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Sprachfaktoren

Die Sprache ist nur ein Teil des Games, doch um gut zu sein, sollte man in jedem Bereich möglichst gut sein. Es bringt dem besten Fußballteam wenig, wenn der Sturm, das Mittelfeld, die Abwehr super sind und der Torwart einen Fehler nach dem anderen macht.

1) Füllwörter wie “äh”, “mal”, “eigentlich“ und Konjunktive “ Ich würde mal sagen ja…(ja reicht völlig) einfach weglassen. Lieber etwas schweigen, als diese zu benutzen.

2) Schweigen. Eine rhetorische Pause an der richtigen Stelle ist manchmal Gold wert und betont noch einmal das Besagte.

3) Sprachtempo. Ein „normales“ Tempo liegt bei etwa 125 bis 150 Wörtern pro Minute in der westlichen Welt. Wenn du zu schnell sprichst, wirkt das oft unsicher und nervös auf den Gesprächspartner.

4) Sprachtonalität. Es mag mal cool sein, wie Schwarzenegger in Terminator redet, doch durch die Variation der Modalität erweckst du mehr Emotionen und zeigst, dass du sehr vielseitig bist.

5) Versuch Schachtel-/Bandwurmsätze zu vermeiden, die etliche Nebensätze haben. Das ist anstrengend für den Zuhörer und er weiß manchmal gar nicht, was du ihm sagen willst.

6) Rede möglichst in Bildern (Metaphern), die alle Sinne ansprichen: Im Urlaub am goldenen Strand, als ich das Rauschen des Meeres hörte. Ich schmeckte Salz auf den Lippen, während ich unter den Füßen den Sand spürte…( ist sehr.., ich weiß). Dort wird fast jeder Sinn angesprochen: der auditive (Meeresrauschen), der gustatorische (Salz), der visuelle (goldener Strand) und kinästethische.

7) Positiv formulieren. Anstatt „Kein Problem“ einfach „Das klappt“ nehmen oder „ Das ist nicht schlecht“ dafür „Das hat gute Ansätze“.

Fragen

Es gibt etliche Fragearten, doch werde ich nur zwei vorstellen. Diese höre ich am meisten bei Gesprächen von PUA-Neulingen.

Verhörfrage:

Warum trägst du den Ring dort?

Es wird eine bohrende Frage mit einem gewissen Unterton gestellt. Ein Warum fordert in der Regel immer eine Rechtfertigung. Manche denken sich, dass sich das girl ruhig rechtfertigen soll, doch wende ich lieber Fragen an wie:

Aus welchen Gründen….? oder Wie kam es dazu, dass…..?

Geschlossene Frage:

Kennst du…?

Die Antwort darauf kann ein einfaches Ja oder Nein sein. Ich empfehle: Offene Fragen, die mit “W“ anfangen.

Was hälst du von….?

Auf diese Weise wird der Gesprächspartner zum Reden animiert.

Daneben gibt es noch direkte als auch indirekte Einflussfaktoren, auf die ich eingehen kann, wenn ich wieder mehr Zeit habe:

Direkt

-Bewegung

-Blick, Gestik, Mimik

-Körperhaltung

Indirekt

-Accessoires

-Frisur

-Geruch

-Kleidung

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.

Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.

Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

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Gast So muss das sein

Ok. Soweit zum Inhalt bzw. der "Software". Aber was IMHO wirklich den Ausschlag gibt, ist die Stimmlage ("Hardware") an sich. Es hilft einem nicht weiter, wenn man sich an die obigen Punkte hält, aber dabei wie Mickey Mouse klingt. Wobei man da auch fairerweise anmerken muss, dass man bei der Stimme an sich deutlich weniger Gestaltungspotenzial hat.

Nochmal was zur "Software": Was meiner Erfahrung nach bei den Meisten am problematischsten ist, ist das Sprachtempo.

