Wie geht ihr mit dem Tod um?

19 Beiträge in diesem Thema

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Gast Angeldust89

Hey Leute,

folgendes geschah mir vor ca. 5 Wochen. Wie jede Woche ging ich zum Klavierunterricht, als mich auf dem Weg dorthin ein Auto anhielt, indem ein Bekannter von mir

saß. Wir quatschten kurz und er fragte mich, ob er mich nach Hause bringen solle, wobei ich verneinte, da ich zum Unterricht musste. Kurz darauf erzählte er mir,

dass ein ehemaliger guter Freund von mir, mit dem ich 2 Jahre lang in einer Klasse gewesen bin, ums Leben gekommen ist. Ich war mehr als geschockt, so wenig

Kontakt wir auch zu jenem Zeitpunkt hatten, es hat mich extrem stark getroffen.

Nachdem ich Zuhause angekommen bin, ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf und fing an zu weinen.

Ein paar Tage später renkte sich alles wieder ein.

Vor ca. 5 Wochen schrieb ich mit einem Mädchen, welches so unglaublich schön und sympathisch gewesen ist,

dass ich wirklich beeindruckt gewesen bin. Letztlich fragte sie mich nach meiner Nummer, da wir uns miteinander treffen wollten und meldete sich nicht. Ich startete einen letzten Versuch und schrieb

ihr eine letzte Message. Keine Antwort. Ich beschloß die Sache zu vergessen, was mir auch gelang.

Folgendes geschah mir allerdings gestern Abend. Eine Freundin von ihr addete mich im VZ. Natürlich fragte ich sie zunächst mal, wer sie sei, worauf sie antwortete:

"Eine Freundin von xxx, sie hat immer viel über dich erzählt. Sie sagte, du wärst humorvoll und sie mag dich sehr, sie war sehr begeistert von dir und wollte dich anrufen." Wie wohl jedem normalen Menschen kam auch mir dieser Satz sehr komisch vor. Ich fragte sie, was denn los wäre, worauf sie mir antwortete, dass xxx vor 5 Wochen bei einem Unfall ums Leben gekommen ist.

Nur innerhalb von 5 Wochen wurden 2 Menschen aus meinem Leben gerissen, die ich auf der einen Seite kaum (mehr) kannte, die mir auf der anderen Seite allerdings sehr verbunden sind.

Ich habe gestern den ganzen Abend als auch heute morgen an sie gedacht. Das komische ist einfach, ich habe sie noch nie in der Realität gesehen, doch trotzdem steht sie mir auf

irgendeine Art und Weise näher als je zuvor. Natürlich werden jetzt viele aufschreien und sagen: "Junge, du kennst sie ausm VZ, sie wohnte zwar in deinem Ort, aber du hast sie nie gesehen

geschweige denn richtig kennen gelernt." Ja, da habt ihr Recht, aber in der Zeit in der wir Kontakt hatten, da war etwas zwischen uns, dass sich wie eine magische Verbindungen anfühlte...

Eigentlich war sie zunächst nur jemand der mir als Ablenkung von meiner EX diente (jeder, der mit mir im Juli bei der GE, SE und SOD war, weiß wie sehr ich darunter litt), doch im Endeffekt

war sie ein Mensch für den ich mich wirklich begeistern konnte.

Wie man sieht, wird einem schnell klar, dass Todesfälle mich in jeder Hinsicht sehr stark mitnehmen. Mittlerweile bekomme ich wirklich Angst davor, was passieren wird,

wenn jemand aus meiner Familie stirbt und wie ich damit umgehen soll. Auf eine schräge Art und Weise empfinde ich den Tod wie eine Art One-itis, nur dass es in diesem Fall

aussichtslos ist, die jeweilige Person, ob nun bester Freund oder feste Freundin, jemals wieder zu sehen.

Wie denkt ihr darüber, habt ihr solche Erfahrungen schon gehabt und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

Danke für eure Antworten

Angeldust

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Gefühlen seinen Lauf zu lassen ist nichts dabei.

Ich selbst bin schon gerührt nur weil ich deinen Thread hier lese.

