Was bleibt am Ende noch übrig?

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Hi alle zusammen,

Was ich mich immer wieder frage: Was bleibt am Ende noch übrig? Was gibt es, wohin ich mich zurückziehen kann, wenn sonst nichts mehr klappt?

Ich finde da einfach nichts und das macht mich in gewisser Weise wahnsinnig.

Es gibt so viele Unwägbarkeiten...und genau vor denen hab ich Angst. Ich glaube Angst triffts ganz gut. Wobei sich die Angst wohl eher auf das folgende Nichts bezieht.

Und irgendwie scheint das alles mit meinem Drang nach Perfektion und Erfolg zusammenzuhängen. Was passiert, wenn ich mir hohe Ansprüche stelle und ein schwieriges Studium beginne und dort dann versage? Was hab ich denn dann noch? NICHTS, eben genau das ist es. Daher kommt auch wiederum der hohe Anspruch an mich selbst. Naja, der Teufelskreis ist ja wohl zu erkennen.

Vielleicht ist es egoistisch, dumm, größenwahnsinnig oder was-weiß-ich, aber mir reicht es einfach nicht "durchschnittlich" zu sein. Drückt neben mir jemand auf der Bank 60, dann will ich 70. Drückt er 70 will ich 80. Und wenn er 150kg drückt denk ich mir: "Scheiße, das schaffst du nicht, niemals...Blöder Dreck...Trainier doch mal härter und eier hier nicht so rum." Und was mich dann wahnsinnig macht, ist es, wenn jemand gleichen Erfolg hat, und dabei weniger Aufwand reinsteckt. Das gibt für mich einfach keinen Sinn. Warum läuft das nicht: Stecke x rein kommt y raus, stecke 2x rein kommen 2y raus?

Und ich glaub, ich hab da was entdeckt, was ganz tief in mir verankert ist. Ich meine, bisher hat es mehr oder weniger funktioniert. Ich würde behaupten immer "oben mitgeschwommen" zu sein. Aber ich merke immer mehr: Es gibt mehrere andere, die besser sind. Und ich kann es mir einfach nicht vorstellen nur "durchschnittlich" zu sein. Ich will, wie bereits erwähnt "oben mitschwimmen", egal was ist. Es ist eine ewige Konkurrenz, ein Kampf ums Dasein, den ich nicht verlieren darf.

Schau ich mir die Evolution an, dann gibt das auch noch Sinn: Das ganze Leben ist ein Kampf. Bloß was passiert, wenn ich aufhöre zu kämpfen? Ich weiß es nicht, ich habs noch nie ausprobiert.

Tja und im Endeffekt läuft dann alles auf eine Versagensangst zusammen. Ich habe Angst zu verlieren. Und als ob das nicht genug wäre, weiß ich, dass mich diese Angst wiederum behindert. Also versuche ich auch noch gegen sie anzukämpfen.

Und mein Problem dabei: Egal wie viele Texte ich hier lese, ich weiß nicht wie ich es abstellen soll. Und noch viel schlimmer, ich weiß nichtmal ob ich es überhaupt abstellen soll? Ich meine, was treibt mich noch an, wenn ich nicht mehr konkurrieren muss?

MfG

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Ich meine, was treibt mich noch an, wenn ich nicht mehr konkurrieren muss?

Nix :hi: Du würdest dann (ungünstigerweise) dich selbst antreiben - aus der Freude am Sein heraus.

Du würdest einfach tun was dir gerade Freude bereitet, und es auch noch (oh Schreck) genießen!

Was gibt es, wohin ich mich zurückziehen kann, wenn sonst nichts mehr klappt?

http://www.youtube.com/watch?v=zCzY2xMXBOI

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Ich meine, was treibt mich noch an, wenn ich nicht mehr konkurrieren muss?

Nix :hi: Du würdest dann (ungünstigerweise) dich selbst antreiben - aus der Freude am Sein heraus.

Du würdest einfach tun was dir gerade Freude bereitet, und es auch noch (oh Schreck) genießen!