Daumenregel: Wenn du denkst, dass du zu langsam redest, empfindet es die Mehrheit der Leute als angenehm und gerade richtig.

bearbeitet von So muss das sein

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Gast salomons_katze

Zudem: Benutze keine Sprache, die dich als Opfer qualifiziert. Die Art und Weise, wie du Worte einsetzt, hat enormen Einfluss auf die Lebensqualität. Bestimmte Worte wirken destruktiv, andere bestärkend. Folgende Abänderungen sollten stattfinden:

Ich kann nicht ---> Ich will nicht

Ich sollte ---> Ich könnte

Ich kann nichts dafür ---> Ich bin in jeder Hinsicht verantwortlich

Das ist ein Problem ---> Das ist eine Gelegenheit

Ich bin nie zufrieden ---> Ich will lernen und mich entwickeln

Das Leben ist ein Kampf ---> Das Leben ist ein Abenteuer

Ich hoffe ---> Ich weiss

Wenn doch nur ---> Das nächste Mal

Was mach ich nur? ---> Ich weiss, dass ich damit fertig werde

Es ist schrecklich ---> Das ist eine Erfahrung aus der ich etwas lernen kann

Das Fettgedruckte steht vorallem für eine sogenannte "interne Kontrollüberzeugung".

bearbeitet von salomons_katze

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Gast feel_good
Zudem: Benutze keine Sprache, die dich als Opfer qualifiziert. Die Art und Weise, wie du Worte einsetzt, hat enormen Einfluss auf die Lebensqualität. Bestimmte Wort wirken destruktiv, andere bestärkend. Folgende Abänderungen sollten stattfinden:

Ich kann nicht ---> Ich will nicht

Ich sollte ---> Ich könnnte

Ich kann nichts dafür ---> Ich bin in jeder Hinsicht verantwortlich

Das ist ein Problem ---> Das ist eine Gelegenheit

Ich bin nie zufrieden ---> Ich will lernen und mich entwickeln

Das Leben ist ein Kampf ---> Das Leben ist ein Abenteuer

Ich hoffe ---> Ich weiss

Wenn doch nur ---> Das nächste Mal

Was mach ich nur? ---> Ich weiss, dass ich damit fertig werde

Es ist schrecklich ---> Das ist eine Erfahrung aus der ich etwas lernen kann

Dass Worte einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität haben, höre ich zum ersten mal. :blink:

@ TE

Guter Post. Kurz und bündig.

Gruß

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Gast salomons_katze
Dass Worte einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität haben, höre ich zum ersten mal. :blink:
Und? Werde nicht schlau aus der Aussage.

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Gast feel_good
Dass Worte einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität haben, höre ich zum ersten mal. :blink:
Und? Werde nicht schlau aus der Aussage.

Einfluss auf die Lebensqualität nehmen Faktoren wie:

Soziale Beziehungen; Selbstverwirklichung; Geld, Gesundheit etc.

Aber Worte ? Nun ja, wie du meinst ..

Gruß

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Gast salomons_katze
Dass Worte einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität haben, höre ich zum ersten mal. :blink:
Und? Werde nicht schlau aus der Aussage.

Einfluss auf die Lebensqualität nehmen Faktoren wie:

Soziale Beziehungen; Selbstverwirklichung; Geld, Gesundheit etc.

Aber Worte ? Nun ja, wie du meinst ..

Gruß

Die Psychotherapeutin Dr. Susan Jeffers schreibt das zumindest so in ihrem Buch "Selbstvertrauen gewinnen". Kannst ihr ja mal ne E-Mail schreiben, die findet sich sicher irgendwo.

Und: Wenn du wie die meisten Leute bist, plapperst du eh permanent mit dir selber. Natürlich ist es sehr wichtig für dich, wie du das tust.

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Gast feel_good
Die Psychotherapeutin Dr. Susan Jeffers schreibt das zumindest so in ihrem Buch "Selbstvertrauen gewinnen". Kannst ihr ja mal ne E-Mail schreiben, die findet sich sicher irgendwo.

Dann gebe bitte den Kontext 1:1 wieder, am besten im englischsprachigen Original. Quellenbelege ?

