Griechische Sagen als State-Creator

14 Beiträge in diesem Thema

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Geschichten sind unglaublich mächtig. Mit Geschichten kann man in Menschen Gefühle hervorrufen, man kann ihre Gedanken lenken und man kann eine tiefe Verbindung zwischen Erzähler und Zuhörer aufbauen.

Das ist nichts neues, nach Möglichkeit sollte jeder Geschichten erzählen können, die ihm entweder selbst passiert sind, oder die ihn persönlich betreffen.

Eine meiner Quellen für Geschichten war schon immer die griechische Mythologie.

Viele der Legenden sind geradezu perfekt, um Mädls daran zu erinnern, dass sie sexuelle Wesen sind, um Comfort aufzubauen oder einfach um negative Gedanken zu vertreiben. Wichtig dabei ist natürlich, dass man sie isoliert, dass man die richtige Geschichte erzählt (es gibt zu jedem Thema mindestens eine Geschichte, zB zu Langeweile, zu Einsamkeit, zu Familie,...), und dass die ungefähre Stimmung passt.

Die meisten Mythen sind sehr melancholisch, die Thematik ist oft zumindest peripher Liebe, die Geschichten sind interessant und oft genug extrem Sexbezogen. Als Beispiel nehme man Zeus, der Frauen am laufenden Band verführt, oft genug in Gestalt irgendwelcher Tiere oder mit verschiedenen anderen, relativ exotischen Taktiken (der Kerl hatte einfach noch bessere Ideen als Mystery und co ;)).

Zudem ist es oft so, dass Frauen der Literatur eher zugeneigt sind als Männer und es Eindruck macht, wenn man Allgemeinbildung hat. Abgesehen davon, dass viele Frauen durch das spirituelle in Mythen generell stark angesprochen werden. Und die Geschichten zu erzählen macht zumindest mir viel Spaß.

Ich kann jedem, der auf der Suche nach erzählbaren, wirkungsvollen Geschichten ist nur empfehlen sich

- entweder eine Gesamtausgabe über griechische Sagen zu holen

- oder sich Hörbücher von Michael Köhlmeier zu dem Thema zu besorgen.

Wobei letzteres definitiv vorzuziehen ist, Köhlmeier liest so spannend und erzähltechnisch perfekt, dass man die Geschichten eigentlich 1:1 übernehmen kann. Die Mythen werden von ihm nicht einfach übernommen, sondern er schmückt sie ein wenig aus, was dem Grundgedanken des Geschichtenerzählens noch entgegenkommt.

Außerdem kann man sich bei ihm generell Erzähltechniken und Stimmvariationen... abhören... die das eigene Erzählen bereichern. Ich habe diese Reihe vor einigen Jahren entdeckt und dadurch das "Geschichten erzählen" schon lange bevor ich etwas von Pick-up gehört hatte bei Frauen (damals Mädchen ;) eingesetzt.

Also, absoluter Geheimtip. ;-)

Bei Interesse kann ich gerne ausführlicher auf das Thema eingehen.

(Verbesserungsvorschläge und andere Anregungen nehme ich gerne entgegen, am Besten als PM an mich)

LG,

Wooohooo

Edit:

Generell sind die Geschichten alle zu lang, um sie hier wiederzugeben, aber ich werd mal ein Beispiel bringen.

Zur Zeit meine liebste Geschichte ist "Armor und Psyche", eigentlich eine römische Sage.

Es war einmal ein König, und dieser König hatte vier Töchter. Die jüngste dieser Töchter hieß Psyche, und sie war die Schönheit schlechthin. Sie war Schönheit ohne jede Nachlässigkeit, Schönheit ohne Mangel. Man wagte es kaum, ihr direkt in die Augen zu sehen, und bald ging das Gerücht um, die kleine Psyche sei die Inkarnation der Aphrodite, der Göttin der Schönheit und der Lust.

Und Psyche litt unter dieser Schönheit, was für jemanden, der vielleicht nicht so schön ist nicht so leicht zu verstehen ist. Aber wenn man es genau betrachten, kann man vielleicht verstehen: Das Ideal können wir nicht lieben. Wir können es schätzen und verehren, und das tun wir auch, aber begehren oder gar lieben können wir dieses Ideal nicht.

