als Deutscher in Wien studieren?

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Würde mich einfach mal interessieren? Stimmt es, dass Österreicher Deutschen gegenüber eher unfreundlich gestimmt sind? Ich kann mir das nämlich nicht so richtig vorstellen, gehört habe ich es aber schon oft... Hat jemand Erfahrungen?

Ich will übrigens nichts über den Ruf der Uni Wien, den Vergleich zum deutschen Studium etc. hören, da bin ich mich schon selbst am informieren. Mich interessiert nur die Art der Wiener :rolleyes:. Offener? Interessiert an Deutschland oder denken sie wir wären arrogant? Plaudert mal bitte...

Danke im voraus! ;-)

bearbeitet von Život

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Würde mich einfach mal interessieren? Stimmt es, dass Österreicher Deutschen gegenüber eher unfreundlich gestimmt sind?

Hi Život,

absolut nicht.

Mich interessiert nur die Art der Wiener :rolleyes:. Offener? Interessiert an Deutschland oder denken sie wir wären arrogant? Plaudert mal bitte...

Meiner Erfahrung nach sind die Wiener viel offener als Deutsche. Man wird mit offenen Armen empfangen.

Es wird ab und an mal ein Witz gemacht, aber die Witze sind niemals bösartig.

Es lässt sich hier sehr gut leben. Wegen den Leuten solltest du dir wirklich keine Sorgen machen. Wenn sonst alles für dich passt, dann wage den Schritt. Du wirst es nicht bereuen.

lg

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Danke für die schnelle Antwort! Hört sich auf jeden Fall schon mal gut an. Die Stadt hat wie ich finde sehr viel zu bieten, vielleicht komm ich ja. :rolleyes:

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Es kommt ganz stark darauf an von wo aus Deutschland du kommst und was für einen Dialekt du sprichst. Du musst schon damit rechnen, dass du hin und wieder gehänselt wirst, wenn du nicht auf den Mund gefallen bist, dürfte das aber kein Problem sein.

Wenn du offen und nett zu den Leuten bist, dann werden sie es auch zu dir sein. Vermeide es irgendwie herablassend über das kleine Österreich zu reden und zeige Begeisterung für die Wiener Kultur und du wirst mit offenen Armen aufgenommen werden.

Ein Tipp noch: Sage niemals Östreich, damit machst du dir schnell Feinde... :wub:

Wenn du noch fragen hast kannst du mir gern eine PN schreiben!

lg

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In Österreich gibt es offenen und gewünschten Rassismus gegenüber Deutschen, die hier bei uns Piefkes genannt werden. Deutsche sind im Allgemeinen nicht gerne gesehen. Das ist Fakt.

Aber wenn jemand gut drauf, freundlich und fröhlich ist, ist dieser Mensch gerne und herzlich aufgenommen. Die Wiener sind im allgemeinen grundsätzlich sehr verschlossene Menschen. Und du wirst feststellen, dass du wenige Wiener kennenlernen wirst. Es gibt wenige wirkliche Wiener, und die sind eher in ihrer eigenen Welt. Ich bin selber Österreicher und neuen Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen. Aber ich habe selber 4 oder 5 Jahre benötigt, um überhaupt mal echte Wiener kennenzulernen. Die sind schon ein ganz eigenes Völkchen.

Und ich habe einige Freunde, die aus Deutschland eingewandert sind. Die haben mir schon oft berichtet, dass die Fremdenfeindlichkeit gegenüber Deutschen manchmal echt schlimm ist. So hab ich mal das Zimmer in meiner WG vermietet. Ein Mädel aus Deutschland hat sich die Wohnung angeschaut. Und sie meinte, dass sie diese fürchterliche Stadt so schnell wie möglich verlassen will. Denn sie habe sich vorher schon 10 Wohnungen angeschaut und würde ÜBERALL mit den Worten "Tut mir leid, an Deutsche vermieten wir nicht" abgewiesen... ;-)

Aber wenn du charmant und entspannt bist, wirst du hier viele Freunde finden.

Ein paar Grundregeln:

Nichts ist so, wie es scheint.

Brötchen heißen hier Semmel.

Es heißt gut und nicht lecker.

Wir tragen unsere Einkäufe in Sackerl und nicht in Tüten heim. Denn in Tüten kaufen wir Eis.