Lass ich nicht als Argumentation gelten.

Und: Wenn du wie die meisten Leute bist, plapperst du eh permanent mit dir selber. Natürlich ist es sehr wichtig für dich, wie du das tust.

Meinst du ? :huh:

Gruß

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Gast salomons_katze
Die Psychotherapeutin Dr. Susan Jeffers schreibt das zumindest so in ihrem Buch "Selbstvertrauen gewinnen". Kannst ihr ja mal ne E-Mail schreiben, die findet sich sicher irgendwo.

Dann gebe bitte den Kontext 1:1 wieder, am besten im englischsprachigen Original. Quellenbelege ?

Lass ich nicht als Argumentation gelten.

S. 36 in dem Buch, unten. Sag mal, hälst du das echt für wichtig? :)

Und: Wenn du wie die meisten Leute bist, plapperst du eh permanent mit dir selber. Natürlich ist es sehr wichtig für dich, wie du das tust.

Meinst du ? :huh:

Jup. Ehrlich. Nimm die Worte mal nicht als leer wahr, sondern versuche, sie zu "fühlen". Sie bedeuten das selbe, haben jedoch eine grundliegend andere Aussage und entfalten eine völlig andere Wirkung.

Du hast wahrscheinlich die These mit dem "93% der Kommunikation ist nonverbal, bloss 7% verbal" im Kopf. Dazu zwei Sachen: Erstens, ist sie widerlegt. Man kann daraus nur ableiten, dass nonverbale Kommunikation unglaublich wichtig und wohl wichtiger als verbale Kommunikation ist, nicht jedoch, dass verbale Kommunikation generell unwichtig ist. Zweitens, richten sich diese Worte in erster Linie auch an dich selbst und nicht an andere Personen, darum ist das ein anderer Fall.

Natürlich sind es nicht leere Worte allein, die dein Erleben und Verhalten verändern. Es steckt ein anderes Verhältnis zum Leben dahinter. Hypnose basiert im Übrigen auch bloss auf Worten - und diese können erwiesenermassen ziemlich gut und direkt wirken.

Gruß

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Gast feel_good

@ Salomons Katze

Mir geht es primär um deine Aussage, die mir etwas zu weit hergeholt erscheint. Der Rest, den du schilderst ist mir bewusst.

Die Wortwahl und deren Anwendung ist in der verbalen Kommunikation wichtig - jo, unterschreibe ich.

Gruß

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Gast KingCartman
Zudem: Benutze keine Sprache, die dich als Opfer qualifiziert. Die Art und Weise, wie du Worte einsetzt, hat enormen Einfluss auf die Lebensqualität. Bestimmte Wort wirken destruktiv, andere bestärkend. Folgende Abänderungen sollten stattfinden:

Ich kann nicht ---> Ich will nicht

Ich sollte ---> Ich könnnte

Ich kann nichts dafür ---> Ich bin in jeder Hinsicht verantwortlich

Das ist ein Problem ---> Das ist eine Gelegenheit

Ich bin nie zufrieden ---> Ich will lernen und mich entwickeln

Das Leben ist ein Kampf ---> Das Leben ist ein Abenteuer

Ich hoffe ---> Ich weiss

Wenn doch nur ---> Das nächste Mal

Was mach ich nur? ---> Ich weiss, dass ich damit fertig werde

Es ist schrecklich ---> Das ist eine Erfahrung aus der ich etwas lernen kann

Dass Worte einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität haben, höre ich zum ersten mal. :-D

Es geht hier nicht um die Worte, sondern um die Einstellung die dahinter steht.

Deine innere Einstellung zum Leben und zu deiner Umwelt, spiegelt sich, ohne dass es dir bewusst wird, in deiner Wortwahl wieder.

Worauf salomons_katze hinaus will:

Es kann hilfreich sein, bewusst auf seine Wortwahl zu achten, denn mitunter führt das schon zu einer Veränderung deiner Sichtweisen.

