Griechenland beantragt Finanzhilfe

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Zu dem Unterschied Vermögen vs Einkommen passt auch die Aussage in der von mir oben zitierten DIW-Studie:

"Besorgniserregend sei der Trend zur Einkommenspolarisierung besonders im Hinblick auf die schrumpfende Mittelschicht. „Mittlere Schichten begründen ihren Status nicht auf Vermögen, sondern auf Einkommen“, sagt Martin Gornig. „Eine Entwicklung wie die hier beobachtete kann unter Umständen Verunsicherungen in diesen Schichten auslösen.“ "

@ The Bloke: Danke für den Hinweis auf die Studie und deine Zusammenfassung zum Thema Spekulation. Die Tatsache, dass die kurzfristige Rendite auf Finanzderivate so hoch, sorgt ja selbst jetzt noch dafür, dass KMUs teilweise Liquiditätsprobleme haben, während das billige Geld der Zentralbanken, welches für die Realwirtschaft gedacht war, wieder in die Finanzmärkte fließt.

@H&M Ich bin ja auch deshalb eher für den deutschen Ansatz. Interessant zu sehen der Spike in Bulgarien nach der Wende, als, so vermute ich mal ganz frech, wie in fast allen Ostblockstaaten eine Phase des ungezämten Marktes stattfand.

bearbeitet von view

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PS: Sorry übrigens, dass ich deinen Beitrag als "Bullshit hoch zehn" bezeichnet habe! Das war eine spontane und nicht überlegte Aussage!

Schon ok. Ich habe halt auch nur das übliche Zeitungsleser-Wissen, was Finanz- und Wirtschaftsdinge angeht, lehne mich aber auch gerne mal weit aus dem Fenster. :rolleyes:

Du meinst wahrscheinlich diese Statistik:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C...mmensverteilung

Hier hat Schweden einen Koeffizient von 25, Deutschland 28 und Schweiz 33, womit Deutschland auch irgendwie ganz gut abschneidet (ungefähr so gut wie Slowenien und Ruanda, wtf?). Die reichsten 10% verdienen hier knapp 7x mehr als die ärmsten 10%, in der Schweiz "nur" 6x mehr und in der Schweiz ganze 10x mehr und in den USA fast 16x mehr.

Wenn ich mich richtig erinnere, ist das Vermögen in der Schweiz derart verteilt, dass 3% der Bevölkerung 50% des Gesamtvermögens besitzen, also so viel wie die restlichen 97% der Bevölkerung, aber ich finde die Quelle nicht mehr.

Zur Entwicklung der Ungleichheit im Einkommen in Deutschland habe ich noch das hier gefunden:

720px-Gini_since_WWII.svg.png

Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Gini_coefficient

Richtig.

Man muss ja ganz eindeitig sagen, dass die reine Verteilung der Einkommen garnichts darüber aussagt, wie gut es wirtschaftlich dem Land geht. Z.b. kannst du bei Ruanda von Gleichverteilung auf sehr niedrigem Niveau sprechen, bei den USA von ungleicher Verteilung auf sehr hohem Niveau.

Man kann nicht den pauschalen Schluß ziehen "niedriger Gini = wirtschaftlich gut". Der Gini für die Einkommensverteilung ist z.b. viel wichtiger als die Vermögensverteilung... Aber noch wichtiger:

Den Menschen in einem Land mit hohem Gini, aber gleichzeitig hohem GDP (per capita) geht es wirtschaftlich besser, als den Menschen in einem Land mit niedrigem Gini, aber niedrigem GDP per capita.

Aber: Bei gleichem GDP per capita sind die Länder mit niedrigerem Gini sozial, bildungstechnisch, von der Gesundheit der Menschen her usw besser gestellt.

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@ The Bloke: Danke für den Hinweis auf die Studie und deine Zusammenfassung zum Thema Spekulation. Die Tatsache, dass die kurzfristige Rendite auf Finanzderivate so hoch, sorgt ja selbst jetzt noch dafür, dass KMUs teilweise Liquiditätsprobleme haben, während das billige Geld der Zentralbanken, welches für die Realwirtschaft gedacht war, wieder in die Finanzmärkte fließt.

