Warum tue ich mich mit Männern so schwer?

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Zuerst einmal: Inwieweit ist es denn für Dich überhaupt ein PROBLEM, dass Du wenig Männer-Freunde hast? Hast Du ein BEDÜRFNIS nach mehr Männern in Deiner Freizeit? Oder folgst Du hier nur den sozialen Normen und denkst Dir, irgendwie haben alle Jungs..., also muss ich auch...?

Dann: Aus der Tatsache, dass jemand wenig männliche Freunde hat, folgt doch bitte nicht automatisch, dass er Probleme mit seiner Männlichkeit hat oder gar einen Therapeuten benötigt. Solange er nicht mit Seidenmalerei anfängt... :-D

Mir ist klar geworden, dass Männer die meiste Zeit mit Männern verbringen sollten und Frauen mit Frauen. So ist das von der Natur vorgesehen.

Völliger Unsinn. Arne Hoffman & co. in allen Ehren, aber diese ganze Vorstellung, Männer müssten schweißtreibende Arbeit verrichten, gemeinsam rülpsen und furzen, sich die Ellenbogen in die Rippen boxen usw. ist geradezu aberwitzig. Das dann auch noch auf einen "Willen der Natur" zu beziehen ist einfach sachlich falsch. Männer sind einfach unterschiedlich und ebenso sind ihre Bedürfnisse; und auch die Männer der Steinzeit-Horde sind nicht komplett & gemeinsam auf Jagd gegangen, denn bei denen gab es allem Anschein nach auch die Handwerker & Musiker mit feinen Fingern, die feinfühligen Schamanen und Geisterseher, die kopflastigen Magier, Medizinmänner und Kräuterkundigen, usw. Die Vorstellung, dass nur der stärkste und lauteste Affe oben auf dem Affenhügel saß und als erster gefressen hat und alle Affen-Mädchen gebumst hat, die hält sich zwar hartnäckig in der PU-Welt, ist aber wissenschaftlich längst widerlegt. Auch bei Affen spielen Empathie, Geduld & Kooperation eine größere Rolle als bloße Kraft und Konkurrenzverhalten.

In der Steinzeit haben sie auch nicht nur in Höhlen gelebt... Aber in Höhlen halten sich Knochen einfach länger als draussen in der Witterung... Daher auch die irrige Annahme, Steinzeitmenschen sind Hölenmenschen gewesen :-D

Bzgl. Männlichkeit gefällt mir da Bert Hellinger (auch wenn er als Mensch und Therapeut stark umstritten ist) sehr gut.

Er schrieb einmal, dass heute sehr viele Beziehungen nach dem Muster "Muttersöhnchen heiratet Vaters Tochter" ablaufen. Und damit ist von Grund auf der Wurm in der Beziehung. Damit sind der Betaisierung Tür und Tor geöffnet. PU erklärt das selbe nur mit anderen Worten.

Hellinger meint "Nur Vaters Sohn kann mit Mutters Töchterchen glücklich werden"

Und Männer sollen in langjährigen Beziehungen zu einer Frau NIEMALS den Kontakt zum Dunstkreis des Männlichen verlieren. Sprich Stammtisch, Kegelabend, Männerabende usw. sind dafür regelmässig absolut unabdingbar. Und mit regelmässig meint er mindestens einmal in der Woche.

Frauen sollen genau so in Frauenrunden zusammenkommen um niemals aus dem Dunstkreis des Weiblichen zu entschweben. Gerade wenn Kinder im Spiel sind, Werden Mann und Frau so oft zu Papa und Mama... Also sie nennen sich auch gegenseitig so... Damit ist die Basis für Sex und damit die Basis für die Beziehung weg. Man bleibt des Nachwuchses wegen noch zusammen, sucht aber wieder einen Mann oder eine Frau, weil der eigene Partner zum Elternteil wurde...

Insoferne hat der TS durchaus recht, dass Männer auch Zeit mit Männern verbringen sollen. Über die Häufigkeit sollte man halt diskutieren. Denn den wenigsten gelingt es, wenn sie nur mehr Kontakt zur eigenen Partnerin pflegen, auch noch ein MANN zu bleiben.

Buben haben bis zu einem gewissen Alter eine stärkere Bindung zur Mutter, und Mädchen eher zum Vater (so er greifbar ist). Kinder wollen als ersten Heiratswunsch sehr sehr oft den gegengeschlechtlichen Elternpart heiraten. Und bei vielen bleibt diese Beziehung so. (Muttersöhnchen und Vaters Tochter!!!) Spätestens in der Pubertät sollten die Rollen getauscht werden. Die Väter sollten sich um eine bessere Beziehung zu ihren Söhnen kümmern und die Mütter um ihre Töchter. Denn während der Zeit der Geschlechtsreife entwickelt sich ja eben auch Männlich- und Weiblichkeit... Und das funktioniert nun mal mit einem Gegengeschlechtlichen Partner (Partner im Sinne von Vorbild, Coach) weniger gut.

So kann aus dem Muttersöhnchen ein Sohn des Vaters - also ein Mann - werden, und bei den Mädels das umgekehrte.

Ich denke einmal, es ist gegenseitig für "Betroffene" einfach nicht vorstellbar, wie es ist, als Junge mit bzw. ohne Vater oder männlicher Bezugsperson aufgewachsen zu sein.