Es geht natürlich auch andersherum.

In jedem Fall schließt dein Gegenüber unbewusst (unter anderem) durch deine Wortwahl auf deine innere Einstellung, und somit wird die Art und Weise, wie dich deine Umwelt wahrnimmt, davon beeinflusst.

Du musst aber auch die Einstellung die hinter den Worten Ausstrahlen. Sonst bist du, wie man hier so schön sagt, inkongruent.

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Hey feel_good,

Selbstverständlich bestimmen Worte, bestimmt Sprache die Wahrnehmung unserer Realität und zeichnet somit mit an unserer Landkarte der Welt, schon allein weil unser Denken mit dem Gebrauch von Sprache verwoben ist: Der innere Dialog, und das ist schon wieder so trivial, dass die meisten nicht darüber nachdenken, ist auditiv.

Wenn Worte nicht in der Lage wären, Befinden und Wahrnehmung zu verändern, warum legen Demagogen und Diktatoren jeglicher Couleur Wert darauf, grausige Dinge mit harmlosen Ausdrücken zu versehen, also Euphemismen zu schaffen? So hört sich doch „Endlösung“ im Vergleich zu „Massenmord an Menschen jüdischen Glaubens“ regelrecht harmlos an. Oder „Kollateralschaden“ besser als „eine Handvoll zerfetzte Zivilisten nach dem Bombenangriff“. Und achte einmal auf die Bilder, Töne oder Gefühle, die beim Lesen dieser Worte in deinem Inneren erscheinen.

Ich denke, du kannst nachvollziehen, dass wenn dein Chef zu dir sagt „ Ihr Konzept ist unter aller Sau!“, das andere Gefühle in dir auslösen wird als wenn er sagen würde „Ihr Konzept überarbeiten Sie besser noch einmal“. In beiden Fällen drückt er dasselbe, nämlich seine Unzufriedenheit mit deinem Konzept aus. Nur die Worte sind anders. Und so ist es auch mit dem inneren Dialog, wer nach Niederlagen zu sich sagt „Ich bin ein Versager!“ wird ein anderes Verhältnis zu sich selbst entwickeln als jemand der sagen würde „Das nächste Mal mache ich es besser“.

Ich sehe es als gegeben, dass Körper und Geist Teile eines Systems sind, und sich wechselseitig beeinflussen. Und ich bin der festen Überzeugung, dass ein Mensch, der lernt, gut und positiv mit sich selbst zu reden, auch zufriedener und glücklicher wird und das auch ausstrahlt als wenn er es nicht täte oder gar im Gegenteil schlecht mit sich kommuniziert.

Und vielleicht kannst du dir ja nur für einen Moment erlauben, Raum zu schaffen für eine sanfte weibliche Stimme zwischen deinen alltäglichen Gedanken, die, nur für dich, dir eben jene drei Worte sagt: „Ich liebe dich“. Und bemerken, was das mit dir machen kann. Was könnte wohl alles an schönen Dingen passieren, wenn du jetzt anfängst, täglich gut mit dir zu reden? Könnte es sein, dass du dich...besser und glücklicher fühlen wirst?

Cheers,

Tsukune

bearbeitet von Tsukune

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Sprachfaktoren

Die Sprache ist nur ein Teil des Games, doch um gut zu sein, sollte man in jedem Bereich möglichst gut sein. Es bringt dem besten Fußballteam wenig, wenn der Sturm, das Mittelfeld, die Abwehr super sind und der Torwart einen Fehler nach dem anderen macht.

1) Füllwörter wie “äh”, “mal”, “eigentlich“ und Konjunktive “ Ich würde mal sagen ja…(ja reicht völlig) einfach weglassen. Lieber etwas schweigen, als diese zu benutzen.

5) Versuch Schachtel-/Bandwurmsätze zu vermeiden, die etliche Nebensätze haben. Das ist anstrengend für den Zuhörer und er weiß manchmal gar nicht, was du ihm sagen willst.

