Sehe Ex auf Trauerfeier, wie verhalten?

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Grüß euch!

Ich bin schon seit einiger Zeit angemeldet, aber bis jetzt stiller Lerner gewesen. Heute habe ich allerdings eine Frage und hoffe, sie ist hier richtig:

Seit sich meine Ex und ich im Oktober getrennt haben, habe ich aus eigenem Antrieb massiv an mir und meiner Situation gearbeitet. Die Beziehung mit ihr lief sieben Jahre (beide 30 Jahre alt). In dieser Zeit bin ich immer mehr zum Pantoffelhelden geworden, habe eingekauft, gekocht, ihr den Arsch nachgetragen. Selber Schuld, keine Frage.

Im Oktober hat sie mir dann gesagt, dass sie mich nicht mehr liebt (wie auch, wer steht schon auf Pantoffelhelden) und die Trennung will. Bin dann ausgezogen und habe nach dem ersten Schock begonnen, mein Selbst und mein Leben "auf Vordermann" zu bringen. Neue Stadt, neuer Job, neue Freunde (wobei ich den Kontakt zu den alten nicht abgebrochen habe).

Zu meiner Ex habe ich bis jetzt ein, sagen wir "professionell höfliches" Verhältnis. Sie hat seit ein paar Wochen nen neuen Kerl, mit dem sie früher schon mal zusammen war. Soweit, so gut.

Ich muss dazu sagen, dass, was mir daran Bauchschmerzen bereitet, ist nicht, dass ich sie zurück will. Es ist verletzter Stolz, gekränkte Eitelkeit. Es ist ja immer so eine Art Wettlauf nach ner LTR, wer zuerst wieder nen Partner hat.

Sie benimmt sich ambivalent mir gegenüber, vor allem in der letzten Zeit. Wir treffen uns ab und zu, gehen nen Kaffe trinken oder so. Letztes Treffen vor ein paar Tagen nannte Sie mir auf Nachfrage den Namen ihres Neuen, ich kenne ihn sehr flüchtig. Vorher wusste ich nur, dass da "jemand ist". Bei selben Treffen fängt sie spontan an, mein Bein zu streicheln und mir zu sagen, dass sie es komisch und unangeneh findet, über den "Neuen" zu reden, relativiert das Verhältnis zu ihm ("Ja, so richtig sind wir nicht zusammen, ich weiß auch nicht, alles unklar momentan...").

Wie gesagt: Ich will sie wirklich nicht zurück. Ich weiß, wie viel besser es mir ohne sie geht. Aber meine Eitelkeit nagt und ich merke, dass es mich beschäftigt, dass ich jetzt nen Namen zu dem Typen habe und ich ihn auch noch kenne. Wenn auch sehr flüchtig. Mangelndes Selbstwertgefühl, nehme ich an.

So, das zur Einleitung. Nun zur Frage:

Wir werden uns zeitnah zu einer Trauerfeier treffen, ich nehme an, dass er nicht dabei sein wird. Beim letzten Treffen, als wir uns verabschiedet haben, fragte sie, ob ich auch auf die Feier kommen würde. Ich bejahte, sie fing an zu weinen und umarmte mich, drückte ihren Kopf an meine Brust und meinte "Das finde ich schön". Ich war überrascht und habe sie kurz an mich gedrückt, ihr das Kinn auf den Kopf gelegt und gesagt, dass ich da sein werde und alles in Ordnung kommen würde.

Ich bin sehr unschlüssig, wie ich mich auf der Trauerfeier verhalten soll. Am liebsten würde ich ihr die kalte Schulter zeigen und mich als ungerührten Kerl darstellen, so unter dem Motto: Hör mal, ich bin nicht hier, um dir Trost zu spenden, sondern weil deine Eltern mich eingeladen habe. Ich bin nur unschlüssig, ob das nicht "too much" wäre. Es geht ihr schlecht, sie sucht Trost und ich wende mich ab. Kann ich das bringen? Zumal es sowieso so sein wird, dass nach der Feier ihr Neuer den Trost übernehmen wird.

Ihr seht, ich bin noch nicht so souverän, wie ich gern wäre.

Was würdet ihr tun?

