Emotionen kontrollieren

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Hi alle zusammen,

ich wende mich an euch mit einem kleinen Problem. Wie wir wissen, sind Frauen sehr emotionale Wesen. Ich selbst glaube aber, dass Männer vermutlich genauso emotional sind, das ganze bloß weniger offen zeigen. Zumindest würde das auf mich zutreffen.

Mein Problem ist, dass ich sehr wohl den emotionalen Zustand des Gegenübers erkennen kann, und auch recht leicht mitfühlen kann. Die Sache ist, dass ich dennoch (nie) offen in extrem emotionale Zustände gerate. Bzw. eigentlich ist das kein Problem. Emotionale Stabilität ist ja schließlich nicht schlecht.

Das Probleme an der ganzen Sache ist, dass ich sehr wohl sehr starke Emotionen fühle, welche ich auch nicht wirklich steuern kann. Selten, aber doch immer wieder übernehmen sie Kontrolle über mich, das jedoch eigentlich nur, wenn ich alleine bin und nachdenke. Bzw. wenn ich jetzt so drüber nachdenke, dann sind es gewisse Emotionen, welche ich nur habe, wenn ich alleine bin und nachdenke. Zum Beispiel sexuelle Erregung und Angezogenheit kann ich sehr wohl zeigen. Die Emotionen, welche sehr stark sind, aber nur wenn ich alleine bin, das sind meistens negative Emotionen.

Was das ganze schlimmer macht: Sagen wir mal eine mir nahe stehende Person ist sehr traurig und weint, dann überträgt sich das auch auf mich. Ich werde ebenfalls trauriger. Ich meine nach Außen bleibe ich noch mehr oder weniger ruhig und nehme die Person vielleicht in den Arm. Innerlich aber, fühle ich zu 100% was die Person fühlt. Ich kann die Gedanken nachvollziehen und sie verstehen. Das läuft aber alles im INNEREN ab.

Aber ich kann der Person trotzdem nicht helfen: Ich kann die Emotionen zwar fühlen und leben, sie aber nicht ausdrücken....Und während ich das schreibe, bin ich mir nicht mal sicher, ob das überhaupt schlecht ist...Ich fühle mich bloß immer leicht hilflos. Ich kann der Person nichts als meine Anwesenheit schenken.

So, das war mal das Eine. Das Andere ist, dass sich dann, sobald ich mal in negativen Gedanken gefangen bin, immer weiter reingezogen werde. Es kommen immer wieder neue negative Aspekte hinzu. Und auch wenn ich versuche auszubrechen, dann geht das nicht. Es kommt mir fast vor, als ob meine Hirn sich mit Freude in die negativen Gedanken stürzen würde. Das endet dann fast sicher in Selbstzweifeln, welche sich (bisher) später immer als unbegründet erwiesen haben.

Manchmal kommt es mir vor, als bräuchte ich ein Ventil, mit dem ich die Emotionen rauslassen könnte. Mir kommt es vor, als ob sich tagelang die Emotionen aus der Zeit, in der ich unter Menschen bin, anstauen würden, und dann zu Tage kommen, wenn ich alleine bin.

Die Frage ist jetzt, wie lös ich das Problem: Entweder ich lasse meine Emotionen im Alltag immer zu. Das will ich aber nicht. Mir wäre da eine emotionale Ruhe schon recht. So ein Meer, das mal ne größere Welle hat, welche ans Ufer schlägt, aber dennoch im großen und ganzen ruhig bleibt. Das ist für mich der Inbegriff des Mannes.

Oder aber, ich such ein Ventil, womit ich stoßartig die Emotionen loswerden kann. Ich hab mir da schonmal überlegt nen Boxsack anzuschaffen, weil mir das Fitness da zu weit weg ist. Da bin ich zwar oft und gern, aber ich suche ja eine "Soforthilfe".

