CV - Cartellverband_Studentenverbindung

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Gleich vorweg, ich halte von dem ganzen Zeugs nicht viel. Aber gerade die Verbindungen, von denen ich im Laufe meiner Zeit angesprochen wurde, ihnen doch beizutreten haben mich dazu gebracht, etwas mehr über die Geschichte Deutschlands, Österreichs, Mitteleuropas usw. zu lesen. Und im Laufe der Jahre sammelte ich Informationen und viele Schleier lüfteten sich. Ich wollte nämlich wissen, was deutschnationale in Österreich eigentlich wollen.

Heute muss ich sagen, ich verstehe, was deutschnationale wollen. Und ich weiß auch, das deutschnationale nicht zwingend rechte und/oder Nazis sind, sondern einfach nur der "guten alten Zeit" nachtrauern, als der deutsche Kaiser noch in Wien saß, Böhmen noch bei Österreich war, und Österreich am Meer... ;-) Sie trauern also einer Zeit nach, wo es Zensur, Unterschiede nach Stand, und Grafen und Fürsten gab, die man anhimmeln konnte. Alles in allem eine eigentlich nicht sehr feine Zeit für das Gros der Bevölkerung. Gerade in Österreich und Deutschland eine Zeit des Turbokapitalismus und der politischen Zensur. Eine Zeit, in der der Kommunismus mit recht entstanden ist (unabhängig davon, was daraus geworden ist...)

Es gibt natürlich Unterschiede von Verbindung zu Verbindung. Doch insgesamt sind die Jungs in Verbindungen natürlich konservativ eingestellt. So ist der Cartellverband ein Verband katholischer Verbindungen, und damit natürlich auch konservativer.

Es wird wahrscheinlich natürlich hier einige von Verbindungsleuten geben, die mir gleich widersprechen und sagen, "Wieso? Wir haben auch einen SPDler in unseren Reihen" :-D Aber insgesamt ist es einfach auch so und natürlich vom ganzen Habitus natürlich auch. "Schlagende Verbindungen" sind da nochmal eine Spur konservativer und traditioneller. Wobei Tradition natürlich auch Saufgelage einschließt- Ein objektiver Vorteil sind natürlich die Netzwerke zu den alten Herren

Ob du dem beitreten willst, hängt davon ab, ob du dich selbst in diese konservative Richtung einordnen würdest. Wenn du eher der chillige Studi bist, der gern auf alternativen WG Festen und Heavy Metal Festivals abhängt, bist du dort hingegen fehl am Platze. ;-)

Die Netzwerke zu den alten Herren nützen dir natürlich nur dann etwas, wenn du selber etwas zustande bringst.

Es gibt gute Landser (Landsmannschaften), Turner (Turnerschaften), Buxen (Burschenschaften) und Currys (Corps), aber halt auch schlechte. KV (nicht mal farbentragend) kannst du immer vergessen, genauso wie stellenweise das andere nichtschlagende, Bibelschmeißer-Pack (CV, Wingolf, Schwarzburgbund). Mag sein, dass es da gute Ausnahmen gibt, ich hab schon ein paar ganz coole CVer kennen gelernt, (die sogar ordentlich was am Glas konnten), aber naja...

Wo studierst du denn?

Und schlagend = rechts? :rolleyes: Wie oft ich mir das von irgendwelchen Bibelschmeißern anhören durfte... :lol: Red bitte von nix, von dem du absolut keine Ahnung hast.

@Jon: Sag bloss du warst auch aktiv? Was für ein Dachverband?

Ich spreche hier auch einmal für Österreich. Und hier kann man definitiv sagen, dass schlagende Verbindungen rechts bis sehr rechts sind. Sogenannte Ewiggestrige. Mir ist keine Ausnahme bekannt, wo eine österreichische schlagende Burschenschaft nicht dem nationalsozialistischen Gedankengut nahe steht. Anders sieht es mit schlagenden Sängerschaften aus. Da kenne ich zumindest eine, die nur wertkonservativ aber nicht nationalsozialistisch ist. So eine kenne ich auch aus der Schweiz. Die dortige ist sogar sehr liberal.

Es gibt gute Landser (Landsmannschaften), Turner (Turnerschaften), Buxen (Burschenschaften) und Currys (Corps), aber halt auch schlechte. KV (nicht mal farbentragend) kannst du immer vergessen, genauso wie stellenweise das andere nichtschlagende, Bibelschmeißer-Pack (CV, Wingolf, Schwarzburgbund). Mag sein, dass es da gute Ausnahmen gibt, ich hab schon ein paar ganz coole CVer kennen gelernt, (die sogar ordentlich was am Glas konnten), aber naja...

Wo studierst du denn?

Und schlagend = rechts? :rolleyes: Wie oft ich mir das von irgendwelchen Bibelschmeißern anhören durfte... :lol: Red bitte von nix, von dem du absolut keine Ahnung hast.

@Jon: Sag bloss du warst auch aktiv? Was für ein Dachverband?

Bibelschmeisser... :-) nettes Wort. Wir verwenden dafür Kerzelschlucker. Aber bedenke eines, nur wenn man nicht dabei ist, heißt das noch lange nicht, dass man keine Ahnung davon haben kann. Ich würde sogar eher umgekehrt behaupten, gerade wenn man bei solchen Verbindungen ist, ist der Blick auf die Realität stärker gefärbt und getrübt, da einem die Ideologie bei der Betrachtung im Wege steht.

Ich merk schon das Grundprinzip Religio wird bei euch nicht so ernst genommen, warum den auch ist schließlich ein Teil unserer Kultur oder?

Zum Vorwurf meiner Inkompetenz: JA SCHLAGENDE VERBINDUNGEN SIND RECHTS. Ja diese sind daran schuld warum Verbindungen generell so einen schlechten Ruf haben in der Welt. Schon mal ein Duell miterlebt? Die Narben die bleiben gesehen bzw. wo diese sind? Da stellt sich mir immer wieder die Frage: WARUM? Schon mal die Verfassung eines solchen Vereins gelesen? Du brauchst nur zBsp.: Nach Olympia usw. googlen. Dort wird das Wort Heimat ZIEMLICH ernst genommen, in eine ernst zunehmende Richtung die wir schon einmal hatten. Zu ernst für meinen Geschmack, obwohl ich selbst ein starkes Heimatbewusstsein hab.

Also ich bin Wiener bzw. studier auch da

greetz und freu mich schon auf deine Antwort

PS.: Verbindungen sind nicht zum Spaß und der Sauferei willen gegründet worden, vergesst das nicht bzw. glaubt nicht alles was ein Rang höherstehender Member verzapft ^^.

PSS.: Der Papst ist sogar in einer Verbindung... Couleurname Schlucki *lol*

In Wien kenn ich die Danubia, und dann noch eine, die Danubia im Namen trägt (Ich glaub, Räto-Danubia oder so). Die zweite ist im ehemaligen Haus der Olympia beheimatet, welches sie nach dem WKII bekommen habe, und gegen die die Olympia bis heute prozessiert. :-D Und dann kenn ich noch die Aargau. Alles drei sind nicht schlagende, konservative CV-Verbindungen. Ich kenne von allen dreien ein paar Mitglieder, die sehr ok sind. Und ich kenne aus diesen Verbindungen sogar Politiker, welche heute bei den Grünen aktiv sind und an vorderster Front werkeln.

Häupl - unser lieber Bürgermeister - war seinerzeit sogar bei einer schlagenden Verbindung aktiv, sofern ich mich jetzt richtig erinnere. Auch ein interessanter Aspekt im politischen Spektrum.

Selber bin ich schon in der HTL von schlagenden und nicht schlagenden Mittelschülerverbindungen angesprochen und angeworben worden. Genau so auch auf der Uni. Und ich hab das immer abgelehnt, da ich mit den dort mir vermittelten System nicht wirklich etwas anfangen kann. In der Mittelschulzeit, wo ich mit dem Prinzip der Religio noch viel anfangen konnte, stand mir der Nationalismus und die Ehre im Weg, später stand mir sogar die Religio im Weg, dort mitmachen zu können. Und ich bin mir auch bis heute sicher, dass sich mit Säbeln das Gesicht zu verzieren für mich auch nicht als besonders männlich darstellt. (Ich weiß, dass das keine Säbel sind ;-) )

Meine Erfahrung zeigte mir, dass Verbindungen gerade am Studienanfang durchaus hilfreich sein können, um in einer neuen Stadt sich einen neuen sozialen Kreis zuzulegen. Das geht aber auch über Studentenheime oder div. Festln. Sehr hilfreich kann auch Unipolitische Aktivität sein. Wie z.B. auf der ÖH. Viele meiner Freunde aus dem politischen Umfeld waren niemals in einer Verbindung und haben es dennoch politisch bis in höchste und einflussreichste Kreise geschafft. Die waren aber alle ausnahmslos auf der ÖH aktiv, haben dort ihre Erfahrungen und Kontakte gesammelt.

