Il Principe 1 Beitrag melden Juni 14, 2010 erstellt Hallo Leute, da ich das Forum in erster Linie dafür nutzen möchte mich persönlich weiterzuentwickeln und den für mich passensten Lebensweg zu finden, eröffne ich euch mal eine große Baustelle in meinem Leben Also ich studiere seit ca 2 Jahren Wirtschaftsmathematik und werde bis zum Bachelor noch mindestens 1,5 Jahre brauchen. Das Problem ist allerdings,dassich absolut keine Lust mehr auf dieses Studium habe. Das hat mehrere Gründe, erstens interessiert mich der Inhalt einfach nicht mehr, es ist zu viel trockene Theorie ohne Anwendungsbezug. Desweiteren komme ich mit den meisten Leuten einfach nicht klar, weil die in ihrer vollkommen eigenen Welt leben. Sei's drum, im Grunde habe ich bis jetzt in jedem Semester überlegt das Ganze abzubrechen. Ich bin übrigens 23. Allerdings habe ich nie den Mut gehabt, hauptsächlich weil mir die Alternative fehlt. Ich interessiere mich eigentlich am meisten für den BWL Teil in meinem Studium,der allerdings gerade mal 20% ausmacht.In ein BWL Studium käme ich wohl allerdings auf Grund meines schlechten Abischnitts von 3,2 nicht rein, und außerdem ist dieser Studiengang so überlaufen,dass ich erst Recht denke,damit vor allem bei einem so späten Abschluss den ein Wechsel mit sich bringen würde, kaum noch berufliche Erfolgschancen zu haben.Viele Leute sagen mir ich solle das Studium einfach durchziehen,weil ich eh schon 2 Jahre investiert habe. Wenn ich mich reinhängen würde, würde ich wohl auch einen Schnitt um die 2,3 schaffen. Allerdings habe ich wie gesagt einfach keine Motivation mich mit dem Stoff auseinander zu setzen. Die Frage ist nun was ich machen kann? Hat vielleicht jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid Ihr damit umgegangen? Im Grunde fehl mir ein Lebensziel, was ja Grundlage für ein erfüllendes glückliches Leben ist. Ich habe mich lange der Illusion hingegeben irgendwann in einer Bank im Trading Bereich arbeiten zu wollen, oder bei einer Unternehmensberatung im financial restructuring. Aber irgendwie wird mir das glaube ich zu Lebensfremd. Ich könnte natrürlich auch mein Studium irgendwie abschließen, mich also die nächsten 1,5 Jahre quälen und dann einen BWL Master anschließen. Aber dann muss ich mich noch so lange mit Dingen beschäftigen die mich in keiner Weise reizen. Was sagt Ihr, was macht ihr so`? Welchen Weg seid ihr gegangen und könnt ihr mir evtl. ein paar Tipps geben?Besten Dank im Voraus,Il Principe Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
birdost 67 Beitrag melden Juni 14, 2010 geantwortet Also ich kenne das. Wenn die Motivation fehlt, kannst du dich zu 90% nicht bessern, die 10% besteht darin, dich selber fertig zu machen um besser zu werden - und davon hast du absolut nichts.Überlege dir am besten was du gerne machen möchtest, wenn du etwas hast, also einen andere richtung studieren willst, dann wechsel und scheiß drauf, was die anderen sagen. Ein abschluss den du zwar mit ende 20 machst, der dir aber spaß macht ist besser, als ein abschluss den du mit 25 hast, der anschließende beruf aber nichts für dich ist. Lieber etwas länger, dafür aber sein leben nciht damit verbringen sich selber den kopf zu verbrechen warum du damals (also jetzt)nicht den mut gehabt hattest, zu wechseln.grußviel glück Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast salomons_katze Beitrag melden Juni 14, 2010 geantwortet (bearbeitet) Willst du ewig mit dem Scheiss weitermachen, weil die anderen dir sagen, dass das besser ist?Oder weil dein zukünftiger Chef sagt, dass das für die Firma besser ist?Oder weil dir die Lehrer in deinem Abizeugnis gesagt haben, dass das andere eh nicht geht?Willst du mit 30 noch in der Situation sein, dass du etwas machst, was dir nicht gefällt? Dann wirst du dein ganzes Leben fremdbestimmt sein und nie das getan haben, was du wirklich wolltest.--> Leb dein eigenes Leben. Jetzt ist sozusagen deine letzte Chance, bevor du wirklich zu alt bist. Juni 14, 2010 bearbeitet von salomons_katze Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
