Auswandern nach Spanien

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Gast salomons_katze

Hallo Leute!

Ich habe mir vor einigen Monaten, noch im Alter von 18 Jahren, das Ziel gesetzt, nach Spanien auszuwandern und eventuell dort zu leben, auf jeden Fall aber erstmal die Kultur kennenzulernen und einige Zeit dort zu verbringen. Ich mache momentan meinen Bachelor of Law in der Schweiz und will dann meinen Master auf Englisch in Spanien machen. Wahrscheinlich wird das irgendwas mit internationalem Recht.

Ich war zwar noch nie dort (jaja... ich weiss), aber ich habe schon einige Spanier kennengelernt und sie als sehr offen, freundlich und kommunikativ erlebt, dafür aber auch als sehr unzuverlässig.

(Wobei eine unglaublich niedliche spanische HB10 meine nicht-zu-spät-kommen-Regel zumindest während 2 Wochen wirklich vorbildhaft erfüllt hat. War dann immer 5 Minuten vor mir am vereinbarten Ort und hat gewartet. Aber das war irgendwie ein Sonderfall.)

Die Gründe für meinen Plan erläutere ich jetzt mal näher. Also die Idee ist mir gekommen, als ich in den letzen Sommerferien zum ersten Mal wirklich viel Kontakt zu Leuten aus anderen Kulturen hatte und besonders viel mit Spanierinnen unterwegs war. Verglichen mit den Frauen in der Schweiz, vielleicht aber auch mit denen in Deutschland, Österreich und Liechtenstein (habe in all diesen Ländern schonmal gelebt) waren die Spanierinnen einfach unglaublich erfrischend, weiblich, herzlich und haben sich nicht verhalten wie verdammte Emanzen. Die selbe Erfahrung hatte ich auch mit zwei Singalesinnen bei mir im Wohnheim. Denke mal, das liegt an der Sonne.

Nachdem ich nun mit dem Sprachaufenthalt in Frankreich fertig war, mit dem Flugzeug in Zürich ankam und mich anschliessend in einen Zug und Bus setzte, um wieder nach Hause zu kommen, viel mir unglaublich stark die Kälte und Distanz auf, die zwischen den Leuten bei uns herrscht. Der Kontrast zu Südfrankreich und den Spaniern war krass. Totenstille, sowohl im Zug wie auch später im Bus. Entweder sah man Prollos mit Goldketchen, Jugendliche (oft auch Frauen) mit langen schwarzen Kaputzenpullis oder sonst irgendwelche Menschen, die mit ihren iPods, iPhones oder so beschäftigt waren. Wer keinen iPod hatte, suchte eben nach anderen Möglichkeiten, um möglichst viel Kälte zu verbreiten. Möglichst wenig den Blick heben und nie jemanden ansehen ist als Alternative beispielsweise gut. Auf Fragen, egal von wem, immer mit "ja" oder "nein" antworten, das recht. Auf jeden Fall war ich erstmal geschockt, denn auf diese Art hatte ich das zuvor nie wahrgenommen. Und ich selbst bin wahrscheinlich gar nicht so anders.

Die Kultur prägt die Menschen in unterschiedlichen Ländern wirklich sehr verschieden. Ich denke ich kann das sagen, denn ich war schon in einigen Ländern. Unter anderem wären da Mexiko, Vietnam, Thailand, Kuba, Jamaika, England, Portugal, wie gesagt Frankreich (ein paar Sprachaufenthalte), Irland, Costa Rica, Dominikanische Republik, etc., die ich schon besucht habe. Der Kontakt zu den Leuten dort war aber nicht immer so intensiv und erst rückblickend fallen mir viele Dinge auf. Beispielsweise war mir die Lebensfreude in Kuba als ich dort war gar nicht soo bewusst, was mir heute völlig unverständlich ist.

Momentan lebe ich ausserdem in einem Studentenwohnheim, wo die unterschiedlichsten Nationalitäten zusammenkommen. Mir ist dabei stets eine umgekehrte Korrelation zwischen Geld, d.h. dem durchschnittlichen Wohlstand des Herkunftslandes, und der Offenheit und Lebensfreude der Menschen aufgefallen. In einem Land wie der Schweiz, das enorm auf Leistung und das Erwirtschaften materieller Güter gerichtet ist, kommt das Soziale einfach zu kurz. Minimal weniger schlimm ist es in Österreich, noch minimal weniger schlimm in Deutschland und ganz schlimm in Liechtenstein. Es hat also einen Grund, dass Schweizer sogar in Deutschland als zurückhaltend und reserviert gelten.

