Auswandern nach Spanien

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Hey, mit Krawattentrick und Chewbacca-Taktik sind da alle Türen offen ;-) Nein, im Ernst, die Zeiten in denen ich das ernsthaft in Betracht gezogen habe und micht entsprechend informierte sind lange vorbei.

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Gast salomons_katze
Denke im Bereich Unternehmensjurist hättest du deutlich bessere Chancen als jetzt als Anwalt.
Würde ich auch machen. Was spricht aber dagegen, auch Anwalt zu werden? Promovieren würde ich auch gern. Bloss weiss ich noch nicht genau, was für Anforderungen dort überall gestellt werden und inwieweit ich das, was ich in der Schweiz gelernt habe, auch in Spanien nutzen kann. Das ist eigentlich das Kernproblem. bearbeitet von salomons_katze

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Würde ich auch machen. Was spricht aber dagegen, auch Anwalt zu werden? Promovieren würde ich auch gern. Bloss weiss ich noch nicht genau, was für Anforderungen dort überall gestellt werden und inwieweit ich das, was ich in der Schweiz gelernt habe, auch in Spanien nutzen kann. Das ist eigentlich das Kernproblem.

Wie gesagt: Als Anwalt hast du in meinen Augen einfach zuwenig Ahnung von der Materie in dem jeweiligen Land. Der Anwalt ist eben anders als der Unternehmensjurist, welcher nur eine beratende Funktion einnimmt, ein Exekutivorgan des Mandanten. Da musst du dir schon 100% sicher sein was du machst. Wie gesagt als 0815 Anwalt ist dem vielleicht nicht gerade so, aber dann brauchst du auch nicht für 30.000 Euro an die IE gehen.

Promovieren ist ja nochmal eine ganz andere Baustelle. Aber auch hier gilt: Einen richtigen fachlichen Nutzen hat die Promotion nicht, es sei den du willst in die Forschung.

Alles mehr oder weniger Ego-Pushing.

Lg

bearbeitet von JohnAntony

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So, bin grad von der Fuck zurück. Derecho Privado del Mercado Financiero ist mal wieder ausgefallen, ohne dass uns irgendwer was sagen würde.

Zur Arbeitsmarktsituation von Juristen in Deutschland:

entgegen ständigen Horrormeldungen ist die Arbeitsmarktsituation für Jursiten in Deutschland so schlecht nicht. Wenn man gut war (nicht zwingend vb, aber ab 8 Punkten teilweise), konnte man häufig schon zum Staat oder zur Großkanzlei, ab 6 Punkten hat man irgend ne Kanzlei gefunden und drunter musste man sich durchbeissen. Das mag in der Krise jetzt etwas schwieriger sein, aber prinzipiell ist man für Arbeitgeber mit dem zweiten Staatsexamen durchaus attraktiv. Viel arbeiten müssen Jungjuristen zweifellos.

Arbeitslose Jursiten gibt es in Deutschland aber kaum.

Das ist in Spanien anders. Es gibt keine Staatsexamen und kein Referendariat. Das Studium ist leichter und besteht aus auswendiglernen (die Prüfungen für den Staatsdienst übrigens auch). Dementsprechend qualifiziert sind die Absolventen. Wer in Deutschland das 2. Staatsexamen hinter sich hat, kann in der Regel halbwegs praxistaugliche Schriftsätze verfassen, auch wenn wirkliche Praxiserfahrung immer hilft. Hier bin ich in den Praktika förmlich verzweifelt und auch erfahrene Anwälte haben seltenst profunde Kenntnisse. Mit dem Staatsexamen kann hier keiner etwas anfangen. Man kann sich daher auch nicht superqualifizierter besonders hervortun. Hinzu kommt, dass die Hierarchien hier steiler sind. Als Praktikant macht man erstmal Deppenjobs. Und auch wenn man wirklich Ahnung hat und ein paar Jahre dabei ist kann man als Junganwalt kaum selbständig arbeiten.

Es ist nicht so, dass man hier keine Arbeit finden würde. Trotz offizieller Jugendarbeitslosigkeit weit jenseits der 30% kann man Jobs finden. Als Kellner oder Promoter zum Beispiel. Das mach ich zur Zeit und das macht auch Spaß, ist aber keine Dauerlösung. Als Anwalt verdient man wie gesagt anfangs erstmal nichts. Garrigues, immerhin Marktführer in Spanien, zahlt seinen Praktikanten in den ersten 2-3 Jahren zB. 300€ pro Monat. Die meisten Kanzleien zahlen aber auch gar nichts.

