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Ich lese seit heute das Buch von Mystery. Und mir ist schon vorher etwas aufgefallen, was mir da nur wieder bestätigt wurde.

Jeder Mann und jede Frau fragt sich, warum die vorherigen Beziehungen auseinander gingen. Meist wird da die “Routine” oder der “Alltag” genannt. Doch wie kommt es zum Alltag?

Erinnern wir uns zurück an die Anfänge der Beziehung mit unserem Ex. Am Anfang waren wir und unser Partner eigenständige Personen, mit einem spannenden Leben, haben Selbstvertrauen ausgestrahlt, waren eben interessant. Dann traf man sich, verliebte sich, der erste Sex miteinander und spätestens hier war man offiziell zusammen. Man wollte Teil des spannenden Lebens des anderen werden. Im Regelfall ist ein Partner objektiv von außen gesehen sogar der spannendere – was auch normal ist, da wir alle unterschiedlich sind, und andere Interessen oder einen anderen Zeitrahmen haben, in dem wir unseren Interessen nachgehen können.

Irgendwann zieht man evtl sogar zusammen, unternimmt viel miteinander, teilweise lebt man nur noch mit dem Partner und nicht mehr alleine. Das kann auch in Fernbeziehungen passieren. Man lebt nur noch in der eigenen Welt mit dem Partner und denkt an nichts anderes mehr, als an das nächste Treffen.

Irgendwann wird es dann einem (manchmal auch beiden, aber meist in unterschiedlichem Ausmaß) der beiden Partner einfach zu langweilig. Das ist die sogenannte “Routine”. Nicht mehr und nicht weniger. Der gelangweilte Partner sieht sich nach Alternativen zu seinem momentanen langweiligen Leben um. Manchmal kann das ein neues Hobby sein, das man alleine oder mit Freunden, aber nicht mit dem Partner pflegt, meist ist es aber eine neue interessante Person, ein potenzieller weiterer Partner.

Der andere Partner merkt, dass ihm nun etwas fehlt: Die andauernde Nähe des Partners. Und so passiert es eben, dass meist gegen Ende einer Beziehung einer so richtig aufdreht, um zu zeigen, wie sehr er den Partner liebt, und dass der gelangweilte doch bitteschön da bleiben soll wo er ist. Man wird ein Bittsteller. Man geht dem anderen sogar tierisch auf den Sack (oder worauf man Frauen auch immer gehen kann :D ). Die sexuelle Anziehung geht flöten, man schläft nicht mehr miteinander, und bevor man auch nur “verdammt” sagen kann, ist man wieder solo.

Der Schreiber dieser Zeilen hat dies nicht nur ein Mal erlebt. Wenn ich zurückblicke auf meine alten Beziehungen merke ich, dass ich mir selber bestimmte Bedürfnisse allein nicht befriedigen konnte, und habe meine Verantwortung, das zu lernen, auf den Partner abgeschoben. Mein Leben war nicht mehr interessant. Aber ich habe sie alle gebraucht, weil meine Ziele und meine Bedürfnisbefriedigung in Gefahr waren.

Was tut man nun, um einen solchen Ablauf zu verhindern?

1. Ziele festlegen

Was will ich erreichen im Leben, und wie komme ich da alleine hin? Habe ich Ziele, die von anderen abhängen? Dann suche nach Alternativen.

2. Bedürfnisse definieren

Setze dich hin, und schreibe auf, welche Bedürfnisse dir von deinen Partnern befriedigt wurden, so dass du angefangen hast, sie zu vergöttern und “süchtig” nach ihnen wurdest. Nun suche auch hier nach Alternativen – oder noch besser: schau nach ob das Bedürfnis wirklich noch besteht.

Ein Beispiel zum Alternativen suchen:

Als meine letzte Freundin mit mir Schluss machte (aus oben genannten Gründen), fehlte mir die körperliche Zuneigung – nicht mal direkt der Sex, sondern das Kuscheln, das Umarmen, das Händchen halten usw.

Ich habe das schnell bemerkt, und nun meine Freunde wirklich öfter in den Arm genommen als vorher. Ich habe jeden Menschen, den ich kannte, auf irgendeine (nicht seltsame) Weise berührt. Nun brauchte ich sie dafür nicht, und das hat mir eindeutig weitere 6 Monate Beziehung eingebracht, nach einer zeitweiligen Trennung von 3 Monaten.

Ein Beispiel für den Check, ob das Bedürfnis nicht vielleicht schon befriedigt ist:

Für mich war das Schlimmste, dass ich nun wieder ganz von vorne anfangen musste, eine Familie aufzubauen. In meiner Familie sah es lange Zeit nicht toll aus, und ich fühlte mich da nicht wohl. Ich wollte unbedingt eine Eigene, damit ich es besser mache, und das Familiengefühl zurückkehrt. Vorgestern kam mir aber der Gedanke: Ich brauche keine “eigene” Familie. Meine Mutter hat ernsthaft die Familie so weit gekittet, dass es mir wieder richtig Spaß macht, mit ihnen zusammen zu sein. Dafür brauche ich keine Frau mehr.

Und nun zum Titel dieses Eintrags, wahre Liebe. In oben genanntem Horrorszenario ist einer der Partner der “schwächere”, und gerade zum Ende hin verstärkt sich das noch weiter, weil sich beide auf ein niedriges Level herunter gezogen haben, und nun einer ausbricht und der andere nicht. Man bekommt Panik. Man hat nicht (ausschließlich) Liebe, sondern Verlustangst. Nicht Angst vor Verlust der anderen Person, sondern Angst vor dem Verlust des vom Partner befriedigten Bedürfnisses.

Daher die Pointe: Wahre, reine Liebe kann es nur geben, wenn beide Partner wirklich eigenständig sein können, und als Sahnehäubchen den anderen lieben. Man kann den Partner wegen seiner Persönlichkeit lieben, und nicht wegen seiner Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Das ist wahre Liebe.

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Wahre Liebe ist, wenn man sich selber liebt und dadurch faehig ist anderen etwas von seiner Liebe abzugeben.

Kein Widerspruch zu deinem Post, nur einen klitzekleinen Schritt noch weiter gedacht. ;-)

Jabba.

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Wahre Liebe ist, wenn man sich selber liebt und dadurch faehig ist anderen etwas von seiner Liebe abzugeben.

Kein Widerspruch zu deinem Post, nur einen klitzekleinen Schritt noch weiter gedacht. ;-)

Jabba.

Ja, im Endeffekt sagt es das sogar aus. Wenn ich mich nicht selber liebe, komm ich gar nicht erst auf die Idee mir meine Bedürfnisse selbst zu erfüllen. Ich hab ganze 2 Jahre gebraucht um das zu raffen.Der Grund, warum ich diese "alte" Weisheit noch mal in meinen Worten zum Besten gebe, ist eben der, dass ich das Gefühl hab, dass es mich damals weiter gebracht hätte, das zu hören :D

Und das Game an sich macht auch viel mehr Spaß so. Ich kann lockerer mit mir umgehen und muss nicht ständig rumkaspern, damit andere mir meinen Wert bestätigen, und ich kann mir ihr lockerer umgehen, weil ich im Grunde nichts von ihr will, außer sie kennenzulernen.Frei nach dem Schatztruhentopic "Das beste Game ist, wenns kein Game ist."

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