Es ist schließlich auch eine traurige Geschichte.

Wie du damit umgehen sollst: Keine Ahnung. Du bist auf jeden Fall nicht alleine!

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Gast Lady
Auf eine schräge Art und Weise empfinde ich den Tod wie eine Art One-itis, nur dass es in diesem Fall

aussichtslos ist, die jeweilige Person, ob nun bester Freund oder feste Freundin, jemals wieder zu sehen.

Der Vergleich ist schon ziemlich schräg, aber andererseits doch auch sehr passend.

Und zwar genau weil du diese Menschen niemals wiedersehen wirst und weil auch sonst niemand mehr diese Menschen sehen wird.

"Oneitis" ist im allgemeinen Sinne ein negativ besetztes Wort. Der Eine/die Eine, deren schlechte Eigenschaften man in den Vordergrund rücken soll, den/die man durch andere Menschen vergessen soll, an denen man das Interesse verlieren soll, etc, um das negative Gefühl zu beseitigen. Nur, woraus genau besteht denn dieses negative Gefühl? Wäre eine Oneitis wirklich derartig schlimm, wenn die jeweilige Person, auf die sie sich bezieht nur positive Eigenschaften hätte? Wenn man die Person nicht mit allen Mitteln vergessen müsste, weil sie sowieso ständig um einen rum ist und (nach einer Zeit) keine negativen Gefühle mehr auslöst? Wenn man das Interesse nicht unbedingt verlieren muss, weil die Person ihr Interesse ohnehin nie von einem selbst weg und auf jemand anderen richten wird? Wenn sie nicht den Einen/die Eine darstellen kann, weil sie nur in der eigenen Phantasie präsent ist und man sich somit nach anderen, realen Menschen umsehen muss? Nicht um zu vergessen, sondern einfach um nicht als Einsiedler zu enden.

Wäre das der Fall, würde die "Oneitis" ihren negativen Beigeschmack verlieren und sie würde eher als positiver Hinterkopfbegleiter existieren. Genau dieser Fall besteht jedoch bei Geschichten wie du sie beschreibst.

Insofern kannst du eine solche "Oneitis" einfach annehmen und mit ihr leben.

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Der Tod ist Teil des Lebens. Ohne den Tod gäbs auch kein Leben, so wie wir es kennen .. es wäre nahezu unerträglich hier auf der Erde zu sein.

Wie man damit umgehn soll, kann dir keiner sagen. Ich persönlich hab mich damit abgefunden und nehme es so hin, wie es kommt. Aber Angst davor zu haben , dass jemand in deiner Umgebung sterben könnte, ist fatal. Wenns zu stark wird brauchst du eine Therapie. (Wobeis momentan verständlich ist , 2 Menschen in so einer kurzen Zeit)

Ein Elternteil von mir ist gestorben als ich 18 war. Ja, es war für einen moment ziemlich hart aber man kommt nach einiger Zeit drüber hinweg. Immerhin muss man sich die Frage stellen : Hätten die Menschen gewollt, dass man ihnen ewig nachtrauert und deswegen depremiert wird ? Denk lieber an die schöne Zeit und mach das beste aus deinem Leben, sowie deinen zwischenmenschlichen Beziehnungen. Stell dir einfach vor du würdest morgen bei einem Unfall sterben. Was dann ? Keiner weiss es. Himmel ? Wiedergeburt ? Man wirds sehn. Doch was erwartest du von deinen Mitmenschen ? Sollen die wegen dir ihr Leben wegschmeissen oder das beste daraus machen ?

Folgende Situation als Bsp.: Familie mit 3 Mitgliedern. Vater , Mutter und Sohn 11 Jahre. Mutter stirbt bei einem Unfall und der Vater nimmt sich aus Trauer und im Affekt das Leben. Die Trauer einer Person hätte somit 2 Leben zunichte gemacht.

Mit einer gewissen Reife sollte man es, zumindest nach einer Zeit der Trauer, akzeptieren können. Es ist ein Fehler sich von dem Gefühl übermannen zu lassen.

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Gefühle freien Lauf lassnen und den Tod akzeptieren . Es ist nicht mehr rückgängig zu machen .