Es gibt Ausnahmen, aber die sind selten. Sehr selten. Ich hab eine, genau EINE Freundin, die von der Uni weg nen gut bezahlten Job (2300€ brutto im Monat) in ner Kanzlei in Madrid gefunden hat. Den hat sie aber nach nem Jahr hin geschmissen, weil sie morgens um 8 aus dem Haus ist und selten vor 11 wieder zu Hause war.

Was die formalen Vorraussetzungen für die Anwaltstätigkeit in Spanien angeht:

Bisher konnte jeder, der die spanische Licenciatura hatte, sich in ein Anwaltskolleg einschreiben (kostet meist 1000€) und war somit Anwalt. Demnächst wird wohl die Escuela Juridica Practica, die einjährige, praktische Juristenausbildung die meist abends an den Anwaltskollegen stattfindet und mit einer kleinen Prüfung endet, verpflichtend. Bisher ist sie es nicht. Damit wird die Ausbildung wohl so ähnlich wie in Italien.

Was die Anerkennung ausländischer Titel angeht, so ist zwischen zwei Wegen zu unterscheiden: die Anerkennung des akademischen Titels, die das Kultusministerium erteilt und eigentlich ganz einfach sein sollte, praktisch aber unmöglich ist, weil meist zum Nachweis der Kenntnisse die Teilnahme an Kursen an der spanischen Uni verlangt wird (die volle Anerkennung ist nicht Voraussetzung für den Zugang an Postgraduierten-Studiengängen). Inwieweitin Zukunft die Licenciatura von Bedeutung ist, bzw. durch den Master verdrängt wird, kann ich nicht abschätzen.

Zum anderen die Anerkennung des akademische Titels. Hierfür ist für EU-Bürger (ob das für Schweizer auch gilt, weiß ich nicht) entweder das Ablegen einer Prüfung oder der Nachweis einer 3jährigen Tätigkeit als Anwalt in einer spanischen Kanzlei Vorraussetzung. Ähnlich sind die Vorraussetzungen umgekehrt für EU-Ausländer in Deutschland.

Formal sind die Hürden also nicht so hoch.

Was zu Deinem Master anzumerken wäre: es gibt in Spanien sehr, sehr viele private Anbieter von Masterstudien. Wie gut die sind kann ich nicht abschätzen. Sei Dir aber bewusst, dass nicht alles, was sich in Spanien Master nennt, ein Master im Sinne des Bologna-Systems ist. Achte darauf, dass es sich um einen MASTER UNIVERSITARIO handelt, der möglichst zum anerkannten Promotionsstudium qualifiziert (letzteres ist nicht mal bei allen Uni-Mastern der Fall). Ein einjähriger executive Master (also nur nachmittags und samstags Unterricht) ist mit 30000€ recht teuer.

Was mich auch ein wenig irritiert ist, dass Du anscheinend noch überhaupt kein Spanisch sprichst. Ich habe insgesamt über 2 Jahre in Spanien gelebt und auch in Deutschland in den letzten Jahren ständig spanisch geredet. Entsprechend sind meine Sprachkenntnisse. Nichts desto Trotz habe ich gegenüber Einheimischen als Anwalt diesbezüglich erhebliche Defizite.

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Gast salomons_katze
Was mich auch ein wenig irritiert ist, dass Du anscheinend noch überhaupt kein Spanisch sprichst. Ich habe insgesamt über 2 Jahre in Spanien gelebt und auch in Deutschland in den letzten Jahren ständig spanisch geredet. Entsprechend sind meine Sprachkenntnisse. Nichts desto Trotz habe ich gegenüber Einheimischen als Anwalt diesbezüglich erhebliche Defizite.
Stimmt. Es war eigentlich auch nicht mein Ziel, auf einem Gebiet zu arbeiten, wo mir alle Einheimischen eh überlegen sind. Wenn, dann würde ich meine anderen Sprachkenntnisse irgendwie nutzen.

