[Buch] Sex nach sechs Stunden

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Sex nach sechs Stunden

Armin Fischer

So verführen Sie Frauen im Handumdrehen

Humboldt

2009

8,90 Euro

Man nehme "Lob des Sexismus" von Lodovico Satana und "Wie Sie jede Frau rumkriegen" von Mystery, schreibe sämtliche Ideen und Gedanken ab, formuliere wortreich um, rühre das Ganze mehrmals kräftig um, schmecke ab und garniere das Ganze noch mit einigen Ideen aus "Der perfekte Verführer" von Oliver Kuhn, et voilá: Fertig ist das neue Pickup-Buch "Sex nach sechs Stunden" von Armin Fischer. Das Buch ist ein Abklatsch der bekannten und bewährten Pickup-Klassiker, "Sex nach sechs Stunden" versucht auf den aktuellen Pickup-Zug aufzuspringen und auch ein bisschen Auflage abzugreifen. Eigene Ideen enthält es jedoch nicht.

"Sex nach sechs Stunden: So verführen Sie Frauen im Handumdrehen" - ich möchte stark bezweifeln, dass der Autor es kann. Das ganze Buch wirkt wie Infos aus zweiter Hand und "Erfahrungen vom Hörensagen". Es gibt keinerlei authentische Berichte, der Autor ist wohl eher nicht "in field" aktiv, sondern schmökert viel lieber in anderer Autoren Werke und zitiert ständig aus diesen. Eigene Gedanken jenseits von Mystery & Co. konnte ich bei Armin Fischer keine entdecken, das Ganze wirkt mit den unzähligen Zitaten aus anderen Büchern wie eine wissenschaftliche, theoretische Abhandlung, nicht aber wie ein motivierendes, bewegendes Pickup-Buch.

Ideenklau à la "Stille Post" und ungebremste Abschreiberei von anderen, besseren Autoren finde ich schon ziemlich dreist. Aus Mysterys 7-Stunden-Regel werden im vorliegenden Werk 6 Stunden, aus Oliver Kuhns Erkenntnis "Wenn nach spätestens 3 Treffen nix läuft, war's das" werden in Armin Fischers Buch 4 Treffen. So wie faule Schüler bei ihren Referaten gerne Fremdmaterial kopieren und es leicht abändern, hat auch Armin Fischer sein ganzes Buch zusammenkopiert. Armin Fischers schreibt über das hochemotionale Thema Verführung in einem Schreibstil, den ich als schüchtern und unsicher empfinde, er neigt zu Rechtfertigungen, anstatt entschlossen die Richtung zu weisen. Durch die vielen Zitate, die die fehlenden eigenen Erfahrungsberichte ersetzen sollen, erweist sich die Lektüre als holperig und trocken.

Da die Grundgedanken à LdS, Mystery und Kuhn natürlich nicht falsch sind, gebe ich dem Buch bei der Bewertung gnadenhalber zwei Sterne. Für jemanden, der noch nie von Pickup gehört hat, ist dieses Buch nicht völlig falsch, aber ich würde jedem Einsteiger zu den Originalen raten und nicht zu dieser Kopie. Wer die Klassiker schon kennt und schätzt, wird sich oft ärgern über die Dreistigkeit bei der Abschreiberei (wie in der Schule beim Sitznachbarn).

Prädikat zwei Sterne **

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