Für mich ist eine Verbindung nur eine andere Krücke, um im sozialen Leben Fuß fassen zu können. Irgendwie muss man ja gehen und sich auf dem Parkett des Zwischenmenschlichen bewegen lernen.

Mir ist - fällt mir grad ein - sogar der Gründer der ersten MKV-Gruppierung persönlich bekannt, welche Frauen aufgenommen hat, und aus der dadurch entstehenden Not die erste weibliche MKV-Verbindung entstand. Der Vater einer Exfreundin von mir ;-)

Was ich noch zum Nationalismus/Patriotismus anmerken möchte:

Gerade die Beschäftigung mit der deutschen/österreichischen Geschichte hat meine Ablehnung des Nationalismus/Nationalstolzes noch vergrößert, da das eine geschichtlich betrachtet eher sehr junge Erfindung ist, und eine relativ wackelige Angelegenheit. Gerade was die deutsche und die franzöische gemeinsame Geschichte betrifft, aber auch die englische, kann man davon ausgehen, dass diese drei Nationalstaaten, wie sie heute existieren, künstliche Produkte sind. Die deutsch-französische Erbfeindschaft kann auf eine 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Die Franzosen haben ihren Namen von den Franken, die Angelsachsen von germanischen Stämmen, welche auf heute deutschem Boden ansässig waren, sogar die Slawen sind indogermanische Völker. Und nicht umsonst haben die böhmischen Könige - obwohl slawisch sprechend - den deutschen Kaiser mitgekürt. Im großen und ganzen ist Mitteleuropa ein und das selbe Volk mit unterschiedlichen Charakteren. Wie sich Familienmitglieder halt so unterscheiden können. (Sehr vereinfacht ausgedrückt, aber in genau diese Richtung geht heute mein Bild der Völker Mitteleuropas). Und da ist für mich Nationalismus und Nationalstolz einfach vollkommen fehl am Platz. Und daher kann ich auch studentische Verbindungen, die gerade diesen Patriotismus hochhalten nicht ganz für voll nehmen. Träumen von Großdeutschland... ist für mich fehl am Platz.

soweit meine Gedanken dazu.

lg scientific

bearbeitet von scientific

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Hey richtig zitieren, das zweite Zitat habe ich nicht geschrieben. :rolleyes: Bin nicht in einer Verbindung...

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Gleich vorweg, ich halte von dem ganzen Zeugs nicht viel. Aber gerade die Verbindungen, von denen ich im Laufe meiner Zeit angesprochen wurde, ihnen doch beizutreten haben mich dazu gebracht, etwas mehr über die Geschichte Deutschlands, Österreichs, Mitteleuropas usw. zu lesen. Und im Laufe der Jahre sammelte ich Informationen und viele Schleier lüfteten sich. Ich wollte nämlich wissen, was deutschnationale in Österreich eigentlich wollen.

Heute muss ich sagen, ich verstehe, was deutschnationale wollen. Und ich weiß auch, das deutschnationale nicht zwingend rechte und/oder Nazis sind, sondern einfach nur der "guten alten Zeit" nachtrauern, als der deutsche Kaiser noch in Wien saß, Böhmen noch bei Österreich war, und Österreich am Meer... :rolleyes: Sie trauern also einer Zeit nach, wo es Zensur, Unterschiede nach Stand, und Grafen und Fürsten gab, die man anhimmeln konnte. Alles in allem eine eigentlich nicht sehr feine Zeit für das Gros der Bevölkerung. Gerade in Österreich und Deutschland eine Zeit des Turbokapitalismus und der politischen Zensur. Eine Zeit, in der der Kommunismus mit recht entstanden ist (unabhängig davon, was daraus geworden ist...)

Naja ich denke das die meisten Leute diese Nostalgie nur deswegen verspüren, weil sie ganz genau wissen, dass es damals hoch angesehen war eienr schlagenden Korporation anzugehören. Es geht den Leuten also wohl eher weniger um die Zeit an sich, sondern eher um die gesellschaftliche Anerkennung des eigenen Lebensweges. Und ich denke darüber brauchen wir uns wirklich nicht zu streiten: Damals waren Verbindungen sehr viel angesehener als Heute und ja, diese gesellschaftlcihe Akzeptanz wünscht sich natürlich jeder Korporierte. Ich bezweifle aber ernsthaft, dass sich die Jungs Kaisers Zeiten zurückwünschen, lediglich Teilaspekte sind erwünscht. So wie ein heutiger Kommunist sicherlich ein bischen nostalgisch zurückblickt, was aber ganz sicher nicht bedeutet, dass er sich nach dem Russland der 30er Jahre sehnt.

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Hey richtig zitieren, das zweite Zitat habe ich nicht geschrieben. :rolleyes: Bin nicht in einer Verbindung...

Sorry... ich hoffe, ich hab es jetzt richtig korrigiert. :rolleyes:

Was ich witzig fand, als mich eine nur-saufende Verbindung (für mich das Synonym für nicht-schlagende) mal anwerben wollte, hab ich sie darauf hingewiesen, dass ich doch eher im linken politischen Spektrum angesiedelt bin. Darauf antwortete er mir wörtlich: "Das mach ja gar nichts. Wir halten uns eh auch einen Sozi". Mein verschmitztes mildes Lächeln hat ihn über seine Worte nachdenken lassen, und er versuchte mit vielen Worten seine Formulierung auszubessern. Er konnte mich aber über seinen Geist nicht hinwegtäuschen. :lol:

Gibts auch nen schlagenden Kanichen-Verein?

Gelle, du hast dich mit diesem Thema noch nicht viel auseinander gesetzt? Aber dir zum Trost, in Kaninchen-Vereinen werden die Tiere ziemlich sicher sogar abgeschlachtet und verspeist. Wie brutal, grausam und rechts...

scientific

bearbeitet von scientific

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Gibts auch nen schlagenden Kanichen-Verein?

Gelle, du hast dich mit diesem Thema noch nicht viel auseinander gesetzt? Aber dir zum Trost, in Kaninchen-Vereinen werden die Tiere ziemlich sicher sogar abgeschlachtet und verspeist. Wie brutal, grausam und rechts...

Seit wann eliminieren bzw. essen Züchter ihr Legitimations-Material? Aber danke, dass du mir weitergeholfen hast.

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Hey richtig zitieren, das zweite Zitat habe ich nicht geschrieben. :rolleyes: Bin nicht in einer Verbindung...

Sorry... ich hoffe, ich hab es jetzt richtig korrigiert. :rolleyes:

Was ich witzig fand, als mich eine nur-saufende Verbindung (für mich das Synonym für nicht-schlagende) mal anwerben wollte, hab ich sie darauf hingewiesen, dass ich doch eher im linken politischen Spektrum angesiedelt bin. Darauf antwortete er mir wörtlich: "Das mach ja gar nichts. Wir halten uns eh auch einen Sozi". Mein verschmitztes mildes Lächeln hat ihn über seine Worte nachdenken lassen, und er versuchte mit vielen Worten seine Formulierung auszubessern. Er konnte mich aber über seinen Geist nicht hinwegtäuschen. :lol:

Gibts auch nen schlagenden Kanichen-Verein?

Gelle, du hast dich mit diesem Thema noch nicht viel auseinander gesetzt? Aber dir zum Trost, in Kaninchen-Vereinen werden die Tiere ziemlich sicher sogar abgeschlachtet und verspeist. Wie brutal, grausam und rechts...

jakob

Mir ist das mittlerweile soetwas von Rille, was irgendwelche Linken über uns denken. Ich verachte aber die Diffamierung, die Gewalt und die Verleumnungen gegen uns, ansonsten sollen die machen was sie wollen. Leben uns Leben lassen. Wir haben nunmal unseren eigenen Lebensweg, der mitnichten politisch ist. Der einzige sich bekennende Dachverband der politisch ist, nämlich die DB, kann sich auf nichts einigen als auf ihre Grundprinzipien, welche jeder Bund anders auslegt, siehe aktuelle Diskussion. Die studentischen Korporationen haben lediglich das traditionelle, konservative gemeinsam. Und wie kann man das denn bitte verteufeln? Jedes Wertegerüst, das lange genug in einer Gesellschaft verwurzelt ist, wird irgendwann als konservativ bezeichnet. Um 1848 waren die Burschenschaften die Linken, da sie gegend as bestehende(Kleinstaaten)System waren und die Vertreter der Fürsten uns kleinen Machthaber, die diese Bewegung und den Nationalgedanken bekämpft haben galten als konservativ. Dieser Begriff ist genauso einem Bedeutungswandel unterzogen wie links, rechts und staatsfeindlich. Was uns einigt ist ein gewisser Lebensstil, mit eigenen Regeln, Wertvorstellungen, Verhaltensweisen und Umgangsformen untereinander, wie das halt in jeder Subkultur oder Szene der Fall ist.

