinlich mache ich jeden dafür Verantwortlich nur nicht mich, denn das wäre zuviel des Schmerzes..

Ändern sich die Umstände, oder entsteht aus dem Ziel ein Metaziel, bleibe ich flexibel.

Ich reite keine Toten Pferde.

Dies lässt sich in Kleinen üben und im richtig großen Stil durchziehen.

Peace

Sat

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Da diese 100% aber nie zu erreichen sind, würde ich gern von Euch wissen, wie Ihr damit umgeht.

Wenn etwas nicht funktioniert, mache ich etwas anderes.

Ich versuche nichts Neues, sondern mache etwas Neues.

Ich hab es so verstanden, dass es nicht darum geht, dass etwas nicht funktioniert, sondern dass manche Dinge einfach nicht perfekt sind (trotzdem funktionieren sie zu vielleicht 99% gut - nur das letzte eine Prozent fehlt eben). Es ist wie mit dem berühten Wasserglas, das man als halbvoll oder halbleer sehen könnte. Nur neigen Menschen, die so perfektionistisch sind, dazu, selbst wenn das Glas so gut wie voll ist, den noch letzten fehlenden Tropfen zu suchen. Solange der fehlt, ist es eben nicht zufriedenstellend. Ich spreche übrigens aus Erfahrung :rolleyes:

Leider kann man aber nicht alles beeinflussen und perfektionieren. Natürlich kann und sollte man z.B. seine Freunde mit Bedacht wählen. Aber wer auf den perfekten Freund wartet, ist wohl zeitlebens einsam. Das selbe gilt für Beziehungen. Und da man im Job auch immer Einflüssen ausgesetzt ist, die man nicht komplett kontrollieren kann, wird es auch da nie perfekt sein. Wer dabei auf vollkommene Perfektion hinarbeitet, kämpft quasi gegen Windmühlen (und hat mMn. einen Kontrollzwang).

Perfektionisten neigen dazu, sich so sehr anszustrengen, sogar Fehler anderer oder unglückliche Umstände ausgleichen zu wollen, dass sie gar keine Zeit haben, zu würdigen, was alles schon super ist in ihrem Leben. Einerseits ist es eine tolle Charaktereigenschaft, so ehrgeizig und zielstrebig zu sein. Andererseits ist es oft extrem unbefriedigend, weil man irgendwann beginnt, Fehler zu suchen, statt die (meist doch sehr beachtlichen) Erfolge zu sehen. Alles hat also zwei Seiten: Perfektionisten sind echte Macher, die i.d.R. viel erreichen - zugleich können sie sich selbst aber oft gar nicht daran erfreuen.

Ich knabbere gerade an dem selben Thema. Hab mir vorgenommen, in Zukunft meinen Blick mehr auf das zu richten, was alles toll ist in meinem Leben - denn das überwiegt definitiv. Das Pareto-Prinzip besagt, dass man mit 20% des Aufwandes 80% des Erfolgs erzielen kann. Ich hab mir vorgenommen, mich in manchen Bereichen bewusst mit 80% zufrieden zu geben. Die Zeit, die ich dabei spare, stecke ich lieber in Aktivitäten, die mir ganz persönlich wirklich viel bedeuten.

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