Wenn Du es nicht akzeptieren kannst und Du Dich von der Außenwelt abschottest , sei gewarnt : Es könnte eine Depression enstehen !

Denken an das chinesische Sprichwort:

Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupt schweben, kannst du nicht verhindern, wohl aber, dass sie sich bei dir einnisten.

Alles Gute

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Gast Angeldust89

Hey,

erstmal gleich vorweg: Tischbein, was du hier abziehst ist unter aller Sau!

Ich weiß nicht wie du moralisch gepolt bist, aber an deiner Stelle würde ich mir

ernsthafte Gedanken machen.

Danke für eure Beiträge, es ist nicht so, dass ich denke, dass

mich diese Ereignisse in eine Lebenskrise stürzen könnten, viel mehr gibt

es einfach wieder Kraft zu sehen, dass andere einen verstehen und

ähnliche, möglicherweise noch schlimmere Schicksale über sich ergehen

lassen mussten, die einen letztlich so gar stark gemacht haben.

Angeldust89

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Vielleicht ist das echt sehr offtopic - vielleicht hilft es dir aber auch.

Kennst du den Film 7 Leben?

Schau ihn dir mal an. Ich kann nicht beschreiben warum oder wie, aber danach denkst du anders über den Tod.

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Eine Freundin von ihr addete mich im VZ.

Sieht die gut aus? Dann kannste die doch klar machen.

Taktgefühl ist für dich wohl ein Fremdwort.

edit:

bearbeitet von astralkoerper

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So sehr tischbein hier auch kein Taktgefühl hat, so liegt er dennoch nicht falsch.

Wenn sie heiß ist, mach sie klar. Du schlägst hiermit 2 Fliegen mit einer Klappe:

1. Du kommst wieder auf die richtige Bahn. Online Game, das was du vorher schon tun wolltest. Auch wenn ich Streetgame löblicher finden würde :)

2. Da sie eine Freundin von xxx war, kannst du auch über xxx mehr in Erfahrung bringen. Plus du könntest ihr helfen die schwierige Zeit durchzustehen.

Das würde euch sicher beiden helfen.

lg

nobody

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Auch wenn es sich erst mal hart anhört, so würde ich um den Tod jetzt kein riesen Drama machen. Da müssen wir alle mal durch - früher oder später -. Es gehört zum Leben, wie die Geburt.

Der Tod stellt für mich, vielmehr auch die einzige wirkliche Gerechtigkeit dar. Du kannst dich davon nicht freikaufen und kannst nichts "dorthin" mitnehmen. Alle sind gleich und müssen da auch gleich "durch".

Tja und die liebe Trauer? ich persönlich finde es ok zu Trauern - es ist einfach menschlich und absolut normal. Erst ist man geschockt, dann folgt wahrscheinlich eine mehr oder weniger schwere Depressionsphase und dann langsam die Besserung. Aber man sollte sich dabei auch immer klar machen, was trauern eigentlich ist (vor allem in einem Fall, wo es droht überhand zu nehmen): Trauern ist für mich eine Form des Egoismus. Genau genommen betrauern wir, das wir etwas nicht mehr "haben" oder haben könnten (wenn wir es denn bräuchten) usw.

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Wie alt bist du?

Der Tod ist - blöd gesagt - gewöhnungsbedürftig. Mit 16 hab ich eine Woche um unsere Katze getrauert. Mit 21 tagelang um meinen Opa... die nächste tote Katze war halb so wild...

Das ist zum Teil Abstumpfung, zum Teil Akzeptanz. Leben endet. Freunde von mir starben viel zu früh. Einer erstickte mit 25 unter einer Lawine, der nächste warf sich mit 19 vor den Zug. Zwei starben auf der Straße.

Sei dankbar für jeden Tag, der dir gegeben ist, und mach das Beste draus.

...bin übrigens Atheist, was das Ganze heftiger und endgültiger macht...

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Traurige Geschichte die du uns hier anvertraust. Es ist schon hart einen Menschen zu verlieren aber gleich zwei aufeinmal ist unbeschreiblich schwer.