Eine Quarktasche ist eine Topfengolatsche.

Tomaten sind Paradeiser und Aprikosen nennen wir Marillen.

Wiener Würstchen solltest du vermeiden beim bestellen. Bestelle hier lieber Frankfurter.

Wir begrüßen uns auch nicht mit "Tach" sondern mit "guten Tag" oder "Grüß Gott"

Wenn du weißt, dass jemand einen Titel hat, dann begrüße diesen Menschen mit "Grüß Gott Herr Diplomingenieur", so er Diplomingenieur ist.

Im Zweifelsfall lieber einen Titel zu hoch als zu niedrig.

Wir trinken unser Bier nicht in Kneipen, denn dort treffen sich Burschenschafter und Studentenverbindungsleute. Wir trinken unser Bier in Beisln.

Ich hab dir hier mal die wichtigsten Worte zusammengestellt. Vermeide bitte wirklich alle diese bei euch gebräuchlichen Worte, und verwende die unsrigen. Du wirst dir VIEL leichter tun.

Um die österreichische Sprache besser zu lernen hier noch ein wirklich guter Linkf

Wie schon genannt wurde, vermeide wirklich jedwede Überheblichkeit Österreich und Österreichern gegenüber. Besonders als Deutscher!

Es gibt eine jahrhundertealte Geschichte, warum Österreicher Deutsche nicht mögen. Aber besonders die Nachkriegsjahre und der einsetzende Tourismus von Deutschen in Österreich hat hier dazu beigetragen, dass wir euch wirklich nicht mögen :-D

Österreich, und speziell Wien, funktioniert anders als Deutschland, obwohl wir die selbe Sprache sprechen. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Regeln und Gesetze sind dazu da, um Grundlegendes zu regeln. Aber es finden sich viele viele Ausnahmen in der Realität, und nicht überall wird genau hingeschaut. Man kann vieles "regeln".

Lass dich überraschen. Wien ist eine wunderschöne und spannende Stadt.

lg scientific

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Umso weiter entfernt dein Bundesland von Österreich ist,umso mehr wirst anecken, ich als Münchner hab z.B. keine Probleme mit jeglichen Österreichern.

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Sei bedacht mit zu direkter Äußerung deiner Meinung bei den Ösis.

Die sind oftmals nicht so direkt wie wir Deutschen. Da kannste ganz fix anecken. Selbst bei Leuten, die du etwas länger kennst. Immer schön durch die Blume.

Richtig graderaus nur bei sehr guten Kumpels.

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hallo Zivot,

aus deinem Nick schließe ich Jugo-Wurzeln? Dann wirst du dich in Wien pudelwohl und wie "zuhause" fühlen ;-)

Ich studiere selbst seit diesem Semester an der Uni Wien und mir gehen die Massen an deutschen Klugscheissern hier selbst auf den Sack.

Österreich ist NICHT wie Deutschland, was viele, die kommen, leider glauben. Hier ist alles etwas gemütlicher, lockerer, weniger geregelt, was ich persönlich sehr gut finde. Das Leben wird mit mehr Humor genommen als bei uns.

Ein Beispiel: Die Regelstudienzeit nimmt hier kein Mensch ernst, was unter deutschen Kommilitonen sehr oft auf totales Unverständnis stößt. Abgabetermin verpasst? Kurz mit dem Prof ein wenig "Schmäh führen" und schon ist die Sache geritzt. Scientific hat es ja schon beschrieben.

Die Wiener sind manchmal etwas muffig, bißchen wie in Berlin, erstmal etwas verschlossen, dann aber sehr herzlich und humorvoll.

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Ein Klassiker:

Österreicher: "Wir fahren schon seit drei Jahren mit der Messeinrichtung"

Piefke: "Aber sie haben doch noch keine Genehmigung?"

Ö: "Stimmt. Wir fahren trotzdem"

P: "Aber das dürfen sie doch nicht!"

Ö: "Eigentlich richtig. Aber die Genehmigung wird schon kommen"

P: "Wie geht das? Warum fahren sie schon?"

Ö: "Na, die Genehmigung wird schon kommen. Wozu lange fragen, ob wir dürfen???"