Hier sieht man wieder, dass das Ganze wahrscheinlich sehr mit dem Geld und mit Sicherheit mit der Kultur in den deutschsprachigen Ländern zusammenhängt. Und wie gesagt: Ich habe in jedem dieser vier Länder über mehrere Jahre hinweg gelebt und kenne sie wirklich gut.

Seit nun meine Prioritäten eher im sozialen Bereich als beim Geld liegen, ist für mich klar, dass ich erstmal von hier weg und den Rest der Welt erleben will. Ich habe schon vor einigen Wochen mit einem Salsakurs angefangen (macht Spass, macht das auch!) und werde im Herbst anfangen, Spanisch zu lernen. Englisch und Französisch kann ich schon gut; Spanisch kann nicht weiter schwer sein. Vieles verstehe ich eh schon irgendwie.

Nun zu meinen Fragen. Erstmal wäre ich jedem dankbar, der mir irgendwas zu meinen Vorhaben sagen kann, was mir vielleicht behilflich sein könnte. Persönliche Erfahrungen, Urlaube in Spanien, Tipps, was-auch-immer. Ich weiss da noch nicht so viel.

Ausserdem suche ich eine gute Uni in Spanien, an der ich einen Master in Recht auf Englisch machen kann. Eine habe ich schonmal gefunden, wäre allerdings eine private und mit 30'000 Euro für zehn Monate sehr teuer. Notfalls könnte ich das allerdings bezahlen. Kennt jemand zufällig die IE Law School in Madrid?

Ansonsten... na ja, wäre ich an euren Ratschlägen interessiert.

bearbeitet von salomons_katze

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Master auf Englisch in Spanien... Warum?

Wie du schon sagst, du hast bisher eine teure Privatuni gefunden. Ich würde mal behaupten, dass du fernab von Madrid und Barcelona auch garnicht suchen brauchst.

Es wäre für dich wahrscheinlich billiger nen halbes Jahr lang nen Sprachkurs zu belegen und dann auf Spanisch zu studieren. Wobei die Qualität des Studiums auch so ne Sache ist. Und danach? Du hast zwar den Vorteil dann hoffentlich 3 Sprachen zu beherrschen und vielleicht ändert sich Situation auf dem Arbeitsmarkt auch in 1-2 Jahren wieder. Aber im Moment ist es so schwierig wie nie zuvor in Spanien einen Arbeitsplatz zu bekommen, im Süden sogar fast unmöglich. Du hättest also ein ganz nettes Gastspiel da unten.

Deshalb... Was hälst du von Erasmus? Das wäre erstmal zum "angucken" besser. Denn wer weiß, ob es dir da wirklich gefällt. Nach einem Jahr dort, sind mir auch Dinge auf den Sack gegangen, die ich vorher nicht so erwartet hätte. Ich fliege auch immer noch gerne nach Spanien, aber ich habe auch das kalte und schweigsame Deutschland zu schätzen gelernt.

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Was erwartest du von uns? Soll ich dich etwa noch hintreten ?

Junge, dein Beitrag ist so geil. Du hast so viel erlebt und weisst was du möchtest. TU ES =) (wobei ich gar nicht mal denke, dass das zur Debatte steht. Ich wollte dich nur noch mal in deiner Meinung stützen)

Spanien ist ein Land, welches auch mich reizt. Ich habe alle kanarischen Inseln mitgenommen. War über 5 mal in Callela. Bin an der Küste um La Fusterra entlang gereist und durch Barcelona gewatschelt. Spanien macht einfach nur spaß ! :)

Informiere dich auf Auswandererseiten über Spanien. Das Sozialversicherungssystem und die Erfahrung der Leute, die shcon seit Jahren dort wohnen.

Ich höre heraus, dass das finanzielle weniger ein Problem für dich ist. Halte das auch weiter hin bedeckt.

