Depressionen (kein PU!)

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Hallo,

vorab: Ich habe mich eben neu angemeldet da ich mit meinem alten keinen Thread aufmachen konnte, da ich aber in letzter Zeit nicht mehr aktiv war, ist auch nicht so wichtig. Es gibt vielleicht noch geeignetere Foren solch ein Thema zu besprechen, jedoch empfinde ich die Meinung hier im Forum fast immer sehr hilfreich, da es hier ja um ein großes Thema, Persönlichkeitentwicklung, geht.

Ich fühle mich momentan den größten Teil des Tages traurig, verzweifelt und ängstlich, in den letzten Tagen werde ich sogar kurz panisch. Vor etwa zwei Monaten begann ich regelmäßig nachdem ich ins Bett ging, über das nach zudenken was einen jeden von uns wohl mal zum grübeln gebracht hat und auch noch wird: Was kommt nach dem Tod, was hat das Universum für einen Sinn, warum gibt es uns, sind wir einfach gottloses Leben und wie gestalte ich meine Zeit in der ich lebe?

Immer als ich daran gedacht habe und jetzt noch denke, bekomme ich Angst, panische Angst, weil mir bewusst wird, das mein Leben sehr kurz ist und danach unendlich lang nichts mehr kommen wird, außer dass sich mein Körper in tote Materie verwandeln wird, ich, also mein Körper, vielleicht in einer Blume (wie schön), einem Stein oder einem Komet stecken wird. Das ist wohl die sicherste Antwort auf die Frage: "Was kommt danach?" Aber sonst ist alles weg? Fühlen, Freude, Lieben. Langsam verstehe ich, warum sich so viele Menschen an einen Glauben klammern. Um diese Angst vor dem, was nach dem Tod kommt, zu verdrängen. Auch wenn ich immer gedacht habe, dass ist alles Quatsch. Dann rechne ich mir noch aus, wie lange ich noch leben werde. Wenn ich 60 werde, dann hatte ich mit 15 erst 1/4 meines Lebens gelebt. Heute, mit 20, ist es schon 1/3. Es scheint so schnell zu gehen.

In den letzten Wochen sind mir diese Tatsachen auch tagsüber in den Kopf geschossen. Und ich muss immer öfter daran denken, so dass ich in letzter Zeit so in Trance vor mich hinlebe, immer im Gedanken "was ist der Sinn meines Lebens, was ist dann nun, wenn ich sterbe?" Gestern zum Beispiel kam ein Elektroniker ins Haus um einen Fernseher für meine Eltern zu installieren (ja, dazu braucht man einen Fachmann). Als ich mir den so angeschaut habe, habe ich Panik bekommen, dass ich meine Lebenszeit mit Fernseher schauen vergeuden könnte, musste wieder an die selben Sachen denken und dann den Raum verlassen, weil mich das in dem Moment so panisch gemacht hat.

Ich will nicht, dass es noch schlimmer wird, ich will einfach, dass ich an sowas gar nicht denken muss, bis ich Tod bin. Epikur sagte mal "Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr." Recht hat er, aber es fällt so schwer nicht immer in die Gedanken zurückfallen.

Ich bin momentan in einer Situation, die dem Ganzen wohl nicht gerade förderlich ist. Ich habe mein Abitur vor ein paar Wochen gemacht, bin mir aber nicht sicher, wohin ich in meinem Leben gehen will. Für viele ist dieser Zeitpunk wohl die größte Freiheit und wohl die einzige Chance im Leben, sich seine Zukunft quasi einfach nur aussuchen zu können. Jura in Köln, Medizin in Berlin, BWL in Wien, Biologie in XYZ. Doch mir gibt das ganze ein komisches Gefühl, in eine fremde Stadt zu ziehen und mit etwas beginnen zu lernen, wovon ich bisher nur den Titel kannte.

Ich möchte nicht rüberkommen wie jemand, der kein Plan im Leben hat und der sich von allen isoliert um sich solche, die Depression betreffend, gefährliche Gedanken macht. Ich bin sehr sportlich, habe eine Freundin die ich liebe, Freunde mit denen ich Dinge unternehme, befinde mich nicht in Armut, war nie ernsthaft krank. Umso schlimmer trifft mich gerade diese Zukunftsangst und das Nichtwissen, wieso ich bin und warum ich lebe.

Was soll ich tun? Zum Arzt vielleicht, Antidepressiva nehmen.

bearbeitet von muskelratte

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Du scheinst, wie ich, Atheist zu sein, der versteht, warum manche Menschen Glauben brauchen. Aber nicht alle!