6) Rede möglichst in Bildern (Metaphern), die alle Sinne ansprichen: Im Urlaub am goldenen Strand, als ich das Rauschen des Meeres hörte. Ich schmeckte Salz auf den Lippen, während ich unter den Füßen den Sand spürte…( ist sehr.., ich weiß). Dort wird fast jeder Sinn angesprochen: der auditive (Meeresrauschen), der gustatorische (Salz), der visuelle (goldener Strand) und kinästethische.

Zusätzlich noch:

-Adjektive vermeiden, Z.B.

weisse Schimmel (gibt's auch schwarze Schimmel?)

seltene Raritäten

schwere Verwüstungen (hat jemand schon mal leichte Verwüstungen gesehen)

bemühungsresistente Inkompetenzen

- Substantive sind gut, solange sie bildhaft (Blitz, Wolke..) oder bildnah sind (Liebe, Haß, Treue...) sind, ansonsten sind Verben meistens besser

- Möglichst Verben verwenden

Hier ein Vergleich (aus Wolf Schneider „Deutsch für Profis“)

1. Das Eintreten des Todes wird verzögert, aber ins Leben wird dieser Mensch nie zurückkehren. -> Verb als Substantiv verwendet

2. Sterben soll er nicht und leben kann er nicht.

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Hey Merlin,

das kann ich so nicht unterschreiben. Adjektive sind durchaus sinnvoll, um ein tieferes Verständnis von einer Gegebenheit zu gewinnen, da ja auch das eben genannte Verständnis auch durchaus auch oberflächlicher Natur sein kann. So steigt der Informationsgehalt doch drastisch an, wenn ich statt von einem Menschen von einem glücklichen /traurigen /verletzten /gesunden /attraktiven Menschen rede. Ich nehme daher an, deine Anmerkung bezieht sich auf überflüssige Adjektive im Sinne von Pleonasmen.

Auch kann ich nicht nachvollziehen, was du mit bildnahen Substantiven meinst. Die von dir genannten Beispiele wie Liebe und Hass sind aus neurolinguistischer Sicht Nominalisierungen. Der Prozess, der sich hinter dem Wort abspielt, also z.B. wie die Person es macht, dass sie liebt oder hasst, wird getilgt. Jede Person wird mit diesen Worten etwas anderes assoziieren. (Nach deiner Definition wäre ja alles bildhaft oder bildnah, vom Stuhl über Freiheit bis hin zum Tod, korrigiere mich wenn ich dich missverstehe). Möchte ich meine Aussagen eher vage halten, werde ich eben diese Nominalisierungen verwenden, möchte ich präzise sein, eben Verben. Nun kann sowohl Vagheit als auch Präzision je nach Kontext gut oder schädlich sein. So wird mein Gegenüber vielleicht nicht mit meiner Definition des Prozesses, der hinter „Liebe“ steht konform gehen, aber sich vielleicht dafür interessieren, wie er es macht, Verzweiflung zu empfinden und so die Möglichkeit erhalten, den Prozess, dieses „wie“ zu verändern.

Sprache ist ein Werkzeug – wohl das mächtigste, das wir haben. Da kann es durchaus sinnvoll sein, aus dem Vollen schöpfen zu können. Wenn ich z.B. Hypnose mache, werde ich ganz andere Phrasen benutzen als wenn ich über wissenschaftliche Fakten referiere. Es gibt keine Do’s und Don’ts an sich, nur Kontexte, in denen manche Formulierungen eben nützlich sind oder nicht.

Cheers,

Tsukune

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Diese Diskussion ist sinnlos. Es ist vollkommen egal, worüber man redet und welche Wörter man verwendet. Es ist vollkommen egal, wie man Fragen stellt und wie viele Adjektive man verwendet. Sobald man sich darüber Gedanken macht, worüber man redet und welche Wortwahl die Beste ist, geht man davon aus, dass man die Frau oder die Menschen, mit denen man redet, beeindrucken und für sich gewinnen muss, was automatisch zu weniger Anziehung führt. Glaubst ihr Brad Pitt denkt darüber nach, ob er gerade das Richtige sagt und sich auf angemessene Weise ausdrückt?