Ich hoffe ihr versteht im Großen und Ganzen was ich da von mir gebe, und möget mir meine Rechtschreibfehler verzeihen. (Wenig Schlaf sei Dank). Ich freue mich auf hilfreiche Vorschläge.

MfG

Codiy

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Hey Codiy,

meine erste Frage, kannst Du Deine Gefühle steuern? Wenn ja, sag mir bitte wie das geht, weil ich dann in Zukunft meinem Körper jeden Tag unmengen an Dopamin ausschütten lassen würde, dass wär toll :D

Versuch einzusehen (und das ist nich leicht!!), dass Dein Körper ein sehr unzuverlässiges Werkzeug ist und Du absolut keine Kontrolle hast, auch wenn wir uns das gerne einbilden.

Ich würde Dir jetzt gerne erklären, wie ich das sehe, aber ich könnte das nie so gut, wie Matthias Wengenroth in dem Buch: Das Leben annehmen - So hilft die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT)

Aber hierzu noch ganz kurz etwas:

So, das war mal das Eine. Das Andere ist, dass sich dann, sobald ich mal in negativen Gedanken gefangen bin, immer weiter reingezogen werde. Es kommen immer wieder neue negative Aspekte hinzu. Und auch wenn ich versuche auszubrechen, dann geht das nicht. Es kommt mir fast vor, als ob meine Hirn sich mit Freude in die negativen Gedanken stürzen würde. Das endet dann fast sicher in Selbstzweifeln, welche sich (bisher) später immer als unbegründet erwiesen haben.

Wir haben Gedanken, wir sind sie nicht, mach Dir klar, dass Gedanken über die Realität sind und sie (also die Realität) nicht darstellen. Das vergessen wir oft, wenn wir mit unseren Gedanken "fusioniert" sind, bzw. uns mit ihnen identifizieren.

Ich lege Dir das Buch wirklich wärmstens ans Herz!!!

Hier nochmal der amazon-Link: http://www.amazon.de/Leben-annehmen-hilft-...mp;sr=8-1-spell

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meine erste Frage, kannst Du Deine Gefühle steuern? Wenn ja, sag mir bitte wie das geht, weil ich dann in Zukunft meinem Körper jeden Tag unmengen an Dopamin ausschütten lassen würde, dass wär toll :D

Versuch einzusehen (und das ist nich leicht!!), dass Dein Körper ein sehr unzuverlässiges Werkzeug ist und Du absolut keine Kontrolle hast, auch wenn wir uns das gerne einbilden.

Ich würde Dir jetzt gerne erklären, wie ich das sehe, aber ich könnte das nie so gut, wie Matthias Wengenroth in dem Buch: Das Leben annehmen - So hilft die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT)

Nein, ich kann meine Gefühle nicht steuern. Ich habe in meinem Eingangstext Emotionen und Gefühle einfach gleichgesetzt. Ich glaube grundsätzlich, dass Gefühle immer fest mit Bildern zusammenhängen. Ich habe meistens Bilder im Kopf, welche meine Gefühle steuern. Zumindest meistens. Zum Beispiel wenn du an einen schönen Sommertag am Strand denkst, dann bekommst du ein angenehmes Gefühl. Ich glaube, im Endeffekt kann man Gefühle immer auf Bilder zurück beziehen, mit denen man etwas verbindet.

Ich weiß nicht, vielleicht ist es normal, dass man automatisch selbst auch traurig wird, wenn man jemanden Vertrautes weinen sieht. Könnte das "Spiegeln" sein, von dem man im NLP immer wieder hört. Mein Ziel ist es nur, diese Emotionen / Gefühle besser in Zaum halten zu können. Wie gesagt: Das Meer aus Ruhe, das zwar ruhig gelegentlich bisschen in Sturm geraten darf und hohe Wellen schlagen kann, aber eben nicht so weit, dass ein Hurrikan darüber hinwegfegt.

Wir haben Gedanken, wir sind sie nicht, mach Dir klar, dass Gedanken über die Realität sind und sie (also die Realität) nicht darstellen. Das vergessen wir oft, wenn wir mit unseren Gedanken "fusioniert" sind, bzw. uns mit ihnen identifizieren.

