Limiting Beliefs knacken

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Neulich habe ich einen Glaubensatz im Set reframed, und nachdem die Frau ihren neuen Glaubensatz aufgesagt hat,

fragte sie mich leicht skeptisch, ob sie sich dabei nicht selbst belügen würde.

Ich sah mir ihren alten Glaubensatz an, den wir zuvor aufgeschrieben haben und fragte sie, ob sie sich nicht die ganze Zeit

selbst anlog, als sie sich für ihren alten Glaubesatz hielt.

Diese intuitive Intervention fühlte sich mächtig an, wir standen da und wussten um diese Bedeutung, ohne es erklären zu können oder zu wollen.

Glaubensätze sind geil - Sie sind unsere Orientierungen, ohne sie wären wir hilflos,

aber sie sind nicht wir, sie sind auch nur eine Idee von...

Und das ziemlich vage - Glaubensätze sind immer Metamodellverletzungen.

Verzerrt, generalisiert und vage, das sind sie.

Sie lassen uns unsere Inhalte selbst füllen, wie so ein Rahmen, den wir mit Inhalten füllen,

Reframing ole.

"Ich bin nur mittelmaß" steht für den 0815 Menschen ersteinmal da wie ein Brett, alles was er dann auch macht, alles wird irgendwie schlecht, fad.

Selbst wenn er aus seiner Sicht zufällig eine Frau anspricht, es war eben Zufall, oder Glück, bestenfalls Schicksal..

"Ich bin nur Mittelmaß" aus dem Kopf zu kriegen, ist für den Menschen nicht wirklich drinn, denn er ist nur mittelmaß, er wird vermutlich nicht wirklich

nach Lösungen suchen, denn sein Glaubensatz limitiert ihn.

Völlig egal, ob dieser Glaubensatz von jemand anders stammt, was er meistens tut, denn es war immer zuerst jemand anders da, der was zu sagen hatte.

Völlig egal, was denjenigen dazu brachte den anderen Mittelmaß zu nennen, es bleibt wie es ist, das Ding sitzt, und macht humbug.

Was kann Mensch also tun?

Ich bin Mittelmaß

Ich bin genial

öhm, sagt der Mensch der mittleren Maße, da lüge ich mich doch an.

Ja und nein ;)

Der Glaubensatz wird ihn daran hindern sich genial zu fühlen, wo kämen wir denn hin, wenn wir einen Glaubensatz einfach so überdenken könnten,

dann wären wir alle genial, oder reich, gesund, oder robust.

Das geht nun wirklich nicht..

Doch.

Wir ziehen beim alten Glaubensatz den Stecker, und zwar folgendermaßen:

Zunächst einmal höre genau hin, was Deine innere Stimme Dir sagt und schreibe es auf, z.B. ich kann es nicht, es wird schief gehen, warum sollte es mir gelingen, du bist inkompetent, du kriegst keine ab, du hast keinen Erfolg bei Frauen usw.

Jetzt sage diese Sätze, aber mit einer veränderten Geschwindigkeit.

A) mit doppelter Geschwindigkeit. So hört es sich an, wenn man eine Kassette mit mehrfacher Geschwindigkeit überspielt.

B) g a n z l a n g s a m.

Sicher erinnerst Du Dich noch an die Stimme von Mickey Mouse. Gut, dann sage den Satz mit Mickey Mouse Stimme. Sage den Satz mehrfach. Alternativ kannst Du Dir dabei auch die Nase zuhalten. Dann klingt der Satz noch merkwürdiger und unglaubwürdiger.

Wenn Du das tust, kannst Du schon bald den Satz nicht mehr ernst nehmen und anstatt Dich davon beeindrucken zu lassen, kannst Du beim nächsten Mal darüber lachen.

Zum Abschluss such Dir einige Kinderlieder heraus und singe den Satz auf den Rhythmus dieses Kinderliedes, z.B. Balu der Bär, Heidi, Benjamin Blümchen etc.

Deine Limitierung ist geknackt.

Viel Spass !

Peace

Sat

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Hey Sat,

vielen Dank für diesen wertvollen Post. Ich kann die Wirksamkeit der Methode voll bestätigen. Und an dieser Stelle noch ein kleiner Nachtrag von mir, eben weil es gerade so gut passt: Dieses Vorgehen funktioniert nicht nur bei Glaubenssätzen, sondern auch bei unangehmen Situationen, die dem einen oder anderen von uns manchmal im Kopf herumspuken und die Laune verderben.