Die Schwestern der Psyche waren nicht perfekt. Durchaus hübsch,aber eben nicht perfekt. Die eine hat vielleicht einen etwas zu breiten Mund, etwas zu kleine Brüste (was einem halt auffällt an der Kleinen der man es erzählt ;)[/i,], aber diese Mängel machten, dass sie das menschliche Maß nicht verließen. Und diese Schwestern,werden geliebt von den Männern und sie werden begehrt von den Männern. Und so kommt es, dass die Schwestern Liebhaber haben, Ehemänner, aber die kleine Psyche, die zwar verehrt wird für ihre Schönheit, der man Schreine errichtet um sie zu verehren, bleibt allein.

Darunter leidet sie, und nicht nur, dass sie darunter leidet, keinen Mann zu finden, zieht sie sich den Zorn der Aphrodite zu. Die griechischen Götter stellen das Ideal, die Idee ihrer Eigenschaften dar, und Aphrodite sieht es als Beleidigung, dass die Menschen die Schönheit der Psyche mit ihrer Vergleichen. Sie sagte sich:"nein, solch Ehrungen gebühren allein mir." Und obwohl Psyche völlig unschuldig daran war, sie wollte diese Verehrung nicht, sie wehrte sich dagegen, wollte Aphrodite sie bestrafen. Die ganze Existenz der Psyche war ein Ärgernis für Aphrodite.

Aphrodite geht zu ihrem Sohn, Eros (der griechische Armor), der mit Pfeil und Bogen die Liebe und das Begehren unter die Menschen bringtund bittet ihn um Hilfe. Wer ist dieser Eros? Er ist der Sohn der Aphrodite und des Ares, des Kriegsgottes. Die Liebe und der Krieg haben sich also zusammen getan und das Begehren hervorgebracht. Er wird oft dargestellt wie ein Engel mit Pfeil und Bogen. Eros hat in seinem Köcher zwei verschiedene Arten Pfeile. Die Goldenen Pfeile, wenn die uns treffen, dann brennen wir vor liebe, dann können wir nicht anders, als das zu lieben, was uns als erstes vor die Augen tritt. (vielleicht könnte man hier NLP-mäßig dezent auf sich deuten oder sowas, keine Ahnung.), was wir uns ja alle wünschen. Aber er kann auch viel Unheil anrichten, mit diesen Pfeilen. Die anderen Pfeile sind aus Blei, und wen er damit trifft, der ist angefüllt mit Abscheu vor allem, und besonders von der Liebe. Vielleicht hattest du diese Erfahrung auch schon.

Zu diesem Amor geht Aphrodite also. Sie will von ihm, dass er den goldenen Pfeil der Liebe in das Herz der Psyche schießt, und sie verliebt macht in das hässlichste Geschöpf der Welt. Und Armor schultert seinen Köcher und macht sich auf die Suche nach dieser Psyche.

Als er sie sieht, dieser Gott, der Liebe und Begehren bringt, verliebt er sich in sie. Und als er sich verliebt, weiß er sofort, dass das ein Problem ist. Erstens hat seine Mutter ihn beauftragt Psyche zu bestrafen, und Zweitens kann der Gott des Begehrens nicht selbst verliebt sein, er würde sich selbst zum Gespött der anderen Götter machen. Deshalb entführt Amor Psyche. Er lässt sie vom Nordwind in seinen Palast bringen.

In diesem Palast hat Psyche alles, was sie braucht. Sie hat das beste Essen, der Palast ist riesig und wunderschön. Und nachts, wenn es dunkel ist, kommt Amor und legt sich zu ihr, und sie lieben sich. Bevor es hell wird, verlässt er sie.

Psyche, die diese Art von Zuneigung das erste mal erfährt, verliebt sich in diesen Unbekannten, der sie Nachts besucht und der so gut für sie sorgt.