Es ist vollkommen in Ordnung wenn du dir erstmal eine Pause gönnst und dir die Zeit, die du brauchst, nimmst aber halte den Kontakt mit Freunden und Bekannten weiterhin aufrecht, es tut dir bestimmt gut mit Anderen über deine Ängste zu reden und deine Belastung abzuladen.

Melde dich, wenn du willst, noch bei ihrer Freundin, gemeinsam könnt ihr darüber reden.

Ich wünsch dir noch Viel Glück in deinem weiteren Leben.

bearbeitet von annormal

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Hey,

erstmal gleich vorweg: Tischbein, was du hier abziehst ist unter aller Sau!

Ich weiß nicht wie du moralisch gepolt bist, aber an deiner Stelle würde ich mir

ernsthafte Gedanken machen.

Tischbein scheint ein Häschen zu sein, dass noch keine Tragödien im eigenen Bau erlebt hat.

Sobald ihm ein Einschlag nahe kommt, wird er wohl genau so schnell ins taumeln geraten wie alle Anderen.

Ich wünsche es ihm aber nicht.

Der Tod ist tatsächlich ein schwieriges und sperriges Thema.

Führen wir uns unser alltägliches Leben vor Augen. Wir denken so gut wie nie an den Tod.

Wenn ich an der Supermarktkasse stehe, eine Frau anspreche, eine Überweisung anordne scheint mein Leben unendlich zu sein.

Ich hab es einfach so gut wie nie auf dem Schirm, dass mein ganzes Leben irgendwann enden kann.

Genau so wenig denke ich im Alltäglichen, dass die Kassiererin, das Mädel mit dem ich flirte oder der Bankangestellte ebenfalls

allsbald nur noch Staub sein könnten.

Im Alltagsleben scheint es mir unmöglich zu sterben. Im Alltagsleben bin ich unsterblich.

Und wenn wir ehrlich sind, ist unser Verstand zwar betroffen, wenn wir von Toten bei Flugzeugabstürzen oder

Attentaten lesen. Unsere Gefühle bewegen sich aber, im Verhältnis zum großen Leiden, so gut wie nicht.

Die gedankliche Operation, die uns oder unsere Lieben in der Vorstellung in die Nähe dieses Ereignisses rückt,

die entwickelt ein frösteln in uns.

Mir selbst kam bei der Loveparadekatastrophe das Mulmige ins Gemüt.

Ich hätte wahrscheinlich selbst in dieser Panik stecken könne oder Menschen, die ich kenne sind unter den Opfern.

Der Tod im Familien-, Freundes- und auch Bekanntenkreis ist der für uns "echte Tod"

Hart ist es auch für uns, wenn er Menschen trifft, die uns nicht unähnlich sind.

Rational wissen wir: "Klar, auch ich bin irgendwann mal tot", aber emotional ist das alles sehr weit von uns Weg.

Bis zu solchen Momenten, in denen wir aus unserer eigenen Unsterblichkeit des Banalen geholt werden.

Wie alt bist du?

Der Tod ist - blöd gesagt - gewöhnungsbedürftig. Mit 16 hab ich eine Woche um unsere Katze getrauert. Mit 21 tagelang um meinen Opa... die nächste tote Katze war halb so wild...

Das ist zum Teil Abstumpfung, zum Teil Akzeptanz. Leben endet. Freunde von mir starben viel zu früh. Einer erstickte mit 25 unter einer Lawine, der nächste warf sich mit 19 vor den Zug. Zwei starben auf der Straße.

Sei dankbar für jeden Tag, der dir gegeben ist, und mach das Beste draus.

...bin übrigens Atheist, was das Ganze heftiger und endgültiger macht...

Ich gebe Dir bei der Akzeptanz recht.

Dadurch, dass man sich öfter mit dem Tod in seinem eigenen Umkreis konfrontiert sieht, wird man intensiver und öfter daran denken.

Neben dem einfach zu lernenden rationalen Umgang mit dem Tod - Kinder lernen vom ca. 4. bist 10. Lebensjahren, was der Tod ist -

lernen wir den emotionalen Umgang erst, wenn wir einen Tod aushalten müssen.