Euer Chef hat euch runtergeputzt? Euer Set ist so richtig in die Hose gegangen? Viele Menschen repräsentieren das als inneren Film oder erleben einen doch recht düsteren inneren Dialog, wenn sie an solche Momente zurückdenken. Und da greift das selbe Prinzip. Lass den inneren Film wie einen Slapstick aus dem letzten Jahrhundert ablaufen, in schwarzweiß, etwas schneller und im Hintergrund z.B. Zirkusmusik. Alternativ sieh deinen Gegenüber als stilisierte, ruhig etwas alberne Comicfigur und lass z.B. die Titelmelodie der Simpsons laufen. Verändere die Stimme deines Gesprächspartners oder deines inneren Dialogs so, dass es schlicht lächerlich wirkt, was er /sie von sich gibt. Oder mache einen s/w- Schnappschuss des Geschehens, packe es in einen alten, verstaubten Rahmen und hänge das Bild ein paar Meter weg von dir an die Wand. Experimentiere. Ich denke das Prinzip sollte verständlich sein :-)

Cheers,

Tsukune

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Interessanter Beitrag!

Wie ist das, lässt du den Content - also die Rechtfertigung hinter dem Glaubenssatz - völlig unberührt?

Eine 35-jährige, unverheiratete Sekretärin etwa hat jeden Grund, sich nicht genial zu fühlen, und wird es schwer haben, sich selbst den "neuen" Glaubenssatz abzukaufen - egal, mit welchen Tricks man arbeitet.

Generell kenn ich eher die Methode, diese Verallgemeinerungen - denn das sind Glaubenssätze nunmal - aufzubrechen, indem man fragt: Worin bist du besser als Mittelmaß? Worin hast du Talent? Was konntest du als Kind besonders gut? Kannst du gut mit Menschen? Bist du gut in Mathe? usw., usf...

...das gute Gefühl, etwas gut zu können, abzurufen, zu ankern und dann auf andere Bereiche zu übertragen.

Explizit schlechte Erinnerungen abzuschwächen (das Mädel deiner Träume ist mit dem "Konkurrenten" abgerauscht, o.Ä.), kann mit dem Verändern dieser Erinnerung ("Itchy&Scratchy-Musik hinterlegen") sehr gut bewerkstelligt werden, das stimmt schon.

bearbeitet von Kino

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Wie ist das, lässt du den Content - also die Rechtfertigung hinter dem Glaubenssatz - völlig unberührt?

Eine 35-jährige, unverheiratete Sekretärin etwa hat jeden Grund, sich nicht genial zu fühlen, und wird es schwer haben, sich selbst den "neuen" Glaubenssatz abzukaufen - egal, mit welchen Tricks man arbeitet.

Da kommen jetzt aber heftig deine Glaubenssätze durch. Warum sollte eine 35jährige unverheiratete Sekretärin sich nicht genial fühlen? Oder der Supermarktverkäufer? Jeder kann sich genial fühlen, nur sind ihre Erfolge vielleicht anders als deine.

35 Jahre: bestes Alter, unverheiratet: alle Möglichkeiten, Sekretärin: guter Beruf

Anders gesagt: sie sorgt selbst für sich, ist auf keinen Mann angewiesen, und ist nicht an einen Mann und Kinder gebunden, sondern kann z.B. tolle Urlaube machen ...

Das nennt man dann Refraiming...

Danke Satsang und Tsukune!

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Wie ist das, lässt du den Content - also die Rechtfertigung hinter dem Glaubenssatz - völlig unberührt?

Eine 35-jährige, unverheiratete Sekretärin etwa hat jeden Grund, sich nicht genial zu fühlen, und wird es schwer haben, sich selbst den "neuen" Glaubenssatz abzukaufen - egal, mit welchen Tricks man arbeitet.

Generell kenn ich eher die Methode, diese Verallgemeinerungen - denn das sind Glaubenssätze nunmal - aufzubrechen, indem man fragt: Worin bist du besser als Mittelmaß? Worin hast du Talent? Was konntest du als Kind besonders gut? Kannst du gut mit Menschen? Bist du gut in Mathe? usw., usf...

...das gute Gefühl, etwas gut zu können, abzurufen, zu ankern und dann auf andere Bereiche zu übertragen.