Zusammenfassung darfst du das bitte nicht nennen! Das waren ein paar frei aus dem Kopf zitierte Infos, die ich vor 3 Jahren gelesen habe... Ich werde mich heute Nacht mal an meine Unterlagen setzen und genaueres suchen... Denn gerade bin ich auf der Arbeit und schreibe hier nur 5 min. nebenher zur Entspannung. :rolleyes:

Aber das stimmt schon so. Eine höhere Volatilität am Markt bzw ein höheres Marktvolumen an Kapitalmärkten führt mitnichten zu einer höheren Liquidität für produzierende Unternehmen. Spekulation an Finanzmärkten führt ab einer gewissen Schwelle eben nicht mehr zu Wohlfahrtsgewinnen, sondern eher zum Gegenteil, zu einem wirtschaftlichen Schaden. Das werden viele bzw fast alle in diesem Bereich tätigen Menschen natürlich niemals eingestehen :-)

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Aber: Bei gleichem GDP per capita sind die Länder mit niedrigerem Gini sozial, bildungstechnisch, von der Gesundheit der Menschen her usw besser gestellt.

Und ist da der Kausalzusammenhang zwischen geringerem Gini & höherer Lebensqualität definitiv belegt?

Und wenn ja, wie stark?

Ist nicht die unmittelbare Peer group viel wichtiger für gefühlte Zufriedenheit mit dem Einkommen als landesweit? Macht doch die ganze Diskussion fast nichtig, weil die Leute mit ähnlich guten Einkommen + Bildungsstand doch am ehesten miteinander Kontakt haben wollen und sich dann eben mit ihresgleichen vergleichen.

Objektiv gesehen ist doch der Lebensstandard heutzutage in Europa (vor allem dt.) enorm gut (z.b. medizinischer Versorgung, Sicherheit, Kosten der notwendigen Güter etc). Über das Bildungssystem kann man sich gut streiten, aber da hat man alleine durch technischen Fortschritt ja viel bessere Möglichkeiten sich zu bilden (auch wenn der Scheinerwerb immer noch notwendig ist in vielen Bereichen).

Was sind denn ganz konkrete Lösungsvorschläge um das "Verteilungsproblem" in den Köpfen der Leute und/oder ihren Brieftaschen anzugehen? Gibts da irgendwelche Belege zu? Oder ist das eigentlich viel zu komplex? Gibts da Heuristiken die ihre Nützlichkeit schon in der Vergangenheit belegt haben?

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Was sind denn ganz konkrete Lösungsvorschläge um das "Verteilungsproblem" in den Köpfen der Leute und/oder ihren Brieftaschen anzugehen?

Der "American Dream" hat das doch gezeigt: Wenn die Menschen das Gefühl haben, dass jeder alle Ziele erreichen kann, dass jeder viel Geld verdienen und in die höchsten Ämter aufsteigen kann, wenn er nur hart arbeitet, dann wird auch soziale Ungleichheit als nicht schlimm empfunden. Die Leute begehren dann auf, wenn sie merken, dass sie nie eine Chance gehabt haben. Weil sie der "falschen" Kaste, Familie, Religion angehören oder das "falsche" Geschlecht haben.

Das geschieht ja gerade in der arabischen Welt: Man realisiert, dass die soziale Ungleichverteilung (hier: Massenarbeitslosigkeit bei Geldverschwendung der Despoten) erstens nicht naturgegeben ist, dass sie zweitens geändert werden kann, aber drittens aktiv von oberster Stelle gegen das Volk regiert wird, d. i. die Despoten sich Mühe geben, den Leuten ihre Chancen und Rechte zu NEHMEN.

In Deutschland gibt es weder einen solchen "American (bzw. dann: German) Dream", noch diese allgemeine Perspektivenlosigkeit vor allem junger Leute.

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Was sind denn ganz konkrete Lösungsvorschläge um das "Verteilungsproblem" in den Köpfen der Leute und/oder ihren Brieftaschen anzugehen?

Der "American Dream" hat das doch gezeigt: Wenn die Menschen das Gefühl haben, dass jeder alle Ziele erreichen kann, dass jeder viel Geld verdienen und in die höchsten Ämter aufsteigen kann, wenn er nur hart arbeitet, dann wird auch soziale Ungleichheit als nicht schlimm empfunden. Die Leute begehren dann auf, wenn sie merken, dass sie nie eine Chance gehabt haben. Weil sie der "falschen" Kaste, Familie, Religion angehören oder das "falsche" Geschlecht haben.