;-)

Ja, wir sind ein blumiges Land. Direkte Meinungsäusserung kann durchaus MEHR Probleme verursachen als lösen. Halte dich zurück.

lg scientific

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Oh, scheint ja spannender zu werden als ich gedacht habe. ;-) Also das man nicht an Deutsche vermietet ist das Letzte... :-D Werde versuchen mir ein Studentenwohnheim klarzumachen.

Diese Wörter werde ich mir auf jeden Fall aneignen. Danke scientific. :-D

Meine Familie kommt ursprünglich aus Bratislava (Preßburg), mit 5 kam ich nach Deutschland und habe als Kind auch jeden Sommer in dieser Stadt verbracht. Allerdings waren wir so gut wie nie in Wien. Ach so wie ist eigentlich das Verhältnis von Wienern zu Slowaken? So weit ich weiß denken Slowaken, dass Österreicher eingebildet sind. ;-) Sie beklagen zum Beispiel, dass sie deutsch lernen müssen und dort keiner auf die Idee kommt slowakisch zu lernen, was ich aber auch sehr gut verstehen kann. Život bedeutet übrigens Leben. ;-)

Bis jetzt habe ich nur einen Wiener kennengelernt und der war ganz nett. Sobald man sie nach dem Weg fragt, antworten sie auch ziemlich genau und fragen nach wo man herkommt, Gespräche verliefen auf jeden Fall lockerer als in Deutschland.

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Du darfst diese Freundlichkeit nicht überbewerten. Das is so ähnlich wie bei den Amis, nur nicht so überschwenglich.

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Wie scientific schon geschrieben hat, benutze unbedingt die österreichischen Wörter für alles! (Die sind ja auch schöner, wenn wir ehrlich sind :D)

Die wichtigsten hat scientific eh schon auf gezählt, aber hier noch ein paar:

Vermeide das Wort Ösis!!!

Vermeide das ne und nen. In Österreich bestellt man ein Bier und nicht nen Bier! (Fortgeschrittene und Bayern dürfen auch gern a Bier bestellen.)

Wichtiges Wort im Wiener Jugendslang ist ur. Praktisch überall als Steigerung anwendbar. Ur cool, ur arg, ur leiwand!

Pfannkuchen sind Palatschinken

Es gibt in Österreich keine Apfelsinen

Begrüßungen: Guten Tag, Tag, Servus, Hallo, Grüß Gott, Grüß dich, Grüß sie, Habidere, Morgen...

Verabschiedungen: Servus, Baba, Tschau, Auf Wiedersehen...

Aber du wirst dich in der schönsten Stadt der Welt schon zurecht finden!

PS: Slowaken sind beliebter als Deutsche, also spiel ruhig die Slowaken-Karte aus, vor allem wenn du super Deutsch sprichst ;-)

lg

bearbeitet von Haus

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Wie scientific schon geschrieben hat, benutze unbedingt die österreichischen Wörter für alles!

Ja kriech ihnen auch richtig tief in den Arsch. Damit sie dich dann doch evtl, im Fall der Fälle, mögen... Man kann´s auch übertreiben.

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@Haus:

Ha! Ist ja wie "ne" neue Sprache! ;-) Ja, ich denke da gewöhn ich mich dran. Die Erfahrungen werden mir auf jeden Fall gut tun. Wien ist soweit ich weiß die Stadt mit der höchsten Lebensqualität.

@Nivel:

Also es ist schon wichtig das man sich anpasst... Ansonsten könnte ich ja auch in Deutschland studieren. Ich suche ja gerade was neues, da kriech ich doch niemanden in den Arsch. Bin ich dir in den Arsch gekrochen als ich deutsch gelernt habe? :-D

bearbeitet von Život

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Wie scientific schon geschrieben hat, benutze unbedingt die österreichischen Wörter für alles!

Ja kriech ihnen auch richtig tief in den Arsch. Damit sie dich dann doch evtl, im Fall der Fälle, mögen... Man kann´s auch übertreiben.

Ach komm. In Bayern ist es genauso. Willst du nicht die ganze Zeit als Preuße bezeichnet werden, dann sagst du halt auch mal "Grüß Gott" und bestellst dir halt ein Fleischpflanzerl statt einer Bulette. Wie heißt es so schön: Wenn du in Rom bist, tue es wie die Römer.