Frage die Auswanderer. Die sind häufig sehr hilfsbereit. Bei einigen würdest du sogar wohnen können um die Umgebung und deinen zukünftigen Wohnort besichtigen zu können.

Lass es dir gut gehen! Tu es !

Viel Erfolg bei der Unisuche

bearbeitet von tentacle

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Zum Thema Leben und Arbeiten in den diversen europäischen Ländern kann dir EURES helfen. Da bekommst du Infos über alles nötige, kannst sogar deinen CV online Einstellen.

www.eures.europa.eu

Du hast schon einiges erlebt also: Go!Go!Go!

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Gast

Spanien?! Neid Neid Neid :D

Das einzige was ich über Spanier weiß, ist dass sie nicht immer ganz sooo easy drauf sind, die haben z.B. verdammt viel Stolz und sind Ausländern auch nicht immer soo offen gegenüber wie es vielleicht bei Dir rüberkommt. Jedenfalls wirkt das auf mich so. Dass das jetzt extrem verallgemeinernt ist, ist klar. Neben der ganzen Wärme und Offenheit die Dir da entgegen kommt gibts halt auch die andere Seite, ich mein, der Staat bezahlt nen organisierten Schlägertrupp (Mossos heißen die glaube ich) die Dir ohne Zögen eins auf die Rübe geben.

Wenn ich momentan die Möglichkeit dafür hätte, würde ich dass aber auf jeden Fall auch machen, ganz klar, da will ich Dir nichts vormachen!!!

Alles Gute. :rolleyes:

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mossos = polizei in katalonien

schlägertrupps sind es nicht, werden nur kritisiert wegen ihrer brutalen vorgehensweise...

immo sind spanier mongos, pack die ehrlih gesagt überhaupt nicht...

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War selbst mal für ein paar Tage in Barcelona und habe exakt die gleichen Beobachtungen gemacht. Kam zuerst gar nicht auf die Freundlichkeit der Leute klar. ^_^ Sogar ältere Leute haben sich in der U-Bahn längere Zeit mit dir unterhalten. Das hat mich schon echt geschockt! Insgesamt, die meisten sind superfreundlich, sehr entspannt und meist gut drauf. Auch was du bezüglich der spanischen Frauen schreibst, kann ich so unterschreiben! Das ist wirklich der Wahnsinn, was dort an schönen Frauen rumläuft!

Kann dir nur raten: TU ES!

In diesem Sinne, wir sehen uns in Barcelona. :-D

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Gast salomons_katze

Danke an euch alle, dass ihr mich in meinem Vorhaben bestärkt habt!

Ihr habt völlig recht; die Gelegenheit sollte man auf jeden Fall nutzen.

Danke auch für den Eures-Link, DarkWarrior, ist sehr hilfreich.

Es wäre für dich wahrscheinlich billiger nen halbes Jahr lang nen Sprachkurs zu belegen und dann auf Spanisch zu studieren. Wobei die Qualität des Studiums auch so ne Sache ist.

@Factotum: Habe ich mir schon überlegt. Ich will allerdings 1. so international wie möglich ausgerichtet sein (wer weiss, wohin ich noch gehen will, vielleicht komme ich ja auch einfach reich an Erfahrungen wieder zurück) und 2. hast du schon genannt: Die Qualität des Studiums. Bei der Privatuni ist die garantiert.

Und Erasmus ist mir zu Larifari. Ein halbes Jahr lang nach Spanien zu gehen, bloss um mit ein paar anderen Erasmusstudenten zu saufen, ist nicht mein Ziel.

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Hallo salomons_katze

Das der spanische Alltag nicht der gleiche ist, wie 1 Woche Calella muss ich hoffentlich nicht erläutern. Mir gefällts hier in Andalusien besser als in Deutschland, aber die kulturellen Unterschiede haben auch ihre Schattenseiten.