Explizit schlechte Erinnerungen abzuschwächen (das Mädel deiner Träume ist mit dem "Konkurrenten" abgerauscht, o.Ä.), kann mit dem Verändern dieser Erinnerung ("Itchy&Scratchy-Musik hinterlegen") sehr gut bewerkstelligt werden, das stimmt schon.

Viele Wege führen nach Rom,

das was Du vorschlägst ist schlichtweg diese Metamodell Verletzung durch kontext oder Bedeutungsreframing auszuhebeln.

Funktioniert auch prächtig im Set, nur, wenn jemand hier liest, denke ich ist es für den Leser hilfreicher eine Strategie zu nutzen die schnell, hilfreich und jederzeit abrufbar ist, ohne

den Coach zu aquirieren zu müssen.

siehe auch tsukunes Beitrag, und das Spiel mit den Submodalitäten. Kommt hier auch auf den einzelnen an, ob er seine Glaubensätze innerlich visuell repräsentiert, oder gedanklich über

den Kontext.

Peace

Sat

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Da kommen jetzt aber heftig deine Glaubenssätze durch. Warum sollte eine 35jährige unverheiratete Sekretärin sich nicht genial fühlen? Oder der Supermarktverkäufer? Jeder kann sich genial fühlen, nur sind ihre Erfolge vielleicht anders als deine.

35 Jahre: bestes Alter, unverheiratet: alle Möglichkeiten, Sekretärin: guter Beruf

Anders gesagt: sie sorgt selbst für sich, ist auf keinen Mann angewiesen, und ist nicht an einen Mann und Kinder gebunden, sondern kann z.B. tolle Urlaube machen ...

Ich hab nirgendwo behauptet, dass das nicht so sein kann.

Allerdings hab ich das Wort "genial" sehr viel wörtlicher genommen als du. Während du es eher als schwammiges Adjektiv im Sinne von "gut" benutzt, meinte ich das "genial", das man fühlt, wenn man grade den Nobelpreis überreicht bekommt. wink.gif

ZITAT(satsang)

das was Du vorschlägst ist schlichtweg diese Metamodell Verletzung durch kontext oder Bedeutungsreframing auszuhebeln.

Reframest du denn nicht auch - in dem Fall die schlichte Semantik hinter den Worten?

Anders formuliert: Ist nicht ALLES schlichtes Reframing? smile.gif

Generell ist ein "ich fühle mich durchschnittlich" wohl entweder als Verzerrung oder als Verallgemeinerung anzusehen.

[EDIT] ...du hast da einen Stein ins Rollen gebracht, ich les mir grade hochinteressiert Dilts' Patterns durch... also hab ich mich getäuscht, es gibt wesentlich mehr als nur Reframing... smile.gif [/EDIT]

Der Beitrag wurde von Kino bearbeitet: Heute, 08:30 PM

bearbeitet von satsang

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Ist nicht ALLES schlichtes Reframing? :wub:

ja, das ist es, selbst SOM Patterns sind nichts als reframing, finde ich.

Interessanterweise kann man durch einen reframe die Wahrnehmung ändern, aber genauso durch kunstvoll angewandte Sprachmuster von zb Erickson,

was auch nichts anderes ist, als ein vager, unpräziser Rahmen, den der Protagonist dann selbst mit Inhalt füllt.

Diese scheinbare Widersprüchlichkeit finde ich am interessantesten.

Im Set habe ich festgestellt, dass ich einen Mix verwende aus Metamodell, Tranceinduktion mittels Sprachmuster, und provokantem Pacing ala frank farrelly,

der, wie ich finde, leicht zu modellieren und sein frame sehr cocky ist.

Hauptsache Fun :)

Peace

Sat

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was auch nichts anderes ist, als ein vager, unpräziser Rahmen, den der Protagonist dann selbst mit Inhalt füllt.

Siehe Cold Reading. :wacko:

...stimmt, Farrelly, Provocative Theory, da hab ich noch irgendwo ein Buch rum liegen... den werd ich mir demnächst vornehmen.

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:rofl: :rofl: :rofl: :rofl: :rofl: :rofl: ich kann Donald Duckers Stimme perfekt nachbilden in meinem Kopf. Ich muss jedesmal

lachen wenn sich die LBs melden und ich Ducks Stimme wiederhole. Ich bin gespannt ob das auch längerfristig

funktioniert.

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