Was aber ist dann die Realität? Dann bliebe nur die Gegenwart als Realität übrig. Aber auch sie kann ich nie erkennen. Es ist ja nicht einmal das, was ich sehe real. Es ist ein Bild, welches ich sehe, welches ich sogar unter Umständen verfälscht sehe, weil ich eine andere Sichtweise habe, als jemand anders.

Um die Realität also zumindest zu Teilen zu erfassen, müssen wir über sie nachdenken. Gleichzeitig ist das unsere einzige Möglichkeit zu Analysieren.

Aber was mir selbst immer wieder auffällt: Emotionen verfälschen die Gedanken bzw. das Bild. Wenn man mal wieder runtergekommen ist und nach ein paar Stunden intensiver Ablenkung drüber nachdenkt, ergibt sich eine völlig andere Sichtweise.

Ich danke dir auf jeden Fall mal so weit und werd wohl demnächst mal in der Buchhandlung vorbeischauen.

MfG

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Natürlich kannst du deine Emotionen und Gefühle steuern. Das hängt alles von der Idenktifikation mit den Umständen ab.

Wenn du einen (guten) Film schaust, hast du Emotionen, obwohl du sogar weißt, dass das alles Schauspieler sind, die eine Rolle spielen. Gute Schauspieler ziehen dich aber in ihren Bann und du vergisst es ein stückweit.

Übertragen auf das Leben läßt sich sagen. Du entscheidest du den Grad der Identifikation (Assoziation/Dissoziation) mit dem Erlebnis über die Stärke der Emotionen und Gefühle, die du erlebst.

Es erfordert einige Übung, damit weit zu kommen, weil wir uns seit Kindesbeinen an mit sehr vielen Dingen identifiziert haben und diesbezüglich starke Gewohnheitsenergien angesammelt haben.

bearbeitet von Gast

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Natürlich kannst du deine Emotionen und Gefühle steuern. Das hängt alles von der Idenktifikation mit den Umständen ab.

Wenn du einen (guten) Film schaust, hast du Emotionen, obwohl du sogar weißt, dass das alles Schauspieler sind, die eine Rolle spielen. Gute Schauspieler ziehen dich aber in ihren Bann und du vergisst es ein stückweit.

Übertragen auf das Leben läßt sich sagen. Du entscheidest du den Grad der Identifikation (Assoziation/Dissoziation) mit dem Erlebnis über die Stärke der Emotionen und Gefühle, die du erlebst.

Es erfordert einige Übung, damit weit zu kommen, weil wir uns seit Kindesbeinen an mit sehr vielen Dingen identifiziert haben und diesbezüglich starke Gewohnheitsenergien angesammelt haben.

Dazu gab es mal eine Doku, in der ein erfahrener buddhistischer Mönch vor einem Fernsehr gesetzt wurde, auf den unterschiedlichste Reizbilder liefen, so wie ich das in Erinnerung habe zeigte er keinerlei gefühlsmäßige Reaktion, weder Ekel, noch Begierde...

Aber, wenn ich meine Gefühle wirklich 100% steuern könnte, dann würde ich meinem Körper die ganze Zeit irgendwelche Glückshormone ausschütten lassen und nur noch als Grinsebäckchen bekannt sein.

Meiner (zugegebener Maßen geringen) Erfahrung nach geht es nicht darum, die ganze Zeit seine Gefühle unter Kontrolle zu haben, sondern viel mehr um den Umgang mit diesen. Das hast Du im dritten Absatz ja im Grunde auch geschrieben, aber er beißt sich mit dem ersten finde ich. Auf der einen Seite sagst Du, man kann Gefühle steuern, später, dass es auf den Grad der Identifikation ankommt, ich sage, es kommt nur auf letzteres, auf den Umgang mit den Gefühlen an, sie versuchen zu steuern oder zu unterdrücken ist nutzlos und bringt höchstens kurzzeitige Befriedigung.