chunKy 63 Beitrag melden Juni 14, 2010 geantwortet Da ich ein Problemkind muss ich mal die Sicht eines Chaoten vertreten.Beispiel 1: Chef von meinem Vater: Ausbildung als Mechaniker mit 16 angefangen. Paar Jahre gearbeitet. Div. Weiterbildungen. Abendschule BWL-Abschluss gemacht. Er ist jetzt 45, Abteilungsleiter, Chef über knapp 120 Leute und er wird dafür geschätzt, dass er ein Querdenker und Alphatier ist. Beispiel 2: Kollegen von einem Freund ist 28. Mit 12 aus Griechenland hier rüber gesiedelt. Wurde in der Schule gemobbt, div. Schulwechsel. Maschinenbaustudium jetzt grade abgeschlossen und macht ebenfalls per Abendschule seinen technischen Dipl. Kaufm.2 Lebensläufe etwas neben der Spur und beide sind sehr geschätzt und werden auch regelmäßig von anderen Firmen angeschrieben, die versuchen sie abzuwerben. Mach dir keinen Kopf. Such deine Leidenschaft. Entweder Studium oder Ausbildung in diesem Feld. Wenn du wirklich Leistung bringst interessiert es irgendwann keinen mehr was du wann wie oft abgebrochen hast. Einigen Personalchefs sind solche Leute auch angenehmer, weil sie eben nicht 0815 sind und sich gerade deshalb durchsetzen und Verantwortung übernehmen können.Du hast evtl. nur noch 60 Jahre, also mach was draus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast 11223344 Beitrag melden Juni 15, 2010 geantwortet Ich hab grad gar keine Zeit aber ich will eines sagen was vernachlässigt wird:Ab einem bestimmten "Level" oder Tiefgang, egal welche Sache es ist die man lernen oder tun will und die etwas komplizierter ist... die Motivation wird irgendwann einmal (vorübergehend) nicht mehr ersichtlich sein. Auch wenn man sich mit etwas beschäftigt das einem Freude macht. Es gibt Zeiten da ist die Motivation weg. Motivation ist überbewertet. Motivation zieht dich durch keine Durststrecke. Wenn man aufgibt sobald die Motivation weg ist, dann wird man zum chronischen Aufgeber. Dann schafft man nichts schwieriges.Wenn die Motivation weg ist, dann wird wirklich ersichtlich wer man ist und andere Dinge bestimmen ob man es etwas schafft. Dann sagt man entweder, ich zieh das durch, denn ich gebe nicht auf. Das ist nicht wer ich bin oder dann sucht man den einfachen Ausweg (den man sich auch leicht logisch begründen kann und damit schützt man sich auch vor der Niederlage) und gibt auf. Aber damit schafft man sich nur noch mehr Probleme. Wenn man diese einfache Strategie mal angewendet hat und sich damit einiges an schmerzhaftem "Kampf" erspart hat, dann wird man ihn immer wieder wählen (wollen). Damit hast du den ersten Schritt getan, niemals erfolgreich zu sein. ich werde dir bestimmt nicht sagen was du tun sollst aber ich würde es weiter machen und durchziehen. Dadurch lernst du etwas das dir kein Studium der Welt fachlich beibringen wirdDu wirst unglaublich stolz auf dich sein, wenn du es getan hast. Du hast eine gute Grundlage, egal was du danach machst. Sei es ein Master, MBA oder ein neues Studium. Das Erststudium ist doch relativ egal wenn es darum geht was genau man später dann tut. Ob du jetzt Wiwi oder Wirtschaftsmathe studiert hast... das macht nun praktisch echt keinen großen Unterschied. Ich hab vor jedem Respekt der Mathe durchzieht ohne dafür ein Naturtalent zu haben. Du bist zu weit drin. Ich würde mich jetzt durchbeißen. "Ich hab keine Lust" ist kein Grund aufzuhören. Deine jetzigen Probleme werden