Das geschieht ja gerade in der arabischen Welt: Man realisiert, dass die soziale Ungleichverteilung (hier: Massenarbeitslosigkeit bei Geldverschwendung der Despoten) erstens nicht naturgegeben ist, dass sie zweitens geändert werden kann, aber drittens aktiv von oberster Stelle gegen das Volk regiert wird, d. i. die Despoten sich Mühe geben, den Leuten ihre Chancen und Rechte zu NEHMEN.

In Deutschland gibt es weder einen solchen "American (bzw. dann: German) Dream", noch diese allgemeine Perspektivenlosigkeit vor allem junger Leute.

Interessant! Aber das wird in den USA ja wohl auch stark mit deren lang gefestigter (Einwanderer/Abenteurer)kultur zu tun haben.

Finde es auch lustig, dass da viele (Mittelschichtler) da drüben gegen Steuererhöhungen für Reiche sind weil sie ja denken, dass sie sehr bald auch dazugehören könnten. :rolleyes:

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Inzwischen bin ich dazu gekommen, pannabs Studie mal genauer anzuschauen.

Es ist übrigens ein Super Beispiel für meinen Kreuzzug der genauen Interpretation und scharfer Denke.

Der Studie ist in ihrem Deisgn nichts vorzuwerfen. Insgesamt hat man dort viele Daten des Jahres genommen, Fluktuationen berechnet, Ungenauigkeiten herausgerechnet und kam zu dem Schluss : Es wurde mehr gearbeitet.

Das wars.

Es wurde mehr gearbeitet.

Genau das ist der Schluss, den man daraus ziehen kann. Hier ging es um reine Motivation. Aus "Steuer wurde gesenkt, es wurde mehr gearbeitet" kann man eben nicht wirklich einen Kausalzusammenhang ziehen, der auf Motivation schliessen lässt. Das geht nicht.

Die Studie hat einzigartig bewiesen, dass mehr gearbeitet wurde. Mehr aber eben auch nicht!

Aber weiter im Text. Hier geht es unter anderem um Motivation und ich denke damit auch um Glücklich sein zum Teil, wie vorher angesprochen.

Wenn es aber um Glück geht, würde ich folgendes vorschlagen als Massstab :

"A Global Projection of Subjective Well-being: A Challenge to Positive Psychology?"

von White (2007).

http://en.wikipedia.org/wiki/Satisfaction_with_Life_Index

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Finde es auch lustig, dass da viele (Mittelschichtler) da drüben gegen Steuererhöhungen für Reiche sind weil sie ja denken, dass sie sehr bald auch dazugehören könnten. <_<

Ne, dass ist nicht die Mittelschicht, sondern die Unterschicht. Das ist ja das krasse. "Wenn man den Reichen das Geld wegnimmt, wie sollen die dann Jobs schaffen?", ist da die rechte/Tea-Party-Argumentation. Die am meisten darunter leiden, verteidigen das System am verbissensten.

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Aber: Bei gleichem GDP per capita sind die Länder mit niedrigerem Gini sozial, bildungstechnisch, von der Gesundheit der Menschen her usw besser gestellt.

Und ist da der Kausalzusammenhang zwischen geringerem Gini & höherer Lebensqualität definitiv belegt?

Und wenn ja, wie stark?

Ist nicht die unmittelbare Peer group viel wichtiger für gefühlte Zufriedenheit mit dem Einkommen als landesweit? Macht doch die ganze Diskussion fast nichtig, weil die Leute mit ähnlich guten Einkommen + Bildungsstand doch am ehesten miteinander Kontakt haben wollen und sich dann eben mit ihresgleichen vergleichen.

Objektiv gesehen ist doch der Lebensstandard heutzutage in Europa (vor allem dt.) enorm gut (z.b. medizinischer Versorgung, Sicherheit, Kosten der notwendigen Güter etc). Über das Bildungssystem kann man sich gut streiten, aber da hat man alleine durch technischen Fortschritt ja viel bessere Möglichkeiten sich zu bilden (auch wenn der Scheinerwerb immer noch notwendig ist in vielen Bereichen).

Ganz kurz ein paar Aussagen auf die sich Richard Wilkinson http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_G._Wilkinson beruft.