Ich hätte gerne eine Vater oder Mann gehabt, mit dem ich mich in meiner Pubertät über die Mädels unterhalten hätte können. Wie es ist als Mann, was Männer so tun oder nicht tun. Meine erste männliche Bezugsperson hab ich mir selber gesucht, da war ich fast 30... aber da erst wurde mir mein Mangel so richtig bewusst, und es hat echt verdammt gut getan, einmal mit einem MANN über meine Probleme zu reden.

Und sollte ich einmal in die Verlegenheit kommen, eigenen Nachwuchs in die Welt zu setzen, dann werde ich alles dafür unternehmen, dass - wenn es ein Sohn ist - er mit Männern in Kontakt kommt, sobald er Geschlechtsreif ist. Und wenn es sein muss, per Testament. Ich möchte meinem Nachwuchs dieses jahrelange Suchen nach der Männlichkeit auf jeden Fall ersparen, da ich es selber erlitten habe.

Jetzt fällt mir grad eine Serie aus meiner Kindheit ein "Herr Rossi sucht das Glück"... Ich glaub, der hat einfach auch nur seine Männlichkeit gesucht... ;-)

lg scientific

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Und Männer sollen in langjährigen Beziehungen zu einer Frau NIEMALS den Kontakt zum Dunstkreis des Männlichen verlieren. Sprich Stammtisch, Kegelabend, Männerabende usw. sind dafür regelmässig absolut unabdingbar. Und mit regelmässig meint er mindestens einmal in der Woche.

Frauen sollen genau so in Frauenrunden zusammenkommen um niemals aus dem Dunstkreis des Weiblichen zu entschweben.

Die Kausalbeziehung zwischen Männerrunde und Vermeiden der Betaisierung sehe ich nicht. Zwar kommt in einer Männerrunde oft ein "wir gegen die anderen"-Gefühl auf, aber das hilft nicht gegen das hier:

Gerade wenn Kinder im Spiel sind, Werden Mann und Frau so oft zu Papa und Mama... Also sie nennen sich auch gegenseitig so... Damit ist die Basis für Sex und damit die Basis für die Beziehung weg. Man bleibt des Nachwuchses wegen noch zusammen, sucht aber wieder einen Mann oder eine Frau, weil der eigene Partner zum Elternteil wurde...

Da scheint mir eher das oben von Dir beschriebene einzusetzen, nämlich dass man erstens einen Partner als Vater- oder Mutterersatz nimmt (wie bitte soll denn eine Männerrunde dagegen helfen?), und zweitens, dass der Alltag mit seinen zahlreichen Verpflichtungen die Phantasie nimmt, die man dann in jemand anderes (der angeblich gesuchte "Mann oder Frau") beliebig hineinprojizieren kann.

Männerrunden sind oft genug nichts als weinerlich, dumpf oder unterirdisch niveaulos, da Männer ohne Frauen auch gerne zur Verwahrlosung neigen. In diesem Sinne finde ich gemischtgeschlechtliche Gruppen viel interessanter, weil darin alle Beteiligten sich Mühe geben, ihr bestes Ich zu sein.

Aber, wie gesagt: Man muss sich da nicht künstlich irgendwelche Bedürfnisse schaffen wo keine sind. Der TE kommt offenbar gut mit Menschen & Frauen aus, wozu also diese Verstellung & Befriedigung künstlich erzeugter Bedürfnisse?

Übrigens halte ich es auch nicht unbedingt für hilfreich, Männer als Gegenpol zu Frauen zu begreifen, sondern wir kommen viel weiter, wenn wir den "Mann" als Stufe nach dem "Jungen" und vor dem "Opa" begreifen. Und dazu braucht man keine Frauen und keine anderen Männer. :-D

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Weil's hier mehrfach angesprochen wurde, dass man Männer für das "Männliche" akzeptieren muss...

Das stimmt natürlich, aber wir wissen alle, dass sehr viel mehr Betas (und Schlimmeres) als Alphas rumrennen. Und während ein Alpha eben NICHT ständig auf diverse Schwanzvergleiche und Konkurrenzkämpfe aus ist, sind die Betas da oft ziemlich nervig.

Ich wurde erst letztes Wochenende von einem in die Mangel genommen, nachdem ich zwei Sätze mit seiner Frau gesprochen hatte (sie HB8, er ein 6er)... das wusste ich vorher nicht, aber plötzlich drängte sich dieser Zwerg zwischen uns beide, und bugsierte mich mit brechreizerregender Pseudo-Freundlichkeit von "seinem Besitz" weg... und dann wollte er auch noch mit mir plaudern, als wär nix gewesen! Da sieht wohl jeder ein, dass ich mit HB8 lieber geredet hätte als mit ihrem Mann ohne Selbstwertgefühl. ;-)

Nun ist das unter Freunden natürlich nie oder nur selten so extrem, aber in abgeschwächter Form kommt es sehr wohl vor. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft mir sehr gute Freunde in die Parade gefahren sind, wenn ich mit Mädels geredet hab... da kommt dieser Testosteron-Konkurrenztrieb durch, ob sie einen mögen oder nicht. Teilweise wird das von denen sogar noch rationalisiert, sprich: Das gehört sich so, das Weibchen kriegt der Bessere... dass wir uns damit gegenseitig schlecht machen - er mich direkt, und sich indirekt, weil er als Mensch ohne Loyalität rüber kommt -, kapieren die wenigsten. Beziehungsweise: Natürlich kann man es jedem erklären, meine besten fünf oder sechs Freunde hab ich schon umerzogen, dass man(n) da gefälligst zusammen arbeitet... ist aber jedesmal ein paar Stunden Aufwand.

Der Punkt ist: Manchmal ist es unter Männern anstrengend - weil sie es anstrengend haben möchten.

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