dir in jedem Studium begegnen. Es darf kein Grund sein. Ich hab es angefangen, also zieh ich es durch ist die Devise (jetzt mal von Ausnahmen abgesehen). Ich würde mir (wieder) vor Augen führen warum ich es tue, mir meinen nächsten Schritt überlegen der mir gefällt, mir Strategien suchen die mich durch die Zeit bringen, wenn es schwerer fällt und wenn du wieder bei der Stange bist, dann wird auch der Spaß an der Sache wieder kommen. Fast alles macht Spaß was man versteht/kann. Aber was man oft macht ist, dass man sich festbeißt es nicht zu mögen. Und dann sieht man nichts anderes mehr. Das muss man schleunigst beenden. Du wirst froh sein es durchgezogen zu haben und zwar dein ganzes Leben. Garantie dafür. Ob du es fachlich brauchst oder nicht spielt keine Rolle. Im Grunde fehl mir ein Lebensziel, was ja Grundlage für ein erfüllendes glückliches Leben ist. Lebensziel im Sinne von meiner "Bestimmung"? Ich leb ganz gut ohne. Woher soll ich denn wissen was das ist. Alles verändert sich so schnell inkl mir. Als müsse man sich finden bevor man glücklich sein darf. Man erschafft sich jeden Tag wieder aufs Neue und was heute toll ist, das kann morgen schon wieder doof sein. Das ist auch so ein Blödsinn wie "man müsse sich finden". Totaler Bullshit der Satz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
chunKy 63 Beitrag melden Juni 15, 2010 geantwortet @FSDas ist richtig. Aber wenn man langfristig keine Perspektive in seinem Feld sieht und nicht überzeugt ist, dann kann er seine Zeit besser nutzen.Als ich anfing meinen Lebenstraum umzusetzen, war ich schon nach 2 Monaten in nem riesen Loch, aber ich war eben davon überzeugt, dass es das ist was ich tun möchte. Die Motivation war immer ein auf und ab, aber ich wusste tief im innersten "Tu es!!!11". Auch wenn 80% meines Umfeldes dagegen war.Wenn er sich total fehl am Platze fühlt, sollte er sich anderen Sachen widmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast Commandante Beitrag melden Juni 15, 2010 geantwortet (bearbeitet) Ich könnte natrürlich auch mein Studium irgendwie abschließen, mich also die nächsten 1,5 Jahre quälen und dann einen BWL Master anschließen. Aber dann muss ich mich noch so lange mit Dingen beschäftigen die mich in keiner Weise reizen.Ich möchte nicht dein Weltbild ruinieren, aber das Leben ist kein Ponyhof. Du musst aus drei Gründen so schnell wie möglich dein Studium abschliessen und anfangen zu arbeiten:1. Was du auf der Uni hörst, ist zu 90 % weltfremde Scheisse. In den Büchern sieht es schön und plausibel aus, aber die Realität ist vollkommen anders. Du wirst später so wie so mit Leuten zusammenarbeiten, die 20-30 Jahren älter sind als du und sie haben deine tolle Bücher bestimmt nicht gelesen.2. Je älter du bist, desto schwieriger ist es neu Sachen zu lernen. Mit 23 konnte ich vor der Prüfung 80 Seiten Algebra innerhalb von 6 Stunden lernen. Heute mit 30 würde ich es nicht mehr schaffen.3. Berufserfahrung ist wichtiger als Studium. Wenn du deinen Abschluss und einen halbwegs anständigen Job hast, kannst du mit deiner Kohle machen, was du willst, z.B. ein zweites Studium finanzieren, das vielleicht mehr Spass macht. Ich habe es damals so gemacht und nicht bereut. Juni 15, 2010 bearbeitet von Commandante Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast 11223344 Beitrag melden Juni 15, 2010 geantwortet @FSDas ist richtig. Aber wenn man langfristig keine Perspektive in seinem Feld sieht und nicht überzeugt ist, dann kann er seine Zeit besser nutzen.Als ich anfing meinen Lebenstraum umzusetzen, war ich schon nach 2 Monaten in nem riesen Loch, aber ich war eben davon überzeugt, dass es das ist was ich tun möchte. Die Motivation war immer ein auf und ab, aber ich wusste tief im innersten "Tu es!!!11". Auch wenn 80% meines Umfeldes dagegen war.Wenn er sich total fehl am Platze fühlt, sollte er sich anderen Sachen widmen.es gibt viele faelle in denen es sinn macht aber von wmathe zu bwl zu waechseln macht keinen sinn fuer mich nach dieser zeit. Oder so lange eine sache studieren und dann kurz vor schluss abbrechen... Macht keinen sinn. Das ist bequemlichkeit oder der einfache ausweg weil es hart wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
