Lösungsansätze, bitte!

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Erst mal Hallo an alle.

Ich entschuldige mich schon mal im voraus für meinen Buckelpistennordschleifenschreibstil und wäre sehr dankbar, wenn sich jemand das alles hier durchliest, um mir zu helfen.

Zu meinem Problem: Ich habe einen sehr konservativen Vater und versuche irgendwie dieses und eine Reihe anderer Probleme endlich in den Griff zu kriegen. Selbstverständlich nicht nur, um ein besserer Mensch zu werden, sondern auch besser für meine Umwelt.

Wie komme ich darauf? Er sieht in dem, was heutzutage unter Medien bekannt ist (ausgenommen TV), lediglich Unsinn, Zeitverschwendung, was auch immer. Sitze ich z.B. abends, wenn ich von der Arbeit komme, am PC, beschwert er sich direkt, dass ich "immer" an dem "Scheißding" sitze.

Kleine Anmerkung: Ich habe sehr wohl genug Hobbys, ich gehe gerne laufen, lese viel, zeichne, hin und wieder bissl trainieren, unternehme viel am Wochenende, spiele Schlagzeug und Keyboard, lerne z.Z. 2 Sprachen usw. Wenn mir danach ist, abends zu surfen oder 'n bisschen zu zocken, dann spricht doch nichts dagegen. Es ist nun mal die eine Art von Freizeitgestaltung.

Kurz, er lehnt es auch gänzlich ab, mit PCs umgehen zu wollen, da das ja alles Dreck ist und blöd macht.

Das sollte aber jetzt nur mal ein Beispiel sein. Wäre ja sonst nichts Tragisches.

Was ist das problematische an ihm? Er ist konservativ, habe ich bereits erwähnt. Was noch hinzu kommt ist, dass er nur Arbeit im Kopf hat, ihm geht's einzig allein um Leistung, Leistung und noch mal Leistung. Mich bezeichnet er hin und wieder als Ungelernten, da er ja den Meister gemacht hat und ich erst mal die Ausbildung fertig machen müsse, um mitreden zu können. Hat er was getrunken, so wird das ganze umso mehr verstärkt, er macht meine Mutter total runter, stellt sie als dumm hin (sie hat damals ihre Ausbildung wohl nicht geschafft und ist später Hausfrau geblieben), sie macht das aber mit.

Diskussionen beendet er stets mit aggressiven Schlussstrichen, wie es auch in anderen Threads erwähnt wurde, damit meine ich er droht mir in manchen Fällen mich zu verprügeln, etwas nach mir zu werfen, meine Möbel mit der Axt zu beschädigen und natürlich irgendwas mit meinem Notebook zu machen. Es kam glücklicherweise nie dazu, und warum? Klar, ich habe dann den Schwanz eingezogen. Man muss dazu sagen, dass ich ihn auch etwas provoziere, ergo mich im weitesten Sinne der 38 Kunstgriffe (http://de.wikipedia.org/wiki/38_Kunstgriffe) bediene, was nur dazu führt, dass er die Machtlosigkeit noch eher demonstriert.

Warum sollte mich das alles tangieren? Nun, durch diese ewigen rabulistischen Angriffe auf mich und meine Mutter, hat er es mit den Jahren geschafft, meinen Selbstwert inclusive meine Eier nach Griechenland zu schicken, mit anderen Worten: Ich bin soziopathisches, emotional zurückgebliebenes Wrack.

Es fällt mir unheimlich schwer, mich in die Gesellschaft anderer zu integrieren, denke ständig unnötig viel über mich und die Welt nach, neige dazu, alles was mainstream ist, abzulehnen (was keineswegs verwerflich ist, wenn es im Rahmen bleibt), habe ständig Angst, Fehler zu machen (was lt. psychologischem Ersuchen meines Hausarztes daher rührt, dass mein Verhältnis zum Über-Ich, sprich zu Autoritätspersonen wie meinem Vater oder Kollegen, in einen unangemessenen Rahmen gerutscht ist aufgrund der Erziehungsmethoden meines Vaters)und setze Masken auf (imitiere das Verhalten anderer unbewusst wie Sprachrhythmus, -art, -stil sowie Sprüche, Lachen) um scheinbar besser da zu stehen anderen gegenüber, was eher falsch und geschauspielert rüberkommt.