Doch wie es kommen muss, fängt Psyche an, sich zu langweilen. Der Palast ist wunderschön, und es fehlt ihr an nichts, außer an Gesellschaft. Und so bittet sie eines Nachts ihren Liebhaber, er möge doch dafür sorgen, dass ihre Schwestern sie einmal besuchen könnten. Amor ist natürlich vorsichtig, er weiß wie gefährlich es sein kann, wenn Menschen miteinander reden. Doch er liebt Psyche, und so kann er es ihr auf dauern nicht verwehren, dass ihre Schwestern sie besuchen.

Die Schwestern, als sie kommen, sind natürlich neugierig, und ein wenig Eifersüchtig, denn sie sehen, der Mann ihrer Schweser muss unglaublich reich sein. Sie fragen Psyche: "Wer ist denn der Mann, der hier wohnt? Machst du dir keine Gedanken? Wenn er sich nciht zeigen will, ist er vielleicht häßlich. Oder er ist gefährlich. Das nächste mal, wenn er zu dir kommt, beleuchte ihn mit einer Lampe. Und sollte er gefährlich sein, hier hast du einen Dolch, mit dem du dich zur Wehr setzen kannst."

Und Psyche lässt sich beeinflussen von ihren Schwestern. Als Amor sie das nächste mal besucht, leuchtet sie ihm ins Gesicht. Und da sieht sie: Der Mann ist nicht häßlich. Er ist die personifizierte männliche Schönheit. (eventuell wieder so nen netten NLP-Trick anwenden, je nach Bedarf ;) Er dreht sich um und verlässt sie. Sie will ihm nachrufen, ihn zum umkehren bewegen, sich entschuldigen, schwören, dass sie sein Geheimnis für sich behält, doch es ist zu spät, Amor verlässt sie und sie sieht ihn nie wieder.

In den folgenden Nächten, die sie im Palast verbringt, wird sie immer einsamer und einsamer, bis sie eines Tages vor lauter Einsamkeit einschläft und nie wieder erwacht.

Woa leck, das is wirklich unglaublich viel zu schreiben. Irgendwo bei der Hälfte hat mich die Lust verlassen ;)

Aber man bekommt nen ganz guten Einblick in die Vorteile einer solchen Geschichte. Wie gesagt, wer sich mit Geschichtenerzählen schwer tut, sollte sich Köhlemeier zu Gemüte führen, die Geschichte ist von ihm (so wie ich sie normalerweise erzähle) übernommen.

bearbeitet von wooohooo

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Absoluter Oberhammer! Kerl, Du hast was gut bei mir!!! bei entsprechendem Rapport ist das schon sehr nah an der Hypnose. Eine Klasse Story um eine Affäre einzufädeln. Besser gehts nicht...! (Glaub ich)

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Finde die Idee auch sehr gut!

Gut das ich ein 500 seitiges Buch mal drüber gelesen habe ;-)

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Gefällt mir wahnsinnig gut! Nicht nur als Verführungswerkzeug, mich interessiert das auch noch richtig.

Wäre super, wenn mir jemand ne Internetquelle oder ein gutes Buch über die Thematik empfehlen könnte.

Gruß

Jack

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Um einen Überblick zu erhalten empfehle ich:

"Die Griechische Sagenwelt, Apollodirs Mythologische Bibliothek" Sammlung Dieterich.

Ist kurz, übersichtlich, wurde vom Autor (vermutlich) im 1. Jhd. nach Chr. verfasst um reichen Zeitgenossen einen Überblick über die griechische Mythologie zu geben. Es ist kurz, pragmatisch und "knackig" verfasst. Die Sagen die Euch interessieren lest Ihr am besten dann direkt in anderen ausgeschmückteren Werken nach...

(Wer Erzähltalent hat kann aber sicher mit etwas Bildung auch direkt aus Apollodors Form etwas "machen" ...)

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Apollondor ist definitiv eine gute Sache, eben für die, die selber recht gut ausschmücken können. Da wir hier aber im Anfängerbereich sind, geh ich davon mal nicht aus und... wiederhole meine Empfehlung: Michael Köhlmeier, klassische Sagen des Altertums. Für die auditiven Lerner als Hörbuch, für alle anderen wortwörtlich aus den mündlichen Vorträgen übernommen, also praktisch erzähltechnisch vorgekaut, als Buch.