Evtl. hab ich Deinen Beitrag aber auch falsch verstanden :)

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Hey,

Übertragen auf das Leben läßt sich sagen. Du entscheidest du den Grad der Identifikation (Assoziation/Dissoziation) mit dem Erlebnis über die Stärke der Emotionen und Gefühle, die du erlebst.

Dies ist ein Beispiel unter vielen, konkret Gefühle zu beeinflussen, tatsächlich lässt sich über jegliche Veränderung interner Repräsentation das Befinden ändern. Wenn der Auslöser für ein bestimmtes Gefühl z.B. ein Film vor deinem geistigen Auge ist, kannst du dich hinter deine eigenen Augen begeben oder dich von außen betrachten, du kannst ihn aber auch stoppen oder schneller laufen lassen, die Farbe und den Kontrast hoch oder runterdrehen, ihn heller oder dunkler machen und dein Gefühl wird sich dadurch verändern. Im Falle eines internen Dialogs könntest du mit laut und leise, schnell und langsam, hoch und tief, Stimmverzerrung etc. arbeiten. Hast du nur das Gefühl an sich, dann ermittle seine Lage im Körper, seine Bewegung, stelle dir vor wie es aussieht und verändere seine Charakteristika. Falls es sich z.B. im Uhrzeigersinn dreht, kehre seine Richtung um. Oder ändere die Größe, die Farbe etc.

Im NLP nennen wir sowas Arbeit mit Submodalitäten. Versuch es einfach einmal mit emotionalen Repräsentationen aus deiner Vergangenheit. Und mit etwas Übung wirst du deine Emotionen so auch ziemlich zeitnah beeinflussen können.

Cheers,

Tsukune

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Natürlich kannst du deine Emotionen und Gefühle steuern. Das hängt alles von der Idenktifikation mit den Umständen ab.

Wenn du einen (guten) Film schaust, hast du Emotionen, obwohl du sogar weißt, dass das alles Schauspieler sind, die eine Rolle spielen. Gute Schauspieler ziehen dich aber in ihren Bann und du vergisst es ein stückweit.

Übertragen auf das Leben läßt sich sagen. Du entscheidest du den Grad der Identifikation (Assoziation/Dissoziation) mit dem Erlebnis über die Stärke der Emotionen und Gefühle, die du erlebst.

Es erfordert einige Übung, damit weit zu kommen, weil wir uns seit Kindesbeinen an mit sehr vielen Dingen identifiziert haben und diesbezüglich starke Gewohnheitsenergien angesammelt haben.

Dazu gab es mal eine Doku, in der ein erfahrener buddhistischer Mönch vor einem Fernsehr gesetzt wurde, auf den unterschiedlichste Reizbilder liefen, so wie ich das in Erinnerung habe zeigte er keinerlei gefühlsmäßige Reaktion, weder Ekel, noch Begierde...

Aber, wenn ich meine Gefühle wirklich 100% steuern könnte, dann würde ich meinem Körper die ganze Zeit irgendwelche Glückshormone ausschütten lassen und nur noch als Grinsebäckchen bekannt sein.

Meiner (zugegebener Maßen geringen) Erfahrung nach geht es nicht darum, die ganze Zeit seine Gefühle unter Kontrolle zu haben, sondern viel mehr um den Umgang mit diesen. Das hast Du im dritten Absatz ja im Grunde auch geschrieben, aber er beißt sich mit dem ersten finde ich. Auf der einen Seite sagst Du, man kann Gefühle steuern, später, dass es auf den Grad der Identifikation ankommt, ich sage, es kommt nur auf letzteres, auf den Umgang mit den Gefühlen an, sie versuchen zu steuern oder zu unterdrücken ist nutzlos und bringt höchstens kurzzeitige Befriedigung.