Also nach dem, was ich da lese, scheint das auf die Art, wie ich mir das dachte, schwierig zu sein. Als Alternative überlege ich mir jetzt, den Master erstmal in Genf (mein Favorit), Fribourg oder Neuchâtel zu machen, dann ca. ein Jahr später die Anwaltsprüfung zu machen und dann irgendwann den LL.M in Madrid zu machen. Wobei der Spanisch-Track dann allerdings nicht gehen wird, weil ich bis ich dort bin keine Zeit haben werde, ausreichend Spanisch zu lernen. Und dann schaue ich mal, wie es in Madrid so aussieht. In diesem Fall werden eben aus den geplanten zwei Jahren, bis ich dort bin, fünf. Ziemlich demotivierend, irgendwie.

In Spanien werde ich dann natürlich nicht mit den spanischen Anwälten in ihren Fachgebieten und auf Spanisch konkurrieren wollen, wo sie mir eh haushoch überlegen sind, sondern mir etwas suchen, was besser passt. Sollte schon irgendwo Möglichkeiten geben.

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Ich denke, das ist die richtige Entscheidung, vielleicht ist das Interesse ja auch nur von vorübergehender Dauer. Jedenfalls viel Glück, in diesem Fach kann man es brauchen ^_^

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Gast salomons_katze
Ich denke, das ist die richtige Entscheidung, vielleicht ist das Interesse ja auch nur von vorübergehender Dauer. Jedenfalls viel Glück, in diesem Fach kann man es brauchen :-o
Geht schon. Meine Zukunftsperspektiven sind mit Sicherheit besser, als du meinst :)

Danke trotzdem. Auch allen anderen hier ein grosses Danke, besonders Ahura und JohnAntony für die kompetente Beratung.

Die Sache mit Spanien wird natürlich durchgezogen, aber ist fürs erste noch kurz aufgeschoben. Und ich werde mich da noch ein bisschen an verschiedenen Stellen erkundigen.

bearbeitet von salomons_katze

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Sag bescheid wenn es soweit ist! Mein Traum ist es, eine kleine Strandbar oder ein Café in Spanien zu eröffnen. Auf die Idee bin ich mit ein paar Freunden während meiner Erasmuszeit gekommen.

Und noch ein kleiner Tip von mir: In Spanien läuft unheimlich viel über Beziehungen. Deswegen würde ich an deiner Stelle (wenn du wirklich wirklich deinen Plan durchziehen willst) so früh wie möglich Kontakte jeglicher Art, in Madrid knüpfen (oder in deiner bevorzugten Stadt). Und fang vor allem so früh wie möglich, an die Sprache zu lernen. Die Grammatik und Vokabeln lassen sich schnell lernen,

aber den furchtbaren deutschen Akzent "etwas" loszuwerden, ist so eine Sache.

Buena suerte!

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Gast salomons_katze
Sag bescheid wenn es soweit ist! Mein Traum ist es, eine kleine Strandbar oder ein Café in Spanien zu eröffnen. Auf die Idee bin ich mit ein paar Freunden während meiner Erasmuszeit gekommen.

Und noch ein kleiner Tip von mir: In Spanien läuft unheimlich viel über Beziehungen. Deswegen würde ich an deiner Stelle (wenn du wirklich wirklich deinen Plan durchziehen willst) so früh wie möglich Kontakte jeglicher Art, in Madrid knüpfen (oder in deiner bevorzugten Stadt). Und fang vor allem so früh wie möglich, an die Sprache zu lernen. Die Grammatik und Vokabeln lassen sich schnell lernen,

aber den furchtbaren deutschen Akzent "etwas" loszuwerden, ist so eine Sache.

Buena suerte!

Jup. Ich bin eh ganz gut im Sprachen lernen, darum bin ich da optimistischer als vielleicht manch andere hier. Wenn man die Erfahrung schonmal gemacht hat, wie schnell das im Ausland geht, macht man sich da nicht mehr soo grosse Sorgen. Zudem kenne ich eine Albanerin, die nun in der Schweiz Anwältin ist (hat Deutsch erst während dem Studium richtig gelernt). Sie hat während ihrem Studium um die 8h täglich gelernt. Wenn man es unbedingt will, ist sehr sehr viel schaffbar. Wegen dem Akzent dachte ich an Logopädie.

Pantera, wir schaffen das! :)

bearbeitet von salomons_katze

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