Vertrauen: Je geringer du Ungleichheit einer Gesellschaft ist, desto mehr vertrauen sich die Menschen gegenseitig. Zustimmung zu der Aussage "den meisten Menschen kann man vertrauen" in Schweden, Norwegen und Dänemark bei über 60%, in den USA unter 40% und in Singapore sowie Portugal unter 20%. Diesselbe Korrelation ist auch innerhalb von Staaten zu beobachten, in den US-Bundesstaaten mit geringer Ungleichheit (auf dem Level von Schweden) stimmen über 60% dieser Aussage, in den Staaten mit geringer hoher Ungleichheit stimmen in einem Fall (Mississipi) sogar weniger als 20% zu Quelle: www.europeanvaluesstudy.eu Data File 1999 - 2001

Psychische Gesundheit: je größer die Ungleichheit, desto größer der Anteil an psychisch Erkrankten in einer Gesellschaft. USA 25% der Bevölkerung psychischer erkrankt in den letzten 12 Monaten, Japan weniger als 10%, Niederlande 15%. WHO World Mental Health Survey. Mehrere Quellen, u.a. Journal of the American Medical Association (2004) 291 (21),S. 2581 - 2590.

Drogenkonsum: Je größer die Ungleichheit,desto weiter verbreitet ist der Konsum illegaler Drogen. United Nations Office on Drugs and Crime, World Drug Report 207.

Lebenserwartung: In entwickelten Ländern Korrelation zwischen Lebenserwartung und Ungleichheit. Diverse Quellen u.a.Wilkinson himself "Income Distribution an Life expectancy", British Medical Journal (1992) 304, (6820) . 165 - 168.

Bildung: Je höher die Ungleichheit in einem US-Bundesstaat ist, desto niedriger fallen die Bildungsabschlüsse aus und desto mehr Schulabbrecher gibt es. National Center for Educational Statistics (2003)

Ach... ihr merkt, ich hab keinen Bock mehr zu zitieren und zu suchen, bin gerade faul. Deshalb ganz kurz, was Wilkinson noch so schreibt, ein paar Beispiele: Je ungleicher desto mehr...

- Teenager-Schwangerschaften

- Mordfälle

- Prügeleien

- Menschen sitzen im Gefängnis (nahezu perfekte Korrelation!)

- Je ungleicher, desto niedriger die soziale Mobilität

Das kann man alles kritisieren, da nur Korrelation und keine Kausalität untersucht wird, ja untersucht werden kann. Bei manchen Dingen kann man eine zeitliche Entwicklung beobachten, aber auch hier kann man nur Korrelation sehen. Dennoch ergibt das alles zusammen ein gewisses Bild...

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Und noch ganz kurz an die Befürworter freier, unregulierter Märkte:

Eure These lautet ja, dass eine Liberalisierung eine höhere rate of investment mit sich bringt. Drei Viertel der OECD Länder und 9 von 10 Lateinamerikanischen Länder hatten jedoch ein geringeres Investment / GDP nach einer Finanzmarktliberalisierung. Das widerlegt eure These nicht, da auch externe Effekte eine Rolle spielen können, zeigt jedoch eine gewisse Richtung. Quelle: John Eatwell, International Financial Liberalization: The impact on World Development, UNDP Paper, 1997.

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Psychische Gesundheit: je größer die Ungleichheit, desto größer der Anteil an psychisch Erkrankten in einer Gesellschaft. USA 25% der Bevölkerung psychischer erkrankt in den letzten 12 Monaten, Japan weniger als 10%, Niederlande 15%. WHO World Mental Health Survey. Mehrere Quellen, u.a. Journal of the American Medical Association (2004) 291 (21),S. 2581 - 2590.

Würde ich erstmal nicht für voll nehmen aufgrund der Unterschiede in der Wahrnehmung von psychischer Krankheit. Dunkelziffern in Asien sind weit höher.

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Ganz kurz ein paar Aussagen auf die sich Richard Wilkinson http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_G._Wilkinson beruft.

...

Das finde ich extrem spannend, danke für den Hinweis!

Allerdings hat diese Theorie nur einen Nachteil: Man kann die meisten dieser Korrelationen auch genau umgekehrt lesen:

* Je mehr psychische Krankheiten -> desto größer die Ungleichheit.

* Je schlechter die Bildung -> desto größer die Ungleichheit.

* Je mehr illegale Drogen -> desto größer die Ungleichheit.