Wozu ich Dir aber konkret Auskunft geben kann:

Ich mache gerade einen Master en Asesoría Jurídica de Empresas an der Universidad de Málaga. Eine gute Uni ist das aber wirklich nicht. Englisch sprechen die allerwenigsten meiner Klassenkameraden und ich bin auch der einzige, der seine Licenciatura nicht auf Spanisch gemacht hat. Der Master ist ziemlich chaotisch und vom Niveau her deutlich unter dem an deutschen Universitäten. Die von Dir erwähnte Uni sagt mir garnichts. Persönlich kenn ich noch die Universidad de Córdoba, die ich als Erasmus-Student genießen durfte. Granada soll noch chaotischer sein, hattezunächst überlegt da zu promovieren. Einen guten Ruf für Jura innerhalb Spaniens haben ua. Carlos III in Madrid und Deusto in Bilbao, wobei auch die nach dem was ich gehört hab nicht mit dem deutschen Jurastudium nicht zu vergleichen sind.

Darüberhinaus solltest Du Dir im klaren sein, dass der Markt für Junganwälte in Spanien generell und im Süden besonders sehr schwierig ist. Das war schon vor der Krise so und momentan erst recht. Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch und es ist hier normal, dass man mit guten Noten nach der Uni erstmal ein paar Jahre für Lau arbeitet um dann irgendwann mal 1000€ im Monat zu verdienen. Die meisten meiner spanischen Freunde versuchen sich derzeit an Oposiciones (an den Einstellungsprüfungen für den Staatsdienst), machen den xten Master oder suchen ihr Glück im Ausland. Auch meine Lust für ein paar Jahre Vollzeit als "becario" zu arbeiten und dafür weniger zubekommen als als Touri-Guide hält sich in Grenzen, zumal ich Dank 2. Staatsexamen im oberen Fünftel in Deutschland mit Sicherheit einen passabel finanzierten Job finden kann.

Ich kann Dein Anliegen durchaus nachvollziehen, hab selber auch noch nicht völlig aufgegeben. Vielleicht promoviere ich hier noch, mal sehen. Die berufliche Realität ist aber ernüchternd. In Madrid dürfte es jobmäßig minimal besser sein, dafür unterscheidet sich der Arbeitsrythmus dort aber auch nicht von dem in Mitteleuropa.

Viel Glück und wenn Du Fragen hast, dann schreib mir!

bearbeitet von Ahura

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Gast 11223344

Wenn du das machen willst, dann auf geht's. Aber du musst ja nicht gleich "auswandern". wir sind in der EU... geh einfach mal rüber für eine zeit und dann siehst du schon, ob es dir gefällt. Bis dahin haben sie hoffentlich auch die Jugendarbeitslosigkeit von 45% ein wenig gesenkt. lol. Mir wäre die Uni schon extrem wichtig. Viele junge Leute leben trotz fertigem Studium zu Hause, weil sie sich einfach nicht leisten können auszuziehen. Und...lets face it... wirtschaftlich sind sie nicht so der bringer. viele häuser konnten sie bauen die letzten jahre aber das hat sich jetzt auch erledigt.

Aber eines geht mir echt ein wenig auf die Nerven: Sorry, Leute. Warum bekommt jeder Deutsche immer gleich einen Orgasmus, wenn mal einer mit einem ein bisschen Smalltalk macht? Und dann heißt es immer: Die Leute in D sind so zurückhaltend und haben keine Freude am Leben. Bei den ganzen Leuten die das immer sagen, müsstet ihr doch in D viele Gleichgesinnte finden, mit denen ihr Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln zuquatschen könnt ;-) Wenn ihr in D immer mit einem Lächeln durch die Gegend lauft und sehr kontaktfreudig seid, dann wird euch jeder im Gedächtnis behalten, weil wir das weniger machen. Wenn ihr in D feiert wie ein Kubaner, dann ist euch die Bewunderung und Aufmerksamkeit von jedem und auch HBs sicher. Ich versteh nicht, dass viele ihre Stimmung so von ihrer Umgebung abhängig machen (wenn die Deutschen so schlecht drauf sind, dann kann ich ja auch nicht gut drauf sein...bei deeer Umgebung). Man kann die Erfahrung aus dem Urlaub!!! nicht komplett auf den Alltag übertragen.