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Ja, ich glaub wir haben Zürich abgelöst... Wenn du Bratislava magst, dann wird dir Wien auch gefallen.

Wie scientific schon geschrieben hat, benutze unbedingt die österreichischen Wörter für alles!

Ja kriech ihnen auch richtig tief in den Arsch. Damit sie dich dann doch evtl, im Fall der Fälle, mögen... Man kann´s auch übertreiben.

Nein, wenn man in einem anderen Land ist, passt man sich normalerweise den Sitten an. Außer man ist deutscher Tourist am Ballermann... ;-)

lg

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Wie scientific schon geschrieben hat, benutze unbedingt die österreichischen Wörter für alles! (Die sind ja auch schöner, wenn wir ehrlich sind :D)

Die wichtigsten hat scientific eh schon auf gezählt, aber hier noch ein paar:

Vermeide das Wort Ösis!!!

Ösi ist GANZ böse :-)

Vermeide das ne und nen. In Österreich bestellt man ein Bier und nicht nen Bier! (Fortgeschrittene und Bayern dürfen auch gern a Bier bestellen.)

Um es genau zu artikulieren ein "a" reicht schon. Und in Wien bestellt man eigentlich "a Kriagl" was soviel bedeutet wie "ein Krügerl". Egal ob im Krug oder Glas.

Oder "a Seidl". Ist ein kleines Bier (0,3-0,33l)

Kannst auch einen "Pfiff" bestellen. Das ist ein Bier der Größe 0,2 Liter. In manchen Bars bekommst du ausschließlich einen Pfiff. Z.B ein der Bar wo ich arbeite. ;-)

Wichtiges Wort im Wiener Jugendslang ist ur. Praktisch überall als Steigerung anwendbar. Ur cool, ur arg, ur leiwand!

Mittlerweile kann man auch "ur" alleine benützen. (Ach ja, wir benutzen nicht, wir benützen!!! Benutzt werden z.B. Frauen, wenn es nur um Sex geht.)

"Hat es dir gefallen?" "Ja, ur!!!"

Pfannkuchen sind Palatschinken

Es gibt in Österreich keine Apfelsinen

Begrüßungen: Guten Tag, Tag, Servus, Hallo, Grüß Gott, Grüß dich, Grüß sie, Habidere, Morgen...

Verabschiedungen: Servus, Baba, Tschau, Auf Wiedersehen...

Aber du wirst dich in der schönsten Stadt der Welt schon zurecht finden!

lg

Danke für das Kompliment :-)

Ach ja, noch eine Besonderheit:

"Dieses Jahr" heißt "Heuer". Und es gibt in Wien sogenannte "Heurige". Das können einerseits Erdäpfel (Kartoffeln) aus dem aktuellen Jahr sein, aber in Wien sind da eher Weinschenken gemeint, die direkt beim Weinbauern angesiedelt sind. In Wien gibt es nämlich beträchtlichen Weinbau als einziger Hauptstadt weltweit. Beim Heurigen ist es "gemütlich" und man bekommt teilweise sehr günstig ausgezeichneten Wein. Auch international ausgezeichnete Weine. Beim Heurigen gibt es gute Hausmannskost vom Surbratl über Wienerschnitzel bis hin zu Blunzen (Blutwurst) mit Erdäpfelgröstel und Kren (Bei euch Meerrettich genannt).

Solltest du länger in Wien sein, kann ich dir den Besuch bei einem Heurigen nur dringend anraten. Aber nicht die Touristenheurigen in Grinzing oder Neustift, sondern eher in Stammersdorf, Jedlersdorf und Strebersdorf.

Die Straßenbahn heißt in Wien "Bim" und ist männlich. Hier fahren wir nicht mit "der 41er" sondern mit "dem 41er".

Was auch noch zu beachten ist, die Buslinien haben ein "A" hinten dran. Und der österreichischen Sprache gemäß fährt man z.b. mit dem "Vierziga" was die Straßenbahnlinie 40 meint, und mit dem "Vierzig A", was den Bus 40A meint. Für nichtösterreicher ist der sprachliche Unterschied fast unhörbar. ;-)

Bei uns "geht es sich aus" oder es "geht sich nicht aus". Eine universell einsetzbare Redewendung. Die zeitlich, örtlich, finanziell, emotional usw. verwendbar ist.