Was gibt es, wohin ich mich zurückziehen kann, wenn sonst nichts mehr klappt?

http://www.youtube.com/watch?v=zCzY2xMXBOI

Also zum ersten Video, da das zweite irgendwie gerade nicht funktioniert. Also was er da sagt, ist wohl zu 100% richtig. Er zeigt auch die Probleme auf, die wohl auch richtig sind. Aber gibt es denn eine Alternative? Wenn 6 Milliarden Menschen auf der Welt in Konkurrenz leben, wenn unser Staat auf Konkurrenz aufgebaut ist, wenn wir mit Konkurrenz erzogen werden, dann ist die Frage, ob es wirklich klug wäre, es zu ändern?

Ich bin mir nicht sicher, ob es 1. möglich ist, dieses Ego zu stoppen und 2. ob es wirklich wünschenswert ist.

Das Tierreich, wozu ja auch der Mensch gehört ist nunmal auf ein eine brutale Konkurrenz aufgebaut. Innerartliche und zwischenartliche Konkurrenz gibt es im Tierreich beide. Und worauf läuft Konkurrenz denn letztendlich raus? Auf die Differenz zwischen zwei Individuen in Hinblick auf Erfolg.

Gibt es Nahrung für ein Tier, so werden sich zwei Tiere streiten, wer das Tier bekommt. Jedes Tier will den Erfolg.

Und beim Menschen ist es irgendwie genauso, es breitet sich in allen Lebensbereichen aus.

Die Frage ist immer die folgende: Kann ich es mir erlauben aus der Konkurrenz auszusteigen? Nein, eben nicht. Dann überlebe ich nicht. (Mal krass gesehen)

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Wenn 6 Milliarden Menschen auf der Welt in Konkurrenz leben, wenn unser Staat auf Konkurrenz aufgebaut ist, wenn wir mit Konkurrenz erzogen werden, dann ist die Frage, ob es wirklich klug wäre, es zu ändern?

Wer redet denn davon den Staat zu ändern? Ich meine lass dich nicht aufhalten mein Lieber, viel Spaß :hi:

Die Frage ist: Hast du Verantwortung über dich selbst, oder bist du ein Nachahmer?

Bestimmst du wie du leben möchtest, oder lässt du dich bestimmen?

Ich bin mir nicht sicher, ob es 1. möglich ist, dieses Ego zu stoppen und 2. ob es wirklich wünschenswert ist.

Wer redet davon, ein "Ego zu stoppen"?

Hierzu solltest du wissen, was ein Ego ist. Es ist ein Bild, das du dir gedanklich von dir selbst machst.

Wie könntest du es stoppen`?

Du hast du nur die zwei Möglichkeiten: Du erkennst dass das nicht du bist, sondern nur ein Selbstbild, das auf den Reaktionen auf Andere beruht.

Es ist ein Bild, etwas, was du dir ausgedacht hast.

Oder: Du bleibst dabei, dass du dich von diesem Selbstbild - sprich letztendlich durch andere Menschen und deine Reaktionen auf sie - führen lässt.

Aber bitte nicht stoppen. Ist doch keine Lokomotive. Oder wenn doch, dann eine, die du nicht stoppen musst. Lasse sie fahren und bleibe hier.

Das Tierreich, wozu ja auch der Mensch gehört ist nunmal auf ein eine brutale Konkurrenz aufgebaut.

Das ist so verzwickt, da kommt man ja gar nicht mehr mit :-) Also zunächst mal:

Der mensch gehört nicht zum Tierreich. Was ihn vom Tier unterscheidet, ist die einzigartige Gabe zu Denken.

Allein das schon macht ihn anders.

Und nicht nur das, schaue dich um was wir erbaut haben. Schaue dir an, wie wir uns gegenseitig drohen uns mit der Kernspaltung

- einem Produkt unseres Denkens - zu zerstören. Nein, der Mensch hat sich schon lange differenziert.