Evtl. hab ich Deinen Beitrag aber auch falsch verstanden :)

Danke für die kostruktive Kritik :-) Ich erläutere mal ein wenig. Vielleicht hilft es.

Witzigerweise gibt es bei den von dir erwähnten buddhistischen Mönchen (und Laien) wirklich solche Meditationstechniken zur Erzeugung von intensiven "Glücksgefühlen". Auf einem Vortrag eines europäisch-tibetischen Lamas hat dieser sinngemäß mal erzählt, dass diese Gefühle so intensiv seien, dass er es theoretisch nicht mal bemerken würde, wenn er zusätzlich gleichzeitig mit seiner Freundin schlafen würde. Er wurde nach seiner Aussage auch mal in dem Zustand an medizinische Geräte angeschlossen. Dabei seien auch Muskelkontraktionen von einer Intensität aufgetreten, die die Mediziner nur von Leuten mit Krämpfen kennen würden, allerdings deutlich länger. Körperlich sei man danach deswegen sehr erschöpft. Nur mal so viel zu den Grinsebäckchen... :-)

Nein, mir geht es nicht um Verdrängung. Die Kontrolle kommt automatisch durch Verständnis. Wenn man versteht, wann (unter welchen Umständen) Gefühle erscheinen und wann sie wieder zerfallen, wenn man dies mal (introspektiv) beobachtet hat, versteht man sich selbst und seine Gefühle leichter, besser gesagt, man hat immer noch Gefühle, aber man weiß um deren Bedingtheit und Unbeständigkeit (nicht nur logisch, sondern intuitiv) und schaut sie sich einfach an.

Interessanterweise kann man fast jedes Gefühl auflösen, wenn man den Fokus intensiv auf das Gefühl - wo es sich im Körper befindet (Magenkribbeln, etc.) - legt. Gefühle werden ständig von Gedanken genährt, man stoppt die Ernährung, nicht das Gefühl. Dem Gefühl widmet man sich, denn es ist JETZT präsent. Also keine Verdrängung ;-)

Bedauerlicherweise machen das fast alle Menschen intuitiv falsch, wenn sich irgendwelche "negative" Umstände in ihr Leben schleichen: Sie beginnen, sich Sorgen (Gedanken mit negativen Zukunftsinhalt) zu machen, dass führt zu Gefühlen von Nervosität, Stress etc. Dadurch sind sie plötzlich ganz aufgewühlt und die Gedankenspirale fängt an, sich weiter/stärker zu drehen. Folge: Noch mehr sorgenvolle Gedanken zu dem Thema. Die negativen Gefühle werden daraufhin intensiver. Ein Teufelskreis beginnt. Irgendwann geht das gefürchtete Ereignis - meist wieder aus irgendwelchen nicht kontrollierbaren Umständen - vorbei und das sich Gedanken machen bricht in sich zusammen, die Gefühle verschwinden und andere tauchen auf.

Also warum der ganze innere "Horrorfilm"?! Damit man mal erfolgreich wird? Warum willst du erfolgreich sein? Weil du dich dann besser fühlst. Hey, wenn du das hier verstanden hast, wirst du bemerkt haben, dass man sich - wenn man den Teufelskreis aus Gedanken und Gefühlen verstanden hat, viel leichter gut fühlen kann. Einfach mit Gedankenhygiene. Zugegeben, es ist nicht immer ganz einfach, denn die meiste Zeit macht das Denken mit uns, was es will. Wie oft hast du dich schon beim "Inselhüpfen" der Gedanken erwischt?! Es passiert einfach dauernd. Aber mit kleinen Schritten - immer ein wenig mehr auf seine Gedanken zu achten - kommt man immer ein bisschen weiter.

Diese Gedanken in etwa hatte ich zu dem Thema gerade im Kopf...

Übertragen auf das Leben läßt sich sagen. Du entscheidest du den Grad der Identifikation (Assoziation/Dissoziation) mit dem Erlebnis über die Stärke der Emotionen und Gefühle, die du erlebst.