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Was willst du denn von ihr? Du willst sie nicht zurück, fragst aber wie du dich auf einer Trauerfeier (!) verhalten sollst? Tut mir Leid, das ist sehr komisch ... wenn du sie nicht zurück willst, was spricht dagegen, sie zu trösten? Und selbst wenn: Auf einer Trauerfeier plötzlich den Arschloch-Frame auspacken halte ich schon für sozial sehr unkalibriert.

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Argh.

Was willst DU?

Das ist hier die entscheidende Frage. Du hast das Gefühl, dein Stolz und deine Eitelkeit seien gekränkt und willst ihr eventuell die kalte Schulter zeigen auf einer Trauerfeier(!!!), wobei die verstorbene Person ihr(!) offenbar viel bedeutet. Sie mag dich JETZT nicht mehr lieben, aber ihr hattet eine lange Beziehung und sie hat sicherlich noch viele gemeinsame positive Erinnerungen, kennt dich als Menschen und möchte deswegen, dass du zu einem ihr wichtigen Ereignis erscheinst.

Was ist daran so schlimm? Mähmähmäh, ich will sie nicht trösten, weil nachher der Lover seine Fleischpeitsche reinhält und ich nur fünf gegen Willi spielen darf?

Sozial kalibrieren war schon das richtige Stichwort.

Du musst einfach mit der Vergangenheit abschließen, wenn du nichts mehr von ihr willst, aber ich würde mich nicht davor verschließen, weiterhin befreundet zu sein.

Und diesen schwachsinnigen Poppcontest brauchst du dir echt nicht antun. :rolleyes:

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Ich gehe da hin, weil ich es möchte. Die verstorbene Person hat auch mir viel bedeutet. Außerdem möchte ich ihre Familie wiedersehen, gerade mit den Eltern verstehe ich mich immer noch sehr gut.

Normalerweise spricht gar nichts dagegen, sie zu trösten. Das entspricht auch meinem Naturell und ich weiß, dass es mir schwer fallen würde, abweisend zu sein.

Ich habe auch das Gefühl, dass es schlechter Stil wäre, so zu ihr zu sein. Aber trotzdem kann ich mich nicht davon freisprechen, dass GEfühl zu haben, als Lückenfüller der "Aushilfströster" zu sein. Wie Mr_Charisma sagte: "Mähmähmäh, ich will sie nicht trösten, weil nachher der Lover seine Fleischpeitsche reinhält und ich nur fünf gegen Willi spielen darf?"

Ich bin ehrlich, genau das rumort etwas in mir. Denn seit ich seit zwei Tagen weiß, wer genau er ist, sind diese affigen Eitelkeiten wieder da. Irgendwie hat das vor zwei Tagen wieder etwas aufgerissen, was ich schon als abgehakt ansah.

Um noch mal etwas zu whinen: Ich habe versucht, um die Beziehung zu kämpfen. Bis sie mir im April sagte, dass sie mit nem Anderen ins Bett geht. Da war dann Sense. Und das hat mich verletzt, weil ich das Gefühl hatte, dass sie mich betrogen hat, obwohl ich schon ausgezogen bin (wir sind noch verheiratet).

Wie gesagt: Ich bin noch nicht so souverän, wie ich es gern wäre.

Obwohl ich objektiv genau weiß, dass ich sie nicht mehr zurück will (nicht nur wegen des Neuen), dass es mir so viel besser geht, seit ich weg bin, kommt diese emotionale Bauchschmerzsache wieder hoch und ich verfalle in diese dämlichen Selbstmitleidhangover.

Ich merke aber, dass es gut tut, einfach drüber zu schreiben und eure Meinungen dazu zu lesen.

Letztendlich ist es wohl wirklich das Beste, freundlich und emphatisch zu sein. Sie zu trösten und für sie da zu sein, egal, ob dieser lächerliche kleine Mann in mir nach Genugtuung brüllt.

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Du hängst noch an ihr und willst offene Rechnungen begleichen.

Der zweite Satz in Deinem letzten Post wäre der einzige Grund, hin zu gehen. Der Dritte Satz lässt erahnen, dass ich mit meinem Eingangsstatement richtig liege.

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Mach es wie Chaz Reinhold:

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Ich schätze eher, dass ich weniger an ihr als am Gefühl hänge, mit jemandem zusammen zu sein. Ich habe so gut es ging versucht, meine Gefühle zu reflektieren und die Gründe dafür zu verstehen. Und ich bin der Meinung, dass ich sie, so wie unsere Beziehung lief, nicht wieder haben will. Da bin ich sehr sicher.