Blöd wird es, wenn sich etwas "ned ausgeht"...

Auf "heast" wirst du oft stoßen und "Oida". Oida heißt soviel wie "Alter". Das kann man aber auch zu jungen Mädchen sagen. :-)

Und ich kann dir noch das Buch "Tante Jolesch" Link empfehlen. Darin erfährst du, was es WIRKLICH mit der Wiener Gemütlichkeit und dem berühmten Kaffeehaus auf sich hat. Du wirst danach die Wiener etwas besser verstehen. ;-)

lg scientific

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Mmh komisch, Haus. Ich erwarte von nem Besucher nicht, daß er meinen Dialekt kann. Ich spreche z.T. sogar in seiner Sprache mit ihm, wenn er meine nicht beherrscht.

Aber das sollte ich wohl abstellen, was?^^ Nee doch. Was fällt denen eigentlich ein, meine schöne Stadt zu besuchen, ohne vorher nen Sprachkurs absolviert zu haben.

Ach komm. In Bayern ist es genauso. Willst du nicht die ganze Zeit als Preuße bezeichnet werden, dann sagst du halt auch mal "Grüß Gott" und bestellst dir halt ein Fleischpflanzerl statt einer Bulette.

Würde mit nicht im Traum einfallen. Jedenfalls nicht um jemandem nen Gefallen zu tun. Ich bin Preuße. Und? Kann man mich auch so nennen, wenn man will. Wer mich deswegen ablehnt, hat scheinbar den Schuss nicht gehört..

bearbeitet von Nivel

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Wichtiges Wort im Wiener Jugendslang ist ur. Praktisch überall als Steigerung anwendbar. Ur cool, ur arg, ur leiwand!

Mittlerweile kann man auch "ur" alleine benützen. (Ach ja, wir benutzen nicht, wir benützen!!! Benutzt werden z.B. Frauen, wenn es nur um Sex geht.)

"Hat es dir gefallen?" "Ja, ur!!!"

Bin gerade verwirrt, im hochdeutschen heißt es aber schon benutzen oder? :-)

Solltest du länger in Wien sein, kann ich dir den Besuch bei einem Heurigen nur dringend anraten. Aber nicht die Touristenheurigen in Grinzing oder Neustift, sondern eher in Stammersdorf, Jedlersdorf und Strebersdorf.

Gibt aber auch im 8. einen netten Heurigen.

Auf "heast" wirst du oft stoßen und "Oida". Oida heißt soviel wie "Alter". Das kann man aber auch zu jungen Mädchen sagen. :-)

Oida ist aber auch allein als Ausruf der Verwunderung oder Verzweiflung benützbar. (Auf die Betonung achten!)

Mmh komisch, Haus. Ich erwarte von nem Besucher nicht, daß er meinen Dialekt kann. Ich spreche z.T. sogar in seiner Sprache mit ihm, wenn er meine nicht beherrscht.

Aber das sollte ich wohl abstellen, was?^^ Nee doch. Was fällt denen eigentlich ein, meine schöne Stadt zu besuchen, ohne vorher nen Sprachkurs absolviert zu haben.

Ein Studium dauert meist länger als ein Kurzurlaub... Wenn ich in Deutschland studiere, passe ich mich auch den Gepflogenheiten an. Wir sagen ja nicht, dass er seine Identität aufgeben soll.

lg

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Mmh komisch, Haus. Ich erwarte von nem Besucher nicht, daß er meinen Dialekt kann. Ich spreche z.T. sogar in seiner Sprache mit ihm, wenn er meine nicht beherrscht.

Aber das sollte ich wohl abstellen, was?^^ Nee doch. Was fällt denen eigentlich ein, meine schöne Stadt zu besuchen, ohne vorher nen Sprachkurs absolviert zu haben.

Ach komm. In Bayern ist es genauso. Willst du nicht die ganze Zeit als Preuße bezeichnet werden, dann sagst du halt auch mal "Grüß Gott" und bestellst dir halt ein Fleischpflanzerl statt einer Bulette.