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Gleich vorweg, ich halte von dem ganzen Zeugs nicht viel. Aber gerade die Verbindungen, von denen ich im Laufe meiner Zeit angesprochen wurde, ihnen doch beizutreten haben mich dazu gebracht, etwas mehr über die Geschichte Deutschlands, Österreichs, Mitteleuropas usw. zu lesen. Und im Laufe der Jahre sammelte ich Informationen und viele Schleier lüfteten sich. Ich wollte nämlich wissen, was deutschnationale in Österreich eigentlich wollen.

Heute muss ich sagen, ich verstehe, was deutschnationale wollen. Und ich weiß auch, das deutschnationale nicht zwingend rechte und/oder Nazis sind, sondern einfach nur der "guten alten Zeit" nachtrauern, als der deutsche Kaiser noch in Wien saß, Böhmen noch bei Österreich war, und Österreich am Meer... :rolleyes: Sie trauern also einer Zeit nach, wo es Zensur, Unterschiede nach Stand, und Grafen und Fürsten gab, die man anhimmeln konnte. Alles in allem eine eigentlich nicht sehr feine Zeit für das Gros der Bevölkerung. Gerade in Österreich und Deutschland eine Zeit des Turbokapitalismus und der politischen Zensur. Eine Zeit, in der der Kommunismus mit recht entstanden ist (unabhängig davon, was daraus geworden ist...)

Naja ich denke das die meisten Leute diese Nostalgie nur deswegen verspüren, weil sie ganz genau wissen, dass es damals hoch angesehen war eienr schlagenden Korporation anzugehören. Es geht den Leuten also wohl eher weniger um die Zeit an sich, sondern eher um die gesellschaftliche Anerkennung des eigenen Lebensweges. Und ich denke darüber brauchen wir uns wirklich nicht zu streiten: Damals waren Verbindungen sehr viel angesehener als Heute und ja, diese gesellschaftlcihe Akzeptanz wünscht sich natürlich jeder Korporierte. Ich bezweifle aber ernsthaft, dass sich die Jungs Kaisers Zeiten zurückwünschen, lediglich Teilaspekte sind erwünscht. So wie ein heutiger Kommunist sicherlich ein bischen nostalgisch zurückblickt, was aber ganz sicher nicht bedeutet, dass er sich nach dem Russland der 30er Jahre sehnt.

Du hast gut gelernt zu argumentieren und zu euphemisieren. Aber du hast offenbar noch nicht gut gelernt, zwischen den Zeilen/Worten zu lesen. Den Kartellbrüdern, welche die Kaiserzeit verehren wollen mit Sicherheit wieder einen Kaiser haben. Bei uns gibt es sogar gelegentlich Demonstrationen für eine Monarchie. Da fahren Leute mit dem Doppeladler-Aufkleber am Auto herum. Usw. Die wollen, das Deutschland wieder "das ist, was es einmal war". Denen ist der Status eines Korporierten ziemlich egal. Daraus ziehen sie nur in ihrem persönlichen Umfeld Nutzen, oder hoffen es. (Das ist möglicherweise eine unzulässige Verallgemeinerung, und die Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel!)

Wenn mir jemand mit "du bist doch stolz Deutsch^WÖsterreicher zu sein" kommt, sehe ich halt, dass so ein Mensch sein Selbstwertgefühl allein aus der Tatsache bezieht, hier geboren zu sein, also Deutsch^WÖsterreicher zu sein. Gehst du mit solchen Menschen mal einen über den Durst trinken, dann öffnen die sich sehr gerne und sehr schnell. Mir gegenüber zumindest. Die eifrigsten Korporierten, mit denen ich saufen war haben mir nach ein paar Bieren ihr Herz ausgeschüttet und gejammert, dass das mit den Mädels nicht so toll läuft, dass es beruflich nicht so toll läuft, dass sie sich eigentlich tief innen drinnen im Herzen klein und schwach fühlen. Und das hab ich doch mehrere Male erlebt.

Auch, und nicht nur deshalb, sind für mich eifrige Burschenschafter eigentlich nur bemitleidenswerte arme Würstchen auf der Suche nach sich selber. Leider fanden sie nur Patriotismus, Religion und Nationalismus. Ach ja, Ehre, Treue, Vaterland...

Schwanzvergleiche oder -demonstrationen á la Säbelfechten und Duelltrinken halte ich für eierloses Männlichkeitsgetümel. Aber ich respektiere, dass sich gerade die Fechter einer Angst stellen, die sicher nicht ohne ist. Aber das ist wie mit der Werbung. Ohne der Werbung hätten viele von uns gar nicht so viele Bedürfnisse, die sie befriedigen müssen. Also ohne der Notwendigkeit, mich in der Verbindung einer Mensur stellen zu müssen, hätte ich die Angst gar nicht mich einer Mensur stellen zu müssen, und dabei verletzt zu werden.

Was ich ja witzig finde, eigentlich traurig, ist die Tatsache, dass auf der Website einer der ganz argen rechten Studentenverbindungen (nicht die Olympia, die ist noch harmlos gegen jene, die ich gerade meine) gleich auf der Startseite ein Gruppenfoto ist, wo einer mit einem eingebundenen Schädel steht. Vor ein paar Jahren noch war eine Fotoserie über das Leben in der Verbindung. Ein Foto unterschrieben mit "geselliges Beisammensein am Abend" zeigte 5 oder 6 Verwundete Typen, die sich Bier hinter die Rippen kippten...

Und wenn ich mich richtig erinnere ist das auch jene Verbindung, welche heute noch in ihrem Festsaal einen Kronluster hängen haben, den sie "damals" "arisiert" haben, und der aus einer jüdischen Synagoge stammt, die in der Reichskristallnacht abgebrannt ist... Ich korrigiere mich, sie wissen nicht woher der Luster stammt, der war auf einmal da.

Ein Volkschulfreund von mir ist dort mittlerweile Alter Herr. Ich hab selber miterlebt wie sein Vater (Arzt, ihm fehlt von einer Mensur ein halbes Ohr) seinem Sohn das Nazigedankengut reingeprügelt hat... Und ich war als Kind schon erschüttert, was Erwachsene mit Kindern aufführen, nur um aus ihnen rechtschaffene und gute Soldaten zu machen. Dieser Schulkollege stand dann in der Mittelschule im Geschichtsunterricht auf und versuchte der ganzen Klasse zu erklären, dass es niemals KZs gegeben hat, und dass diese von den Alliierten nach dem Krieg aufgebaut wurden, um die Nazis schlecht zu machen... Noch Fragen?

Und komm mir jetzt nicht, "aber nicht alle sind so". Das ist Euphemismus. Nicht alle sind so radikal, da hast du schon recht. Aber wer sich "Ehre - Treue - Vaterland" anheftet und noch fechtet um "männlich" zu werden, geht genau in diese Richtung. Und das lehne ich grundsätzlich ab.

scientific

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Du hast gut gelernt zu argumentieren und zu euphemisieren. Aber du hast offenbar noch nicht gut gelernt, zwischen den Zeilen/Worten zu lesen. Den Kartellbrüdern, welche die Kaiserzeit verehren wollen mit Sicherheit wieder einen Kaiser haben. Bei uns gibt es sogar gelegentlich Demonstrationen für eine Monarchie. Da fahren Leute mit dem Doppeladler-Aufkleber am Auto herum. Usw. Die wollen, das Deutschland wieder "das ist, was es einmal war". Denen ist der Status eines Korporierten ziemlich egal. Daraus ziehen sie nur in ihrem persönlichen Umfeld Nutzen, oder hoffen es. (Das ist möglicherweise eine unzulässige Verallgemeinerung, und die Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel!)

Wenn mir jemand mit "du bist doch stolz Deutsch^WÖsterreicher zu sein" kommt, sehe ich halt, dass so ein Mensch sein Selbstwertgefühl allein aus der Tatsache bezieht, hier geboren zu sein, also Deutsch^WÖsterreicher zu sein. Gehst du mit solchen Menschen mal einen über den Durst trinken, dann öffnen die sich sehr gerne und sehr schnell. Mir gegenüber zumindest. Die eifrigsten Korporierten, mit denen ich saufen war haben mir nach ein paar Bieren ihr Herz ausgeschüttet und gejammert, dass das mit den Mädels nicht so toll läuft, dass es beruflich nicht so toll läuft, dass sie sich eigentlich tief innen drinnen im Herzen klein und schwach fühlen. Und das hab ich doch mehrere Male erlebt.

Auch, und nicht nur deshalb, sind für mich eifrige Burschenschafter eigentlich nur bemitleidenswerte arme Würstchen auf der Suche nach sich selber. Leider fanden sie nur Patriotismus, Religion und Nationalismus. Ach ja, Ehre, Treue, Vaterland...