* Je geringer die soziale Mobilität -> desto größer die Ungleichheit.

Usw. Ich finde DIESE Art, in der Korrelation einen Kausalzusammenhang zu sehen, eigentlich viel einleuchtender als andersrum. Ist doch klar, dass unter schlechten Umständen (Drogen, Krankheiten, etc.) manche Leute halt keine Chance haben und andere dafür umso mehr.

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Ich denke bei z.B. Gefängnisinsassen vs. Gesamtbevölkerung ist eine Kausalität durch das Wirtschaftssystem naheliegender.

Das ist halt das Problem bei "correlation is not causation". Die Frage in der Praxis ist doch aber: Wenn ich, unabhängig von dem Einfluss auf die anderen Variablen, die Richtung bestimmen möchte, in die sich mein Wirtschaftssystem bewegt, werde ich

a) meine Politik so anpassen, dass die Gerechtigkeitsindikatoren mit denen der anderen Länder übereinstimmen, in der Hoffnung, dass es doch einen kausalen Zusammenhang gibt?

oder

b) aufgrund der fehlenden klaren Kausalität eine Politik der größeren Effizienz und Ungleichheit fahren, in der Hoffnung, dass es keinen kausalen Zusammenhang gibt.

Aus den ungenauen Daten müssen wir nun eine normative Aussage formen. Ich bin offensichtlich für A, muss aber jeder selbst entscheiden.

Wichtig hinzuzufügen ist noch, dass es hier nicht um eine völlige Angleichung geht, sondern immer noch ein Wohlstandsgefälle bleiben muss.

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a) meine Politik so anpassen, dass die Gerechtigkeitsindikatoren mit denen der anderen Länder übereinstimmen, in der Hoffnung, dass es doch einen kausalen Zusammenhang gibt?

Oder c) versuchen die Kausalitäten zu ergründen. Ist aber auch nur nebensächlich, wen interessieren bei der ganzen Ideologie schon Fakten? Übrigens lustig zu sehen, dass sich die in den USA studierenden Bonzenkinder mal wieder hier die Revolution proben wollen. Geh erstmal richtig arbeiten bevor du hier rumtheoriesierst, Junge!

bearbeitet von Grob Unverständig

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Und solange man das noch nicht hat, trifft man keine Entscheidung zur Wirtschaftspolitik? Das Merkel-Prinzip(obwohl sie eigentlich noch OK ist): "Ich warte mit der Entscheidung solange, bis sie eh schon gefallen ist." So gestaltet man aber nicht.

Ist ja nicht so, dass c) ausgeschlossen ist, aber das stabilste Merkmal einer heuristischen(menschlichen) Entscheidung ist nun mal der beschränkte Informationshorizont. Wenn die Computersimulation zur Weltwirtschaft dann steht, lass ich mich gern eines Besseren belehren.

Welcher Ideologie ordnest du mich denn zu?

bearbeitet von view

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Ach jetzt gehts doch um die Weltwirtschaft und nicht um's Nationale.

Welcher Ideologie ordnest du mich denn zu?

Gleichmacherei = irgendwas Linkes. Liegt wohl daran, dass Papi Bänker ist oder so.

bearbeitet von Grob Unverständig

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Ach jetzt gehts doch um die Weltwirtschaft und nicht um's Nationale.
Welcher Ideologie ordnest du mich denn zu?

Gleichmacherei = irgendwas Linkes. Liegt wohl daran, dass Papi Bänker ist oder so.

EDIT: Na, da hast du mich aber gerade selbst überrascht. Schön den wunden Punkt getroffen beim Vater. Ich geh dann mal wieder Kabelbäume der Bahn anzünden :-D

Deine Ideologie ist wohl Pippi Langstrumpfs:

"Ich mach mir die Welt, widewidewie sie mir gefällt."/"Was nicht sein kann, kann nicht sein"

On-Topic.