Ich glaube auch nicht, dass uns Geld an sich "konservativer" macht als andere. Eher glaub ich, dass unsere Eigenschaften uns in dieser globalisierten Welt einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen. Und aufgrund dieser Eigenschaften rulen wir auch, wenn wir in manch anderen Teil der Welt gehen, um dort zu arbeiten. Asien, Afrika, Mittlerer Osten, Amerika... egal wohin wir gehen, Leute respektieren und bewundern uns oft sogar. Wenn wir einfach für uns selbst offener werden und glücklicher und extrovertierter werden, wenn uns das fehlt, dann haben wir das beste aus beiden welten.

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Gast Wehrbär

Ich würd mir das bei der derzeitigen Wirtschaftslage wirklich verdammt gut überlegen als Jungspund einfach mal so nach Spanien zu gehen.

Das schaut da unten aktuell richtig beschissen aus und wird wohl in absehbarer Zeit ein Griechenland II werden.

Arbeitslosigkeit selbst in den offiziellen Statistiken bei ~20%

Eine völlig absurde Jugendarbeitslosigkeit. Mit >40% einfach jenseits von Gut und Böse.

Romantische Verträumtheit schön und gut. Aber so ein bißchen Realität sollte bei soeinem Vorhaben schon sein.

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Gast salomons_katze

Hallo Ahura,

über Malaga und Granada habe ich schon gelesen, dass die nicht so gut sein sollen. Meine Uni (Bern) bietet u.a. Erasmus-Aufenthalte dort an und in den Berichten darüber steht immer wieder, dass es ziemlich chaotisch sein soll. Ein paar Studenten von dort, die grad einen Erasmus-Aufenthalt in Bern machen, habe ich auch schon kennengelernt, wobei sich das mit den schlechten Englischkenntnissen und wenig Allgemeinbildung definitiv bestätigt hat. Nette Leute allerdings. Eben darum ist das mit der Uni dort auch so eine Sache, die mich schon lange beschäftigt.

Über Carlos III. in Madrid habe ich schon ein bisschen gelesen und die Uni scheint doch einen ganz guten Ruf zu haben. Würde ich notfalls als Alternative zu IE sehen.

Die IE Law School in Madrid ist vielleicht nicht so bekannt, aber scheint einen sehr sehr guten Ruf zu haben. Ein paar weitere Infos finden sich z.B. hier, falls es dich interessiert.

Was ich dann jedoch genau für berufliche Perspektiven in Spanien haben werde, weiss ich nicht. Wenns im Süden so trostlos ausschaut, werde ich mich wohl in Madrid oder so umsehen. JohnAntony hat mir jedenfalls bei IE zum zweisprachigen Track (Englisch und Spanisch) geraten, damit ich auch etwas spanisches Recht lerne und mich die Unternehmen dort folglich besser gebrauchen können.

Ich denke, ich werde dann schon ausreichend Qualifikationen haben, um einen guten Job zu finden. Irgendwo muss es einfach ein Plätzchen für einen guten international ausgerichteten Anwalt geben, der perfekt Deutsch, Englisch und Spanisch (kommt noch) spricht.

@flying_suicide: Mein innerer State kann auch so unabhängig von äusseren Einflüssen sein, dass ich am Nordpol glücklich sein kann, klar. Aber, let's face it: Bei den meisten ist das nicht so, darum werden sie in Spanien auch ein anderes Lebensgefühl haben als in Deutschland oder in den USA. Ausserdem kannst du, wenn du dein ganzes Leben lang in bloss einem Land bleibst, einfach nicht viele Erfahrungen machen.

Ich werde mit der wirtschaftlichen Situation schon irgendwie klar kommen. Irgendjemand muss ja auch dort Geld verdienen.

Dass nicht die Eigenschaften wegen dem Geld kommen, sondern das Geld wegen den Eigenschaften, kann schon sein. Aber schlussendlich macht das auch keinen Unterschied. Vielleicht kommt auch beides wegen der Sonne, das wäre meine These :)

@Wehrbär: Falls es gar nicht geht, werde ich dann wohl früher oder später woanders hingehen müssen. Aber bis dahin ist noch genug Zeit, um Kontakte zu knüpfen und mal nachzuprüfen, ob es nicht doch geht. Wie gesagt: IE ist eine wirklich sehr gute Uni, da wird sich hoffentlich schon was ergeben.

bearbeitet von salomons_katze

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Gast 11223344

Ich werds dir bestimmt nicht ausreden (ich leb ja selbst im ausland) und ich wollte dir auch nicht unterstellen, dass du es machst, weil du irgendwie unglücklich in der Schweiz bist. Das war eher allgemein gesprochen. aber ein wenig realismus schadet nicht. Es ist wahrscheinlich, dass du in Spanien eher weniger verdienen wirst als in der Schweiz und Co. Solche sachen sollte man schon bedenken, bevor man sich für ein studium dort entscheidet. gerade in law wo ein studium schon eher landesbezogen ist (kommt aber sicher auch aufs studium an).