Schwanzvergleiche oder -demonstrationen á la Säbelfechten und Duelltrinken halte ich für eierloses Männlichkeitsgetümel. Aber ich respektiere, dass sich gerade die Fechter einer Angst stellen, die sicher nicht ohne ist. Aber das ist wie mit der Werbung. Ohne der Werbung hätten viele von uns gar nicht so viele Bedürfnisse, die sie befriedigen müssen. Also ohne der Notwendigkeit, mich in der Verbindung einer Mensur stellen zu müssen, hätte ich die Angst gar nicht mich einer Mensur stellen zu müssen, und dabei verletzt zu werden.

Was ich ja witzig finde, eigentlich traurig, ist die Tatsache, dass auf der Website einer der ganz argen rechten Studentenverbindungen (nicht die Olympia, die ist noch harmlos gegen jene, die ich gerade meine) gleich auf der Startseite ein Gruppenfoto ist, wo einer mit einem eingebundenen Schädel steht. Vor ein paar Jahren noch war eine Fotoserie über das Leben in der Verbindung. Ein Foto unterschrieben mit "geselliges Beisammensein am Abend" zeigte 5 oder 6 Verwundete Typen, die sich Bier hinter die Rippen kippten...

Und wenn ich mich richtig erinnere ist das auch jene Verbindung, welche heute noch in ihrem Festsaal einen Kronluster hängen haben, den sie "damals" "arisiert" haben, und der aus einer jüdischen Synagoge stammt, die in der Reichskristallnacht abgebrannt ist... Ich korrigiere mich, sie wissen nicht woher der Luster stammt, der war auf einmal da.

Ein Volkschulfreund von mir ist dort mittlerweile Alter Herr. Ich hab selber miterlebt wie sein Vater (Arzt, ihm fehlt von einer Mensur ein halbes Ohr) seinem Sohn das Nazigedankengut reingeprügelt hat... Und ich war als Kind schon erschüttert, was Erwachsene mit Kindern aufführen, nur um aus ihnen rechtschaffene und gute Soldaten zu machen. Dieser Schulkollege stand dann in der Mittelschule im Geschichtsunterricht auf und versuchte der ganzen Klasse zu erklären, dass es niemals KZs gegeben hat, und dass diese von den Alliierten nach dem Krieg aufgebaut wurden, um die Nazis schlecht zu machen... Noch Fragen?

Und komm mir jetzt nicht, "aber nicht alle sind so". Das ist Euphemismus. Nicht alle sind so radikal, da hast du schon recht. Aber wer sich "Ehre - Treue - Vaterland" anheftet und noch fechtet um "männlich" zu werden, geht genau in diese Richtung. Und das lehne ich grundsätzlich ab.

scientific

Naja du schreibst ja von Österreich. Es ist in Korpokriesen allgmeien bekannt, dass die Ösis da etwas anders ticken. Sie haben meist weniger mitglieder, sind in den Ansichten steifer und allgemein nationaler. In der Bundesrepublik ist dies aber nicht in so scharfer Form der Fall, den Schrei nach Monarchie gibt es hier überhaupt nicht. Was das Selbstwertegefühl angeht, so kann ich das nicht abstrieten, aber man kann es auch nicht pauschalisieren. Du hast in jeder Gruppierung Menschen, die ihr Selbstwertgefühl ausschließlich aus dieser Gruppe ziehen. Das gilt für viele Ehen, für die PU Community, Religion etc. Das ist aber eine Eigenschaft von Gruppen allgmeien und nicht die von Verbindungen. Ausserdem solltest du folgendes bedenken: Jemand der 3 Semester aktiv ist(mit saufen, fechten etc.) und danach sein Studium ordentlich durchzieht, wie wieviel Semester vertritt er dann aktiv, die Verbindung? Richtig, 3 Semester. Jemand der allerdings nach 20 Semestern immer noch regelmäßig auf Coleurbummel geht und sämtliche Aktivenveranstaltungen mitmacht, wie lange vertritt er die Aktivitas? Richtig, 20 Semester. Es ist nunmal Tatsache, dass die Studienversager mehr Zeit haben um das Bild einer Verbindung zu prägen, als die Erfolgreichen. Und genau das ist es, was zu so vielen Missverständnissen führt. Da sieht man einen Haufen Korpos die feiern und viel Bier trinken und dann wundert man sich darüber, dass sich ind er Altherrenschaft mehrere Professoren und Manager befindet und man denkt sich: "klar die haben nur deswegen Karriere gemacht, weil sie gesoffen und inder Verbindung ihre Kontakte gepflgt haben".

Ich kenne übrigens eine ganzen Haufen Korporierter mit viel Erfolg bei Frauen, hoehen Selbstbewusstsein uns Selbstwertgefühl, die im Studium einiges reißen. Und ja, ich kenne auch Gegenbeispiele.

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Hey richtig zitieren, das zweite Zitat habe ich nicht geschrieben. :rolleyes: Bin nicht in einer Verbindung...

Sorry... ich hoffe, ich hab es jetzt richtig korrigiert. :rolleyes:

Was ich witzig fand, als mich eine nur-saufende Verbindung (für mich das Synonym für nicht-schlagende) mal anwerben wollte, hab ich sie darauf hingewiesen, dass ich doch eher im linken politischen Spektrum angesiedelt bin. Darauf antwortete er mir wörtlich: "Das mach ja gar nichts. Wir halten uns eh auch einen Sozi". Mein verschmitztes mildes Lächeln hat ihn über seine Worte nachdenken lassen, und er versuchte mit vielen Worten seine Formulierung auszubessern. Er konnte mich aber über seinen Geist nicht hinwegtäuschen. :lol:

Gibts auch nen schlagenden Kanichen-Verein?

Gelle, du hast dich mit diesem Thema noch nicht viel auseinander gesetzt? Aber dir zum Trost, in Kaninchen-Vereinen werden die Tiere ziemlich sicher sogar abgeschlachtet und verspeist. Wie brutal, grausam und rechts...

Mir ist das mittlerweile soetwas von Rille, was irgendwelche Linken über uns denken. Ich verachte aber die Diffamierung, die Gewalt und die Verleumnungen gegen uns, ansonsten sollen die machen was sie wollen.

Die Wehleidigkeit mit der "ihr" daherkommt, wenn man euer Gedankengut in Frage stellt ist wirklich süß. Ich höre mir nur Strache, Mölzer und Co an, was die jammern, wenn sie kritisiert werden, dass sie menschenverachtende Politik machen. Abgesehen davon, dass Strache nicht einmal rechnen kann...

Abgesehen davon ist Strache nicht einmal ein Korporierter, wäre es aber gerne...

Und das ist dann die "Ehre" die verteidigt wird? Strache sucht Duell

Leben uns Leben lassen.

Auch dieses Argument ist mir bekannt. Nur wollen immer nur jene am Leben gelassen werden, die das (menschenwürdige) Leben unheimlich vieler erschweren oder verunmöglichen.

Wir haben nunmal unseren eigenen Lebensweg, der mitnichten politisch ist. Der einzige sich bekennende Dachverband der politisch ist, nämlich die DB, kann sich auf nichts einigen als auf ihre Grundprinzipien, welche jeder Bund anders auslegt, siehe aktuelle Diskussion. Die studentischen Korporationen haben lediglich das traditionelle, konservative gemeinsam. Und wie kann man das denn bitte verteufeln? Jedes Wertegerüst, das lange genug in einer Gesellschaft verwurzelt ist, wird irgendwann als konservativ bezeichnet. Um 1848 waren die Burschenschaften die Linken, da sie gegend as bestehende(Kleinstaaten)System waren und die Vertreter der Fürsten uns kleinen Machthaber, die diese Bewegung und den Nationalgedanken bekämpft haben galten als konservativ. Dieser Begriff ist genauso einem Bedeutungswandel unterzogen wie links, rechts und staatsfeindlich. Was uns einigt ist ein gewisser Lebensstil, mit eigenen Regeln, Wertvorstellungen, Verhaltensweisen und Umgangsformen untereinander, wie das halt in jeder Subkultur oder Szene der Fall ist.

Wie man konservative Einstellungen verteufeln kann? Ganz einfach. Wenn sie andere daran hindert, so zu leben wie sie gerne möchten. Du euphemisierst. Oder besser noch, du rechtfertigst dich in einer Art und Weise, um dein Gedankenkonstrukt schön darzustellen, wie es aber in der tatsächlichen Auswirkung auf das Leben (so es umgesetzt wird) nicht ist. Ich schau mir nur einmal an, wie sogenannte "wertekonservative" Menschen in der Regierung das Leben von Schwulen und Lesben erschweren. Nur weil diese Menschen es nicht als "von Gott vorgesehen" erkennen, werden Schwule und Lesben diskriminiert. Dürfen nicht "normal" heiraten, dürfen keine Kinder adoptieren, dürfen (im Falle von Lesbenpärchen) keine künstliche Befruchtung machen usw. usf.