Würde mit nicht im Traum einfallen. Jedenfalls nicht um jemandem nen Gefallen zu tun. Ich bin Preuße. Und? Kann man mich auch so nennen, wenn man will. Wer mich deswegen ablehnt, hat scheinbar den Schuss nicht gehört..

Du kannst in Österreich GERNE deutsch sprechen. Du wirst wahrscheinlich höflich behandelt werden. Und hintenrum wirst du dann beschimpft. Manchmal auch offensiv.

Du kannst gerne ein Wiener Würstchen mit einem Brötchen bestellen und dir das in einer Tüte reichen lassen. Kein Problem. Wenn du es einfacher haben willst, und akzeptiert werden willst, dann solltest du aber die Worte verwenden, die man im Gastland verwendet.

Diese Einstellung, die du uns hier vermittelst ist eine der Hauptursachen, warum Deutsche in Österreich nicht gerne gesehen sind. :-)

lg scientific

PS: @Haus. Was ist schon "Hochdeutsch"??? Wir sprechen genau so Neuhochdeutsch mit vielen baiuwarischen, slawischen und jiddischen Einsprengseln. Und bei uns heißt es eben benützen und nicht benutzen. :-)

Und erzähl mir nicht, dass man in Deutschland "dialektfreies Hochdeutsch" spricht...

Deutsche Dialekte

PPS:

Der Ansturm deutscher Studenten macht unseren Medizinunis schwer zu

schaffen. Das Problem: wir müssen deutsche Bewerber gleich behandeln

wie die Österreicher.

Die Lösung: Der Numerus austriacus medicinalis. Ein Eignungstest,

der deutsche und österreichische Bewerber mit völlig identischen

Fragen aus dem praktischen medizinischen Alltag konfrontiert. (Die

dezente Heranziehung minimal identitätsstiftender Austriazismen muss

dabei erlaubt sein.)

Die Eignungstestfragen:

1. Ein wamperter Tschecherant steht blunznfett mit einer Eitrigen

auf einem Fensterbankl im Mezzanin. Sind notfallmedizinische

Maßnahmen aus ärztlicher Sicht angezeigt?

2. Darf raunzendes Pflegepersonal scheanglnden Tachinierern ein

Jaukerl geben, während diese büseln?

3. Sie besuchen ein Wiener Kaffeehaus und geben sich als

Medizinstudent(in)im 1. Semester zu erkennen. Die korrekte Anrede

durch den Ober lautet:

a. Herr/Frau Metzgerlehrling

b. Awezahrer & BAföG-Zutzler

c. Herr/Frau Doktor oder gleich Herr/Frau Medizinalrat.

4. Ein Zniachtl von einem Patienten verkutzt sich: Seine Birne sieht

plötzlich aus wie ein Paradeiser. Ist es korrekt, die Birne des

Patienten einzufatschen, sollte man ihm ein Pulverl geben oder

reicht es, wenn er ein gutes Papperl bekommt?

5. Wären die obgenannten Methoden geeigneter, wenn unser Patient

statt dem Friedhofsjodler ein Schlagerl gehabt hätte?

7. Muss jemand mit marodem Beuschl, der fesch weitertschickt, den

Löffel abgeben?

8. Ein schaasaugerter Patient reißt einen Stern. Nach dem Buserer

hat er einen Dippel. Er hat einen ziemlichen Fetzen. Er speibt sich

in der Notaufnahme an. Kann zum entfernen des Gespiebenen auch der

Fetzen des Patienten verwendet werden? Wenn nein - warum nicht?

9. Ein verwoadaglter, nicht assekurierter Strassenmusiker kommt mit

der Quetschn am Arm ins Spital. Die Quetschn wird nicht behandelt.

Kann er mit der Quetschn am nächsten Tag wieder musizieren?

10. Ein Chirurg darf nicht tramhappert sein, sondern muß bei seiner

Hackn aufpassen wie ein:

a. Schuhmacher(in)

b. Engelmacher(in)

c. Haftelmacher(in)

11. Unterm Bett eines Patienten liegt ein Lurch. Was tun sie?

a. Lassen sie die Station evakuieren und verständigen das

amphibische Institut.

b. Sie versuchen mit Hilfe des Patienten den Lurch zu fangen.

c. Sie rufen den Reinigungsdienst und lassen auch gleich den

Nachtscheam ausleeren.

bearbeitet von scientific

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Iwo. Ich hab auch ohne übermäßige Anbiederung lustige Zeiten mit coolen Leuten verbacht, die diesen Quatsch hinter sich gelassen haben.