Für die ganz Begeisterten auch beides.

Ist eine extrem gute Grundlage, dazu noch ein oder zwei andere Standartwerke und BÄM, jedes halbwegs gebildete Mädl ist euch sicher, die ungebildeten meistens auch.

Falls irgendwen die Odysse als Übersetzung interessiert: http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=...itel=1#gb_found

Is auch ne geile Sprache, teilweise. Wer ein Mädchen mit "der Rosenfingrigen Eos" vergleichen kann ist stark im Vorteil (außer das Mädl hat davon noch nie gehört, dann macht man sich aber auch im schlimmsten Fall mysteriös ;)

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Gast CalvinRhyme

Warum so schwer machen? Ist ja so als würde ich extra Gitarre lernen, um bei Frauen besser anzukommen.

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Die Idee finde ich ziemlich genial... :-D Und was das Lesen angeht, die Geschichten sind spannend und vielschichtig, also ist das sich merken und replizieren wahrscheinlich einfacher als Gitarre spielen zu lernen.

Vielleicht als kleines Add-On: das Gleiche funktioniert auch sehr gut mit den Geschichten aus 1001 Nacht. Und hier meine ich nicht die "normale" uns allen bekannte 2. Übersetzung (aus einem französischen Werk des Biedermaiers) mit Ali Baba, Sindbad und co., sondern eine Übersetzung des arabischen Originals - obwohl die genannten Kollegen natürlich auch vorkommen. Sowas findet man mit ein bisschen suchen, evtl. auf dem Flohmarkt oder ähnlichem, leicht zu merken an dem Umfang (mehr als 1001 Seiten :rolleyes: ). Die Geschichten dort sind a) fremdartig und deshalb faszinierend b) mit unglaublich viel Erotik und den damit verbundenen Fragestellungen gewürzt. Das Scheherazade anfangs sterben sollte weiss fast jeder, aber warum nur? Antwort: König Schahrirar wurde von seiner Frau betrogen - er hatte wohl einen PUA als Sklaven :-D ... - Zack ist man beim Thema. Und geheimnisvoll + literarisch gebildet rüberzukommen hat bestimmt noch keinem geschadet.

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Eigentlich bietet sich wirklich jede Art von mythologischer Erzählung an, auch zB die christliche. Diese Erzählungen sind oft durch ihre anfangs oft mündliche Verbreitung praktisch dazu optimiert, den für mystisches empfänglichen Teil der Psyche (bei vielen Frauen ca. 90% ;) anzusprechen. Wenn einem Erzähler etwas zu belanglos vorkam, wurde es halt aufgebauscht um die Zuhörer stärker zu fesseln.

Von all zu religiösen Stories würde ich euch aber abraten, solange ihr das HB nicht kennt und wisst wie sie darauf reagiert. Es kann leicht reagieren, dass sie entweder in einem religiösen Eifer anfängt euch zu bequatschen (was als "Ungläubiger" nicht unbedingt Spaß macht, jedenfalls nichtmehr nach dem XXten mal), oder sie findet es total geschmacklos, ihren Glauben zu verfälschen (was auch nicht ganz falsch ist).

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Odyssee : da gefällt mir die Übersetzung von Heinrich Voss sehr gut... (Knaur Verlag)...

Habe ich mit 14-16 schon sehr gerne gelesen, nur.. beim Anhören meiner geflügelten Worte, wechselten die Damen meist die Orte...

Bei den Teenies kam dieses "Hobby" als ziemlich schräg an.. habe das seither nicht mehr versucht sondern eher aus dem Stegreif Geschichten erfunden...

1001 Nacht: zusätzlich ist auch "Das Papageienbuch" sehr schön.. die Rahmengeschichte : eine sehr schöne Frau will ihren Mann der auf Reisen ist betrügen.. der kluge Papagei fesselt sie jede Nacht mit einer anderen interessanten Geschichte ans Haus.. bis der Ehemann zurück kommt....

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