Was dem ganzen die Krone aufgesetzt hat, war wohl das Beziehungsende mit meiner Ex letzten Jahres. Ich dachte wohl, ich hätte meine Oneitits überwunden. Pustekuchen! Das ganze zieht sich durch meine BL durch, man kann mir quasi ansehen, wie zerstört ich bin, wenn ich's nicht gerade überspiele, worin ich mittlerweile ziemlich gut geworden bin mit den Jahren. Ich gelte mitunder als lustige und fröhliche Person, jedoch werde ich nicht besonders ernst genommen, ergo: Ich werde akzeptiert und man genießt auch meine Anwesenheit, aber eher als der alberne, verpeilte Typ. Doch noch mal kurz zu der Oneitis. Am Anfang letzten Jahres hat sie Schluss gemacht. Interessehalber hatte ich mich nach ein paar Wochen mal erkundigt, was denn der Grund war. Klar, anfangs kam sie mit dem üblichen Quark: keine Zeit, viel um die Ohren, Eltern stressen, Schule, bla. Übersetzung könnt ihr euch denken: ich hatte meine Eier verloren. Einen Tag später kam sie mit 'nem anderen Typen zusammen, was bis jetzt noch andauert.

Was wollte ich sagen? Genau, der Grund, warum sie Schluss machte. Wortwörtlich: "Naja, du warst irgendwie seltsam, hast du allem nur Ja und Amen gesagt, hast alles so akzeptiert wie es war. Doch Frauen brauchen einen Typen, der sie richtig rannimmt, ihr zeigt wo's langgeht, wenn du verstehst was ich meine.."

Jene Worte habe ich nie vergessen!

Die Zeit verging, ich stieß auf ein Forum, bei der es darum ging, die Ex zurückgewinnen, da gab's Null PU-Elemente. Verzweifelt wie ich war, las ich jeden Tag darin. Irgendwann stieß ich mal auf den Begriff Shit Test, ich googlete es und kam letztendlich hier auf den Shit Test-Spiel-Thread. Cool, dachte ich, ziemlich schlagfertig, das Ganze. Doch was ist das überhaupt für ein Forum? Ich las mehr und mehr von der Materie, bestellte mir LdS... und wurde unvorteilhafterweise zum Bilderbuch-KJ, ja ich habe einiges hier gelesen, kenne mich mit der Theorie also bestens aus.

Tja, es ließ mich nicht mehr los, doch es musste was getan werden. Auf einem Geburtstag probierte ich die 3-Tier-Routine aus, hat ziemlich gerockt. Ab da waren jene Zweifel vom Winde verweht, ich wusste, aus PU ließ sich 'ne Menge machen, wenn man es durchzieht. Canned Material war aber nach einer gewissen Zeit für mich gestorben. Leider auch die Motivation, weiter zu machen.

Ich könnte, dachte ich mir, ein guter Verführer werden, aber erst, sobald ich meine eigenen gravierenden Probleme, sprich, meine Confidence-Ruinen wieder aufzubauen. Weiterhin bin ich der Meinung, dass ich dadurch auch im allgemeinen wieder zu einem normalen Menschen werde, mit dem man gut umgehen kann. Wie ich bereits erwähnt habe, werde ich als "Verpeilchen" gesehen. Ich hatte beim zweiten Mal meinen Führerschein in der Praxis erst geschafft, meine Zwischenprüfung (ein Tag nach der Trennung) verhauen, mir schon einiges von der Führungsetage bezüglich explodierender Fehlerquote im Verhältnis zur Arbeitsleistung anhören müssen. Ich vergesse wirklich alles, wenn ich mir aufschreiben will, damit ich nichts vergesse, dann vergesse ich das Aufschreiben.