Niemand hat etwas von Gleichmacherei gesagt. Wenn du mal den ganzen Thread gelesen hättest, dann wäre dir aufgefallen, das meine Grundthese ist, dass der Staat den freien Markt schützen soll, denn die einzelnen Marktteilnehmer wollen bewusst ein Marktversagen herbeiführen(Marktmacht oder Externalität). Lies dich also vorher mal ein, oder kennst du das Konzept von Sachargumenten nicht?

bearbeitet von view

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Psychische Gesundheit: je größer die Ungleichheit, desto größer der Anteil an psychisch Erkrankten in einer Gesellschaft. USA 25% der Bevölkerung psychischer erkrankt in den letzten 12 Monaten, Japan weniger als 10%, Niederlande 15%. WHO World Mental Health Survey. Mehrere Quellen, u.a. Journal of the American Medical Association (2004) 291 (21),S. 2581 - 2590.

Würde ich erstmal nicht für voll nehmen aufgrund der Unterschiede in der Wahrnehmung von psychischer Krankheit. Dunkelziffern in Asien sind weit höher.

Richtig.

@H&M

Ich schau das heute Abend mal nach, wie Wilkinson das begründet hat. Aber das ist ja ein generelles Problem der sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Kausalität zu beweisen. Es geht faktisch fast nicht! Du kannst nur so oft eine Korrelation zeigen, bis du eine Kausalität ziemlich sicher vermuten kannst. Auch in der VWL.

Beispiel: Steuersenkungen in den USA in den 70er Jahren.

Situation: Es wurden die Einkommenssteuern gesenkt, im Jahr darauf stiegen die Steuereinnahmen.

Liberale und Konservative Ökonomen behaupten hier jetzt eine Korrelation: Ganz im Sinne der Laffer-Kurve haben die Steuersenkungen zu mehr Konsum geführt (da die Bürger nun mehr Geld hatten), was letztendlich die Konjunktuer dermaßen stimuliert hat, dass am Ende bei niedrigeren Steuersätzen sogar zu Steuer-Mehreinnahmen geführt hat.

Neo-Keynesianisten und alles andere eher Linke behaupten das Gegenteil: Die gesenkten Steuern spielten keine Rolle bei den Mehrreinnahmen, sondern entscheidend war der steigende Export durch eine höhere Nachfrage im Ausland. Hätte man die Steuern nicht gesenkt, wären die Einnahmen noch höher ausgefallen.

Und noch heute streiten sich beide Gruppen von Ökonomen, welche Behauptung richtig ist. Auf beiden Seiten finden sich Nobelpreisträger und beide Interpretationen haben ihre Anhänger. Da man eben nur Korrelation und keine Kausalität nachweisen kann, liegt am Ende vieles auf dem zugrundeliegenden Denkmodell und der Betrachtungsweise der Welt!

Jetzt kann man natürlich die ideologisch jeweils andere Gruppe dumm angreifen: "haha, du beweist ja gar keine Kausalität sondern nur Korrelation! HAHA!" - so wie es Grob Unverständig in seinem dahingerotzten Kommentar getan hat. Dabei vergisst man nur eines: Die eigene Position besteht zu einem ebenso großen Teil auch nur aus Thesen, die durch Korrelationen untermauert wurden, aber nie durch Kausalität bewiesen wurden. Und wenn wir rechthaberisch auf der eigenen Position beharren und den anderen vorwerfen, nichts zu beweisen, vergessen wir, dass wir selber noch nichts bewiesen haben.

Ich bin mir diesem Problem bewusst. Mal schauen, welche Antwort ich auf die These von H&M finde...

PS: Grob Unverständig, hast du auch Argumente oder nur Pöbeleien?

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Das kann man alles kritisieren, da nur Korrelation und keine Kausalität untersucht wird, ja untersucht werden kann. Bei manchen Dingen kann man eine zeitliche Entwicklung beobachten, aber auch hier kann man nur Korrelation sehen. Dennoch ergibt das alles zusammen ein gewisses Bild...

Confirmation bias :D

Wir bräuchten da RCTs, wie Ben kürzlich schrieb. Davor ists halt wie mit gesättigten Fetten und KHK.

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Das kann man alles kritisieren, da nur Korrelation und keine Kausalität untersucht wird, ja untersucht werden kann. Bei manchen Dingen kann man eine zeitliche Entwicklung beobachten, aber auch hier kann man nur Korrelation sehen. Dennoch ergibt das alles zusammen ein gewisses Bild...

Confirmation bias :D

Wir bräuchten da RCTs, wie Ben kürzlich schrieb. Davor ists halt wie mit gesättigten Fetten und KHK.