Dies ist ein Beispiel unter vielen, konkret Gefühle zu beeinflussen, tatsächlich lässt sich über jegliche Veränderung interner Repräsentation das Befinden ändern. Wenn der Auslöser für ein bestimmtes Gefühl z.B. ein Film vor deinem geistigen Auge ist, kannst du dich hinter deine eigenen Augen begeben oder dich von außen betrachten, du kannst ihn aber auch stoppen oder schneller laufen lassen, die Farbe und den Kontrast hoch oder runterdrehen, ihn heller oder dunkler machen und dein Gefühl wird sich dadurch verändern. Im Falle eines internen Dialogs könntest du mit laut und leise, schnell und langsam, hoch und tief, Stimmverzerrung etc. arbeiten. Hast du nur das Gefühl an sich, dann ermittle seine Lage im Körper, seine Bewegung, stelle dir vor wie es aussieht und verändere seine Charakteristika. Falls es sich z.B. im Uhrzeigersinn dreht, kehre seine Richtung um. Oder ändere die Größe, die Farbe etc.

Im NLP nennen wir sowas Arbeit mit Submodalitäten. Versuch es einfach einmal mit emotionalen Repräsentationen aus deiner Vergangenheit. Und mit etwas Übung wirst du deine Emotionen so auch ziemlich zeitnah beeinflussen können.

Tsukune, danke für deinen Beitrag. Meine Äußerung war eine Mischung aus mehreren Gebieten. Hinsichtlich NLP habe ich viel weniger Wissen als du und schließe mich dir da - auch weil ich etwas in der Art schon gelesen habe - bedenkenlos an. Meine Erwähnung von Assoziation/Dissoziation waren lediglich als Hinweisschild zum NLP-Weg gedacht... Möge es vielen helfen! bearbeitet von Gast

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Witzigerweise gibt es bei den von dir erwähnten buddhistischen Mönchen (und Laien) wirklich solche Meditationstechniken zur Erzeugung von intensiven "Glücksgefühlen". Auf einem Vortrag eines europäisch-tibetischen Lamas hat dieser sinngemäß mal erzählt, dass diese Gefühle so intensiv seien, dass er es theoretisch nicht mal bemerken würde, wenn er zusätzlich gleichzeitig mit seiner Freundin schlafen würde. Er wurde nach seiner Aussage auch mal in dem Zustand an medizinische Geräte angeschlossen. Dabei seien auch Muskelkontraktionen von einer Intensität aufgetreten, die die Mediziner nur von Leuten mit Krämpfen kennen würden, allerdings deutlich länger. Körperlich sei man danach deswegen sehr erschöpft. Nur mal so viel zu den Grinsebäckchen... :-D

Si, und was die da erleben kann keine wissenschaftliche Studie zeigen, wie Du ja richtig gesagt hast. Ist schon klar, dass man beabsichtigt positive Emotionen hervorrufen kann, allein Sex macht das ja, aber ich kann eben nicht mit dem Dauergrinsen herumlaufen, aufgrund von guten Gefühlen. Auch sein wohl heftig positiver Zustand wird zu Ende gehen. Und in letzter Konsequenz hat er in meinen Augen auch keine Kontrolle.

Nein, mir geht es nicht um Verdrängung. Die Kontrolle kommt automatisch durch Verständnis. Wenn man versteht, wann (unter welchen Umständen) Gefühle erscheinen und wann sie wieder zerfallen, wenn man dies mal (introspektiv) beobachtet hat, versteht man sich selbst und seine Gefühle leichter, besser gesagt, man hat immer noch Gefühle, aber man weiß um deren Bedingtheit und Unbeständigkeit (nicht nur logisch, sondern intuitiv) und schaut sie sich einfach an.

Meinst Du damit, dass man die schlechten Gefühle beispielsweise schon mit ihrer Entstehung erkennt und dementsprechend abschneidet?!