Ich glaube nicht, dass nach dem Tod noch irgendetwas passiert, was mein Bewusstsein, also "Ich" miterlebe.

Ich glaube nicht, dass es einen speziellen Grund für Existenz gibt.

Ich glaube nichtmal an den freien Willen.(keine Diskussionen bitte)

Ich war vor mehreren Monaten in einer ähnlichen Situation(viel nachgedacht über "Gott und die Welt") und versuche mal, dir zu beschreiben, wie ich damit zurechtkomme(mein Glas kann nicht halbleer werden, dazu ist es viel zu halbvoll).

Und ich liebe mein Leben. Warum? Genau deswegen, weil danach nichts mehr da ist.

Der Sinn des Lebens ist, dem Leben einen Sinn zu geben!

Tu was du willst, wann du willst und freu dich an jedem Erfolg. Und wenn irgendwas nicht läuft, wie du dachtest: Na und? Du lebst ja immernoch, also kannst du immernoch weitermachen!

Du bist 20 und rechnest dir aus, dass du "nurnoch" 2/3 von 60 Jahren hast... na und? Dann füll die 2/3 doch, dass danach nichts mehr kommt, hindert dich ja nicht daran, das vorher schön zu gestalten... es sollte dich sogar eher dazu motivieren ;)

Was kannst du tun?

Zum Arzt gehn und Antidepressiva verschreiben lassen... weiß ich nicht, wie das ist und was es bringen kann/wird.

Bessere Möglichkeiten wären meiner Meinung nach:

Reden mit beliebigen Personen... kann zu Unverständnis führen, aber dir Möglichkeiten zeigen, wie man mit dem Leben umgeht.

Reden mit einem Psychologen... wird zu Verständnis führen und kann dir konkrete Lösungen für deine Situation aufzeigen.

Mach was aus deinem Leben, es lohnt sich ;)

bearbeitet von chakor

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Was soll ich tun?

Entweder lernst du, den Nicht-Sinn des Universums aus eigener Stärke auszuhalten, oder du suchst dir eine Religion. Das machen die meisten. Es gibt sogar eine richtige Glaubens-Sucht, weil es sehr hart ist, ohne Welterklärung zu leben. Die am wenigsten schädliche Religion ist der Buddhismus. Probier den mal.

Ansonsten gibt es noch ein Verhalten, das garantiert hilft, von ZEN-Meistern empfohlen: Akzeptieren, akzeptieren, akzeptieren.

Sei ein bisschen vorsichtig. Du bist zur Zeit das ideale Opfer für Sekten, Ideologien und andere Beeinflusser, da du auf Sinnsuche bist. Ich möchte dich nicht in einem Taliban-Trainingscamp sehen.

CS

bearbeitet von Cäptn Starfuck

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Wenn du über einen längeren Zeitraum dich in diesem Zustand befindest solltest du dir Hilfe suchen. Hilfe, die wir Laien hier dir nicht geben sollen. Damit meine ich nicht einfach Antidepressiva verschreiben lassen, sondern ein Besuch bei einem Therapeuten und mit seiner Hilfe daran arbeiten, das zu überwinden und zu einem glücklichen Leben zu finden. Das ist keine Schande, auch biost du kein totaler Freak deswegen. Viele Menschen haben sich in Krisenzeiten professionelle Hilfe geholt, und konnten so ihre Krise überwinden.- Ob du dann wirklich Antidepressiva benötigst wird dein Therapeut besser beurteilen können.

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Gast Katharina II
Vor etwa zwei Monaten begann ich regelmäßig nachdem ich ins Bett ging, über das nach zudenken was einen jeden von uns wohl mal zum grübeln gebracht hat und auch noch wird: Was kommt nach dem Tod

Im deutschspachigen Raum hatten 3% der Bevölkerung Nahtoderlebnisse (durch Unfall, Kreislaufzusammenbruch, Operation, usw.). Frag sie, es lohnt sich.

was hat das Universum für Sinn, warum gibt es uns, sind wir einfach gottloses Leben?

Ersetze "wir" durch "ich" und "sind" durch "will", und dann beantworte die Frage.

weil mir bewusst wird, das mein Leben sehr kurz ist und danach unendlich lang nichts mehr kommen wird, außer dass sich mein Körper in tote Materie verwandeln wird

Was hat es für eine Bedeutung? Der Geist ist doch zeitlos.