Denn der Tod macht uns immer Machtlos. Selten können wir ihn verhindern, meist bleibt uns nur das abfinden.

Der Tod lehrt sicher auch Demut und Wertschätzung gegenüber der eigenen Existenz.

Er holt uns aus einer infantilen Scheiß-Egal-Haltung.

Dadurch, dass wir irgendwann ein Ende haben ist es eben nicht egal wie wir unsere Leben führen.

Oder ist das nur das Schönreden vom Schlimmsten?

Angeldust89, ich wünsche Dir und allen, die ebenfalls Ähnliches oder Konkreteres durchstehen müssen alles Gute.

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...bin übrigens Atheist, was das Ganze heftiger und endgültiger macht...

Ebenso. Ich hab dadurch ein Problem mit ungefähr der Hälfte von dem Zeug was bei Beerdigungen abläuft.

Eine richtige Form des Umgangs hab ich bisher nicht gefunden. Traurig sein für eine Weile ist völlig ok.

Nitrax

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Gast Angeldust89

Tut mir Leid, dass das so unverständlich ist, aber hier ist jemand

gestorben. Ich habe keinerlei Interesse daran, ihre beste

Freundin anzubaggern. Hier geht es nicht um Frauen, hier geht

es nicht um Sex, nein, hier geht es um etwas ganz anderes,

darum, dass Menschen gegangen sind und ich sie nie

wiedersehen werde. Natürlich muss ich das durchstehen und überwinden, aber

da hört der Spaß für mich definitiv auf. Im Übrigen hilft mir ihre Freundin

ohnehin schon wo sie kann, versucht meine Fragen zu beantworten

und nimmt sich viel Zeit dafür.

Danke für eure Antworten, ihr macht mich stark :)

Auch, wenn ich nie der große Hosen-Fan war, das

Lied ist klasse!

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aber da hört der Spaß für mich definitiv auf

Wenn ein Unbeteiligter sich über deine Trauer lustig macht, hört sich der Spaß sehr wohl auf, da hast du recht.

...und diese "Gute Sache, bei der Gelegenheit kann man klasse Frauen angraben"-Schiene macht auf mich einen leicht soziopathischen Eindruck, ehrlich gesagt.

Ansonsten: Früher fand ich es immer äußerst befremdlich, wenn die Leute spätestens beim Leichenschmaus wieder ausgelassen wurden und Spaß hatten... mittlerweile weiß ich: Humor gehört zur Verarbeitung dazu. Der eine setzt ihn früher ein, der andere später - aber man sollte niemanden verurteilen, der versucht, sich über ein wenig Humor wieder zu fangen. Als besagter Freund unter der Lawine starb, versuchte sich mein Freundeskreis schon am Abend des Unfalls mittels einiger unbeholfener Scherze zu helfen... sonst hätten wir vermutlich durchgedreht.

Historisch gesehen haben wir (Menschen) den Humor wohl überhaupt erst entwickelt, um mit Trauer und Schicksalsschlägen zurecht zu kommen.

bearbeitet von Kino

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Die "grab die Frau an" Reaktion zeugt von einer geistigen Unreife, die entweder zeigt, dass derjenige entweder damit noch keinen Kontakt hatte oder mit einer kindischen Art das Problem von sich schiebt. Viele Menschen legen nach einer Beziehung einfach mal so andere flach. Helfen tuts genausowenig wie bei einem Tot, ein Loch zu füllen, das JEDER sterbende Mensch und JEDE endende Beziehung nach sich zieht. Jeder Mensch und jede Beziehung ihr eigenes, unersetzbares Loch.

Hier nochmal mein Post aus dem anderen Thread :

Mir erging es ähnlich.

Ich kam 2007 aus Thailand wieder, hatte eine Menge Leute in China und Thailand kennengelernt, aus aller Herren Länder.

2007/2008 begann ich hier mein Studium, zog nach Köln, begann ein neues Leben. Mitte 2008 erschütterten mich dann mehrere Todesfälle.