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Gast salomons_katze
Ich werds dir bestimmt nicht ausreden (ich leb ja selbst im ausland) und ich wollte dir auch nicht unterstellen, dass du es machst, weil du irgendwie unglücklich in der Schweiz bist. Das war eher allgemein gesprochen. aber ein wenig realismus schadet nicht. Es ist wahrscheinlich, dass du in Spanien eher weniger verdienen wirst als in der Schweiz und Co. Solche sachen sollte man schon bedenken, bevor man sich für ein studium dort entscheidet. gerade in law wo ein studium schon eher landesbezogen ist (kommt aber sicher auch aufs studium an).
Ich weiss. Ich will auf keinen Fall am Hungertuch nagen, aber solange ich genug verdiene, passt das. Ich brauche kein Einstiegsgehalt von fast 100'000 Euro für einen elendig langweiligen Job bei Homburger in Zürich. Ich könnte auch problemlos in Liechtenstein leben, nur habe ich dazu keine Lust. Das mit Spanien ist in dieser Hinsicht schon wohlüberlegt.

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Als Jurist frage ich mich, was genau dich motiviert diese Abschlüsse anzupeilen, bzw. in welchem Land kannst damit allein als Anwalt tätig werden? Internationale Qualifikationen sind auf dem Arbeitsmarkt zwar gerne gesehen, aber in vielen Ländern kann man sich ohne Staatsexamen/bar exam nicht niederlassen.

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Gast salomons_katze
Als Jurist frage ich mich, was genau dich motiviert diese Abschlüsse anzupeilen, bzw. in welchem Land kannst damit allein als Anwalt tätig werden? Internationale Qualifikationen sind auf dem Arbeitsmarkt zwar gerne gesehen, aber in vielen Ländern kann man sich ohne Staatsexamen/bar exam nicht niederlassen.
Stimmt. Frage gerade Ahura per PM, was da in Spanien möglich ist.

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Ich denke, ich werde dann schon ausreichend Qualifikationen haben, um einen guten Job zu finden. Irgendwo muss es einfach ein Plätzchen für einen guten international ausgerichteten Anwalt geben, der perfekt Deutsch, Englisch und Spanisch (kommt noch) spricht.

Ach du willst Anwalt da werden??? Dann solltest du dich noch eingehender mit dem Thema befassen. Ein LL.M wird dir da nicht viel weiterhelfen. Denke im Bereich Unternehmensjurist hättest du deutlich bessere Chancen als jetzt als Anwalt. Da sieht doch die Joblage schon bei uns total schlecht aus. Ich denke du bist da noch ein wenig zu gutgläubig. Ums mal ganz krass auszudrücken: Kein Land der Welt braucht noch mehr Anwälte. Was sollen die dann mit dir, der eben das jeweilige Landesrecht nur partiell versteht. Es sei den du willst da irgendein Wald und Wiesen Anwalt werden, der irgendwelchen Deutschen Touristen aus der Patsche hilft. Niederlassung sollte jedoch kein Problem sein. In Spanien fordern die meines Wissens nur einen Hochschulabschluss.

Lg

bearbeitet von JohnAntony

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Naja, die mit Prädikat werden immer gebraucht. Ein (international) beachteter Abschluss wie das Staatsexamen ist aber einfach Mindestvoraussetzung für eine entsprechende Karriere.

bearbeitet von Alexus

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Naja, die mit Prädikat werden immer gebraucht.

Gut falsch von mir formuliert: Kein Land der Welt braucht noch mehr Anwälte als sie selber produzieren. Und selbst mit Doppelprädikat Dr. LLm etc wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit nach 5 Jahren aus der Großbude rausgeworfen.