Was nichtsdestoweniger zählt, ist die Tonalität und die Lautstärke. Es ist immer wichtig mit einer neutralen Tonalität oder einer den Rapport brechenden Tonalität zu sprechen. Hier ein paar Videos dazu:

http://www.youtube.com/watch?v=VsbHpL5OlLE

Achtet auch darauf, wie Tim, Jeffy, Brad und Tyler in den Videos selber sprechen. Besonders bei Jeffy im letzten Video wird deutlich mit welcher Tonalität man am besten sprechen sollte.

Enjoy!

ArCane

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Hi Tsukune,

meine Bemerkung bezog sich auf Adjektive, welche überflüssig sind. Das sind jedoch nicht nur Pleonasmen.

Hier ein paar Bespiele:

elterliches Haus statt Elternhaus

alpine Flora statt Alpenflora

gesellschaftliche Ordnung statt Gesellschaftsordnung

im schulischen Bereich statt in der Schule

In dem von Dir genannten Beispiel "glücklichen /traurigen /verletzten /gesunden /attraktiven Menschen" sind die Adjektive aus meiner Sicht berichtigt und notwendig

.

Mit bildnahen Substantiven sind personifizierte Hauptwörter gemeint wie die genannten Liebe, Haß, Treue..

Im Gegensatz dazu gibt es die bildleeren, geblähten Hauptwörter, die bespielsweise auf -ung, -heit, -keit enden: Z.B. Zurschaustellung, Instandsetzung u.s.w.

Ich stimme mit Dir überein, daß die Sprache unser mächtigstes Werkzeug ist. Allerdings darf man nicht vergessen, warum die Sprache ursprünglich entwickelt wurde. Um unser Überleben zu sichern.

Z.B. um der Gruppe oder Gemeinschaft mitzuteilen, daß hinter dem Hügel ein gefährliches Tier lauert, sich an einer bestimmten Stelle Nahrung befindet oder die Frucht, die man gestern gegessen hat, Bauchschmerzen verursacht hat.

Eigentlich ist unsere Sprache eine Apfelpflücksprache, die greifbare Objekte beschreibt. Mit greifbar meine ich wörtwörtlich Dinge, die man mit der Hand greifen kann. Sie ist sicherlich weniger geeignet Liebe, Haß und Treue zu beschreiben, unter denen jeder etwas anderes versteht (wie Du auch schon richtig bemerkt hast).

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Hi Merlin,

vielen Dank für die Antwort; nun verstehe ich deinen Post und kann dir guten Gewissens zustimmen. Und gerade bei, wie du sie nennst „bildleeren, geblähten Hauptwörtern“, sowie angeführten Adjektiven und anderen Wortverirrungen rollen sich mir als Hobbypoeten auch regelmäßig die Fußnägel nach oben.

Sicher kann man Sprache auf das Wesentliche beschränken, das Tierreich (und da gerade der Vogelsang) bietet dazu ja eindrucksvolle Beispiele; ich persönlich finde es dennoch schön, Sprache kunstvoll und dennoch aussagekräftig und situativ adäquat einzusetzen. Und auch wenn 93% unserer Kommunikation auf analogen Kanälen laufen sollte (was nicht so ist, die Mehrabian-Studie wird oft schlicht falsch interpretiert), ist dies noch lange kein Grund, mit den übrigen 7% Schindluder zu treiben, wie es leider oftmals der Fall ist.

Cheers,

Tsukune

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Zum laut und bestimmend reden, ich glaub das tu ich oft auch so schon, ist aber klar verbesserungswürdig - ich hab allerdings in Clubs oft das Problem, vor allem wenn ich mich viel Unterhalte, z.B. mit Freunden, das ich relativ schnell heiser werde, bzw meine Stimme kratzig wird - da kommt dann auch bestimmtes und tiefes reden nicht rüber. Irgendwelche Ratschläge?

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