Der Ort der Kontrolle (locus of control) Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Butterfly- 3]

Der Titel deutet es schon an, ich werde in meinem heutigen Post abstrakt, letztendlich auch wissenschaftlich, aber eigentlich geht es um einen ganz simplen Belief, den ich damit manifestieren möchte.

Mir ist nämlich etwas aufgefallen in letzter Zeit. Eigentlich sollte man meinen, jeder, der zu Pick Up findet, der in diese Foren findet, sollte davon überzeugt sein, wirklich etwas ändern zu können in seinem Umgang mit Frauen. Wieso sonst wäre er hier?

Er hat anscheinend ein Problem für sich in seinem Umgang mit Frauen erkannt und will es jetzt ändern, also müsste er doch auch davon überzeugt sein, es ändern zu können.

Stattdessen lese ich immer öfter Zweifel aus vielen Postings heraus, in der Art und Weise,... vielleicht liegt es doch an meinem Äußeren, vielleicht sollt es einfach nicht sein, vielleicht ist doch alles vergebens.

Die, die hier sind und Erfolg haben hätten doch wahrscheinlich immer schon einen gewissen Erfolg gehabt, aber für mich ist es doch aussichtslos.

Hier kommt der Begriff "locus of control" (Der Ort der Kontrolle) ins Spiel, den der Psychologe Julian B.Rotter 1954 in die Psychologie eingeführt und dort geprägt hat.

Er beschreibt das Konzept, dass es zwei Arten von Menschen gibt.

Einerseits die mit internaler Kontrollüberzeugung, sie gehen davon aus, dass die Möglichkeit von Kontrolle durch ihre eigenen Fähigkeiten, ihre Intelligenz, ihre Anstrengung und ihre Motivation definiert ist.

Das heißt, sie sind der Überzeugung, dass ihre Realität und was in ihr geschieht von ihnen selbst abhängig ist und sie ihr Gestalter sind.

Andererseits sind da die Menschen mit externaler Kontrollüberzeugung, die davon ausgehen, dass Kontrolle durch Glück, Zufall und Schicksal definiert ist, also egal, was sie tun, sie doch nichts verändern können, die Welt liegt nicht in ihren Händen, sondern verläuft schicksalshaft.

Ebenso Teil der Theorie ist, dass internale & externale Kontrollüberzeugungen flexible, generalisierte Erwartungen sind, die durch Faktoren wie Erziehungsstil, Sozialisation und Alter verändert werden können.

Natürlich will ich hier nicht pauschalisieren, es gibt sicher auch Mischformen, was die Kontrollüberzeugungen angeht.

Was hat das Ganze nun aber mit Pick Up zu tun? Extrem viel, sage ich.

In wissenschaftlichen Untersuchungen zum Konzept des "locus of control" hat man nachgewiesen, dass Menschen, die der einen oder anderen Kontrollüberzeugung zuzuordnen sind, ganz unterschiedliche, charakteristische Eigenschaften inne haben.

Für externale Kontrollüberzeugung sind das: (u.a.)

- Ängstlichkeit

- geringe Leistungsmotivation

- negative Gefühle

- reduzierte Selbsteinschätzung

- Passivität

- der fehlende Glaube, selbst etwas verändern zu können, "es ist, wie es ist"

Menschen mit internaler Kontrollüberzeugung stehen dem diametral entgegen. Wenn man sich nun diese Merkmale von Menschen mit externaler Kontrollüberzeugung durchliest und sie einmal in den Kontext mit Pick Up setzt muss man fast zu dem Schluss kommen, genau das sind die Eigenschaften, die dazu führen, neben anderen Problemen auch Probleme mit Frauen zu haben.

Worauf will ich hinaus?

Falls sich jemand mit diesem Glaubenssatz der externalen Kontrollüberzeugung identifizieren kann, wenn er glaubt, sich nur teilweise oder in Ansätzen darin wiederzufinden, muss er sich bewusst werden, dass die Ursache seiner Probleme in der Wirkung liegt.

Dass Dinge, die er für eine Krankheit hält, eigentlich Symptome sind.

Denn den Misserfolg, den er hier anderen Faktoren in die Schuhe zu schieben versucht, der gründet sich in ihm selbst, in seinen negativen Glaubenssätzen.

Das Schöne ist, genau die kann man ändern.

Ich hoffe mit der Darlegung dieser streng wissenschaftlichen, empirischen Theorie aus der Psychologie (wir, die in Deutschland leben müssen uns ja bekanntlich mit dem Klischee herumschlagen, dass wir Korinthenkacker und Bürokraten wären, die für alles eine anerkannte Bestätigung brauchen) dabei geholfen zu haben.

Wenn ihr nicht mir, diesem namenlosen Gesicht aus dem Forum vertrauen und Glauben schenken wollt, verstehe ich das, vielleicht fällt es euch ja hiermit leichter, zumindest an euch und der Möglichkeit, etwas verändern zu können, zu glauben.

Das Konzept "locus of control" von Rotter ist überall in der entsprechenden Fachliteratur nachzulesen, wen es interessiert, google und fröhliches Suchen.

Weiterführend lassen sich in diesem Kontext noch andere Modelle / Konzepte / Theorien / Phänomene aus der Psychologie empfehlen, z.B: erlernte Hiflosigkeit (Martin E. P. Seligman), "just World" - Theorie (Melvin Lerner), Anomie (nach Durkheim / Merton)

Liebe Grüße,

Butterfly

April 8, 2010 bearbeitet von Butterfly-

[d a v e 0]

bin zu müde, das jetzt zu lesen, mehr per edit morgen.

allerdings - könntest du n paar zeilenumbrüche raus nehmen? ist unglaublich schwer, den text so zu lesen.

[Gazelle 64]

Butterfly-, danke für Deinen wertvollen und hilfreichen Beitrag!

Diese möchte ich mit den Attributionstheorien ergänzen.

[Gast salomons_katze]

Ein wertvoller Beitrag, der nicht verloren gehen sollte. Für die Persönlichkeitsentwicklung ist eine interne Kontrollüberzeugung der wichtigste Faktor.

Insb. da Esoterik und NLP hier abnormal stark vertreten sind, sollte darauf geachtet werden, dass solchen etablierten Modellen in diesem Forum mehr Platz eingeräumt wird.

Eine starke internale Kontrollüberzeugung hat übrigens der Ersteller dieses Threads: http://www.pickupforum.de/index.php?showto...t=0&start=0

Für mich sehr lesenswert, um diese zu verinnerlichen.

Oktober 16, 2011 bearbeitet von salomons_katze