Nationalisten (Stichwort Vaterland) sehen auch alle nichtdeutschen (Österreicher sind in dem Falle Deutsche) nach wie vor als minderwertiger an, vor denen wir uns schützen müssen. (Einwanderungsregeln, Arbeitsbestimmungen, Kriminalitätsgeneralverdacht usw.)

Wenn ich mir aber ansehe, wie hoch der Anteil an rechtskräftig Verurteilten (also Kriminellen und Straftätern) alleine bei der FPÖ in Österreich ist, und die FPÖ ist eine Organisation, welche sich aus dem Pool der vorwiegend schlagenden Burschenschaften bedient, dann sieht die Kriminalitätsrate unter Ausländern in Österreich wie ein Kindergeburtstag aus... Tut mir leid, wenn ich hier die Politik und im speziellen die FPÖ öfter einmal bediene. Aber das Umfeld FPÖ und das Umfeld Burschenschaften ist sehr deckungsgleich.

lg scientific

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Du hast gut gelernt zu argumentieren und zu euphemisieren. Aber du hast offenbar noch nicht gut gelernt, zwischen den Zeilen/Worten zu lesen. Den Kartellbrüdern, welche die Kaiserzeit verehren wollen mit Sicherheit wieder einen Kaiser haben. Bei uns gibt es sogar gelegentlich Demonstrationen für eine Monarchie. Da fahren Leute mit dem Doppeladler-Aufkleber am Auto herum. Usw. Die wollen, das Deutschland wieder "das ist, was es einmal war". Denen ist der Status eines Korporierten ziemlich egal. Daraus ziehen sie nur in ihrem persönlichen Umfeld Nutzen, oder hoffen es. (Das ist möglicherweise eine unzulässige Verallgemeinerung, und die Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel!)

Wenn mir jemand mit "du bist doch stolz Deutsch^WÖsterreicher zu sein" kommt, sehe ich halt, dass so ein Mensch sein Selbstwertgefühl allein aus der Tatsache bezieht, hier geboren zu sein, also Deutsch^WÖsterreicher zu sein. Gehst du mit solchen Menschen mal einen über den Durst trinken, dann öffnen die sich sehr gerne und sehr schnell. Mir gegenüber zumindest. Die eifrigsten Korporierten, mit denen ich saufen war haben mir nach ein paar Bieren ihr Herz ausgeschüttet und gejammert, dass das mit den Mädels nicht so toll läuft, dass es beruflich nicht so toll läuft, dass sie sich eigentlich tief innen drinnen im Herzen klein und schwach fühlen. Und das hab ich doch mehrere Male erlebt.

Auch, und nicht nur deshalb, sind für mich eifrige Burschenschafter eigentlich nur bemitleidenswerte arme Würstchen auf der Suche nach sich selber. Leider fanden sie nur Patriotismus, Religion und Nationalismus. Ach ja, Ehre, Treue, Vaterland...

Schwanzvergleiche oder -demonstrationen á la Säbelfechten und Duelltrinken halte ich für eierloses Männlichkeitsgetümel. Aber ich respektiere, dass sich gerade die Fechter einer Angst stellen, die sicher nicht ohne ist. Aber das ist wie mit der Werbung. Ohne der Werbung hätten viele von uns gar nicht so viele Bedürfnisse, die sie befriedigen müssen. Also ohne der Notwendigkeit, mich in der Verbindung einer Mensur stellen zu müssen, hätte ich die Angst gar nicht mich einer Mensur stellen zu müssen, und dabei verletzt zu werden.

Was ich ja witzig finde, eigentlich traurig, ist die Tatsache, dass auf der Website einer der ganz argen rechten Studentenverbindungen (nicht die Olympia, die ist noch harmlos gegen jene, die ich gerade meine) gleich auf der Startseite ein Gruppenfoto ist, wo einer mit einem eingebundenen Schädel steht. Vor ein paar Jahren noch war eine Fotoserie über das Leben in der Verbindung. Ein Foto unterschrieben mit "geselliges Beisammensein am Abend" zeigte 5 oder 6 Verwundete Typen, die sich Bier hinter die Rippen kippten...

Und wenn ich mich richtig erinnere ist das auch jene Verbindung, welche heute noch in ihrem Festsaal einen Kronluster hängen haben, den sie "damals" "arisiert" haben, und der aus einer jüdischen Synagoge stammt, die in der Reichskristallnacht abgebrannt ist... Ich korrigiere mich, sie wissen nicht woher der Luster stammt, der war auf einmal da.

Ein Volkschulfreund von mir ist dort mittlerweile Alter Herr. Ich hab selber miterlebt wie sein Vater (Arzt, ihm fehlt von einer Mensur ein halbes Ohr) seinem Sohn das Nazigedankengut reingeprügelt hat... Und ich war als Kind schon erschüttert, was Erwachsene mit Kindern aufführen, nur um aus ihnen rechtschaffene und gute Soldaten zu machen. Dieser Schulkollege stand dann in der Mittelschule im Geschichtsunterricht auf und versuchte der ganzen Klasse zu erklären, dass es niemals KZs gegeben hat, und dass diese von den Alliierten nach dem Krieg aufgebaut wurden, um die Nazis schlecht zu machen... Noch Fragen?

Und komm mir jetzt nicht, "aber nicht alle sind so". Das ist Euphemismus. Nicht alle sind so radikal, da hast du schon recht. Aber wer sich "Ehre - Treue - Vaterland" anheftet und noch fechtet um "männlich" zu werden, geht genau in diese Richtung. Und das lehne ich grundsätzlich ab.

scientific

Naja du schreibst ja von Österreich. Es ist in Korpokriesen allgmeien bekannt, dass die Ösis da etwas anders ticken. Sie haben meist weniger mitglieder, sind in den Ansichten steifer und allgemein nationaler. In der Bundesrepublik ist dies aber nicht in so scharfer Form der Fall, den Schrei nach Monarchie gibt es hier überhaupt nicht. Was das Selbstwertegefühl angeht, so kann ich das nicht abstrieten, aber man kann es auch nicht pauschalisieren. Du hast in jeder Gruppierung Menschen, die ihr Selbstwertgefühl ausschließlich aus dieser Gruppe ziehen. Das gilt für viele Ehen, für die PU Community, Religion etc. Das ist aber eine Eigenschaft von Gruppen allgmeien und nicht die von Verbindungen. Ausserdem solltest du folgendes bedenken: Jemand der 3 Semester aktiv ist(mit saufen, fechten etc.) und danach sein Studium ordentlich durchzieht, wie wieviel Semester vertritt er dann aktiv, die Verbindung? Richtig, 3 Semester. Jemand der allerdings nach 20 Semestern immer noch regelmäßig auf Coleurbummel geht und sämtliche Aktivenveranstaltungen mitmacht, wie lange vertritt er die Aktivitas? Richtig, 20 Semester. Es ist nunmal Tatsache, dass die Studienversager mehr Zeit haben um das Bild einer Verbindung zu prägen, als die Erfolgreichen. Und genau das ist es, was zu so vielen Missverständnissen führt. Da sieht man einen Haufen Korpos die feiern und viel Bier trinken und dann wundert man sich darüber, dass sich ind er Altherrenschaft mehrere Professoren und Manager befindet und man denkt sich: "klar die haben nur deswegen Karriere gemacht, weil sie gesoffen und inder Verbindung ihre Kontakte gepflgt haben".

Ich kenne übrigens eine ganzen Haufen Korporierter mit viel Erfolg bei Frauen, hoehen Selbstbewusstsein uns Selbstwertgefühl, die im Studium einiges reißen. Und ja, ich kenne auch Gegenbeispiele.

Ich rede nicht von denen, die ihr Studium auf der Bude verschlampen. Ich rede von denjenigen, die politisch aktiv werden und ihren Ehre-Treue-Vaterlandmüll dann ins politische Leben einbringen. Das sind diejenigen, welche euer Image versauen. Und sie versauen es euch zurecht, denn die sind Kinder dieses Geistes. Jemand, der 20 Semester auf der Bude versäuft wird wohl eh nicht ernst genommen. Aber so wie im Falle meines Volksschulfreundes prügeln dann die erfolgreichen Ärzte und Anwälte dieses geistige Ejakulat dann in ihre Kinder... Und ich würde nicht so radikal schreiben, hätte ich es nicht selber miterlebt und gesehen.