Stimmt, das Leben ist oft tatsächlich zu kurz um ihn zu bereinigen.

Wenn ich 60 werde, dann hatte ich mit 15 erst 1/4 meines Lebens gelebt. Heute, mit 20, ist es schon 1/3. Es scheint so schnell zu gehen.... Als ich mir den so angeschaut habe, habe ich Panik bekommen, dass ich meine Lebenszeit mit Fernseher schauen vergeuden könnte....

oder dass du dich mit 50 freuen wirst, dass du bald (!!!) in die Rente gehst.

Antidepressiva brauchst du nicht. Im Gegenteil: Was dir fehlt, ist ein bißchen Verrücktheit.

bearbeitet von Katharina II

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Du machst dir Probleme wo gar keine sind.

Welchen Sinn hat dein Nachgrübeln über Gott und die Welt? In wie weit bringt es dich weiter? Wie kannst du durch dieses ständige Unbewusstheit jemals glücklich werden oder einen Sinn für dein Leben finden?

Deine Sorgen und deine Angst entstehen aus der psychologischen Zeit ein Gebilde, dass dir dein Verstand vorgaukelt.

Du kannst nur im JETZT glücklich sein und Freude erleben.

Dreamcatcher hat hier einen Thread geschrieben, der das gut erläutert: http://www.pickupforum.de/index.php?showtopic=28007

Noch ein Tipp: Lies Eckart Tolle - JETZT die Kraft der Gegenwart

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Mach diesen Test und poste Dein Ergebnis

19 Punkte hab ich "erreicht". ;)

Danke für eure Antworten. Werde jetzt erst mal zum Hausarzt gehen und mit ihm sprechen.

Die Möglichkeit eine Religion zu suchen ist vielleicht wirklich eine Möglichkeit, langfristig klarzukommen. Die Angst und panischen Momente aber muss ich wohl mit einem Fachmann besprechen, da habt ihr Recht.

Du machst dir Probleme wo gar keine sind.

Welchen Sinn hat dein Nachgrübeln über Gott und die Welt? In wie weit bringt es dich weiter? Wie kannst du durch dieses ständige Unbewusstheit jemals glücklich werden oder einen Sinn für dein Leben finden?

Das ist e ja gerade. Es gibt keinen rationalen Grund darüber nachzudenken, weil es mich nichts angeht, was nach dem Tod kommt. Doch trotzdem springt es mir dauernd in vor das geistige Auge und lässt mich nicht los.

Der Thread von Dreamcatcher ist interessant, danke. :)

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Eine Religion zu suchen, damit man eine Krise überwindet, wäre fatal. Das führt wirklich dann zu einem Sektenverhalten. Religiosität sollte sich aus anderem speisen.

Beseitige lieber die URsachen deiner irrationalen Ängste, die liegen ganz woanders als an fehlender Religiosität.

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Eine Religion zu suchen, damit man eine Krise überwindet, wäre fatal. Das führt wirklich dann zu einem Sektenverhalten. Religiosität sollte sich aus anderem speisen.

Beseitige lieber die URsachen deiner irrationalen Ängste, die liegen ganz woanders als an fehlender Religiosität.

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Du machst dir Probleme wo gar keine sind.

Welchen Sinn hat dein Nachgrübeln über Gott und die Welt? In wie weit bringt es dich weiter? Wie kannst du durch dieses ständige Unbewusstheit jemals glücklich werden oder einen Sinn für dein Leben finden?

Das ist e ja gerade. Es gibt keinen rationalen Grund darüber nachzudenken, weil es mich nichts angeht, was nach dem Tod kommt. Doch trotzdem springt es mir dauernd in vor das geistige Auge und lässt mich nicht los.

ein wichtiger Schritt ist den Moment zu erkennen, in dem dein Verstand gerade über etwas nachdenkt... Mit etwas Übung kann man den Verstand beobachten über welche wirklich sinnlosen Dinge er nachdenkst. In dem Thread von Dreamcatcher wird erläutert wie du das erreichen kannst.

In gewisser Weise braucht dein Verstand/Ego dieses Nachgrübeln und Nachdenken um seine Existenz zu rechtfertigen. Der Verstand will sich damit (Panik, Angst, Sorgen) identifizieren.

Wenn du das erkannt hast und verstehst bist du schon einen Schritt weiter.

Edit:

Du musst ja nicht gleich religiös werden. Ein wenig Spiritualität würde ja reichen ;)

bearbeitet von ragchuck

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