Ich denke die Affenforschung kann da in Zukunft weiterhelfen. Da ist schon einiges geiles gelaufen, was unsere Denkstrategien und bestimmte MOdelle experimentell im geschlossenen System untermauern konnte :D

Affen, Geld und Sex war mein persönlicher Liebling bei der Sache :D

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Es geht um Psychologie und nicht in erster Linie um ökonomische Fakten !

Die Deutschen haben in der Vergangenheit zwei Sachen für selbstverständlich gehalten die heutzutage nicht mehr selbstverständlich sind.

1) Einen festen (sehr) sicheren Arbeitsplatz

2) Stettig wachsenden Wohlstand der sich in stettig wachsenden Konsum äußerte

Beides ist heute am wackeln. Der feste Job ist keine selbstverständlichkeit mehr und die Löhne und Gehälter stagnierten in den vergangenen Jahrzehnten oder fielen sogar leicht. Damit "kämpfen" die Deutschen seit nunmehr zwei Jahrzehnten einen leichten !!! Kampf gegen den Abstieg, der "gefühlt" viel dramatischer wahrgenommen wird als er ist.

Doch psychologisch betrachtet zermürbt dies grosse Teile der Bevölkerung und führt zum (leichtem) Pessimismus der in D durchaus vorherrscht. Überspitzt und metaphorisch aufgearbeitet ist dies mit den Grabenkämpfen des ersten Weltkrieges zu vergleichen. Man sitzt im Graben und passt auf, dass man kein Stück Land verliert und zugleich ist man sich der Tatsache bewußt (bzw. im Glauben), dass man aber auch nichts neu dazugewinnen wird.

bearbeitet von R.P.P.L

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Nach dem vernichtenden Urteil von S&P, die das Hilfspaket für Griechendland als Zahlungsausfall des Landes werten, stellt sich mir die Frage: Ist der Euro noch zu retten?

Es gibt ja nicht wenige, die den Untergang des Euros schon während der Finanzkrise prognostiziert haben.

Was ich mich frage:

Was wäre eine Alternative?

Wie wird das Verhalten der Bürger sein, die ihre Gelder auf der Bank horten? Droht noch eine chaotische Umverteilung der Vermögen in beispielsweise Immobilien?

Was bedeutet ein Aus der Währungsunion für die EU an sich?

Wie viel Erfolgsaussicht räumt ihr den Jungs um Prof. Schachtschneider und ihrer Klage beim BVG gegen eine Beteiligung der BRD und deutschen Banken am griechischen Rettungspaket ein?

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Nach dem vernichtenden Urteil von S&P, die das Hilfspaket für Griechendland als Zahlungsausfall des Landes werten, stellt sich mir die Frage: Ist der Euro noch zu retten?

Es gibt ja nicht wenige, die den Untergang des Euros schon während der Finanzkrise prognostiziert haben.

Der Euro könnte wahrscheinlich auch problemlos den Totalverlust einiger Länder hinnehmen, der Finanzsektor würde eher bluten als der Euro selbst.

Der Euro steht trotz Griechenlandkrise auf einem hoch.

Wie wird das Verhalten der Bürger sein, die ihre Gelder auf der Bank horten? Droht noch eine chaotische Umverteilung der Vermögen in beispielsweise Immobilien?

Immobilien? Da traut sich doch eher keiner mehr richtig ran nach der Immokrise...

Was bedeutet ein Aus der Währungsunion für die EU an sich?

Mehr Wechselkurse.

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Wie wird das Verhalten der Bürger sein, die ihre Gelder auf der Bank horten? Droht noch eine chaotische Umverteilung der Vermögen in beispielsweise Immobilien?

Immobilien? Da traut sich doch eher keiner mehr richtig ran nach der Immokrise...

Und dann droht noch das Risiko, dass im Falle einer Währunsgreform die Immonilienbesitzer (betrifft auch bereits abbezahlte Immobilien) mit einer Zwangshypothek durch den Staat belastet werden könnten.

Ist bereits 1948 bei der Währunnsgreform geschehen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Zwangshypothek ). Nach Artikel 14,3 Grundgesetz wäre auch heute eine Quasi-Zwangsenteignung wieder möglich.

Da man beim Zensus alle Immobilienbesitzer befragt hat, hätte man ja alle benötigten Infos über den Wert der Immobilien. Im Gegensatz dazu wurde nur jeder zehnte Nichtbesitzer von Immobilien befragt.

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