Und es ist Fakt, dass ein guter Teil der Bevölkerung mit unterentwickeltem Selbstwertgefühl herumrennt... Leider. Aber von Machthabern ist auch nicht gewünscht, dass die Bevölkerung sich gut und stark fühlt. Denn sonst könnten sie ja keine Macht mehr ausüben... Also geben wir ihnen ein paar Möhrchen. Eines davon ist Nationalismus. Und das ist ein ziemlich starkes Möhrchen... Das andere ist Moral und Religion. Auch nicht zu unterschätzen. Beides hat schon ziemlich viele Tote in der Geschichte gekostet.

scientific

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Und es ist Fakt, dass ein guter Teil der Bevölkerung mit unterentwickeltem Selbstwertgefühl herumrennt... Leider. Aber von Machthabern ist auch nicht gewünscht, dass die Bevölkerung sich gut und stark fühlt. Denn sonst könnten sie ja keine Macht mehr ausüben... Also geben wir ihnen ein paar Möhrchen. Eines davon ist Nationalismus. Und das ist ein ziemlich starkes Möhrchen... Das andere ist Moral und Religion. Auch nicht zu unterschätzen. Beides hat schon ziemlich viele Tote in der Geschichte gekostet.

scientific

Du behauptest, dass die Machthaber den Nationalismus benutzen um die allgemeine Bevölkerung vor den Karren zu spannen?

Wer, wann, wo? Gibt mir mal paar konkrete Beispiele, die von aktuellen Machthabern stammen.

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Die Wehleidigkeit mit der "ihr" daherkommt, wenn man euer Gedankengut in Frage stellt ist wirklich süß. Ich höre mir nur Strache, Mölzer und Co an, was die jammern, wenn sie kritisiert werden, dass sie menschenverachtende Politik machen. Abgesehen davon, dass Strache nicht einmal rechnen kann... Strache kann nicht rechnen Abgesehen davon ist Strache nicht einmal ein Korporierter, wäre es aber gerne...

Und das ist dann die "Ehre" die verteidigt wird? Strache sucht Duell

Da stimme ich Dir sogar zu, dieses ständig, sich als Opfer darstellen, kotzt mich ebenfalls an. Wir sind definitiv Opfer von Gewalt, Verleumdung etc, aber es hilft nicht da weinerlich zu werden. Aber es ist auch unfair uns als wehleidig zu bezeichnen, denn das steht dir als Aussenstehender, meines Erachtens nicht zu, weil du dadurch ungesetzliche Aktionen gegen uns legitimierst. Frei nach dem Motto "Denen wurde doch nur das Fenster eingeschmissen, die sollen nicht rumheulen.".

Ich will dir damit nichts unterstellen, sondern lediglich auf einen Missstand hinweisen, ich denke du verstehst was ich meine. Unabhängig davon ist nicht jeder Dünnschiss der von einem Konservativen oder einem in Band fabriziert wurde auf den Rest umzumünzen.

Auch dieses Argument ist mir bekannt. Nur wollen immer nur jene am Leben gelassen werden, die das (menschenwürdige) Leben unheimlich vieler erschweren oder verunmöglichen.

Ich sehe das Ausgrenzen von Menschen aus privaten Vereinen, Veranstaltungen o.Ä. nicht als menschenunwürdig an und unsere Legislative und Judikative sieht das auch so.

Wie man konservative Einstellungen verteufeln kann? Ganz einfach. Wenn sie andere daran hindert, so zu leben wie sie gerne möchten. Du euphemisierst. Oder besser noch, du rechtfertigst dich in einer Art und Weise, um dein Gedankenkonstrukt schön darzustellen, wie es aber in der tatsächlichen Auswirkung auf das Leben (so es umgesetzt wird) nicht ist.

Wie gesagt, es kommt darauf an was mal als konservativ bezeichnet. Ich selbst sehe mich als traditionell aber ganz sicher nicht als konservativ im Sinne von spießigem Katholizismus.

Ich schau mir nur einmal an, wie sogenannte "wertekonservative" Menschen in der Regierung das Leben von Schwulen und Lesben erschweren. Nur weil diese Menschen es nicht als "von Gott vorgesehen" erkennen, werden Schwule und Lesben diskriminiert. Dürfen nicht "normal" heiraten, dürfen keine Kinder adoptieren, dürfen (im Falle von Lesbenpärchen) keine künstliche Befruchtung machen usw. usf.

Das ist ein Thema für sich. Fakt ist aber, das Schwulendiskriminierung nichts ist, das Konservative per se auszeichnet. Was das Heiraten von Schwulen angeht, so gilt für mich aber weiterhin das Gleiche wie für uns Burschenschafter: Wenn die katholische Kirche nicht will, das Schwule katholisch heiraten, so ist das Ihr gutes Recht. Das musst du nicht gut finden, aber Sie ist nunmal keine staatliche Organisation und kann das handhaben wie sie will.

Nationalisten (Stichwort Vaterland) sehen auch alle nichtdeutschen (Österreicher sind in dem Falle Deutsche) nach wie vor als minderwertiger an, vor denen wir uns schützen müssen. (Einwanderungsregeln, Arbeitsbestimmungen, Kriminalitätsgeneralverdacht usw.)

Nicht jeder Korporierter ist Nationalist, nicht ejder Nationalist sieht andere Menschen als minderwertig an(siehe meinen Beitrag weiter oben). Unabhängig davon empfinde ich dennoch als legitim in einem Staat, der als NAtionalstaat ausgerichtet ist auch national zu denken. Du darfst jetzt Fragen wo man die Grenze zwischen nationalen Denken und nationalsozialistischen Denken zieht. Da muss man einfach nur mal auf eine politische Europakarte schauen. Ich denke du verstehst was ich meine.

Wenn ich mir aber ansehe, wie hoch der Anteil an rechtskräftig Verurteilten (also Kriminellen und Straftätern) alleine bei der FPÖ in Österreich ist, und die FPÖ ist eine Organisation, welche sich aus dem Pool der vorwiegend schlagenden Burschenschaften bedient, dann sieht die Kriminalitätsrate unter Ausländern in Österreich wie ein Kindergeburtstag aus... Tut mir leid, wenn ich hier die Politik und im speziellen die FPÖ öfter einmal bediene. Aber das Umfeld FPÖ und das Umfeld Burschenschaften ist sehr deckungsgleich.

Wir sollten nicht über solche Statistiken diskutieren. Da kenne ich(und du mit etwas Recherche sicherlich auch) genug, um damit noch 50 Seiten in diesem thread zu füllen, ohne das wir weitergekommen wären.

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Und es ist Fakt, dass ein guter Teil der Bevölkerung mit unterentwickeltem Selbstwertgefühl herumrennt... Leider. Aber von Machthabern ist auch nicht gewünscht, dass die Bevölkerung sich gut und stark fühlt. Denn sonst könnten sie ja keine Macht mehr ausüben... Also geben wir ihnen ein paar Möhrchen. Eines davon ist Nationalismus. Und das ist ein ziemlich starkes Möhrchen... Das andere ist Moral und Religion. Auch nicht zu unterschätzen. Beides hat schon ziemlich viele Tote in der Geschichte gekostet.

scientific

Du behauptest, dass die Machthaber den Nationalismus benutzen um die allgemeine Bevölkerung vor den Karren zu spannen?

Wer, wann, wo? Gibt mir mal paar konkrete Beispiele, die von aktuellen Machthabern stammen.

Sie dir nur die aktuelle Plakatkampagne der FPÖ in Österreich an. "Unser Geld für unsere Leute" Damit machen sie grad Stimmung gegen Europa und im Konkreten gegen die Hilfen für Griechenland. Die ÖVP vor ein paar Jahren postulierte eine "rot-weiß-rote" Politik und führe damit Steuergesetze ein, welche die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter öffnete. Nur zwei Beispiele aus meiner kleinen Heimat.

Die USA, welche einen Krieg gegen den Terror führen, den amerikanischen Nationalstolz dafür benutzen und eigentlich nur Einkommen für ein paar Ölfirmen aus dem Bush-Umfeld sichern... (das ist jetzt sehr vereinfacht. Das geb ich zu!)

Schau dir an, was in Ex-Jugoslawien vor ein paar Jahren passiert ist. Sowohl Serben als auch Kroaten hatten extrem eationalisitsche Führer (Milosevic, Tudjman...) und führten mit extremen nationalistischen Argumenten einen erbärmlichen Krieg gegen ehemalige Nachbarn und Freunde... Daheim hatten wir eine Flüchtlingsfamilie einquartiert. Er Serbe, sie Kroatin...

Möchtest du noch mehr Beispiele?

lg scientific

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Ich rede nicht von denen, die ihr Studium auf der Bude verschlampen. Ich rede von denjenigen, die politisch aktiv werden und ihren Ehre-Treue-Vaterlandmüll dann ins politische Leben einbringen. Das sind diejenigen, welche euer Image versauen. Und sie versauen es euch zurecht, denn die sind Kinder dieses Geistes. Jemand, der 20 Semester auf der Bude versäuft wird wohl eh nicht ernst genommen. Aber so wie im Falle meines Volksschulfreundes prügeln dann die erfolgreichen Ärzte und Anwälte dieses geistige Ejakulat dann in ihre Kinder... Und ich würde nicht so radikal schreiben, hätte ich es nicht selber miterlebt und gesehen.

