...wie ein Schlag...

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Ich sitze am Computer und lese in einem Forum über Sachen wie SS und GOMAD, mein Lieblingsrapper Olli Banjo fragt über die Lautsprecher warum er nichts fühlt und die Sonne versteckt sich hinter tristen grauen Wolken. Ich ziehe die Rolläden hoch, denn die Sonne blendet schon länger nicht mehr. Ich schaue geistesabwesend auf eine Postkarte auf der steht "Das Leben ist eine Krankheit, die durch Geschlechtsverkehr übertragen wird."

Aus Langeweile schreite ich barfuß und halbnackt nach draußen auf den Balkon. Die Wärme überrascht mich, trotzdem tangiert sie mich nicht. Ich schaue geistesabwesend gen Himmel. Grau. Überall. Ein Mann geht mit seinem Hund am Balkon vorbei und mustert mich. Mein Kopf ist leer. Es ist als ob alles in ihn eindringt, doch nichts verarbeitet wird. Ein Tropfen. Ich schaue nach oben. Der nächste. Es fängt an, zu regnen und ich spüre, wie die kalten Regentropfen auf mir landen. Ein warmer Wind weht. Ich schaue auf den kleinen künstlichen Teich im "Garten".Er ist giftgrün. Plötzlich springt ein Fisch heraus , etwa 5 cm und landet wieder im Wasser.

Plötzlich trifft es mich wie ein Schlag. Es ist, als würde ich aufwachen, die Erlebnisse der letzten 6 Monate zusammenfassen, erkennen, dass sie mir so gut wie nichts gebracht haben und dann... Leere. Plötzlich eine Frage, so deutlich als würde direkt eine Leuchttafel vor mir stehen : "WAS WILLST DU EIGENTLICH?" und die Antwort, so präzise wie simpel. "Ein schönes Leben leben." Mir fielen die letzten 6 Monate wieder ein... Was sie mir gebracht haben?

Nichts...

ich meine, ich hatte meine ersten Erfolge mit Frauen, ich bin gebildeter, zumindest glaube ich , dass die Gesellschaft mich jetzt für gebildeter hält... und die Stimme in meinem Kopf bohrt nach:" Bist du deinem Ziel näher gekommen?" JA, würde ich normalerweise sagen.Doch heute ist es irgendwie anders.

Ich habe die 11. Klasse mit guten Noten geschafft und bin auf dem besten Weg, bald Medizin zu studieren, denn dann wäre ich glücklich dachte ich immer. Ich schaue noch einmal um mich. Meine Mundwinkel verziehen sich zu einem Lächeln und während der Regen weiterprasst, freue ich mich. Ich sehe wie die Blätter der Bäume im Wind wehen und spüre Kälte und Wärme gleichzeitig.

Und ich antworte mir selbst:" Ich bin am Ziel. Ich Lebe ein schönes Leben." Und mir fällt Watzlawick ein, wie er sagt "Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiss, dass er glücklich ist." Na also, das mit der Bildung klappt doch.

In solchen Momenten erkenne ich mein Glück und erfreue mich an den kleinen Dingen die das Leben schön machen.

EDIT: In den letzten 6 Monaten habe ich meinen Antrieb irgendwie verloren. Ich habe mein Ziel verloren, weil ich mich immer tiefer in dies und das verstrickt habe. Doch jetzt weiss ich wieder was ich will. Es ist erstaunlich, wie leicht einem alles vorkommt, wenn man seinen Kopf frei hat und die Dinge so nimmt wie sie sind.

Die Postkarte schmeisse ich jetzt weg.

bearbeitet von urdaddy

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