Zuerst starb meine Großmutter aus heiterem Himmel, ohne dass sich etwas abzeichnete. Sie setzte sich in einem Cafe hin, meine Mutter wartete auf sie, weil sie aufs Klo ging. Ihr war wohl schwindlig, sie setzte sich auf einem Stuhl und war innerhalb weniger Minuten tot.

Davon war es erstmal schwierig sich zu erholen, sie hatte als meine Mutter in einer langen Kur aufgrund eines Alkoholproblems war, viel Zeit mit mir verbracht und uns den Rücken gestärkt, ohne sie wäre das Verhältnis zwischen mir und meiner Mutter vielleicht nie so gut gewesen, wie es noch immer ist.

Dann der nächste Schlag, ein Freund von mir in China aus den USA, den ich wirklich schätzen gelernt hatte, kam bei einem Motorradunfall ums Leben.

Man kann nicht anders. Die 5 Phasen, das Kübler-Ross Modell der 5 stagesof grief, trifft einen so gut wie immer in einer Form. Auch wenn man denkt man wäre anders, das hier ist was auf einen zukommt :

http://en.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCbler-Ross_model

Man kann sich dem nicht entziehen. Wichtig ist, eine gewisse Normalität schnell wiederherzustellen und alles daran zu tun, seine Trauer in den 5 Formen, wie sie vorkommen, auch zuzulassen. Weggehen wird sie NIEMALS. Man entwickelt Akzeptanz, man entwickelt Lebenswillen, man entwickelt ein gewisses Verständnis. Das wird den Menschen allerdings niemals ersetzen und das ist auch gut so. Wenn ein Mensch stirbt, hat dieser jenige einen Platz im Herzen gehabt, den niemand anders füllen kann. Braucht auch niemand. Jeder andere Mensch hat seinen eigenen Platz, wenn man sucht, jemanden zu ersetzen, wird man IMMER scheitern. Dann fehlt einem die Akzeptanz.

Ich vermisse meine Großmutter, sie hat mir mein Leben ermöglicht. Sie hat meine Träume unterstützt, mich nach China gebracht mit ihrer Unterstützung, und mir gesagt "Wir leben im Jetzt, Träume muss man leben, sonst sind sie schnell dahin" und hat mir einen Rückhalt gegeben, der schwer verständlich für mich war. Wenn ich das hier schreibe, kriege ich jetzt noch Tränen in den Augen.

Genauso ist es mit Dean, er war als russisch koreanischer Tae Kwon Do MEISTER mit 20 Jahren mit seinem Kumpel nach China gekommen um etwas neues zu lernen. Er hat den amerikansichen Traum verkörpert, er hat sich hochgearbeitet, war ein Fighter, hatte das Leben vor sich. Der Typ, mit dem du Steak um die Wette frisst, dir ein paar Bier genehmigst und trotzdem am nächsten Tag so hart am Limit trainierst, dass niemand anders verstehen kann, warum ihr beide euch das antut. Eine Reunion mit ihm wird es niemals geben. Wir alle mussten damit leben, dass einer der vernünftigsten aber auch diszipliniertesten Fighter unter uns nun tot war.

Kann ich das inzwischen akzeptieren? Ja, das ist die Realität, man MUSS sie akzeptieren, um sein eigenes Glück und Zufriedenheit zu erlangen. Das heisst aber nicht, dass einem die Menschen nicht noch fehlen. Und das ist natürlich, das ist in Ordnung und leider ein Teil unseres Lebens.

Doch der Tod gerade meines Kumpels Dean zeigt mir immer wieder "Carpe Diem." Es kann ich jeden Tag erwischen, also gebe ich mein Bestes wann immer ich kann, in dem Moment in dem einmal alles an mir vorbeizieht nicht zu sagen "Ich bereue dass ich nicht..." sondern "Hell of a ride..."+

Ich weiss nicht ob dir das hilft, jeder Mensch muss seine eigenen 5 Phasen durchleben, manchmal sind Phasen nur sehr kurz, manche überspringt man fast oder nimmt sie nicht wahr. Doch sie sind da, man muss mit ihnen leben lernen um irgendwann Akzeptanz zu erreichen...

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