Wie dem auch sei, ich werde einfach da sein, trösten und so souverän wie möglich, ohne Arsch zu sein.

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Bring die Trauerfeier einigermaßen hinter Dich und dann werd Dir bewusst was Du willst.

Wie Du selbst sagst geht es Dir eigentlich nicht um die Frau sondern um deinen Stolz und die Angst,dass der neue Kerl für sie der bessere Liebhaber und Freund ist als Du es warst.

Solche Gefühle kennen (hatten) hier die meisten,allerdings ist das ein reines Selbswertproblem. Mach Dir bewusst,dass Du anscheinend auch vorher schon mit eurer Beziehung abgeschlossen hattest und Dich auf Grund dessen ihr gegenüber nicht mehr so verhalten hast wie es nötig gewesen wäre um eure Beziehung zu retten.

Für mich klingt das so,dass Du die Beziehung selbst in Deinem Innersten nicht mehr wolltest,aber nicht den Mut hattest sie zu beenden. Auf Grund der Angst allein zu sein oder der vergeblichen Hoffnung,dass sich alles nochmal irgendwie zum Guten wendet, oder einfach weil Du "die vielen schönen Jahre" nicht einfach so aufgeben wolltest.

Nun hat sie Dir die Entscheidung abgenommen und Du fühlst Dich gekränkt, vor allem weil sie schon einen neuen hat und sich Deine Angst allein zu sein bewahrheitet hat.

Hierbei geht es nicht um die Frau sondern nur um Dein Ego. Mach Dir das bewusst und dann arbeite daran.

Ich finde Deine ersten Schritte klingen sehr vernünftig (neuer Job, neue Stadt, neue Freunde), behalte das bei und mach Dich unabhängig. Wenn Du es nicht anderes schaffst,dann brich den Kontakt zu Ihr ab. Für einige Monate oder länger, bist es in Dir kein unangenehmes Gefühl mehr auslöst, wenn Du daran denkst,dass sie gerade von einem anderen Mann durchgenommen wird, oder auch von 3 Männern gleichzeitig.

Geh raus und lerne andere Frauen kennen, hab Spaß und Sex mit Ihnen und Du wirst sehen wie schnell es Dir scheiß egal ist was sie mit irgend 'nem anderen Kerl macht.

Ach ja, noch ein Tipp: Stelle niemals Fragen,deren Antwort Dir nicht gefallen könnte.

Siehe Ihren neuen Freund, hättest Du das gelassen müsstest Du Dir jetzt nicht visuell die ganze Zeit vorstellen wie er es mit deiner Ex treibt.

So far, keep going.

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Steckt viel Wahrheit in deinen Worten, Il Principe! Mehr, als mir lieb ist.

Die Trauerfeier habe ich nun hinter mir. Und auch das anschließende Essen mit der ganzen (großen) Familie.

An meinem Selbstwertgefühl arbeite ich, wie gesagt. Und ich merke, wie es mir langsam, aber immer konkreter wirklich besser geht. Das Gefühl, etwas darzustellen und wieder zu alter Souveränität zu finden stellt sich wieder ein.

Ich habe extra forciert, "alte" Situationen wieder herzustellen. Zum Beispiel habe ich ihr angeboten, sie abzuholen. Ich war wieder in unserer ehemals gemeinsamen Wohnung. Ich war nach der Feier mit ihr bei ihren Eltern. Wir waren zu viert, wie in "alten Zeiten". Ich habe versucht, ganz bewusst zu erfahren, wie es mir damit geht. Ob ich tatsächlich noch etwas für sie empfinde, etwas, das über gekränkte Eitelkeit hinausgeht. Ich konnte (glücklicherweise) nichts dergleichen spüren. Im Gegenteil: Die gewohnten, altbekannten Situationen haben mir eher bewusst gemacht, dass es zwar damals schön war, ich heute aber nicht mehr tauschen möchte. Ich habe mein Leben ohne Sie offensichtlich wieder gut im Griff. So gut, dass ich auch jetzt, einige Tage später, mit weit weniger negativen Gefühlen an Sie und ihren Neuen denken kann.

Danke euch für eure Worte und die Hilfe!

Il Principe, deinen Post werde ich mir mal häufiger auf der Zunge zergehen lassen. Du hast da einige Dinge genannt, die ich bis jetzt gar nicht "auf dem Zettel" hatte. Danke dir!

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