Nicht zu vergessen ist, dass ich sehr manipulierbar bin, mir ist bewusst, was mit mir gemacht wird, doch ich kann es nicht ändern.

Bsp.: Kollegen geben mir Aufgaben, bei denen andere Azubis längst gesagt hätten, dass man das tun könne, aber in einer anderen Abteilung ist und es erst mit dem Leiter klären müsse (eine gute Lösungsstrategie von einem Azubikollegen, welche ich mir versuchte anzueignen, aber kläglich scheiterte).

Bsp. 2: Es werden mir Dinge befohlen, vorgenannte Tätigkeiten von anderen Azubis, welche eigentlich unter mir stehen. Komme ich mit sowas wie, dass er mir nichts zu sagen hätte, kommt es von allen Seiten zurück a la "Stell dich nicht so an, du bist nur zu faul!"

So, bevor ich weiter ausschweife, noch kurz zum Verhältnis zu meiner Mutter: Ich komme mit ihr super aus, sie mit mir auch, sie nimmt mich ernst, respektiert mich, verurteilt mich nicht für meine Interessen und Ansichten, meckert hin und wieder, wenn ich nichts mache und motiviert mich aber auch dadurch.

Was ein erster Schritt war für mich selbst, mir einen Termin bei einer Lebensberatungsstelle zu nehmen, was allerdings noch einige Monate dauern kann.

Meine weiteren Ziele:

1. Mit meinem Vater klarkommen

Seine Einstellung zu Computer usw. ist mir egal, er soll mich einfach damit in Ruhe lassen. Er sollte anerkennen, was ich tue und mir nicht nur meine Fehler vorhalten.

Rhetorische Methoden sind hier wohl fehl am Platze, da er sich wohl nie ändern wird, es geht mir in erster Linie um ein Kompromiss.

2. Meine Eier wiederfinden, selbstbewusst werden und ein normales Leben wieder führen

Dadurch, dass ich viel über mögliche Fehler nachdenke, mache ich auch viele. Grundlagen des Behaviorismus.

Mein Innergame ist nicht im Eimer, sondern fehlt komplett, das gilt es zu beheben.

3. Erfolgreich werden und endlich da weiter machen, wo ich aufzuhören geglaubt hatte

Sprich, endlich mal mit voller Motivation das Leben genießen und natürlich auch mit PU durchstarten, schon allein gewisser Bedürfnisse wegen.

Lösungsvorschläge?

bearbeitet von 23and42

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Hab das ganze jetzt nur überflogen, aber die einfachste und schnellste Lösung wird wohl Ausziehen sein. Ist zwar im ersten Moment ein extremer Schritt, aber wenn du dich weiter entwickeln willst, solltest du dich auch mit Leuten umgeben, die dich unterstützen.

Wenn du in der Ausbildung bist, solltest du schon genug Geld für eine eigene kleine Wohnung verdienen und wenn es nicht zum leben reicht, sind deine Eltern immer noch Unterhaltspflichtig, soweit ich weiß.

Wie alt bist du?

Hast du schon mal ein ernsthaftes Gespräch mit deinem Vater probiert? ("Es stört mich, dass du immer...")

Und um allgemein besser mit Leuten umzugehen, empfehle ich dir das Buch "Wie man Freunde gewinnt" von Dale Carnegie!

lg

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Daran habe ich auch schon etliche Male gedacht, aber leider reicht das Geld nicht für eine Wohnung, bzw. ein Studentenwohnheim.

Das ist leichter gesagt als getan. Mein Bekanntenkreis besteht eigentlich fast aus vielen flüchtigen Bekanntschaften, Kollegen und Ex-Klassenkameraden. Wirklich richtige Freunde sind bei mir selten. Aber ich weiß was du meinst, ich versuch's mal in die Tat umzusetzen.

Unterhaltspflicht gibt's meiner Meinung nach nur bis zum 18. Lebensjahr, soweit ich weiß. Aber werde mich mal schlau machen.

Ich bin 19. Ein gewisses Maß an Respekt seitens meines Vaters wäre doch wohl nicht ungerechtfertigt, oder?

Auch das habe ich schon mehrere Male versucht, in ruhigen Momenten. Wir versuchen stets, zu einer Lösung zu kommen, aber das hält meist nicht lange und er verfällt in alte Verhaltensmuster.

Ok, vielen Dank schon mal für die Buchempfehlung.

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Erzähl mal ein bisschen was zu deiner beruflichen Situation (Schulabschluss, was machst du z.Z., hast du schon gedient/Zivildienst geleistet).

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Momentan mache ich 'ne Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter. Was die Bundeswehr angeht... am Anfang der Ausbildung wurde ich angeschrieben, ich habe dann meinen Ausbildungsvertrag zugeschickt, seit dem hat sich keiner mehr gemeldet, kein Termin zur Musterung, gar nichts.

Schulbildung: Sekundarabschluss, ich ziehe es in Betracht, nach der Ausbildung das zu vertiefen mit Fachhochschulreife und danach Allgemeine Hochschulreife. Eines meiner Ziele wäre es, Psychologie zu studieren, das hat mich schon immer fasziniert. Davon abgesehen würde ich noch was in Richtung Musik oder Kunst machen.

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Was ein erster Schritt war für mich selbst, mir einen Termin bei einer Lebensberatungsstelle zu nehmen.

Dieser erste Schritt ist ein sehr guter Schritt!

Meine weiteren Ziele:

1. Mit meinem Vater klarkommen

Seine Einstellung zu Computer usw. ist mir egal, er soll mich einfach damit in Ruhe lassen. Er sollte anerkennen, was ich tue und mir nicht nur meine Fehler vorhalten.

Rhetorische Methoden sind hier wohl fehl am Platze, da er sich wohl nie ändern wird, es geht mir in erster Linie um ein Kompromiss.

Bezüglich Kommunikation zu Deinem Vater empfehle ich Dir folgendes Buch:

"Gewaltfreie Kommunikation - eine Sprache des Lebens" von Marshall B. Rosenberg

Dieses Buch ist Dir sicherlich auch hilfreich in der allgemeinen Kommunikation zu anderen.

2. Meine Eier wiederfinden, selbstbewusst werden und ein normales Leben wieder führen

Dadurch, dass ich viel über mögliche Fehler nachdenke, mache ich auch viele. Grundlagen des Behaviorismus.

Mein Innergame ist nicht im Eimer, sondern fehlt komplett, das gilt es zu beheben.

Richte Deine Aufmerksamkeit mehr auf das, was Du gerne hättest und auf das, was funktioniert.

Denn Energie folgt der Aufmerksamkeit!

Dein Innergame fehlt nicht komplett. Durch die Situation mit Deinem Vater versuchst Du Dich zu schützen und gehst in Abwehrhaltung. Deine Energie wird in erster Linie für diesen Schutzschild verbraucht und es ist im Augenblick zuwenig Energie für Dich selbst vorhanden, dadurch verlierst Du scheinbar den Kontakt zu Dir selbst.

Wenn Du Deine Aufmerksamkeit mehr auf Dich - Dein Innergame - richtest, dann wird die Energie folgen.

3. Erfolgreich werden und endlich da weiter machen, wo ich aufzuhören geglaubt hatte

Sprich, endlich mal mit voller Motivation das Leben genießen und natürlich auch mit PU durchstarten, schon allein gewisser Bedürfnisse wegen.

Es gibt sicherlich auch schon jetzt Momente, in denen Du das Leben genießen kannst!

Wenn Du mehr Energie zur Verfügung hast, dann wird sich der Raum des Genusses auch vergrößern!

Deine Ziele beinhalten bereits die Lösung für Dich!

Beratungshilfen - egal welcher Natur - zeigen Dir neue Werkzeuge, die Dir in der Umsetzung sehr hilfreich sein können.

Du weißt, wo Du hinwillst, also richte die Aufmerksamkeit auf Dein Ziel!

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Erst mal vielen Dank für ein so vielseitiges Feedback. Das mit der Energie, wie es hier schön beschrieben wurde, leuchtet mir durchaus ein.

Es ja nun mal so, dass ich mich wieder in normalen Bahnen im Leben bewegen will. Wenn ich das schaffe, wird es mir eindeutig leichter fallen, all diese Probleme zu bewältigen. Ich werde wohl mal jetzt hin und wieder berichten, wie es weitergeht.

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Daran habe ich auch schon etliche Male gedacht, aber leider reicht das Geld nicht für eine Wohnung, bzw. ein Studentenwohnheim.

Das ist leichter gesagt als getan. Mein Bekanntenkreis besteht eigentlich fast aus vielen flüchtigen Bekanntschaften, Kollegen und Ex-Klassenkameraden. Wirklich richtige Freunde sind bei mir selten. Aber ich weiß was du meinst, ich versuch's mal in die Tat umzusetzen.

Unterhaltspflicht gibt's meiner Meinung nach nur bis zum 18. Lebensjahr, soweit ich weiß. Aber werde mich mal schlau machen.

Wie viel verdienst du?

Kann mir kaum vorstellen, dass das nicht für ein Studentenwohnheim oder ein WG-Zimmer reicht.

Ich weiß nicht wie das in Deutschland ist, aber in Österreich ist es so (wenn ich mich nicht ganz irre), dass die Eltern so lange Unterhalt zahlen müssen, bis die Kinder sich selbst versorgen können. (Also einen bestimmten festgesetzten Geldbetrag verdienen.) Wird in Deutschland aber ähnlich sein denke ich mal.

Hab da mal schnell was gefunden: KLICK!

Ich glaube immer noch, dass für dich Ausziehen die beste Lösung ist, wenn Gespräche überhaupt nicht fruchten und nicht einmal ein Grundrespekt für dich vorhanden ist.

lg

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Hey hey, mein Freund!

Mensch, das klingt ja nach ner wirklich besch* Situation in der Du da steckst!

Sorgen, dass Du kein Inner-Game spielst kannst Du getrost vergessen, jeder Mensch der denkt (und das tust Du offensichtlich genug) spielt dieses Spiel mit und gegen sich selbst :).

Was den Vater angeht (mal ohne den Tausend jahre Alten Freud) ist das ein schon fast klassisches Familienbeispiel: Vater mit brüchigem Selbstwert, der jede Interaktion in der Familie kontrollieren muss, ne Mutter die sich unterwirft, und der heranwachsende Sohn der nach Autonomie strebt und so sein können will wie er ist, -der aber gleichzeitig ne große Abhängigkeit vom Vater und ne Verpflichtung der Mutter gegenüber sieht.

Scheiss Situation, denn der Vater bestimmt tyrannisch was in der Familie läuft. Merkt er dass sein System gefährdet ist, probiert er's mit Einschüchterung und Abwertung... egal wie, er muss Dich manipulieren (wenn auch sicher nicht bewusst), damit Du nicht seine Sicherheit gefährdest.

"Dann reicht mein Geld nicht" ist ne Ausrede - ich kenn genug Leute, die zu nem 40h Job unter der Woche zusätzlich noch Samstags jobben, dann reichts fast sicher. Ist halt anstrengend!

"Unterhaltspflicht bis 18", nein - bis 20+irgendwas (ich hatte mal 28 im kopf) falls Studium oder Ausbildung. Ist halt unbequem den tyrannischen Vater mit sowas zu konfrontieren, ne?

Genau wie die anderen hier bin ich der Meinung, dass sich "Selbstwert steigern, Eigenes Leben leben" nicht vereinbaren lässt mit "in dieser Situation verharren und zuhause bleiben". - Was Du am Ende des Tages draus machen willst ist sicher Deine Entscheidung, manchmal kanns auch sinn machen das noch ne Weile mitzumachen.

Und was die fehlenden Eier angeht: Du hast nen Vater, der Dich kastriert hält... wo soll's denn auch herkommen? - Mann, wenn ich immer im Hinterkopf hätte: Konfrontation/grenzen Setzen führt zu Aggression/Schlägen/Demütigungen, dann würd ich mir sicher auch nicht erlauben meiner Freundin Grenzen zu setzen und zu zeigen wo's lang geht... - Entweder wird sie zum Vater, die Dir Liebe entzieht und Dich abwertet, oder Du fühlst Dich wie Dein Vater, der die Mutter mit seinem Scheiss tyrannisiert... Kobayashi Maru - no win Szenario.

Wie müsstest Du denn die Situation sehen, dass sich dieser double-bind auflösen kann?

Just the best, hoffe ich konnte Dir wenigstens ein klein bisschen weiterhelfen...

halt durch, es wird auf jeden Fall besser, wenn Du dranbleibst!

-M-

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Ich verdiene ca. 580,- € netto. Oberste Priorität wäre allerdings, dass ich mir ein Auto kaufe, da ich für meine etwas weiter entfernte Arbeitsstelle (ca. 20km) mobil sein muss. Zugverbindungen gibt's keine. Daher meinte ich, dass es mit der Wohnung etwas eng würde.

Habe mir den Artikel mal durchgelesen. Ich dachte zunächst, es gäbe immer eine Altersgrenze, damit hat sich das jetzt wohl geklärt. Nun muss ich nur noch warten, bis meine Prüfungsergebnisse kommen, dann weiß ich auch, ob ich fertig werde mit der Ausbildung oder noch ein Jahr dran hängen muss.

Noch mal zur Situation mit dem aus dem Haus ziehen: Ich halte es immer noch für einen Akt, allen Problemen aus dem Weg zu gehen, sich nicht zu stellen und sich nicht gewachsen sein, sich mit dem Druck zu konfrontieren. Das liegt wohl zum einen daran, dass mein Bruder vor einem Jahr auch ausgezogen ist. Begründet war das ganze durch besagten Vater, jedoch löste er Probleme auf eine andere Weise.

Er ist, sagen wir, sehr zurückhaltend, hält sich am liebsten aus allem heraus. Ich neige, wie schon dargestellt, dazu, viel zu diskutieren und alles in Frage zu stellen.

Als es mir hin und wieder zu bunt wurde zuhause, habe ich dann mal eine Weile bei ihm gewohnt.

Das kann ich leider nicht dauerhaft beibehalten, da er nun mal für sich sein will. So wie ich wieder zuhause war, musste ich mir natürlich was anhören.

Er hielt mir dann vor, ich würde immer den leichten Weg wählen und den Schwanz einziehen, wenn's Ärger gibt, doch das ginge nicht immer so, seinen Worten nach. Ich sehe da das Gefühl seinerseits, die Macht oder Kontrolle mir gegenüber schwinden zu sehen.

Nun, ich habe nicht diese Einstellung, dass ich solche Situationen wie er lösen würde, denn ich möchte ja ein besserer Mensch werden, wohl möchte ich aber auch die Fähigkeit, kosequent zu sein, erlernen, da es mir, wie bereits erörtert in der Vergangenheit sehr schwer fiel, mich durchzusetzen. Es ist sehr schwierig, das alles zu kalibrieren. Das sollte aber ein minder schlimmes Ding sein, was mich am Weiterkommen hindert.

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So, ich bumpe das ganze mal um vom Aktuellen zu berichten:

Ich hatte letzte Woche Freitag eine Sitzung bei vorgenannter Lebensberatungsstelle, ich unterhielt mich mit einem Diplompsychologen über alles, was ich hier auch angesprochen habe. Er hatte mir auch direkt geraten, auszuziehen, sobald das möglich ist. Was meine zwischenmenschlichen Defizite betreffen, meinte er, dass das Zeit braucht, demzufolge ich auch jetzt einen neuen Termin habe und regelmäßig da hin gehen werde. Was ich danach festgestellt habe, war eine ungeheure Erleichterung, ich war richtig gut drauf, ohne wirklich einen Grund gehabt zu haben, mir fiel alles so leicht und meine Probleme habe ich für diesen Tag erst mal in Weite Ferne verglühen gesehen.

Falls ich das integrieren kann, bzw. das zur Routine werden lassen kann, bin ich "auf dem Weg der Besserung". Update folgt.

bearbeitet von 23and42

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So, ich bumpe das ganze mal um vom Aktuellen zu berichten:

Ich hatte letzte Woche Freitag eine Sitzung bei vorgenannter Lebensberatungsstelle, ich unterhielt mich mit einem Diplompsychologen über alles, was ich hier auch angesprochen habe. Er hatte mir auch direkt geraten, auszuziehen, sobald das möglich ist. Was meine zwischenmenschlichen Defizite betreffen, meinte er, dass das Zeit braucht, demzufolge ich auch jetzt einen neuen Termin habe und regelmäßig da hin gehen werde. Was ich danach festgestellt habe, war eine ungeheure Erleichterung, ich war richtig gut drauf, ohne wirklich einen Grund gehabt zu haben, mir fiel alles so leicht und meine Probleme habe ich für diesen Tag erst mal in Weite Ferne verglühen gesehen.

Falls ich das integrieren kann, bzw. das zur Routine werden lassen kann, bin ich "auf dem Weg der Besserung". Update folgt.

Meiner Meinung nach sind, da du _in Ausbildung_, sind bist deine Eltern weiterhin unterhaltspflichtig (auch wenn du eigenes Geld verdienst). Sprich mit Jugendamt o.ä. Institutionen die in die Richtung gehen. Falls sich deine Eltern (i.e. Vater) dagen sperren, versuch's ihm vielleicht so zu verkaufen: du gehst ihm nicht mehr auf den Sack. Andernfalls viel Spaß bei der Klage (-> wirklich verklagen. Du kannst Unterhalt auch einklagen).

Aber: Wende dich an Leute die wirklich Bescheid wissen. Anyway, du hast ne' Perspektive, gute Sache!

bearbeitet von low-life

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Ich habe vor einem Monat meinen Vater verloren. Ich kann dir nur empfehlen, mit ihm Konflikte auszutragen. Ich kann dir nur empfehlen mit ihm zu streiten.

Wenn du ihm jedoch gleichzeitig klar machst, dass du ihn liebst und wertschätzt, wird dieser Konflikt deutlich erträglicher.

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Super, dass du schon mal den Schritt zur professionellen Beratung gemacht hast.

Ich kenn dieses Gefühl gut, keinen Problemen aus dem Weg gehen zu wollen. Aber dein Vater hat hier ein Druckmittel gefunden um dich zuhause zu halten. Ich würde es auch nicht als weg laufen ansehen, da du ja schon alles versucht hast, aber nichts etwas genutzt hat.

Also zieh so bald wie möglich aus um dein Leben in den Griff zu bekommen, denn wenn du zuhause bleibst wirst du dir sehr schwer tun dich weiterzuentwickeln und dein Selbstbewusstsein zu entwickeln. Wenn du dann gestärkt bist, dann kannst du ja nochmal versuchen mit deinem Vater ins Reine zu kommen.

lg

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Das klingt doch schon mal vielversprechend, ich werde es anpacken!

Wer weiß, in einem Jahr werde ich vllt ein viel besserer Mensch sein, dessen Anwesenheit von jedem gesucht wird. Ich habe diesen Gedankengang, da es zur Motivation beiträgt, ähnlich wie der "weiße Schatten".

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