Also warum der ganze innere "Horrorfilm"?! Damit man mal erfolgreich wird? Warum willst du erfolgreich sein? Weil du dich dann besser fühlst. Hey, wenn du das hier verstanden hast, wirst du bemerkt haben, dass man sich - wenn man den Teufelskreis aus Gedanken und Gefühlen verstanden hat, viel leichter gut fühlen kann. Einfach mit Gedankenhygiene. Zugegeben, es ist nicht immer ganz einfach, denn die meiste Zeit macht das Denken mit uns, was es will. Wie oft hast du dich schon beim "Inselhüpfen" der Gedanken erwischt?! Es passiert einfach dauernd. Aber mit kleinen Schritten - immer ein wenig mehr auf seine Gedanken zu achten - kommt man immer ein bisschen weiter.

Ich hatte es erst einmal, dass die Gedanken schwiegen, hin und wieder sind aber trotzdem welche hochgekommen nur diesmal konnte ich ihre Entstehung viel genauer Verfolgen und sie auch gleich loslassen, war cool, ich hätte für die Dauerhaftigkeit dieses Zustandes alles Materielle, was ich besitze aufgegeben. War während eines Meditationsretreats... Du siehst meine Erfahrung in der Hinsicht ist sehr klein und ich versteh vieles nicht.

Naja zu der Zeit war mir jedenfalls klar, dass ich auch schlechte Gefühle einfach annehmen sollte, weil ein Wollen immer zu Leid führt.

Im oben von mir empfohlenen Buch benutzt der Autor die Metapher eines Schachbretts. Mal haben die positiven Emotionen (weißen Figuren), mal die negativen (schwarze Figuren) die Oberhand, letztendlich kann aber keine der Seiten gewinnen, es ist ein ständiges Hin und Her. Du aber bist weder die eine, noch die andere Seite, auch nicht der Spieler, der weißen Figuren, sondern das Brett selbst. Fand ich ganz gut die Metapher.

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Hey,

Mal haben die positiven Emotionen (weißen Figuren), mal die negativen (schwarze Figuren) die Oberhand, letztendlich kann aber keine der Seiten gewinnen, es ist ein ständiges Hin und Her. Du aber bist weder die eine, noch die andere Seite, auch nicht der Spieler, der weißen Figuren, sondern das Brett selbst. Fand ich ganz gut die Metapher.

Der alte Schamane und sein Schüler sitzen gemeinsam am Lagerfeuer und starren in die züngelnden Flammen. Plötzlich sagt der Alte: „In meinem Herzen, da kämpfen zwei Wölfe. Der eine ist voller Hingabe, Liebe und Mitgefühl. Der andere voller Zorn, Rache und Bosheit.“ Und der Schüler fragt:“ Und welcher wird den Kampf gewinnen?“ Der Alte erwidert:“ Jener, den ich füttere!“

Cheers,

Tsukune

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Auch sein wohl heftig positiver Zustand wird zu Ende gehen. Und in letzter Konsequenz hat er in meinen Augen auch keine Kontrolle.
In letzter Konsequenz gibt es keine Kontrolle über irgendwas, nur jede Menge Illusionen von Kontrolle. Und ja, auch jeder noch so positive Zustand wird zu Ende gehen. Immer nur Glück haben zu wollen, ist so, als ob man immer nur bergauf laufen wollte. Irgendwann ist man einfach auf irgendeinem Gipfel und es geht in alle Richtungen nur noch bergab, in manchen steil, in manchen gemäßigt. Aber das ist ja auch schon altbekannt und dennoch wird selten im Leben die Konsequenz daraus gezogen. Die meisten wollen es doch nur immer BESSER (=bergauf).
Nein, mir geht es nicht um Verdrängung. Die Kontrolle kommt automatisch durch Verständnis. Wenn man versteht, wann (unter welchen Umständen) Gefühle erscheinen und wann sie wieder zerfallen, wenn man dies mal (introspektiv) beobachtet hat, versteht man sich selbst und seine Gefühle leichter, besser gesagt, man hat immer noch Gefühle, aber man weiß um deren Bedingtheit und Unbeständigkeit (nicht nur logisch, sondern intuitiv) und schaut sie sich einfach an.