Lg

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Jap, aber ich finde einen Job bei einer law firm ohnehin nicht sonderlich attraktiv. ;-) Ich werde mich nach dem Studium anderweitig umsehen.

bearbeitet von Alexus

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Ich antworte dir mal hier:

Natürlich hat der LL.M einen Nutzen. Einen sehr großen sogar. Der LL.M beweißt aber im Endeffekt nur deine Sprachfähigkeiten. Nicht mehr nicht weniger. Wenn du dich im LLM Land niederlassen willst, so bringt er dir auch ein wenig. Aber eben nichtmal annähernd soviel wie ein dortiger Student. Das ist ja das von mir beschriebene Problem von oben: Mit Jura legst du dich oft schon auf das Land deines Studiums als Arbeitsplatz fest.

Lg

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Ich antworte dir mal hier:

Natürlich hat der LL.M einen Nutzen. Einen sehr großen sogar. Der LL.M beweißt aber im Endeffekt nur deine Sprachfähigkeiten. Nicht mehr nicht weniger. Wenn du dich im LLM Land niederlassen willst, so bringt er dir auch ein wenig. Aber eben nichtmal annähernd soviel wie ein dortiger Student. Das ist ja das von mir beschriebene Problem von oben: Mit Jura legst du dich oft schon auf das Land deines Studiums als Arbeitsplatz fest.

Lg

100% Ich würde auch liebend gerne in die USA auswandern, mich hält aber das bar exam davon ab.

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Gast Wehrbär
@Wehrbär: Falls es gar nicht geht, werde ich dann wohl früher oder später woanders hingehen müssen. Aber bis dahin ist noch genug Zeit, um Kontakte zu knüpfen und mal nachzuprüfen, ob es nicht doch geht. Wie gesagt: IE ist eine wirklich sehr gute Uni, da wird sich hoffentlich schon was ergeben.

Du wirst eher früher denn später wo anders hinmüssen. ;)

Ich werde mit der wirtschaftlichen Situation schon irgendwie klar kommen. Irgendjemand muss ja auch dort Geld verdienen.

So hart das jetzt klingt, aber grundsätzlich muß dort mal gar niemand was verdienen. Arbeitplätze oder Nachfrage sind halt leider kein Naturgesetz. ;)

Und wenn die gesame Wirschaft eines Landes am Boden liegt, brauchts auch keine 10.000en Anwälte mehr. Ob die jetzt gut sind oder nicht, spielt da keine Rolle.

Von Begleiterscheinungen wie Kriminalität ganz abgesehen.

Ich will auf keinen Fall am Hungertuch nagen, aber solange ich genug verdiene, passt das.

Wie in ein paar Posts weiter oben nachzulesen, sind ein paar Jahre Arbeiten für lau eher Standard, um dann einen 1000€ Job zu bekommen.

Ich will Dir das auch nicht ausreden, aber aktuell ist auswandern ohne fertige Ausbildung und bereits vorhandenem Job echt nur unter extremen Vorraussetzungen sinnvoll. Vor allem was die ganzen südlichen EU-Staaten, GB, Irland oder die USA betrifft. Und schon gar nicht, wenn Du das Land gar nicht näher kennst.

Es gibt vielleicht noch 5, max. 10 Staaten weltweit, die halbwegs empfehlenswert oder verhältnismäßig sicher sind. Die Schweiz ist einer davon. Und selbst die nur mit Bauchweh.

bearbeitet von Wehrbär

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100% Ich würde auch liebend gerne in die USA auswandern, mich hält aber das bar exam davon ab.

Naja und die Green Card ;-) Und dann noch der LL.M (und die damit einhergehenden 60.000$) den du für das Bar Exam in NY brauchst (bietet das eigentlich überhaupt noch ein anderer Staat an in den USA an?).

Und am Ende hast du deine Zulassung. Und was machst du damit? Gerade die USA sind doch voll mit Anwälten und der LL.M qualifiziert dich nur unzureichend im Vergleich zum J.D.

Klar als Lionel Hutz gehst du gut durch, aber ansonsten wird es schnell sehr sehr schwierig.

Lg

bearbeitet von JohnAntony

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