blade_runner 8 Beitrag melden Juni 15, 2010 geantwortet Ich verstehe die Bedenken dass es von der "Norm" abweicht nach 2 Jahren sein Studium abzubrechen. Da muss man aber entgegenstellen dass 2 Jahre doch relativ wenig sind im Vergleich zu 40 Jahren die man sich dann durchbeißen muss wenns doch nichts war. Suicide hat schon recht mit Phasen ohne Motivation, aber mehr als ein Jahr sollten die dann auch nicht dauern.Von daher würde ich folgende Vorgehensweise vorschlagen:1. Du informierst dich ausgiebig über alle irgendwie erdenklichen Berufsfelder die für dich in Frage kommen. Auch kreativ denken an welche die dir vlt noch nicht in den Sinn gekommen sind. Was soziales z.B. -> beugt vor dass du nach einer Entscheidung nochmal ins zweifeln kommst. Vielleicht kommt ja was raus auf das dein Mathestudium sogar passt.2. Du testest diesen Beruf in der Praxis. D.h. z.B. bei Trading entweder ein Praktikum im relevanten Bereich oder selbständige Beschäftigung mit dem Thema. Zu automatischen Handelssystem etc. gibts Bücher genug. (falls du was sinnvolles findest meld dich bei mir, bin auch Trader )Wenn die Semesterferien dazu nicht reichen mach notfalls ein Urlaubssemester.-> dann siehst du in real life Motivation dafür hast oder nicht.3. Du suchst dir einen Weg wo du von deiner jetzigen Ausgangsbasis am besten zu dem Beruf kommst. Wenn du z.B. in der BWL was findest (die auch sehr trocken sein kann) könntest du dir z.B. die BWL aus deinem jetzigen Studium anrechnen lassen und sie dann in wenigen Semestern fertig machen. Ich weiß nicht wie arbeitsaufwendig dein Studium ist aber ein Medizinstudent könnte nen BWL Bachelor in maximal 4 Semestern machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Il Principe 1 Beitrag melden Juni 15, 2010 geantwortet Hallo Jungs, erstmal vielen vielen Dank für eure sehr ausführlichen Antworten und Hilfestellungen soweit. Hätte ich nicht mit gerechnet. Im Moment bin ich leider zu Müde um noch ausführlich zu antworten, werde das aber im Laufe des morgigen Tages nachholen. Beste Grüße, Il Principe Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
blade_runner 8 Beitrag melden Juni 16, 2010 geantwortet Mir sind grad noch 2 Sachen eingefallen. Einmal wäre es auch noch eine für die BWL Fortsetzung eine Alternative jetzt doch noch die 1,5 Jahre zu machen und zwar mit Minimalaufwanddass es dich nicht sonderlich stresst. Wie gesagt ich kenne dein Studium nicht aber in manchen Studiengängen ist es möglich das man sich praktisch nur 2x im Jahr 4 Wochen vor den Prüfungen mit dem Stoff beschäftigt. Aber da würd ich mich über die nötige Note für den Master vorher erkundigen ;) Und eines was du noch wissen solltest. Laut deutscher rechtslage ist es faktisch unmöglich nach abgeschlossenem Bachelor nochmal in Deutschland was anderes grundständiges zu studieren. (Zweitstudienregelung)Zum Thema Berufseinblick: Eine gute Idee ist auch noch zu den Leuten die den Beruf ausüben der dich interessiert einfach mal hingehen und ihnen "über die Schulter schauen". Die meisten erklären dir gerne ein wenig was wenn sich jemand für ihre Arbeit interessiert. So bekommt man einen sehr guten Einblick in den Arbeitsalltag. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen