Ayn Rands – Philosophie des Objektivismus

69 Beiträge in diesem Thema

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Ethik. Die ist wichtig. Wie gesagt.

Hier liegt eigentlich dein größter Fehler. Ethik steht erst am Ende von philosophischen Systemen. Ohne Erkenntnistheorie und Metaphysik kannst du gar keine Ethik betreiben.

Und Erkenntnistheorie und Metaphysik sind wohl die Dinge, die du noch am ehesten "herumtheoretisieren" nennen würdest.

Dass Hitler kein guter oder bedeutender Philosoph war, darüber brauchen wir nicht streiten. Sprechen wir lieber über einen über tausend Jahre lang toten Platon.

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Kern der Aussage war die Halbwertszeit. Du hast ein bomben pro Beispiel gebracht. Ich eins dagegen gehalten, das auch echt bombig war.... um deine Generalisierung von einmal festgestellt = hält für immer aufzugreifen.

Ethik. Die ist wichtig. Wie gesagt.

Hier liegt eigentlich dein größter Fehler. Ethik steht erst am Ende von philosophischen Systemen.

Siehst. Genau das mein ich. Wir haben wahrscheinlich andere Definitionen von Ethik im Sinn, wenn wir das eintippen.

Für mich ist das ne relativ simple Sache. Gut, böse, vertretbar, nicht vertretbar. Interessen verschiedener Menschen gegeneinander aufwiegen. Entscheidungsträger müssen dann den scheinbar besten Weg wählen.

Dafür muss zumindest ich vorher nicht überlegen, ob wir wirklich sind, was wir sehen, oder ob jeder Mensch nen freien Willen hat. Was wenn nicht? Wie sollte man die Interessen freier und unfreier Menschen dann gewichten? usw..

Man könnt´s wohl auf (Un)Rechtsbewusstsein runterbrechen. Muss ich theoretisch beweisen, daß Mord, Körperverletzung, Betrug, whatever nicht klar gehen? Ich denke nicht.

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Thema war nicht die Person, sondern der Zeitraum.

Ansonsten hat er aus einem Chauvinismus heraus Entrechtung, Enteignung, Euthanasie etc begründet. Das ist durchaus ein Konzept. Genauso wie gleiches Recht für alle.

Damit man einordnen kann, wann Körperverletzung richtig ist und wann falsch, braucht man Beweise. Man muss beweisen können, welche Werte höher sind als andere. Dafür ist die Philosophie als Wissenschaft zuständig. Wissenschaft bedeutet, dass die Beweise allgemeingültig sind. Allgemeingültig bedeutet, dass sie jeder jederzeit nachvollziehen kann und zum gleichen Ergebnis kommen wird.

Da kommt

a) nochmal die Verhältnismäßigkeit dazu. Aufgrund der nahezu unendlich vielen möglichen Konstellationen, ist ne allgemeine Aussage also schonmal nicht möglich.

b) Muss dann der Akteur/Richter/Zeuge trotzdem seinen Verstand einsetzen um die Sache zu werten. Dann kommt er zu einem Ergebnis.

Auf das wäre er höchstwahrscheinlich auch ohne allgemeines Theorem zu (gerechtfertigter) Körperverletzung, oder nicht?

In diesem Rahmen, hab ich doch noch was gefunden. Affekt und Schuldfähigkeit. Wie geht man damit in der Rechtsprechung um. Das könnte ein Thema sein, was es phisolophisch zu klären gilt, falls die Psychologen es nicht könen.

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Wenn jemand nicht für sein Handeln verantwortilich sein kann, kann es tatsächlich nicht richtig sein, ihn dafür zu bestrafen.

Wo wir wieder bei der Willensfreiheit wären.

Ethiken ohne weitere zu Grunde gelegte Philosophie können eben nur Meinungen sein. Und die sind eben nicht gut, weil nicht wissenschaftlich.

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Kein seriöser Philosoph interessiert sich für Ayn Rand. Das ist eine Esoterik-Erscheinung, hat aber nichts mit Philosophie zu tun.

Ich weiss dass viele sie als die Begründerin eines Kults oder sogar Religion bezeichnen. Danke für deine Meinung. Deine Beiträge haben immer viel Substanz. :-p

Also ich habe nur die Wiki-Seite gelesen und nicht die Videos angeschaut, aber mir scheint sie vereint einen Kausalitätsdeterminismus mit Entscheidungs/Willensfreiheit.

Mal abgesehen davon, dass sie selbst hier keine Argumente für das Funktionieren eines Kompatiblismus führt, find ich die meisten Argumente für einen solchen relativ schwach.

Du hast mich damit ein ganzes Stück weiter gebracht. Ich danke dir.

Philosophie ist das Gegenteil von Meinungen.

Die Philosophie als solche vielleicht nicht, jedoch gehen die Meinungen einzelner Philosophen in wesentlichen Punkten auseinander. So glaub ich z.B. nicht dass sich Nietsche und Kierkegaard über die notwendigkeit eines Gotteskonzeptes einigen könnten.

Nun ist es so, dass die Hirnforschung inzwischen herausgefunden hat, dass Entscheidungen fast nur aufgrund von Emotionen getroffen werden.

Ist zwar keines ihrer Axiome, aber es stimmt schon. Entscheidungsfindung und Denken im allgemeinen sollte bei ihr im Idelfall völlig unemotional, und nach dem Masstäben einer Ethik die auf Maximierung und Wachstum ausgelegt ist geschehen. Zu behaupten das die eigene Entscheidung aufgrund von völlig objektiven Kriterien gefällt wurde ist total vermessen.

Trotzdem stehen sich Emotionen und rationales Denken meine ich im Weg.

Bei Amy Rand sind die "Beweise" dagegen nicht allgemeingültig, sondern von ihrer Meinung geprägt. Jemand mit einer anderen Meinung würde zu einem anderen "Beweis" kommen. Drum ist ihr System halt kein Philosophisches.

Ich geb dir recht. Ob es nun ein Philosphisches System ist? Ich weiss es nicht. Sie geht jedenfallst systemisch vor und deckt Bereiche wie Epistemologie und Methaphysik ab. Ich glaube auch dass jede Lücke in ihrer Philosophie mit dem propagierten Egoismus und Eigeninteresse gefüllt werden kann.

Was durchaus bewiesen wurde ist das ein Wirtschaftsystem das die Menschen nach ihren Fähigkeiten und Leistungen entlohnt besser funktioniert als eines das jeden gleich setzen möchte.

Ich glaube aber nicht das eine Gesellschaft in der jeder ausschließlich nach seinem rationalen Selbstinteresse handelt funktionieren kann.

In ihrer Philosophie ist nun mal alles extrem und es gibt keine Kompromisse, man sollte sich das Ganze mit Hirnschmalz lesen und das nehmen was für einen sinnvoll klingt.

Du sagst es...

bearbeitet von Swagger

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Gast PU-Ninja

Tag auch.

Ich wollte mal diese Diskussion wieder hervor holen in der Hoffnung, dass noch gute Beiträge beigesteuert werden.

Das Thema interessiert mich wirklich sehr, aber da ich noch ziemlich jung bin und mir der Horizont fehlt, kann ich hier leider nichts aktiv beisteuern.

Ich fänd es cool, wenn wieder paar Philosophen aktiv ihre Meinung hier uns mitteilen würden.

Peace. ;-)

bearbeitet von PU-Ninja

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Zu Atlas Shrugged gibts übrigens jetzt einen Film, für die die den 1000 Seiten langen Roman nicht lesen wollen. Ob da jetzt viel von Frau Rands Philospohie drin ist, sei mal dahingestellt ich hab ihn noch nicht gesehen.

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In der Schule mussten wir immer so linke no-future Literatur lesen. Das waren Bücher, die mich wirklich angekotzt haben, immer iss alles dreckig, sinnlos und wir wälzen uns im eigenen Dreck und geniessen das auch noch (Peter Turini und Jellinek z.b.).

Um im Leben weiterzukommen nutzten diese Bücher reichlich wenig - im Gegenteil, ich empfand sie eher als hinderlich. Da war dann das Lesen von Ayn Rand eine angenehme Abwechslung. Sie gibt Dir einen Arschtritt in die richtige Richtung. Suche Deine Talente und mach was draus! Finde raus, was für ein Mensch Du bist und fange an Dich selbst zu lieben ("Um sagen zu können: »Ich liebe Dich«, muss man zunächst sagen können: »Ich«."). Viele 'InnerGame' Tips der PU Welt habe ich in ähnlicher Form in ihren Werken wiedererkannt.

"Warum Eisenbahn? Weil ein Leben wie ein Zug sein sollte. Immer in Bewegung und mit einem Ziel."

Ihr Werke erfreuen sich wieder mehr Beliebtheit. Dürfte wohl an der Finanzkrise liegen oder anderen politischen Ereignissen. Hier der Trailer zu einer Doku, die demnächst neben dem Film erscheinen wird:

http://www.youtube.com/watch?v=Tv29SXnd2dk

Die 3 ersten Plätze beim Atlas Shrugged Video Contest:

http://wildfireapp.com/website/6/contests/42465/prize_giving

bearbeitet von Deckard

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Nachdem ich jetzt schon wirklich längere Zeit im libertären Sektor unterwegs bin, war der Griff zu "Atlas shrugged" nur noch eine Frage der Zeit.

Ich habs auf englisch gelesen, da ich gerade in Sachen Philosophie der Meinung bin, man sollte etwas unbedingt in der Sprache lesen in der es verfasst wurde, da die Terminologie (Identity, reality, reason, rationality, man) im deutschen oftmals leicht andere Bedeutungen hat.

Die erste Seite war wohl etwas zäh zum Anlesen, aber ab Seite 2 konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, und habs in 9 Tagen durchgelesen. Sogar John Galts 70-Seitige Rede, Wort für Wort ;)

Ich finde diesen Objektivismus eine sehr interessante Denkrichtung, wenngleich ich nicht zu 100% derselben Meinung bin, bzw einige Dinge nicht genug ausgearbeitet sind, und daher sehr leicht falsch zu verstehen sind. Gerade wenn es darum geht, jemand anderem zu helfen. Ich glaube, dass die Auffassung, Mitmenschen nur unter bestimmten Bedingungen zu helfen zwar richtig ist, jedoch sind diese Bedingungen nciht gut genug ausgearbeitet (oder ich versteh sie einfach nciht).

Erschreckend finde ich jedoch, wie detailliert sie unsere Momentane Situation beschreibt, in der Regierungen von heute auf morgen Moratorien und Richtlinien einführen kann, und man letztendlich nur auf der sicheren Seite steht, wenn man "friends in Washington" hat. Es besteht Handlungsbedarf!

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Hier ein den Zeitgeist entsprechender Vortrag von Jennifer Burns über ihre Ayn Rand Biographie „Goddess of the Market“ die in Zeiten der Wirtschaftskrise zum Bestseller wurde.

bearbeitet von Swagger

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Als Threatersteller möchte ich mich nochmal zu Ayn Rand äußern

Erschreckend finde ich jedoch, wie detailliert sie unsere Momentane Situation beschreibt, in der Regierungen von heute auf morgen Moratorien und Richtlinien einführen kann, und man letztendlich nur auf der sicheren Seite steht, wenn man "friends in Washington" hat. Es besteht Handlungsbedarf!

Gut, du hast ja grade ihr Buch gelesen. Klar dass du Parallelen siehst wenn du diese Geisteshaltung einnimmst. Vergiss bitte nicht das Atlas Shrugged in einem fiktiven Amerika der 50er Jahre spielt. Ich meine das Ayn Rand heutzutage nicht mehr zeitgemäß ist.

@Nivel:

Im Grunde bist du mit Ayn Rand genau auf einer Linie und merkst es nicht mal. Informiere dich erst mal über ein Thema bevor du mitreden möchtest.

Ich hab jetzt über ein Jahr immer wieder mal in gewisse Foren von Anhängern ihrer Philosophie reingeschaut und bin sehr kritisch gegenüber ihren Ansatz geworden.

Ayn Rands Agenda und Lebenswerk ist sozusagen die Verteidigung der Werte der Moderne gegenüber einer Postmodernen intellektuellen geistigen Elite die sich im Vorkriegseuropa und in den USA herausgebildet hat.

Und das mit sehr guten Argumenten. Sie hat in den 30er bis 60er Jahren ein Gegengewicht zu sozialistischen Ideen dargestellt und auf Schwachstellen in ihren Verständnis von menschlicher Natur und ihren Wirtschaftsmodellen hingewiesen.

Der Grund warum wir in Deutschland nie was von ihr gehört haben ist ein kultureller und ein geschichtlicher.

Im Nachkriegsdeutschland, zu der Zeit in der ihre Vision aufblühte, standen wir vor den Bergen von Leichen aus KZs und Kriegsschauplätzen. Alles was Ayn Rand sagt über Egoismus und Eigennutz, bis zu ihren Vertändnis von Kunst, hört sich einfach zu sehr nach Nazipropaganda an. Sie erst zu nehmen war in Deutschland nie eine Option.

Wir mussten mit unserer reichen Kultur etwas aus der Vergangenheit lernen. Die dominierenden philosophischen Strömungen sind in Deutschland die kritische Theorie der Frankfurter Schule und der kritische Rationalismus. Im Vergleich zu diesen Denkschulen ist Ayn Rands Objektivismus nicht mehr als philosophisches Fastfood.

Deswegen meine ich auch das es sich nicht lohnt sich mit Ayn Rand zu beschäftigen. Nicht weil ihre Ideen schlecht sind, sondern weil sie nicht in unsere Kulturlandschaft passt. Aus einer deutschen Perspektive ist sie bedeutungslos.

Im Rahmen von Persönlichkeitsentwicklung ihre Romane zu lesen macht nur Sinn wenn man meint das eigene Ego stärken zu müssen, was auch richtig ist, nur gibt es dazu auch andere Quellen.

Ihr Denken symbolisiert für mich eine bestimmte geistige Ebene die in jeden von uns vorhanden ist. Eine rationale, mechanistische Sicht der Welt die jeden Menschen als primär rationales Wesen versteht. Es ist eine ebenen auf der wir an Selbstkontrolle gewinnen und zu unseren dunklen Seiten stehen und sie auch in anderen anerkennen, ähnlich den freudschen Weltbild. Es ist aber nur eine Stufe in der geistigen Entwicklung jedes Menschen und eine frage der eigenen Persönlichkeitsentwicklung über diese Stufe hinauszukommen.

Passend zum Thema Pickup bin auf ein Interview mit DavidDe gestoßen der vom Interviewer zu Ayn Rand befragt wird:

http://ezinearticles.com/?Interview-With-E...&id=1711915

Er verweist auf eine Studie aus den 70ern des Wirtschaftswissenschaftlers Claire Graves der die Wertesysteme von Menschen untersucht und darauf das Buch „Spiral Dynamics“ geschrieben hat, das wiederum weite Kreise geschlagen hat und kluge Köpfe wie Ken Wilber dazu brachte detaillierte Modelle von der Entwicklung von Wertesystemen zu erstellen.

Ayn Rand symbolisiert nach der Meinung vieler Entwicklungspsychologen die Ich-Gesellschaft, den Geist der industriellen Revolution.

Nochmal meine Meinung in kurz:

Es lohnt sich nicht mit Ayn Rand zu beschäftigen, da sie unzeitgemäß ist und nicht in unseren Kulturkreis passt. Die Romane können den nötigen Arschtritt darstellen der ab und zu nötig ist, jedoch nerft mich die Absolutheit mit der sie ihre Weltsicht vertritt. Auserdem scheinen mir Objektivisten sehr unsozial und Weltabgewand zu sein und ich möchte mich nicht in deren Köpfe versetzen.

bearbeitet von Swagger

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"Gut, du hast ja grade ihr Buch gelesen. Klar dass du Parallelen siehst wenn du diese Geisteshaltung einnimmst. Vergiss bitte nicht das Atlas Shrugged in einem fiktiven Amerika der 50er Jahre spielt. Ich meine das Ayn Rand heutzutage nicht mehr zeitgemäß ist."

Ob fiktiv oder nicht, Fakt ist, dass Rand die wirtschafltichen und politischen Vorgänge in einer staatliche gelenkten Wirtschaft (wie das bei uns ja auch der Fall ist) absolut treffend beschrieben hat, und in Form eines Romans die These Ludwig von Mises' verdeutlicht, die da lautet, dass der Weg der Staatsinterventionen immer auf ein sozialistisches System hinauslaufen wird.

Diese Gefahr ist heute präsenter denn je, "links" sein gehört in vielen meinungsbildenden Kreisen zum guten Ton.

"Deswegen meine ich auch das es sich nicht lohnt sich mit Ayn Rand zu beschäftigen. Nicht weil ihre Ideen schlecht sind, sondern weil sie nicht in unsere Kulturlandschaft passt. Aus einer deutschen Perspektive ist sie bedeutungslos.

Im Rahmen von Persönlichkeitsentwicklung ihre Romane zu lesen macht nur Sinn wenn man meint das eigene Ego stärken zu müssen, was auch richtig ist, nur gibt es dazu auch andere Quellen. "

In unsere Kulturlandschaft passt vieles nicht. So eine Einstellung ist fatal, und letztendlich war das auch die Einstellung die im dritten Reich vorherrschte: "Passt nicht zu unserer Kultur, ist entartet, verkehrt, falsch".

Der einzige Grund, warum wir in Deutschland nicht viel von Ayn Rand hören, ist der, dass wir uns dem Ideal der Freiheit nicht so sehr identifizieren können wie die Amerikaner. Dies hat ja auch zu den verschiedenen kollektivistischen Regimen geführt, ob diese nun preußisch, braun, oder rot waren. In Amerika hätte sich eine Person wie Hitler viel schwerer getan, den Freiheitsgedanken aus den Hirnen der Menschen zu reden.

Graves und Wilber sind Psychologen, keine Wirtschaftswissenschaftler. Ich sehe in Ayn Rands Theorie aber auch weniger den psychologischen Wert (also wie defineire ich mich selbst) als den wirtschafts- und sozialpolitischen Aspekt.

bearbeitet von blue-eyed joe

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Rand ist mehr eine Lifestyle-"Denkerin", die Dir eine Ausrede für Arroganz und Selbstherrlichkeit bietet. Mit Wirtschaftstheorie hat das herzlich wenig zu tun, gerade weil es keine Theorie ist. Und dieser Schluss von der Staatsintervention zum Sozialismus ist längst überholt, das ist ganz plattes und realitätsfernes Schwarz-Weiß-Denken, lies mal Stiglitz oder Roubini oder sonstwen aktuelles, die sind alle des Sozialismus unverdächtig.

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In unsere Kulturlandschaft passt vieles nicht. So eine Einstellung ist fatal, und letztendlich war das auch die Einstellung die im dritten Reich vorherrschte: "Passt nicht zu unserer Kultur, ist entartet, verkehrt, falsch".

Wenn es nicht schon der komplette Post davor getan hätte, so hättest Du Dich spätestens mit diesem (Totschlag-)Argument disqualifiziert. Einfach herrlich wenn ein Jüngling auf seinem (englischen) Internatszimmer anfängt Ayn Rand zu lesen und meint er hält dabei DIE Erkenntnis der Welt in seinen Händen.

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@hearts & minds:

Klar, sie hat keine wirtschaftswissenschaftliche Relevanz, und die rigorose Ablehnung jeglichen Altruismus finde ich auch nciht prickelnd, aber was sie beschreibt stimmt eben doch.

Stiglitz ist Keynes aufgewärmt (überspitzt gesagt) und da hilft auch kein noch so toller und ABSOLUT unpolitischer Nobelpreis.

Mises und Hayek haben mit ihrer Österreichischen Schule mehr Aktualität als vielen lieb ist.

@morituri:

Behalte deinen zum Himmel schreienden Neid doch einfach für dich? Das ist so ein typisch deutsches Phänomen, dieses abwertende Neider-Gemeckere.

bearbeitet von blue-eyed joe

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@morituri:

Behalte deinen zum Himmel schreienden Neid doch einfach für dich? Das ist so ein typisch deutsches Phänomen, dieses abwertende Neider-Gemeckere.

Neid worauf? Darauf,dass meine Eltern mich nicht ins Internat abgeschoben haben? Stimmt, das macht mich neidisch. Das Gruppenduschen ist bestimmt sehr gemütlich.

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Hihi, wie ein kleines Rumpelstilzchen.

Neid darauf, dass ich kein typischer 18-jähriger bin (übrigens mit abgeschlossenem IB mit der Bestnote + Auszeichnung in VWL, bin also nicht mehr auf dem Internat), sondern mich schon seit ich 13 bin mit verschiedenen philosophischen und wirtschaftswissenschaftlichen Theorien auseinandersetze.

Die einen mögen so ein Oberstufeninternat als "Abschiebe" bezeichnen, die anderen eher als notwendig, um sich in einer vollkommen neuen Umgebung mit neuen Leuten auf sich alleine gestellt unabhängig zu entwickeln. Ich habe in meiner Internatszeit so viele interessante Leute aus allen Teilen der Welt kennengelernt, und mich so intensiv mit mir selbst und meinen Zielen auseinandersetzen müssen, wie das nur wenige in meinem Alter machen/die Möglichkeit dazu haben.

Ich bin also zutiefst dankbar, dass mich meine Eltern "abgeschoben" haben, sonst würde ich am Ende in denselben Schubladen denken wie du.

bearbeitet von blue-eyed joe

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Aber da das hier nichts mehr mit Objektivismus zu tun hat, belassen wirs doch einfach dabei.

bearbeitet von blue-eyed joe

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Hihi, wie ein kleines Rumpelstilzchen.

Neid darauf, dass ich kein typischer 18-jähriger bin (übrigens mit abgeschlossenem IB mit der Bestnote + Auszeichnung in VWL, bin also nicht mehr auf dem Internat), sondern mich schon seit ich 13 bin mit verschiedenen philosophischen und wirtschaftswissenschaftlichen Theorien auseinandersetze.

Die einen mögen so ein Oberstufeninternat als "Abschiebe" bezeichnen, die anderen eher als notwendig, um sich in einer vollkommen neuen Umgebung mit neuen Leuten auf sich alleine gestellt unabhängig zu entwickeln. Ich habe in meiner Internatszeit so viele interessante Leute aus allen Teilen der Welt kennengelernt, und mich so intensiv mit mir selbst und meinen Zielen auseinandersetzen müssen, wie das nur wenige in meinem Alter machen/die Möglichkeit dazu haben.

Ich bin also zutiefst dankbar, dass mich meine Eltern "abgeschoben" haben, sonst würde ich am Ende in denselben Schubladen denken wie du.

Meine Güte shrieb doch einfach nix wenn du keine Ahnung hast. Rand ist Philosophisch absolut Inhaltsleer, Literarisch find ich es toll, aber sonst ist damit nichts anzufangen.

Und Gratulation das du nach wie viel Jahren nachdem du dich mit "philosophie" beschäftigt hast auf Rand gestoßen bist. Wo du grad in Entdeckerlaune bist kann ich dir noch Richard David Precht und Sophie Welt empfehlen. Wenn dann die Kartoffelernte bei dir vorbei ist und du mehr Zeit hast magst du auch mal Nietzsche lesen, aber vorsicht, das verglichen mit dem rest heavy stuff.

bearbeitet von Solutas

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Das mag ja sein dass Rand philosophisch inhaltsleer ist, hab ich ja nicht bestritten. Ich finds einfach nur interessant (hab ich ja auch so geschrieben) dass Rand in Atlas shrugged einige Zusammenhänge sehr schön illustriert; deshalb find ich das Buch lesenswert.

Du sagst das in einem Ton, als wäre Rand anspruchsvollste Philosophin die ich bis jetzt gelesen habe. Warum?

bearbeitet von blue-eyed joe

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Deswegen meine ich auch das es sich nicht lohnt sich mit Ayn Rand zu beschäftigen. Nicht weil ihre Ideen schlecht sind, sondern weil sie nicht in unsere Kulturlandschaft passt. Aus einer deutschen Perspektive ist sie bedeutungslos.

Das ist eigentlich ziemlicher Unsinn.

Ayn Rand und dem Objektivismus geht es vor allem um den Verstand und der Rationalität als Leitungsinstanz für ein glückliches Leben. Eine ihrer Aussagen ist, dass der Mensch bezüglich der Wahl (ein Muss) seiner Philosophie nicht rumkommt. Auf gut deutsch: Jeder Mensch hat eine Philosophie und sein Leben nimmt auch den Verlauf seiner Philosophie.

Der Community ist die Wichtigkeit eines "Mindsets" ja bekannt.

Die Philosophie des Objektivismus setzt jetzt auf den Verstand, statt auf mystische Konzepte oder religiösem Glauben. Dies kann eine enorme Bereicherung des Denkens sein und das natürlich unabhängig von Rasse, Land und Geschlecht.

Das Buch "Atlas Shrugged" ist für mich persönlich ein sehr wichtiges Werk und bereichert ungemein. Die Kritikpunkte kann ich teilweise nachvollziehen. Aber wenn man sich in die Philosophie ein wenig eingearbeitet hat, dann verflacht auch die Kritik. Z.b. wird immer gesagt, dass sie die Charaktere extrem überzeichnet und in eine naive schwarz-weiß Malerei verfällt. Und ja, das stimmt sogar. Aber das hat System, denn ihre Philosophie ist radikal und erfordert klare Standpunkte. Da die Charaktere Symbole ihrer Philosophie darstellen, ist dieses Stilmittel der Überzeichnung zu Recht gewählt.

Sie sprach sich wehement aus gegen eine "Grauzone". So eine Einstellung findet man heute überall. Keine klaren Meinungen mehr, keine Struktur, keine Überzeugung. Oder wie Jesus sagte: "Die Lauwarmen werden ausgespuckt"

Klar ist ein Kant oder ein Platon anspruchsvoller, aber sind die Inhalte auch praktisch und lebensnah?

Objektivismus ist auch für nicht-Philosophen verstehbar und anwendbar. Die Einfachheit sehe ich mehr als Vorteil, als ein Nachteil.

Wie dem auch sei, ich bin ein großer Fan und liebe ihre Bücher und kann nur jedem empfehlen, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen.

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Werke wie Atlas Shrugged mögen beeindruckend sein, der Objektivismus als Philosophie ist schlicht nicht ernst zunehmen und spielt bei philosophischen Debatten auch keine Rolle (wohl auch nicht in den USA). Natürlich sind ernst zunehmende Philosophien praktisch anwendbar und sei es nur, weil man sich bewusst ist, dass man sich immer auch täuschen kann.

  • TOP 1

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Komplex ist auch nicht das Gegenteil von praktisch relevant, sondern ein Gegensatz zu für jeden mühelos verständlich. Und wer ernsthaft meint, das Leben besser in schwarz-weiß als mit Graustufen erfassen zu können, scheint mir mit Lebenspraxis nicht so viel zu tun zu haben.

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Werke wie Atlas Shrugged mögen beeindruckend sein, der Objektivismus als Philosophie ist schlicht nicht ernst zunehmen und spielt bei philosophischen Debatten auch keine Rolle (wohl auch nicht in den USA)

Ob das "irgendwo" in "philosophischen Debatten" eine Rolle spielt ist ja schon mal überhaupt kein Gradmesser für eine gute und anwendbare Lebensphilosophie.

Und wer ernsthaft meint, das Leben besser in schwarz-weiß als mit Graustufen erfassen zu können, scheint mir mit Lebenspraxis nicht so viel zu tun zu haben.

Also willst du mir folglich "Lebenspraxis" absprechen. Kannst du gerne tun, ist aber natürlich eine philosophische Unmöglichkeit.

Ich glaube nicht, dass du selbst Atlas Shrugged überhaupt gelesen hast. Ist ja kein Muss. Aber eine Möglichkeit. Und mit deiner Aussage bedienst du eben

haargenau "den Kritiker" aus meinem Beitrag. Ich habe nichts gegen deine Grauzone, so kommt man im Leben auch weit. Aber eine starke Persönlichkeit

wirst du damit nie sein und auch nicht werden, denn dazu bedarf es klarer Ideale und felsenfesten Überzeugungen, die nunmal einer klare Abgrenzung bedürfen

(schwarz-weiß).

bearbeitet von Ey Kollegeh

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Und wer ernsthaft meint, das Leben besser in schwarz-weiß als mit Graustufen erfassen zu können, scheint mir mit Lebenspraxis nicht so viel zu tun zu haben.

"There are two sides to every issue: one side is right and the other is wrong, but the middle is always evil." -Ayn Rand
Mich erstaunt, wie recht Ayn Rand mit ihren Ideen hatte. Täglich sieht man - ein Blick in die Zeitung genügt - wie sich ihre Theorien bewahrheiten. Ein paar andere Zitate, die ich für absolut zutreffend halte:
„Kriminelle sind zu jeder Zeit in jedem Land eine Minderheit. Der Schaden, den sie der Menschheit zufügen, ist klein verglichen mit dem blutigen Schrecken der Kriege, Verfolgungen, Enteignungen, Hungersnöte, Versklavungen und Zerstörungen, die auf die Tätigkeit der Regierungen zurückzuführen sind. Regierungen bergen das größte Bedrohungspotential für die Menschenrechte: Sie beanspruchen ein Gewaltmonopol gegenüber den entwaffneten Opfern.“ -Ayn Rand

"Zivilisation ist der Fortschritt hin zu einer Gesellschaft der Zurückgezogenheit. Des Wilden gesamte Existenz ist öffentlich, geregelt durch seine Stammesgesetze. Zivilisation ist die Entwicklung hin zur Befreiung des Menschen von seinen Mitmenschen." -Ayn Rand, The Fountainhead

"Um sagen zu können: »Ich liebe Dich«, muss man zunächst sagen können: »Ich«." -Ayn Rand, The Fountainhead.
Beim letzten Zitat, steckt wohl alles drinn, was gemeinhin als 'Innergame' bezeichnet wird. Generell halte ich Ayn Rand in Sachen PU/Innergame und Persönlichkeitsentwicklung besonders für Männer für sehr hilfreich. Eine Frau mit einer gesunden Weiblichkeit und intakten Psyche wird sich IMMER von einem unabhängigen Mann angezogen fühlen, der dem Ayn Rand'schen Ideal entspricht. Er weiss, wer er ist, wo er steht, welche Fähigkeiten er besitzt, wie seine Möglichkeiten aussehen und ist in der Lage dies in der Realität umzusetzen.
Klar, dass diese Ideen derzeit unpopulär sind, wo doch die gesamte soziale Konditionierung darauf abzielt, aus dem Mann ein wimmerndes, verzweifeltes, orientierungsloses Armutschkerl zu machen.
bearbeitet von Deckard
  • TOP 3

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