Wenngleich er ein Lebenwesen ist, das es vergessen hat was ein Lebewesen ausmacht.

Innerartliche und zwischenartliche Konkurrenz gibt es im Tierreich beide. Und worauf läuft Konkurrenz denn letztendlich raus? Auf die Differenz zwischen zwei Individuen in Hinblick auf Erfolg.

hehe, erkläre das mal so einem Tier. Mit selbem Wortlaut. Nein, die kennen das Wort "Konkurrenz" nicht.

Sie nehmen sich so viel wie sie brauchen - um zu leben, nicht etwa um zu konkurrieren.

Gibt es Nahrung für ein Tier, so werden sich zwei Tiere streiten, wer das Tier bekommt. Jedes Tier will den Erfolg.

Wieder falsch. Tiere streiten sich nicht, sie messen ihre Kräfte.

Die Frage ist immer die folgende: Kann ich es mir erlauben aus der Konkurrenz auszusteigen? Nein, eben nicht. Dann überlebe ich nicht. (Mal krass gesehen)

Versuchs doch mal: Geh heute im Park spazieren. (falls bei euch auch etwas sonniger ist)

Setze dich unter einen Baum und atme durch. Lächele ein wenig und nehme dich wahr, ohne über andere nachzudenken. Bist du jetzt tot?

Oder wer ist es, der jetzt schweigt?

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Bloß was passiert, wenn ich aufhöre zu kämpfen? Ich weiß es nicht, ich habs noch nie ausprobiert.

Dann wirst du lockerer, entspannter und hast viel mehr Spaß am Leben und den Frauen :hi:

Robin

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Also erstmal danke für eure Antworten.

Die Frage ist: Hast du Verantwortung über dich selbst, oder bist du ein Nachahmer?

Bestimmst du wie du leben möchtest, oder lässt du dich bestimmen?

Das ist eine gute Frage. Ich will zwar natürlich selbst bestimmten, aber im Endeffekt tue ich das wohl nicht, kann ich gar nicht. Die Abhängigkeit geht aber zum Teil wohl auch von mir selbst aus. Wenn ich mir selbst die Perfektion als Ziel setzte, bin ich ja schon abhängig von meiner Erwartung. Und ja, ich glaube auch, dass diese Erwartung von anderen Menschen mitbestimmt wird.

hehe, erkläre das mal so einem Tier. Mit selbem Wortlaut. Nein, die kennen das Wort "Konkurrenz" nicht.

Sie nehmen sich so viel wie sie brauchen - um zu leben, nicht etwa um zu konkurrieren.

Da bin ich mir wiederum nicht ganz sicher, sollte aber hier auch nicht zum Thema werden.

Wieder falsch. Tiere streiten sich nicht, sie messen ihre Kräfte.

Ja, was aber im Endeffekt Konkurrenz ist. Ich meine, wenn ich jemanden übertreffen will, dann miss ich meine Kraft mich ihm.

Versuchs doch mal: Geh heute im Park spazieren. (falls bei euch auch etwas sonniger ist)

Setze dich unter einen Baum und atme durch. Lächele ein wenig und nehme dich wahr, ohne über andere nachzudenken. Bist du jetzt tot?

Oder wer ist es, der jetzt schweigt?

Da fängts schon an, ich hab da gar nicht die Zeit dazu. Vielleicht versuche ich auch einfach (unterbewusst) die Situation zu vermeiden. Ist schon möglich.

Was mir immer noch verborgen bleibt: Wenn ich aus dem Konkurrenzkampf aussteige, wohin führt das? Ich meine klar, mal ne Stunde im Park, das ist das eine, aber ich meine dauerhaft. Wieso sollte ich dann noch in die Schule gehen? Ja schön, ich würde was lernen, was ich aber nicht bräuchte, weils mir ja sowieso nix nützt. Was interessiert denn das Ich unter meiner "Ego-Schicht", ob ich Ableiten kann oder weiß, was die Heisenbergsche Unschärferelation ist. Warum weiß ich das jetzt? Weil ich weiß: Ich will studieren, und da werd ich das Zeug noch einmal brauchen.