Und es ist Fakt, dass ein guter Teil der Bevölkerung mit unterentwickeltem Selbstwertgefühl herumrennt... Leider. Aber von Machthabern ist auch nicht gewünscht, dass die Bevölkerung sich gut und stark fühlt. Denn sonst könnten sie ja keine Macht mehr ausüben... Also geben wir ihnen ein paar Möhrchen. Eines davon ist Nationalismus. Und das ist ein ziemlich starkes Möhrchen... Das andere ist Moral und Religion. Auch nicht zu unterschätzen. Beides hat schon ziemlich viele Tote in der Geschichte gekostet.

scientific

Das sehe ich vollkommen anders, weswegen ich auch bekennd patriotisch bin. Es ist nunmal schwer Selbstwert aus sich selbst zu erzeugen, warum sollte man den Menschen dann nicht etwas geben, was es ihnen von aussen ermöglicht? Natürlich ist es das beste Erfolgreich im Leben und extrem selbstbewusst zu sein, ohne Äusseres. Aber das ist nichtmal ansatzweise der Regelfall. Es ist doch für die Entwicklung eines Kindes viel besser wenn ihm suggeriert wird: du kannst stolz sein, auf das was du bist, du hast eine Kultur geerbt, die Hunderte Jahre alt ist und großes erschaffen hat und du darfst dich aus diesem Portfolio kultureller Errungenschaften bedinen wie du möchtest, denn ist ist(auch) deins", anstatt "deine Vorfahren haben das Schrecklichste getan, was jemals in der Geschichte geschehen ist, deswegen ist nichts rühmliches an der Vergangenheit, du musst dafür sorgen, dass dies nie wieder passiert, wehret den Anfängen!" Welches Kind wird es einfacher haben Selbstbewusstsein zu entwickeln?

Unstreitbar ist natürlich, dass es sehr stark darauf ankommt WIE man diese beiden Inhalte transportiert.

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Und es ist Fakt, dass ein guter Teil der Bevölkerung mit unterentwickeltem Selbstwertgefühl herumrennt... Leider. Aber von Machthabern ist auch nicht gewünscht, dass die Bevölkerung sich gut und stark fühlt. Denn sonst könnten sie ja keine Macht mehr ausüben... Also geben wir ihnen ein paar Möhrchen. Eines davon ist Nationalismus. Und das ist ein ziemlich starkes Möhrchen... Das andere ist Moral und Religion. Auch nicht zu unterschätzen. Beides hat schon ziemlich viele Tote in der Geschichte gekostet.

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Du behauptest, dass die Machthaber den Nationalismus benutzen um die allgemeine Bevölkerung vor den Karren zu spannen?

Wer, wann, wo? Gibt mir mal paar konkrete Beispiele, die von aktuellen Machthabern stammen.

Sie dir nur die aktuelle Plakatkampagne der FPÖ in Österreich an. "Unser Geld für unsere Leute" Damit machen sie grad Stimmung gegen Europa und im Konkreten gegen die Hilfen für Griechenland. Die ÖVP vor ein paar Jahren postulierte eine "rot-weiß-rote" Politik und führe damit Steuergesetze ein, welche die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter öffnete. Nur zwei Beispiele aus meiner kleinen Heimat.

Die USA, welche einen Krieg gegen den Terror führen, den amerikanischen Nationalstolz dafür benutzen und eigentlich nur Einkommen für ein paar Ölfirmen aus dem Bush-Umfeld sichern... (das ist jetzt sehr vereinfacht. Das geb ich zu!)

Schau dir an, was in Ex-Jugoslawien vor ein paar Jahren passiert ist. Sowohl Serben als auch Kroaten hatten extrem eationalisitsche Führer (Milosevic, Tudjman...) und führten mit extremen nationalistischen Argumenten einen erbärmlichen Krieg gegen ehemalige Nachbarn und Freunde... Daheim hatten wir eine Flüchtlingsfamilie einquartiert. Er Serbe, sie Kroatin...

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lg scientific

Ich vermute mal cas92 wollte Beispiele aus diesem Land udn nicht aus einem anderen. Und vorallem Beispiele von eienr Partei die die Mehrheit in der Regierung stellt und nicht eine Randgruppierung.

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Ich rede nicht von denen, die ihr Studium auf der Bude verschlampen. Ich rede von denjenigen, die politisch aktiv werden und ihren Ehre-Treue-Vaterlandmüll dann ins politische Leben einbringen. Das sind diejenigen, welche euer Image versauen. Und sie versauen es euch zurecht, denn die sind Kinder dieses Geistes. Jemand, der 20 Semester auf der Bude versäuft wird wohl eh nicht ernst genommen. Aber so wie im Falle meines Volksschulfreundes prügeln dann die erfolgreichen Ärzte und Anwälte dieses geistige Ejakulat dann in ihre Kinder... Und ich würde nicht so radikal schreiben, hätte ich es nicht selber miterlebt und gesehen.

Und es ist Fakt, dass ein guter Teil der Bevölkerung mit unterentwickeltem Selbstwertgefühl herumrennt... Leider. Aber von Machthabern ist auch nicht gewünscht, dass die Bevölkerung sich gut und stark fühlt. Denn sonst könnten sie ja keine Macht mehr ausüben... Also geben wir ihnen ein paar Möhrchen. Eines davon ist Nationalismus. Und das ist ein ziemlich starkes Möhrchen... Das andere ist Moral und Religion. Auch nicht zu unterschätzen. Beides hat schon ziemlich viele Tote in der Geschichte gekostet.

scientific

Das sehe ich vollkommen anders, weswegen ich auch bekennd patriotisch bin. Es ist nunmal schwer Selbstwert aus sich selbst zu erzeugen, warum sollte man den Menschen dann nicht etwas geben, was es ihnen von aussen ermöglicht? Natürlich ist es das beste Erfolgreich im Leben und extrem selbstbewusst zu sein, ohne Äusseres. Aber das ist nichtmal ansatzweise der Regelfall. Es ist doch für die Entwicklung eines Kindes viel besser wenn ihm suggeriert wird: du kannst stolz sein, auf das was du bist, du hast eine Kultur geerbt, die Hunderte Jahre alt ist und großes erschaffen hat und du darfst dich aus diesem Portfolio kultureller Errungenschaften bedinen wie du möchtest, denn ist ist(auch) deins", anstatt "deine Vorfahren haben das Schrecklichste getan, was jemals in der Geschichte geschehen ist, deswegen ist nichts rühmliches an der Vergangenheit, du musst dafür sorgen, dass dies nie wieder passiert, wehret den Anfängen!" Welches Kind wird es einfacher haben Selbstbewusstsein zu entwickeln?

Unstreitbar ist natürlich, dass es sehr stark darauf ankommt WIE man diese beiden Inhalte transportiert.

Falscher Stolz ist die die zu Dunkle Sonnenbrille auf die Welt da draussen. Und mit falschem Stolz meine ich, dass ich nicht auf etwas stolz sein kann, was ich nicht gemacht habe. Ich habe weder Buchdruck erfunden, noch die tollen Erfindungen, noch habe ich dazu beigetragen, dass z.B. die Habsburger so viele Jahrhunderte die deutschen Kaiser gestellt und ein Reich hatten, in dem die Sonne niemals unterging. Ich kann maximal froh sein, hier geboren worden zu sein, und mit dem doch hohen Ansehen in der Welt als Europäer es wesentlich leichter zu haben, als ein Wissenschafter oder Uno-Botschafter aus Nigeria in Wien... Die werden nämlich ab und zu mal von der Polizei verklopft, weil das ja sicher Drogendealer sind. Wie könnten die sich sonst so einen teuren Anzug leisten...

Aber es ist egal. Du wirst mich nicht ändern, ich werde dich nicht ändern. Ich hoffe nur, dass nicht einmal Zeiten kommen, wo deinesgleichen wieder an der Macht sitzen und mich wegen dieser Postings dann schwer in einem Lager arbeiten lassen... Das hoffe ich wirklich.

scientific

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Ich kenne zwar die Plakatoffensive der FPÖ nicht, da ich aus Deutschland komme, aber es ist völlig klar, dass der Nationalismus bei einer mitte-rechts Partei einen Teil der Politik ausmacht. Jetzt muss aber entscheiden, ob der Nationalismus nur das Mittel zum Zweck ist.