Denn das Problem liegt nicht in irgendwelchen unterschiedlichen Dialekten, sondern in der Arroganz, daß Fremde gefälligst meinen Dialekt zu sprechen haben.. sonst sie doof.

Das ist doch bekloppt^^

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Iwo. Ich hab auch ohne übermäßige Anbiederung lustige Zeiten mit coolen Leuten verbacht, die diesen Quatsch hinter sich gelassen haben.

Denn das Problem liegt nicht in irgendwelchen unterschiedlichen Dialekten, sondern in der Arroganz, daß Fremde gefälligst meinen Dialekt zu sprechen haben.. sonst sie doof.

Das ist doch bekloppt^^

Siehst du, deswegen sind "die Deutschen" nicht nur in Österreich unbeliebt :-)

Es ist ja nicht so, dass du gezwungen wirst, den Dialekt zu reden. Das was du verabsäumst und offenbar nicht erkannt hast, ist die Tatsache, dass man mit der Sprache und dem Dialekt eines Gebietes auch die Kultur und Mentalität dieser Gegend kennenlernt. Die Sprache ist nur der hörbare Teil eines wesentlich größeren Konstruktes, das sich Kultur nennt.

Die selben Worte haben ein paar Kilometer weiter oft eine ganz andere Bedeutung! Daran bin ich einmal fast mit einer Partnerin gescheitert. Sie Kärntnerin, ich Oberösterreicher. Wir verwendeten die exakt selben Worte in vollkommen unterschiedlicher Bedeutung. Sie war beleidigt, und ich hab sie gelobt. Sie hat mich einfach nicht verstanden...

Wenn du die regionale Sprache aufnimmst, wirst du die kleinen und höchst interessanten Feinheiten und Unterschiede lernen, mit der die Menschen dort die Welt erleben. Du lernst, was wichtig ist, und was nicht wichtig ist. Und damit kannst du viel besser auf die Menschen eingehen, als mit der preussischen Dampfwalze. Warum glaubst du, scheitern so viele Deutsche in Österreich? "Mensch, die sprechen doch auch Deutsch! Warum sind die so anders?" Ich kenne da einige Beispiele - auch prominente - die als Deutsche grandios gescheitert sind, weil sie nicht bereit waren, auf die dezenten und groben Unterschiede einzugehen, die zwischen Deutschland und Österreich bestehen. Die haben das alle auf die Sprache reduziert, nichtsahnend, dass da viel mehr dahinter steckt.

lg scientific

bearbeitet von scientific

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PS: @Haus. Was ist schon "Hochdeutsch"??? Wir sprechen genau so Neuhochdeutsch mit vielen baiuwarischen, slawischen und jiddischen Einsprengseln. Und bei uns heißt es eben benützen und nicht benutzen. :-)

Und erzähl mir nicht, dass man in Deutschland "dialektfreies Hochdeutsch" spricht...

Schon klar, dass es bei uns benützen heißt, aber in der Schriftsprache heißt es bei uns auch benutzen oder?

Der Ansturm deutscher Studenten macht unseren Medizinunis schwer zu

schaffen. Das Problem: wir müssen deutsche Bewerber gleich behandeln

wie die Österreicher.

[.....]

Musste gerade so lachen! Das wäre natürlich eine Lösung, muss nur noch für die Bundesländer angepasst werden und wir haben endlich das "die Deutschen nehmen uns die Studienplätze weg" geraunze eliminiert.

lg

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Zu wenig Lokalnationalismus, oder was ist grad dein Problem?

Wenn in Berlin einer ne Semmel bestellt und die gerne im Sackerl haben möchte.. dann kriegt er das.. ohne daß man hinterher über seine Herkunft herziehen muss. Naja. Ihr seid ja nicht alle so. Drum kann´s mir auch wurst sein.

Bei diesem überholten Nationalismus aus der Zarenzeit kann man eh nur müde schmunzelnd weggehen.. da helfen keine Argumente.

drum tu ich das nu^^

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