Meinst Du damit, dass man die schlechten Gefühle beispielsweise schon mit ihrer Entstehung erkennt und dementsprechend abschneidet?!

Man schneidet nichts ab oder ähnliches. Ich hab mir als Kind mal den Ellenbogen an einer heißen Herdplatte verbrannt. Wenn man verstanden hat, warum der Schmerz entstanden ist, berührt man die Herdplatte einfach nicht mehr, wenn sie heiss ist. So ist das mit den inneren Zuständen auch. Man beobachtet und man versteht irgendwann einfach zusammenhänge und lernt daraus. Das Problem ist, dass man sich meist auf so oberflächlichen Bewusstseinstufen befindet und durch das äußere Erleben abgelenkt ist, dass man die notwendige Sensibilität für die Beobachtung innerer Vorgänge nicht hat. Du hast ja in deinem Retreat die Erfahrung gemacht, dass man die Sensibilität für die inneren Vorgänge steigern kann und dann viel klarer und genauer, Gedanken, Gefühle, etc. wahrnimmt. Einfach wahrnehmen, dann das Wahrgenommene verstehen. Das macht Erkenntnis aus.
Ich hatte es erst einmal, dass die Gedanken schwiegen, hin und wieder sind aber trotzdem welche hochgekommen nur diesmal konnte ich ihre Entstehung viel genauer Verfolgen und sie auch gleich loslassen, war cool, ich hätte für die Dauerhaftigkeit dieses Zustandes alles Materielle, was ich besitze aufgegeben. War während eines Meditationsretreats... Du siehst meine Erfahrung in der Hinsicht ist sehr klein und ich versteh vieles nicht.

Naja zu der Zeit war mir jedenfalls klar, dass ich auch schlechte Gefühle einfach annehmen sollte, weil ein Wollen immer zu Leid führt.

Deine Erfahrung in dieser Hinsicht ist nicht klein. Es ist verdammt schwierig, eine dauerhafte Meditationspraxis (und damit die notwendige Wahrnehmungsfähigkeit) zu entwickeln, ohne sich dadurch ein neues spirituelles Ego zu schaffen. Damit kämpfe ich schon eine Weile und finde das recht schwierig. Die meisten, die zum Beispiel regelmäßig Meditieren, haben Fantasien davon, ein ganz toller "Erleuchteter", der nächste Buddha, ein grosser Lehrer zu werden. Das ist das spirituelle Ego entstehend aus einer ungünstigen Motivation.

Wollen führt NICHT immer zu Leid, das möchte ich mal herausgreifen, sonst wäre das Nihilismus, die Verneinung von allem. Es ist vielmehr so, dass ein Wollen, dass aus der Quelle "Ego" stammt, immer zu Leid führt. Nur ist es sehr schwer, eine Motivationsquelle außerhalb des Ego's zu finden. Es ist sehr dominant in meiner/unserer Wahrnehmung. Deswegen arbeitet man ja auch an der Wahrnehmung, um Erkenntnisse über sie und sich zu sammeln. Ich hab da mal so eine Geschichte über des Zeit des Vietnamkrieges gelesen, in der immer wieder ein Dorf aufgebaut und niedergebombt wurde. Nachdem das Dorf das fünfte mal zerstört worden war, waren alle Überlebenden am Ende und wollten es aufgeben. Alle bis auf einen, der auch sagte, dass er das Dorf auch noch 100 mal aufbauen würde. Er hatte eine Motivation, die nicht in die Zukunft gerichtet war (irgendwann haben wir ein Dorf und das bleibt eine Weile unzerstört). Seine Motivation bestand darin, in der Tätigkeit (welche das auch sei) selbst aufzugehen. Vielleicht kann man das so ausdrücken. Leider finde ich die Geschichte nicht mehr.

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