Um auf dein Beispiel USA zurückzukommen. Die Führungsriege hat den Krieg nicht begonnen, da der Nationalstolz verletzt war, sondern aus wirtschaftlichen Interessen. Der Nationalstolz wurde trotzdem in den Vordergrund gestellt, also missbraucht. So hast du das ja auch zusammengefasst.

Welche Machenschaften hätte die FPÖ deiner Meinung nach vor, damit der Nationalstolz als Instrument missbraucht wird?

Dass bei "Unser Geld für unsere Leute" auf ihn angespielt wird ist klar, aber das alleine ist ja keine "Möhren für das selbstbewusstlose Volk"

Edit: Jopp, hätte ich so gemeint

Edit2: Den Wunsch kann man unverändert an deine Seite zurückgeben ;)

bearbeitet von Cas92

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Und es ist Fakt, dass ein guter Teil der Bevölkerung mit unterentwickeltem Selbstwertgefühl herumrennt... Leider. Aber von Machthabern ist auch nicht gewünscht, dass die Bevölkerung sich gut und stark fühlt. Denn sonst könnten sie ja keine Macht mehr ausüben... Also geben wir ihnen ein paar Möhrchen. Eines davon ist Nationalismus. Und das ist ein ziemlich starkes Möhrchen... Das andere ist Moral und Religion. Auch nicht zu unterschätzen. Beides hat schon ziemlich viele Tote in der Geschichte gekostet.

scientific

Du behauptest, dass die Machthaber den Nationalismus benutzen um die allgemeine Bevölkerung vor den Karren zu spannen?

Wer, wann, wo? Gibt mir mal paar konkrete Beispiele, die von aktuellen Machthabern stammen.

Sie dir nur die aktuelle Plakatkampagne der FPÖ in Österreich an. "Unser Geld für unsere Leute" Damit machen sie grad Stimmung gegen Europa und im Konkreten gegen die Hilfen für Griechenland. Die ÖVP vor ein paar Jahren postulierte eine "rot-weiß-rote" Politik und führe damit Steuergesetze ein, welche die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter öffnete. Nur zwei Beispiele aus meiner kleinen Heimat.

Die USA, welche einen Krieg gegen den Terror führen, den amerikanischen Nationalstolz dafür benutzen und eigentlich nur Einkommen für ein paar Ölfirmen aus dem Bush-Umfeld sichern... (das ist jetzt sehr vereinfacht. Das geb ich zu!)

Schau dir an, was in Ex-Jugoslawien vor ein paar Jahren passiert ist. Sowohl Serben als auch Kroaten hatten extrem eationalisitsche Führer (Milosevic, Tudjman...) und führten mit extremen nationalistischen Argumenten einen erbärmlichen Krieg gegen ehemalige Nachbarn und Freunde... Daheim hatten wir eine Flüchtlingsfamilie einquartiert. Er Serbe, sie Kroatin...

Möchtest du noch mehr Beispiele?

lg scientific

Ich vermute mal cas92 wollte Beispiele aus diesem Land udn nicht aus einem anderen. Und vorallem Beispiele von eienr Partei die die Mehrheit in der Regierung stellt und nicht eine Randgruppierung.

"die Machthaber" ist für mich ein allgemeiner Begriff und nicht auf ein Land bezogen. Die FPÖ ist in .at keine Randgruppierung. Vor ein paar Jahren waren sie in der Regierung und derzeit liegen sie in Umfragen sogar vor der ÖVP als Regierungspartei. Machthaber sind nicht nur Regierungen, Machthaber sind auch jene einflussreichen Kreise, wo die Entscheidungsträger auch in vorauseilendem Gehorsam Entscheidungen treffen, um den Meinungsbildnern den Wind aus den Segeln zu nehmen... Siehe das Verhältnis der Kronenzeitung zur Regierung in .at.

Aber ich bin nicht willens, über Begrifflichkeiten zu diskutieren, wenn es um anderes geht. Das ist wie wenn ein inhaltlich richtiger Antrag oder ein Urteil wegen eines Formalfehlers abgelehnt wird...

scientific

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Falscher Stolz ist die die zu Dunkle Sonnenbrille auf die Welt da draussen. Und mit falschem Stolz meine ich, dass ich nicht auf etwas stolz sein kann, was ich nicht gemacht habe. Ich habe weder Buchdruck erfunden, noch die tollen Erfindungen, noch habe ich dazu beigetragen, dass z.B. die Habsburger so viele Jahrhunderte die deutschen Kaiser gestellt und ein Reich hatten, in dem die Sonne niemals unterging. Ich kann maximal froh sein, hier geboren worden zu sein, und mit dem doch hohen Ansehen in der Welt als Europäer es wesentlich leichter zu haben, als ein Wissenschafter oder Uno-Botschafter aus Nigeria in Wien... Die werden nämlich ab und zu mal von der Polizei verklopft, weil das ja sicher Drogendealer sind. Wie könnten die sich sonst so einen teuren Anzug leisten...

scientific

Es ist ja nun wirklich nicht so, dass wir Deutschen ein Volk voller Menschen sind, die auf sich selbst stolz sind. Da kritisiere lieber die Amerikaner, als uns 20000 Burschenschafter. Im übrigen bin ich selbst nicht gerade Stolz auf dieses Land, aber ich werde niemals jemanden angreifen, der das so empfindet, denn es ist sein gutes Recht.

Falscher Stolz ist die die zu Dunkle Sonnenbrille auf die Welt da draussen. Und mit falschem Stolz meine ich, dass ich nicht auf etwas stolz sein kann, was ich nicht gemacht habe. Ich habe weder Buchdruck erfunden, noch die tollen Erfindungen, noch habe ich dazu beigetragen, dass z.B. die Habsburger so viele Jahrhunderte die deutschen Kaiser gestellt und ein Reich hatten, in dem die Sonne niemals unterging. Ich kann maximal froh sein, hier geboren worden zu sein, und mit dem doch hohen Ansehen in der Welt als Europäer es wesentlich leichter zu haben, als ein Wissenschafter oder Uno-Botschafter aus Nigeria in Wien... Die werden nämlich ab und zu mal von der Polizei verklopft, weil das ja sicher Drogendealer sind. Wie könnten die sich sonst so einen teuren Anzug leisten...

Aber es ist egal. Du wirst mich nicht ändern, ich werde dich nicht ändern. Ich hoffe nur, dass nicht einmal Zeiten kommen, wo deinesgleichen wieder an der Macht sitzen und mich wegen dieser Postings dann schwer in einem Lager arbeiten lassen... Das hoffe ich wirklich.

scientific

Ich finde es erstaunlich wie du mich bewertest. Ich habe tatsächlich geglaubt, dass dir nicht entgangen ist, dass ich versuche zu differenzieren und Handlungen meiner Verbandsbrüder(ja richtig, die meiner Verbadsbrüder, nicht meine!) aus Sicht der Rechtsstaatlichkeit zu betrachten, ohne diese zu unterstützen oder zu billigen. Auch hätte ich geglaubt, dass meine Argumentation weder auf einen verminderten Intellekt noch auf einen tief sitzenden Hass schließen lässt, weswegen es mich verwundert, dass du Angst davor hast das "meinesgleichen" Macht ausüben könnte.

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Dass man den Scheiß auch noch diskutieren muss, ist ja geradezu herzig. Rassismus in seiner reinsten Form. Ist ja ganz nett, dass die Verbindungen und Burschenschaften in ihrer Zeit eine wichtige Rolle übernahmen, nur leider haben sie sich halt schon überlebt. Dauert noch ca zwei Generationen und der Fall ist abgeschlossen.

Randgruppen auf der Suche nach Berechtigung sind in ihrem Handeln selten nachvollziehbar.

PP

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Ups.. da habe ich aber was ausgelöst..

Dabei war mein Gedanke beim Lesen des Artikels nur "sauber, da lassen sich die Burschenschafter ihren Dachverband von den Rassisten kapern....".

Wenn die "nicht deutschen Gene" einen Ausschluss rechtfertigen ist das definitiv ein "rassisches" Ausschlusskriterium. Unbeachtet der Tatsache dass jeder Verein aufnehmen oder ablehnen kann wen er will.

Bin mal gespannt wie die das in der Praxis umsetzen werden, es gibt ja auch jede Menge "nicht deutscher" Gene die man nicht so einfach sieht wie z.B. bei jemandem mit asiatischen Eltern.

Gibt es da in Zukunft Gentests ?

Ab wo wird die Grenze gesetzt ? Darf 1/4 oder 1/8 oder 1/16 el der Gene nicht-deutsch sein um trotzdem am deutschen Kulturgut im Sinne der Verfasser dieses juristischen Gutachtens teilhaben zu dürfen ?

Sollte dieser Antrag wie erwartet nicht gekippt werden ist der Dachverband der Burschenschaften für mich definitiv eine Lachnummer geworden.

Für mich ist das was dort abläuft der Versuch Rassismus in Reinkultur zu rationalisieren.

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