Und warum werde ich studieren: Um ein eigenständiges Leben, mit Haus, Frau und evtl. Kindern zu haben.

Und spätestens da setzt die Perfektion ein: Ich will ein schönes Haus und meine Partnerin und den Kindern soll es gut gehen.

Und in meinen Augen geht das nur, wenn ich Leistung erbringe, und zwar Spitzenleistung. Nur so kann ich nach meinen Wüschen mein Leben "kreieren", nur so stehen mir die Türen offen.

Hmm...

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Hi alle zusammen,

Was ich mich immer wieder frage: Was bleibt am Ende noch übrig? Was gibt es, wohin ich mich zurückziehen kann, wenn sonst nichts mehr klappt?

Ich finde da einfach nichts und das macht mich in gewisser Weise wahnsinnig.

Es gibt so viele Unwägbarkeiten...und genau vor denen hab ich Angst. Ich glaube Angst triffts ganz gut. Wobei sich die Angst wohl eher auf das folgende Nichts bezieht.

Und irgendwie scheint das alles mit meinem Drang nach Perfektion und Erfolg zusammenzuhängen. Was passiert, wenn ich mir hohe Ansprüche stelle und ein schwieriges Studium beginne und dort dann versage? Was hab ich denn dann noch? NICHTS, eben genau das ist es. Daher kommt auch wiederum der hohe Anspruch an mich selbst. Naja, der Teufelskreis ist ja wohl zu erkennen.

Vielleicht ist es egoistisch, dumm, größenwahnsinnig oder was-weiß-ich, aber mir reicht es einfach nicht "durchschnittlich" zu sein. Drückt neben mir jemand auf der Bank 60, dann will ich 70. Drückt er 70 will ich 80. Und wenn er 150kg drückt denk ich mir: "Scheiße, das schaffst du nicht, niemals...Blöder Dreck...Trainier doch mal härter und eier hier nicht so rum." Und was mich dann wahnsinnig macht, ist es, wenn jemand gleichen Erfolg hat, und dabei weniger Aufwand reinsteckt. Das gibt für mich einfach keinen Sinn. Warum läuft das nicht: Stecke x rein kommt y raus, stecke 2x rein kommen 2y raus?

Und ich glaub, ich hab da was entdeckt, was ganz tief in mir verankert ist. Ich meine, bisher hat es mehr oder weniger funktioniert. Ich würde behaupten immer "oben mitgeschwommen" zu sein. Aber ich merke immer mehr: Es gibt mehrere andere, die besser sind. Und ich kann es mir einfach nicht vorstellen nur "durchschnittlich" zu sein. Ich will, wie bereits erwähnt "oben mitschwimmen", egal was ist. Es ist eine ewige Konkurrenz, ein Kampf ums Dasein, den ich nicht verlieren darf.

Schau ich mir die Evolution an, dann gibt das auch noch Sinn: Das ganze Leben ist ein Kampf. Bloß was passiert, wenn ich aufhöre zu kämpfen? Ich weiß es nicht, ich habs noch nie ausprobiert.

Tja und im Endeffekt läuft dann alles auf eine Versagensangst zusammen. Ich habe Angst zu verlieren. Und als ob das nicht genug wäre, weiß ich, dass mich diese Angst wiederum behindert. Also versuche ich auch noch gegen sie anzukämpfen.

Und mein Problem dabei: Egal wie viele Texte ich hier lese, ich weiß nicht wie ich es abstellen soll. Und noch viel schlimmer, ich weiß nichtmal ob ich es überhaupt abstellen soll? Ich meine, was treibt mich noch an, wenn ich nicht mehr konkurrieren muss?

MfG

Ehrgeiz ist zunächst einmal etwas tolles. Dass das Leben ein Kampf ist kann man sich natürlich auch hin argumentieren. Ich stimme da sogar teilweise zu. Ich denke jedoch, dass es da auch eine andere Seite gibt.

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